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Fremdland
Anonymous

Gast

 
Beitrag #31
 
Eomer musste sich sehr zusammenreißen, um nicht laut loszulachen, als asil ihn anschnauzte und zeigte stattdessen nur ein breites Grinsen. Sie hatte sich nicht verändert.
"Jawohl eure Hoheit.", rief er ihr nach und verneigte sich leicht. "Euer Wunsch ist mir Befehl."
Mit einem Lächeln auf den Lippen schnallte er sein Wehrgehänge ab und lehnte es an die Wand der Hütte, bevor er ins Innere trat und die Bruchstücke der Türe aufsammelte. Er wollte mit seinen Waffen nicht noch mehr Aufsehen erregen, als er es bereits getan hatte, auch wenn dies kaum möglich gewesen wäre. Zum Glück waren die Bruchstücke relativ groß, was ihm die Arbeit erleichtern würde. Im Nachhinein gesehen war sein Handel zwar etwas grob gewesen, aber es hatte zu einem gewissen Erfolge geführt. Schade ist es um einen Menschen, nicht um eine Türe.
Mit den einzelnen 'Bretter' unterm Arm begab sich der Germane wieder ins Freie und besah sich den Schaden bei Tageslicht.
Das wird nicht lange dauern. Als Bauer muss man schließlich eine Türe reparieren können. Die Frage ist nur, mit welchem Werkzeug ich das bewerkstelligen soll.
Er erinnerte sich an einen kleinen zusammengefallenen Schuppen, der am Dorfrand stand. Dort würde es schon etwas Material herbekommen.
"Wenn ihr mich bitte kurz entschuldigt."
Rasch gürtete er sich das Schwert über den Rücken und schulterte das Holz, von dem wenigstens zwei Bretter ihre ursprüngliche Länge behalten hatten, weshalb er sich keine Sorgen um die Maße des Türrahmen machen musste.

Beim Schuppen angekommen, sah er sich um und zog unter dem Schutt ein paar Latten hervor, die noch nicht morsch waren und einen ziemlich robusten Eindruck machten. Dies wunderte ihn doch sehr, denn normalerweise würden die Dorfbewohner das Material schon längst wiederverwertet haben. Etwas merkwürdiges schien hier zu geschehen, etwas das die Menschen in ihren Hütten hielt. Aber was war so fürchterlich, dass man sich nicht einmal im eigenen Dorf einigermaßen frei bewegen konnte? Fragen über Fragen, doch die Antworten würden sicherlich bald kommen, auch wenn er nicht gerade erpicht darauf war, sie zu erfahren.
"Das kommt mir immer mehr so vor, wie ein Kriegszug im Land des Feindes.", murmelte der Germane und blickte mit zusammengekniffenen Augen zum Horizont. "Nur dass wir den Feind nicht kennen, stört mich. Einen Feind den man nicht kennt, kann man nur schwer besiegen. Einen Feind, den man kennt hingegen leicht. Mögen uns die Götter wenigstens ein bisschen Glück spenden."
Blinzelnd wand er sich wieder seiner Arbeit zu. Mit flinken Händen, wie man sie ihm bei seiner unrühmlichen Ankunft in diesem Land nicht angesehen hätte, setzte er die einzelnen Teile zusammen, verband sie mit Querstreben und vernagelte diese. Nägel, wenn man sie so nennen durfte, hatte er aus dem Schutt gefischt und ein paar Brettern abgerungen. Der Hammer war nichts weiter, als ein schlichter Stein, der im Gras lag. Prüfend betrachtete er sein Werk und kam zu dem Schluss, dass dies Türe doch etwas mehr aushalten würde, als die, die er 'geöffnet' hatte. Diese Eigenschaft schien ihm wichtig zu sein, denn was auch immer in diesem Land wütete, es würde sich sicherlich nicht davor scheuen einen bettelarme Familie zu töten. Eine schwerere Türe konnte da manchmal Leben retten, indem sie Zeit schenkte.
Sicher ist sicher.
Vorsichtig ritzte er mit der Spitze seines Dolches eine kleine kleine Rune in ein Eck der Türe, dort wo sie niemandem auffallen würde, zumindest keinem Sterblichen, doch für diese war sie sowieso unbedeutsam. Diejenigen die sie sehen sollten, würde, so hoffte Eomer, sofern sie überhaupt in diesen Landen existieren, diese Haus vor allem Übel beschützen. Die Jahre im Süden, die Jahre in Tyros hatten ihm nicht den Glauben seiner Vorfahren genommen, die aus Germanien und dem hohen Norden kamen.
Mögen die Götter euch schützen, wenn ihr es selber nicht könnt und mögen sie euch unterstützen, wenn ihr euch selber wehren könnt.

Kaum eine Stunde, nach seinem Verschwinden kam der Germane zurück und hängte die ausgebesserte Türe prüfend ein. Sie passte gut, war zwar ein ein paar Stelle nicht ganz dicht, aber dafür massiv genug um ein paar Stöße auszuhalten. Mehr als die letzte.
"Na asil? Zufrieden? Sie ist zwar nicht umwerfend schön, aber das war die vorherige ja auch nicht."
Ein letztes Mal überprüfte er die Scharniere, bevor er sich ein paar Schritte entfernte und seine Augen über die anderen Hütten schweifen lies. Saßen in den anderen Hütten auch verängstigte Familien, die sich nicht an das Tageslicht trauten? Familien, die wussten, was in dieser Gegend vonstatten ging und sich deshalb versteckten? Tief durchatmend löste Eomer sein Schwert vom Rücken und schnallte es sich wieder um die Hüfte.
Ich werde dich sicherlich noch oft ziehen müssen, mein Freund und das wahrscheinlich sehr schnell. Da bist du mir an der Seite lieber, als auf dem Rücken von wo ich dich nur umständlich aus deiner Hülle befreien kann.
Langsam und bedächtig lockerte Eomer die Lederhandschuhe die an seinem Gürtel hingen, streifte sie über seine Hände und ballte die Hände abwechselnd zu Fäusten, um den richtigen Sitz zu gewährleisten. Als nächstes zog er die Riemen an seinem Schuppenpanzer nach und überprüfte die Beweglichkeit seiner Arme.
Es half nichts, sich irgendwelchen Illusionen hinzugeben. Hier herrschte ein Krieg und sie waren sicherlich nicht durch diese Portal gefallen, um zuzusehen, wie hier alles vor die Hunde ging.
03.06.2007, 18:50
Rael_Steinbrecher
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Beitrag #32
 
Rael blies die Backen auf und ließ die Luft langsam entweichen. Da saß sie nun auf einem Ackergaul und es fühlte sich genau so an wie erwartet. Es war nun einmal ein Pferd, zwar ein Pferd, welches zur Arbeit eingesetzt wurde, aber immer noch ein Pferd. Rael kaute abermals auf ihrer Unterlippe, während sie sich langsam und vorsichtig von dem Pferd wieder herunter gleiten ließ. Ihr Blick wanderte über die Koppel, über die erstaunliche Menge an Pferden, die es hier gab und sie klopfte dem Bauern freundschaftlich auf die Schultern. “Ihr könnt mächtig stolz sein auf das, was ihr hier aufgebaut habt. Doch nehmen wir euch einen Teil eurer Arbeitstiere und eures Einkommens. Die Pferde hätten sicher viel Arbeit für euch bedeutet, aber ich bin mir sicher, dass ihr dafür gutes Geld bekommen hättet.“, sprach sie leise und blickte den Bauern offen an. Misstrauisch, mit zusammengekniffenen Augen blickte der Mann Rael an und sie spürte ein schlechtes Gewissen, welches sie in keinster Weise unterdrücken konnte und wollte.

