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Das Geheimnis des Imperators
Anonymous

Gast

 
Beitrag #16
 
„Ich kann dir helfen, dich um einen Kopf kürzer zu machen, wenn du mich noch einmal verehrte Königin nennst,“ grummelte Babe direkt hinter Princessa. Trotzdem zog die Kriegerin ihren Kopf ein, damit sie nicht das gleiche Schicksal ereilte wie das der Amazone. Auf allen Vieren kriechend hielt sie sich dicht hinter ihr, auch, um diese in der Dunkelheit nicht zu verlieren.
„Irgendwo muss der Gang doch hinführen...“ fluchte sie leise, während sie die kleinen Steinchen auf ihrer Handinnenfläche abstreifte. „Man baut doch keinen Gang, der am Ende im Nichts endet.“

Babe wollte Princessa gerade vorschlagen, eine Pause zu machen, als sie vom Anfang des Ganges erregte Rufe hörte. Waffen klirrten und jemand rief: „Folgt ihnen, sie dürfen nicht bis ans Ende gelangen,“ was sie ihren Vorschlag schnell wieder vergessen lies. Statt dessen stupste sie Princessa an und flüsterte: „Mach schneller, hier kommt jemand...“

Beide Frauen eilten nun den Gang voran, der zu ihrem Glück auch bald wieder höher wurde, so dass sie sich wieder aufrichten konnten und in gebückter Haltung davoneilten. Die Stimmen der Wachen waren bereits dicht hinter ihnen, als vor ihnen plötzlich eine Tür sichtbar wurde, durch deren Ritzen helles Tageslicht drang.
Princessa stieß ein erleichtertes Seufzen aus und wollte bereits nach vorne spurten, als Babe sie an ihrem Ärmel zurückzog.

„Warte...“ zischte sie. „Wir wissen nicht, was sich dahinter befindet. Gut möglich, dass sie inzwischen jemanden hinter die Tür postiert haben.

Im Versuch, einen Ausweg aus der momentanen Situation zu finden, blickte sich Babe hektisch um. Ihre Augen hatten sich inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt und das leicht einfallende Licht erlaubten es ihr, einen Überblick über ihren momentanen Ort zu machen: Die Wände waren aus grobem Stein gehauen, anders inzwischen als noch im engen Gang, durch den sie gegangen waren. Überhaupt war ihr der Sinn und Zweck des Ganges nicht ganz schlüssig, denn er war eindeutig nicht dazu gedacht, ihn regelmäßig zu benuten – es sei denn, er führte irgendwo hin, wohin nur wenige gelangen sollten.
Die Kriegerin ging deshalb einige Schritte zurück, die Hand dabei an der Wand abstützend. Ein kaum wahrnehmbarer Luftzug, der sie von der Seite streifte, ließ sie jedoch urplötzlich stoppen.

„Da ist etwas...“ flüsterte sie Princessa zu. „Hier in der Wand muss ein Loch oder so was sein. Vielleicht eine Türe.“

Hektisch begann Babe die Wand, von der sie den Luftzug gespürt hatte, abzutasten. Noch fühlte sie dabei nichts als die raue Stenwand und den Lehm, der sie miteinander verband - trotzdem musste es etwas geben, was den Luftzug verursacht hatte.

„Hilf mir,“ flüsterte sie Princessa wieder zu. „Wir müssen uns beeilen.“
06.12.2004, 09:28
Anonymous

Gast

 
Beitrag #17
 
Wäre es heller in dem Tunnel gewesen hätte Babe bestimmt die skeptischen Züge auf Princessas Gesicht bemerkt. Wa sollten sie denn bitte an den Steinmauern finden?! Schnell glitt ihre Blick die Mauern entlang...massivere Mauern gab es jawohl kaum. Doch sie schluckte ihre Bedenken runter und ließ ihrer Gefährtin ihren Willen.

Langsam legte sie ihre Hände auf die Mauer und tastete sie zur Tür hin ab...immer wieder halbherzig ein wenig Druck ausübend. Mit einem Blick zu Babe bemerkte sie, dass sie sich voneinander wegarbeiteten...

Noch immer war das Klappern von Waffen und gelegentliche Rufe zu höhren, die unaufhaltsam näher kamen... langsam wurde auch Princessa unruhig.

"Komm schon Babe, so wird das doch nichts! Willst du unseren Verfolgern weiter in die Arme lau..."

Eben war Princessa kaum drei große Schritte von der Tür entfernt, als sie sich frustriert gegen die Steinmauer lehnen wollte...

