Rael spürte den Aufschlag Ufos, den geführten Angriff, der wie ein Ruck durch das Ding ging. Doch wie ein Wunder bohrte sich der Dolch nicht noch tiefer in die Kehle des Dings. Die Haut blätterte, offenbarte mehr von ihrer Grausigkeit und Raels Ekel über die herabfallenden Hautpartikel und Dinge, die dort herauskrochen, wurde groß und größer. Sie wollte ja das Ding nicht töten, doch scheinbar war es gegen die normalen Gesetze der Natur immun. Als es sich dann von ihr abrollte, um Unforgiven anzugreifen, strampelte Rael sich auf, versuchte von ihr, von dem Gestank, den sie nun ausströmte weg zu kommen. Ihre Beine rutschten vor Hektik, vor Panik weg, was Rael in noch größere Panik versetzte. Sie wollte nur weg… weg von dem Ding, welches eine Ausgeburt der Hölle sein mußte.
„Ihr Götter, Ihr Ahnen gebt uns Kraft!“, sprach sie leise, als sich jedoch etwas anderes in ihre Aufmerksamkeit schob. Ein großer Dämon…. Nein, ein riesiger Ork mit Flügeln. Rael stieß den Atem aus, als ihre Sicht einigermaßen klar wurde und Rael Tidus erkannte. Ein erleichteres Seufzen entrang ihr. Er schob sich zwischen sie und diesem Ding, schien sie vor ihr abzuschirmen. Raels Panik sank, langsam begann sie wieder klar zu denken. Er beugte sich hinab, leckte mit seiner rauen Zunge über ihr Gesicht und mit großen Augen blickte Rael Tidus an oder das was er sein sollte. Er schrumpfte und Rael schluckte, konnte nicht so ganz glauben, was sie sah und nickte wortlos. Ja, nun war es wieder gut. Tidus würde ihr schon helfen, ebenso Unforgiven. Als Lionel an Tidus vorbeigriff und ihr aufhelfen wollte, etwas frotzelte, wollte sie bereits seine Hand ergreifen, doch Tidus war dieses mal schneller. Er machte deutlich, dass er der Überlegenere von beiden war, doch kurz bevor die Pranke Lionels Gesicht zerschmetterte, bremste sich Tidus. Raels Augen wurden größer, saß sie immer noch auf ihren vier Buchstaben und war einfach nur überfordert durch die Situation. Raels Blick ging fragend zu Unforgiven, der endlich von dem Wesen abließ. Nun, wenn es nach ihr gegangen wäre, dann hätte er weiter auf es eindreschen können, denn diese Frau hatte es verdient dahin zurück zu gehen, woher es gekommen war. Es hatte genug Unruhe gebracht und Rael zitterte immer noch, versuchte das Gerade erlebte irgendwie zu verarbeiten. Was zugegebener maßen schwer war, wenn man immer noch auf dem Boden lag oder hockte. Immer noch hielt sie Dolch umklammert, verstand die Welt nicht mehr.Wieso war die Klinge nicht in ihren Hals eingedrungen, warum hatte es ihr nicht die Kehle aufgerissen? Sie war ihr doch voll in die Klinge gefallen. Rael hatte nicht nachgegeben. Sie hatte mit der Klinge gegengehalten, doch war sie unverletzt.
Doch wieder änderte sich die Situation in der Taverne. Unforgiven, der gerade noch auf die eigenen Knie gesunken war, brüllte, stürmte los, dem Ding den Garaus zu machen. Rael bebte, hoffte, dass Tidus den Worten Aurora nachkommen würde. Das Ding mußte entfernt werden, doch wollte sie es anders, als Aurora drum gebeten hatte. Es mußte getötet werden… Ein für alle mal ausgelöscht. Doch Unforgiven war gründlich und das Ding bricht zusammen, bricht förmlich auseinander und zerfällt. Unforgiven ging zu Boden und Rael rappelte sich auf, kroch förmlich zu Unforgiven. Sie bemerkte nicht, das Tidus wieder verschwand, nahm nicht viel war. Außer dem Freund, der dort am Boden lag. Doch ein anderer Mann war schneller, hiefte Unforgiven auf einen Tisch. Rael rappelte sich auf, taumelte zu dem Tisch und mit blassen, fast eingefallenem Wangen blickte sie ihren Freund an. Ihre Hand zuckte zu seiner, hatte sie jedoch Angst ihn anzufassen.
Sie wurde Angst und Bange, als Unforgiven was von in ihm faselte. Sie traute ihm nicht, den Dolch immer noch umklammert. Der Mann, den Ufo auf den Tisch gehievt hatte, schien jedoch sein Werk zu verstehen und Rael blickte ihn hilfesuchend an. Sie würde Unforgiven töten, wenn er infiziert war. Doch würde sie den Dolch gegen einen solchen treuen Freund führen??? Noch einmal bäumte sie Unforgiven auf und Rael stand da, den Dolch fest gepackt, als er Entwarnung gab. Sie war es nicht.. sie hatte ihn nicht infiziert. Unforgivens Kopf sackte auf den Tisch zurück mit einem erleichtertem Lächeln und sein Brustkorb hob und senkte sich langsam. Er schlief den Schlaf der Gerechten… Rael seufzte auf vor Erleichterung. Sie schob den Dolch wie aus Reflex zurück in den Stiefel. Übelkeit machte sich in ihr breit und langsam realisierte sie, was hier gerade passiert war. Ihre Gesichtsfarbe wurde noch blasser und Raels Atem beschleunigte sich abermals. Ihr Brustkorb begann sich hektisch zu heben und zu senken und man merkte an, dass Rael kurz davor durchzudrehen. Sie wirbelte auf dem Absatz herum, stürmte aus der Taverne.. nur raus, weg von diesem Ort… weg, raus.. an die Luft. Draußen angekommen, lief Rael ein paar Meter, hielt sich an einem Baum fest, als sie sich vor Ekel, Abschaum und Angst erbrach. Ihr war speiübel und sie war furchtbar durcheinander….
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