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Fremdland
Anonymous

Gast

 
Beitrag #211
 
Der Schankraum war nicht sonderlich gut ausgeleuchtet und als er eintrat, sprangen auch sofort einige Personen von einem Tisch auf, scheinbar um sich seiner zu erwehren, doch eine der Personen kam auf ihn zu und grüßte ihn freudig. Urban musste einige Male mit den Augen klimpern um sein Gegenüber zu erkennen. Erst als er dessen Worte vernahm, entspannten sich seine Muskeln und auch sein Schwertarm lockerte sich.
Hah, Thyr fügt alles zusammen scheint mir. Wie es mir geht? Mh, abgesehen davon dass mein alter Rücken schmerzt und mein Bart zerzaust ist, recht gut, ich habe heute morgen ein oder zwei Räuber erschlagen, ein guter Start in den Tag also.

Nun erkannte er auch drakonia und begrüßte sie ebenfalls erfreut, nachdem er sein Schwert grob an seinem Lederwams abgewischt und in der Scheide verstaut hatte.
Ezekiel war von einem Tisch gekommen, an dem noch einige weitere Personen saßen, von denen er aber nach kurzem Wühlen in seinen Erinnerungen keinen kannte.
Drakonia wollte auf den Markt und einer der Männer wollte ihr folgen, ebenso eine Frau, die ihm auf die Schulter klopfte und ihn in Aaskerl Willkommen hieß. so musste das Dorf heißen, in dem er war, auch wenn er davon noch nie gehört hatte und immer noch nicht wusste wie genau er hierher gekommen war.

Kurz nach ihm kam noch eine weitere Frau in die Taverne, mehr gestoplert als alles andere, in Begleitung von 2 Wölfen. Urban beäugte die beiden Tiere Interessiert, beachtete sie aber nicht weiter.
Da die anderen offensichtlich aufbrechen wollten, überließ die Kriegerin die ihm auf die Schulter geklopft hatte einen stuhl, auf dem er sich auch dankend niederließ. Dann wandte er sich an ezekiel, um ihn mit seinen Fragen zu überhäufen.
Nun, alter Freund, was ist das hier für eine Stadt und warum seid ihr hier, und noch viel wichtiger, warum bin ich plötzlich hier und wie bin ich mitten aus dem Kampf hierher gekommen? Und wer sind die anderen mit denen du hier bist?[Und warum möchte drakonia Waffen kaufen, rüstet ihr für einen Krieg, von dem ich nichts weiß? Und wo gibt es hier einen ordentlichen Ort, an dem ich meinen Erfolg heute morgen eintättowieren lassen kann?
Der Räuber, den er heute morgen getötet hatte, musste wie jeder andere tote Gegner in Form einer Schlange auf seinen Oberkörper gebracht werden. So verewigte er jeden erschlagenen Feind seid seinem ersten Kampf und inzwischen zierten unzählige verzierte, Schlangenleiber seinen Oberkörper. Einerseits nutzte er die Bilder als eigenen Triumph, andererseits als Ehrung der toten, sodass er zu jedem Bild eine Geschichte erzählen konnte, denn keins glich dem anderen.
Der Wirt erschien und Urban bestellte ein Stück Brot und ein starkes Bier, wobei er dem "stark" besonderen Nachdruck verlieh. Sein Rücken schmerzte tatsächlich und irgendwie musste er den Schmerz ja betäuben, wenn er allein war konnte er immer noch sehen was der Keulenschlag für eine Wunde gerissen hatte.
Außerdem bestellte er beim Wirt ein sauberes Tuch und eine Schale Wasser. Zuerst reinigte er sein verstaubtes, dreckiges Gesicht etwas, dann wusch er sich grob die Hände und packte schlussendlich wieder sein Schwert aus, um es vollständig vom Blut des toten zu reinigen. Dieser Vorgang wurde von einigen anderen Gästen neugierig beäugt, was Urban absonderlich erschien...reinigte hier niemand seine Waffen nach einem Kampf?
Nachdem sein Schwert wieder glänzte, machte er sich daran, seinen Bart neu zu flechten, was einige Zeit in Anspruch nahm, schließlich sollte es ordentlich sein, wie es sich für einen Krieger gehörte
25.09.2007, 11:36
Anonymous

Gast

 
Beitrag #212
 
ezekiel Kopf wanderte als bald hin und her. Erst trat Tao wieder in den Raum, dann verschwand Rael mit ihr und den beiden Wölfen und nicht wenig später splitterte die Gruppe auf um shoppen zu gehen. War er der einzige der glaubte dass es besser war zusammen zu bleiben? Sich nicht zu trennen in einer Stadt die keiner kannte, in einer Welt die bisher nur Gefahren aufgezeigt hatte? Man fragte Tao nicht mal wirklich was sie erlebt hatte. Diese Amazone die kaum zu halten schien. Wenn jede der Frauen so war, war es verständlich wieso es so wenige von ihnen gab. Die Gallier waren Rom auch nur unterlegen weil sie sich nicht organisieren konnten. Dass K ihm die Aufgabe auflegte dem Nordmann alles zu erklären hob seine Stimmung nicht weiter... diese gesamte Kombination senkte seine Stimmung die an sich nicht schlecht gewesen war. Dieser Haufen sollte wirklich ein ganzes Reich *retten*? Er schüttelte kurz den Kopf und setzte sich mit Urban zurück an den Tisch. Er war sich sicher dass seine letzten Münzen noch in dieser Stadt verloren gehen würden. Die Frauen würden Waffen kaufen anstatt ihn welche schmieden zu lassen und hier in der Taverne gingen sie ohne die Rechnung zu zahlen. Die Art mit der die Damen dies getan hatten, machte ihn etwas wütend. Würde er wie sie reagieren, wäre bald jeder eh nur auf eigene Faust unterwegs. Sein Blick wanderte zum blonden Hühnen. In ihm kannte er einen Krieger, jemand den er gerne im Kampf neben sich sah. Doch auch er war, wie ezekiel nicht der Jüngste. Nur dass der Gallier einst mit Schwingen nur langsam gealtert war, verwinderte dass er inzwischen mit grauem Haar hier sass. Vorerst lies er Urban gewähren, auch wenn der Wirt beide scheinbar im Auge hatte. Man musste dem Wirt zugestehen dass er einen wachen Blick hatte, es schien ezekiel kein dummer Mann zu sein. Bei den letzten Worten musste der Holzfäller schlussendlich kurz auflachen. Es erinnerte ihn bitter an die Ottajesko...

"Mögen die Götter wissen wo du dich tätowieren kannst. Doch es freut mich, dass es dir scheinbar gut geht, vom Rücken mal abgesehen.
Doch hör mir kurz zu... Ich weiss nicht wie diese Stadt heisst, auch will ich es erst gar nicht wissen. Askareel heisst das Reich in dem wir uns befinden. Wo oder ob dieses sich überhaupt auf einer unserer Weltkarten finden lässt weiss ich nicht, jedenfalls war es mir bis vor kurzem völlig unbekannt. Dieses ... ja nenne wir es Licht, war ein Portal. Es ist eine, die letzte um genauer zu sein, von drei Schwestern die dieses Reich schützen. Scheinbar gibt es hier eine Macht die Chaos walten lässt..."


Er verstummte kurz als, wenn auch einige Tische entfernt, jemand in ihre Richtung sah. Er erwiederte den Blick derart mürrisch, dass jedem klar geworden wäre dass er sich besser abwandte.

"...wir sind schon einige Tage hier und haben nur Leid gesehen. Niemand scheint verschohnt zu werden! Dies ist die erste befestigte Stadt die wir gesehen haben und sie scheint mir ein Zufluchtsort zu sein. Zudem wurden wir regelmässig angegriffen... von Biestern die ich noch nie gesehen habe in all den Jahren, von bizarren Kriegern, die mir keine einfachen Räuber schienen... Das Gleichgewicht ist aus dem Lot und irgendwie glaub dieses... Portal wir wären die Lösung.

Wir sind aber nur wenige... K' ist meine Königin und kennt sich hier wenigstens ein wenig aus, war sie schon mal hier in dieser Welt, Tirgatao mit ihren zwei Wölfen, Rael hat ihr geholfen und gehört wie sie zu den Amazonen Uma Soonas, Traumtänzer der leicht verwirrte Bauer, der Germane Eomer, Asil aus dem Friedensreich, drakonia die junge Königin der Vergessenen und meine Wenigkeit. Du siehst, wir können dich gut brauchen.

Übrigens sind unsere Denarii hier nur wenig Wert, also versuche nicht zuschnell zuviel auszugeben. Zum Glück erkennt man hier Gold zwar noch immer an, aber denke es ist recht wenig Wert wenn jeder Hunger leidet, auch wenn unsere Damen die nicht wirklich bedenken wollen."


Bei seinen letzten Worten schwang dann doch ein wenig Verbitterung mit, bevor er seine Reste aufass...
25.09.2007, 17:04
Anonymous

Gast

 
Beitrag #213
 
Urban merkte wie der Wirt ihm argwöhnisch zusah, doch das störte ihn nicht weiter. Er putzte seine Waffen wann es ihm beliebte.

