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Duell: Till-Phin vs Starzwo
Anonymous

Gast

 
Beitrag #31
 
Till-Phin legte alle Kraft in den Versuch, Starzwo umzuwerfen und setzte auch sein ganzes Körpergewicht ein. Er stürmte auf den Beholder zu, wurde dann aber mit einer Situation konfrontiert, mit der er nicht im Geringsten gerechnet hätte. Anstatt sich gegen den zu erwartenden Aufprall zu stemmen, warf sich Starzwo nach vorn! Dieses Manöver war auszeichnungswürdig, denn Till konnte nicht mehr reagieren und nicht mehr abbremsen, so dass er geradewegs über die Schulter des Beholders stolperte. Kein Mensch kann in einer solchen Situation so geistesgegenwärtig sein, um eine Aktion durchzuführen, wie Starzwo es eben getan hat, war der Gedanke, der Till durch denn Kopf schoss, als er fiel. Aber Starzwo war ja genau genommen auch kein Mensch.

Er landete im Schlamm. Der Aufprall war durch den Schlamm nicht ganz so hart, Till rutschte allerdings noch ein Stück. Aber schmutziger als er war, konnte er sowieso nicht mehr werden. Er befürchtete, dass der Beholder gleich wieder auf den Beinen sein und nachsetzen würde, daher richtete er sich unter Mühen auf dem sehr rutschigen Boden, so schnell es ihm unter den gegebenen Umständen möglich war, wieder auf. Als er sich seinem Gegner wieder zuwandte, musste er feststellen, dass dieser liegen geblieben war. Till trat an den regungslosen Körper heran und drehte diesen unter erheblichem Kraftaufwand mit dem Fuß herum. Starzwo schien tatsächlich außer Gefecht gesetzt zu sein. Und es schien sich nicht um eine Finte zu handeln.

Till rammte sein Schwert in den Boden, allerdings nicht tief genug für den schlammigen Untergrund, so dass es nach kurzer Zeit umfiel. Er beugte sich über Starzwo und versuchte ihn mit einigen leichten Ohrfeigen aufzuwecken. "Starzwo?" fragte er. Als dieser nicht gleich reagierte, drehte Till sich um und blickte fragend in Richtung der Jury. Diese sollte möglichst schnell einem Krankenpfleger oder dergleichen bedeuten, sich um den Beholder zu kümmern. Till fragte sich, ob man ihn durch den Regenschleier überhaupt sehen konnte, er selbst konnte nicht viel erkennen, war sein Blick doch durch das Regenwasser und die dadurch hervorgerufenen Tränen arg getrübt.

"Heda, wir sind hier fertig!" rief er deshalb und winkte. Aber auch seine Worte schienen vom Geprassel des Regens verschluckt zu werden.
15.11.2004, 14:42
Anonymous

Gast

 
Beitrag #32
 
Langsam sah Kjaskar von dem Krieger in der nassen Arena auf und stemmte sich von der Balustrade des Schiedsrichterbalkons hoch, an der er sich den ganzen Kampf übergebeugt hatte. Mit einer Hand striff er sich das nasse Haar aus dem Gesicht und wandte sich zu dem trockenen Teil des kleinen Refugiums des Schiedsrichtertrios zu.

Der Kampf hatte ihn von der ersten Sekunde an mitgerissem. Kaum vorsichtiges Taktieren, eine ordentliche Schlägerei unter dem Einsatz des Schildes - der Hüne war begeistert. Und auch wenn einer der beiden Kämpfer zu Boden gegangen war, machte dies seine Entscheidung nicht leichter. Gedankenverloren trat er auf Babe und Echtelion zu, um ihnen sein Urteil mitzuteilen...
15.11.2004, 15:26
Anonymous

Gast

 
Beitrag #33
 
Mit einem Seufzen richtete sich Babe wieder auf. Dieses Duell suchte seinesgleichen - und spannend und ausgeglichen, wie es bis zum Schluss war, konnte man hier schwer einen Sieger oder Besiegten feststellen. Zu ihrem Glück musste sie aber den Entscheid nicht alleine festlegen, weshalb sie ihr Ohr erst Kjaskar Swafnildson und dann Ecthelion zuwandte.
Babe zog einmal kurz die Augenbrauen hoch, stand dann aber auf und ging zu der Brüstung.

"Ich habe mich vorhin natürlich versprochen..." rief sie laut, so dass man sie trotz des Regens in der Arena hören konnte."Star zwo ist natürlich kein Drache, wie jederman sehen konnte."

Schuldbewusst strich sich die Kriegerin eine vorwitzige Locke aus dem Gesicht. Irgendwie war sie mit ihren Gedanken in letzter Zeit oft woanders, so dass ihr immer wieder kleine Fehler unterliefen.

"Trotzdem darf sich Star Zwo Sieger dieses Duells nennen. Denn nicht der Niederschlag am Ende legt den Sieger fest, sondern wie man sich den ganzen Kampf über gehalten hat. Er hat sich Till Phins Attacken gegenüber mit Geschick und Taktik gewehrt, was in Anbetracht von der Stärke und der Gewandtheit seines Gegners nicht einfach gewesen sein musste."

Babe blickte auf den am Boden liegenden Star Zwo. Er sah aus, als benötigte er so schnell wie möglich Hilfe, weshalb sie kurz mit der Hand winkte, was wiederum zwei Arenabediensteten mit einer Bahre in Bewegung setzte.
Schweigend blickte Babe zu, wie Star Zwo aus der Arena getragen wurde. Erst dann wandte sie sich Till Phin zu.

"Ich danke dir für das Duell," sagte sie mit einem wehmütigen Lächeln. "Und ich würde mich freuen, dich wieder öfters zu sehen - entweder hier oder in einer der Tavernen."
19.11.2004, 21:47
Anonymous

Gast

 
Beitrag #34
 
Till-Phin grinste. Hatte er auch erwartet, aufgrund eines technischen KOs diesen Kampf zu gewinnen, so sah er ihn doch nicht als Niederlage an. Denn von einem seiner Kameraden besiegt zu werden, zeugte nur davon, dass das gemeinsame Trainig Früchte gezeigt hatte.

Starzwos Vorwürfe, dass Till alt und träge geworden wäre, dürften sich ebenfalls in Luft aufgelöst haben. Denn immerhin war es ihm gelungen, den Beholder zumindest in technischer Hinsicht zu bezwingen. Einen Wermutstropfen bildete die Tatsache, dass er sich nun nicht mehr "ungeschlagen" nennen durfte. Aber dies würde er wieder ausbügeln. Till nahm sich vor, sich in Zukunft mit einigen der bekanntesten Gladiatoren Roms zu messen, um seinen Namen und seinen Ruhm weiter auzubauen.

Zu Babe gewandt sagte er: "Man wird mich wieder sehen. Zwar ist meine Zeit des regen Tavernenbesuches vorüber, doch die Arena hat meinen Zenit noch nicht erlebt!"

Einzig die Bezeichnung "Bahre" missfiel ihm, schließlich wollte er den Beholder möglichst bald frisch und munter wieder in seinen Reihen begrüßen - und beglückwünschen - können.
20.11.2004, 03:04