...ein lautes Knarren ging durch die Wand. Erschrocken machte sie Anstalten einen Schritt zurück treten, doch ehe sie dies in die Tat umsetzen konnte, landete sie bereits unsanft im Dreck...

"Babe?"...

Irgendwas stimmte hier nicht.

"Babe!!!"...

Einen Moment harrte Princessa in der Dunkelheit aus. Ihr Rücken lag an der kühlen Steinmauer...ihr Rücken?...hatte sie nicht eben noch VOR einer Mauer gestanden?!
Mühsamm rappelte sie sich auf und rieb sich ihr geschundenes Steißbein. Ein wenig ratlos klopfte sich sich den Staub aus den Kleidern und wagte sich ein paar Schritte in das Dunkel hinein...doch wie weit sie auch ging, sie fand keiner zweite Mauer...langsam wuchs die Panik in ihr.

Schnell trat sie zurück an die Mauer, durch die sie so plötzlich hier hinein gestolpert sein musste, und legte erneut ihre Hände auf den kühlen Stein...

Verdammt! Sollte Babe am Ende doch recht behalten?! War sie geradewegs durch eine Geheimtür in eine Kammer gelangt?!...

Doch wo zum Teufel steckte Babe?!...hoffentlich hatte sie sich nicht bereits von den Wachen vierteilen lassen...
06.12.2004, 11:50
Anonymous

Gast

 
Beitrag #18
 
So damit beschäftigt, die Wand abzusuchen, bemerkte Babe das Fehlen von Princessa erst, als deren Stimme dumpf von der anderen Seite der Wand kam. Mit einem Fluch, der ihre Erleichterung Ausdruck verleihen sollte, ging sie deshalb zu der Stelle, wo sie Princessa zum letzten Mal gesehen hatte.

„Du hast sie gefunden,“ rief sie so gedämpft wie möglich. „Ein Glück.“
Die Kriegerin begann nun an der Stelle die Wand abzusuchen, an der Princessa auf so geheimnisvolle Weise von ihr verschluckt worden war. Aber so sehr sie auch suchte, sie entdeckte keinerlei Erhebungen oder Vertiefungen, in denen sie ihre Finger stecken konnte. Leichte Panik stieg deshalb in Babe auf, vor allem, weil sie die Wächter in dem Gang immer näher kommen hörte.
„Princessa...“ zischte sie in der Hoffnung, dass sie die Amazone auch hören konnte. „Wie bist du da reingeraten?“

Plötzlich konnte Babe einen schwachen Lichtschein am anderen Ende des Tunnels ausmachen. Ein Stöhnen unterdrückend, lehnte sich Babe an die Mauer an, wobei sie wütend mit der Ferse gegen die Wand kickte.
Als hätte dies irgendeinen Mechanismus aktiviert, kippte die Wand plötzlich hinter ihr weg und Babe spürte, wie sie nach hinten fiel. Wenig später fand sie sich auf einem harten Lehmboden wieder, während ein knirschendes Geräusch ihr sagte, dass sich die geheime Türe wieder seltsam und unwirklich geschlossen hatte, wie sie aufgegangen war.
„Uff...“ rief Babe erschrocken und gleichzeitig erleichtert aus. Dunkelheit war um sie und eine Stille, die die in einem Grab nicht unähnlich sein musste, lag um sie. Von Princessa dagegen war weder etwas zu hören oder sehen.
12.12.2004, 15:02
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Gast

 
Beitrag #19
 
Als hätte Princessa sich nicht denken können, dass es unklug war, sich von innen gegen die Geheimtür zu stemmen um ihrer Gefährtin beim Suchen des Mechanismuses zu helfen und ihr so Einlass in die Kammer zu gewehren...

Fast hätte sie laut losgelacht, in Anbetracht ihres eigenen Missgeschicks...saß sie nun doch wieder in dem kleinen Gang nicht weit von der hölzernen Tür entfernt...ja, FAST hätte sie losgelacht....wären dort nicht die Wachen gewesen, die nun, verdutzt von dem Verschwinden Babes und dem Auftauchen Princessas der jungen Amazone ein wenig irritiert ihre Speere unter die Nase hielten...

Auf Princessas Lippen legte sich ein breites, künstliches und denn noch irgendwie peinlich berührtes Lächeln....

"Also Jungs, nehmt doch mal die Spielzeuge da weg, ja?! Nachher tut ihr noch jemandem weh..."

