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Zum schlafenden Drachen
Anonymous

Gast

 
Beitrag #136
 
Mit rasselndem Atem und hervorquellenden Augen versuchte der alte Mann sich aus dem Griff zu befreien. Die Umarmung des Zwergs erinnerte ihn auf unangenehme Weise an die knochenzermalmende Umarmung seiner Tante in seinen Kindertagen. Das Atmen fiel im schwer, der astdicke Arm drückte ihm die Kehle zu. Er hatte die Kraft des Zwergs weit unterschätzt. Er versuchte ein weiteres mal zu entschlüpfen doch er konnte seinen Kopf keinen Zentimeter aus der Schlinge ziehen.
Sollte er wirklich aufgeben?
Tun'Arfis musste nicht lange überlegen, um zu der Überzeugung zu kommen, der Zwerg könne ihn mal kreuzweise. So einfach gab er sich nicht geschlagen.
Mit seiner rechten Hand tastete er verzweifelt nach etwas, dass ihn irgendwie aus der Umarmung Kamikazes befreien konnte. Doch alles was sie zu fassen bekam, war eine einsame Flasche Rum. Mit einem Aufschrei schüttete er den dem Zwerg stoßweise ins Gesicht, wohlwissend, dass ihm dies nicht im Geringsten aus der Umklammerung befreien konnte. Verzweifelt klopfte er mit dem Glas der Flasche gegen den Schädel Kamikazes doch außer einem müden Lächeln auf dessen Lippen erreichte er damit nichts. Tun'Arfis Atem wurde flach, lange würde er in dieser Position nicht mehr verharren können.
Niedergeschlagen sackte der alte Mann zusammen. Er hatte verloren, mit der Kraft eines Zwerges konnte er es beim besten Willen nicht aufnehmen. Resigniert beäugte er den grünen Bart. Eine unbestreitbare Glanzleistung seiner Künste und keiner wusste sie zu würdigen.
Der Bart!!
Tun'Arfis riss die Augen auf und beäugte die Pfütze, die sich langsam auf dem Tresen bildete. Die Haare trieften vor Alkohol.
Mit einem bösartigem Lächeln tastete der Schamane ein weiteres Mal an seinem Mantel herum. Er fand sofort was er suchte.
Mit einer kurzen Bewegung über die Tischkante entzündete sich auf einmal etwas kleines in seiner Hand. Er hatte diese Dinger vor Jahren bei einem Händler aus dem Osten erstanden und hatte sie, nachdem er ihre chemische Zusammensetzung analysiert hatte selber hergestellt.
Mit einem irren Grinsen hielt er dem Zwerg das Zündhölzchen unter dem triefend nassen Bart. Es war außer Reichweite seiner Lippen und somit vor eventuellen Pustern geschützt. Des alten Mannes Blick wurde starr. Wenn ihr auch nur daran denkt, irgendetwas für mich inakzeptables mit meiner Nase oder einem anderen Teil meines Körpers zu machen, lasse ich euren grasgrünen Bart in Flammen aufgehen. Und glaubt mir, danach wird in euren Gesicht garnichts mehr spriesen, nur Dreck!!
20.04.2004, 14:54
Anonymous

Gast

 
Beitrag #137
 
Auf einmal überschlugen sich die Ereignisse. Blitzschnell schlug Kamikaze das brennende Schwefelholz mit dem Kinn aus der Hand von Tun'Arfis nach unten, wobei sich sein Bart und dann auch die hochprozentige Pfütze auf dem Holz entzündeten. Mit versteinerter Mine hielt der Zwerg nun das Gesicht des Schamanen über den Flammen, die sämtliche Haare des Greises versengten, während sich zischend und knackend die Flammen auch durch den grünen Bart des Slayers ihren Weg bahnten, der es gar nicht wahr zu nehmen schien. Seine einzige Reaktion, etwa zwanzig Herzschläge nachdem er es ohne mit der Wimper zu zucken so ausgehalten hatte, war es, den sich windenden Giftmischer mit der runzligen Nase zuerst unter einem bestialischen Knackgeräusch auf den Tresen zu knallen, dessen Kopf dann fahren zu lassen, um den seinigen zum Ersticken der Flammen in den Abwaschbotisch zu stecken.

"Das werdet ihr sofort rückgängig machen, wenn ihr nicht eines qualvollen Todes sterben wollt, alter Mann. Und falls es euch gelingen sollte, meinen Bart wieder so aussehen zu lassen, wie er es vor diesem Farbintermezzo tat, dann kriegt ihr an euer Lebensende umsonst Erbseneintopf von mir. Ansonsten Blutwurstsuppe mit Fausteinlage."

