Beitrag #5
Einiges hatte sich ereignet seitdem The_great_Gladiator seine Freunde befreit und mit ihnen den Bau seines Anwesens begonnen hatte.
Er wurde nicht nur oberster Rekrutierer und ein Botschafter, sonder auch noch erster Wirtschaftsminister.
An enem Abend, er war gerade erst von einer längeren Reise aus Rom zurückgekehrt, saß er mit einigen Freunden in der Taverne von Snakebite, verabschiedete sich jedoch recht bald, da er beabsichtigte mal wieder sein Haus zu besichtigen und einige Unterlagen in seiner Bibliothek zu bearbeiten.
Als er jedoch auf dem Anwesen ankam, da stürzten Oestes, Estas und Sarmis auf ihn zu - in voller Kriegskleidung - und die 12 Krozair von Zy saßen auf ihren Pferden, so als ob gleich eine Schlacht ausgetragen werden würde.
Sie redeten wie wild auf ihn ein und das einzige was er heraus hört waren die Worte "Caerleon" - "Wiederaufbau" - "Angriff der Nordbarbaren".
The_great_Gladiator wusste zwar, dass es eine Falle war, doch mussten die vier Freunde hin reiten, um alles zu überprüfen, denn sie waren seit dem Falle Caerleons die Schutzherren aller Überlebenden.
So machten sich die sechzehn Reiter auf den Weg, nachdem soch The_great_Gladiator gerüstet hatte.
Sie ritten nun schon eine gewisse Zeit und die Ruinen der einst so blühenden Stadt kamen immer näher, als plötzlich ein Pfeil durch die Luft zischte und einen der Paktune tötete.
Sofort zogen alle Reiter die Schwerter und nur Pertinax nahm seine Hellebarde zur Hand.
Binnen weniger Sekunden strömten einhundertundfünfzig Nordbarbaren aus dem Forst an dem der Reitertrupp erst kurz zuvor vorbeigeritten war.
Nur zehn der Gegner hatten Bögen, der Rest war mit Äxten, Lanzen, Speeren und Schwertern bewaffnet.
Die elf verbliebenen Krozair zückten ihre Franziskas - die mächtigen Wurfäxte - und schleuderten sie auf die Bogenschützen zu: Alle fielen mit einer Axt im Schädel tot zu Boden.
Doch dann begann das wahre Blutbad!
Circa zwanzig Lanzen flogen auf die Krozair zu und streckten sechs nieder, vier wurden von Speerkämpern abgestochen wie Schlachtvieh und der letzte lebende Krozair - der Legat Grabo - sprang von seinem Pferd in eine sich nähernde Schwertkämpfergruppe, die zehn Mann stark war, und pflügte mit seinem keltischen Langschwert durch deren Reihen.
Da sauste eine Axt durch die Luft und trennte des Legaten Kopf ab.
Nun waren nur noch Pertinax, Oestes, Estas und Sarmis am Leben.
Die vier setzten sich wacker zu Wehr, so dass es Letzteren gelang je zwanzig Nordbarbaren zu töten oder kampunfähig zu machen.
Doch dann sahen sie sich in die Enge gedrängt und wurden von einem weiteren Lanzenhagel erwischt und fielen der Reihe nach tot zu Boden.
Pertinax sah sich um.
Auf siner Seite waren fünfzehn Männer gefallen, auf der des Gegners bisher neunzig, denn auch er hatte schon zehn Nordbarbaren niedergestreckt.
Aber es verblieben noch immer sechzig Feinde, welche begannen in einzukreisen.
So beschloss er sich in eine bessere Postion zu bringen, denn dass er sterben würde war ihm schon längst klar, doch wollte er noch möglichst viele seiner Erzfeinde töten.
In der Nähe sah er eine kleinere Felsansammlung, zu welcher er auf "Ronin" hinritt.
Dabei trampelten die Hufe des Hengstens weitere zehn Feinde nieder und Pertinax' Hellebarde, die er mit tödlicher Genauigkeit vom Pferrücken aus führte, streckte zusätzliche fünfzehn Nordbarbaren nieder - es ieß nun also: Pertinax gegen fünfunddreizig Nordbarbaren.
Er spürte es im ganzn Körper, es war das letzte Mal in seinem Leben, dass er seinem Spitznamen -"The_great_Gladiator" - gerecht werden konnte.