Auf die Hosentasche deutend, in denen sich die Ringe befanden, sprach Rael einfach weiter. “Die Ringe sind jene Ringe, die mich an meinen verstorbenen Mann gebunden haben. Sie mögen vielleicht nicht viel wert sein, aber ich hoffe es bringt etwas ein.“ Rael griff zu ihrem Geldbeutel und wog diesen. Mit einem leichten Lächeln reichte sie dem Bauer auch diesen. “Verzeiht unser Auftreten, doch auch eure Begrüßung war in keinster Weise als freundlich zu werten. Dies ist jedoch kein Wunder, wenn man bedenkt, wie es euch und eurem Land in der letzen Zeit ergangen ist. Sicher war unser Vorgehen nicht sehr zuvorkommend, aber sind wir hier zu helfen. Auch wenn wir vielleicht nicht danach ausschauen und momentan nicht danach handeln. Aber wir müssen vorankommen und dies ist ohne Pferde nun einmal nicht möglich. Ich hoffe, dass euch das Geld ein bisschen entschädigt.“, sprach Rael eindringlich, während der Bauer den Geldbeutel öffnete und die Geldstücke prüfte, indem er auf diese biss.

Er nickte zaghaft, kaum zu sehen und brummte etwas in seinen nicht vorhandenen Bart. “Ihr werdet es nicht leicht haben. Sie sind sehr stark – zu stark.“ Rael nickte und sah den Geldbeutel am Gürtel des Bauerns verschwinden. “Wir werden versuchen zumindest eure Arbeitstiere wieder zurück zu bringen. Denn wenn wir Erfolg haben, dann werdet ihr diese brauchen, um euer Land wieder voll bestellen zu können. Ihr müsst euch dann auf nichts weiter konzentrieren, als auf euch und eure Familie. Kein Krieg, der euch dann im Weg steht!“, sprach Rael mit einem herzlichen Lächeln, welches Mut vermitteln sollte. Der Bauern schaute sie jedoch nur skeptisch an und runzelte die Stirn. Er hatte scheinbar derartige Reden schon häufiger gehört. “Gehört der auch zu euch?“, sprach er und deutet in Richtung Ezekiel, der in einiger Entfernung stand und sie zu beobachten schien. Der Bauer schien ihnen mit einem Mann an ihrer Seite mehr zuzutrauen, als bis zu diesem Zeitpunkt und dies entlockte Rael ein Schmunzeln.

Rael beschattete ihre Augen und blickte in die gedeutete Richtung. Sie lächelte breit und deutete dem Waldläufer sich zu ihr zu gesellen. Da trat Tirgatao wieder auf sie zu, sie hatte mit dem wildesten aller Pferde begonnen, was sicher die richtige Wahl war, denn dieses Pferd hätte ohne vorheriges einreiten sicher nur Schwierigkeiten gemacht. Tirgatao schoss ein paar der Fragen ab, die auch ihr mittlerweile auf der Seele brannte. Wasser für die Tiere war wichtig, damit sie etwas saufen konnten, sich vom „Schreck“ erholen konnten. Die drei Sättel waren bereits von den Bauersjungen verpackt worden und auf den beiden Maultieren verteilt. Rael schmollte, denn nur zu gerne hätte sie das Reiten auf einem Maultier einmal ausprobiert. “Sturmbraut ist ein starker Name, ich denke dem wird sie auf alle Fälle gerecht!“

Innerlich hoffte Rael, dass die anderen Proviant und Wasserschläuche fanden und auch Waffen. Sie hatte noch nicht einmal ein Küchenmesser dabei, welches als Waffe dienen würde und so hoffte sie darauf, dass sich etwas Adäquates finden ließ. Rael tätschelte den Ackergaul liebevoll am Hals und blickte die Maultiere an. “Wo wir schon dabei sind Fragen zu stellen, haben der Gaul und die Maultiere vielleicht irgendwelche Macken die wir wissen müssten oder sollen wir sie einfach kennen lernen?“, sprach Rael mit einem Augenzwinkern.
[Bild: 6_rael1132.jpg]
Temperament ist ein vorzüglicher Diener, doch ein gefährlicher Herrscher.
04.06.2007, 11:57
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Beitrag #33
 
Als Rael nach den Macken der Maultiere und des großen Fuchses fragte, schnaubte der Bauer nur. Tirgatao konnte ihn verstehen und auch wieder nicht. Sie würde jeden töten, der versuchte, ihr eines ihrer Pferde wegzunehmen, und sie und Rael nahmen sich ja nicht nur eines. Und dennoch: wenn sie diesem Land helfen sollten, mussten sie sich schneller fortbewegen können als auf ihren eigenen zwei Füßen.

Sie musste erst einen fragenden Blick auf den Bauern richten, bevor er eine Antwort auf ihre Fragen zu nuscheln begann. Er wies ihr den Weg zu einem verlassenen Hof ein gutes Stück weiter abgeschlachtet haben diese Hurensöhne die alte Idda und ihre drei Enkel... das Vieh weggeschleppt, das Haus abgebrannt... und die Sterbenden waren noch drin und brachte die Amazone damit auf eine Idee, die sie für den Moment noch für sich behielt. Waffen? Hier hat keiner Waffen. Die mit Waffen sterben zuerst. Dann die, die helfen wollen. Und dann alle anderen.

Allmählich spürte Tirgatao Wut in sich hochkochen. Bauern schienen überall dieselben zu sein: Die mit den Waffen sind die Bösen und wer so dumm ist, ihnen oder ihren Opfern helfen zu wollen, der ist ja wohl lebensmüde. Wer sich nicht wehrt, dem wird schon nichts getan werden... Und dann wunderten sie sich, wenn sie bevorzugt von Banditen überfallen und ausgeraubt wurden. In den Häusern verstecken oder mit Mistgabeln fuchteln, nützte da mit Sicherheit nichts... doch die Amazone kämpfte ihren Ärger nieder, es war die Entscheidung dieser Leute, wenn sie lieber starben als ihr Dorf zu befestigen, zu bewaffnen und sich zu wehren.