Herausfordend schaute Kamikaze den mit blutender Nase auf dem Tresen liegenden Schamanen an, der nur noch wenige Haare im Gesicht ein Eigen nennen konnte. Aufgrund der vielen verbrannten Kopfanhängsel war allerdings ein scharfer Geruch in die Taverne eingefallen, der einem menschlichen Geruchssinn sicherlich Probleme machen würde. Der Zwerg war es dank seiner früheren Arbeit im Schwefelbergwerk durchaus gewohnt, dass es ab und zu etwas strenger roch...es erinnerte ihn quasi an die Heimat...
20.04.2004, 18:35
Anonymous

Gast

 
Beitrag #138
 
Der alte Mann richtete sich langsam auf und blickte den Zwerg hasserfüllt in die Augen. Er bebte vor Wut. Am liebsten hätte er dieses verhasste Gesicht samt dem dazugehörigen Kopf in die Luft gesprenkt doch fielen ihm beim besten Willen nicht die nötigen Formeln dazu ein. Er hatte verloren.
Na gut!, seine Worte hallten im Raum wider. Er fühlte sich unendlich elend, die kalten Wände schienen ihn zu erdrücken. Es gibt durchaus einen Weg, euren vermaledeiten Bart wieder zu richten. Tun'Arfis dachte an seinen eigenen Bart, von dem nicht mehr als ein kümmerlicher Rest geblieben war. Er hatte diesen Kampf eindeutig verloren, doch ein kleines Quentchen Rache blieb im noch.
Das Mittel, welches ich über euren Bart ist zweifelsohne magischer Natur, umso erstaunlicher ist die Substanz, mit der man es wieder auswaschen kann. Die einzige Substanz und der einzige Weg, wohlgemerkt. Abschneiden würde euch überhaupt nichts bringen, das Haar wächst grün nach. Tun'Arfis biss sich auf die Unterlippe. Er musste gleich schleunigst verschwinden, andernfalls würde ihn dieser Zwerg zu Brei zermalmen. Die Lösung hatte ihn vor Jahren selber überrascht und mehr noch, angeekelt. Aber es gab unbestreitbar keinen anderen Weg.
Mit einem tiefen Seufzer setzte er erneut an. Es handelt sich um... Er hatte alles für seine Flucht vorbereitet. Mehr als ein paar Sekunden würde er nicht brauchen. Die letzten Worte sagte er dennoch mit einer unglaublichen Genugtuung. Er genoss jede Silbe. ...Schweinedreck. Schlicht und einfach Schweinedreck.
Im selben Moment breitete sich eine dichte Rauchwolke aus dem Gegenstand zu Tun'Arfis Füßen aus welche innerhalb von Sekunden den ganzen Schankraum ausfüllte. Verwirrte Rufe schallten zu ihm hinüber, irgendjemand machte den kläglichen Versuch ihn am Arm zu packen. Der alte Mann nutzte die allgemeine Verwirrung um schnellstmöglich aus der Taverne zu entwischen. Irgendwo hinter sich konnte er den Zwerg über den Lärm seinen Namen brüllen hören.

Schnaufend abereindeutig in Sicherheit kam er in einer der vielen Seitengassen Roms zu stehen. Er befühlte seine Nase und bemerkte, dass sie stark blutete. Sein einsitger Bart, sein ganzer Stolz war schlicht und einfach weggebrannt. Dennoch fing der alte Mann auf einmal an, schallend zu lachen. Es gab wirklich keinen anderen Weg, der Zwerg würde sich in der Scheisse wälzen müssen um die grüne Farbe in seinem Haar loszuwerden. Das genügte ihm als Genugtuung für den Verlust seines eigenen Bartes. Bei dem Gedanken an einen sich in Schweinemist rollenden Zwerg lachte er noch lauter auf.
Mit Tränen in den gereizten Augen schlug er den Weg zu seinem Haus ein.
Was für ein scheiss Tag...
20.04.2004, 19:30
Traumtaenzer
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Beitrag #139
 
Ein neuer Gast, der die Taverne betrat, hätte den traumtanzendenden Bauern nun sicherlich nicht auf der Stelle verwirrt, aber dem neuesten Gast gelang eine Einführung ganz besonderer Art- in einer ganz eigenen Art der Pantomime war dieser sehr erfolgreich in seiner Darstellung, wie er von einem nicht vorhandenen Wirt nicht nur ein Bier erhielt, sondern auch noch an einen vorhandenen Tisch geführt wurde. Des Bauern Mimik zeigte darob nur bewunderndes Erstaunen...

