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Iya gegen die Männer
asil
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Oberbiest
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Stadtwache
Pax Imperialis
Ich leide nicht an Irrsinn, ich genieße jede Minute davon.

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Beitrag #1
Iya gegen die Männer
Ein leicht diabolisches Grinsen erschien auf asils Gesicht, als sie das Gesuch Iyas am schwarzen Brett entdeckt hatte und die Antworten der beiden mutigen Herren, die es tatsächlich wagten, als Team gegen eine! Frau anzutreten.
Es war der Kriegerin ein besonderes Vergnügen, dieses Duell anzusagen und sie musste sich sehr zusammen nehmen, um ihr Lästermaul zu bändigen.
Nein, sie war nicht parteiisch, sicherlich nicht, denn dann wäre sie hier fehl am Platz. Sie war sehr interessiert daran, wie die beiden sich Iya gegenüber aus der Affäre ziehen würden. Oder ob Iya überhaupt in der Lage war, zwei Männer zu bändigen.

So grinste asil von einem Ohr bis zum anderen, als sie sich von ihrem Stuhl erhob und um Ruhe bat.

"Verehrte Zuschauer, ein neues und hoffentlich atemberaubendes Duell steht uns nun bevor. Ich übertreibe wohl nicht, wenn ich behaupte, das uns ein Augenschmaus bevor steht.
So darf ich nun ankündigen.
Das Team der Männer: Grenn Dagu und Xardas

Die Seite des "Starken Geschlechts" kämpft gegen Iya Insania Ardrag

Um ein wenig Gerechtigkeit in das Duell zu bringen dürfen die Herren nur jeweils mit einer Waffe kämpfe während Iya zwei Waffen führen darf.

So beginnt dieses Duell und kämpft fair!"
[Bild: 99406b20f47226c138be3f8462bd84800.319213..._girls.gif]

Der Teufel lehrt die Frauen, was sie sind, oder vielmehr:
sie lehren es dem Teufel, falls er es noch nicht wissen sollte.
26.05.2005, 20:41
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Gast

 
Beitrag #2
 
Er war scheinbar viel zu früh angekommen.
Noch keine Menschenseele war unterwegs in der Arena.
Er stand alleine im Umkleideraum der Gladiatoren.
Wie konnte er sich nur dazu breitschlagen lassen mit seinen Freunden zu wetten?
Er hatte die Wette verloren, und nun hatte er den Salat. Er, der nie zuvor in einer Arena gestand war musste gegen eine vermutlich schon aus dutzenden Kämpfen siegreich hervorgegangene Kriegerin kämpfen.
Alleine würde er diesen Kampf sicherlich keine paar Minuten überleben, doch glücklicherweise hatte zum selben Zeitpunkt ein anderer Krieger ebenfalls diese Kriegerin, Iya, herausgefordert.
Er wusste allerdings nicht, ob er es als gutes oder schlechtes Zeichen sehen sollte, als sie vorschlug, gegen beide gleichzeitig zu kämpfen.
War sie sich ihrer Sache so sicher? Wenn ja, sah es schlecht aus. Oder wollte sie ihn einfach nur einschüchtern? Das hätte sie beinahe geschafft. Zumindest glaubte er, dass es nur beinahe war. Vielleicht war sie auch einfach nur überheblich, was für ihn sciherlich die beste Lösung gewesen wäre, würden nicht diese ständigen Zweifel an ihm nagen, was er denn nun eignetlich denken sollte.
Er wusste ebensowenig, wie sher von Vorteil ihre Bedinung war, sie dürfe 2 Waffen trage, und er und Xardas, sein Mitstreiter, nur eine. Er hatte noch nie ernsthaft eine Waffe in der Hand gehalten.
Er wusste rein garnichts über Kriegshandwerk. Das einzige, was er je in seinem Leben gekonnt und getan hatte, war es bei seinem Hauslehrer aufzupassen und in einem Wirtshaus die Getränke zu verteilen. Er wunderte sich immer wieder, wie seine Freunde es geschafft hatten ihn zu dieser hinrrissigen Wette zu überreden. Hatten sie ihm in seinen Becher Wasser irgendeinen starken Wein getan? Er wusste es einfach nicht, und das Ergebnis konnte er jetzt auch nichtmehr ändern. Zumindest nicht, wenn er nicht jahrelang von seinen Freunden auf den Arm genommen werden wollte, was sicherlich nicht sehr schön gewesen wäre.
Wenigstens hatten sie ihm gesagt, sie werden ihm Waffen besorgen und einen Sklaven vorbeischicken, der ihm Waffe und Rüstung bringt. Es war ihm nur Recht, da er sich sowieso nicht im geringsten damit auskannte.
Doch der Sklave war immer noch nicht gekommen, und er musste sich weiter Gedanken machen, was wäre wenn, und wie alles noch schlimmer hätte kommen können.