Der Mann schien nichts von der Stimmungsänderung bemerkt zu haben, und während er leise und nur stark stockend weitersprach, lockerte Tirgatao ihre Weste und die ledernen Schutzstücke für ihre Arme und schlüpfte aus ihrem Hemd, um damit die schwitzende dunkelgraue Stute, die den Namen Sturmbraut wohl behalten würde, sorgfältig abzureiben. Das Vieh verhungert uns auf kargen Weiden und dann verhungern die Kinder. Wir haben keinen Proviant für euch. Wir haben nichts für uns. Wasserschläuche? Ihr könnt ja in den abgebrannten Häusern suchen, ob noch etwas übrig ist. Hier kämpft jeder ums Überleben. Unsere Kleidung tragen wir am Leib, was uns nicht geraubt wurde. Es gibt hier nichts mehr für Plünderer. Die letzten haben sogar die Heilerin abgestochen. Einfach so. Weil sie einem Kind geholfen hat. Jetzt sterben noch mehr Leute.

Tirgatao knirschte mit den Zähnen, entspannte ihre Muskeln dann wieder. Die letzten Worte hatten eine eigenartige Betonung gehabt, die sie stutzig werden ließ. Sie war mit dem Abreiben der Stute soweit fertig, wie das Pferd es im Moment zuließ, und drehte sich nun um. Wer stirbt hier? Du sprichst doch von einer bestimmten Person, oder? Wer ist es? Doch jetzt presste der Mann die Lippen fest zusammen. Es war der jüngere seiner Söhne, der ein gepresstes Mama hervorbrachte. Die Amazone sah den Bauern durchdringend an, und schließlich machte er doch den Mund auf. Es stimmt, was der Junge sagt. Sie wurde verletzt und jetzt liegt sie im Fieber und wir haben keinen Heiler.

Ohne länger zu zögern schnappte sich Tirgatao ihre Tasche und wandte sich kurz an Rael Bindest du die Maultiere und den Fuchs an und kommst dann mit meinen restlichen Sachen nach? Ich will mal sehen, ob ich der Frau helfen kann... Zum Bauern meinte sie nur Bring mich zu deiner Frau, ich weiß ein bisschen was über das Versorgen von Wunden und das Bekämpfen von Fieber. Vielleicht reicht es für deine Frau...
04.06.2007, 17:09
Anonymous

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Beitrag #34
 
Taktiker blickte zurück, als er drakonia sah, diese Person sagte ihm was, ist nicht all zu lange her, er nickte kurz und wandte sich dann wieder dem Mädchen zu, sdie schlief ein und er hatte im grunde eine andere wirkung erwartet....bis ihm dann aufgefallen ist, das es eher ein schlaf mittel war.

Innerlich grummelte er ein wenig aber dennoch beruhigte es ihn, das mädchen konnte nun etwas schlafen denn sie sah so aus als wenn sie schon lange nicht mehr gut geschlafen hätte.

Taktiker brachte sie wieder ins Haus hinein, ezekiel durchsuchte das haus nicht, und wandte sich auch ab, man merkte das ihn diese methoden nicht geheuer waren, aber wären sie nicht die einzigsten Mittel um herrauszufinden was wirklich geschah?
Er legte sie ins Bett immernoch mit diesen gedanken und setzte sich ein momentlang noch daneben.
04.06.2007, 20:58
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Beitrag #35
 
Widder seiner Erwartungen, stieg erst Rael und bald darauf Tao von ihrem jeweiligem Gaul. Er betrachtete ruhig die kleine Gruppe, als Rael ihn plötzlich zu sich winkte. Seine Miene hingegen war noch immer eher düster, während er statt dessen über die Kriegerin nachdachte. Wann hatte er sie das erste mal gesehen? Er kannte sie schon bevor sie das Wappen des Ordens trug. Nun schimmerte es ihm langsam wieder. Ein Dorf weit entfernt von Silva, mit einer Taverne in der eine dunkelhäutige Wirtin ihn äusserst zuvorkommen bedient hatte. Leider hatte er damals nicht die Zeit gehabt jeden Winkel zu erforschen und nur wenige Monate später hatte sich die Gemein schaft gespalten. Weshalb hatte man ihm nicht verraten, doch viele der Einwohner fanden ihre Heimat im Orden wenn er sich recht entsinnte. Er wusste nicht wirklich weshalb, doch er entschied für sich ein Auge auf die Frau zu behalten. Er wusste dass sie inzwischen zu den Amazonen galt und somit sicherlich nicht schutzlos. Auch bezweifelte er dass Tao es zuliesse dass ihrer grossen Freundin etwas zustiesse. Und doch...
So setzte er sich langsam in Bewegung, mit noch immer gekreuzten Armen, ohne die Gruppe vor ihm aus den Augen zu lassen. Im Hintergrund hörte er immer mehr Tumult aufkommen und plötzlich eine ihm doch bekannte Stimme sich hervorheben. Das Portal schien noch immer aktiv zu suchen... Als er mit steinerner Miene bei den zwei Kriegerinnen und dem Bauern ankam, war Bewegung in dem Grüppchen und Tao machte sich nach einigen Worten Richtung Hütte auf. Scheinbar wurde ihre Hilfe gebraucht. Der eher stumme und raue Gallier stand so mit trockenem Blick auf den Bauern und Rael im kleinen Kreise. Der Gedanke auf einem dieser Pferde reiten zu müssen missfiel ihm sichtlich, nun gut sichtlich schien ihm eigentlich fast immer vieles zu missfallen...
05.06.2007, 17:33
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Beitrag #36
 
Der Bauer war der alten Frau gefolgt, und irritiert sah er sich um, als diese stehen blieb und und mit der Hand einen Kreis beschrieb, um zu verkünden "Hier ist der zentrale Platz des Dorfes!" Seinen Blicken bot sich eine Feuerstelle dar, die den Eindruck machte, als sei diese seit Äonen nicht mehr genutzt worden- er sah Reste von Zelten, die zerfetzt im Winde flatterten, und einen Platz, der eher von Trauer denn von Freude berichtete...

Die Stimme der alten Frau erreichte ihn: "Haben wir nicht schon genügend Leid ertragen müssen? Und jetzt kommt ihr, woher auch immer, und quält uns mit herablassendem Verhalten- haben wir das nicht oft genug über uns ergehen lassen müssen? Wer bist Du- und was masst Du Dir an? In unseren Kindern Hoffnung wecken zu wollen, nur um diese erneut bitterer Enttäuschung auszusetzen, nenne ich grausam!"