Doch die Wachen dachten garnicht daran ihre Waffen runter zu nehmen, sondern besannen sich wohl langsam und hatten anscheinend einstimmig beschlossen, dass sie Princessa nun dingfest machen mussten...

Durch das Näherkommen der Wachen in Panik gebracht, wandte Princessa sich erneut der Steinmauer zu, um verwzeifelt daran rumzudrücken...Jemand packte sie von hinten am Leinenhemd, um sie herum zu reißen, als sich plötzlich vor ihr die erneut Wand auftat....

Sie riß sich von den Männern los und stolperte durch die Geheimtür, welche sich hinter ihr zum Glück schnell schloß...

Außer Atem ließ sie sich auf den Boden fallen und versuchte sich wieder zu beruhigen.

"Babe, verdammt, können wir nun endlich?!...."

Plötzlich konnte sie sich ein erleichtertes Lachen nicht mehr verkneifen....
15.12.2004, 18:31
Anonymous

Gast

 
Beitrag #20
 
Die Amazone landete so plötzlich neben ihr im Dreck, wie sie verschwunden war. Ihr Lachen dagegen füllte den Gang, wurde dumpf zurückgeworfen und klang irgendwie deplaciert, so als ob noch nie ein fröhliches Frauenlachen an die Wände geworfen worden war. Babe grinste deshalb und stimmte mit ein, auch weil sie hörte, dass die Wachen vor der Wand gegen die Mauer schlugen und daran zu kratzen begannen.

„Du hast Recht, lass uns besser verschwinden, bevor uns noch mehr Leute vor die Füße purzeln...“

Sie reichte Princessa ihre Hand und zog sie auf die Füße. Anschließend tasteten sie sich langsam nach vorne, eine Hand an die Wand gelegt, um wenigstens einen Anhaltspunkt zu haben.
Die Wand unter ihren Fingerspitzen fühlte sich rau und uneben an. Hier waren keine Steine gemauert worden, sondern man hatte lediglich einen Stollen gegraben. Auch ging der Weg leicht nach unten, ein Umstand, den die Kriegerin irgendwie beunruhigte.

„Hier ist es finsterer als in einem Mauseloch,“ murmelte Babe, rückwärts zu Princessa gewandt. „Ich möchte doch zu gerne wissen, was der Imperator hier versteckt.“

Princessa murmelte etwas zustimmendes und schwieg dann wieder. Auch Babe verstummte. Die Umgebung war nicht dazu angetan, fröhlich miteinander zu plaudern. Ihre ganze Konzentration brauchten sie zudem, um nicht zu stolpern und sich dabei ein Bein zu brechen. Der Boden war uneben und Babe könnte schören, dass ihr Fuß ab und an mal gegen Knochen stieß, der dann mit einem leichten Klappern zur Seite rollte. Gleichzeitig ging es immer tiefer in die Erde vorbei und wäre es nicht unmöglich gewesen, würde man annehmen, dass die Dunkelheit immer tiefer wurde.

„Die Luft wird immer stickiger,“ flüsterte Babe irgendwann. Das Zeitgefühl war ihr völlig abhanden gekommen und auch, wenn sie erst etwa eine halbe Stunde in den Stollen hineingegangen waren, kam es ihr vor, als wären sie schon über Stunden in dem gruftähnlichen Gang unterwegs.

„Und heißer..“ fügte sie hinzu. Schwer atmend blieb Babe stehen und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Ich habe schon Halluzinationen – oder hörst du auch das Klopfen?“

An die raue Wand gelehnt horchte Babe in den Gang hinein. Von weit her konnte man ein regelmäßiges und metallenes Klopfen hören. Erst glaubte die Kriegerin, ihre Sinne spielten ihr einen Streich, doch nachdem es selbst dann nicht verschwand, nachdem sie einige Minuten in die Dunkelheit gelauscht hatte, war sie sich sicher, dass es real war.

„Du hörst es doch auch, oder?“ fragte sie an Princessa gewandt, die ebenfalls erschöpft neben ihr lehnte. „Da klopft jemand...“
19.12.2004, 21:35
Anonymous

Gast

 
Beitrag #21
 
Das klopfende Gräusch, auf welches Babe sie hatte hinweisen wollen, war der jungen Amazone bereits aufgefallen. Einen Moment kam es ihr so bekannt und vertraut vor, sie wusste nur nicht woher. Anstatt auf Babes Frage zu antworten dachte sie angestrengt nach. Erschöpft lehnte sie an der rauhen Wand des dunklen Stollen, als ihr plözlich klar wurde, an was sie das Geräusch erinnerte...

