Beitrag #2
Wieder einmal sass Rick in einer kleinen, feuchten, dunklen Kammer unterhalb der Arena. Der Geruch, die Geräuche waren ihm inzwischen sehr vertraut. Langsam atmete er ein und aus, lies seinen Puls sinken und beruhigte sein Innerstes. Alles war vertraut und heute doch irgendwie anders. Es hatte die Augen geschlossen und dachte nach.
"Nun ist es also soweit, mein lange ersehntes Duell gegen Babe. Doch irgendwie fühle ich mich nicht so wohl bei dem Gedanken wie ich sollte. Liegt es daran, dass sie eine Frau ist ? Nein, ich denke nicht, ich habe schon Duelle gegen Gladiatorinnen gemacht. Es liegt wohl eher an Babe selbst, sie ist immerhin die Leiterin der Arena, eine bekannte und gefürchtete Gegnerin."
Rick war aufgestanden und wanderte in der Kammer hin und her, seine Gedanken kreisten. Dann blieb er vor dem kleinen Tisch stehen, auf welchem seine Kleidung und seine Waffen lagen. Er atmete noch einmal tief durch und zog dann seine frisch gefettet Lederrüstung an, die wadenhohen Stiefel, weich und doch widerstandsfähig, die Lederhose und seine Weste aus Leder. Darunter trug er ein feines, doch sehr hartes Kettenhemd aus feinstem Zwergenstahl. Nachdem er angekleidet war, bewegte er sich ein bisschen hin und her, beugte und streckte sich. Ja, die Kleider passten perfekt, boten Schutz, ohne ihn in der Bewegungsfreiheit einzuschränken.
Langsam drehte er sich wieder zu dem Tisch um und musterte seinen beiden Stäbe. Frisch poliert lagen sie da, metallisch glänzend. Aus feinstem Ebenholz gemacht und mit dem härtesten Stahl ummantelt, trotzdem leicht und handlich. Perfekte Waffen, wenn man verstand damit umzugehen. Fast ehrfürchtig nahm er sie vom Tisch und wiegte sie kurz in den Händen.
Ein Klopfen lies ihn aufschrecken, es war soweit, die Arena und sein Duell mit Babe erwarteten ihn. Langsam und mit gemessenen Schritten folgte er dem Sklaven durch die dunklen, feuchten Gänge zum Tor der Arena. Je näher er dem Tor kam, umso stärker spürte er dieses unbeschreibliche Gefühl, dass ihn vor jedem Duell ergriff.
Das Tor öffnete sich, Rick war einen kurzen Moment von der Helligkeit geblendet. Regen prasselte in den Sand der Arena, es würde eine schmutzige Angelegenheit werden. Rick lächelte kurz, dann trat er hinaus in das Rund der Arena. Trotz des schlechten Wetters waren die Zuschauerränge voll besetzt, der Name seiner Gegnerin hatte eine grosse Magnetwirkung auf das Volk von Rom. Rick schritt weiter vor den Balkon des Schiedsrichtertrios. Mit einem kurzen Nicken begrüsste er die drei Herren. Dann wandte er sich dem gegenüberliegenden Tor zu, aus dem seine Gegnerin kommen würde. Er erhob den rechten Arm samt Stab, grüsste die Menge, diese antwortete mit Klatschen, Pfeifen und Rufen.
Rick genoss diese Atmosphäre. Es wurde wieder still, alle warteten auf Babe. Auch Rick konzentrierte sich nun auf das Tor und wartete ...
|