Der Bauer zuckte ob der anklagenden Stimme, Mimik und Gestik der alten Frau zusammen, er öffnete schon den Mund, aber ihm fehlten die Worte- und er schloss mit einem hörbaren Geräusch auch selbigen- zum Schweigen gebracht. Langsam und bedächtig griff er nach seiner Maus, und sehr behutsam ergriff er diese, setzte diese ebenso behutsam auf die rechte Schulter der alten Frau, dieser zublinzelnd...

Die Maus turnte auf der alten Frau Schulter herum, doch quiekend erreichte deren Ohr: Den Kindern ist gar hungerig zumute- hier ist eine Feuerstelle, die Kinder sammeln Holz. Es wird gebratene Kartoffeln geben, und wenn's nach mir geht, auch geschmolzenen Käse! Wenn Du Hoffnung verbrennen lassen willst, dann tu dies- aber wehe, Du lässt die Kartoffeln anbrennen oder den Käse zur Ungeniessbarkeit verkohlen!"

Der Bauer fing rasch wieder seine herumturnendende Maus ein, aus den Augenwinkeln erkannten seine Blicke die Kinder, die bei der Suche nach Holz fündig geworden waren und zurückkamen- wobei es sich nicht um Holz jungfräulicher Wälder handelte, sondern eher wie Holz wirkte, das schon zumindestens einmal gebrannt hatte... und erneut blinzelte er der alten Frau zu, die vollkommen verblüfft wirkte...

Er wandte sich der alten Frau zu "Wir wissen nicht, warum uns dieses Land rief- ausser der Tatsache,, dass es in Not ist... und ihr seid wirklich in Not! Erschreckt euch nicht, nur weil ein Krieger einer der Türen zu euren Hütten in der Art und Weise eines Kriegers öffnete... sondern nehmt bitte eines als Versprechen hin: Ich weiss nicht, ob und wie ich eure Not lindern kann, aber eines weiss ich gewiss...

Hier wird wieder ein Feuer brennen, in diesem werden Kartoffeln gebraten, und es wird demnächst sehr satt und zufrieden blickende Kinder geben!"

Der Bauer machte sich daran, das Feuer an dieser Stelle wieder zu entfachen, das wohl schon lange Zeiten nicht mehr gebrannt hatte...
05.06.2007, 23:26
Rael_Steinbrecher
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Beitrag #37
 
Der Bauer war natürlich immer noch nicht weiter gesprächig. Dies verwunderte Rael nicht weiter und sie nickte einfach nur. Die Macken eines jeden Tieres würden sie sicher schneller herausbekommen, als ihnen lieb war. Aber so spielte das Leben nun einmal. Rael kaute auf der Unterlippe als der Bauer seine Erzählung begann. Krieg… Rael schüttelte innerlich den Kopf. Wie hat es so weit kommen können? Wieso mussten immer die Unschuldigen zuerst leider, wieso starben so viele? Rael seufzte und wandte ihren Blick ab. Sie konnte den Bauer so gut verstehen. Selbst wenn sie Waffen hatten, würden sie diese nicht hergeben. Sicher war es schon gefährlich genug Waffen zu tragen und wieso dann die einzige Möglichkeit der Verteidigung aus der Hand geben. Rael hätte dies auch nicht getan an ihrer Stelle.

Die Situation sah nicht rosig aus. Es schien kein Proviant übrig zu sein und Wasserschläuche waren auch rar. Ihre Gedanken waren abgeschweift, als sie von Tirgataos Frage aufgeschreckt wurde. Hier war jemand krank, lag im Sterben? Raels Blick wanderte mitleidig über die Familie und sie blies abermals die Backen auf und ließ die Luft langsam und stetig entweichen. Als der Bauer sich erklärt, hatte Tirgatao bereits ihre Tasche gegriffen und war mit dem Bauern Richtung Bauernhaus unterwegs. Rael nickte und blickte dann zu Ezekiel, der sich ihr und den Söhnen des Bauers näherte. Gewitterwolken schienen sich über seinem Kopf zusammengebraut zu haben und Rael blickte ihn fragend, leicht irritiert an. Er schien nicht sonderlich gesprächig zu sein. Hey, da passt er doch prima zu Deiner Gruppe. Du redest doch immer für zwei, nicht wahr? – Hmpf

Rael führte den Ackergaul an einen Weidezaun und band ihn dort an. Sie wurschtelte eine Zeit lang, denn sie bemerkte nun erst, dass ihre Hand zitterte. Das Schicksal dieser Familie ging ihr näher als sie gedacht hatte. Mit einem leisen Fluchen schloss sie kurz die zitternde Hand, um wieder Kontrolle über ihre Hände zu bekommen. Reiß` Dich zusammen, du kannst eh nicht viel helfen. Tao tut schon was sie kann und du bist schließlich hier, die Situation des Landes zu verändern. Also Rücken durch und weiter gemacht! Rael atmete einmal tief durch und räusperte sich. Das Zittern in ihren Händen ließ langsam nach. Sie straffte sich und begann nun auch umständlich die Maultiere anzubinden.
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Temperament ist ein vorzüglicher Diener, doch ein gefährlicher Herrscher.
06.06.2007, 07:42
Sabeth
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Emmingen
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Beitrag #38
 
Der Blick wanderte kurz über die Menschen die im Dorf standen. Sie hielt den Bauern im Auge und sah, dass er sich im Gespräch mit einer alten frau befand, die ihn erst anfuhr, dann aber doch ein milderes und freundlicheres Gesicht auflegte. Der Bauer lies ein Feuer am Marktplatz anfeuern und die Kinder des Dorfes blickten mit grossen Augen und schleckenden Mündern dem Bauern bei seinem Werk zu. Lächelnd schaute drakonia wie der Bauer die Kartoffeln, die er bei sich hatte für ein Mahl zubereiten wollte.

"Darf ich euch helfen?" fragte drakonia, nachdem sie die paar Schritte gegangen war und schaute den Bauern an. In ihrer Satteltasche hatte sie auch noch ein wenig Essen, welches sie als Ration eingepackt hatte. Mit einem Griff packte sie den Schinken aus der Tasche und schnitt mit ihrem Messer, das am Gürtel hing, grosszügig etwas ab. "Vielleicht könnte ihr etwas von dem Fleisch mit den Kartoffeln braten?" lächelnd reichte sie ihm die Scheiben und nickte ihm freundlich zu.

Sie bemerkte die Blicke der Kinder und es zerriss ihr das Herz, dass sie nicht mehr anbieten konnte, doch brauchten sie ja auch etwas für ihre Reise, denn scheinbar standen sie ganz am Anfang und wenn sie hier in einen Kampf geraten würden, sollten sie nicht halb verhungert dem Gegner gegenüberstehen. Sie gab Corax noch ein Stückchen des Schinkens und verpackte ihn wieder in der Satteltasche. Sie nahm die Brotlaiber aus der Tasche und brach sie über.