Er lauschte den Erzählungen von dem Engel aufmerksam und war mit dem flechten seines Bartes gerade fertig, als auch die fantastische Geschichte endete.
Aha, eine andere Welt also und er war durch ein magisches Portal hergelangt, dass von einer Frau geöffnet wurde, die seine Hilfe benötigte...am meisten Interessierten ihn die seltsamen Krieger und Biester, die er gerne gesehen hätte, aber er vermutete, dazu noch genug Gelegenheit zu erhalten.
So wie Ezekiel die Situation geschildert hatte, war diese Welt tatsächlich recht chaotisch und es gab sicherlich überall Gelegenheit herauszufinden, wie kriegerisch die Zeiten wirklich waren, auch wenn er immer noch nicht so recht wusste, wen er hier eigentlich bekämpfen sollte..denn nur zu dem Zweck konnte er ja dann hier sein, viel mehr Fähigkeiten als den Kampf besaß er im Grunde nicht.
Er war froh dass er in dieser Ungewissen Gegend wenigstens wusste, dass ein guter Kämpfer dabei war, der auch eigene Waffen besaß. Dass die anderen, deren Namen er dann jetzt auch kannte, erst Waffen kaufen mussten, beunruhifte ihn schon etwas..eine Waffe musste für den Besitzer gemacht sein, erst dann war sie dazu in der Lage, tatsächlichen Schutz zu bieten, fand er.

Er leerte das Starkbier und unterdrückte einen Rülpser. Der Schmerz im Rücken ließ langsam aber sicher nach und das Bier schmeckte vorzüglich.

Eine unglaubliche Geschichte, die ihr mir erzählt habt, doch muss ich sie wohl glauben, ich sehe keinen Grund warum ihr lügen solltet...doch wer ist hier unser Feind? Hat euch jemand gesagt woran wir ihn erkennen oder warten wir, bis wir von Bolzen durchbohrt in einer Gasse liegen? Wenn es eine Macht gibt, die uns hier haben will, gibt es bestimmt auch eine Macht, die uns wieder los werden möchte. Seid wann seid ihr eigentlich hier und woer wissen wir, was wir als nächstes machen?

Der Nordmann war es gewohnt, immer zu wissen wo er sich befand und einen Plan zu haben, auch wenn dieser lediglich aus "Angreifen" bestand, war das in seinen Augen doch sinnvoller als Ziellos herumzuirren und zu warten, dass irgendetwas passierte.

Ich habe einen Sack voll Denarii bei mir, da ich eben zwei Schwerter für meine Provinz verkauft habe..allerdings gehört dieses Gold nicht mir und ich würde es ungern anrühren, wenn es nicht unbedingt notwendig wäre. Ich selbst habe nur 10 Münzen bei mir, womit wir wolh gerade das Essen hier zahlen können, denke ich. Aber da Gold ohnehin wenig Wert ist, müssen wir eventuell andere Einnahmen finden. Wenn es hier wirklich soviel Krieg gibt, haben wir vielleicht Glück und es werden Söldner in irgendeiner Armee gesucht, sofern es hier soetwas gibt...immerhin ist diese Stadt befestigt, wie ihr sagt, es wäre die erste Stadt, in der keine Soldaten gebraucht würden.
Nunja, warten wir bis die Damen zurückkehren und die Amazone ausgeschlafen hat...Ich hoffe nur sie finden gute Waffen, die auch etwas taugen...wenn Krieg herrscht, dürften hier Waffen noch wertvoller sein als Pferde, ganz zu schweigen von Rüstzeug.

Er bestellte ein weiteres Starkbier beim Wirt und musterte die anderen Anwesenden Gäste in der Taverne, die teils neugierig zu ihm und dem Gallier herüberstierten, teils bewusst desinteressiert die Wände besahen oder sie einfach ignorierten.
25.09.2007, 17:39
Anonymous

Gast

 
Beitrag #214
 
Ein warmer Arm um ihre Hüfte. Worte, die wie durch leichtes Rauschen an ihre Ohre drangen. Der Duft von frischem Essen.

Tirgatao nahm alles nur langsam wahr, aber ihr Magen knurrte laut und sie freute sich auf das Essen. Egal was es war, es würde köstlich schmecken. Doch Rael faselte etwas von einem Stall und schlafen und zog ihre Amazonenschwester wieder von den anderen weg. Da Rael dabei das bestellte Essen mitnahm, sträubte sich Tirgatao nicht, und da Tirgatao sich friedlich schieben und ziehen ließ, folgten auch Hishn und Shona, ohne Probleme zu machen.

Doch im Kopf der Arespriesterin überschlugen sich die Gedanken. Ok, sie taten es in Zeitlupe, aber sie waren doch definitiv durcheinander.

Ich habe keine Ersatzkleidung dabei. Wenn ich mir keine besorge, halten mich in Zukunft alle Leute für eine abgerissene Bettlerin. - Ich muss den anderen von den Leichen erzählen. - Wie bezahlen wir das Essen? - Die Leute sehen die Wölfe und rennen davon, da ist es egal was ich anhabe. - Die Wunde muss versorgt werden. - Die anderen sollten von den Schleichpfaden der Wölfe wissen. - Ich brauche dringend Schlaf. - Wir sollten hier kein Aufsehen erregen.

Tirgatao sah sich für den Moment außerstande, auch nur einen dieser Gedanken zu artikulieren. Sie roch Pferde, spürte, wie ihr Gepäck, Bogen und Köcher abgenommen wurden und sie selbst beim Hinlegen unterstützt wurde. Der Duft des heißen Essens führte die Hand der Amazone zum Teller und sie begann halt- und würdelos zu schlingen, als hätte sie seit Tagen nichts mehr zu essen bekommen. Sie verbrannte sich Finger und Zunge am heißen Essen, schlang Brocken halbzerkaut hinunter, atmete zischend durch den Mund, wenn sie einen allzu heißen Brocken erwischt hatte und verschmierte sich das halbe Gesicht mit Soße, weil sie ihren Mund in der Eile nicht immer richtig traf.

Nachdem Tirgatao auch noch den Teller, ihre rechte Hand und die Haut rund um die Lippen abgeleckt hatte, ließ sie sich zurücksinken und ihre Augen schlossen sich langsam. Schlafen...
Die linke Hand hatte sie die ganze Zeit über im Gürtel eingehakt gelassen, um sie nicht zu belasten...
25.09.2007, 21:49
Rael_Steinbrecher
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Beitrag #215
 
Taos Zustand zeigte sich ein paar Augenblicke verheerender als Rael angenommen hatte. Tao schlief ihr fast bei sitzen und warten auf das Essen ein. So umgriff Rael Tirgataos Hüfte abermals, ließ sich den Eintopf reichen und bucksierte sowohl Eintopf, als auch Amazone in Richtung Stall. Hishn und Shona kamen ebenfalls nach, so dass Rael in Bezug auf die „Wolfsbedrohung“ keine Angst haben mußte, dass der eine oder andere Gast in Panik verfiel. Kaum im Stall angekommen, suchte Rael eine hintere, saubere Pferdebox aus, um Tirgatao dort hineinzuschieben. Sie drückte ihre Freundin zu Boden und nahm ihr das Gepäck ab. “Hier Dein Essen!“, sprach sie milde und reichte Tirgatao den dampfenden Eintopf.

Die folgenden Sekunden ließen Rael die Augen aufreissen und den Kopf schütteln. Tirgatao aß, als hätte sie seit Tagen, gar Wochen nichts gegessen. Natürlich verbrannte sie sich den Mund aufgrund ihrer Ungeduld. Doch Rael sah wenig Sinn ihre Freundin zu belehren. Nicht ein Wort schien zu ihr durchgedrungen zu sein. Ihre Augen waren ja auch schon wieder halb geschlossen. Als sie auch den Teller leergeleckt hatte, legte sich Tirgatao ins Stroh und schloss die Augen. Sie schien unmittelbar zu schlafen, so dass Rael ein warmes Lächeln über die Lippen huschte. “Ja, meine Gute. Schlaf, schlaf tief. Dann wirst Du vielleicht nicht ganz mitbekommen, was ich nun vorhabe!“ Sie wandte sich an Hishn und blickte die Wölfin direkt an. “Ich gehe eben etwas Wasser holen, passe bitte solange auf Tao auf. Wenn ich zurück bin, werde ich sie wahrscheinlich verbinden müssen, mal schaun. Lass mich ihr helfen, hörst Du!“, sprach Rael direkt und kraulte Hishn hinter dem rechten Ohr, bevor sie aufstand und zum Wirt ging.

Sie warf einen kleinen Blick in den Schankraum und mußte feststellen, dass ihre Gefährten bis auf Ezekiel und Urban alle einkaufen waren. Sollten sie, hoffentlich brachten sie ihr etwas mit. Rael erbat beim Wirt eine Schale warmes Wasser und einen Lappen. Vorsichtig trug sie das Wasser ohne allzu viel zu verschütten in den Stall. Kurz danach ging sie zurück in den Schankraum, um ihren Rucksack unter dem Tisch hervorzuholen, den sie dort gelassen hatte. Sie lächelte den beiden Männern freundlich zu und verschwand wieder Richtung Stall. Dort angekommen kniete sich Rael neben die schlafende Schwester. Vorsichtig begann sie Tirgatao auszuziehen, um den Körper zu besehen, ihn zu waschen und zu verbinden. Sie hatte eine ungefähre Vorstellung dessen was sie erwartete, doch wieder einmal übertraf Tirgatao sie.