Er schrack aus seinen Gedanken hoch, als jemand neben ihm auf dem Tisch einen Sack und ein Schwert lautstark ablegte. Als er aufschaute sah er noch kurz den Sklaven, der bereits wieder daovngehuscht war.
Ebenso lag eine kleine Wachstafel auf dem Tisch, die vorher noch nicht dagelegen war.
Folgendes las er darauf:
"Extra für dich angefertigte Spezialmodelle. Hat uns einen Haufen Geld gekostet, aber wir wollen schließlich nicht mit billigen Atrappen in den Untergang schicken." Er konnte in seinen Gedanken seine Freunde grinsen sehen, als er das las.
"Doch Schreibtafeln sind teuer, und somit kommen wir zur Sache.
Betrachte dir einmal das Schwert genauer, bevor du weiterliest"
Er tat, wie ihm befohlen wurde. Er hatte es bisher sowieso nur aus den Augenwinkeln gesehen. Es war ein Schwert, wie er es noch nie gesehen hatte. Die länge der Klinge betrug etwa vom Ellenbogen bis zu den Fingerspitzen. Ebenso war sie 4 bis 5 Finger breit, was sicherlich nicht sehr schmal für ein Schwert war, glaubte er zumindest. Jedoch das ungewöhnlichste war, dass das Schwert sehr sehr dünn war. Eins war ihm jetzt schon klar. Wenn er einen Angriff mit der flachen Klinge abwehren würde, würde diese brechen. Kein beruhigendes Gefühl. Aber die Klinge war scharf. Viel schärfer, als er je gedacht hätte. Insgesamt sah es wie ein Fleischerbeil mit überdiemensionaler Klinge aus.
Um den Griff des Schwertes war etwas wie eine Metallplatte angebracht worden. zwischen Griff und Platte konnte er bequem seine Hand schieben und den Griff umfassen. Es musste wohl etwas wie ein Handschutz sein, dachte er. Jetzt wo er ihn näher betrachtete fiel ihm auf, dass er nun, wo er das SChwert in der Hand hielt, es beim besten Willen nicht davonschleudern konnte. Der Schutz sollte wohl auch das verhindern. Er musste seine Hand schon aus dem Spalt herausschieben um das Schwert wieder loslassen zu können. Ebenso bemerkte er, dass das Schwert seltsamerweise recht leicht war, was ihn verwunderte. Er hatte sich Schwerter immer schwerer vorgestellt.
Nun hatte er das Schwert betrachtet und las weiter.
"Wie du siehst, ist es kein normales Schwert. Es ist leichter im Gewicht, und leichter in der Handhabung. Der Schutz am Griff verhindert, dass du es fallen lassen kannst. Die Klinge musste so dünn sein, um das Gewicht zu reduzieren, besser pariere damit keine Angriffe. Allerdings hat die Klingenform auch Vortiele. Mit diesem Schwert können deine Schläge härter treffen, da es schneller durch die Luft zischt und alle Kraft der Schwunges auf kleinerer Fläche verteilt ist. Ein Schwert, gut zum Angriff.
Nun kommen wir zur Rüstung."
Er sah sich um. Das einzige, was noch vor ihm lag war ein Sack, der wohl ziemlich voll war.
Er entleerte ihn und es kamen mehrere Teile einer Lederrüstung zutage.
Es waren normale Teile, ohne Auffälligkeiten und in einem stumpfen braun. Jedoch waren in einigen Teilen soetwas wie Eisenstangen eingelassen. An den Teilen, die die Oberarme schützten aren jeweils eine Stange angebracht. An den Teilen, die die Unterarme schützten auch. Und am Rücken waren insgesamt viele kleine Stangen eingelassen, die in 2 Reihen von den Schulterblättern bis zu seinem Steißbein führten. Er fragte sich, was dies denn sollte.
Er las weiter
"Es ist eine normale Rüstung, mal abgesehen von den Stangen, die wir haben einfügen lassen. Die Stangen sind stabil genug um Angriff abwehren zu können, dafür haben wir gesorgt. Solltest du mal einem Angriff nichtmehr ausweichen können, reiß einfach deinen Arm hoch, und hoffe, dass der Angriff die Eisenstange trifft. Am Rücken haben wir viele kleine Stangen einbauen lassen, die das selbe wie an den Armen bewirken, aber da mit großen Stangen die Rüstung nur starr geworden wäre haben wir uns entschieden die kleineren einbauen zu lassen.
an den Beinen und am Oberkörper haben wir keine Stangen einfügen lassen. Es ist unwahrscheinlich, dass man dort einen Angriff abwehren muss.
Und nun Viel Spaß in der Arena, wir werden beten, dass dein Geist Frieden findet."
Nun wusste er also mit was er kämpfen sollte, aber dennoch beunruhigte ihn der letzte Satz der auf der Tafel stand. Es war ein Scherz, das wusste er, aber was, wenn er doch hier und heute sterben würde? Er verscheuchte den Gedanken.
Hier starb niemand in einem offiziellen Duell... oder etwas doch?
Um sich nichtmehr mit seinen quälenden Gedanken beschäftigen zu müssen zog er sich sofort die Rüstung an. Es bereitete ihm einige Mühe, schließlich hatte er nie zuvor etwas wie dies getragen.
Er legte die Rüstungsteile so an, dass die Eisenstangen an Ober- und Unterarmen nach außen zeigten. Als er fertig war, sich die Rüstung überzustülpen und ein paar Bewegungen vollführte um sich an die Rüstung zu gewöhnen fiel ihm auf, dass es sich darin leichter bewegen lies, als er gedacht hatte. Aber machte das wirklich etwas aus in diesem Kampf?
Er vergewisstere sich nocheinmal, dass seine Rüstung passte, und ergriff des Schwert. Er wusste nicht, in welcher Hand er es führen sollte. Er testete es in beiden Händen, fand aber, dass es keinen Unterschied für ihn hätte. Also nahm er es in die linke Hand. Notfall könnte er es ja noch in die Rechte nehmen.

Nun hatte er endlich alle Dinge erledigt und machte sich auf, die Arena zu betreten. Als er den Gang entlangging hatte er ein stärkerwerdenes mulmiges Gefühl.

Als er jedoch endgütlig in der Arena angekommen war und sich umsah sah er erstaunlicherweise... nichts.
Es war noch niemand da. Weder sein mitstreiter, noch seine Gegnerin. Aber ob das gut war? Immerhin musste er jetzt Warten. Und beim Warten kamen die Gedanken.
Er hoffte, dass sich die beiden anderen beeilten, hatte aber gleichzeitig auch Angst davor, dass der Kampf begann.
Er wartete...
26.05.2005, 22:09
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Gast

 
Beitrag #3
 
Es war schon seltsam. Zuerst hatte sie tagelang gar keine Antwort auf ihren Aushang am Schwarzen Brett erhalten und dann hatte man(n) sich plötzlich um sie gerissen. Aber das war wohl immer so, Männer schienen immer nur das haben zu wollen was auch andere Männer wollten. Unwillkürlich musste Iya lachen.
Sie freute sich auf das bevorstehende Duell, und das war nun wirklich untertrieben ausgedrückt.
Ihre Hände kribbelten geradezu vor Spannung und den ganzen Weg von der Villa ihrer Mutter zum Kolosseum im Zentrum der Stadt war sie alle Griffe und Schritte und Tricks die man ihr beigebracht hatte noch einmal durchgegangen. Es war ihr erster großer, öffentlicher Kampf, und doch lag ihr die Arena im Blut.
Ihre Mutter hatte Jahre mit dem Gladiatorenkampf ihr täglich Brot verdient, ihr Vater und ihr Bruder hatten sich Namen als große Krieger gemacht, und auch sie stand hinter all dem nicht zurück. In unzähligen Schlachten hatte sie einen Kampf nach dem anderen geführt, und dass sie noch lebte zeugte davon, dass sie allzu schlecht nicht sein konnte.
Bereits als Kind hatte man sie und ihren Bruder Rogar in der Kunst des Kampfes unterwiesen, anfangs mit kleinen Holzschwertern, doch mittlerweile beherrschte sie sogar den Kampf mit zwei Schwertern gleichzeitig.
Diese Fähigkeit sollte im anstehenden Kampf auch ihr Vorteil sein, und so hatte sie sich zwei Schwerter mitgebracht, während ihre Gegner beide nur eines führen würden.

Iya stand nun wenige Schritte entfernt vom Eingang der großen Arena. Der alte, ehrwürdige Bau warf seinen Schatten über den ganzen Straßenzug und ragte imposant und mächtig, ja fast einschüchternd über alle Mietskasernen in der Umgebung.
Die meisten Menschen die hier hinkamen um zu kämpfen mussten sich wie ein Lamm fühlen, dass zur Schlachtbank geführt wird.
Dieser Gedanke schoss ihr unwillkürlich durch den Kopf, als sie an all die Gefangenen und Sklaven dachte, die hier ihr Leben gelassen hatten und deren Blut als ewiger Tribut an die Götter im Sand eben dieser Arena versickert war.
Bei ihr war es anders. Sie fühlte sich nicht eingeschüchtert, sie hatte keine Angst und sie war sich sicher dass ihre Seele heute nicht ins Haus der Toten fahren würde.
Im Gegenteil, sie fühlte wie das Leben durch jede einzelne Ader pulsierte und konnte es gar nicht erwarten endlich in der prallen Sonne zu stehen, die Jubelrufe der Zuschauer verschwommen war zu nehmen und ihre Schwerter gegen ihre Herausforderer zu richten.
Festen Schrittes betrat sie das Kolosseum durch den Gladiatoreneingang, der direkt in die Katakomben führte, in denen die Umkleide- und Vorbereitungsräume lagen.
Zielstrebig fand sie den Raum, der vor Jahren, lange vor ihrer Geburt, ihr Schicksal besiegelt hatte. Hier war ihre Mutter fast an den Verletzungen gestorben, die ihr Gegner und Freund murdog ihr zugefügt hatte, diesen Tag hatte sie überlebt, doch Jahre später erst wurde das Ausmaß der Wunden für Crazy und ihre Familie schlagartig deutlich – an dem Tag, an dem sie starb.
Iya schüttelte diese Gedanken ab. Sie musste frei davon sein wenn sie kämpfte.
Schnell packte sie ihre Schwerter aus dem Bündel, dass sie über ihrer Schulter getragen hatte.
Ihre Rüstung hatte sie schon zu Hause mit Hilfe eines Sklaven angelegt, damit sie sich auf dem Weg an das Gewicht gewöhnen könnte.
Im Krieg war sie überflüssig, mit einer Rüstung konnte man nicht schwimmen, falls das Schiff sank, und man konnte sich auch nicht mit einem Sprung auf das eigene Schiff retten, falls man zu verlieren drohte.
Hier jedoch sah die Sache ganz anders aus, also hatte sie die kostbare Rüstung angelegt die ihr damals vom Rüstungsschmied des Klosters auf den Leib geschneidert worden war.
Sie war aus Bronze und glänzte in der Sonne, nur auf der befand sich aus gehämmertem Stahl eine stilisierte Darstellung des Klosters der Nacht, in dem sie geboren wurde und aufwuchs.
An den Füßen trug sie weiche, aber dennoch extrem belastbare Ledersandalen, die ein Geschenk ihres Vaters gewesen waren und von Zwergen gefertigt wurden.
Ihr Helm war wiederum aus Bronze und kunstvoll mit einem roten Federbusch verziert.
Er hatte kein Visier, sondern lediglich einen Nasenschutz und kleine Fortsetze an den Wangen.
Bei der Wahl der Schwerter war ihre Jahrelange Erfahrung im schnellen Kampf gegen mehrere Gegner zum tragen gekommen.
Deshalb hatte sie sich gegen lange Breitschwerter und für die leichteren und beweglicheren Kurzschwerter entschieden.
Mit ihnen würde sie zwar näher an den Kontrahenten heran müssen, dafür konnte sie sich schneller und gezielter bewegen.
Einen Schild konnte sie zwar nun nicht mehr mitnehmen, aber sie hätte sowieso darauf verzichtet. Die Schwerter waren breit und gut genug gefertigt um mit ihnen Hiebe aller Art und Intensität abzuwehren ohne dass die Klingen brachen.

