Kriegerin Babe vs. Rick Boomer

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Raschen Schrittes trat Kjaskar auf die Schiedsrichterloge der Turnierarena Babe´s. Regentropfen verfolgten ihn und trieben ihn noch zusätzlich an. Die steinernen Stufen waren glitschig, und mehr als einmal rutschte der Hüne fluchend aus. Mit zusammengepressten Lippen betrat er den Balkon, der leicht über den Sandplatz ragte und nickte den beiden Männern dort kurz zu. Ecthelion hatte es sich bereits bequem gemacht, der Elf schien sich bei jedem Wetter wohl zu fühlen. Danton wirkte etwas verloren auf seinem Diwan, obwohl er bereits einige Male ein Urteil über die Kämpfer gefällt hatte. Wahrscheinlich wollte er jetzt lieber unten stehen und selbst kämpfen, schoss es ihm durch den Kopf.
Mit ausgestreckten Armen trat Kjaskar an das Geländer und drehte sich im Halbkreis. Langsam wurde das Gemurmel auf den Rängen ruhiger. Trotz des schlechten Wetters hatten sich ungewohnt viele Zuschauer auf den Rängen eingefunden. Ein Lächelnd verkneifend musste er sich eingestehen, dass sie einen nie da gewesenen Kampf geboten bekamen...
Laut brüllend begann er das Spektakel.

„Bürger Roms! Ihr habt gut getan, heute hier zu sein! Ein Kampf der Superlative findet gleich statt, und ihr dürft froh sein, euren Kindern und Enkeln dereinst davon berichten zu können. Keine andere als eure geschätzte und geliebte Kriegerin Babe hat sich ein weiteres Mal in den Sand gewagt, und niemand weniger als Rick Boomer hat ihren Ruf geantwortet. Die wildeste Kriegerin Roms tritt heute gegen die Legende ihrer Arenen an – und bei Swafnir, ihr könnt den beiden euer Entzücken ruhig lauthals zeigen, das Wohl!“

Ein Jubelschrei, aus hunderten Kehlen gerufen, erklang nach den Worten Kjaskars. Zufrieden lächelnd drehte er sich um und machte es sich bequem....

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Wieder einmal sass Rick in einer kleinen, feuchten, dunklen Kammer unterhalb der Arena. Der Geruch, die Geräuche waren ihm inzwischen sehr vertraut. Langsam atmete er ein und aus, lies seinen Puls sinken und beruhigte sein Innerstes. Alles war vertraut und heute doch irgendwie anders. Es hatte die Augen geschlossen und dachte nach.

"Nun ist es also soweit, mein lange ersehntes Duell gegen Babe. Doch irgendwie fühle ich mich nicht so wohl bei dem Gedanken wie ich sollte. Liegt es daran, dass sie eine Frau ist ? Nein, ich denke nicht, ich habe schon Duelle gegen Gladiatorinnen gemacht. Es liegt wohl eher an Babe selbst, sie ist immerhin die Leiterin der Arena, eine bekannte und gefürchtete Gegnerin."

Rick war aufgestanden und wanderte in der Kammer hin und her, seine Gedanken kreisten. Dann blieb er vor dem kleinen Tisch stehen, auf welchem seine Kleidung und seine Waffen lagen. Er atmete noch einmal tief durch und zog dann seine frisch gefettet Lederrüstung an, die wadenhohen Stiefel, weich und doch widerstandsfähig, die Lederhose und seine Weste aus Leder. Darunter trug er ein feines, doch sehr hartes Kettenhemd aus feinstem Zwergenstahl. Nachdem er angekleidet war, bewegte er sich ein bisschen hin und her, beugte und streckte sich. Ja, die Kleider passten perfekt, boten Schutz, ohne ihn in der Bewegungsfreiheit einzuschränken.

Langsam drehte er sich wieder zu dem Tisch um und musterte seinen beiden Stäbe. Frisch poliert lagen sie da, metallisch glänzend. Aus feinstem Ebenholz gemacht und mit dem härtesten Stahl ummantelt, trotzdem leicht und handlich. Perfekte Waffen, wenn man verstand damit umzugehen. Fast ehrfürchtig nahm er sie vom Tisch und wiegte sie kurz in den Händen.