Der Unterarmschoner, den Bogenschützen zu tragen pflegten war von Bißspuren durchzogen und das Hemd Tirgataos hatte bessere Tage gesehen, auch ihre Hose hatte einen Riss. Und überall wo Hemd und Hose kaputt waren, waren Kratzer auf dem Körper, die es zu reinigen und zu salben galt. Doch ihre Sorge galt dem Biß im linken Arm, den Tao notdürftig abgebunden hatte. Rael sank auf ihre Knie zurück und schüttelte den Kopf. “Was hast Du nur gemacht? Himmel. Nunja, schimpfen kann ich auch noch morgen. Nun ist wichtig, dass Du sauber wirst!“ Die Schlafende zu entkleiden gestaltete sich als schwierig, schaffte sie es letztendlich doch die Kleidung abzustreifen, in dem sie Tirgatao mal auf die eine und die andere Seite rollte. So bildete sich letztendlich ein Haufen zerfetzter, dreckiger Klamotten. Rael war schweißgebadet und atmete schwer. Hoffentlich wird das waschen, verbinden nicht so anstrengend wie das ausziehen.

Rael tauchte den Lappen ins warme Wasser und begann sorgsam und vorsichtig ihre Freundin zu waschen. Beginnend mit dem Essen- und Dreckverschmierten Gesicht bis hin zu den Füßen. Rael ließ vor allem die Wunden nicht aus, sorgsam achtete sie darauf, dass diese von Dreck befreit wurden. Sie holte sogar eine neue Schale mit warmen Wasser, um ganz sicher zu gehen. Die erste hatte sie im hinteren Teil des Stalles ausgekippt.

Rael begann Tirgatao Rucksack zu öffnen und ihre kleine Heilkiste herauszunehmen. Sie suchte eine Heilsalbe und fand diese auch. Vorsichtig trug sie auf die Kratzer die Salbe auf. Am linken Arm war sie etwas weniger sparsam und umsichtig packte sie den Tiegel mit der Heilsalbe wieder zurück ins Kistchen. Sie griff sich den Verband, den Tirgatao ebenfalls in der Kiste mit sich trug und begann die Wunde fachmännisch zu verbinden. Den Arm hatte sie sich in den Schoß gelegt und fixierte die linke Hand mit ihren Oberschenkeln, um ein wegrutschen zu verhindern. Tao merkte ein Glück von all dem nichts, denn sie schlief wie eine Tote.

Als die Wunden versorgt waren, überlegte Rael was sie machen sollte mit der Kleidung. Sie packte die Heilkiste wieder zurück in den Rucksack und stieß auf Taos Notflickzeug. Erleichtert und grinsend hielt sie es hoch und lehnte sich an eine Stallwand. Doch vorher wollte sie die Blöße ihrer Freundin bedecken und kramte eines ihrer nicht mehr ganz sauberen, aber deutlich sauberen als Taos Hemden hervor. Natürlich würde es ihr viel zu weit sein, aber war es dann immerhin gemütlich. Sie zog ihrer Freundin das Hemd über den Kopf und begann wie bei einem kleinen Kind abermals das Hemd herunter zu ziehen. Erst den einen Arm, dann den anderen Arm durch den Ärmel hindurch und am Schluß das Hemd hinunterziehen. Rael nahm ihren Mantel und bettete ihn abschließend auf die Freundin, so dass sich dieser als ein wohlig warmer Deckenersatz herhalten mußte.

Als all das geschehen war, war bereits mindestens eine Stunde verstrichen und Rael ging kurzerhand die Schüssel wieder beim Wirt abzugeben. Kurzerhand fragte sie, wo sie einen Waschzuber für Kleidung finden könne. Der Wirt zeigte auf den Hinterhof und so ging Rael nach draußen, prüfte das Wasser und schleppte noch ein paar Eimer warmes Wasser heran, welches sie in den Zuber kippte. Mit einem Stück Seife aus ihrem Rucksack begann Rael dann die Fetzen, die sich ein Hemd nannten und die Hose zu reinigen. Mit schmerzendem Rücken und Wasser auf dem eigenen Hemd, abstehenden Haaren und Schweiß, welcher ihre Schläfen hinab rann, hatte Rael dies auch nach geraumer Zeit geschafft.

Die nassen Kleidungsstücke wrang sie aus und ging in den Stall zurück. Tirgatao schlief immer noch friedlich und Hishn und Shona hatten sich zu ihrer Freundin gelegt, um ihr weitere Wärme zu spenden. Rael seufzte, hing die Hose über eine Trennwand und setzte sich mit dem nassen Hemd und dem Flickzeug hin und begann das Hemd so gut es ging zu reparieren. Nähen war nicht ihr Stärke, aber sie arbeitete getreu nach dem Motto: Nicht schön muß es sein, es muß halten.
[Bild: 6_rael1132.jpg]
Temperament ist ein vorzüglicher Diener, doch ein gefährlicher Herrscher.
26.09.2007, 15:41
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Beitrag #216
 
Eomer war stumm am Tisch gesessen und hatte der Szenerie nur apathisch zugeschaut. Andere Gedanken gingen ihm durch den Kopf, als der Wunsch nach etwas zu Essen. So bemerkte er nur am Rand, wie ein Fremder die Taverne betrat und sich zu ihnen gesellte. Ezekiel stellte ihm die gesamte Gruppe vor und der Germane nickte kurz, als sein Name erwähnt wurde, mehr aber auch nicht. Die Ankunft von Tao und ihr Abtransport in den Stall interessierte ihn da schon mehr, doch als er sah, dass er nichts machen konnte, wurde er es leid, nutzlos herumzusitzen und stand auf. Er entschuldigte sich bei K` und teilte ihr mit, dass er die Stadt erkunden würde, um sich einen bessern Überblick über die Situation zu verschaffen. Vor allem aber wollte er die Stadtmauer erkunden. Wer wusste schon, wie lange sie hier bleiben würden? Also würde es sicherlich von Nutzen sein, zu wissen, wo etwaige Schwachstellen oder Fluchtmöglichkeiten in dem massiven Steinwall vorhanden waren. Geduldig und gewissenhaft legte er sein Wehrgänge an und ordnete seine Rüstung, sodass alles wieder perfekt saß. Kurz verabschiedete er sich bei der Gruppe und verlies die Taverne.

Zurück im Licht der Sonne, die zwischen den Giebeln der Dächer hindurch schien, atmete er Germane erst einmal auf, doch die Luft war nicht die frische Luft der Wälder Germaniens oder wies die salzige Meeresbriese auf, die in Tyros vorherrschte. Nein, es herrschte ein Geruch nach Geschäftigkeit, harter Arbeit, Angst und... Tod. Letzteres war zum jetzigen Zeitpunkt nur eine schwache Note, aber es würde sich bald verstärken und alles andere verschlingen. Nichts würde hier mehr an die Geschäftigkeit erinnern. Nichts an die harte Arbeit. Vielleicht würde sich ein klein wenig von der Angst halten können, aber der Tod würde dominieren. Seufzend schloss der blasse Krieger die Augen und senkte den Kopf. Seine rechte Hand löste den Lederriemen in seinem Haar, welches sich aus der Form befreit wusste und über seine Schultern fiel. Doch die Freiheit hielt nur kurz, denn schon wurden sie erneute zusammengefasst und mit dem Riemen fixiert. Lediglich der Anblick war nun ordentlicher und alle Haare in dem Pferdeschwanz zusammengefasst, ohne dass sich einige wenige abseits befanden und ihm Wind wippten. Sich noch kurz streckend führte Eomer seine Schritte in Richtung Stadtrand. Seine Stiefel tönten leise auf dem steinernen Weg wider und das Geräusch wurde von den vielen Menschen, die um ihn herumliefen, ganz überdeckt. Eine innere Stimme sagte ihm, dass viele von ihnen nicht mehr lange leben würden... Warum sind nur wir hier? Warum ist hier keine Armee mit tausenden Männern, die dem alle hier Einhalt gebieten könnten? Kann dieses Land etwa nur uns versorgen? Oder kann man dem Übel, das hier wütet nicht mit herkömmlicher militärischer Stärke entgegenwirken? Aber was soll ich dann hier? Ich bin ein Krieger kein Magier... Diese Gedanken von sich weisend, rückte die Stadtmauer in seinen Blick und es dauerte nicht lange, bis er eine Treppe entdeckte, die zum Wehrgang führte. Doch, wie zu erwarten war, wurde sie bewacht. Zwei Soldaten in lädierten Rüstungen und mit schartigen Speeren standen am Fuss des Aufgangs und schienen gelangweilt in der Gegen umherzublicken. Als ein kleiner Junge an dem Germanen vorbeilief, hielt jener das Kind sanft fest. Nicht wissend, wie ihm geschah, blickte sich der Junge um und sah seinem Fänger ins Gesicht. Mit einem freundlichen Blick beugte sich der Krieger zu ihm hinunter, flüsterte ihm etwas ins Ohr und steckte ihm einen Apfel zu, den er auf dem Weg zu den Befestigungsanlagen erworben hatte. Nach einem kurzen Nicken und mit leuchtenden Augen rannte der Knabe die Straße entlang.