Sie war bereit, das einzige was noch fehlte war das obligatorische Gebet.
So hatte sie es gelernt, und so vollzog sie vor jedem Feldzug das gleiche Ritual.
Sie kniete sich auf den Boden, berührte den kalten Stein und schloss die Augen.
So in sich versunken suchte sie den Rat und die Unterstützung der Götter.

“Oh Mars, gib mir die Kraft und die Schnelligkeit meine Gegner zu besiegen! Mach jene schwach und verwundbar, auf dass ich sie zu Boden strecke!
Stärke meine Klingen und mach sie zu meinen verlängerten Armen.
Oh Neptun, Herr des Meeres, gib mir die Kraft des ewigen und unendlichen Ozeans.
Oh Minerva, gib mir die Weisheit meine Gegner zu überlisten!“


Nun ausreichend mit dem Schutz der wichtigsten Götter versehen erhob sich Iya. Es war Zeit den Schauplatz dieses denkwürdigen Duells zu betreten...
27.05.2005, 21:25
Anonymous

Gast

 
Beitrag #4
 
Nachdem Xardas durch Zufall am schwarzen Brett der Duellarena vorbei gekommen war, wollte er sich erkundigen, wer alles ein Duell führen wollte.
Er war sehr verwundert, dass ausgerechnet Iya, die er in der letzten Zeit kennen und mögen gelernt hat, einen Duellpartner sucht.
Xardas sah, dass sich bereits jemand gefunden hatte, Grenn Dagu, doch schrieb er sich ebenfalls ein.
Bald darauf schon kam ein Bote, der ihm eine ungewöhnliche Nachricht überbrachte:
Iya wollte gegen beide Herausforderer zugleich antreten.
Xardas kannte Iya und traute ihr diesen Größenwahn durchaus zu. Er musste lachen - ja, das war einfach die Iya, die er kannte.
Also machte er sich daran, seinen Dienern den Auftrag zu geben, seine Duellausrüstung nach Rom ins Kollosseum zu bringen. Er würde schonmal vor reiten...

Als Xardas dann endlich in den Katakomben der Duellarena saß, seine Ausrüstung sorgfältig neben sich gelegt, kamen die Gedanken, die wohl jeder Duellant vor dem Kampf hat.
Er ging in Gedanken seine bisherigen Kämpfe durch, versucht den Gegner einzuschätzen und welche Waffe er tragen würde und schließlich - was passiert, wenn er sich ernsthaft verletzt?
Doch dann schüttelte Xardas sich, als wenn er diese Gedanken verscheuchen wollte und stand auf.
Langsam, Teil für Teil legte er seine Rüstung an, ein wahrhaft prächtiges Stück Arbeit. Eine schwarze Lederrüstung, bei der man auf den zweiten Blick die fein schimmernden kettenhemdähnlichen Metallringe sah, die die Rüstung durchzogen. Schwere Hiebe konnte diese Rüstung zwar nicht abfangen, aber leichte und mittelschwere Hiebe schon, zudem bewahrte sie die Dynamik und Schnelligkeit des Kämpfers.
Als er fertig war, überprüfte Xardas noch einmal den Sitz der Rüstung und schwenkte seinen Oberkörper. Er rückte noch kurz ein Stück richtig, zurrte die Schnalle noch ein bisschen fester und griff dann nach seinem Stab.
Es war kein meisterhaft gefertigtes Stück, sondern eher zweckerfüllund gebaut. Festes, aber dabei biegsames Holz war von einem Metallmantel umhüllt, sodass auch Hiebe von Klingenwaffen geblockt werden können. Zu beiden Enden hin verdickt sich die Waffe und ist abgerundet.

Dann sah Xardas durch das am oberen Ende der Kammer angebrachten Gitterfensters nach draußen. Die Sonne schien und bedeckte den Staub mit einem goldenen Gewand, der von Tausenden von Füßen aufgewirbelt, seinen bizarren Tanz in der Luft vollführte.
Sonnenstrahlen ließen goldenes Licht in die Kammer fallen und Xardas hörte das Stampfen der Zuschauer, die sich auf ihre Ränge begaben.
Ein endloses Raunen und Murmeln, welches Xardas nun veranlasste, seine Kammer zu verlassen.
Die schiefe Ebene aus dem feuchten Kellergeschoss hinauf in die Duellarena spendete noch einmal Kühle - dann trat Xardas auch schon auf den Kampfplatz.
Für einen kurzen Moment konnte er nichts sehen, denn die Sonne blendete seine Augen, die an das Dunkel des Kellers gewöhnt waren. Dann sah er seinen Mitstreiter und Iya in der Mitte stehen.
Hier sollte es sich nun entscheiden, wer das stärkere Geschlecht sein sollte, Iya oder die Männer.

Xardas ging auf die beiden zu und beachtete nicht die fordernden Rufe des Publikums - sie wollten Blut sehen. Er neigte kurz den Kopf als Zeichen der Begrüßung in Richtung Grann Dagu und reichte ihm seine Hand. Dann wendete er sich Iya zu und ein flüchtiges Lächeln huschte über sein Gesicht, welches nur von einem Stirnband umwickelt war, das die Funktion hatte, Xardas vor Schweiß und seinen langen Haaren zu schützen.

Nun denn, so soll es sein, Iya Insania Ardradg, begann Xardas, trotz dessen, dass du die einzige bist, der ich bisher so einen Kampf zugetraut hätte, bin ich erstaunt über deinen Mut und dein Selbstvertrauen - doch hoffe, dass dies kein Hochmut war.
Nun kreuzte Xardas die Arme vor der Brust und beugte seinen Oberkörper kurz in Richtung des Bodens, um auch Iya zu begrüßen, dann fuhr er fort:
Ich hoffe auf einen fairen Kampf - möge der oder die bessere gewinnen.