Sie breitete eine Decke aus und legte die Brotschieben da hin. Sie hoffte, dass sie dem Bauern ein wenig helfen konnte, denn es war ihr unangenehm, dass die Krieger sich so schlecht benahmen, doch schienen auch sie nur nach Nahrung oder ähnlichem zu suchen. Doch die Methoden waren nicht die, mit denen sie gesucht hätte. Sie hatten genug mit dem zu kämpfen, was das Dorf zu zugerichtet hatte, da konnte man auf noch mehr Feinde, auch wenn es einfache Dorfbewohner waren verzichten. Doch das war nicht ihre Aufgabe. Sie musste niemandem sagen, wie er sich zu verhalten hatte, schliesslich waren es gestandene Krieger.

So machte drakonia sich lieber daran, dem Bauern zu helfen und ihn beim Braten zu unterstützen, wenn er ihre Hilfe wollte.
Sei mindestens genauso ideen- und erfindungsreich in deiner Suche nach innerem Frieden, wie du es auch in der Welt des Wettkampfs und der Neurosen bist.

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06.06.2007, 16:55
Traumtaenzer
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Beitrag #39
 
Voller Stolz musterte der Bauer das lodernde Feuer, und mit einem zweifelhaften Gefühl die äusserst erwartungsvollen Blicke der um das Feuer versammelten Kinder. Sein Maulesel hatte bei der überraschenden Reise durch das Blaue Portal zwar durchaus auch einen kleinen Sack Kartoffeln zu tragen gehabt, aber trotzdem schauderten des Bauern drei Gedanken So wenige Kartoffeln angesichts gar so vieler hungeriger Mäuler!

"Darf ich euch helfen?" klopfte als Frage seinem Kleinhirne auf die Schulter, die Stimme erschien weiblich und ihm unbekannt. Er fuhr herum- und musterte mit offenen Mund die ihm vollkommen Unbekannte, die ihm, er wollte es nicht glauben, geschnittene Schinkenstücke reichte...

Sein erster Gedanke zischte ihm zu Kriegerin! Bewaffnet!! Gepanzert!!! Noch eine Kriegerin- und ein Schlachtross reitet sie zudem!, der zweite Gedanke wunderte sich Ein Rabe? Doch nicht der Rabe mit den 89 Federn? Wen ja- lasst uns Rabenfedern rupfen, alle 89 Federn, jetzt, jetzt sofort!, während des Bauern dritter Gedanke sich fragte Wer ist das, woher kommt sie... und das klärst Du besser, bevor Du den Raben zu rupfen versuchst!

Der Bauer verbeugte sich vor der Fremden, um dann mit freundlicher Stimme dieser zu erwidern: "Gestatten, Traumtaenzer mein Name, Bauer meine Berufung- ich träume zuviel und tanze nur nach der Pfeife der Herrin der Wälder- aber angebotene Hilfe werde ich nimmer verweigern!" Der Bauer blickte irritiert nach unten, um seinen Struppigen Köter zu sehen, der vor der Fremden nicht nur Männchen machte, sondern derart heftig mit dem Schwanz wedelte, dass er drohte, umzufallen- der Schinken musste für des Hundes Nase wohl das Paradies bedeuten... Der Bauer fuhr fort: "Struppiger Köter scheint Euch schon ins Herz geschlossen zu haben... zumindestens, wenn nicht Euch, dann Euren Schinken! Wenn Ihr die Güte hättet, mir nach der Zubereitung des Mahls für diese Notleidenden zu erklären, wer Ihr seid und woher Ihr kommt, wäre ich Euch dankbar!"

Den brutzelnden Kartoffelscheiben gesellte sich die dargebotenen Schinkenscheiben hinzu. Der Bauer nahm die erstaunt geweiteten Augen der Kinder war, die zwischen Brotscheiben auf der Decke und den über dem Feuer röstenden Kartoffeln und Schinken ungläubig hin- und herwanderten, und selbst der alten Frau, deren Namen er noch nicht einmal wusste und vergessen hatte, zu erfragen, stand das Erstaunen förmlich in das faltige Gesicht gemeisselt...

Der Bauer starrte ins Feuer, und seine Verwirrung wuchs ob des Erscheinens einer weiteren Kriegerin genau hier- er fragte sich erneut in Gedanken Warum bin gerade ich hier, wenn dieses Land in Not Kriegerinnen und Krieger zu sich ruft?
06.06.2007, 22:29
Sabeth
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Beitrag #40
 
Mit einem freundlichen Nicken vernahm sie die Worte des Bauerns und schaute ihn offen an. Sie nahm noch einmal den Schinken aus der Tasche und gab dem Hund ein Stück. Ihr Rabe hatte etwas bekommen und der Hund sollte nicht zu kurz kommen. In ihr Blickfeld schob sich noch eine Katze, die sich geschmeidig um die Beine des Bauern schmiegte und ein Mäuschen, das auf der Schulter von ihm sass. Die beiden bekamen auch etwas. Zu guter Letzt gab sie dem Bauern, der sich auf die Zubereitung konzentrierte ein Stück. Sie hielt es vor ihn, damit er kosten konnte.

"Mein Name ist drakonia, ich bin eine aus dem Haus der Vergessenen und ich fühle mich geehrt, euch kennenzulernen" sagte sie mit einem Lächeln im Gesicht. Nicht jedem sagte sie, dass sie auch die Chefin eines Dorfes war, denn es macht oft nur Probleme und denen wollte sie aus dem Weg gehen. Sie wollte normal behandelt werden. Sie kniete sich neben den Bauern und schaut ihm beim Schüren des Feuers und beim Braten zu. Nachtmahr gesellte sich zu ihr, blieb aber in einem respektvollen Abstand zum Feuer stehen. Corax flog zu dem Ross und landete auf dessen Rücken, steckte den Kopf unter die Flügel und klapperte leicht mit dem Schnabel. Lächelnd schaute drakonia dem Bauern zu und ihr Blick liess sich vom Feuer einfangen. Die Flammen züngelten und schnappten nach dem Kessel in dem der Bauer die Kartoffeln briet.

Nachtmahr schnaubte zufrieden und trottete ein wenig über den Platz, während drakonia ins Feuer schaute. Eine Vertrautheit und ein wenig Zufriedenheit breiteten sich in der jungen Frau aus und sie seufzte leicht. Sie dachte an ihre Kindheit, die nie von solchen Plagen heimgesucht war. Sie hatte immer alles und von vielem zu viel. Sie verteilte es immer, schon als junges Mädchen. Sie gab immer alles und behielt wenig für sich. Die Kinder hier mussten um das nackte Überleben kämpfen und stimmte die junge Frau kurz traurig. Doch der Bauer hatte alles im Griff und gab den Kindern zumindest die Hoffnung, das es besser werden würde.