Ein Klopfen lies ihn aufschrecken, es war soweit, die Arena und sein Duell mit Babe erwarteten ihn. Langsam und mit gemessenen Schritten folgte er dem Sklaven durch die dunklen, feuchten Gänge zum Tor der Arena. Je näher er dem Tor kam, umso stärker spürte er dieses unbeschreibliche Gefühl, dass ihn vor jedem Duell ergriff.

Das Tor öffnete sich, Rick war einen kurzen Moment von der Helligkeit geblendet. Regen prasselte in den Sand der Arena, es würde eine schmutzige Angelegenheit werden. Rick lächelte kurz, dann trat er hinaus in das Rund der Arena. Trotz des schlechten Wetters waren die Zuschauerränge voll besetzt, der Name seiner Gegnerin hatte eine grosse Magnetwirkung auf das Volk von Rom. Rick schritt weiter vor den Balkon des Schiedsrichtertrios. Mit einem kurzen Nicken begrüsste er die drei Herren. Dann wandte er sich dem gegenüberliegenden Tor zu, aus dem seine Gegnerin kommen würde. Er erhob den rechten Arm samt Stab, grüsste die Menge, diese antwortete mit Klatschen, Pfeifen und Rufen.

Rick genoss diese Atmosphäre. Es wurde wieder still, alle warteten auf Babe. Auch Rick konzentrierte sich nun auf das Tor und wartete ...

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Der Raum, in dem sich Babe befand, war nicht dafür gemacht worden, dass man sich lange in ihm aufhalten sollte. Er maß nur wenige Quadratmeter und wenn man lange Beine hatte, dann würde man ihn in wenigen Schritten durchquert haben.
Die Beine der Kriegerin waren zwar nicht sonderlich lang aber auch für sie erschien der Raum klein. Ein Tisch mit einem Krug Wasser und ein Stuhl war deshalb das einzige Mobiliar, was er beherbergte. Ein kleines Fenster, welches zur Straße hinausging, die einzige Lichtquelle.

„Und trotzdem ist es ein nicht unangenehmes Gefühl, hier zu sein,“ dachte Babe, während sie sich kurz umsah. „Denn der Raum gehört zur mentalen Vorbereitung auf das, was vor einem Krieger liegt..."

Sand unter den Füßen
die tobende Menge auf den Rängen
der Gegner mit der Waffe in der Hand
Kampf, der einen fordert
Blut, das fließen wird
und die Angst, die einen befallen kann.

Einen Moment lang schloss Babe ihre Augen und dachte an Rick Boomer, der sie in der Arena erwarten würde. Er war ein guter Krieger, dem sie mehr als einmal dem Sieg zugesprochen hatte. Sie wusste deshalb, dass er hart gegen sie angehen würde. Sie in diesem Duell fordern würde, wie es als letztes nur Kjaskar Swafnildson getan hatte.

Im Inneren der Kriegerin stieg ein grimmiges Gefühl der Zufriedenheit auf. Ihre Finger umklammerten unbewusst den Griff des Bat`leths und spielten mit der ledernen Umhüllung. Einem Drang folgend, drehte sich Babe deshalb abrupt um, um den Raum unter der Arena zu verlassen. Sie würde hier nicht länger warten, denn sie war bereit, für das, was kommen würde.

Angetan mit ihrem schon alten und abgewetzten Duelloutfit, dass sich auf ihre langen Stiefel, ihre Hose, dem Oberteil und ihren Spikehandschuhe beschränkte, ging sie nun mit schweren Schritten den Gang entlang, der zur Arena selbst führte. Als Waffe hatte sie nur ihren Dk`tagh dabei, der wie immer an ihrer Hüfte steckte und natürlich ihr Bat`leth, welches sie bereits in der Hand hielt.

Vor dem Arenentor hielt Babe einigen Moment inne, denn wie sie vom Gang aus erkennen konnte, regnete es immer noch.
„Ach Mist...“ seufzte die Kriegerin missmutig. „Das gibt nasse Haare und die kleben so im Gesicht.“
Mit einem grimmigen Gesichtsausdruck nickte sie dem Arenadiener zu, der respektvoll zurücknickte. Erst dann betrat sie die Arena, sofort nach Rick Boomer Ausschau haltend.