Xardas trat nun zwei Schritte zurückund wartete die Reaktion auf seine Worte ab - er war bereit, der Kampf konnte beginnen
29.05.2005, 20:40
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Gast

 
Beitrag #5
 
Schon vor langer Zeit hatte Iya gelernt, dass es – egal ob Mann oder Frau – besser war sich eine aufrechte Haltung anzugewöhnen. Nicht nur dass man dadurch unangenehme Rückenschmerzen und Verformungen der Wirbelsäule im Alter vermeiden konnte, sondern es sah auch imposanter aus.
Und als Frau und vor allem für sie als Halbzwergin hatte es sich als vorteilhaft erwiesen nicht auf den ersten Blick als schwächlich und besiegbar verurteilt zu werden.
Und so hatte sie sich schon als kleines Mädchen einen Gang angewöhnt, der nur allzu deutlich ausstrahlte, dass sie sich ihrer Kraft und ihres Könnens durchaus bewusst war.
Gelegenheiten wie dieser Kampf forderten aber nicht nur die normale Art von aufrechtem Gang, sondern eine von ihr perfektionierte Art davon.
Zum geraden Rücken und vorgereckten Kinn gesellte sich nun ein stolzes und leicht arrogant wirkendes Lächeln sowie ein kühner Blick, der ihre Züge härter zu machen schien und dennoch nicht ihre Weiblichkeit verschleierte.
Physisch und mental war Iya nun gut für den Kampf gerüstet, und so schritt sie langsam und bedächtig den Gang zur Arena entlang. Dumpf konnte sie durch die dicken Steinwände das johlende und rufende Publikum hören, anscheinend war das Kolosseum bis zum Anschlag voll.
Wenige Meter vor sich konnte sie in der Düsternis den Lichteinfall der Tür sehen, gleich war es soweit.
Endlich, endlich trat sie die Nachfolge ihrer Mutter ein, der Frau die sie so sehr bewundert hatte, auch wenn sie keine Erinnerung an sie hatte.

Sie hatte den Torbogen schon fast erreicht, als sie hinter sich Schritte hörte.
“Iya Insania Ardrad’g? Wartet, einen Moment!“, hörte sie eine Männerstimme rufen. “Ich habe etwas für euch, ein Paket und einen Brief!“
Offensichtlich handelte es sich bei dem Mann um einen Sklaven, der Botengänge erledigte. Er war außer Atem, also schien der Brief sehr wichtig zu sein.
Sie nahm beides entgegen und nickte dem Sklaven zu, was er sogleich verstand und sich entfernte.
Mißmutig brach Iya das Siegel der Nachricht und begann zu lesen.
Hätte jemand sie beobachtet, so hätte er die Veränderung in ihrer Miene deutlich erkennen können.
Die Farbe änderte sich zuerst von einem gesunden, braunen Ton in ein tiefes rot, und anschließend in Leichenweiß.
Tief getroffen von der Nachricht ließ sie das Papier sinken, bevor sie es sich noch einmal vors Gesicht hielt und es wieder und wieder las.

Iya,
Es tut mir aufrichtig Leid dass ich dir diese Botschaft gerade jetzt vor deinem großen Kampf sende, aber du musst es wissen, und vielleicht lässt es dich über dich hinaus wachsen.
Ich mach es kurz:
Vater ist tot.
Vor wenigen Tagen hauchte er seinen Lebensatem aus, du weißt wie lang er schon nicht mehr richtig lebte...
Nun liegt Kam’kaz Ardrad’g dort begraben, wo er sich – außer in den Armen unserer Mutter natürlich – am wohlsten gefühlt hat: Im Wald vor Rom.
Sei nicht betrübt, er starb um der Liebe willen, und wo er nun ist, ist er glücklicher.
Anbei ist noch ein Paket, ich habe etwas hineingelegt was dir gehören sollte.
Unsere Mutter führte es bei jedem Kampf mit sich, und nun soll es dir Glück bringen.
Lebe wohl,
Rogar Moriturius Ardrad’g


Durch die Worte ihres Bruders tief betrübt öffnete Iya wie in Trance das Paket.
Der Inhalt bestand aus einem kleinen Lederbeutel, der wiederum mit einem Band verschlossen war, das man sich um den Hals hängen konnte.
Sie öffnete es und förderte mehrere kleine Holzfiguren zu Tage.
Beim Anblick dieser kleinen Heiligtümer kam ein Lächeln über ihr Gesicht. Sie erinnerte sich an diese Dinge, es waren Symbole für die Familie, die ihrer Mutter bei jedem Kampf Kraft und Glück bringen sollten.

Eisern festigte sich Iyas Miene wieder.
Sie würde diesen Kampf bestreiten.
Für ihre Mutter, und nun auch für ihren toten Vater. Und sie würde siegen, dafür würde sie alles tun.
Mit unbeirrbarem Geist stampfte sie nun in die Arena, den Brief und das Paket ließ sie auf dem Boden zurück, den Beutel hingegen hängte sie um ihren Hals.

Xardas‘ begrüßende Worte nahm sie kaum wahr, sie spürte nur das Adrenalin in ihren Adern pulsieren.

“Redet nicht groß rum, lasst uns den Kampf gewinnen, denn ich möchte so wenig Zeit wie möglich hier verbringen. Ich muss eine Beerdigung besuchen...“

Der eherne Grimm der Zwerge war deutlich in ihren Augen zu sehen, verdrängte Emotionen, alte Gefühle und verschwommene Bilder tauchten auf und leiteten ihr ganzes Sein in diesem Moment, da ihre Trauer sie ohnmächtig zu machen drohte.

Dies schien kein Glückstag für ihre Gegner zu sein, denn in diesen Minuten wurde Iya Insania Ardrad’g, halb Mensch, halb Zwerg, zu einer ihrer Sippe, und ließ sich voll und ganz von den Instinkten der Zwerge leiten.

“Möge der oder die Beste überleben....!“
Diese Drohung kaum ausgesprochenen trat sie auch schon auf Grenn Dagu zu, ein Schwert in jeder Hand, beide jedoch noch ruhig zu Boden gerichtet....
21.06.2005, 13:18
Anonymous

Gast

 
Beitrag #6
 
Während er wartete kamen die Gedanken wie gefürchtet. Was, wenn irgendetwas passieren würde? War es nicht normal in Kämpfen ein bis zwei GLiedmaßen zu verlieren? Oder gar den Kopf? War das Duell sicher? Was, wenn es hier auf Leben und Tod ging? Unsinn! Hier kämpfte niemand bis zum bitteren Ende. Und was, wenn solche Unfälle nur stets geheimgehalten wurden? In den alten Zeiten waren Gladiatorenkämpfe keine Sportart. Es kämpften Männer um ihr Leben! Das hatte er von seinem Lehrer gelernt. Heute war es eine Sportart. Doch war sie wirklich sicher? Es gab auch in anderen Sportarten Unfälle. Nur dort waren sie sicherlich nicht so fatal wie hier. Oder doch?
Er philosophierte noch eine Weile darüber nach, welche Sportart wohl die gefährlichsten Unfälle hervorbringen konnte. Alles in allem machte er sich selbst nur mehr und mehr Angst. Ihm kamen Szenarien in den Sinn, die wohl nahezu unmöglich waren, aber an Wirklichkeit in seinen Gedanken kaum zu übertreffen waren. In seinem Kopf kreisten die Gedanken. Allerlei Unfälle und die daraus resultierenden Folgen; einfach alles mögliche, was ihm einen SChaden hätte zufügen können kam ihm in den Sinn.

