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Eines langen Tages Reise in die Nacht (RPG)
Anonymous

Gast

 
Beitrag #16
 
Der Kelte wollte eben erklären, daß es sich bei dem Getränk um besten Irish Single Malt handelte, als ihm die Worte in der Kehle stecken blieben…

Mit einem mächtigen Schlag wurde die verschloßene Tür aufgebrochen und herein kam….

Er fand gerade noch die Zeit sein Kampfmesser, das ihm wie von selbst in die Hand gesprungen war, möglich unauffällig wieder zu versorgen ehe er seine grenzenlose Überraschung nur höchst unvollständig verbergend, antwortete

„Aye, das ist aber reizend, daß du auch hier vorbeischaust, Gràinne. Scheußliches Wetter da draußen, nicht wahr…? „

mit etwas unsicherer Hand wischte er ein paar Schneereste von ihrer Schulter

„jo… eigentlich ist hier gar nicht so viel los, es ist alles viel harmloser als es aussieht… Ähmm… also ich machte eine Trainingsfahrt mit unserem Wagen, dem, den du bei demWagenrennen lenken wirst, du weißt schon… also…der ist jetzt ganz neu überholt und wirklich schnell und du wirst sicher toll darin aussehen und die Pferde laß ich dann auch extra striegeln und wenn du willst, flechten wir ihnen auch so nette Zöpfchen in die Mähne, damit sie hübsch aussehen und…“

irgendwie fiel ihm auf, daß er ziemlichen Unsinn von sich gab, er unterbrach sich, scharrte ein bißchen verlegen mit dem Stiefel über den Boden und setzte dann erneut zu einem Erklärungsversuch an…

„Na ja, ist ja jetzt auch egal… auf jeden Fall kam dann der Schnee, ich suchte ein Dach über dem Kopf, fand diese Absteige…“

schnell verbesserte er sich, als ihm auffiel, daß man „Absteige“ auch durchaus falsch verstehen konnte

„…diese Taverne, mein ich natürlich. Jo und da stieg ich dann ab, also vom Wagen und ging rein und traf hier diese Frau, wir unterhielten uns, stellten fest, daß wir gemeinsame Bekannte haben, also du wirst es nicht glauben, ihre Tante war Saoirse, die du sicher kennst… und jetzt stell dir mal vor… ein paar gute Allianzen, darunter die „erdigen Wanzen“… verflucht… ich mein „die eisernen Wölfe“… also die haben die Stadt dieser Frau überfallen und gebrandschatzt und was man halt da so macht und dann war es schon sehr spät und sie war müde… also das wärst du auch Liebling, wenn man dich den ganzen Tag gebrandschatzt hätte… und dann war hier nur noch ein Zimmer frei und weil ja noch Wanzen… Wiesel… verdammt… Wölfe rumstreichen können, da hab ich hier halt angeboten, zusammen mit ihr hier zu übernachten um ein wenig auf sie aufzupassen…

Ja… also so wars und das ist alles…“


Erleichtert mit seiner Rede , die ihm selber ein wenig konfus in den Ohren klang, fertig zu sein, atmete er auf, griff sich seinen Becher, trank ihn mit einem Schluck leer und reichte ihn dann neu gefüllt der Amazone

„Willst du auch was ? Ist echt gut, du kannst auch die ganze Flasche… wenn du möchtest…“
23.11.2004, 22:59
Shauna Killedkenny
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Beitrag #17
 
Mit einem unwirschen Kopfschütteln befreite LadyNelson ihr langes blondes Haar, das ihr bis über die Schultern wallte, von der Kapuze und wehrte brüsk die angebotene Flasche ab, während Corum irgendetwas von Streitwagen, Zöpfen und Wieseln, Wölfen und sonstigen Tieren faselte.
Ein paar Schneeflocken waren an ihren Haaren kleben geblieben und wurden nun in der Wärme des Zimmers zu Tautropfen, die an den Strähnen herunterrannen und im Schein des Feuers blinkten und blitzten, es ihren wütenden Augen nachtaten.

Deinen Fusel kannst du selbst trinken. Und deine Erklärungen, die sparst du dir am besten...