"Sagt mir, meine Freunde, warum sind eure Speere schartig? Achtet ihr etwa nicht auf eure Waffen?", richtete Eomer seine Worte an die beiden, als er schräg neben ihnen stand. Beide fuhren leicht erschrocken herum und musterten den Krieger vorsichtig. Die hochgewachsenen Gestalt in der dunklen Rüstung, mit dem Anderthalbhänder an der Seite und der selbstbewussten Haltung schien sie in gewissem Maße einzuschüchtern, was in Anbetracht der Umstände auch nicht weiter verwunderlich war.
"Und wieso sind eure Rüstungen beschädigt? Wart ihr auf einem Schlachtfeld?", fuhr er mit fester Stimme fort.
"W-w-wir...", stotterte der größere der beiden los und besann sich dann seiner Stellung als Wächter und räusperte sich. "Wir waren wirklich auf einem Schlachtfeld, doch wüsste ich nicht, was Euch das angehen würde." Sein Ton wurde deutlich arroganter, je mehr er sagte.
"Wer seid Ihr überhaupt und was sucht Ihr hier? Es ist allen, die nicht in der Stadtwache sind, verboten, die Stadtmauer zu betreten!"
Mit einem selbstsicheren Lächeln schritt Eomer auf den Sprecher zu, ohne außer Kenntnis zu lassen, dass dieser leicht zurückwich, verängstigt von dem Auftreten des Germanen.
"Nun, ich bin ein fahrender Krieger aus einem Land, dass Ihr nicht kennt, mehr braucht ihr nicht zu wissen. Und ihr seid anscheinen von der Stadtwache..."
Plötzlich ertönte ein lauter Schrei und ein kleiner Tumult bildete sich unweit der drei Männer.
"... und wie es scheint, habt ihr jetzt zu tuen, oder fallen Recht und Ordnung nicht mehr in euren Bereich?"
Verwirrt sahen sich die Wächter um und suchten hilfesuchend jeweils zu ihrem Kameraden, doch keiner schien zu wissen, was zu tuen war. Eomer schüttelte den Kopf und machte ein paar Schritt die Straße hinuntern, als er hörte, wie sich Eisen in Bewegung setzte und gerade noch sah, wie die Wächter in Richtung des Tumultes rannten. Na bitte... Wenn etwas richtig gemacht werden soll, was Verwirrung stiftet, dann lass es einen Lausbuben machen. Wie auf ein stilles Kommando kam der Junge von vorher aus einer Seitenstraße auf Eomer zu und erhielt von diesem noch zwei Äpfel und ein Stück Brot.

Die Tatsache, dass die Treppe nun unbewacht war, nutze der blasse Krieger aus und begab sich unbemerkt auf die Stadtmauer und musste zu seiner Verwunderung feststellen, dass es dort kein Zeichen von Wachen gab. Was geht hier vor? Es herrscht Krieg, aber auf der Stadtmauer ist niemand!? Rasch sah er sich um und suchte nach einem Weg, auf dem er halbwegs unbemerkt wieder von der Mauer herunter kommen konnte. Die beiden Wachen von der Treppe wollte er nicht noch weiter in Verlegenheit bringen.
26.09.2007, 19:56
Anonymous

Gast

 
Beitrag #217
 
Tirgatao bekam von Raels Bemühungen nichts mit: weder, dass sie ausgezogen wurde, noch dass sie gewaschen wurde, hin- und hergewendet, verarztet und wieder angezogen. Sie schlief einfach nur tief und fest, um ihre Kräfte zu regenerieren. Hishn und Shona hatten sich zu beiden Seiten der jungen Frau der länge nach hingelegt und an sie gekuschelt.

Hin und wieder kam ein Winseln über die Lippen der Arespriesterin, und meist waren dann auch die beiden Wölfinnen unruhig. Wenn Tirgataos Finger sich zusammenkrümmten, wie Krallen nach Halt suchten, oder ihre Beine strampelten, dann zuckten auch die Läufe der Wölfinnen. Doch in der ganzen Zeit schien die Frau kein einziges Mal wach genug zu werden, um ihre Umgebung wahrzunehmen.


Sie liefen durch den Wald. Feuchter Boden. Schattiger Boden. Die Fährte eines Kaninchens... dann überquerten sie einen Bergrücken. Scharfkantige Steine gruben sich in empfindliche Pfoten... ein reißender Fluß, zu breit und zu schnell, um hindurchzukommen... eine weite Ebene, das Gras im Wind gebeugt... prasselnder Regen vor der Höhle... eine versteckte Wasserstelle... dann brannte wieder die Sonne unerbittlich über einer Steinwüste... Flucht vor Zweibeinern...


Immer weiter und weiter purzelten die Erinnerungen, die die fremden Wölfe übermittelt hatten, durch Tirgataos Kopf. Und damit auch durch die Köpfe von Hishn und Shona. Am Anfang noch genauso ungeordnet und wirr, wie die drei sie empfangen hatten. Ja, zum Teil sogar ungeordneter, wie im Schlaf eben nichts zu kontrollieren ist. Dann wiederum schienen sich Muster und Zusammenhänge zu bilden, die gleich darauf wieder verschwunden waren. Wieder und wieder war Tirgatao stumme Beobachterin der Erlebnisse dieser Grauen. Sie wurde mitgerissen, fortgespült, und es kümmert sie nicht...

Als Tirgatao schließlich mit einem heiseren Stöhnen erwachte, tat ihr Körper noch immer weh, doch die Schmerzen in ihrem Kopf waren fast völlig abgeklungen. Die junge Frau musste einige Male blinzeln, bis sie irgendetwas von ihrer Umgebung erkennen konnte. Irgendwie erschien ihr alles düster, doch sie wusste nicht, wo sie war. Dafür brannte drängender Durst in ihrer Kehle während ihre Blase gleichzeitig zum Bersten gefüllt schien. Wie lange hatte sie keine Gelegenheit mehr gehabt, sich zu erleichtern? Wo war sie, wo waren ihre Begleiter und welche Zeit des Tages war es?

Der Magen der Amazone meldete sich knurrend zu Wort, forderte sein Recht. Doch hatte Tirgatao nichts, um den nagenden Hunger zu stillen. Entweder hatte sie wirklich sehr lange geschlafen, oder sie hatte wirklich viel zu viel Kraft übertragen. Die junge Frau setzte sich langsam auf und stellte dabei fest, dass sie unter einem Mantel Raels Mantel! lag und bis auf ein zu großes Hemd nackt war. Hoffentlich hat mich Rael allein verarztet! schoss es ihr durch den Kopf, und sie suchte ihre Freundin mit ihrem Blick...
27.09.2007, 22:34
Sabeth
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Beitrag #218
 
Der Aufbruch kam schnell und drakonia wurde auch schon beinahe aus der Taverne geschoben. Sie bekam es kaum mit, da stand sie auch schon auf dem Marktplatz und schaute sich etwas verwirrt um. Eomer hatte sich schon etwas früher von der Gruppe getrennt und drakonia bedauerte es, dass nicht mehr Zeit zum Sprechen für sie da blieb. Sie nahm es hin, dass er sich auf den Krieg eingestellt hatte, er hatte das Blut geleckt und sie konnte dagegen nunmal nicht an. Seufzend schaute sie ihm nach, wie er schon weit entfernt auf die Stadtwachen zuging. Sie lächelte - so schnell konnte es gehen, so schnell wurde man zum eigenen Schutz abgelegt. Ein Stechen bohrte sich in das Herz der jungen Frau und sie schluckte. Leise ging sie ein paar Schritte hinter den anderen her und dann fiel es ihr ein. Sie hatte nicht bezahlt und machte sich auf den Weg zurück in die Taverne. Die anderen würde sie schon noch wiederfinden, doch wollte sie nicht, dass ezekiel und Urban die Rechnung allein tragen sollten.

Mit einem leicht errötetem Gesicht betrat sie die Taverne erneut, setzte sich noch einmal kurz neben ezekiel, lächelte ihn an und legte etwas Gold auf den Tisch. Es tut mir leid, ich bin mit meinem Kopf in den Wolken und hätte beinahe vergessen, meinen Anteil an dem Frühstück zu bezahlen. Wo kreisen nur meine Gedanken? sagte sie zur schwachen Entschuldigung und sie wusste dass ezekiel sie auch diesesmal wieder durchschauen würde. Sie lächelte verlegen und schlich mit geneigtem Kopf wieder aus der Taverne. Ihr Herz war schwer, ihre Tränen schon am Vorabend getrocknet und doch machte es ihr zu schaffen. Die Situation in der sich die Gruppe befand legte sich wie ein Schatten auf ihr sonst sonniges Gemüt. Es war ein ewiges Warten - ein Warten auf die Schlacht, ein Warten auf den Abend - ein Warten, dass sie zermürbte. Sie blickte sich um und sie überlegte, was sie von den Denarii, die sie besass kaufen konnte, wissend, dass die Währung hier nicht viel Wert war. Was dieses Volk brauchte waren Waffen und Krieger, die diese Waffen zu führen wussten.