Bevor er sich nun wieder Dracos zuwenden konnte, befanden sich Kamikaze, der Zwerg, und der ihm unbekannte alte Mann in einer äusserst inniglichen Unterhaltung vertieft, wie sie zwischen alten Freunden schon fast üblich schien, und sein Bauerninstinkt riet ihm, dass Einmischung durchaus eine Möglichkeit wäre, die er besser nicht mal im Ansatz in Erwägung ziehen sollte...

Seine Ohren versuchten der Unterhaltung zu folgen, die sich im Moment eher mit 'abfackelnen Bärten' und 'blutigen Nasen' zu befassen schien, doch seine Augen vermeldeten ihm kurz darauf einfach nur, dass infolge dichter Rauchschwaden nichts mehr zu erblicken sei- und als der Rauch sich verzog, war der alte Mann nicht mehr zu sehen, nur ein Zwerg mit grüner Haarpracht auf dessen Haupte, während dessen Bartreste offenbar noch sanft vor sich hinzügelten. Der Dampf, den er wahrzunehmen glaubte, entsprang wohl dem Zwergen selber, der Bauer war der festen Überzeugung, würde er jetzt einen Eimer Wasser über den Zwergen ausschütten, würde er allenfalls ein Zischen vernehmen und eine Dampfwolke im Raume verwehen- die Gesichtsfarbe von Kamikaze erschien ihm eher krebsrot.

Vorsichtig näherte er sich dem vor sich hinbrodelnden Zwerg, mit sehr langsamen Bewegungen, nicht, dass dieser noch detonierte, und sprach diesen an: "Werter Kamikaze, ich muss wirklich sagen, dass Euch als einzig echtem Waldzwerg die königliche Farbe Silva Romaes vortrefflich steht- Ihr solltet also wahrlich nicht dem Ratschlag des alten Mannes folgen, der sich offensichtlich in Luft aufgelöst hat. Und prophetischen Äusserungen Glauben zu schenken, wäre Narretei- wenn jener Euch schon in herausragend grün leuchtende Wut versetzen kann, vermag ich ganz sicher nicht nur Euch, sondern auch Eure Haarpracht weiss wie ein Bettlaken werden lassen- denn Ihr habt mich bestimmt noch nicht meinen Gesang vernommen..."

Der Traumtaenzer lächelte zu Kamikaze hinunter und zwinkerte diesem zu: "Manchmal muss einer die Suppe selbst auslöffeln, die er jemand anderem eingebrockt hat- und es kommt zumeist anders, als man es selbst erwartet hat, oder etwa nicht?"
21.04.2004, 01:18
Anonymous

Gast

 
Beitrag #140
 
Dracos erwiderte die Geste des Bauern mit seinen Becher und ein Schmunzeln umspielte seine Lippen. Wie nannte der junge Pandrador diese Feldfrüchte noch mal, Tomaten oder so änlich. Das Bild was in seinen Geiste Gestalt annahm war einfach zu komisch eine Tomate mit Grünen Bart des Zwerges. Er wollte grade Traumtaenzer zustimmen als ein neuer Gast die Taverne betrat und sich mit soderbaren Verhalten an einen der freien Tische setzte. Auch Kamikaze schien sich wieder zu bewegen. Mit einer Gedult die nur den Zwergen und Drachen zu Teil geworden ist wenn es um die Herstellung von Kleinoden bzw. deren Betrachtung und Anhäufung der selbigen, stellte sich Kamikaze auf die Fußbank und schnappte sich den Kopf des Betrunkenen. Er verlangte wie es schien seine ehemalige Haarfarbe zurück. Der Betrunkene versucht nun verzweifelt sich aus der Umklammerung zu lösen und schien den Zwerg mit einigen Spritzern aus einer Flasche besänftigen zu wollen. Dracos betrachtet fasziniert das Gerangel der Beiden und beobachtet wie der Betrunkene Feuer mit einem kleinen Stück Holz entfachte und nach emsigen hin und her die Taverne sich mit Rauch füllte. Der Geruch nach verbranntem Haar machte ihn nichts aus, daran hatte er sich gewöhnt und der erfrischende Duft des Schwefels bereitete ihn nur weiteres Wohlbehagen. Belustig beobachtet er wie der vermeintliche Betrunkene die Taverne verließ.