Kaum war er bei den Felsen angekommen, als er auch schon von "Ronin" sprang, ihm durch zwei Schwerthiebe, er hatte die Hellebarde fallen gelassen und sein Schwert gezogen, den Sattel und das Zaumzeug abtrennte und ihn frei ließ.
Ein letztes Mal sahen sich die beiden langjährign Gefährten und Freunde in die Augen, dann preschte der Hengst los - zurück in seine Heimat, "Die Steppe der fliegenden Winde".
Pertinax nahm seine Hellebarde wieder zur Hand, schleuderte sie auf den ersten Nordbarbaren den er erblickte und saah, wie das Blatt dessen Kopf mühelos spaltete.
Das Schwert steckte neben ihm im Boden, den Kriegshammer nahm er zur Hand und die Kriegsmaske setzte er nun auf.
"Dead-Iron Sledge" in beiden Händen haltend sprach er die magische Formel: "Iru Sheran Naruses - Geister meiner Ahnen, gebt dieser Waffe alles zerschmetternde Kraft" erklang es und Pertinax schlug mit aller Kraft auf den Boden - ein Riss in selbigen steuerte direkt auf die erste Reihe der sich in geschlossener Linienform anrückenden Gegner.
Neun wurden durch die Luft geschleudert, landeten wieder auf dem Boden, aber brachen sie sich alle Knochen und in jenem Moment erlosch die magische Kraft des Hammers.
Pertinax spürte die Ermüdung, lange war er schon auf den Beinen, dann noch der Kampf, die ungewohnte Benutzung von Magie und nichts desto Trotz auch das Alter.
Doch würde er einen ruhmreichen, ehrvollen und heldenhaften Tod sterben - und das gab ihm Kraft.
Er zog sich zwischen die Felsen zurück, zwang seine Gegner so sich ihm einzeln oder versprengt zu nähern und sah dann aber zu seinem Erschrecken fünfzig weitere Nordbabaren, die aus dem Forst kamen - die Nachhut, die nun auf die Felsansammlung zu steuerte um ihre Truppen zu unterstützen.
Der Vorderste der auf ihn Eindringenden Nordbarbaren griff ihn an, doch parierte Pertinax den Schlag und zerschmetterte einen Augenblick später den Schädel seines Gegners mit dem Kriegshammer.
Nun stand er im Eingang zu einer Art Tunnel und wieder Zwei versuchten sich ihm zu nähern.
Er parierte einen weiteren Stoß, ließ sein Schwert blitzschnell um die Klinge seines Gegners herumwirbeln und durchbohrte dessen herz.
Mit einem Schmerzensschrei ließ der Nordbarbare seine Waffe fallen und file tot zu Boden.
Der Zweite drängte sich neben den toten Kameraden und hieb nach Pertinax.
Dieser duckte sich unter dem Streich hindurch, ließ sein Schwert vorschnellen und stach in die Schulter des Angreifers, trat ihm nur wenige Sekunden später gegen den Brustkorb, so dass dieser nach Hinten fiel und zwei weitere Nordbarbaren mit sich zu Boden riss - Pertinax hatte wieder etwas Zeit gewonnen!
Auf dem Hacken drehte er sich um und lief auf das Ende des Tunnels zu.
Als er draußen war sprangen ihm drei Schwertkämpfer in den Weg, wobei er einem seinen Hammer ins Gesicht warf, er hatte diesen die ganze Zeit in der linken geführt, so dass der getroffene Nordbarbare blutüberströmt und tot zusammen sackte.
Wie ein Schatten bewegte sich Pertinax zwischen den anderen zwei Kriegern hindurch.
Ein Schwertstreich verfehlte einen Arm, der andere parierte einen Schlag.
"Leonin Scimitar" unterschnitt die zum Schutz des Halses erhobene Klinge mit derselben Leichtigkeit, mit der es Lederwams und Bauchmuskeln zertrennte, löste sich aus der sich gerade erst öffnenden Wunde, schnellte mit schlangenartiger Geschwindigkeit hervor, während ein Paar verschränkter Hände sich in engem Kreis über dem Kopf bewegte.