Die Tür hinter ihr wurde von einem Windzug erfasst und fiel polternd ins Schloss.
Ein leises Kräuseln kroch auf ihre Stirn, ernst und funkelnd lagen die Augen der Amazone auf ihrem Liebsten, der vor ihr stand und kaum wieder zu erkennen war.
Um ein Haar hätte sie ihre Mundwinkel nicht mehr unter Kontrolle gebracht, die sich ob seines Versuchs, sich aus der Misere zu winden, zu einem Lächeln verziehen wollten.
Aber noch hatte sie ihn nicht genug gestraft und es reichte ihr bei Weitem nicht, dass er so stammelte.
Also riss sie sich zusammen, straffte die Schultern und sagte mit sengender Stimme:

Wie kann ich glauben, dass du kein Verräter bist, wie so viele hier in der Gegend? Warst du auch immer ehrlich, so kann ich es beinahe nicht glauben, nun, da das Gute böse wird und das Böse gut... die Welt wandelt sich, wie du weißt und aus richtig wird falsch, treu wird untreu und Verrat wird zu Ehre.
Sieh mich an und sage mir, dass es so ist, wie du sagst... beweise mir, dass du zu deinen Worten stehst, immer zu ihnen stehen wirst, dass du nicht zum Scheinheiligen geworden bist. Dass du dich nicht der Lüge verschrieben hast und dass du dir und mir immer treu sein wirst
... so isses!
24.11.2004, 01:05
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Beitrag #18
 
An dieser Stelle hüstelte Rhiannon:

"Verzeiht mir, meine Dame, wenn ich Euch in Eurer Rage unterbreche. Aber ich kann Euch beteuern, dass nur hehre Absichten uns in dieses gemeinsame Gemach geführt haben. Euer Gefährte bot mir sogar an, auf dem Fußboden zu nächtigen, falls es mir unangenehm wäre, das Bett mit ihm zu teilen. Meine Allianz wurde angegriffen und er bot mir seinen Schutz an, weil es mir als Frau alleine zu unischer ist bei all den Meuchlern, die sich herumtreiben. Wenn Ihr es Eurem Gefährten nicht glauben mögt, so hoffe ich doch, dass Ihr mir Glauben schenkt."

Dann wandte sie sich an Corum:

"Es freut mich, dass Ihr Euch offenbar eine Dame mit Anstand, Hirn und Charakter zur Gefährtin gewählt habt, hörte ich doch nicht unlängst eine Eurer Verflossenen, Euch ein blöden Sausack nennen. Und so etwas aus dem Munde einer Angehörigen einer guten Allianz. Man fragt sich, ob sie noch tiefer sinken können, dann würden sie einen guten Dünger für uns Lilien abgeben."

Sie griff nach einem Becher, der herumstand, nahm ihm einfach die Flasche aus der Hand und schenkte jedem von ihnen etwas von dem Whiskey ein.

"Und nun sollten wir uns alle beruhigen, auf alte Freundschaften und neue Bekanntschaften trinken und uns lieber den Kopf darüber zerbrechen, wer heute wo und wie nächtigt. Ich für meinen Teil habe nicht vor, noch sehr viel länger wach zu bleiben."
24.11.2004, 02:28
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Beitrag #19
 
Ein wenig betreten ließ er die Standpauke seiner Liebsten über sich ergehen, doch auch als ihm Rhiannon beisprang, konnte er den Blick nicht von der königlichen Erscheinung der aufgebrachten Amazone wenden.

Wie sie so da stand, vom unruhigen Licht der flackernden Flammen beleuchtet, das goldene Haar, im rötlichem Feuerschein glänzend, die ausdrucksvollen, blauen Augen, die er so sehr liebte, funkelnd vor Zorn…
Jeder Zoll eine Kriegerin und doch ganz Frau… nie hatte er sie schöner gesehen und er selbst hätte nicht beschreiben können was er in diesem Moment für sie empfand…

Nun wieder ganz ruhig, stellte er den Becher, ohne davon getrunken zu haben ab, trat ganz nah an sie heran, legte den Arm um sie und begann, wie geistesabwesend, mit einer Flechte ihres seidigen, blonden Haares zu spielen.