Wie er da mit erstarrtem Gesicht auf dem Schemel stand, erinnerte der Zwerg Dracos an einen zu klein geratenen Waldschrat. Mit einem grinsen dachte sich Dracos das sich Kami nicht beschweren sollte da er jetzt eine vortreffliche Tarnung besaß die seiner Allianz in Kriegszeiten einen Vorteil mit sich bringen würde da er nun mit den Wäldern eins werden konnte wie ein Elb. Auch wenn er doch stark bezweifelte das sich ein Zwerg so leise bewegen konnte.

Dracos schüttelte den Kopf und dachte belustigt an die Worte des Mannes“.... Die einzige Substanz und der einzige Weg, wohlgemerkt....“ Menschen waren immer so von sich überzeugt das sie die einzigen waren die Mächtige Magie wirken oder deren aufheben konnten. Es gab schließlich noch mehrere Geschöpfe wie Drachen, Effrits oder auch Lichs wobei Drachen wahre Wucherer (und Dracos sich in dieser Angelegenheit bestimmt nicht einmischen würde), Effrits selten und arrogant und Lichts immer irgendwas mit Blut oder ungeborenes haben wollten. Es gab natürlich auch die Erzmagier, aber ob die sich mit dieser Angelegenheit beschäftigen würden bezweifelte Dracos stark da diese auf dem höchste Punkt ihrer Macht lieber nach einer Lebensverlängerung forschten oder zu sehr im Ränkespiel der anderen Magier gefangen waren.


Dracos nahm einen Schluck von Sir Ecthelions Lieblingswein und beobachtet Traumtaenzer wie er mit dem Zwerg sprach. Als Traumtaenzer geendet hatte mischte sich Dracos nun auch ein. „Ehrenwerter Herr Zwerg, wenn ich als außenstehender meine Meinung äußern dürfte so scheint es das ihr nicht grade unbeteiligt wart an der jetzigen Verfassung eurer Haarfarbe. Aber es scheint mir auch, das euch dieser Mann einen gefallen getan hat........ich gebe zu das dass Weiß eines Bartes den Träger würdevoll und weise erscheinen lässt, doch das Grün auch eure Verbundenheit mit dem Wald in dem ihr lebt anderen Personen Symbolisiert und aufzeigt wem eure Loyalität gebührt! Also tragt eure grüne Haarpracht mit Stolz, denn ich würde mir denken das es euren Peiniger sehr ärgern würde euch erhobenen Hauptes durch die Stadt marschieren zu sehen“. Dracos nippte noch einmal an seinen Wein und erinnerte sich an einen anderen Zwerg dem er einmal begegnet war und sich seinen Bart absichtlich grün färbte um seine Zuneigung zu Mutter Natur zu zeigen. Er war aber auch der einzigste Zwerg von dem er wusste das er dem Pfad der Druiden folgte. Dies brachte Dracos auf eine Idee und er schaute den Zwerg mit verstehenden Augen an sprach leise aber freundlich weiter. „Falls es euch aber doch zu sehr stören sollte so gibt es in der Staat meines Wissens mehrere Alchimisten die Tinkturen zum Färben der Haarpracht anbieten“. Er erwähnte natürlich nicht das diese Tinkturen größtenteils von den langsam in den Jahren gekommene Dirnen benutzt wurden die ihre Haare den natürlichen Farbton wiedergeben wollten. Doch bezweifelte er stark das es irgendeiner dem Zwerg unter die Nase reiben würde wenn er bei klaren Verstand war.

Er wollte an seiner Pfeife ziehen und bemerkte das sie ausgegangen war, mit einer routinierten Handbewegung entzündete er sie erneut und blies zufrieden den Rauch gen Decke.
21.04.2004, 14:59
asil
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Ich leide nicht an Irrsinn, ich genieße jede Minute davon.

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Beitrag #141
 
Lange war es her gewesen, das asil in Rom war. Und noch viel länger war es her, das sie eine Taverne betreten hatte.
Aber heute wollte sie sich die Zeit nehmen. Ihre Aufgaben hatte sie alle erledigt, ihre Einkäufe schon mit den Boten nach Nuventia geschickt.
Das Wetter war herrlich und es war noch viel zu früh, um nach Hause zu reiten.
Lancelot, ihr Partner, hatte noch eine kleine Angelegenheit zu erledigen und würde etwas später eintreffen.
Gut gelaunt öffnete sie nun die Tavernentür und betrat den Gastraum.
Das letzte Mal, als sie durch diese Türe trat, war das auf eine etwas unrühmliche Art passiert.
Zu dem Zeitpunkt war ihr so schlecht gewesen von all dem Schnapf, das Darken sie hatte nach Hause tragen müssen. Zuvor hatte sie allerdings noch Ecthelions Zimmer verwüstet.
Den Stuhl hatte sie zertrümmert, den Kleiderschrank und letztendlich hatte sie ihm noch die Matratze versaut. Diese war bestimmt schon erneuert worden.
Jetzt konnte sie nur hoffen, das Ecthelion sie nicht direkt wieder hinausschmeissen würde.