In ihrer Heimat, dem Wald vor Rom, hatte sie fast täglich die Abende bis tief in die Nacht hinein am Waldsee verbracht - wenn das Wasser im matten Mondeslicht geheimnisvoll glitzerte und absolute Stille sie umfing -...zumindest fast absolute Stille, wäre dort nicht das leise metallene Klirren, welches immerzu - ob Tag oder Nacht - aus der Schmiedehöhle zu ihr hinüber drang. Oft hatte sie sich gefragt, ob Valhalla, der Waffenschmied, welcher von Kraft nur so zu strotzen schien, wohl jemals schlafen würde...

"Eine Schmiede!" entfuhr es Princessa.

Sie musste kichern, als sie sich die skeptischen Züge auf Babes Gesicht ausmalte - eine Schmiede, hier soweit unter Tage?! Ja, es klang wirklich verrückt, das musste Princessa zugeben...

"Komm, wir sollten einfach nachschauen gehen..."

Princessa stieß sich leicht von der Wand ab und trat ein paar Schritte vor, die Arme tastend vor sich ausgestreckt, bis sie Babe zu fassen bekam.

"...es sei denn Euch ist der Weg zurück lieber..."

Fügte sie hinzu, in dem Bewusstsein, dass Babe dies wohl kaum bejahen würde.So stapften sie nebeneinander weiter den Stollen entlang und folgten einer leichten Biegung nach Osten. Das Klirren wurde lauter und als die beiden Kriegerinnen die Biegung hinter sich gelassen hatten, konnten sie ein mattes Licht am Ende des Tunnels ausmachen...
02.01.2005, 19:21
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Gast

 
Beitrag #22
 
"Bestimmt nicht..." antwortete Babe. "Jetzt sind wir schon so weit vorgedrungen, dass wir nur noch vorwärtslaufen können. Außerdem bin ich neugierig, was der Imperator hier unten versteckt hält..."

Babe tastete sich zusammen mit Princessa den Gang entlang. Die Wände waren rau und der Boden uneben, wie es ein grob gehauener Stollen immer war. Dies und die Tatsache, dass sie sich eigentlich im Palast des Imperators befanden, machte Babe neugierig.

Sie hatten inzwischen die Wegbiegung erreicht und die beiden Kriegerinnen, die eng einanderstanden, konnten nun den Geruch von Holzkohle feststellen. Zudem wurde das Klopfen immer lauter und deutlicher, so dass es Babe sofort klar war, um was es sich handeln musste.

"Eine Schmiede..." rief sie erstaunt auf. "Hier unten gibt es eine Schmiede..."

Völlig perplex tasteten sich die Kriegerinnen weiter, wobei es mit jedem Schritt heller wurde. Der Grund lag bei einem Fenster, dass in die Wand eingelassen war und das direkt in den Gang führte. Es war etwa so groß wie der Kopf eines Trolls und war direkt in die Wand gegraben worden. Da kein Glas eingelassen worden war, drangen die Geräusche und der Geruch ungehemmt in den Gang.

"Kein Wunder, dass wir das Klopfen so früh gehört haben," flüsterte Babe zu Princessa und huschte zu dem Fenster. Vorsichtig spähte sie anschließend hindurch, fuhr aber zurück, als sie erkannte, WER die Schmiede waren.

"Zwerge..." flüsterte sie wieder. "Der Imperator hat Zwerge in seiner Schmiede eingestellt. Nun wundert mich gar nichts mehr..."
24.01.2005, 21:35
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Gast

 
Beitrag #23
 
Langsam breitete sich ein mulmiges Gefühl in Princessas Magengegend aus. Zwerge?!...
Na das hatte ihnen ja gerade noch gefehlt - wenn man Kamikaze und Rogar einmal gebrauchen konnte, dann waren sie nicht da...

Zwerge - diese kleinen, stämmigen Wesen - hatten sie schon des öfteren Überrascht. Sie schienen unverwüstlich und Princessa war wirklich nicht scharf darauf Bekanntschaft mit einem verschwitzen Zwergenschmied zu machen. Aber eines musste man ihnen lassen: Sie waren Meister ihres Handwerks - und der Imperator tat gut daran eine solche Schmiede zu unterhalten, musste er doch schließlich seine Krieger best möglichst ausrüsten.