„Du bist schon da,“ war alles, was sie ihm zur Begrüßung sagte

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Rick stand wartend in der Arena, der Regen prasselte herab und floss an seiner Lederrüstung ab. Sein Haar klebte inzwischen an seinem Kopf. Ach wie er dieses Wetter liebte.

Endlich kam Babe durch das gegenüberliegende Tor. Rick schaute sie erwartungsvoll an, verbeugte sich dann leicht vor ihr.

"Seid gegrüsst werte Babe, ja wie Ihr seht bin ich schon da. Ich hoffe Ihr holt Euch bei dem herrlichen Wetter keinen Schnupfen." Rick konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. "Nun denn, wenn Ihr bereit seid, können wir gleich anfangen, bevor wir uns noch Boote besorgen müssen."

Rick hatte seine beiden Stäbe locker in den Händen. Seine Knie waren leicht gebeugt, seine Augen wachsam auf Babe gerichtet. Er würde Ihr den ersten Angriff überlassen.

Das Publikum war still, ungewöhnlich still. Es schien als ob die Luft trotz des Regen vor Spannung zitterte, es versprach ein ungewöhnliches Duell zu werden. Alle Augen waren auf Babe und Rick gerichtet. Naja die meisten männlichen Zuschauer würden wohl eher zu Babe schauen, die ziemlich knackig in ihrem Lederoutfit aussah. Rick würde sich zusammenreissen und nicht davon ablenken lassen dürfen. Das Problem hatte er schon damals bei seinem Duell gegen Princessa gehabt.

Mit einem kurzen Kopfschütteln vertrieb Rick alle diese Gedanken aus seinem Kopf und konzentrierte sich wieder voll und ganz auf seine Gegnerin, er hatte keine Lust sich gleich zu Beginn von dieser doch sehr seltsam aussehenden Waffe treffen zu lassen. Sie schien gefährlich zu sein, wenn er auch noch nie ein solches Ding gesehen hatte. Rick atmete tief ein und aus und erwartet Babes ersten Angriff ...

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„Nein, keinen Schnupfen,“ dachte Babe immer noch missmutig. „Aber eine Blasenentzündung.“ Die Kriegerin blickte kurz in den Himmel. Grau in grau hing er über der Arena, von wo er seinen unerbittlichen Regen schickte, der alles durchnässte. Selbst ihre harte und alte Lederkleidung wurde bereits weich, löste damit alte Blutflecken, die nun in kleinen Rinnsalen ihrem Arm, beziehungsweise ihrem Bauch hinunterrieselten.

„Ja, ein sehr erfreuliches Wetter,“ gab Babe ironisch zurück. „Ich hoffe, ihr könnt schwimmen Rick Boomer, Boote sind hier nämlich nicht stationiert.“

Mit einem Seufzen zog Babe nach diesen Worten ihr Bat`leth vom Rücken, grüßte anschließend mit einem respektvollem Kopfnicken die Schiedsrichter und nahm dann das Schwert nach vorne. In Verteidigungshaltung präsentierte sie es nun Rick, der ebenfalls eine Verteidigungsposition eingenommen hatte.

Die Kriegerin spürte nun die Ruhe in der Arena. Stille hatte sich auf sie gelegt, die erst brechen würde, wenn einer von ihnen den ersten Schlag machte. Dann aber würde der Bann gebrochen sein, das nun herrschende Knistern würde sich in Spannung und Begeisterung verwandeln, welches erst endete, wenn es der Kampf zwischen ihnen es ebenfalls tun würde.

Babe ließ einen kurzen Blick über die Waffen ihres Gegners streifen. Zwei Stäbe, die er meisterlich zu handhaben wusste. Dazu kaum Rüstung bis auf das Kettenhemd, das unter seiner Weste hervorlugte.

„Er hat Angst vor einem Kratzer, scheint mir,“ dachte Babe amüsiert. „Aber immerhin hat er keinen dritten Arm für einen Schild.“

Die Spitzen des Bat`leths auf Rick gerichtet, machte sie einen halben Schritt auf ihn zu. „Männer....“ knurrte sie dabei schlecht gelaunt, weil sie gerade spürte, wie ein breiter Bach Wasser ihrem Rücken hinunterlief. „Immer wollen sie, dass ich den Anfang mache – gibt’s hier keinen, der auch mal die Initiative ergreift?“

Ohne Rick Zeit zu lassen, auf ihren Vorwurf zu antworten, sprang sie nun ganz auf ihn zu. Ihr Bat`leth machte dabei erst eine kurze Seitwärtsbewegung, um kurz darauf auf den einen der Stäbe zuzuschnellen. Die Doppelspitze würde bei dieser Bewegung einen der Stäbe aufgabeln wie eine Harpune einen Fisch.