Viele Kunden waren nicht da. Und diese waren auch recht schweigsam. Selbst Kami sprach kein Wort.
Welch ein Wunder *G*

asil ging bis zur Theke und setzte sich dort auf einen Hocker.
Wo war denn Ecthelion?

Sie hatte Durst und würde doch gerne etwas trinken...
[Bild: 99406b20f47226c138be3f8462bd84800.319213..._girls.gif]

Der Teufel lehrt die Frauen, was sie sind, oder vielmehr:
sie lehren es dem Teufel, falls er es noch nicht wissen sollte.
29.04.2004, 11:44
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Ecthelion
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Beitrag #142
 
Mit einem mürrischen Gesicht kam der Elf in die Gasse zurück, in der die Taverne angesiedelt war. Der Junge hatte schon recht gehabt, er war wirklich erwartet worden. Allerdings konnte der Elf nicht von sich behaupten, dass ihm das Gespräch vor den Toren Roms gefallen hatte. Es war typisch für ihn und seinen Lebensweg, dass er selten das Glück hatte, einmal den einfachen Weg zu finden und es einmal eine Zeit gab, in der nicht ständig von Außen gestört wurde. Die Sache mit dem Krieger war schon eher nach seinem Geschmack gewesen. Pyromania war aufgetaucht, um mit ihm ein Duell in der großen Arena zu bestreiten. So konnte sich der Elf wenigstens mal ein wenig ablenken vom dem ganzen Tumult, in dessen Mitte er sich scheinbar immer befand. Mit einem energischen Stoß öffnete er die Tür zum Schankraum und zog sich die Kapuze vom Kopf.

Welche Katastrophen hatten sich wohl hier in der Zwischenzeit abgespielt? Er wollte sich schon auf den Weg ins Schlafzimmer machen, um sich der Rüstung und Waffen zu entledigen, als er fast mit der Gestalt vor sich zusammenstieß. Der mürrische Gesichtsaudruck wich einem Grinsen, als er erkannte, wer da vor ihm stand.

„Sieh da, du hast auch wieder einmal den Weg in die Taverne gefunden. Was treibt dich hierher? Der Durst oder möchtest du dir die neue Einrichtung im 1. Stock ansehen? Aber vielleicht sollten wir doch vorher etwas trinken, ich bin gespannt, was mein „Personal“ hier alles veranstaltet hat.“
In the end, all things betray you.
Honor. Ideals. Heroism.
Allies. Comrades. Lovers.
Your eyes. Your limbs. Your heart.
And in the end, you betray yourself.
And that is the greatest betrayal of all.


[Bild: otta.jpg]
30.04.2004, 19:16
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Beitrag #143
 
Yxor schien es, als waere sein letzter Besuch in der Taverne Ecthelions schon Ewigkeiten her. So vieles war in der Zwischenzeit geschehen.
Als er Eintrat, sah er die ihm bekannten Gestalten die Taverne bevoelkern. Kurz krampfte sich sein Magen zusammen, als er den Mann wiedererkannte, der ihn bei seinem ersten Besuch so luestern angesehen hatte. Elfen ziehen auch immer komisches Gesindel an...
Als er Ecthelion sah, spannten sich seine Lippen zu einem Laecheln, das seine beiden maechtigen Hauer blosslegte.
Still und unbemerkt von Ecthelion, dessen Gespraech mit einer Kriegerin er nicht stoeren wollte setzte er sich, und winkte dem Zwerg.

Sagt, ist das derzeit die Mode in der Hauptstadt? Ich meine, Eure Haarpracht? Oder liegt das an dem Essen hier. Vielleicht zuviel vin der Elfennahrung genascht.

Yxor hielt inne. Ihm lag noch mehr auf der Zunge, doch war es als Ork nicht umbedingt ratsam, den Zwerg weiter zu foppen. Er wollte schliesslich keinen Streit provozieren.
Als er sah, das sich auch die Gesichtsfarbe des Zwerges zu veraendern began, winkte er ab.