Der Weg führte sie vorbei an dem Brotstand hin zu der Schmiedin, die ihre Waffen feilbot und drakonia betrachtete die Waren. Sie war noch nie gut im Handeln gewesen und so schaute sie nur die Waren der Frau an und traute sich nicht nach dem Preis zu fragen. Verlegen schaute sie sich nach den anderen um und schlenderte zum Brunnen. Langsam liess sie sich auf dem Rand nieder und schaute sich in der Stadt weiter um. Das Treiben war geschäftig und doch spürte man mit jedem Schritt den die Bewohner der Stadt taten, die Angst die umherschlich.

drakonia senkte das Haupt und blickte auf ihre Schuhe, das robuste Leder hatte schon bessere Tage gesehen und sie sollte sich auch nach Neuen umschauen, doch irgendwie kamen ihr ihre Sorgen so nichtig und wertlos vor. Es war einfach fehl am Platz, an neue Schuhe zu denken, wenn die Kinder der Stadt Hunger litten. Sie schüttelte sich, legte den Kopf schief, betrachtete die Welt für einen Moment schweigend und schnaubte dann, mit einer Wut die sich freischreien wollte, doch schreien - das lies ihre Stimme für den Moment nicht zu, also schloss sie nach dem lautlosen Schrei den Mund und kniff die Augen zusammen. Ihr Magen kribbelte vor Wut - ihre Gefühle waren verwirrt.

Sie blieb am Brunnen sitzen, nahm die Welt, die Gefühle, die Momente in sich auf, stärkte sich an ihnen und alles was sie nicht brauchte, lies sie ziehen. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, als sie an die erste Nacht im Wald dachte. Sie hatten schon viel erlebt in der kurzen Zeit ihres Aufenthaltes und doch erschien ihr alles wie eine Ewigkeit entfernt. Sie hatte beinahe vergessen wie aufgeregt sie war, als sie zu Hause losgeritten war, um einem Traum hinterher zu jagen. Wo war sie gelandet? In dieser Welt, die sich als feindlich gesinnt herausgestellt hatte. Zu viele Opfer des Krieges hatte sie gesehen - in zu vielen Schlachten, auf ihrem Weg zu dieser Stadt, hatten sie Menschen getötet, die möglicherweise nur um ihr Überleben kämpften. Aber war es nicht der Sinn eines Krieges? Andere zu töten um selbst zu überleben? Die Gedanken rasten durch ihren Kopf und sie spürte wie sie selbst versuchte sich gegen diese Gedanken zu wehren.

Langsam fand sie den Weg zurück, lies die Gedanken frei. Quälend schoben sich die Erinnerungen aus dem Kopf und sie schaute sich erneut um. Der Grossteil der Gruppe striff etwas rastlos über den Markt und sie wollte sich ihnen anschliessen. Im Augenwinkel bemerkte sie Eomer auf der Mauer und wunderte sich einen kurzen Moment darüber, doch auch dieser Gedanken entwich ihr und sie ging zur Gruppe. Kurz bevor sie die Freunde erreichte erblickte sie einen kleinen Dolch - edel geschmiedet, der Griff aus dunklem Holz - mit kleinen Ornamenten eingeschnitzt und alle harten Kanten zart geschliffen. Der Händler schaute drakonia lächelnd an und hielt ihr den Dolch hin. Er lag gut in der Hand, war leichter, als erwartet und doch war er ausgewogen. Er steht euch gut, junge Frau. Ich mache euch einen guten Preis, wenn ihr ihn tragen wollt und wenn ihr mit ihm helfen wollt. Er lächelte weiter und drakonia bemerkte den goldenen Schneidezahn, der mit einem sanften Blinken ihren Blick auf seine Lippen zog und sie folgte den Worten. Sie hatte nicht genug Gold dabei um ihn zu bezahlen, doch einen guten Preis konnte sie sich anhören. Nickend lauschte sie und er flüsterte ihr den Preis zu. 500 Denarii war ein Preis, den man zahlen konnte doch sie hatte nicht genug Gold dabei. Traurig schaute sie den Händler an. Das ist in der Tat ein sehr hervorragender Preis, doch leider habe ich nicht soviel Gold bei mir. Sie legte den Dolch zurück auf den Warentisch und ging weiter. Sie wollte die Gruppe nicht verlieren, denn sie fand es riskant allein durch die Stadt zu streifen, man konnte ja nie wissen, was alles passieren konnte.
Sei mindestens genauso ideen- und erfindungsreich in deiner Suche nach innerem Frieden, wie du es auch in der Welt des Wettkampfs und der Neurosen bist.

[Bild: 1537jac.jpg]


Die Anzahl unserer Neider bestätigt unsere Fähigkeiten. (Oscar Wilde)
28.09.2007, 22:34
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Beitrag #219
 
Da sie die Taverne noch nicht verlassen hatten (nachzulesen in meinem letzten Beitrag, lieber Ezekiel :p) und Asil seeeehr lange Zeit zum nachdenken benötigte, nutzte Babe die Gunst der Stunde, um ihre Rechnung zu bezahlen. Viel hatte sie nicht dabei, aber Gold blieb Gold, egal, wessen Konterfei darauf geprägt worden war. Dem Wirt schien das Gesicht des Imperators jedenfalls zu gefallen, denn er nahm die Münze mit einem zufriedenem Gesichtsausdruck an sich. Erst dann verließ sie mit Drakonia und Asil – sie zog sie quasi an der Hand mit heraus – die Schenke und damit zurück auf die engen Straßen der Stadt. Auf der Suche nach dem hiesigen Markt verlor sie jedoch die Kriegerin und so sah sie sich wenig später völlig alleine in der ihr fremden Stadt.

K`Ehleyr zuckte ob dieser Tatsache die Schultern. Jeder von ihnen hier war erwachsen und jeder aus dieser Gruppe traute sie zu, sich alleine zurechtzufinden. Sich eingeschlossen, immerhin war sie nicht das erste Mal alleine unterwegs. So machte sie sich auf, die Stadt im Schlendergang zu erkunden, blieb einmal hier stehen, ein anderes Mal da, betrachtete die wenige Auslage und schenkte einer Frau, die ein Kind an ihrer mageren Brust hängen hatte, ein Laib Brot. Vor einem Schuster blieb sie schließlich stehen und nach einem kurzen Blick in das Innere der Schusterei trat sie ein. Dort kaufte sie ein Paar neuer Stiefel, ähnlich der ihrigen, nur ohne Löcher an den Zehen und ohne Schnallen, dafür mit Schnüre zum Binden. Die alten Schuhe beließ sie dort, damit der Schuster sie ausbessern und weiterverkaufen konnte.

Die Kriegerin verbrachte den ganzen Vormittag in der Stadt. Das Bild innerhalb der Mauern reflektierte das Leid und die Tragik des ganzen Landes. Misstrauen, Angst, Hunger – das Bild des Krieges und in Askaarel war es nicht anders als in ihrer Welt.
Obwohl es so aussah, als machte sie einen Spaziergang, versuchte sich K`Ehleyr ein genaues Bild zu machen. Sie registrierte die Flüchtlinge in den ärmlichen Unterkunften sowie die vielen Krieger, die sich überall Platz zu verschaffen wussten. Die ganze Stadt glich einem Bienenkorb kurz vor der Abspaltung durch die junge Königin und K`Ehleyr wurde von der nervösen Stimmung erfasst, als würde sie selbst dazugehören.

Gegen Mittag nahm sie ein leichtes Essen zu sich und machte sich dann daran den Weg zurück zu ihrer Taverne zu finden. Vorerst aber verwickelte sie die Wachen in ein Gespräch, die sie daraufhin auf einen der Türme ließen, von wo aus man einen guten Überblick über die Gegend hatte. Immer noch vertieft in ihre lockeren Worten, die sie mit einem der älteren Wachen tauschte, überblickte sie die Berge um sich herum. Die meisten waren bewaldet, nur die kargen Felsspitzen waren zu sehen. Einige der Hänge wurden anscheinend als Almen genutzt und eine Frage bezüglich der kahlen Stellen im Wald bestätigte ihre Annahme. Ansonsten wirkte die Gegend ruhig und K`Ehleyr wollte sich bereits abwenden und vom Turm steigen, als ihr am Horizont etwas auffiel.
Sie stupste den Wärter in die Seite. „Was ist das dort über dem Wald? Ganz rechts neben dem Hügel.“
Der Mann legte eine Hand an die Stirn und blickte in der von ihr angezeigten Richtung. „Was meinst du?“
„Siehst du nicht die Vögel über den Bäumen? Als wären sie aufgescheucht worden.“
„Ja, du hast recht – man muss aber gute Augen haben, um das zu sehen.“
Sie lachte leise. „Nein, du hast schlechte Augen, wie mir scheint, es werden nämlich immer mehr. Es ist, als treibe sie jemand im Wald vor sich her.“
Der Wächter kniff die Augen zusammen. „Ja, jetzt sehe ich es. Es ist ein ganzer Schwarm.“
Ein anderer, der ihre Unterhaltung verfolgt hatte, stellte sich zu ihnen. Seine Stimme zitterte leicht, als er leise sagte: „Sie kommen.“
Die Kriegerin drehte sich zu ihm herum. „Wer kommt? Erwartet ihr jemanden?“
„Es sind die Brüder. Hier in der Stadt befindet sich ein Teil der Streitmacht. Hier ist die Hochburg des Widerstandes gegen sie. Und das wissen sie.“
K`Ehleyr verstummte. Statt dessen blickte sie nach Westen zu den Vögeln, die nicht aufhörten, aufgeregt herumzuflattern. Nur am Rande bekam sie mit, wie der Jüngere der beiden vom Turm stieg.
Sie stand immer noch auf dem Turm, als mehrere Hörner die Stadt vor dem bevorstehenden Angriff warnten.
29.09.2007, 16:34
Traumtaenzer
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Beitrag #220
 
Des Bauern Portal war weit offen, insofern *schaufel, schaufel* bewegten sich Nahrungsmittel in für seine Verhältnisse ungeheurer Geschwindigkeit in den Mund- durch den Schlund- in den Magen, mit der Absicht, sein Bäuchlein (das durchaus beeindruckend war!) weiter wachsen zu lassen, und aus lauter Höflicxhkeit dem Koch gegenüber entfuhr ihm nicht nur ein Bäuerchen...