"Gibt es keinen anderen Weg hier raus, als durch diese Horde?!"

Princessa sah hinüber zu Babe. Die beiden Kriegerinnen hatten sich neben dem Fenster im Schutze der Mauer niedergelassen. Fast hätte Princessa ihre Stimme gehoben um das laute Klirren der Schmiedehämmer auf den Ambossen zu übertönen, doch sie hielt inne und rückte näher an Babe heran:

"Oder hast du eine Idee, wie wir ein Dutzend Zwergenschmiede um den Finger wickeln?! "....

Schmunzelnd fügte Princessa hinzu:

"Dank unseren Prachtexemplaren im Wald müsstest du doch genug Erfahrungen gesammelt haben!"
01.02.2005, 22:17
Anonymous

Gast

 
Beitrag #24
 
Mit einem zweifelnden Ausdruck in den Augen blickte Babe zu Princessa hinüber. Zusätzlich stieg leichte Panik in ihr auf als ihr klar wurde, was Princessa da von ihr zu verlangen schien.

"Einen Zwerg um den Finger wickeln?" wiederholte sie ihre Frage. "Das ist unmöglich, es sei denn, du hast mehrere Fässer Bier oder Gold zum Schmieden dabei. Außerdem kenne ich mich mit Zwergen nicht aus. Mein Interesse für das männliche Geschlecht beschränkt sich ausschließlich auf einen gewissen Thorwaler und der ist fast doppelt so groß als diese Kerlchens hier."

Die Kriegerin blickte wieder durch das Loch in die Schmiede hinein. Die Zwerge waren vollauf damit beschäftigt, das Feuer am Laufen zu halten, ihr Eisen zu schmieden und Waffen herzustellen. Licht kam nur von der Feuerstelle, dessen Ausmaße riesig waren und dessen Abzug bis hoch in die gewölbte Decke ging.

"Siehst du eigentlich einen Ausgang?" fragte Babe ihre Partnerin. "Ich nämlich nicht. Aber irgendwo müssen die Zwerge ja in die Schmiede gelangt sein. Ich tippe auch auf einen Schlaf - und Küchentrakt. Außerdem muss es einen Pforte geben, durch die man die Rohstoffe hinein und die Waffen hinaustragen kann. Ich sehe sie nur nicht."

Babe kniff die Augen zusammen und lehnte sich ein wenig vor, um besser sehen zu können. Die Versuchung, den Kopf völlig durch die Öffnung zu stecken war groß, wagte es aber nicht, um nicht gesehen zu werden.
02.02.2005, 10:58
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Gast

 
Beitrag #25
 
Auch Princessa war ratlos - was sollten sie nun tun?! Als Zwerge würden sie wohl kaum durchgehen und Gold oder Bier hatten sie jetzt auch so schnell nicht zu Hand...skeptisch beobachtete sie Babe, wie sie sich weiter an die Öffnung wagte um einen tieferen Einblick in die Zwergenschmiede zu bekommen...Sie wollte Babe schon zurück halten, da besann sie sich eines besseren: Eine Kriegerin würde wohl wissen wie weit sie gehen darf, um einen überflüssigen Feindkontakt zu vermeiden...

In der Schmiede müsste es Lüftungsschächte geben - sie waren also wohl kaum auf einen Ausgang beschränkt. Doch das verbesserte die Lage auch nicht wirklich, da sie von ihrer Position keinen Schacht entdecken konnte. Sie mussten also gleich über den Feuerstellen der Zwerge liegen und wahrscheinlich ragten sie senkrecht in den Himmel. Zum ersten Mal verspührte Princessa einen kleinen Anflug von Unsicherheit...

Als Lichtquelle dienten lediglich 2 Feuerstellen über denen geschmiedet wurden und die obligatorischen Fackeln an der Wand. Vielleicht die Feuer löschen um dann ungesehen durch das Gewimmel der Zwerge...? Mal ganz davon abgesehen, dass sie keine Ahnung hatte, wie sie die Feuer ausbekommen sollten wäre es gewiss gefährlich - ein Zwerg müsste nur über sie stolpern und sie waren erledigt.

"Naja, wir haben ein bischen zuviel Licht in der Schmiede um uns ungesehen hindurchzustehlen und die Luftschächte fallen auch weg, denn die werden wohl über den Feuerstellen liegen..." flüsterte Princessa in Babes Richtung.
"Aber dennoch sollten wir uns schleunigst was überlegen - ich finde es hier nicht so gemütlich."
30.03.2005, 21:16
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Gast

 
Beitrag #26
 
Hatte sie bis eben noch gehofft, dass Princessa eine Idee einbrächte, wie man an den Zwergen vorbeikam, so sah sich Babe dessen nun enttäuscht. Sie seufzte deshalb und stand auf, vor allem, weil ihr partout nicht einfiel, wie sie sich aus diesem Dilemma lösen sollten.

