Beitrag #1
Der "Gasthof im Grünen"
Eher am Rande vom Rom lag dieser kleine Gasthof. Als die Stadt wuchs nahm sie immer mehr des umliegenden Landes ein, auch hier und da einen Bauernhof. Und mehr als ein umgebauter Bauernhof war das Zöldvendéglő auch nicht. Ein kleiner Ort, der Ruhe und Geborgenheit versprachen.
Von außen sah man zuerst nur ein einstöckiges Gebäude mit angrenzendem hölzernem Stall. Das Haupthaus war mit weißem Kalk verkleidet, hatte einem Kern aus Lehmziegeln und Holzstreben, welche das Ganze zusammenhielten. Hier und da waren echte Steine verwendet worden, was das Gebäude um einiges stabiler machte. Über der Tür hing ein Schild, was ein Häuschen auf einer Wiese zeigt, einen dampfenden mit Suppe gefüllten Teller und einen Humpen. Darüber stand der Name der Taverne, Zöldvendéglő.
Wer eintrat erlebte den Effekt, den eigentlich alle Häuser im Süden hatten, man trat von der warmen Sonne in ein angenehm kühles Haus, das durch seinen fest getretenen Lehmboden eine trotzdem warme Atmosphäre hatte, was durch die in warmen orange gehaltenen Wände verstärkt wurde. Direkt am Eingang gab es einige Bastmatten, welche den meisten Dreck und, sollte es tatsächlich einmal regnen, auch das meiste Wasser abhalten sollten.
Die schlichten Möbel des Schankraumes waren aus hellem Holz. Am Tresen standen vier Hocker, im Raum zwei lange Tische mit je acht Stühlen. Hinter dem Tresen gab es eine Tür, welche zur Küche führte, aber auch in die Räume der Wirtin, ihres Mannes, ihrer Tochter und ihres Sohnes. Es gab keine direkte Verbindung zum Stall, wo Julian sich um die Pferde kümmerte, so dass jeder durch die Haupttür kommen musste, die gegenüber dem Kamin lag. Rechts vom Eingang war der Tresen, links davon die beiden Tische. Orika, die Tochter des Hauses, bediente wie Mayanija die Gäste, während Gerbo sich um das Essen kümmerte. Er hatte schon immer besser kochen können, als seine Frau.
Das Licht spielte hier aber auch eine besondere Rolle. Über der Tür war ein kleines Fenster angebracht worden, das dort immer für ein wenig Licht sorgte. Die anderen vier Fenster, alle mit hölzernen Läden sowohl innen wie auch von außen verschließbar, ließen genügend Licht und frische Luft herein, so dass man sich nie wie in einem stickigen oder muffigen Raum fühlte. Doch waren die Fenster nicht so groß, als das sie zuviel Wärme hinein oder hinaus lassen würden. Wenn die Sonne schien, so hatte man am Morgen von hinten das Licht, am Mittag brannte sie auf die Seite des Hauses, wo nur eine Wand war, der Stall war auf der anderen Seite, und am Abend schien sie auf die Tür.
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