Lasst es gut sein, Meister Zwerg. Ich wollte Euch nicht kraenken. Im Gegenteil, ich finde, es steht Euch ausgezeichnet.
30.04.2004, 21:30
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Beitrag #144
 
Auf dem Markt in Rom war viel Betrieb gewesen und Lydia, die dringend einige exotische Kräuter und verschiedene Stoffe für neue Kleider brauchte, war ziemlich geschafft, als sie endlich ihre Einkäufe erledigt hatte. Die Römer waren wirklich sehr anstrengend und der Thorwalerin viel zu exaltiert. Ziemlich genervt hatte sie schließlich ihre Waren zu der alten Knorre im Hafen gebracht und sich dann überlegt, irgendwo einen Ort aufzusuchen, wo sie noch ein bisschen entspannen und Spaß haben konnte. Nach kurzem Überlegen entschied sie sich, die Taverne von Ecthelion aufzusuchen. Vielleicht hatte sie ja Glück und traf dort ein paar bekannte Gesichter und vielleicht war ja sogar das müde Drachenmädchen aufgewacht. Ein Grinsen lag auf ihrem Gesicht, als sie in die Richtung ging, die ein Hafenarbeiter ihr gewiesen hatte.

Nachdem sie sich ein paar Mal verlaufen hatte, stand sie endlich vor der Tür des schlafenden Drachen. Nun denn, auf in die Höhle des Löwen, auch wenn er wahrscheinlich ziemlich zahnlos war.

Sie öffnete die Tavernentür einen Spalt breit, steckte ihren Kopf zur Tür hinein und rief laut: „Bin ich hier richtig? Die Schänke soll von einem edlen Elfen geführt sein, der Ungeheuer mit gefüllten Keksen füttert, um sie zu erwecken?“
30.04.2004, 21:58
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Beitrag #145
 
Yxor Kopf ruckte herum, als er die Stimme von Eingang her hoerte. Die Frotzeleien mit dem Zwerg waren fuer einen Moment vergessen. Ecthelion hatte den Ruf der Dame wohl ueberhoert (wie er das mit seinen Elfensinne und der wahrlich betaeubenden Lautstaerke geschaft hatte, blieb Yxor ein Raetsel), also wandte sich Yxor ihr zu:

Ihr seid, werte Dame. Allerdings ist der Herr Elf gerade anderweitig beschaeftigt... Yxor nickte mit dem Kopf Richtung Ecthelion und der Kriegerin ...aber wenn es Euch nichts ausmacht, kann ich Euch meine Gesellschaft anbieten. Es waere eine Ehre fuer mich.

Yxor machte eine weit ausholende Handbewegung, und wies auf den leeren Platz ihm gegenueber. Seine Hauer blinktem im Kerzenschein, als er sie zu einem breiten Laecheln entbloesste.

Dann wandte er sich erneut dem Zwerg zu.
Seid doch so gut und bringt mir eine Karaffe guten , roten Weines. Und was darf es fuer meine verehrte Gessellschaft sein? Betrachtet Euch als mein Gast und somit eingeladen.
30.04.2004, 22:15
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Beitrag #146
 
Verwundert blickte Lydia zu dem Wesen, das sie von einem Tisch ganz in der Nähe der Tür ansprach. Täuschten sie ihre Augen, oder war das tatsächlich ein Ork? Stirnrunzelnd schloss die Thorwalerin die Tür hinter sich und trat näher. Sie hatte tatsächlich richtig gesehen. Da saß ein leibhaftiger Ork und sprach verständliche Worte. Lydia war selten sprachlos, doch im Moment stand sie nur da und starrte auf den…. Ja, was sollte man sagen? …Herrn? Als sie sich ihrer Unhöflichkeit bewusst wurde, schüttelte sie kurz den Kopf und legte ihn schief.

„Wein ist für Stutzer und Seidenkleidchen, mein… Herr! Aber gegen ein ordentliches Bier hätte ich nichts einzuwenden.“

Ihre Augen wurden groß, als sie plötzlich seine Hauer blitzen sah, die sein Lächeln freilegte. Sie schluckte kurz und setzte sich dann ziemlich verwirrt an seinen Tisch.
30.04.2004, 22:30
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Beitrag #147
 
Yxor bemerkte die Verwirrung seines Gegenueber. Ihm war diese Reaktion auf seine Gestalt nicht fremd, Orks waren und sind nunmal nicht so sonderlich haeufig, vorallem welche mit Manieren. Und das er welche bekam, darauf hatte seine Mutter groessten Wert gelegt.