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Rick konnte sehen, wie der Regen an Babe hinablief, ein entzückender Anblick. Leider blieb Rick keine Zeit sich daran zu ergötzen, denn Babe hatte sich wohl entschlossen anzugreifen. Babe sprang auf ihn zu und er sah ihre seltsame Waffe auf sich zukommen. Ihre Doppelspitze zielte genau auf seinen linken Stab, also zog Rick den linken Arm leicht nach hinten, damit er nicht gleich bei Ihrem ersten Angriff eine Waffe verlieren würde.

Die Menge in der Arena jubelte los, es schien sie hatte nur auf eine Aktion der beiden Duellanten gewartet und nun entlud sich die Spannung in einem geradezu extatischen Jubel. Die Arena schien zu vibrieren, selbst der Boden befand sich in Bewegung. Genau dafür stand Rick immer wieder in der Arena.

Noch während er den linken Arm nach hintenzog, lies er den rechten Stab nach vorne schnellen, in einer schnellen waagerechten Kreisbewegung, zielte er genau auf die Stelle unterhalb Babes linker Achsel...

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Eine rasche Bewegung von Rick und ihr erster Versuch, Kontakt mit einem der Stäbe aufzunehmen, ging ins Leere. Dafür versuchte er nun, sie mit seinem zweiten Stab auszuschalten, so wie die Kriegerin seine rotierende Bewegung deutete.

Da die Kriegerin ihren Angriff als fehlgeschlagen klassifizierte, ließ sie die rechte Spitze ihres Bat`leths nach oben schnellen, um es zu einer kreisförmigen Bewegung zu führen. Gleichzeitig griff sie mit ihren Händen so um, dass sie sich überkreuzten. Sie hielt das Bat`leth wieder wie vorher, nur hatte sie die Seiten vertauscht.

Jubel brach auf, die Zuschauer schienen zu spüren, dass es hier kein vorsichtiges Herantasten gab. Das Geschrei auf den Tribünen war sogar so laut, dass selbst der schmerzhafte Aufschrei der Kriegerin unterging...

Obwohl Babe durch das Übergreifen der Hände einen gezielten Hieb auf ihre Achselhöhle vermeiden konnte, traf sie Ricks Stab unterhalb ihres Ellebogens. Lähmender Schmerz kroch in ihren Arm und für einen Augenblick rang die Kriegerin nach Luft. Ihr wurde bewusst, dass sie den Arm nun einige Zeit nicht mehr gebrauchen konnte und löste deshalb ihre Hand vom Schwert, um ihn nach unten fallen zu lassen. Gleichzeitig trieb sie mit der rechten Hand das Bat`leth voran, riss es nun, einem Schwert gleich, vor Ricks Brust vorbei.

„Sieh dich vor...“ zischte sie ihm entgegen, wütend darüber, dass sie sich gleich zu Anfang des Duells einen derartigen blauen Fleck geholt hatte.

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Rick hatte getroffen, zwar nicht da wo er es beabsichtigt hatte, aber immerhin getroffen. Rick glaubte auf Babes Gesicht einen Ausdruck des Schmerzes gesehen zu haben, aber sicher war er sich nicht. Der strömende Regen verwichte alle Konturen. Was er deutlich sah, war die Klinge von Babes Waffe die auf ihn zukam. Irgendwie erschien ihm das ganze in Zeitlupe zu verlaufen, Rick konnte die Regentropfen sehen, die von dieser wirklich ungewöhnlichen Waffe wegspritzten. Rick bewegte den Oberkörper nach hinten, ohne die Beine zu bewegen, sein linker Stab vollführte eine Halbkreisbewegung gegen die Klinge. Doch es nutzte alles nichts, plötzlich erschien alles wieder in normalen Tempo abzulaufen und die Klinge streifte seinen Brustkorb. Hätte er nicht das Kettenhemd getragen, hätte er nun einen tiefen Schnitt, so blieb es bei einer schmerzhaften Prellung. Der Schmerz breitete sich sternförmig von der Trefferstelle aus und einen Moment lang glaubte Rick Sterne zu sehen.