"Ich würde sagen, Frechheit siegt.." antwortete Babe nach einem letzten Blick auf die Zwergenschmiede. "Wenn wir schon nicht heimlich hindurchgehen können, dann lass uns das wenigstens so tun, als wäre es das normalste auf der Welt. Wenn wir so ausschauen, als hätten wir nichts zu verbergen, dann lassen sie uns vielleicht sogar hindurch."

Um ihren Worten Taten folgen zu lassen, ging Babe festen Schrittes den Gang hinunter, der - so folgerte sie wenigstens - direkt in die Schmiede führte. Ihren Kopf hatte sie dabei hoch erhoben und sie setzte eine Miene auf, die so unschuldig wirken sollte, als befänden sie sich auf einem Sonntagsspaziergang.

Der Gang, dem sie bisher gefolgt waren, führte direkt in die Schmiede. Die Schläge der Hammer waren nun unterträglich laut und die Luft roch bissig nach Rauch. Babe unterdrückte deshalb einen Hustenreiz und blickte sich um. Anschließend zeigte sie stumm auf einen Punkt am anderen Ende des Saales: Vorbei an der großen Feuerstelle, an der mehrere Zwerge gleichzeitig standen und an den Ambossen, die rund um das Feuer drapiert waren, war eine Tür eingelassen worden. Offensichtlich der einzige Zugang zu der imperialistischen Schmiede.

"Dort entlang" raunte sie Princessa zu, die ob des Kraches jedoch nichts verstehen würde können. "Und die Zwerge sind schwer beschäftigt."
29.04.2005, 14:37
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Gast

 
Beitrag #27
 
Erstaunt über den kühnen Plan Babes und die sorglose Miene, die ihre Weggefährtin so fabelhaft aufgesetzt hatte, regte sich in der jungen Amazone die Abenteuerlust.
Auch ließ ihr Babe garkeine andere Chance als ihr zu folgen, da sie, ehe Princessa auch nur ein Wort verlieren konnte, bereits überzeugten Schrittes den Gang zur Schmiede entlang lief.

Nun denn... ohne einen weiteren Gedanken an die Risiken zu verschwenden - über Bekanntschaften mit den Schmiedehämmern der Zwerge durfte man garnicht nachdenken - atmete Princessa nocheinmal tief durch, was eigentlich ein Fehler war, in anbetracht der staubigen Luft. Fast hätte sie laut losgehustet, konnte sich aber rechtzeitig noch ihre Hände auf den Mund pressen, so dass lediglich ein leises Glucksen und tränende Augen das Resultat ihres Übermutes waren.

Mit ihrem Hemdärmel strich sie sich kurz durchs Gesicht, schob sich ihre wilden Locken aus dem Gesicht, auf dem nun ein aufgesetztes, freundliches Lächeln lag und beeilte sich mit Babe schritt zu halten.

Der Gang endete schneller in der Schmiede, als es Princessa lieb war und ehe sie sich versah standen die beiden Kriegerinnen bereits vor zwei stämmigen Zwergen, die unerlässlich auf ein glühendes Metallstück einschlugen.
Der enorme Lärm in der Höhle verhinderte jede Komunikation zwischen den beiden Frauen, so dass Princessa wohl mehr aus Zufall sah, wie ihr Babe zu verstehen gab, sie sollten rechts einen Bogen um die Ambosse machen, um zu der dahinter befindlichen Tür zu gelangen.

Was blieb ihnen auch anderes übrig? Sie hatten hier schon viel zu lange inne gehalten - sie mussten noch schwer an ihren schauspielerischen Künsten arbeiten, wenn sie hier heil wieder raus kommen wollten. Also legte Princessa erneut das freundliche Lächeln auf ihr Gesicht, so als würde sie täglich durch diese Schmiede laufen und lief gemeinsam mit Babe richtung Tür.
Fast waren sie in Sicherheit, als die junge Amazone den Türknauf zu fassen bekam und daran zog...

...langsam wich das Lächeln aus ihrem Gesicht, als sie nocheinmal unter etwas mehr Krafteinsatz versuchte die Türe zu öffnen.
Das konnte nicht wahr sein. Sie warf einen verzweifelten Blick richtung Babe...