Das Zischen des Specks und das Bruzeln der Kartoffeln erinnerten drakonia daran, dass sie selbst noch nichts gegessen hatte und ein Brummeln aus ihrer Magengegend verriet, dass sie auch Hunger hatte. Sie nahm ein Stück Brot und biss hinein, öffnete den Wasserschlauch und nahm einen Schluck. Sie bot dem Bauern ihren Wasserschlauch an, als sei es das selbstverständlichste auf der Welt. Für sie war es das auch, doch das hiess ja bekanntlich nichts. Nicht jeder wollte den Wasserschlauch teilen. Doch da machte sie sich keine Gedanken, denn sie war so. Sie teilte mit allen und sie teilte immer.

In Gedanken verloren lehnte sie den Wasserschlauch an ihr Bein und dachte darüber nach, was sie hier erwarten würde. Wie sie helfen konnte, denn sie war nicht so erfahren und geübt, wie die meisten anderen hier, was Kriege und Rettungsmissionen anging, doch wollte sie ihr möglichstes tun um zu helfen.
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Die Anzahl unserer Neider bestätigt unsere Fähigkeiten. (Oscar Wilde)
07.06.2007, 10:15
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Beitrag #41
 
Des Bauern Kinnlade untersuchte gerade den Boden vor ihm- denn es war ein seltenes Ereignis, dass sich jemand dadurch geehrt fühlte, ihn kennenzulernen. Ausserdem betrachtetete er mit ungläubigen Erstaunen die Kinder, in deren Mäulern Kartoffeln und Schinken in einer Geschwindigkeit verschwanden, der er nicht recht zu folgen vermochte, ab und zu erreichten seine Ohren Bemerkungen wie "Au! Ist das Heisch... abber gutt!" Der Bauer widmete den Kindern, der alten Frau und drakonia gleichermassen ein äusserst verwirrtes Lächeln, murmelte drakonia zugewandt zu "Ihr seid nicht zufällig einem blau leuchtenden Portal begegnet? Und habt dieses dann auch... ahem... zu nutzen verstanden?"

Sein Blick fiel auf seinen struppigen Köter, der die Kriegerin förmlich anzuhimmeln schien (dem Schwanzwedeln nach zu urteilen). Seufzend wandte er sich der alten Frau des Dorfes zu, um dieser mitzuteilen: "Sieht so aus, als gäbe es hier keine Wildschweine! Mein struppiger Köter reagiert auf die Anwesenheit von Wildschweinen sehr eindeutig- er klemmt den Schwanz ein und rennt aufjaulend davon! Dann darf ich sicher sein, dass sich aus der anderen Richtung ein Wildschwein nähert! Ich klettere dann rasch auf den nächsten Baum, warte mit Pfeil und Bogen auf das wutschnaubende Wildschwein- und wenn ich Glück habe, treffe ich dieses, dann gibt es leckeres Wildschwein am Spiess! Das Verhalten dieses Köters verstehe ich im übrigen nicht- der ist mir in einer Siedlung der Otta zugelaufen, und wenn sich Wale im Meere zeigen, stürzt der sich glatt ins Wasser und bellt die Wale an- auf diese zuschwimmend"

Der Bauer strahlte die alte Frau mit fröhlichem Gesichtsausdruck an, war allerdings verblüfft, als deren Hände sein Gesicht betasteten und diese heiser flüsterte: "Bist Du Wirklichkeit oder eine Illusion?" Er sah sich nach seinen Begleitern um, nahm aber nur den Krieger war, der jene Tür repariert hatte, die er zuvor eingedrückt hatte... und rief diesem zu: "Hey, Eomer, gesellt Euch zum lodernden Feuer- hier gibt es was zum Essen, und ich kann Euch noch ein vorzügliches Getränk anbieten! Bringt den... den... den anderen Gaukler dann doch bitte gleich mit!"

Dem Bauern wäre beinahe "Hexenmeister" als Titulierung für des Taktikers Talente entfleucht, aber er hatte sich das gerade noch verkneifen können. Er beschloss, mit Taktiker bei Gelegenheit ein Gespräch unter vier Augen zu führen- dessen Talente waren sicher sehr von Nutzen, aber in fremden Landen sollten diese nicht offensichtlichst, sondern sehr diskret ausgeübt werden...
07.06.2007, 21:27
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Beitrag #42
 
Taktiker wusste nicht ganz was mit der Situation genau anzufangen, er verschob seine gedanken beiseite denn er musste einen Klaren kopf behalten.

Eomer wurde von diesem bauer gerufen, Taktiker verstand noch das er mich gleich mit nehmen sollte, auch wenn die entfernung gross war, konnte er bruchstücke verstehn.
Beim auf dem weg machen schaute er sich mehrmals um, in seinen Augenschein viel mehrmals Tirgatao, er konnte sie nicht einordnen, eine Amazone, wunderschön aber dennoch gefährlich wie Löwen im Rudel. Taktiker hatte schoneinmal begegnung mit Amazonen gemacht, sie wollten ihn zum Tode verurteilen wegen seiner Fähigkeit, aber diese Amazone war ein wenig anders, weder versuchte sie ihn bedrohlich anzugucken noch überhaupt zu bemerken.

Er wollte nicht länger drauf eingehn, er wusste das es schwer wird sich mit allen aus der Truppe zu verstehn, einige wegen seiner gesinnung, andere wegen dessen verschiedenen Kulturen.
Taktiker ging nun gemütlich richtung Dorfmitte, was man hier wohl so nannte war eher ein Kleiner Platz im zentrum des dorfes aber die kleinsten sind meist die besten.

Drakonia und Dieser Bauer brutzelten das Essen, Eomer war auch schon angekommen und geselte sich dazu, Taktiker stellte sich nun neben Eomer und nickte den anwesenden leicht zu, manchma hoffte er das wenige bemerken würden was er in wirklichkeit ist und manchmal verfluchte er seine ständige besessenheit, er hoffte das Böse in ihm würde niemals bei diesem Abenteurr zum vorschein kommen, seit dem Kampf mit einem Dämonenbeschwörer wurde er verflucht und trägt ein Zweites "Ich" in ihm, er konnte es bis jetzt gut unter kontrolle halten, aber auch das Böse wächst von tag zu tag.
08.06.2007, 09:23
Sabeth
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Beitrag #43
 
Die Kartoffeln und der Schinken verschwanden in Kindermündern und es erfüllte drakonias Herz mit Freude, doch was war, wenn sie nun weiterzogen? Diese eine Mahlzeit hatte den ersten Hunger gestillt, doch würde er wiederkommen und unerbittlich wieder zuschlagen. Sie zupfte leicht am Ärmel des Bauern. "In meiner Heimat gibt es ein Sprichwort. Gib dem Menschen einen Fisch und du nährst in einen Tag, zeige ihm wie man angelt und du ernährst ihn sein Lebenlang! Wenn wir nun den Leuten hier Kartoffeln da lassen, dass sie sie anbauen können und ihr ihnen zeigt, wie man die anderen Pflanzen die hier vielleicht wachsen nutzen können, wäre ein Überleben vielleicht gesichert." den letzten Teil sagte sie nur noch im Flüsterton und lächelte verlegen.

