"Nein, wir nehmen unseren Dolch mit. Ohne ihn sollten wir auf keinen Fall gehen. Alles andere lassen wir hier."
Babe nahm ihre Kleidung und warf sie in die Truhe, aus derem Inneren ein süßlicher Geruch kam. Sie verzog deshalb kurz die Nase, bevor sie ihre Sachen zu den Togas warf, die bereits darin lagen. Anschließend nahm sie ihren Dk`tagh und steckte ihn sich so in den Bund, dass er nicht mehr auffiel.
Beim Aufsehen fiel ihr Blick auf den goldrumrandeten Spiegel. Eine völlig fremde Frau blickte ihr entgegen, die nur noch entfernt an die Kriegerin erinnerte, als die sich sich fühlte. Lediglich die Haare kamen ihr bekannt vor.
"Ich muss mir wohl doch noch die Haare kämmen," murmelte sie versonnen, wobei sie an ihrem Oberteil zerrte, in der Hoffnung, wenigstens so einige ihrer am Bauch sitzenden Narben zu verstecken.
Babe seufzte, nahm das golden Bürstchen vom Schminktisch und fuhr damit durch ihre Locken, bis diese glänzten und entwirrt waren.
"So ordentlich bin ich selten," meinte sie anschließend zu Princessa, die ihr Tun mit einem Grinsen beobachtet hatte, die Babe nur als belustigt bezeichnen konnte. "Ich hoffe wirklich, dass mich hier keiner erkennt. Ich habe einen schlechten Ruf zu verteidigen."
Sie seufzte ein weiteres Mal, als sie erst zu einem Schleiher griff und ihn sich überwarf und dann die Schmuckschatulle öffnete, die ebenfalls auf dem Schminktisch stand.
"Was tut man nicht alles, um einen Geheimnis aufzudecken," dachte sie, während sie sich reichlich aus dem Kasten bediente. "Mein Glück, dass der Bauer so kurzsichtig ist. Ich weiß genau, dass er im Imperatorenpalast ein und ausgeht."
Da Princessa noch in ein paar Schuhe geschlüpft war, die den Namen Schuhwerk nicht verdient hatten, dauerte es noch ein paar Sekunden, bevor sie auf den Gang hinaustraten. Doch dies taten sie dann vorsichtig und mit einem Zögern.
"Wir müssen zum großen Saal," flüsterte sie Princessa zu. "Die Feier fängt bald an und dann müssen wir zumindest wissen, wo der Schlafsaal des Imperators ist."
Princessa nickte knapp und begann ihr den Gang hinab zu folgen. Marmorner Fussboden, Wachen, die ihnen keine Beachtung schenkten und reichhaltige Blumenbuketts zeigten ihnen, dass sie bereits in den persönlichen Bereich Painkillers erreicht hatten.
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