Beitrag #7
Die Sonne strahlte blau vom Himmmel- im Glanz des Lichtes derselbigen sonnte sich träumerisch des Bauern Phantasie und träumte vom Ablauf der zukünftigen Ereignisse das Biest würde den Spiegel nehmen, hineinblicken, die Frage nach der Schönsten im Lande stellen, während der Donnergurgler in ihr jede falsche Antwort des Spiegels- sollte dieser in einem Anfall von Wahnsinn die falsche Antwort tatsächlich zu geben wagen- in rosarotem Lichte erscheinen lassen. Ob der Antwort würde asil lächeln, träumen, träumen von einem strahlenden Ritter- und damit den Bauern gar nicht mehr wahrnehmen, der den weiten Rund der Arena dann ohne Schaden an Leib und Seele verlassen könnte...
Die drei Gedanken des Bauern waren erheblich näher am Horizont der Realität und versuchten verzweifelt, sich durch die träumerische Phantasie des Bauern hindurch Gehör zu verschaffen, die den Tanz des Irrsinns zu tanzen schien. Der erste Gedanke murmelte "Ahem... es wäre besser... ja.... wirklich besser, wenn die Hände jetzt die Beine in selbige nehmen würden... und zwar schnell, sehr schnell!", der zweite Gedanke wimmerte schicksalergeben in düsterer Vorahnung "Es ward prophezeit der Tag, an dem kommet der Schmerz- und es wird äussert warm, und das nicht am Herz!", während der dritte, eher pragmatisch veranlagte Gedanke sich nicht dem Denken widmete, sondern dem Handeln- und danach trachtete, des Bauern Beinen unter Umgehung dessen Hirnes und durch dessen träumerische Phantasie hindurch- die er nebenbei herzhaft verfluchte!- zur Bewegung zu veranlassen, die Richtung war egal, sofern es nur ein Hinfort! Hinweg!! Nicht verweilen!!! beinhaltete...
Fast, aber leider nur fast, wäre es auch gelungen. Des Bauern Phantasie genoss noch der Sonne Wärme, seine Beine zuckten, bewegten sich, wurden schneller- doch der fallende Spiegel hatte nicht vor, dem Bauern einen Gefallen zu tun, sondern folgte aus Prinzip (jetzt erst recht!) dem Gesetz aller fallenden Gegenstände- und fiel weiter, im Bestreben, den Erdboden, der an diesem Ort aus dem Arenasand bestand, seine Aufwartung zu machen.
Die Frage, ob der Spiegel ein eigenes Bewusstsein besass, soll der Antwort von Philosophen oder Propheten von Per-Aspera-Ad-Astra überlassen bleiben. Aber vorausgesetzt, der Spiegel besässe ein solches, würde er im letzten Moment festgestellt haben, dass er erfolgreich den Sand der Arena erreichte- nun, nicht gänzlich, ein ziemlich gewichtiger Teil seines durchaus beachtlichen Gewichtes landete auf etwas, das sich nicht wie Sand, sondern eher knöchern anfühlte. Zweifelsohne hätte ein Spiegel mit Bewusstsein versucht zu ergründen, was dieses knöcherne Etwas denn nun gewesen war, auf dem er landete- aber ihm wäre dafür ganz gewiss wenig Zeit beschieden gewesen, denn in diesem Falle dürfte der letzte Gedanke dieses Spiegels Hoffentlich bringen Scherben Glück! gewesen sein... denn in Scherben zersprang der Spiegel beim Aufprall...
Der Bauer hingegen widmete sich mitnichten philosophischen Erwägungen, auch seine Phantasie zerplatzte wie eine Seifenblase. Stattdessen vermeldete der kleine Zeh seines linken Fusses die durchaus erfolgreiche Kontaktaufnahme mit einem gewichtigen Gegenstand, desweiteren übermittelte dieser dann geballten Schmerz, sodass in des Bauern Wahrnehmung das Universum nur noch aus einem gigantisch angeschwollenem Zeh- und dessem Schmerz bestand...
Die Situation wollten des Bauern Reflexe- im Normalfalle brachliegend- für einen grossen Auftritt nutzen. Leider unterlagen sie der Fehleinschätzung, dass dessen linkes Bein mit dem ballonartigem angeschwollenem kleinen Zeh nicht bewegungsfähig sei- und beschlossen, ruckartig dessen rechtes Bein in die Höhe zu bewegen, mit dem Erfolg, dass das Knie des rechten Beines mit dem Kinn des Bauern kollidierte, da dessen Haupte sich gen linken kleinen Zeh neigte, damit den Augen eine Überprüfung möglich wäre, ob der kleine Zeh tatsächlich jene Dimensionen erreicht hätten, die das Schmerzgefühl zu übermitteln verstanden.
Die Augen des Bauern nahmen allerdings nur tanzende Sterne wahr- in einer Anzahl, die Propheten der PAAA vor Neid hätten erblassen lassen, und sein Gefühl verriet ihm, dass er gleich auf seinem Hosenboden Platz nehmen würde- doch plötzlich überflutete ihn Hitze, und in seiner Wahrnehmung explodierte ein flammender Strahl von Feuer, es wurde ihm zwar nicht warm um's Herz, aber dafür um so mehr um sein Haupt... fassungslos strich er mit einer Hand über sein Haupthaar und blickte mit tränenden Augen auf herunterrieselnde, verbrannte, Haare...