Metall, verzögert durch die Begegnung mit Haut und Fleisch, verharrte hinter dem Schwerpunkt des Körpers, der das Schwert führte, nutzte den Widerstand des Opfers, holte Schwung und hieb ihm den kopf von den Schultern.
Pertinax stand mit dem Rücken zu den zwei Nordbarbaren, hielt mit beiden Händen die blutige Klinge schräg vor den eigenen Körper.
In diesem Moment hörte er zwei Dinges: Zuerst war da das Geräusch, als der kopflose Nordbarbare mit einem lauten Klatschen in die eigene Blutlache fiel...und dann war da das Geräusch, das ein fliegender Pfeil von sich gab!
Pertinax sprang zur Seite, dennoch spürte er, wie sich der Pfeil bis durch die Knochen durch seni Bein bohrte.
Er stand nun da, mit einem Pfeil im linken Bein und einem blutigen Schwert in der rechten Hand.
Al er sich umblickte sah er die Nordbarbaren, inklusive der eingetroffenen Nachhut, auf sich zu kommen und er zog den Pfeil eiligst heraus.
Warmes, dunkelrotes Blut ergoss sich auf sein Bein, doch ignorierte er es, kletterte stattdessen auf einen Felsvorsprung und sprang auf eine andere Ebene...nur noch ein Bischen und er würde in einem Waldstück sein, von wo aus er am besten kämpfen konnte.
Ein weiterer Nordbarbare stellte sich ihm in den Weg - ein Axtkrieger!
Der vierschrötige Hühne zerriss mit seiner mächtigen Axt die Luft und Pertinax' Schwertklinge traf den Gegner knapp über dem Schlüsselbein, schnitt nur eine Fingerlänge weit in Hals und Kehkopf.
Der Riese stieß einen gurgelnden Laut hervor und die Muskeln in seinen Armen traten wie polierter Marmor aus der plötzlich bleich werdenden Haut, al er die Axt ein zweites Mal hob.
Pertinax duckte sich unter dem Schlag hindurch, die eigene Klinge quer und seitlich vor dem Körper, machte einen Schritt in Leere und richtete sich auf.
Die Klinge zerschnitt Hemd, Rippen und harte Muskulatur, löste sich, als wäre sein Gegner nur Luft.
Die Axt prallte auf dem Boden und der große Mann sank nach Vorne zusammen, als sei seine Kleidung plötzlich leer und ohne Halt - der Schlag in den nacken, den Perinax seinen Gegner aus der Drehung folgen ließ, traf einen Toten.
Perinax rannte leicht hinkend weiter, immer wieder von einer Ebende zur anderen wechselnd, bis er am Waldrand angelangt war.
In diesem Moment tauchten vor ihm Speerspitzen auf und er reagierte zu spät.
Sieben Spitzen drangen in seinen Körper, wurden wieder heraus gezogen und Pertinax brach zusammen.
Er lag auf dem Boden, drehte sich auf den Rücken und sah die über ihm kreisenden Speere - er erwartete den Todesstoß.
Doch dieser kam nicht, denn ein Drachenreiter flog aufeinmal über die Felsansammlung und bei dem Geräusch des Flügelschlags des Drachen ergriffen die Nordbarbaren die Flucht.
"Diese Schweine...sie sollen mich gefälligst töten wie es einem Krieger zu steht und mich nicht verenden lassen wie ein Tier!...", schoss es Pertinax hasserfüllt durch den Kopf.
Als er den Drachenreiter erblickte fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: "Natürlich! Drachen sind die einzigen Wesen, die ihrem Gott Innos etwas anhaben können!"
Nur mit Mühe schaffte es Pertinax sich zu erheben und begann durch den Wald zu torkeln.
Irgendwann - er hatte das Zeitgefühl längst verloren - kam er an den Rande einer Lichtung - er wusste zwar nicht wie er hierher gelangt war, aber er war nun hier und so trat er hinaus auf die Lichtung, ging noch einige schleppende Schritte und brach dann Zusammen, wobei sein Schert neben ihm ins Gras fiel.
Ein Halbelfenkrieger in schwarzer Lederrüstung hatte Pertinax erblickt, ließ seinen Bogen fallen und rannte auf ihn zu, drehte ihn auf den Rücken, stützte seinen Kopf mit seinen Händen - und dann traf den Fremden der Schlag: es war dessen Vater!