Lange sah er sie an mit einem Blick in dem eine ganz eigene Mischung aus Liebe, Bewunderung, Zärtlichkeit und doch eine Spur von Trauer lag, bevor er mit leiser, ein wenig rauher Stimme begann

„Du hast sicher recht Gràinne… es sind seltsame Zeiten in denen wir leben und keiner von uns weiß was noch so alles geschehen wird. Alles scheint im Umbruch und was gestern noch galt, scheint heute schon überholt zu sein. Und wie es um mich steht… nun… ich habe nie behauptet ein guter Mensch zu sein, mögen mich die Götter vor solcher Anmaßung bewahren und es wär mir auch zu langweilig…“

kurz blitzte sein wölfisches Lächeln auf bevor er wieder ernst weitersprach

„… ich denke aber auch nicht wirklich schlecht zu sein… ich bin wie ich bin… ein Mann der schon einige Zeit lebt, zuviel gesehen hat um noch an große Ideale und noch gößere Worte glauben zu können. Mir reicht es, selber zu wissen, daß ich meine Ehre immer behalten habe… und alle Heuchelei ist mir verhaßt… was aber nun uns beide angeht… nun… den Beweis, daß ich dich mehr liebe als alles andre hab ich dir mit meiner… Rückkehr… erbracht. Und bitte glaub mir einfach eines : Ich bin ganz sicher kein Ritter in schimmernder Rüstung, aber noch niemand hat mich je dumm nennen können und wenn ich dich, die Frau der keine gleichkommt, der ich je begegnet bin, hintergehen würde dabei riskierend dich zu verlieren… nun das wäre wirklich nicht sehr klug von mir, oder ? „

er zwinkerte ihr so zu, daß nur sie es sehen konnte, strich ihr liebevoll über die Wange und wandte sich dann mit Rhiannon zu

„Ja... ich glaube wirklich, ich habe nun endgültig die gefunden, bei der ich bleiben werde, wenn sie es auch will, aber was meine „Verfloßene“ angeht wie ihr sagt… hat denn Lydia wirklich so von mir gesprochen als sie unter fremdem Banner gegen eure Stadtmauern anrannte ? Ich wüßte nicht welchen Grund ich ihr dazu gegeben hätte, ich kann mich nicht erinnern, sie in der letzten Zeit überhaupt gesehen zu haben. Schon seltsam so etwas…“
24.11.2004, 20:23
Anonymous

Gast

 
Beitrag #20
 
Grinsend beobachtete Rhiannon den Mann, wie er sich um seine Liebste bemühte. Nein, bei Corum musste sie sich wirklich keine Sorgen machen. Mit dem konnte sie beruhigt ein Bett teilen, wenn wohl auch nicht hier und heute.

Versonnen beobachtete sie das Paar, nippte an dem Whiskey, der wie Feuer in ihrer Kehle brannte und ganz gegen ihren Willen ihre Lebensgeister wieder weckte.

"Ist zwar nur schottischer, aber einen irischen werde ich hier und jetzt wohl kaum finden.", dachte sie bei sich.

Dann schreckte sie hoch.

"Wie, was? Lydia? Nein, die hat das nicht verlauten lassen. Die hatte wohl genug zu tun, sich gegen Antyreal zu wehren, als dass sie auch nur eine deutlich verständliche Silbe herausgebracht hätte. Und es war auch viel eher eine der Wiesel...Wölfinnen, die so über Euch sprach. Ich war zufällig in der Nähe, als sie sich einem anderen Wolf gegenüber so äusserte. War zwar wohl privat, aber sie sprach so laut, dass man es kaum überhören konnte. Und spätestens jetzt verstehe ich, den Begriff "wölfisch" zu deuten. Aber über eines denke ich schon geraume Zeit nach, vielleicht könnt Ihr oder Eure Dame mir das verständlich machen:
Dieser Orden der Templer, sind das nicht Kreuzritter, die sich die Bibel als Wegweiser gewählt haben? Ich verstehe nun eines nicht. In diesem Buch steht: Wenn Dir Dein Feind auf die rechte Wange schlägt, so halte ihm auch die linke hin. Irgendwie lässt sich das Handeln der Templer doch nicht wirklich damit vereinbaren, oder sehe ich da etwas falsch? Vielleicht sollte man Kontakt zu ihnen aufnehmen, damit sie mich nicht dumm sterben lassen. Das wäre nun wirklich ein Grund für mich, mich in tiefste Verzweiflung zu stürzen, wenn man mir solches Wissen vorenthält."