Das Publikum gröhlte und johlte, so gefiel ihnen das, gleich zu Beginn teilten beide Kontrahenten Treffer aus und steckten Treffer ein. Trotz des Regens war die Stimmung hervorragend, nur die Schiedsrichter machten missmutige Gesichter.

Nachdem Rick den Treffer weggesteckt hatte, lies er den rechten Stab, der bisher untätig war, in einer kurzen Aufwärtsbewegung Richtung Babes rechter Hand zucken, während er mit dem linken Stab versuchte das Bat'leth weiter wegzudrücken...

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Trotz ihres Zorns spürte Babe, wie ihr Bat`leth auf Ricks Brust traf, an dieser vorbeischrammte und ihn damit nach hinten zwang. Seltsamerweise schien er jedoch das Kunststück zu beherrschen, seine Wirbelsäule auszuklinken und - ohne seine Beine dazu vom Fleck zu bewegen - den Oberkörper nach hinten klappen zu lassen. Nicht einmal der Stoß von ihrer Waffe hatte ihn dazu gebracht, ein Bein nach hinten zu setzen oder in ob der Wucht straucheln zu lassen.

„Perfekt,“ dachte Babe, obwohl sie keine Zeit hatte, lang darüber nachzudenken, sah sie doch aus dem Augenwinkel heraus, wie Rick seine Hand nur leicht bewegte, um den einen Stab auf sie zuwippen zu lassen.

„Ich muss ihn hinterher fragen, wie er das gemacht hat,“ dachte Babe bewundernd, „so ein neumodischer Kram ist mir noch nie begegnet...“

Auch die Zuschauer auf den Rängen schienen das zu meinen, verharrten sie doch einen Moment lang erstaunt in ihrem Jubel, bevor die begeisterten Rufe wieder losbrandeten. Selbst der Regen schien einige Sekunden zur Ruhe gekommen zu sein, was sich hinterher jedoch als Trugschluss herausstellte, denn er rann der Kriegerin weiterhin durch die Haare und an ihrer Kleidung hinab.

In diesem Moment spürte Babe den Wiederstand, den Ricks linker Stab ihrem Bat`leth entgegenbrachte. Grimmig und mit ganzer Kraft zog Babe ihr Schwert deshalb durch. Der Schwung, den sie dadurch mitbrachte, würde seinen Stab hinwegfegen wie ein Wind einen Grashalm umbog. Dem rechten Stab würde sie dadurch entgehen, dass sie einfach einen Schritt zur Seite sprang.

Zumindest würde sie damit aus der Reichweite seines rechten Stabes kommen, denn das musste sie, bis sie ihren linken Arm wieder gebrauchen konnte...

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Babe hatte sich mit einem Schritt zur Seite ausser Reichweite seines kurzen Schlages gebracht. Allerdings hatte Sie mit viel Schwung ihre Waffe durchgezogen und damit Rick den linken Stab aus der Hand gerissen, das war ihm in all den Duellen noch nie passiert. Wut blitzte in ihm auf, diese Kriegerin würde ihm mehr Probleme bereiten als ihm lieb war. Rick machte auch noch einen Schritt nach hinten. Nun standen sie sich wieder gegenüber, beiden floss der Regen über den Körper, beiden klebte das Haar nass an Kopf und Schultern. Grimmig schaute er sie an, versuchte ihre Gedanken zu erraten.

Die Zuschauer waren in tiefes Schweigen verfallen, man konnte förmlich spüren wie sie gespannt warteten. Welcher der Duellanten würde als nächstes angreifen, wer würde den nächsten Treffer davontragen.

Rick wog den verbliebenen Stab in der Rechten, es war ungewohnt nur einen Stab zu führen. Aber der andere Stab lag links von ihm, derzeit unerreichbar für ihn. Langsam machte er einen Schritt in die Richtung, Babe ständig im Auge behaltend. Dann täuschte er noch einen weiteren Schritt nach links an, setzte dann aber den Fuss nach vorne und lies den rechten Stab aus dem Handgelenk einen Schlag gegen Babes linke Schulter vollführen. Dabei verlagerte er sein Gewicht auf das rechte Bein und trat mit dem linken nach Babes rechter Hüfte. Er musste sie von seinem anderen Stab wegdrängen, wenn er ihn wiederhaben wollte.