Die drei Gedanken des Bauern taumelten- erschüttert durch den Schlag des Knies gegen dessen Kinn- noch orientierungslos durch die Gegend. Des Bauern Mut übernahm blitzschnell das Regiment, um das übliche Prozedere abzuspulen, das nur unvollständig mit "rascheste Flucht ermöglicht an anderem Orte zu anderer Zeit, erneut rascheste Flucht durchzuführen!" wiedergegeben werden kann- und fand sich auf einmal daran eingekeilt zwischen Grössenwahn und Heldentum wieder, während Don Quichotte hinter Mut aufragte, jeden Fluchtweg blockierte und mit sich überschlagender Stimme brüllte:
"Drache, der Feuer speit. Edle Maid in Gefahr!! Macht Euch zum Angriff bereit! Unsere Stunde hat geschlagen.- es ist wahr!! Nicht mehr Windmühlen sind's, die uns plagen! Gen Drachen im Kampfe Wir werden es wagen!!"
Drei umhertorkelnde Gedanken des Bauern wimmerten, doch vermochten sie das Verhängnis nicht aufzuhalten. Der massige Körper des Bauern erhob sich mit einer Schnelligkeit, die diesem noch niemals zuteil wurde, sprintete gen dessen Maulesel, schwang sich auf diesen- der Griff der rechten Hand galt der Lanze, die in einem prall gefülltem Kartoffelsack steckte- und hob diese scheinbar ohne Mühe an, ungeachtet der Tatsache, dass der Kartoffelsack noch an der Lanze baumelte, während die linke Hand des Bauern jene merkwürdige Waffe scheinbar mühelos schwang, die dieser von asil bekommen hatte... der Protest rudimentär entwickelter Muskeln der Arme fand keinerelei Gehör im Sturm des tobenden Irssinns...
Der Bauer, in dessen Augen Heldentum und Grössenwahn blitzten, während die Ritterlichkeit Don Quichottes die Leere seines Geistes füllten, in dem dessen drei Gedanken verzweifelt versuchten, wieder die Kontrolle zu erlangen, gab dem Maulesel die Sporen, der gehorsam losdonnerte (allerdings mit hellwachem Geiste und einem sehr eigenen Plan), und in vollem Ritt war des Traumtaenzers dröhnende Stimme zu vernehmen:
Haltet aus, holde Maid! Ich nahe zu Eurer Rettung!! Tod ist dem feuerspeienden Bieste gewiss!!! Ich werde dessen Feuer zum Erlöschen bringen und dessen bestialischen Kopf zu Euren Füssen legen!!!
Das Gespann aus Maulesel und Bauer donnerte auf die "Holde Maid" und den nur in Don Quichottes Phantasie existierenden Drachen zu- sowohl Lanze samt daran wild herumschwingenden Kartoffelsack als auch die wild geschwungene Waffe von asil in des Bauern Händen zielten vermutlich aus asils Sicht in das imaginäre Nichts und würden ihr (die erheblich gesündere Sichtweisen als der von Don Quichotte besessene Bauer hat) es ratsam erscheinen lassen, einfach stehenzubleiben... doch hat jeder Plan einen Faktor der Ungewissheit, der in diesem Fall den Namen "Störrisches Mistvieh" trägt und in der Inkarnation eines Maulesels "angedonnert" kommt...
Der Maulesel hatte beschlossen, seinen "tumben Bauern" vorerst gewähren zu lassen- sah aber mit seiner eigenen Klarheit mitnichten einen Drachen, der eine holde Maid in Gewahrsam hatte, sondern allenfalls einen Drachen- oder Biest- auf zwei Beinen- und gedachte mitnichten, sich in dessen Nähe zu begeben. Im vollen Galopp bremste der Maulesel abrupt, indem er alle vier Hufe in den Sand stemmte, was Bauern samt Lanze und daran baumelnden Kartoffelsack in der einen Hand und der anderen Waffe in der anderen Hand in die Luft beförderte- und in aller Ruhe berechnete das "Störrische Mistvieh" die sich darbietenden Möglichkeiten...
Würde die biestige Zweibeinerin stehen bleiben, hatte sie mit ca. zwei Zentner tumben Bauern zu tun. Ein Ausweichen nach aus ihrer Sicht zur Rechten würde ihr eine Ohrfeige durch einen Kartoffelsack bescheren, ein Ausweichen zur Linken ein Wiedersehen und Begegnung mit ihrer eigenen Waffe...
Nach vorne springen oder nach hinten zurückweichen blieben dann noch offene Optionen. Das Hirn es Maulesels (eine Hochleistungsmaschine im Gegensatz zu dem Hirne dessen, der gerade noch auf dem Rücken des Maulesels gesessen hatte und nun mit einmem "Nein, Nein, Nein... oh Du himmlischer Dung..." durch die Luft flog) versuchte eine Einschätzung des zweibeinigen, ihm durchaus ebenbürtigen Gegners- und entschied sich für die Option, dass diese Zweibeinerin wohl kaum zurückweichen würde... entschieden, sofort zur Tat geschritten...
Der Maulesel spitzte die Lippen- und spuckte den Korkball in die Luft, den er beständig im Maul mit sich führte- seit dem Immanturnier bei den Otta. Eine blitzschnelle Drehung- zwei Hinterhufe trafen den fallenden Korkball. Sollte die zweibeinige Gegnerin sich nach vorne bewegen, sollte der jetzt arg beschleunigte Korkball- während deren ungläubiger Blick wohl eher seinem durch die Luft wirbendem Reiter galt- genau auf deren Kinn eintreffen und damit eine Punktlandung markieren, wobei des Maulesels Verstand durchaus bei dieser Gegnerin mit Überraschungen rechnete... denn spätestens jetzt würde sie ihren wahren Gegner erkennen!
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