„Wein ist für Stutzer und Seidenkleidchen, mein… Herr! Aber gegen ein ordentliches Bier hätte ich nichts einzuwenden.“

Yxors Laecheln wurde noch breiter. Ganz unverkennbar hatte er hier eine Thorwalerin vor sich, eine Frau des hohen Nordens. Aber dennoch schien sie etwas besonderes zu sein, sie besass beinahe das, was man Umgangsformen nennen konnte-hoechst bemerkenswert nach den bisherigen Bekanntschaften, die er in ihrem Volk gemacht hatte.

[i]Alles was ihr verlangt, Verehrteste.Und wenn eure Gegenwart nur mit einem Bier aufgewogen werden soll, dann habe ich heute ein wahrhaft gutes Geschaeft gemacht.
Aber bitte verzeiht, ich habe mich noch garnicht vorgestellt. Mein Name ist Yx,or, Sohn des Yxors. Und entschuldigt, wenn ich...mein Seidenkleidchen nicht ausziehe und bei meinem Wein bleibe.
Ihr kommt aus dem hohen Norden, habe ich recht?[i/]

Yxor musterte die huebsche Frau neugierig.
30.04.2004, 22:54
Anonymous

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Beitrag #148
 
„Freut Euch nicht zu früh, mein Lieber. Ich schaffe einige Krüge. Und als Unterlage nehme ich natürlich auch was Anständiges zum Essen. Ich hoffe, es gibt hier etwas Gescheites. Wenn Ecthelion kocht, so sollte das ein Problem sein. Doch wie ich sehe, lässt der Elf arbeiten. Was anderes ist von dieser edlen Rasse auch nicht zu erwarten.“

Spöttisch grinste sie zu dem Wirt hinüber, der gerade mit asil beschäftigt war. Erkennend hob Lydia die Hand und rief der Kriegerin einen Gruß zu. Dann wandte sie sich wieder an ihren Tischgenossen.

„Yxor, Sohn des Yxor seid Ihr also?“ Sie überlegte kurz. Den Namen hatte sie doch schon einmal gehört. Doch im Moment wusste sie ihn nicht zuzuordnen.

„Einen Vater habt Ihr also auch? Seht Ihr, da haben wir schon etwas gemein. Ja, ich komme aus dem Norden. Aus der Sturmwind-Ottajesko, besser gesagt. Der Norden ist groß, doch nirgends ist es so schön wie bei uns. Ich bin Lydia.“

Sie reichte ihm über den Tisch die Hand. „Lydia de Swillson, Tochter des Odowald de Swillson, gefürchteter Seefahrer aller aventurischen Meere.“

Laut musste sie lachen. Das würde dem Ork sicher nichts sagen. Aber zumindest hörte es sich gut an.

„Sagt, was macht einer von Eurem Volk in Rom? Und woher kommt’s, dass Ihr sprecht, so dass man Euch auch verstehen kann?“
30.04.2004, 23:08
Anonymous

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Beitrag #149
 
Trinkt und esst soviel ihr wollt, es soll mir eine Freude sein, Mylady de Swillson. Lydia. Ein gar prachtvoller Name, auch wenn ich gestehen muss, noch nie etwas von Eurem Vater gehoert zu haben. Allerdings stamme ich auch nicht von hier-was ihr sicher schon gesehen und erkannt habt...
Was mich hierhin verschlaegt, fragt ihr mich...ich fuerchte, das ist eine lange Geschichte, und sie ist nicht fuer einen so frohen Augenblick bestimmt. Ich komme aus einem Land, das weitentfernt von hier ist, so weit, das niemand es bisher gesehen hat. Denn es ist unmoeglich, dorthin zu gelangen, selbst mir, der ich doch Sohn dieses Landes bin, ist der Weg verschlossen...
Yxors Miene verfinstere sich fuer einen Augenblick, um aber sofort wieder ein breites Grinsen aufzusetzen.

Aber ich langweile Euch sicher. So ihr denn wirklich soviel Interesse habt, besucht mich einmal im Tempel, dort bewahren wir Niederschriften der Ereignisse auf, die mich hierher verschlagen haben.
Erzaehlt ihr nun doch einmal, ich interessiere mich sehr fuer euer Land, ich habe es sogar schon einmal bereist, als ihr das grosse Fischerfest veranstaltet habt.