"Hilf mir mal! Entweder die verflixte Tür klemmt, oder sie ist abgeschlossen..."

Ein Stoßgebet an Juno sendent spührte Princessa schon förmlich die Blicke der Zwerge, wie sie sich in ihren Rücken bohrten...
19.05.2005, 12:54
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Beitrag #28
 
Erleichterung hatte sich in Babe ausgebreitet, als sie endlich die Türe auf der anderen Seite erreicht hatten. Noch nie war ihr ein Weg so lang erschienen und auch, wenn die Zwerge viel zu sehr damit beschäftigt waren, um sie richtig wahrzunehmen, hatte sie jederzeit damit gerechnet, von ihnen angehalten zu werden. Die Kriegerin hatte sich deshalb beim Erreichen der Türe erleichtert gegen die Wand gelehnt, in Erwartung, dass Princessa im gleichen Moment die Türe öffnete. Als diese jedoch vergebens am Knauf rüttete, richtete sich wieder auf während gleichzeitig ein leichtes Gefühl der Verzweiflung in ihr aufstieg.

"Das gibt es doch wohl nicht..." stieß sie, lauter als sie es eigentlich beabsichtigte, hervor. "Wie kann das sein?"

Die Kriegerin blickte zu Princessa, die immer noch an dem Knauf rüttelte. Einige Sekunden bangen Wartens verstrich, in der sie immer noch die Hoffnung hegte, dass sich die Türe unerwartet öffnete. In der Zwischenzeit hallten weiterhin die Schläge der Zwerge auf ihre Ambosse, bis einer von ihnen in seiner Arbeit innehielt und sie direkt anblickte. Verwirrung stieg in sein Gesicht und man konnte sehen, wie die Frage, was zwei Frauen in der Schmiede zu suchen hatten, in seinem Gehirn zu arbeiten begann. Schließlich legte er seinen Hammer weg und tippte seinen Nachbarn an, der gerade ein Schwert in die Esse hielt. Nachdem er einige Worte mit ihm gewechselt hatte, traten beide Zwerge auf sie zu.

Babe versuchte anhand des Gesichtsausdruck, den die Zwerge trugen, herauszufinden, in welchen Schwierigkeiten sie gleich stecken würden.

"Gleich haben wir Probleme..." raunte sie Princessa kurz darauf zu. "Lass uns die Türe einschlagen, schlimmer kann es dann auch nicht werden."

Unweit von ihrem Standpunkt lehnte ein großer Vorschlaghammer an der Wand. Er könnte dazu dienen, große Steinblöcke zu zerhauen, doch in ihrem Fall würde er auch nützlich genug sein, um eine Holztür zum zersplittern zu bringen. Babe eilte deshalb rasch zu ihm, packte den Griff mit beiden Händen und hob ihn hoch.
Ein Keuchen entrang sich ihrer Kehle, als sie das Gewicht des Hammers spürte und sie begann leicht zu schwanken, als sie mit dem Hammer zur Türe ging.

"Achtung..." rief sie Princessa zu. "Tritt zurück.."

Ihre Armmuskeln schwellten an, als Babe mit dem Hammer ausholte. Gleichzeitig erzitterten ihre Hände ob des Gewichtes. Babe machte eine leichte Drehung und ließ mit dem Schwung, den diese mit sich führte, den Hammerkopf gegen das Holz fallen.

Auch die anderen Zwerge hatten nun ihre Arbeit niedergelegt und als wollten sie ihren Augen nicht trauen, traten sie langsam auf die Frauen zu. Babe holte deshalb noch einmal aus, um anschließend den Hammer gegen die Türe fallen zu lassen. Wieder splitterte das Holz der Türe, bot jetzt aber ein Loch, durch das man hindurchsteigen konnte, wenn man schlank und klein genug war.

Babe beschloss, dass es für sie und Princessa reichen musste, warf den Hammer fort und hastete zum Loch in der Tür.

"Rasch.." zischte sie der Amazone zu. "Die Zwerge schlagen Alarm..."