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Ricks Stab flog durch ihren Schlag davon, als wäre er ihm plötzlich zu heiß geworden. Babe blickte ihn sekundenlang nach, wie er durch den Regenschleier flog. Wassertropfen sprühten beim Flug von ihm ab und spritzen anschließend auf als er unweit von ihnen in einer Pfütze landete.
Ihre Begeisterung für den Stabflug wurde jedoch gleich darauf von Rick abgestraft denn er nutzte er ihre Nachlässigkeit um sie erneut zu attackieren:

In dem Moment, in dem Babe ihre Chance gegen den nun waffenarmen Rick ausnutzen wollte, traf sie ein Schlag gegen ihre Schulter und ein Tritt gegen die Hüfte. Babe schrie ein weiteres Mal auf, einmal weil der Stab eine äußerst schmerzhafte Bestrafungsmethode war und dann, weil sie das Gleichgewicht verlor.

„Verdammt..“ rief sie wütend, während sie nach hinten taumelte. Ihren Arm würde sie weiterhin nicht nutzen können und auch in ihrem Unterleib breitete sich ein unangenehm ziehender Schmerz aus.

Im gleichen Moment erkannte sie Ricks Absicht: seinen Stab wiederzuerlangen...

„Nicht mit mir,“ dachte Babe wütend und im zurücktaumeln. „Soll er doch von seiner eigenen Medizin kosten.“
Die Kriegerin versuchte - durch den Schmerz an ihrer Hüfte noch gekrümmt - ihr Gleichgewicht wiederzufinden. Dann sprang sie mit einem Schrei an Rick vorbei zu seinem Stab hin. Den Arm mit dem Bat`leth nach oben gereckt, warf sie sich mit ihrem Körper auf den Stab um ihn zu verdecken. Der Regen trommelte nun auf ihren Hinterkopf und Babe merkte, dass ihre Lederkleidung nun endgültig mit Wasser vollgesogen war. Umstände, die das Kämpfen nicht gerade erleichterten, weshalb sie ihren Zorn über das Wetter und den Schmerz in den nassen Sand drückte.

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Das hatte gesessen, Rick konnte ein kleines triumphierendes Grinsen nicht unterdrücken. Glücklicherweise würde Babe es durch den Regen nicht sehen. Doch noch während Rick den Triumph heimlich auskostete, verwandelte sich dieser in Enttäuschung. Seine Gegnerin hatte offensichtlich seine Absicht durchschaut, denn schon im nächsten Moment hechtete sie an ihm vorbei und warf sich bäuchlings auf seinen Stab. Rick schaute verdutzt hinter ihr her.

Das Publikum hatte bei Ricks Treffer aufgeschrieen, nun war es abrupt verstummt. Es schien genau so verdutzt zu sein wie Rick. Man konnte fast jeden einzelnen Regentropfen fallen hören, so still war es geworden. Dann liesen sich vereinzelte Rufe hören, bis alle wieder einstimmten und die Lautstärke wieder zu einem einzigen lauten Schrei anschwoll.

Nachdem Rick seine anfängliche Verwunderung abgeschüttelt hatte, bemerkte er, dass Babe noch immer auf dem Boden der Arena lag, seinen Stab verdeckte und offensichtlich sehr wütend war. Der Regen prasselte auf sie hernieder, als Rick einer plötzlich Eingebung folgend sich neben ihr auf ein Knie fallen lies und ihr mit dem verbliebenen Stab einen nicht allzu harten Schlag auf ihr sich geradezu anbietendes Hinterteil gab. Direkt danach sprang er auf und machte ein paar Schritte weg, um ihr die Gelegenheit zu geben wieder aufzustehen...

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Die Kriegerin wollte ihren Zornesschrei in einen etwas verhaltenen Jubelruf umfunktionieren, als sie spürte, dass Rick sich neben ihr niederließ. Bevor sie sich ihm jedoch zuwenden konnte, ließ er ein weiteres Mal seinen Rohrstock auf sie niederfallen.

