das groteske orchester spielte auf....
gräßliche melodien zogen durch seine wahrnehmung, ein schrilles vibrato der streicher ließ ihn erschauern, mitten in der bewegung erstarrte er.
poooom!
das dröhnen der pauken brachte wieder bewegung in den körper. ein irrer blick streifte die landschaft, ohne selbiger wirklich bewusst zu werden. der blick streifte das gelb der blätter, das braun der stämme, das grau des mooses, das grün der sträucher, doch keineswegs blieben diese bilder im kranken hirn haften.
plötzlich schrak er zusammen.
ein blecherner, unendlich unmelodischer hornstoß veranlasste ihn, seinen platz zu verlassen.
panik, panik stieg in ihm auf, flucht, flucht blieb ihm als letzer ausweg, ausweg...
in einer ruckartigen bewegung verschwamm er hinter einem baum, hinter einem baum. ein blick links, ein blick rechts, ein blick links, ein blick rechts...
sollen sie doch kommen, sollen sie doch kommen.
der sieg wird unser sein, die ewigkeit, die ewigkeit...die zeit arbeitet für uns, für die sache, für uns, für das ziel, für die sache....
weiter, weiter, verließ der den baum, ein hechtsprung zum nächsten busch, falsch, alles falsch, die verderbnis wird alle packen.
ein verzerrtes staccato zerriss die spannung, das gesicht verzog sich unter schmerzen, die farbe weiß war längst nicht mehr zu finden, zu finden in den roten tönungen seiner augen...
der weg vor ihm warf schlangenlinien, er verschwomm, verschwomm in seiner wahrnehmung.
so ein durst, dieser unendliche durst, die gier fraß ihn auf, schon seit tagen, wochen, monaten, monaten, diese sehnsucht nach tod, nach untergang, diese sehnsucht, endlich wieder jenen zu riechen, den gestank des krieges, verbrannte erde, verbrannte erde, aufgesogen mit breiten nüstern, inhaliert, asche, schwefel, tod....
pooooom!
wieder ein paukenschlag.
wie gehetzt fuhr der kopf herum, fiel der blick auf die anderen, die anderen....
er konnte ihren durst riechen, er spürte ihre sehnsucht, fühlte sich verbunden, das ziel, die sache...
ohne rast wogte er hin und her und hin. wie ein gejagter, gehetzt und doch der jäger, der jäger des blutes, wessen blutes?
der jäger seiner selbst, eine gnadenlose treibjagd auf das bewusstsein eröffnend.
das gekläffe der höllenhunde schreckte ihn auf, ließ ihn erschauern, erschauern...
eingebrannt wie ein mal war seine bestimmung, das ziel, es rief ihn, es rief, er konnte es hören...
noch war es in falschen händen, doch bald, bald, bald bot sich die gelegenheit, das ziel, das ziel zu gewinnen, die bestimmung zu erfüllen, erlösung zu finden, ein ende, erlösung.
das karussell in seinem kopf würde aufhören zu rotieren, würde ihn in die ruhe gleiten lassen, stille....eine vision, vision....
poooooom!
wieder setzte es ein, das teuflische orchester, der bass scheuerte an den innenwänden seiner nutzlosen hülle dessen, was andere als kopf bezeichnen würden...
_torQuemada_
eine stimme durchzuckte seinen bauch...der meister, der meister....er rief, rief nach ihm...
eindringlich, intensiv...
besinne dich, stelle dich deiner aufgabe
ja, jaaa, jaaaahh, ich komme, ich bin bereit, bereit, die gier....
erwarte sie hier an dieser stelle! bleibe versteckt. auf mein zeichen hin, kannst du dich deiner aufgabe widmen, mögest du dich daran machen unser ziel zu erreichen, deine bestimmung zu vollstrecken!
eine eigentümliche erregung suchte ihn heim, er wusste ganz genau, was nun zu tun war, was zu tun war.....
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