Wenige Sekunden darauf ging sie in die Knie und schängelte sich am zerspliltterten Holz vorbei auf die anderen Seite in einen von Fackeln hellerleuchteten Gang.
30.05.2005, 16:02
Anonymous

Gast

 
Beitrag #29
 
Princessa warf noch einen erschrockenen Blick hinter sich, als sie bemerkte, dass Babe zu Randalieren begann - sie hätte sich eine unauffälligere Art und Weise gewünscht hier zu verschwinden - die Zwerge würden sicherlich über die kaputte Tür nicht sehr erfreut sein und so nahm Princessa ihre Beine unter die Arme und sah zu, dass sie nach ihrer Cheffin möglichst schnell durch das Loch in der zersplitterten Tür verschwand.

Ihr war durchaus bewusst, dass es ein wenig lächerlich war zu glauben, dass sie hinter der Tür ein Stück sicherer war, schließlich waren von der selbigen nur noch ein paar Bretter übrig und selbst wenn die Tür noch heil geblieben wär, so besaßen die Zwerge bestimmt den Schlüssel, der den beiden Kriegerin von wenigen Augenblicken noch zu ihrer Freiheit gefehlt hatte...

Aber auch Babe schien sich dessen bewusst zu sein und so liefen sie im Eiltempo den hell erleuchteten Gang entlang, der sich so eben vor ihnen aufgetan hatte. Wo er wohl hinführen mochte?!
In Anbetracht der tobenden Zwergenmeute war es Princessa gleich - hauptsache er führte fort von der Schmiede. An weitere Konsequenzen wollte sie garnicht denken...

Und so liefen sie weiter, bis sie an eine Art Kreuzung gelangten...links von ihnen ging der Gang ebenso hell erleuchtet und gut ausgebaut weiter - rechts jedoch lag ein zweiter gang in unendlicher Dunkelheit. Was nun?!

Sollten sie den linken Gang nehmen um nicht wieder unvorbereitet irgendwo reinzustolpern? Oder lieber dich den Schutz der Dunkelheit nutzen um den Zwergen zu entkommen?
Hilflos warf Princessa einen Blick zu ihrer Weggefährtin...
06.08.2005, 12:18
Anonymous

Gast

 
Beitrag #30
 
Den hilflosen Blick Princessas ausgesetzt, blickte Babe von einem Gang zum anderen. Sie mussten sich mit der Entscheidung beeilen, denn die Zwerge hinter ihnen kamen rasch näher. Babe konnte schon die lauten Schritte ihrer Stiefel hören.

"Verdammt..." fluchte sie leise. Anschließend traf sie eine Entscheidung. "Hier entlang." Sie zupfte Princessa am Ärmel und zog sie damit in den beleuchteten Gang hinein. Ein Gefühl sagte ihr, dass sie nun lange genug in irgendwelchen Gängen herumgestolpert waren - vielleicht hatten sie mehr Glück, wenn sie in den Palast zurückgingen.

Beide Frauen rannten den erleuchteten Gang entlang. Fackeln rechts und links machten ihnen ihre Flucht leichter und zeigten ihnen den Weg. Sie stoppten erst, als sie ein weiteres Mal vor einer Tür standen.
"Wir haben keine Wahl..." flüsterte Babe mit einem Achselzucken. "Vielleicht sind uns ja die Götter wohlgesonnen."

Sie drückte gegen die Türe, die leicht nach innen aufging. Sonnenschein strahlte ihnen entgegen, die die Kriegerinnen einen Moment geblendet blinzeln ließ. Trotzdem traten sie in den dahinterliegenden Raum, da die Zwerge sie immer noch zu verfolgen schienen.
Sie standen nun in einem kleinen Innenhof, der nach oben hin geöffnet war. Hohe Säulen umgaben den Garten, in dessen Mitte ein Brunnen stand. Plätscherndes Wasser, von einem Füllhorn ausgeschenkt und gehalten von einem Faun gaben dem Hof ein beruhigendes Ambiente. Die Blumenarrangements um den Brunnen herum taten ihr übriges.

Babe ließ ihre Blicke nur kurz über die Schönheiten des Hofes gleiten, bevor sie über einen Rosenbusch sprang und am Brunnen vorbei zu einer offenen Tür auf der anderen Seite des Hofes hastete.
Der Anblick eines sehr breiten Bettes, ließ sie jedoch abrupt stoppen. Blumenduft lag in der Luft und im Zimmer herrschte eine gewisse Unordnung. Auf dem Bett lagen mehrere kostbare Kleider aus dünnem Stoff, eine Haarbürste war auf dem Marmorboden geworfen worden und mehrere Flacons standen auf einem mit Gold verziertem Tisch - Sie waren im Schlafzimmer eines edlen Frauenzimmers gelandet.
20.08.2005, 20:44