Zuuuschhhhhhhhhh.......... ein Gegenstand kam aus der Schwärze des Waldes wie aus dem Nichts herausgeflogen, sauste durch die Luft - Laruna konnte nichtmal genau erkennen, um was es sich bei diesem fliegenden Etwas handelte, wich instinktiv einen Schritt zur Seite, zog dabei ihr Opfer immernoch mit dem Messer bedrohend und die Hand am Rücken im Klammergriff haltend, mit sich.
Die geschleuderte Waffe war ein Schwert, erkannte Laruna, als sich das Ding mit einem schweren Geräusch in den Boden zwischen ihr und Drachs bohrte. Es vibrierte von der Wucht des Aufschlags im Loch, dass es sich geschaffen hatte. Wer in Umas Namen, wirft ein Schwert mit solch einer Wucht aus dem Wald heraus? Entweder wollte diese Person irgendeinen der Krieger treffen und war fehl geschlagen, oder aber dem Werfer war es egal wen oder was er traf. Dieses Schwert hatte Laruna nicht bei Taktiker gesehen, soviel stand fest. Es musste wohl von der Person mit der Aura stammen, die sie kurz zuvor gefühlt hatte.
Die Amazone war erneut irritiert - sah Drachs an, dieser sah genauso verblüfft aus. "Bei Ares, was für ein Irrsin passiert hier?" rief sie laut und wütend. "Seht zu, dass ihr aus Euren Löchern kommt, ihr feigen Bastarde. Taktiker, verdammt, wage es nicht mir unter die Augen zu kommen" dann sah sie ebenso wütend zu Drachs, der zwar immernoch kampfbereit, aber starr dort gegenüber von ihr stand und zum Schwert im Boden starrte.
Sie klärte ihre Gedanken und handelte schnell. Achilles drehte mit Schwung den Krieger in ihrem Griff herum, und trat dem Dunklen in ihrer Gewalt mit einem mächtigen Tritt in die Eingeweide und sein bestes Stück. Selbst ein starker Krieger, hielt so einen Tritt in die Weichteile nicht ohne weiteres aus. Er kippte schmerzverzehrt nach vorne, sie gab ihm einen kräftigen Schlag mit dem Ellenbogen in den Nacken, schubste ihn in Richtung Drachs, und der dunkle Krieger sackte vor Drachs auf dem Boden zusammen. "Kümmer Dich um den Kerl" sagte sie noch knapp und verschwand flink mit einigen Sprüngen im Wald, um dem seltsamen Schwertwerfer auf die Spur zu kommen.
Sie hielt kurz inne, weil sie urplötzlich aus einer Richtung ein lautes "Was ist bloß los, was kann das sein?" hörte. Dann raschelte etwas in derselben Richtung und es war wieder still. Dies passierte alles in Sekunden, ein gewaltiges Knistern in der Luft hing. Eine Spannung aller Sinne und Körper der gesamten Krieger hier in der Nähe und auf der Lichtung konnte Laruna deutlich spüren, auch ihre eigene Anspannung war aufs Höchste gestiegen.
Sie bewegte sich langsam auf das Etwas zu, was sich mit dem Rascheln nicht weiter bewegt hatte. Die Person, die da geredet hatte, hatte sich nicht entfernt - das hätte sie bemerkt. Nein, sie musste noch in der Nähe sein und sie fühlte es. Sie konzentrierte sich auf ihre Intuition und schloss für Sekunden die Augen. Sie war wütend und aufgebracht, über ganze Situation mit den fremden Angreifern, mit fremden Auren die sie spürte, die sie in dem Durcheinander nicht richtig deuten konnte auf die Schnelle - aber dieses Gefühl, was sie nun hatte, war kein feindliches - es war die Ausstrahlung von Angst. Von großer Angst.
Sie spürte diese Angst und kam dem Punkt immer näher, von der diese Aura aus ging. Sie sah schemenhaft im Mondlicht durch die Äste fallend, eine schwache Gestalt, zusammengekrümmt, sich unter Blättern und Ästen versteckend, zitternd. Sie kniete sich nieder - den Dolch fest im Griff, aus Vorsicht - doch sie strich einige Blätter vom Kopf des Geschöpfes vor ihr im Dreck am Boden, ganz sanft und sprach mit leiser vorsichtiger Stimme "Warum in Umas Namen, hast Du dieses Schwert geworfen? Hab keine Angst, ich tu Dir nichts, wenn Du mich nicht nochmal angreifst!"
Sie betrachtete das Geschöpf, was sich da versteckte. Das Mondlicht war nicht hell genug, für ein klares Bild, jedoch die Schemen reichten aus, um einen jungen Mann auszumachen. Einen jungen Mann, der nicht weltlich aussah - eher wie ein Wilder. Aber er konnte sprechen, hatte sie gehört.
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