Als Xardas dann kam war er heilfroh, dass jemand ihn aus seinen Gedanken riss. Er hasste es. Er war schon immer so. Viele sagten ihm, er sei intelligent, aber wenn seine hohe EInbildungskraft eine Folge seiner Intelligenz war, wäre er lieber dumm wie ein Stück Brot. Dann müsste er sich um nichts Sorgen machen. Wieso verlor er sich so schnell in Gedanken? Und schon wieder fing er damit an! Was wollte er denn noch alles bedenken? Wollte er noch darüber nachdenken, was passieren würde, wenn die Götter ihn bestrafen würden? Kaum hatte er diesen Gedanken gefasst kam der nächste: Was, wenn sie ihn wirklich bestrafen würden? Schluss! Er wollte nichtmehr denken. Er wollte nach Hause. Er wollte nicht in diesem sandigen Kreis des Todes stehen. Er wollte einfach nichtmehr hier sein. Doch es war zu spät. Das merkte er, als sein Mitstreiter ihm die Hand gab. Er grüßte Xardas kurz zurück und sah, dass bereits seine Gegnerin in der Nähe stehen.
Wie konnte er sie nur übersehen? Ok, sie war etwas kleiner, als erwartet, dafür aber um einiges stämmiger. Sie erinnerte ihn irgendwie an die Erzählungen über Zwerge, aber er hatte noch nie welche gesehen. Er war immer in seiner Kammer und hat allerlei Kram gelernt, oder hat irgendwo irgendwelche kleinen Arbeiten erledigt, um sich Schriftrollen und Schreibtafeln leisten zu können. Sein Hobby, sein Wissen aufzubessern, und insgeheim selbst hier und dorteinmal etwas aufzuschreiben, war kein billiges. Er konnte sich nach wochenlanger Arbeit kaum eine einzelne Schriftrolle leisten. Vielleicht hatte er ja deswegen die Wette seiner Freunde angenommen. Sie hatten Geld, sie hatten es zu etwas gebracht, und sie waren sehr spendabel, wenn sie sich amüsierten. Manchmal fühlte er sich elend, wenn er nachdachte, dass er sich bei seinen Freunden schon öfters durchschnorren musste. Aber dafür neckten sie ihn auch genügend. Doch genug über seine Freunde und sein Leben gedacht, er musste hier noch etwas anderes tun.
Als er sich selbst aus den Gedanken riss hörte er gerade noch das Ende der Worte Iyas.
Beerdigung? Welche Beerdigung? Seine Beerdigung? Aber er war doch noch nicht tot! Oder wird er es bald sein? Wäre er nicht in einer solchen Situation gewesen hätte er wohl mit den Knien geschlottert. Doch er tat es nur innerlich. Von außen betrachtet stand er ruhig da, das Schwert in der linken Hand so weit wie möglich gen Boden gesenkt, denn der Handschutz lies ihn das Schwert nicht wirklich senken. obwohl er seinen Arm hängen lies streckte es sich fast im 90° Winkel Richtung Gegnerin.
Ihre Augen machten ihm Angst. War es Zorn? Oder was flackerte da in ihrem Blick? Oder war es gar der Wahnsinn? Halluzinierte sie? Nein, das wäre nicht gut, er hörte auf so zu denken. Zumindest gab er sich alle Mühe.
Er versuchte sich an die Geschichte der Gladiatorenkämpfe zu erinnern. Was war alles so erlaubt? Was konnte man machen? Was führte zum Sieg? Was war ein Garant für die Niederlage? Was gab es für kampftechniken mit dem Schwert?
Sicher, er hatte all dieses Zeug schon x-mal gelernt, aber er hatte doch nie gedacht, dass er selbst einmal Gladiator spielen würde.
Sein Lehrer würde wohl einen enttäuschten Seufzer von sich geben. Seine Freunde jedoch sich totlachen.
Ihm kam eine Idee. Emotionen! Es gab Kämpfe, in denen ein Gladiator seinen Konkurrenten bereits vor dem kampf zum aufgeben bewegen konnte. Es war üblich bei den Gladiatoren sich gegenseitig zu verspotten und zu verhöhnen. Er wollte nicht kämpfen. Er wollte hier weg.
Er wollte einmal im Leben etwas riskieren. Er hatte keinerlei Übung, aber er wollte den Kampf umgehen. Er versuchte so gut wie möglich Iya zu verspotten. Er richtete sich zu seinner vollen Größe auf - mit 1,84 Metern nicht unbedingt der Größte, jedoch war er auch nicht der kleinste, und er hoffte, wenigstens etwas ausstrahlen zu können - und er setzte ein arrogantes Gesicht auf, und mit aller Gewalt wollte er seine Gedanken zur Überheblichkeit zwingen, um den passenden Ausdruck der Augen zu bekommen. Er hatte es oft genug gesehen, wie die hohen Herren die armen Bettler auf der Straße anstschauten. Von oben herab, als wären sie Götter, der Bettler nur ein Insekt. Er schaffte es, einen Teil seiner Gedanken auf Überheblichkeit abzustimmen, doch im Hinterkopf dachte er, leider, immernoch seine "normalen" Gedanken. Es war etwas wie eine Spezialität von ihm. Er konnte manchmal zwei Dinge gleichzeitig denken, doch das half ihm hier wenig. Er hoffte, er hatte jetzte eine überhebliche Pose angenommen, und die Worte sprudelten aus seinem Mund:
"Soo...," er sprach es langezogen und in einem verächtlich spöttischen Tonfall aus, "ihr seid also diese...," er tat, als würde er nachdenken, "diese... Iya Insania Erzdreck?" Ein verächtliches Lächeln stahl sich auf seine Lippen. "Ein schöner Name. Sicherlich passend zu Euch. Ihr habt sicherlich viel mit dem Schmutz unter euren Füßen gemein. Seid ihr etwa verwandt? Euer Name lässt darauf schließen. Nebenbei bemerkt..." sprach er aus, als fiele es ihm gerade erst ein, "ich glaube, die ganze Szene hier ist eine Schande. Eine Schande für die Zuschauer. Wie könnt ihr es wagen, euch vor die Augen der Zuschauer zu wagen? Sie werde noch geblendet nach Hause gehen, denn eure 'Schönheit'," er spuckte das Wort geradezu aus, "ist eine Beleidigung für den Guten Geschmack!" In seinem Hinterkopf pochte es. Warum sagte er das? War das wirklich das richtige? er hoffte, sie würde möglichst schnell zusammenbrechen, damit er aufhören konnte. Er wusste nichteinmal, woher all seine Worte kamen, aber sie quollen aus ihm heraus, wie das Wasser aus einer Quelle. "Apropo Aussehen, ihr erinnert mich an Geschichten, die ich gehört habe. Es ging darin um kleine hässliche warzige Wesen, die nichts anderes taten als wie ein Stück Dreck in der Gegend herumzuliegen und die Vorbeigehenden zu belästigen. Was waren das nocheinmal für Wesen? Zwerge? Nein, ich glaube, Zwerge sind diese Dreckbuddler, die vermutlich in ihren eigenen Minen verschüttet werden. Da fällt mir ein, habt ihr nicht etwas von einer Beerdigung erzählt? Ich weiß ja nicht, ob Zwerge beerdigt werden, aber ich glaube, wenn sie in der Erde verrotten sind die besser aufgehoben. Sagt, seid ihr vielleicht mit einem Zwerg verwandt? Es wäre eine Schande, mit ihnen verwandt zu sein, aber es würde eurer Aussehen erklären. Ach genau, kommen wir zurück zur Beerdigung. Wer ist denn verstorben? Eure ehrenwerte Mutter? Euer ehrenwerter Vater?" Er sprach das Wort 'ehrenwert' mit beinahe übertriebener Verachtung aus. Ihr allmächtigen Götter! Er übertrieb es wirklich. WIe konnte er sich nur auf soetwas einlassen? Es war sicher, in en nächsten Minuten geköpft zu werden, und dann selbst in einer Mine verschüttet zu werden. "Es wäre sicherlich nur eine Zeitverschwendung auf eine solche Beerdigung zu gehen. Pluto wird sie wahrscheinlich sowieso wieder aus der Unterwelt werfen. Wer will schon solche Personen in seinem Reich? Ich an seiner Stelle würde nicht anders handeln, also wartet einfach bis derjenige, der begraben wird wieder aufersteht. Euer kümmerliches Leben würde es sicherlich um eine Nuance erreichern. Den anderen wäre es sowieso egal. Nein, ihr seid vollkommen egal. Das einzige, wofür ihr wohl gut seid ist es, schwachsinnige Kämpfe zu kämpfen. Ich hoffe, ihr werdet eines Tages dabei draufgehen!" Innerlich fühlte er sich elend wie nie. Er hatte noch nie wirklich jemanden beleidigt, und jetzt versuchte er gleich, jemanden damit zum aufgeben zu bewegen. Es war zum Haareraufen. Am liebsten wäre er selbst jetzt geflohen, aber er konnte nichtmehr. Er würde nichtnur als Feigling dastehen. Er würde ein neues Wort erfinden müssen um seinen Status zu beschreiben. Ebenso hatte er das Gefühl, er hatte den Bogen überspannt. Iya würde wohl nicht fliehen, sondern ihn gleich hier und jetzt enthaupten! Soviel zu seinen Gedanken über den Tod bei einem Duell. Wenn er es vorher nur vermutet hatte war er jetzt beinahe sicher, dass er hier sterben würde. Wie konnte er sich nur auf so etwas einlassen? Er hatte Angst. Nichteinmal sein kleiner Teil überheblicher Gedanken war mehr geblieben. Äußerlich sah er wohl immernoch überheblich aus, aber seine Augen passten wohl nichtmehr ins Bild. Ihm war gräßlich zumute...
21.06.2005, 18:29
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Beitrag #7
 