Da seine Aufmerksamkeit nur selektiv orientiert war, hatte er durchaus nichts von dem registriert, was um ihn herum vorging- mit der überaus bemerkenswerten Ausnahme, dass ein sehr wirtschaftlich- pragmatisch orientierter Gedanke des Bauern feststellte "K'Ehlyr zahlt die Zeche"- und der Bauer registrierte nicht nur dies, sondern gedachte dies vorausschauend zu nutzen...

Dem zwoten seiner drei Gedanken entging allerdings nicht, dass sich seine MitstreiterInnen der Tendenz verpflichtet fühlten, sich aus dieser Taverne verflüchtigen zu wollen-und er selbst war sich mit seinen Drei Gedanken zumindestens einig ob der Erkenntnis, dass "Allein in dieser Taverne zurückzubleiben" keine gute Idee wäre...

Er sprang (rasch für des Bauern Verhältnisse) auf, eilte nach draussen- und fand dort nur seinen Maulesel, seinen Struppigen Koeter und seine Katze vor...

Er widmete sich dem Angebot auf dem Marktplatz- mit Tunnelblick- er wusste sehr wohl, dass er mit einem Bogen nicht im Mindesten eine Zielscheibe treffen würde... aber er war sehr interessiert an "Zutaten", die es ihm erlauben würden, einen Pfeil per Bogen abzuschicken, dessen Botschaft äusserst feurig wäre und Zielgenauigkeit nicht erfordern würde... und wo Flammen feurig sich labten, liessen sich auch Kartoffeln bruzzeln!

Diese Zutaten gab es auf dem Markt, und die Verkäufer schienen Denari sogar als Zahlungsmittel zu akzeptieren... er sollte eigentlich glücklich sein, doch seine Ohren vernahmen den Klang von Hörnern- und dieser Klang schien nicht freudig, sondern eher warnend...

Der Bauer sah sich um- und kein Mauseloch war in Sicht! Wie üblich war das, was am ehesten gebraucht wurde, nicht vorhanden. Der Bauer griff zum Notfallplan- wo war K'Ehleyr, und wie konnte er ihr den Rücken decken? Er selbst hatte die Erfahrung gemacht, dass es sich in K'Ehleyrs Rücken bequem leben liess... denn jene bedauernswerten Geschöpfe, die sich vor K'Ehleyr befanden, waren auch jene, die ziemlich tot zu sein pflegten, wenn der Bauer ihrer angesichtig wurde... und das befand er zumindestens für seine eigene Gesundheit als äusserst zuträglich!
29.09.2007, 21:56
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Beitrag #221
 
Eomer lehnte sich auf die Zinnen des Wehrganges und spähte über die Landschaft, die die Stadt umgab. Alles in Allem sah es doch recht friedlich aus, weshalb er seinen Rundgang auf der Mauer fortsetzte, stets darauf bedacht, nicht von etwaigen Wächtern bemerkt zu werden, was in seiner Montur gar nicht so einfach war. Die Rüstung verursachte eben doch ihre ganz eigenen Geräusche, wenn er sich bewegte, auch wenn er sie gut geölt hatte. Glücklicherweise jedoch wurde er in keinster Weise behelligt und somit konnte sich der Germane relativ frei bewegen, was es auch nutze, um einen kleinen Teil der Mauer genau zu erkunden. Doch fand er nicht bedeutendes, außer der Tatsache, dass die Mauer sehr massiv war und einem Beschuss mit Katapulten einige Zeit Stand halten würde. Langsam richtete er sich auf und spähte wieder gen Horizont, als ihm ein Schwarm Vögel auffiel, der sich aus den Wipfeln eines Waldes erhob. Was hat euch denn verscheucht, meine Freunde Angestrengt kniff der Krieger seinen Augen zusammen und spähte hinüber zum Waldrand. Das Gehölz war ruhig und lag friedlich da. Nichts rührte sich. Wahrscheinlich wolltet ihr mir nur einen Schrecken einjagen, ihr gefiederten Angsthasen. Aber was zum...?! Ein paar Tiere stürmten aus dem Wald, von denen er ganz genau wusste, dass sie diesen Schutz niemals freiwillig verlassen würden. Unweigerlich wanderte seine Rechte an den Knauf seines Schwertes und er spannte den Körper an. Kurze Zeit geschah nichts, doch dann erkannte er die ersten Gestalten, die aus dem Wald liefen, nein, marschierten. Jetzt fängt es also an. Er senkte kurz den Kopf und schloss die Augen. Ich bin kein Magier... Ich bin kein Heiler... Ich bin ein Krieger und deshalb wurde ich hier her geschickte. Ihr Götter steht mir bei und helft uns diesen Bastarden ihren Schöpfer zu zeigen.

Hastig sprang er an den Wächtern vorbei, die ihm verdutz nachschauten, nicht wissend, wie er auf die Zinnen der Mauer gekommen war. Fast wären sie ihm gefolgt, als die Hörner der Stadt zum Alarm geblasen wurden und die Männer auf die Mauer befahl. Eomer lenkte seine Schritte auf schnellstem Weg in den Stall, wo seine restliche Ausrüstung lag. Eine gute Rüstung gewährt dir nicht unbedingt ein ewiges Leben, aber sie kann es bedeutend verlängern.

In Stall angekommen zog der blasse Krieger gewissenhaft die Riemen seiner Panzerung an und prüfte alles auf seinen perfekten Sitz, bevor er sich die Handschuhe überzog und sein Wehrgehänge anlegte. Das Schwert und der Langdolch würden ihn begleiten, ebenso das Messer im Stiefelschaft. Bein- und Armschienen waren angelegt und festgezurrt. Zum Schluss setzte er sich noch den Helm auf und lies das Rosshaar über seinen Rücken hängen. Nach einem Blick auf seinen großen ovalen Schild, der an einer Trennwand lehnte, seufzte er. Dich werde ich hier lassen müssen. Hier, bei Ricos. Vielleicht brauche ich euch beide nachher noch. Kopfschüttelnd trat er an den Wallach heran und streichelte seine Mähne. Ich hasse Belagerungen. Offene Feldschlachten bin ich da mehr gewohnt. schlachten, in denen ich den Schild benutzen kann, ohne an jedem Eck einer Mauer oder eines Hauses anzustoßen.
"Wir werden das schon schaukeln, mein Freund.", flüsterte er dem Wallach ins Ohr.
"Ehe du dich versiehst, werden wir zwei inmitten der Feinde sein und dort wüten, als wären die Götter persönlich auf dem Schlachtfeld. Das verspreche ich dir. Jetzt bleib schön ruhig und ruh dich ein wenig aus."
Nach einer letzten kurzen Streicheleinheit setzte der Germane sich wieder in Bewegung und begab sich zurück zu dem ihm bekannten Mauerabschnitt.