Sie gähnte erneut. Dann packte sie sich einige der zahlreichen Decken und Kissen, die auf dem Bett herumlagen, griff nach ihrem Cape und machte es sich auf einer Ottomane bequem. So übel die Taverne von aussen aussah, so feudal waren die Gästezimmer eingerichtet.

"Ihr könnt ruhig schnarchen, ich werde sicherlich nichts davon mitbekommen. Aber seid so nett und weckt mich zum Frühstück."
25.11.2004, 03:17
Shauna Killedkenny
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Beitrag #21
 
Grimmig sah LadyNelson Corum an, als er mit einer von ihren Haarsträhnen spielte und mit ihr sprach. Ja, das stimmte schon, er war ein Schurke, durch und durch aber einer, der es mit der Wahrheit hielt und einen Ritter in glänzender Rüstung, nein, das hatte sie sich nie vorstellen können... Auch ihr wäre das zu langweilig gewesen.

Sie wollte gerade, etwas ruhiger gestimmt und schon fast verzeihend zu einer Antwort ansetzen, als sich Rhiannon in die Diskussion einbrachte.
Mit Erstaunen hörte sie zu und fragte sich völlig entgeistert, wer wohl Corum einen Sausack nennen mochte, solche Ausdrücke waren der Amazone vollkommen fremd und sie konnte sich niemanden vorstellen, der solch eine Wortwahl benutzen würde. Und... wieso war Lydia de Swillson ohne Banner unterwegs gewesen... Sie verstand die Welt nicht mehr.... aber wie sollte sie auch noch zu verstehen sein? Nun, da sich doch alles bewegte und nicht mehr zum Stillstand kommen wollte - schienen sich auch die anderen Allianzen der Dynamik des Spiels zu unterwerfen und Thorwaler wurden zu Söldnern und umgekehrt?

Tief in Gedanken hätte die Amazone beinahe nicht bemerkt, dass Rhiannon es sich auf der Liege bequem machte. Sie sah auf, noch etwas durcheinander von ihren Überlegungen und sagte:

Oh nein, meine Liebe... nicht Ihr werdet auf der Ottomane schlafen sondern

sie drehte sich zu Corum und zeigte mit boshaft glitzernden Augen auf den Krieger, wobei sie verkrampft darauf achtete, dass sie nicht lauthals loslachte.

ER wird dort nächtigen! So weit käm es noch, dass ich mich auf das Niveau von seinen Verflossenen hinunterbegäbe und mit ihm ein Bett teilte, ohne dass er auch ordentlich darum hätte kämpfen müssen.
Nein, Werteste - das Bett werde ich mit Euch teilen, falls es Euch nichts ausmacht... wenn doch, dann könnt Ihr Euch gerne nach einer anderen Bleibe umsehen.
... so isses!
25.11.2004, 16:17
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Beitrag #22
 