“Iya Insania Erzdreck“ war das einzige von Grenn Dagus Worten, das wirklich bis in Iyas Gehirnwindunge vordrang. Beleidigen konnte er sie solange er wollte, wenn er dabei Vergnügen empfand, dann sollte er sich diesem noch ein letztes Mal hingeben.
Sie war sich sicher dass ihrem Gegner ein langer Genesungsaufenthalt bei einem Heiler bevorstand... Jedenfalls wenn er so weiter machte...
Doch den Namen ihres Vaters zu verhunzen ging nun wirklich ein klein wenig zu weit, mißmutig ließ Iya eines ihrer Schwerter in sanften Kreisen über den Boden schwingen.
Scheinbar gedankenverloren blickte sie über die weitläufigen Zuschauertribünen, ehe sie sich ihrem Kontrahenten zuwandte und beiläufig:
“Oh, hast du was gesagt? Ich hab leider nicht zugehört, ich dachte grade darüber nach wie ich dich am schnellsten und schmerzlosesten töten kann...“
Nachdenklich scharrte sie nun mit einem Fuß im Sand.
“Weißt du, ich würde mir wirklich sehr gern mehr Zeit lassen, aber ich habe es sehr eilig...“

Ohne auf eine Reaktion zu warten beschloss sie, dass das nun genug Vorgeplänkel gewesen war. Sie wollte kämpfen, ihre Wut entladen, und auch wenn Grenn Dagu und Xardas ihr eigentlich nichts getan hatten (außer natürlich die Frechheit zu behaupten sie könnten gegen sie gewinnen...) war es ihr in diesem Moment egal wenn sie einen oder gar beide töten müsste.

Die Mittagshitze trieb ihr Schweißperlen auf die Stirn, so dass es wohl kaum jemandem auffiel dass sich auch eine einzelne Träne darunter mischte.
Doch nun war keine Zeit für Emotionen, irgendjemand würde heute für den Tod ihrer Eltern büßen müssen, und wenn es diese schnöseligen Gladiatoren waren, sollte es ihr Recht sein.

“Versucht bitte möglichst wenig zu bluten, es ist eine Heidenarbeit den Dreck nachher wieder vom Schwert zu piddeln...“

Mit diesem Satz blickte Iya Grenn Dagu noch einmal an. Seine Haltung war selbstsicher, doch gleich würde er zeigen müssen was er wirklich konnte.
Es würde schwer werden beide Gegner im Auge zu behalten, doch auf den zahlreichen Kämpfen auf engen Schiffsdecks hatte sie schon oft genug bewiesen dass sie dazu in der Lage war,
Ein Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Nun war es nur noch das Rauschen der johlenden und tobenden menge auf dass sie sich konzentrieren musste um vollends im Kampf zu versinken.
Grenn Dagu würde als erstes dran glauben müssen.

Mit dem „Schottischen Kreuz“, also vor der Brust gekreuzten Klingen trat sie zügig auf Grenn Dagu zu, bereit die Schwerter in todbringenden Kreisen zu schwingen...


// tut mir Leid dass es etwas kürzer ausgefallen is, aber besser kurz als nie :D //
23.08.2005, 10:53
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Beitrag #8
 
Xardas traute seinen Ohren nicht, als Grenn Dagu sprach. Was wollte er damit bezwecken? Es sah seinem Charakter ganz und gar nicht ähnlich, jemanden zu beleidigen - schon gar nicht eine Frau, auch wenn sie noch so viele Schwerter schwingen mochte...

Doch dann betrachtete Xardas Grenn Dagu genauer, er schien äußerlich völlig ruhig zu sein, doch wenn man seine Augen sah, wusste man, dass innerlich ein Sturm tobte, der sogar die hartgesottene Piratenbraut Iya ordentlich auf ihrem Schiff durchschütteln würde.
Xardas musste lächeln, es war gar nicht mal so unklug, den Gegner mit Worten zu attackieren, um selber davon abzulenken, wie unsicher man selber ist und vielleicht würde man ja auch so den Kampf gewinnen. Bei Erzählungen klappt es jedenfalls immer prima, anderen Leuten einen Bären auf die Nase zu binden...

Doch leider bei Iya nicht...

...mehr Zeit lassen, aber ich habe es sehr eilig..., hörte Xardas sie gerade noch sagen.
Sie wollte den Kampf wohl endlich beenden (dabei hatte er noch gar nicht begonnen) und außerdem war sie wohl auch nicht gerade erpicht über die Worte Grenn Dagus.

Nachdem Iya sie aufgefordert hatte, nicht so viel zu bluten, damit sie nachher nicht so viel Schrubben musste (dabei hatte sie doch seit der Putzaktion im Wizard's Inn einige Erfahrung darin...) und ging dann mit vor sich gekreuzten Schwertern auf Grenn Dagu zu.

Sie schien ihre Kontrahenten nacheinander überwinden zu wollen, was sicher einfacher war. Doch Xardas zögerte, sie nun auch anzugreifen.
Vorsichtigen Schrittes entfernte er sich ein Stück um dann in einem Halbkreis zurück zu kommen, und zwar genau hinter Iya.
Er wusste, dass es nicht die feine Art war, doch wollte er nicht, dass der Kampf allzu lange dauert und unnötig viele Verletzungen verursachte.
Seinen Stab hielt er kampfbereit, wusste er doch nicht, wie Iya reagieren würde. Er blie so stehen, dass er nur ein bis zwei Schritte machen musste, um seine Gegnerin treffen zu können, aber weit genug entfernt, als das sie ihn mit einer Drehung samt Schlag überraschen konnte - dann wartete er ab.
Seine Sinne waren bis auf das Äußerste gespannt, er hörte das Blut in seinen Schläfen pochen und spürte, wie sein Körper unter der schwarzen Rüstung in der Mittagssonne wärmer wurde und zu schwitzen begann.
Seine Hand tastete noch einmal nach dem Stirnband, um zu schauen, ob es auch auch nicht verrutschen konnte.
Er ergriff seinen Kampfstab nun wieder mit beiden Händen, doch wischte er diese noch einmal an seiner Rüstung ab. Er verfluchte jetzt gerade die Sonne, die er sonst jeden Tag genoß...
Seine Konzentration widmete sich nun wieder dem Kampf, gleich würde es beginnen...