Der Aufstieg war nun nicht mehr bewacht. Ganz im Gegensatz, er war überfüllt! Überfüllt von Soldaten, die auf ihm die Mauer erklommen. Na... jetzt auf einmal springen sie. Was so eine kleiner Angriff alles bewirken kann, dachte er zynisch. Schnell reite er sich in die Menge der Männer ein, die ihre Positionen auf der Wehrgang einnehmen wollten, als ihn einer von diesen aufhielt und fragend betrachtete.
"Wer bist du und warum willst du auf die Mauer!? Du gehörst nicht zur Stadtwache, noch bist du einer unserer Soldaten!"
Gereizt und aggressiv fuhr Eomer den Fremden an. Sein Blut hatte sich aufgeheizt...
"Wer ich bin geht dich nichts an! Nur so viel musst du wissen, als dass ich nicht euer Feind bin! Und was ich will?! Ich will dir die Wahl lassen... Hier durch meine Hand zu sterben, oder mit mir gegen diese Hundesöhne zu kämpfen, die versuchen werden, uns alle zu töten! So oder so, ich werde dazu kommen, mein Schwert einzusetzen! Und ich werde es einsetzen um diese Stadt zu verteidigen!"
Deutlich eingeschüchtert wurde dem Germanen Platz gemacht und er hastete die Treppe hinauf, um über die Zinnen zu spähen. Auf der Ebene, auf der er noch die Nacht verbracht hatte, hatten sich nun feindliche Einheiten formiert und es kamen immer mehr aus dem Wald. Noch waren es wenige, aber nur die Götter wussten, wie viele von ihnen noch zwischen den Bäumen hervorkommen würden. Das wird einiges an Arbeit werden... Aufmerksam beobachtete er, wie sich der Feind in Stellung brachte. An euch werde ich Rache für alles das nehmen, was ihr diesem Land angetan habt... Und ich werde euch dafür bluten lassen, was ihr mir angetan habt... Seine Augen verengten zu Schlitzen sein Atem wurde langsamer. Der kleine grüne Stein in seiner Tasche fühlte sich auf einmal so schwer an. ... und ich werde euch dafür töten, was ihr ihr angetan habt. Tausendfach werdet ihr zahlen.
30.09.2007, 00:43
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Beitrag #222
 
Der Galier verfolgte aufmerksam die Umgebung während er mit dem alten Nordmann sprach. Er traute den Menschen in der Not viel zu, auch viel negatives. Am Rande bekam er jedoch auch mit, dass die Rechnung anscheinend doch noch beglichen wurde. Sowohl Drakonia wie auch K bezahlten während ezekiel versuchte Urban auf den jetztigen Stand der Dinge zu setzen. Was ihm rechtlich schwer fiel, da er die Situation selbst nicht vollständig verstand und dieser stellte dazu noch eine Menge Fragen.

"Wir sind schon die ein oder andere Woche hier... Die Tage habe ich nicht gezählt, aber es war ein langer Weg bis in diese Stadt.
Wer genau jedoch unser Feind ist, ist jedenfalls mir noch unklar. Wenn die Schwestern für das Gute stehen, wird es auch einen Gegenpol geben. Wie du selbst ja schon angedeutet hast. Auch bezweifle ich dass wir lange suchen werden müssen. Vor dieser Stadt sind wir an einem offenen Massengrab vorbei geritten. Diese Stadt ist zudem die einzige ihrer Art die wir bisher angetroffen haben. Sie wird unweigerlich wieder angegriffen werden. Zudem hat man uns immer wieder angegriffen. Ich bin der Meinung dass unsere Gegner wissen wo wir sind und werden uns nicht ohne Konfrontation weiter ziehen lassen.

Drum auch mein Glaube dass wir nicht Tage oder gar Wochen lang hier bleiben sollten. Ein wenig Proviant und dann sollten wir los..."


ezekiel und Urban diskutierten einige Minuten weiter, bevor ezekiel den Wirt fragte ob noch etwas offen war an der Rechnung. Zudem fragte er ihn hinter vorgehaltener Hand, wessen Schuld all dieses Leid hier war. Der alte Mann sah ihn ungläubig an, als verstünde er nicht wie jemand nicht wissen konnte was sich im Reich oder gar *der* Welt los war. Seine hellen wachen Augen verengten sich, inspizierten den Galier, der diesen Blick erwiederte. Die Brüder erwiederte er dann und zeigte offen, dass er nicht mehr sagen würde und sie auch nicht mehr gerne gesehen waren. Jedenfalls nicht in der unmittelbaren Zeit.
So wandte ezekiel sich ab und nickte Urban zu, dass es Zeit war aufzubrechen. Als dieser zu ihm kam, erklärte er sich weiter.

"Lass uns die Stadt erkunden und die Anderen suchen. Zwar kann jeder auf sich alleine aufpassen, dennoch habe ich ein schlechtes Gefühl. Aber so oder so, wir sollten wissen wie gross diese Stadt nun wirklich ist, vieleicht die ein oder andere Information über diese dunkle Macht erfahren. Proviant und die ein oder andere Waffe wären natürlich auch nicht verkehrt."

Dem Krieger wurde es zu eng in diesen vier Wänden. Lange war es her, dass er wieder in einer solchen Stadt gewesen war. Silva war ein kleines Dorf im Wald und die letzten Tagen in Askareel waren auch im freien gewesen. Doch in den Strassen gefiel es ihm nicht wirklich besser. Zuviele Menschen, Gerede, Gedränge... Er selbst suchte sich einen Weg in eine Nebengasse, weg vom Marktplatz. Ob Urban ihm folgen würde, musste dieser Wissen...


...
Es waren inzwischen einige Stunden vergangen und seine Beine hatten ihn einige Kilometer weit durch die befestigte Stadt getragen. Es war nicht Rom, doch die Mauern waren standhaft. Leider gab es nicht wie in Jerusalem einige Ringmauern, dennoch würde es einer Streitmacht brauchen um sie einzureissen... Oder reichte Magie aus? Taktiker fehlte der kleinen Gruppe. Es war kein Magier mehr in ihren Reihen und ezekiel hatte nie getestet wie seine Zwergen- und Elbenstahllegierung gegen eben diese Magie standhielt. Wer wusste schon was in einem solchen Aufeinandertreffen passieren würde? Es gab genug sagen von magischen Waffen, Rüstungen die von Hephaistos selbst geschmiedet schien, da sie jedem magischen Angriff standhielt. Einige Gegenstände setzten Magie frei, während andere welche einsogen...
Proviant hatte ezekiel nicht wirklich auftreiben können. Endweder war nichts da oder sein Kleingeld reichte nicht aus. Er hatte damals nicht vorgehabt Silva zu verlassen und somit auch kein Gold mit eingesteckt. Die kleinen Silberlinge reichten nur um sich selbst für den Tag zu versorgen.
Was die Informationen anbelangte, so erwies sich diese Aufgabe als noch schwieriger. Angst und Schrecken erfüllte die Augen und Gesichter, wenn er die Brüder erwähnt. Nur ein blinder alter Bettler hatte ihm erklärt dass sie die Gegenstücke zu den Schwestern seien und das Gleichgewicht nicht mehr vorhanden sei. Diese Information brachte ihm nicht viel, doch dem Bettler den rest eines Apfels den der Galier gerade am Essen war.
Ezekiel war auf dem Rückweg zum Marktplatz und der Taverne. Die Pferde waren noch immer dort, wahrscheinlich auch Tirgatao. Er glaubte dass die Anderen den Weg dorthin zurück suchen würden. Doch noch nicht ganz beim Brunnen angekommen, ertönte das Horn... Als der breitschultrige Holzfäller sich umsah, erkannte er schnell war es zu bedeuten hatte. Die Menschen waren wie aufgeschreckt. Wie die Ameisen in deren Nest man gestochert hat, liefen sie Kreuz und Quer durcheinander. Nun ist es also soweit... lange warten mussten wir wirklich nicht. Doch es hatte wenigstens einen kleinen Vorteil. Waffen fand man in solchen Situationen genug.
Ezekiel lies sich nicht beirren, zuerst wollte er zur Taverne und dessen Stall um zu sehen wer von der Gruppe dort zu finden war. Zeit auf die Mauern zu klettern gab es auch noch später, denn sie würde sicherlich nicht in den nächsten Minuten fallen.
Einige Minuten danach, stand er dann leicht genervt vor dem Stall und trat in ihn ein...
30.09.2007, 10:58
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Gast

 
Beitrag #223
 
Die Antwort Ezekiels stellte ihn nicht wirklich zufrieden, aber er wusste nun wenigstens, dass die anderen auch nichts wussten.

Alles schien sich um einen Krieg zwischen Geschwistern zu drehen, die Schwestern bekämpften die Brüder, es konnte ja im Grunde nur ein Thronfolgestreit sein. Und eigentlich war das letzte was er wollte, irgendwem auf den Thorn zu helfen, den er noch nie gesehen hatte, aber offensichtlich war genau dies der Wunsch der Schwestern..immerhin schienen diese jedoch freundlicher gesinnt als ihre Brüder, wenn diese wirklich für Massengräber gesorgt hatten.
Er baute sich die Situation in seinem Geiste so zusammen, dass es für ihn Sinn ergab, zumindest den Anschein von Sinn hatte, auch wenn er wahrscheinlich die Bezeichnung Schwestern und Brüder völlig falsch interpretiert hatte.
Wie das Land draussen aussah, wusste er ja nicht und in der Taverne konnte er kein großes Elend feststellen, daher begrüßte er Ezekiels Vorschlag, diese zu verlassen und die Stadt zu erkunden.
Er folgte ihm einige Minunten, entdeckte dann aber auf einem parallelen Weg eine bewaffnete Gruppe, die er aufsuchen wollte und trennte sich von Ezekiel.