Waermere Erinnerungen durchfluteten Yxor, als er sich ein wenig zureucklehnte und einen tiefen Schluck Wein nahm.
01.05.2004, 01:01
Anonymous

Gast

 
Beitrag #150
 
Lydia betrachtete den Ork aufmerksam während er sprach. Auch er hatte wie so viele eine Geschichte hinter sich, über die er offensichtlich nicht gerne sprach. Das kannte sie. Auch ihr war der Weg nach Hause für immer versperrt, wenn auch aus ganz anderen Gründen. Doch trauerte sie dem nicht nach. Ihre Heimat war die Otta und keine einzige Sekunde wünschte sie sich dorthin zurück, wo sie einst hergekommen war. Man musste die Vergangenheit dort lassen, wo sie hingehört, sonst steht sie der Gegenwart ständig im Wege. Das hatte sie gelernt und das lebte sie. Im Hier und Jetzt ging es ihr gut und sie würde alles in ihrer Macht stehende dafür zu tun, dass das auch weiterhin so blieb.

Für kurze Zeit umwölkte sich die Stirn ihres Gegenübers, doch schob er seine Sorgen schnell beiseite und lud sie in einen Tempel ein, an dem sie mehr von seiner Vergangenheit erfahren könne. Die Thorwalerin war neugierig geworden. Ein Ork und ein Tempel? Welchem Gott er wohl diente? Sie machte sich im Stillen eine Notiz, dass sie bei Gelegenheit diesen Ort aufsuchen würde. Als er sie nach der Otta fragte und ihr erzählte, er sei beim Fischerfest anwesend gewesen, hellte sich ihre Miene plötzlich auf. Genau, daher kannte sie auch den Namen Yxor. Quambo hatte ihr erzählt, dass Rondrija sich einen Ork geangelt hatte und mit ihm abgezogen war nach ihrer Schicht. Da saß sie also demjenigen gegenüber, der die junge Schankmaid in einer Nacht für drei Tage kampfunfähig gemacht hatte. So lange kam sie nämlich hinterher nicht mehr zur Arbeit. Mit einem süffisanten Lächeln betrachtete sie Yxor, der sich sichtlich genussvoll zurücklehnte.

„Ihr interessiert Euch also für die Thorwaler? Nun, nennt uns „freie Wilde“. Wir dienen weder einer Regierung noch den Göttern. Wenigstens nicht bedingungslos. Einzig unser Hetmann entscheidet manchmal, was zu tun ist. Doch selbst er hat es schwer mit uns. In unserem Land ist jeder frei, einzig der Natur sind wir unterworfen. Ihre Gesetze achten wir. Außerdem sind wir speziell in der Otta ein bunt gemischter Haufen und fragen nicht nach, ob jemand ein echter Thorwaler ist oder nicht. Ob Zwerge, Trolle, Elfen oder andere Lebensformen, früher oder später sind sie unserem ungebändigten Freiheitswillen und unserer Lebensfreude verfallen. Wenn nicht, dann halten sie es gar nicht bei uns aus und verschwinden schnell wieder.

Uns interessieren keine Konventionen, die hohe Politik langweilt uns eher. Sie legt viel zu viele Fesseln an. Wir handeln stets, wie es uns gefällt. Das mag manchen sauer aufstoßen, doch auch das kann uns nicht aus der Ruhe bringen. Wer mit uns nicht zu Recht kommt, der kann’s bleiben lassen. Und Leute, die zum Lachen die Katakomben aufsuchen, die verzweifeln an uns. Viele nennen uns unfreundlich und arrogant, weil wir stets aussprechen, was wir denken. Aber auch damit haben wir keine Probleme. Ich bin kaum Jemandem begegnet, der so sorgenfrei lebt wie unser Volk das tut.“


Nun hatte sie aber eine lange Rede gehalten. Dass sie Yxor damit langweilen könnte, auf den Gedanken kam sie gar nicht. Schließlich hatte er gefragt und musste damit rechnen, dass die Antwort etwas ausführlicher ausfallen konnte.

„Wofür interessiert Ihr Euch denn im Speziellen, werter Yxor? Euer Grinsen sieht sehr genießerisch aus. Ist es unser schmackhaftes Essen? Oder ist es eher die Art und Weise wie und von wem es serviert wird?“

Sie konnte ein Schmunzeln nicht verbergen. Noch immer war niemand an ihren Tisch gekommen, bei dem sie etwas zu Essen bestellen konnte. Ungeduldig klopfte sie auf den Tisch und warf einen Blick in Richtung Ecthelion, bevor sie wieder zu Yxor sah.
01.05.2004, 10:04