Drausen hatte ich die ganze Szenerie verfolgt. Erst war die Tür nur offen gewesen, dann stürmte eine Frau heraus und übergab sich, dann. Nachdem eine andere Frau kam ihr zu helfen, kamen weitere Leute, ein hin und her und alle verschwanden wieder in der Taverne. Ich schüttelte leichte den Kopf.
Langsam ging ich vorwärts, auf die Tür zu, welche in den Gasthof führte, wo diese Menschen hin verschwunden waren. Zum Glück war ich schon groß genug, das ich die Türklinke erreichte, aber auch nur knapp, war ich doch gerade so groß wie ein 6 oder 7- jähriges Kind mit meinem knappen Meter und mein Aussehen ähnelte auch dem eines Kindes. Zierlich kindlich, aber erkennbar weiblich, vielleicht ein wenig zu ausgemergelt. Mein blondes Haar war seidig, glänzte aber auf Grund des Staubes einiger Tage, seid dem ich es nicht mehr gewaschen hatte, kaum noch, dazu kamen braunrötliche große Augen, die immer etwas trauig aussahen.
Langsam zog ich die Klinke herunter und öffnete die Tür. Sofort schlug mir ein Geruch nach Verwesung ins Gesicht die ich mit einer gekräuselten Nase und einem leicht angewiederten Gesicht zur Kenntnis nahm. Das Kleid, was ich trug, war aus einfachem Leinen und grün gefärbt, was meiner blassen Hau nicht unbedingt zu gute kam, wirkte ich dadurch doch noch etwas dürrer und kränklicher. Auch war es schon ein Stück zu kurz und die Sandalen die ich trug hatten schon bessere tage gesehen. Die Flecken auf dem kleid verrieten, das es wohl schon länger getragen wurde, auch war ein Ärmel notdürftig geflickt, so wie auf dem Rock auch einige Nähte zu sehen waren.
Mit kindlichen Schritten und auch einer entsprechenden Neugierde sah ich mich um und steuerte dann auf den Tresen zu, hielt aber Abstand von dieser fetten stinkenden Frau, die mir nicht ganz geheuer war. Am Tresen stand ich vor dem nächsten Problem, denn wenn überhaupt konnte mein Haarschopf gesehen werden und so begann ich mühsam einen der Hocker hoch zu klettern und hoffte, das ich den Wirt oder die Wirtin zu einer Suppe und einem Becher Wasser überreden konnte. Oben auf dem Hocker angekommen hielt ich nach dem Wirt oder der Wirtin ausschau...
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