Beitrag #2
Princessa saß in dem dunkel Kellergewölbe unter der Arena und betrachtet die Schatten, welche das fahle Herbstlicht durch die Gitterstangen auf den Boden malte. Sie saß schon eine Weile einfach nur da, noch immer in ihren dunkelgrünen Waldläufermantel gehüllt, in dem sie heute morgen ihren Weg nach Rom angetreten hatte. Sie war schon eine ganze Weile nicht mehr hier gewesen, viel war in ihrem Leben passiert, sie hatte sich in den Wald vor Rom zurückgezogen und dort eine neue Heimat gefunden. Ihr Blick sah nachdenklich aus, ihre Gesichtszüge wirkten jedoch entspannt, ihr Atem ging ruhig...
Wehmütig schob sie die Gedanken beseite, als wolle sie nicht so richtig von ihnen ablassen und erhob sich von der Bank. Genug der Erinnerungen, genug der alten Zeiten, sie würde heute wieder in der Arena stehen...eine Kriegerin, wie eh und je...
Sie schob ihre Kaputze vom Kopf, doch statt der wilden blonden Locken kam ein eng geflochtener langer Zopf zum Vorschein. Sie öffnete den Mantel und ließ ihn auf die Holzbank an der Wand des Raumes fallen.
An Princessas Rüstung war zunächst nichts außergewöhnliches auszumachen.
Ssie trug eine eng geschnittene braune Lederhose, welche sie in ihre groben Lederstiefel gesteckt hatte. An den Beinen trug sie einfache Lederbeinlinge, welche sie bei Valhalla, ihrem Lieblingsschmied, in Auftrag gegeben hatte. Sie waren nicht gerade auffallend, da sie fast garnicht verziert waren - lediglich ein kleiner "Baum des Lebens" war in das untere Ende eingeprägt. Ihre Oberkleidung bestand auf einem einfachen, beigen Leinenhemd, über dem sie ihr aus Zwergenstahl gefretigtes Kettenhemd trug.
Hinzu kamen noch ein paar zu den Beinlingen passende Armlinge, welche ihre Arme schützten.
Ein sehr gewohntes Bild, wenn man Princessa kannte, sie mochte keine schwerer Rüstung und begrenzte sich so gerne auf das nötigste um ihre Beweglichkeit nicht einzuschränken.
Nun trat sie einen Schritt an den Holztisch heran und strich ein paar Locken aus ihrem Gesicht, welche sich in ihrer Hartnäckigkeit wohl aus dem Zopf gelöst hatten, um einen Blick auf die dort aufgereihten Waffen zu werfen.
Dort lag ihr mächtiger Anderthalber, in desen KLinge sichnun das Licht der beiden Fackeln über dem Tisch brach. Sie ergriff das Schwert und hielt es für einen Moment in ihrer Hand. Ein vertrautes Gefühl....lange hatte sie darüber nachgedacht ihre Waffenwahl einmal zu ändern, doch in diesem Augenblick wurde ihr bewusst, dass sie nur mit diesem Schwert antreten wollte.
Sie schob es in die Lederscheide auf ihrem Rücken und ließ ihren Blick weiter an den Waffen entlang wandern....Wurfsterne, Spitzdolche, Stäbe, eine Axt, Hackendolche.....
Fast hätte sie zu ihren immerwährenden Begleitern, den zwei kleinen schlanken Spitzdolchen, gegriffen, doch sie entschied sich anders und hob einen der Hackendolche prüfend empor und bewunderte die schön geschmiedete Klinge... dann steckte sie zwei von ihnen in ihren Umhang und hatte so ihr schlechtes Gewissen, dass sie langweilig und unflexibel war, gestillt....
Ja sicher, es war kein großer Unterschied zwischen den Dolchen, doch sie musste es sich ja nur selber glauben, das würde völlig reichen...
Über ihr verstummte das Lärmen der Massen. Kriegerin Babe musste die Arena betreten haben und so beschloß sie sich in die Arena zu begeben. Sie schritt die langen Gänge entlang, in aufrechter, würdevoller Haltung...
Ihre Gedanken waren bei Pyromania angelangt. Lange hatte sie ihn nicht mehr gesehen, sie war gespannt, was aus ihm geworden war. Persönlich hatte sie ihn eigentlich nie wirklich gekannt und auch in der Arena war sie noch nie gegen ihn angetreten... Insgeheim freute sie sich auf die Herausforderung, noch einmal gegen einen erfahreneren Kämpfer, wie sie es selbst wohl auch war, zu kämpfen....
Schneller als sie gedacht hatte war sie am Tor zu der Arena angelangt und vernahm die letzten routinierten Worte Babes:
"Schiedsrichter wird das unabhängige Trio sein und möge der Kampf ehrlich und fair ablaufen."
Kurzentschlossen betrat Princessa die Arena. Die Massen begannen erneut zu toben, nachdem die edle Kriegerin sich auf die Schiedsrichtertribüne zurück gezogen hatte. Was für ein Gefühl....wie hatte Princessa das vermisst....
Auf ihrem Gesicht erschien ein heiteres Lächeln, fast hätte sie losgelacht.....es musste schon ein skuriles Bild abgeben, wie Princessa in anbetracht eines harten Duells so freudestrahlend die Arena betrat.
Schnell hatte die junge Amazone ihre Mundwinkel wieder in den Griff bekommen und legte eine ernste Miene, als sie die Mitte der Arena erreicht hatte.
"Seid gegrüßt, verehrte Schiedsrichter, auf das Euer Urteil fair und unparteiisch sein möge!"
Sie verneigte sich knapp und warf einen Blick auf die andere Seite der Arena....
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