„Nun reicht es aber,“ rief sie impulsiv. „Ich bin kein kleines Mädchen mehr, dass man abstrafen muss.“ Mit einem wütenden Schnauben drehte sie sich so um, dass sie den Stab mit ihrer linken Hand zu fassen bekam und stand dann auf.
Rick hatte sich bereits einige Schritte von ihre entfernt und wenn sie seinen Gesichtsausdruck richtig zu deuten wusste, amüsierte er sich gerade köstlich über die momentane Situation.

„Drehen wir den Spieß einfach mal um,“ rief sie ihm zu, ihre nassen Haare nach hinten schüttelnd. Babe langte ihr Bat`leth nach hinten und klickte es dort in die Halterung ein. Anschließend nahm sie den Stab in ihre rechte Hand und machte einen Schritt auf Rick zu.

„Was hältst du davon, wenn ich dich zur Abwechslung mal grün und blau schlage? Ich hoffe, du denkst dann jede Nacht an mich, wenn du vor Schmerzen nicht weißt, wie du dich hinlegen sollst.“

Babe blickte ihren Gegner durch die Regenschleier hindurch an. Wie sie selbst war er bereits klatschnass...

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Amüsiert und zugleich wachsam beobachtete Rick Babe. Sie war wütend, sehr wütend. Gleich würde sich herausstellten, ob das gut oder schlecht für ihn war. Sie war aufgestanden und was tat sie da ? Verwundert beobachtete Rick, wie seine Gegnerin ihre Waffe auf den Rücken schnallte und sich nun mit seinem zweiten Stock bewaffnet ihm gegenüberstellte.

"Nun seid doch nicht gleich beleidigt, werte Babe. So ein Klaps auf den Hintern hat noch niemanden geschadet. Seid lieber froh, dass ich Euch nur zart mit dem Stock berührt habe, manch anderem habe ich damit die Knochen gebrochen." Fast zärtlich betrachtete er dabei seinen verbliebenen Stock, perfekt ausgewogen, aus bestem Eschenholz mit Stahl ummantelt. "Aber genug der Worte, Ihr wollt mich also verprügeln ? Na so einfach wird das nicht werden..."

Rick umgriff seinen Stab fest und machte ein paar Schritte auf Babe zu. Wie er war sie völlig durchnässt, aber an ihr klebte nun noch der Schlamm der Arena. Rick schüttelte noch einmal sein regennasses Haar nach hinten, dann ging er zum Angriff über. Er stiess den Stock einem Schwert gleich nach vorne, auf Babes Magen zu , um dann im letzten Moment das Handgelenk zu drehen und mit der Spitze des Stockes Richtung der Hand schlagend, die seinen zweiten Stock hielt.

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Mit verschlossenem Gesicht hörte Babe ihrem Gegner bei seiner halbherzigen Verteidigung zu. „Noch keinem geschadet...?“ knirschte sie zwischen den Zähnen hervor. „Das wollen wir doch gleich mal austesten.“

In dem Moment, in dem der gegnerische Stab auf ihren Magen zielte, sprang sie zur Seite und legte dabei beide Hände an Ricks Stock in der Hoffnung, ihn so handhaben zu können. „Wenn ich den Stock wie ein Bat`leth benutze, könnte es vielleicht klappen,“ dachte sie, während sie das Ende des gegnerischen Stabes genau beobachtete.

Wie sie vermutet hatte, änderte Rick den Kurs seines Stabes geschickt so um, dass er ein weiteres Mal auf ihre Hand zielte. Dieses Mal war sie jedoch darauf vorbereitet, denn sie zog ihre Arme leicht zur Seite, so dass nicht ihre Hand getroffen wurde, sondern der Stock zwischen ihren Händen. Trotzdem konnte Babe die Kraft hinter dem Schlag spüren, konnte sie doch das Nachbeben des Stabes in ihren Händen genau spüren.

Voller Vorfreude spannte Babe den Stab leicht an, öffnete schließlich die rechte Hand und ließ die Waffe damit auf Ricks Arm zuschießen. „Hoffentlich tut es anständig weh,“ dachte sie, dem Schlag ihre frommen Gedanken hinterschickend.

„Lass dich erst mal trockenklopfen,“ rief sie ihm fast zeitgleich zu.