//Ist auch sehr kurz, aber da ich an der Reihe bin und Iya den ersten Schlag führen soll, bleibt mir nicht viel anderes übrig ;) ^^
23.08.2005, 16:41
Traumtaenzer
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Beitrag #9
 
Der Bauer betrat den Rund der Arena, um sich den Duellanten zu widmen. Freundlich musterte er die an diesem Duell Beteiligten, um dann die Frage zu stellen, die ihm am Herze lag: "Braucht ihr irgendwelche Sklaven, die euch wieder aufwecken, wenn ihr einschlaft? Denn eingeschlafen scheinen mir hier alle Beteiligten..."
03.10.2005, 00:22
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Beitrag #10
 
Während die Sonne sich immer mehr ihrem Zenit näherte, schien sich auch das Duell langsam einem ersten Höhepunkt entgegen zu entwickeln. Bei jedem Schritt, den einer der Kontrahenten machte, seufzte und jauchzte das Publikum in einem Chor aus Hunderten von kratzigen und aufgeregten Stimmen auf.
Auch ein in einfache Kleidung gewandter Mann, den wir der Einfachheit halber Quintus nennen wollen, hatte an diesem Tage den Weg zur Arena gefunden.
Er hatte eigentlich im Schatten Platz nehmen wollen, doch da es gegen Mittag war waren sämtliche Plätze von Licht überflutet. Blinzelnd setzte er sich auf einen der staubigen Steine, die in den oberen und billigeren Rängen als Sitze dienten und versuchte sich zu entspannen.
Er hatte den Beginn des Kampfes verpasst und nur einen Teil des Geplänkels mitbekommen, mit dem traditionell alle Duelle begannen.
Doch das machte ihm nichts aus, er wollte Blut sehen. Blut und Schweiß, vermischt mit Sand und dem Flehen einer Frau. Nein... dieser Frau. Es war sozusagen Quintus‘ sehnlichster Wunsch Iya Insania Ardrad’g verlieren zu sehen.
Er biss die Zähne zusammen und knirschte ein wenig (genau genommen knirschte er ziemlich laut und hörte erst damit auf, als ihn sein Sitznachbar neugierig zu beäugen begann...). Irgendwann einmal war er ein reicher Kaufmann gewesen, bis zu jenem Tage an dem Iya und ihre verfluchten Piraten sein Schiff gekapert hatten.
Nicht nur dass er in dieser kurzen, aber sehr schmerzhaften Schlacht einiges an Wertsachen verloren hatte , sondern auch – Quintus erinnerte sich lebhaft – im direkten Kampf mit der Piratin seinen rechten Arm.
Nun, er war ein Krüppel, er würde sich niemals wehren können – und doch war heute sein Tag der Rache.


Einige Meter Luftlinie entfernt schwitze Iya ganz gewaltig in ihrer Schale aus Bronze. Edles Metall, doch in der Sonne neigte es dazu sich wie ein Kochtopf zu verhalten.
Manche Männer mögen es sexy finden wenn eine Frau schweißnass mit einem Schwert in jeder Hand in der Mitte eines von Publikum gesäumten Oval steht, sie selbst hingegen sehnte sich nur nach einem Bad. Sollte sie heute siegen würde sie es wie Cleopatra machen und in Eselsmilch baden – das Preisgeld würde ihr diese Anschaffung erlauben...
Plötzlich bemerkte sie dass sich in ihrem Rücken Xardas bewegte. Bisher hatte ein Großteil ihrer Aufmerksamkeit diesem schleimigen Schimmelpilz mit dem nichts sagenden Namen Grenn Dagu gegolten, doch anscheinend wollte dieser Drachenlegionär nicht warten bis er an der Reihe war.
Iya ließ ihre Schwerter langsamer kreisen, bis sie sie schließlich senkrecht zum Boden mit den Spitzen nach oben in den Händen hielt.
“Mach dir keine Illusionen, kleiner Drache, ich sehe dich auch ohne dass ich mich umdrehe... Ich hätte mir denken können dass du ungeduldig wirst und mitspielen willst. Ich hoffe du hast dir das gut überlegt, noch kannst du weglaufen!“
Mit eiskaltem Blick beobachtete sie Xardas‘ Spiegelung in den Schwertklingen (zufälligerweise wurde dieser Vorgang von einem römischen Beamten entdeckt der sich das ganze merkte und mieser Weise sofort Patent anmeldete, ohne zu wissen welche Folgen diese Entdeckung später für Kraftfahrzeuge haben würde, aber das nur am Rande).
Sie machte keine weiteren Anstalten sich um ihn zu kümmern und richtete den Blick wieder auf Grenn Dagu. Es würde schwierig werden ihre beiden Gegner auf diese Weise im Auge zu behalten. Aber ihre Augen waren fast noch schneller als die Klingen in ihrer Hand – es würde schwierig werden, nicht unmöglich.

Weiter oben war Quintus nun äußerst erregt über diese Entwicklung. Iya war von zwei Seiten umstellt. Sie würde beide Gegner auf Dauer kaum bewältigen können... Andererseits war sie diese Situation von den Kämpfen auf den Schiffen gewöhnt...
Erhitzt stand Quintus auf. “Nun macht sie doch endlich fertig, diese kaltblütige Schlampe!“, schrie er und fuchtelte wild mit der übrig gebliebenen Hand in der Luft.


Hoch konzentriert versuchte Iya in eben diesem Moment endlich zu entscheiden mit welcher Kombination sie Grenn Dagu angreifen würde (denn dass er der erste sein würde war klar, Xardas hob sie sich auf, später würde sie ihn in aller Ruhe und ganz Gemütlich in Scheibchen schneiden können), doch dann lenkte ein Ruf aus der Menge ihren fokussierten Geist ab. Sie blickte für den Bruchteil einer Sekunde in die Richtung aus der das Geschrei kam und erkannte einen Einarmigen.
Und sie erkannte ihn gleich. “Soso“, flüsterte sie erheitert “Du bist also gekommen um noch einmal zu sehen wie ich siegreich eine Schlacht verlasse? Nun gut, das sei dir gegönnt, doch gewöhne dich nicht zu sehr an meinen Anblick aus der Ferne, schon bald wird ich dir näher sein als dir lieb ist...“

“So, jetzt endlich zu dir, mein lieber Grenn Dagu. Hast du eine spezielle Art, auf die du gerne sterben würdest? Nun, ich hoffe dir ist es egal, denn ich werde nicht so lange warten als dass du noch antworten könntest!“
Mit einem Lachen, das jeder dunklen Kreatur des Hades würdig gewesen wäre stürzte sie auf den Gegner zu, das rechte Schwert erhoben und kampfbereit, das Linke als Rückspiegel mißbrauchend.
Doch sie wollte nicht so plump und direkt angreifen wie es aussah. Nein, sie hatte versucht während des langweiligen und nutzlosen Gequatsches ihren Gegner zu durchschauen. Nicht dass man einen Menschen in so kurzer Zeit ergründen konnte, aber Iya ahnte wo die Schwäche ihres Feindes lag: Angst.