Er folgte der Gruppe bis zu einem größeren Gebäude, welches schwer bewacht wurde.
Offenbar residierte hier jemand wichtiges, oder sie bewachten einen Schatz.
Zunächst wollte man ihn nicht einlassen und auch nach Beleidigungen der Wächter ließen diese sich nicht einmal zu einem kleinen Duell fordern, welches entscheiden sollte, ob er hinein durfte oder nicht.
Also beschloss er ganz einfach zu warten, bis jemand heraus käme.
Er setzte sich gegenüber des Eingangs an eine Hauswand und beobachtete die Leute, die vorbei kamen.
Viele waren ärmlich, trugen einfache Leinen oder Wolle, er sah niemanden mit dem üblichen Pomp oder in Sänften, wie er es in Rom sooft gesehen hatte.
Fast alle Erwachsenen waren irgendwie bewaffnet,einige mit Schwertern oder Äxten, viele mit einfachen Nagel besetzten Keulen oder Dolchen, gerade gut genug, damit der Feind sich nicht den Vorwurf machen musste, einen unbewaffneten getötet zu haben.
Es schien hier wirklich große Not zu herrschen, wenn jeder normale Bürger bewaffnet durch die Stadt zog, vielleicht erwartete man etwas?
Nach einiger Zeit des Wartens kam tatsächlich ein etwas anders gekleideter Mann aus dem Gebäude. Er trug einen anderen Helm und Harnisch als die anderen und war insgesamt wesentlich besser gepanzert als die üblichen Stadtwachen, also ein Hauptmann oder dergleichen.
Urban stand auf und ging auf ihn zu um ihn auszufragen, als plötzlich ein Hornruf erklang. Der wohlbekannte Ruf des Kriegshorns, etwas leiser als er es gewohnt war, aber doch laut genug um die gesamte Stadt in explodierendes Nest Ameisen zu verwandeln.
Der Hauptmann hastete erstmal direkt wieder zurück ins Haus, nachdem er den befehl gegeben hatte, sämtlice Kämpfer auf die Mauern zu verteilen.
Gut, für Informationen war also sptäer die Zeit, zunächst musste er sich Kriegsbereit machen.
Er ging auf direktem Weg zurück zur Taverne. Er hatte dort den Rest seiner Ausrüstung am seinem Pferd, sofenr das Pferd noch da war, außerdem hoffte er auf den Rest der Leute zu treffen, denn alleine wollte er hier gewiss nicht kämpfen, nachher sagte man ihm zuhause noch nach, er habe falsch gezählt, wenn er seine neuen Tättowierung präsentierte. Und dass eine Belagerung viel BLut forderte, war kein Geheimnis.
An der Taverne sah er egrade noch, wie ezekiel in den Stall eintrat. Doch da sein Pferd immernoch gemütlich und in stoischer Ruhe vor der Taverne stand, ging er zunächst zu ihm. Eigentlich bedurfte eine so große Schlacht das neu flechten der Zöpfe, vor allem des Bartes, doch da er dies erst vor wenigen Stunden getan hatte, verzichtete er darauf.
Er kramte seine Kettenhandschuhe aus der Satteltasche und zog diese an, nachdem er die Metallbeschlagenen Stiefel festgezurrt und vom Sand entleert hatte.
Er prüfte den Sitz des Schwertgurtes, rückte den Krummdolch zurecht und packte schlussendlich ein Kriegsbeil aus, welches er neben das Schwert in den zweiten Gürtel steckte. So Kampffertig, das Kettenhemd trug er ohnehin immer und einen Helm trug er nie, trat er schlussendlich in den Stall ein, um zu sehen was die anderen dortdrin taten.
30.09.2007, 13:08
Rael_Steinbrecher
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Beitrag #224
 
Rael hatte das Hemd bereits beendet und war schon vor ein paar Stunden dazu übergegangen die Reste der Hose zu retten, während nun das Hemd über einer der Trennwände hing und trocknen sollte. Tirgatao schlief immer mal wieder unruhig, gab tierische Laute von sich, welche ihr die beiden Wölfe gleich taten. Sie schüttelte immer wieder den Kopf, konnte sie sich nicht vorstellen, was die Gute getan hatte und wie es zu dieser immensen Erschöpfung hatte kommen können. Doch die Standpauke mußte warten. Rael nähte, beobachtete ihre Freundin. Nach einigen Stunden ging Rael zum Wirt und kaufte mit Tirgataos Geld belegte Brote, die sie in den Stall brachte. Sie selbst hatte wieder Hunger bekommen und Tirgatao würde wohl auch hungrig sein, wenn sie wieder aufwachte. Sie hatte ihre Mahlzeit vorhin förmlich hinunter geschlungen und Rael war sich sicher, dass dies nur ein Bruchteil des Hungers war, den Tao empfand.

So saß sie dort und nähte, bis die Amazone endlich aus dem Reich der Träume auftauchte und sich zu orientieren suchte. Tao richtete sich auf und Rael beugte sich etwas mehr ins Licht um ihre Freundin zu taxieren. Wortlos reichte sie ihrer Freundin ein, zwei Brote, als sie das Knurren des Magens vernahm und biß ebenso herzhaft in eines der Brote hinein. [color]“Du hast lange geschlafen. Iß etwas, damit Du zu Kräften kommst. Wie mir scheint, ist das derzeit wichtiger.“[/color] Rael hatte ihr Werk beendet und die krumme Naht so gerade versucht, wie sie nur konnte. Es waren alles keine Schönheiten, aber hielten sie und bedeckten wieder den Körper. Mehr konnte Rael in der Kürze der Zeit nicht schaffen. Sie reichte sie Tirgatao die Hose und stand vorsichtig auf. Sie traute ihren Beinen nicht ganz und mit wackelndem Schritt näherte sie sich der Trennwand, um dort das Hemd hinunter zu nehmen. Sie waren nicht ganz trocken, doch waren Tao sicher die eigenen Kleidungsstücke lieber als die von Rael, die zu groß waren.

Rael war still, sie wollte nicht sogleich lospoltern und beobachtete wie Tirgatao auch diese Brote verdrückte, als gäbe es kein Morgen. Dieses Mal achtete sie jedoch weitaus mehr auf ihr Benehmen. Rael blickte auf ihr zweites Brot, reichte es dann Tirgatao, die immer noch nicht ganz gesättigt schien. Tirgatao zog sich an, suchte sich wohl immer noch zu orientieren und Rael war nicht ganz sicher, dass sie wahrnahm, dass sowohl Hemd, als auch Hose genäht waren. Langsam legte Rael die Reste des Notflickzeuges in Taos Beutelchen und legte diesen zurück in ihren Rucksack. “Ich habe mich bei Deinem Geld bedient, damit Du und ich etwas zu essen bekommen.“, sprach sie zur Erklärung und blickte ihre Freundin streng an. Sie hatte das Gefühl, dass Tao nun wach genug war für eine Standpauke und so holte sie Luft, etwas zu sagen, als von draußen Hektik zu hören war und die schwachen, aber hörbaren Alarmhörner der Stadt.

Rael blickte Tirgatao fragend an und begann ihre Sachen zusammen zu packen. Es war Zeit, sie mussten die anderen finden, einen Plan machen, denn es stand für Beide immer noch nicht recht fest, was los war, wieso der Alarm ausgerufen wurde. Dies konnte nichts Gutes bedeuten. Rael hatte kaum ihren Rucksack fertig gepackt, geschultert und tätschelte den Dolch Ezekiels, als sie Männerstiefel vernahm die sich näherten.
[Bild: 6_rael1132.jpg]
Temperament ist ein vorzüglicher Diener, doch ein gefährlicher Herrscher.
01.10.2007, 15:59
Anonymous

Gast

 
Beitrag #225
 
Vorerst nahm Tirgatao es hin, dass Rael ihr etwas zu essen und ihre geflickte Kleidung gab. Rael hatte Zeit, meine Sachen zu flicken? Ich muss lange geschlafen haben... Die Amazone aß gierig, schlang aber nicht mehr so wie vor ihrem Nickerchen. Sie zog auch wieder ihre eigene Kleidung an, verstaute das Geld, das sie bei sich hatte, in einem Behältnis unter ihrer Unterkleidung, und sah sich dann kurz um. Rael schien wütend, und die Arespriesterin war bereits auf einen Wutanfall ihrer großen Schwester gefasst.

Doch dieser kam nie. Stattdessen waren Alarmhörner zu hören, Aufruhr in der Stadt. Tirgatao entfernte sich hastig in eine leere Box, die von der Tür aus nicht einzusehen war, und erleichterte sich dort. Mit einer zum Platzen gefüllten Blase wollte sie nun nicht unbedingt kämpfen müssen. Noch während sie sich wieder anzog, ging die Amazone zu Rael zurück.

Danke. Das mit dem Geld ist schon ok. Ich erkläre dir alles nachher. Jetzt müssen wir uns wohl auf einen Kampf einstellen.

Tirgataos Stimme klang rau und heiser, doch sie hatte keine Zeit, sich darüber zu ärgern. Vor der Tür erklangen schwere Schritte. Sie trank noch etwas Wasser aus ihren Vorräten, kraulte Hishn und Shona kurz hinter den Ohren und nahm dann ihr Gepäck und ihre Waffen auf. Die Wölfinnen waren nervös, sie tigerten in der Box auf und ab. Und die Amazone wusste nicht, was sie machen sollte. Sie wollte nicht das Leben der beiden riskieren, indem sie sie mitten in den Kampf mitnahm. Sie wusste aber auch, dass sie keine Chance hätte, sie hier im Stall zu halten. Sie saß in der Zwickmühle...
03.10.2007, 21:37