Der Hund lag neben ihr und dem Bauern und genoss sein Leben. Das Kraulen des Kopfes bestätigte sein Gefühl und er wedelte fröhlich mit der Rute. Auch die anderen wurden zum Essen gerufen und drakonia wartete, welche Gesichter sie noch kannte und wer noch alles zu der Gruppe gehörte. Schliesslich sollten sie gemeinsam für dieses Land antreten und da sollte man sich schon ein wenig kennen und die Stärken ausloten. Sie hatte ezekiel zwar kurz gesehen, doch er schien sich die Gegen genauer anzuschauen und so wartete drakonia einfach, wer sich alles einfinden würde.

Corax erwachte aus seinem kurzen Schlaf und flog zu seiner Herrin, landete auf der Schulter und ergatterte dort noch das eine oder andere Stück Brot und Schinken. Klapperte leicht mit dem Schnabel und krächzte leise in drakonias Ohr. Das Schnauben ihres Pferdes lies sie dann aufstehen und sie ging zu ihm, kraulte sanft die Stirn, strich mit der hand über die Nüstern und holte aus der Satteltasche eine handvoll Hafer heraus. Mit dem weichen Maul nahm er sein Futter vorsichtig aus der Hand und rieb dann den Kopf an ihrer Schulter. Das Klopfen des Halses genoss er und schlug leicht den Kopf nach hinten und stubste drakonia dann an, damit sie zur Gruppe zurückkehrte. Lächelnd verlies sie ihr Ross und setzte sich wieder zu dem Bauern und Corax flog zurück zu dem Pferd.
Sei mindestens genauso ideen- und erfindungsreich in deiner Suche nach innerem Frieden, wie du es auch in der Welt des Wettkampfs und der Neurosen bist.

[Bild: 1537jac.jpg]


Die Anzahl unserer Neider bestätigt unsere Fähigkeiten. (Oscar Wilde)
08.06.2007, 13:11
asil
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Beitrag #44
 
Während die Kriegerin sich mit der eingeschüchterten jungen Frau unterhielt, kam langsam BEwegung in die kleine Gruppe. Eomer machte sich davon, eine neue Türe zusammen zu bauen, Traumtänzer ging mit der alten Frau in Richtung Marktplatz und Ezekiel war wohl auf dem Weg, Rael und Tao zu unterstützen. asil wusste es nicht genau, denn der Engel war wieder einmal schweigend verschwunden. Ein Lächeln huschte kurz über ihr Gesicht - seine Sanftheit hatte der Engel wohl verloren und schweigsam war er geworden und trotzdem - asil wusste einen guten Krieger in ihren Reihen und einen Freund, der sie nicht im Stich lassen würde, wenn die Gruppe in Gefahr käme. Und das würde sie; da war asil sich sicher. Erst recht nach der Unterhaltung mit der jungen Frau, die einige Greueltaten zu berichten wusste. Es war kein Wunder, das die Bevölkerung so ängstlich reagierte, als sie hier ankamen. Kannten sie doch nichts anderes mehr als Mord und Plünderungen, wenn Fremde das Dorf erreichten.
Wut, aber auch Besorgnis machte sich in der Kriegerin breit. Es wurde Zeit, etwas dagegen zu unternehmen, die bösen Heerscharen zu vernichten. Und wenn sie das geschafft hatten, sollten sie wohl dafür sorgen, das die Dorfbewohner wieder ein vernünftiges Dach über dem Kopf hatten, ihre Nahrungsvorräte aufgestockt wurden und Waffen herangeschafft wurden.

Aus den Augenwinkeln bemerkte asil, das eine weitere Reiterin durch das Portal gekommen war und kurz überlegte sie, woher sie sie kannte. Sie meinte, sie beim Fest in der Drachenlegion kennen gerlernt zu haben, aber sicher war asil sich nicht. Das Gedächnis wurde auch immer schlechter...

Nachdem das Gespräch beendet war, brachte asil die junge Frau auf den Marktplatz, damit auch sie sich etwas zu essen nehmen konnte. Viel war nicht mehr da, aber das wunderte die Kriegerin nicht; sie wollte auch gar nicht erst darüber nachdenken, wie lange die Kinder schon nichts mehr gegessen hatten.

Mit einem Grinsen beobachtete sie den Bauern, wie er in seinem Element mit hochrotem Kopf die Kartoffeln über dem Feuer briet und versuchte, die Krtoffeln nicht anbrennen zu lassen. asil hatte schon überlegt, warum das Portal wohl ausgerechnet den Bauern zur Hilfe gerufen hatte. Nicht im Traum wäre ihr eine derartige Hilfe eingefallen, hatte asil doch nur den Kampf im Kopf gehabt. Und Traumtänzer mit einem Schwert....? asil lachte laut auf, als sie sich das vorstellte.

asils Blick ging nun zu Babe. Was sie wohl meinte, wie wir nun vorgehen sollten? Wo sollten wir die Gegner finden? Oder warteten wir, bis das sie uns fanden? Das allerdings hielt die Kriegerin für zu riskant, denn dann waren die Dorfbewohner wieder in höchster Gefahr.

Während asil darüber nachdachte, zog sie ihre Pfeife aus der kleinen Tasche an ihrem Gürtel und stopfte sie in aller Gemütsruhe bevor sie den Tabak anzündete und genüsslich vor sich hin paffte.
Wer wusste schon, wann sie das nächste Mal Gelegenheit bekommen würde, in Ruhe eine Pfeife zu rauchen...
[Bild: 99406b20f47226c138be3f8462bd84800.319213..._girls.gif]

Der Teufel lehrt die Frauen, was sie sind, oder vielmehr:
sie lehren es dem Teufel, falls er es noch nicht wissen sollte.
10.06.2007, 13:47
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Beitrag #45
 