Immer noch bestialisch lachend machte sie einen Hüpfer-artigen Schritt und stach mit ihrem Schwert nach Grenn Dagu.
Sie wollte ihn nicht treffen, im Gegenteil, sie wollte lieber zuerst versuchen ihrem Kontrahenten Angst zu machen in dem sie wie ein Berserker in seine Richtung hieb und hackte.
Mit ein wenig Glück würde er glauben sie sei vollkommen der Wut verfallen, oder aber er würde vor Furcht am liebsten im Boden versinken – und in beiden Fällen würde er hoffentlich Fehler machen.
Noch einmal piekte sie die Luft neben Grenn Dagu und sang leise “Tanz, kleines Mäuschen, Tanz!“, wobei es sich um ein bekanntes Lied handelt, das oft in einschlägigen Etablissements gespielt wird.



//I'm so sorry ;) Aber sagt euch immer das hier ist wie warten auf Weihnachten, dann lässt es sich vllt besser aushalten :D //
08.10.2005, 00:04
Anonymous

Gast

 
Beitrag #11
 
Von all dem Trubel auf den Zuschauerrängen bekam er nichts mit. Er war zu sehr konzentriert auf sich, auf die Arena und das tobende Ungeheuer vor ihm.
Er war über sich selbst erstaunt, dass er nicht zitterte, wie er eigentlich wollte. Er stand ruhig da, doch vermutlich nur, weil er zu viel Angst hatte sich zu bewegen.

Vor ihm stand eine Verrückte, die ihm wiedermal eine Todesdrohung an den Kopf warf. Er wünschte, er wäre es langsam leid, doch ständig kamen ihm neue Bilder seiner verstümmelten Leiche in den Sinn, die einmal als Hackfleisch in die Kanalisation geworfen, mal mit abgeschlagenem Kopf auf einer Lanze irgendwo ausgestellt lag. Er ging den kampf bereits im Kopf durch. Er würde versuchen die Schläge zu parieren, doch irgendwann würde er scheitern und seinen lebensatem aushauchen.
Nein!
Das wollte er auf keinen Fall. Er musste sich beruhigen. Ja, immer schön ruhig bleiben, dann konnte er besser denken. Wenn er jetzt die Nerven verlor war er verdammt, und könnte Pluto bereits grüßen, bevor er dies wollte.
In Gedanken ohrfeigte er sich einmal kräftig um wieder klare Gedanken fassen zu können.
Seine Gegnerin redete gerade irgendetwas, doch er hörte sie nicht, sah nur ihre Mundbewegung. Sie wirkte wie von Sinnen, und sah genauso aus, wie sie da in der prallen Hitze mit ihrer Rüstung stand. Wie warm es wohl dort sein müsste? Ihm war auch nicht gerade kühl unter seiner Lederrüstung, doch war diese wenigstens kühler als so eine Metallrüstung.
Nein, das war jetzt nicht die Zeit, sich von der Hitze ablenken zu lassen. Er musste irgendetwas tun.
Xardas konnte ihm jetzt nicht helfen, er stand weit weg, noch hinter seiner Gegnerin. Schön und gut, wenn er ihr in den Rücken fallen wollte, allerdings er selbst wäre bis dahin nurnoch ein blutiger Klumpen, der einst menschlich gewesen war.
Nein, nein, nein! Er durfte nicht über seinen Tod nachdenken, er würde Fehler machen. Einen Fehler, der schlimmer war als der, diese Verrückte zum Duell herauszufordern.

Als Iya dann plötzlich wie der Höllenhund brüllte und fauchte dahte er bereits, sein Verstand habe sich verabschiedet. Wie konnte er Stimmen der Ungeheuer aus einem menschlichen Mund hören?
Er kurz davor, einfach wegzulaufen, doch er besann sich noch einmal und dachte nach. Er versuchte sich zu beruhigen - unter den gegebenen Umständen kein leichtes Unterfangen. Es dauerte einen Moment, dann wurde das fauchen und jaulen zu einem übertriebenen Lachen. Gut, seine Einbildung hatte ihm nur einen Streich gespielt. Es war unmöglich, dass seine Gegnerin aus der Unterwelt kam um ihn mit hinunterzuziehen, um ihm ewige Qualen wie die des Prometheus oder des Sysiphos aufzuerlegen. Nein, so sehr hatte er auch wieder nicht die Götter erzürnt.

Er wurde gerade aus seinen Gedanken geschreckt, als ein Schlag direkt an seiner Flanke vorbeisauste. Er hatte nichteinmal die Zeit, zusammenzuzucken, als bereits der nächste kam. Er bekam Panik, er brachte seine ganze Konzentration dazu auf, die Schwerter seiner Gegnerin im Auge zu behalten. Er wich jedem Schlag mehr durch Glück als durch Können aus. Doch er merkte, dass in diesen SChlägen noch kein tödlicher Ernst lag. So verängstigt er auch war, er bekam schnell heraus, dass jeder Schlag nicht auf ihn, sondern neben ihn gerichtet war. Als er das herausfand rasten seine Gedanken wieder. Warum wurde er nicht direkt angegriffen? Warum war er so panisch darauf bedacht, Schlägen, die nicht auf ihn gerichtet waren auszuweichen?
Ihm ging endlich ein Licht auf. Einschüchterung! Es war nichts anderes als eine simple Taktik, den Gegner einzuschüchtern, zu verängsitgen und zu Fehlern zu verleiten.
Nun, zugegeben, er WAR verängstigt, und eingeschüchtert, aber er wusste nun, was die Intention seines Gegners war. Er würde bestimmt keinen Fehler unabsichtlich begehen. Er war vielleicht schwach und feige, aber dumm war er nicht, er wusste, was er vermeiden musste.
Dennoch musste er fast seine gesamte Kraft und Geschicklichkeit dazu aufbringen, den Scheinschlägen auszuweichen.
Wer wusste denn, ob sie ihn nicht beim nächsten Schlag mit einem ihrer Schwerter durchbohrte?
Er brauchte eine Strategie. Und das schnell!

Er wusste bereits, dass Iya noch mit ihm spielte. Sie wollte ihm Angst einjagen und zu Fehlern verleiten. Aber wie wäre es denn, wenn er ihr SPiel mitspielen würde? Wiegt man einen Gegner in Sicherheit, dann machte dieser ebensolche Fehler.

Er veränderte seine Haltung, seine Mimik und seine Gestik. Er wich den schlägen nichtmehr so gut es ging aus, nein, er benutzt jetzt seine Arme dazu, um die Schwerter abzuleiten, mithilfe der Metallstange in seiner Armschiene. Das war sein gespielter Fehler 1, er war jetzt ohne Deckung, aber er würde das irgendwann sicherlich ausgleichen können, wenn er die Gelegenheit dazu bekam, schließlich ging es hier um sein Leben!
Neben diesem Fehler lies er die Schale des Neutralen Kämpfers fallen, und man könnte meinen, er sah aus wie ein gehetztes Tier. Es stimmte aauch teilweise. Wie er sich jetzt benahm war keinesfalls gekünstelt, sondern entsprach der WIrklichkeit, denn er gab die Kontrolle über sich auf, und wehrte sich nurnoch durch Instinkt. Im Gegensatz zu einhundertprozentig echter Panik war er jedoch noch vollkommen klar im Kopf und konnte seine nächsten Schritte genau planen. Er stellte scih alle Szenarien vor, die er sich vorstellen konnte, er analysierte alle möglichen Fehler und SChwachstellen, und dachte sich passende, für ihn mögliche Gegenreaktionen aus. Doch glücklicherweise konnte ihm niemand in en Kopf schauen, sonst würde seine Gegnerin noch vollkommen ernst machen, und das wäre für ihn vermutlich das Todesurteil...
08.10.2005, 09:32