Pertinax öffnete die Augen, blinzelte den Halbelf namens Amaran an und ein seeliges Lächeln um spielte seine Lippen - auch er schien seinen Sohn erkannt zu haben.
"Amaran, mein Sohn! Bist du es wirklich oder spielt mir der Schleier des Todes einen üblen Streich?", erklang es mit schwacher gebrochener Stimme.
Amaran bejate nur mit einem Nicken, denn er war nicht in der Lage zu sprechen.
"Nun habe ich dich endlich gefunden?! All die Jahre...und nun sterbe ich und finde dich...", Pertinax hustete und spuckte Blut aus, doch sprach er weiter. "Mein Sohn, räche mich!
Ich, Oestes, Estas, Sarmis und meine drei Claven wurden überfallen...ein Hinterhalt...die Nordbarbaren...gehe in die Wüste nach Snakebite...nimm meinen Platz ein...werde ruhmreich...verzeih mir, dass ich nie für dich da gewesen bin...verzeih..."
Die letzten Worte des Pertinax Jovian lauteten:
"Cecilia, meine Geliebte...Amaran, ich habe ihn gefunden...endlich...ich komme zu dir...auf Ewig...mein Gelübte ist erfüllt...nun kann ich sterben...Amaran, geliebter Sohn, verzeih..."
Mit diesen Worten sah Amaran das Leben aus Pertinax Augen schwinden, sie zu einer leblosen weißen Masse werden und der letzte Atemzug seines Vaters verging binnen weniger Sekunden.
Er starb! Er starb einfach so! Seit dreizehn Elfenjahren Jahren suchte Amaran nach ihm, fand ihn nie und nun, da sie wieder vereint waren starb Pertinax einfach.
Amaran ließ seines Vaters Kopf in das Gras senken, erhob sich, breitete seine Arme aus und rief aus:
"Lahal, schwarzer Götterkönig, Herrscher des Untotenreiches Antares. Wache über die Seele meines Vaters, wache über die Seele meiner Mutter. Führe sie in der Ewigkeit zusammen, auf dass sie für immer zusammen sein mögen!
Vater, ich verzeihe dir. Du warst in meinem Herzen und meinen Gedanken immer bei mir und mir mehr Vater wie ich es mir nur hätte wünschen können.
Ich werde deinen Platz einnehmen, werde Rache üben an deinen Feinden und sie zerschmettern - dies gelobe ich - Amaran Jovian, Sohn des Pertinax' und der Cecilia, Hohepriester Lahals, meines Zeichens Halbdunkelelf!"
Seine Arme gingen nieder, seine Knie gaben nach und er sank neben seinem toten Vater ins Gras und eine einzelne Träne rollte über sein Gesicht, fiel auf das Familienwappen auf Perinax Lederbrustkoller und zersprang in tausend kleine Tränen.
Amaran nahm Pertinax' Schwert, legte es ihm auf den Oberkörper und erhob sich abermals.
Vor ihm nun lag Pertinax Jovian, in voller Rüstung, seine Waffen bei ihm und tot.
Leise vor sich hin murmelnd sprach der Halbelf:
"Tarar, Todesengel! Entzünde ein Feuer im Körper dieses Mannes!
Vater, wir werden uns wieder sehen, doch noch nicht...noch nicht."
Pertinax' lebloser Körper stand in Flammen, doch würde keine Asche übrigbleiben und auch sonst nichts.
Der Mann, welcher zu Lebzeiten nur als The_great_Gladiator bekannt war, würde kein Grab haben, nur jene die dies miterlebten würden wissen wo sein Körper hinwanderte - nämlich auf direktem Wege zu den unsterblichen Gefillden des Untotenreiches Antares.
Während Amaran nun so da stand und sah wie seines Vaters Leichnahm brannte, da spürte er wie der Dämon besitz von ihm ergriff.
Seine Augen färbten sich blutrot und er stieß einen markerschütternden Schrei aus. Dann nahmen seine Augen wieder ihre gewohnte Farbe an, doch nun konnte er seine Tränen nicht länger verbergen.
Er stand da und Tränen der Trauer liefen ihm über die Wangen, er war der Erste, der um Pertinax "The_great_Gladiator" Jovian weinte!
|