Am Ende der Straße blieb K`Ehleyr stehen. Etwas abseits vom Dorf stand eine alte Hütte, dessen Dach halb eingesunken war. Eine alte Frau saß davor, in sich zusammengesunken wie das Haus selbst. Lumpen kleideten ihren mageren Körper un in ihrer Hand hielt sie einen Strick, der zu einer grasenden Ziege führte.
Nachdenklich blieb die Kriegerin wenige Meter vor der Hütte stehen. Die abgelegen Position der Hütte konnte ein Zeichen dafür sein, dass die Alte entweder eine Fremde war oder einen Beruf ausübte, der sie im Ansehen der Dörfler hatte sinken lassen.
In diesem Moment hob die Ziege ihren Kopf und stieß einen meckernden Ton aus. Die Hand der Alten bewegte sich, Sonnenlicht fiel auf sie und ließ etwas scharf an ihrem Finger glitzern.
K`Ehleyr stieß die Luft aus. Ein Ring mit einem Edelstein fand man eher selten in einer Armenhütte und so ging sie langsam auf die Hütte zu.
„Den Göttern zum Gruß.“ Ihre Worte ließ den Kopf der Alten heben. Weiße, blinde, Augen richteten sich auf sie.
„Die Schwestern mögen dich segnen, Kind.“
Von dem Gruß überrascht, setzte K`Ehleyr ihren Weg fort, bis neben der Alten stand. Ein säuerlichen Geruch schlug ihr entgegen, der sie sofort an Tun Arfis erinnerte. Trotzdem ließ sie sich neben der Frau auf einen Holzstapel nieder und begrüßte sie mit einem Nicken, wohl wissend, dass sie es nicht sehen konnte.
„Segnen die Schwestern noch, Mütterchen?“ Ihre Worte waren leise und doch fragend. Gleichzeitig hob sie einen Arm und winkte damit nach einem ihrer Gefährten, der sich am Rande des Dorfes gezeigt hatte. „Ich habe nur eine von ihnen gesehen.“
„Die eine, die Wacht hält...!“
„Ja, und vier, die verschwunden sind.“
„Man sagt, wer eine Schwester erblickt, erblindet wegen ihrer Schönheit.“
„Meine Augen sind noch sehr gut, Mütterchen. Aber was ist mit dir? Hast du eine Schwester gesehen?“
Die Blinde schüttelte den Kopf. Auf ihrem Gesicht hatte sich aber nun ein Strahlen gelegt, dass sie weniger alt wirken ließ. „Ich bin blind geboren worden und damit eine Auserwählte. Kinder, die nur die Nacht sehen, können einer Schwester dienen. Damals jedenfalls...“
Eine Bewegung zu ihrer Linken ließ K`Ehleyr aufsehen. Derjenige, der ihr Winken gesehen hatte, hatte die anderen informiert und sie hierhergebracht.
„Erzähle bitte.“ Es erschien ihr nun nicht mehr richtig, die Alte ein Mütterchen zu nennen. „Mir und meinen Gefährten, die mit mir durch das Portal gegangen sind.“
Erleichterte Tränen sprangen der Frau durch ihre blinden Augen. „Ich wusste es, sie hat uns nicht vergessen. Eine, die Wacht hält
„Was ist passiert?“ Die Kriegerin wusste nicht, wer es gewesen war, aber jemand stellte die Frage.
„Zehn Männer, die sich die Bruderschaft nennen, sind in Askaarel eingedrungen. Sie nutzen alte Pfade, die die Schwestern selbst erschaffen hatten, um nach Askaarel zu gelangen. In dem Punkt Askaarels, das genau die Mitte zeigt, errichteten sie eine Burg. Magie liegt an dem Ort und sie nutzten sie, um weitere Brüder nach Askaarel zu lotsen. Von dort aus begannen sie ihre Feldzüge gegen die Bewohner Askaarels.“
„Hätten euch die Schwestern nicht helfen können?“ Wieder fragte jemand.
Ein Kopfschütteln war die Antwort. „Nein, die Schwestern wachen über Askaarel, sie schenken Weisheit und Leben, aber sie führen keine Klinge. Das ist nicht ihre Aufgabe.“
„Wo sind die anderen Schwestern jetzt?“ Nun war sie es selbst, die die Alte unterbrach.
„Die Bruderschaft hat sie gebannt. An einem Ort der Magie, am dem kein Lebender bestehen kann.“
K`Ehleyr hob den Kopf und blickte auf Taktiker. Sie fragte sich, ob das der Grund war, warum der Magier nach Askaarel geholt worden war. „Wir haben einen Magier unter uns.“
„Es wird mehr als ein Magier nötig sein, um die Schwestern aus den Fängen der Bruderschaft zu befreien. Macht niemals den Fehler und unterschätzt die Bruderschaft. Sie ist so grausam und böse, wie die Schwestern gut sind.“
Schweigen legte sich auf die kleine Gruppe. Die Alte sank wieder in sich zusammen – aber nur solange, wie sie benötigte, um den Ring abzustreifen. „Ich war eine der letzten, die zur Hüterin der Schwester des Todes bestimmt worden ist und ich werde nicht mehr lange leben. Meine Aufgabe war es, darauf zu warten, bis das Portal uns jemand schickt, der uns vor der Bruderschaft befreien wird. Dies ist nun geschehen und ich werde euch den Ring geben, der euch als Hüter ausweist. Versteckt ihn gut, denn wenn die Bruderschaft ihn bei euch sieht, wird er euch töten.“
Die Kriegerin streckte die Hand aus und ließ zu, dass die Alte ihn hineinfallen ließ. „Gebt ihn denjenigen, der am Besten zu überleben weiß,“ fügte sie noch hinzu. „Ihr werdet den Ring am Ende brauchen, um ihn den Schwestern zu übergeben.“
„Das ist eine ehrenvolle Aufgabe,“ K`Ehleyr biss sich auf die Lippen, um den Zweifel in ihrer Stimme nicht allzu sehr durchklingen zu lassen. „Und wir werden einen Würdigen finden.“
Sie hielt die Hand so, dass jeder den Ring sehen konnte. Ein goldener, schmaler Reif umschloss einen grünlichen, Stein, der nicht größer sein mochte als der Daumennagel eines Säuglings. Er war trotz seiner Bedeutung schlicht gehalten und wäre ohne weiteres als der Ring einer nicht ganz armen Dame durchgegangen.
„Seid vorsichtig. Es herrscht Krieg in Askaarel und solltet ihr zwischen die Fronten geraten ist euer Tod gewiss. Reitet so, dass ihr nicht entdeckt werdet. Und nun geht, bevor ihr allzu sehr Verdacht erregt, denn Spione gibt es überall.“
K`Ehleyr zog eine Augenbraue hoch. In diesem Dorf durften sie bereits nicht unerheblich Eindruck hinterlassen haben. Sollte hier wirklich ein Spion der Bruderschaft stecken, dann wüsste er unter aller Garantie bereits Bescheid. Doch sie erhob sich und das war auch für die anderen ein Zeichen, zu gehen.
„Wir verlassen noch Heute das Dorf.“
Die Alte nickte, und griff nach dem Strick der Ziege, als hätte sie sie in den letzten zehn Minuten nichts anderes gemacht. „Der Segen der Schwestern sei mit euch.“
11.06.2007, 11:17