Auch Eremitaeus hatte einen beschwerlichen Ritt fast zur Hälfte hinter sich gebracht und staunte nicht schlecht, wie groß die Entfernungen in Palatin sein konnten. Eigentlich war er nur aufgebrochen, um dem Weihnachtsmarkt der Wölfe beizuwohnen. Doch nun musste er feststellen, dass der einbrechende Winter einem schnellen Intermezzo einen Strich durch die Rechnung machen konnte. Nun begann es auch noch zu wild zu stürmen und er war sich im klaren, dass bei der miesen ärztlichen Versorgung in diesem Landstrich eine Lungenentzündung recht ungünstig für ein Bestehen in den Arenen war. Und so bog er vom Wege ab und ritt auf eine Lichtung zu, die von einer Taverne zeugte. Das fahle Licht und Stimmengewirr waren zu hören und liessen ihn auf angenehme Gesellschaft hoffen. Also stieg er von seinem treuen Gaul ab und führte ihn unter die Ballustrade. Dort sollte zuerst das gute Tier versorgt werden und so holte er eine Decke und trockene Tücher aus seinen Satteltaschen hervor, um das Tier vom Wasser zu befreien. Das Fell war bis auf die Haut durchnässt und so nahm diese Arbeit doch mehr Zeit in Anspruch, als ein hungriger, müder und nasser Wanderer in Kauf nehmen wollte. Doch die Zeit wurde gar nicht so lang, wie man denken mochte, denn durch ein angeklapptes Fenster konnte Eremitaeus dem Gespräch zwischen zwei hohen Damen und einem hohen Herren lauschen. Sie unterhielten sich zuerst über dies und das, dann über jenes und noch anderes. Doch dann, Eremitaeus hielt mit dem Striegeln inne, begann das Gespräch irgendwie zu entgleiten. Er konnte nicht jedes Wort verstehen, jedoch ward ihm aufgegangen, dass dort Gift und Galle auf ehrbare Leute gespien wurde. Oh welch Hass und dunkler Geist aus den Mündern der dort anwesenden entsprang. Ihm stellten sich die Nackenhaare auf, er wurde bleich und ihn fröstelte noch viel mehr, als er Wort für Wort entschlüsseln konnte.

Er stand kurz da, die Pferdedecke in der Hand, sein Gaul ihm einen traurigen Blick zuwerfend. Doch dann, plötzlich, griff er seine Sachen, verstaute sie wieder, sattelte das Pferd und saß auf. Das war zuviel für ihn. Er zog die Kälte und Nässe des Novembers dem glühenden Hass der Gäste jener Taverne vor und war bereit noch Tage zu reiten, um nur ferner von diesem Ort zu kommen. In Gedanken wärmte er sich schon an den Feuern Winterfells und dachte an all die heiteren Spiele, die dort zur Zerstreuung angeboten wurden. Er hoffte, dass auch ein paar Trunkenbolde von der Otta und ein paar weihnachtliche Templer kommen würden. Denn dies waren Menschen, die es verstanden zu feiern. Die die Tore auch für anders denkende öffneten und den Geist der Weihnacht würdig empfingen...
25.11.2004, 17:55
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Beitrag #23
 
Den Arm liebevoll um die Schultern der Amazone gelegt und diese an sich ziehend, hörte Corum ernst den Worten Rhiannons zu und seufzte dann

„Verflossene… bei den Wölfen… also sehr viel ist da nicht verflossen... aber egal, was soll’s. Ich hab schon schlimmere Namen bekommen, ich denk ich überlebs..

Ich kann dir übrigens wirklich nicht viel über die Religion der Templer sagen, ich weiß daß sie andere Götter verehren als ich und daß sie ziemlich fanatisch sind und sicher liegt darin eine gewisse Gefahr. So was führt leicht dazu, daß man übertreibt und dann…“

langsam machte sich behagliche Wärme in dem Gemach breit, doch mit diesem verstärkte sich auch der Geruch den er schon vorher leicht wahrzunehmen glaubte, nur… daß es nun kein Geruch mehr war, sondern wesentlich intensiver.

Schnüffelnd sah sich der Kelte im Zimmer um, und machte sich dann daran die Quelle dieses infernalischen Gestankes aufzuspüren, was ihm nicht allzu schwer fiel. Zielsicher griff er unter das Bett und zog ein Nachtgeschirr hervor. Todesverachtend lupfte er den Deckel und ließ ihn gleich darauf zurückzuckend wieder fallen. Wer auch immer da seine Notdurft verrichtet hatte, sein Essen war ihm ganz sicher nicht bekommen…

Angewidert und das Gefäß weit von sich haltend, trug er den Nachttopf zum Fenster und warf ihn schwungvoll mitsamt Inhalt hinaus. Als er gleich darauf ein gänzlich unerwartetes *plong* hörte zuckte er zwar zusammen aber wies dann gleich den Gedanken, er könnte einen nächtlichen Herumtreiber damit getroffen haben zurück. Wer sollte in einer solchen Nacht schon vor fremden Fenstern lauschen. Nur einem Reflex seiner guten Erziehung gehorchend, murmelte er halblaut und geistesabwesend „oh… so sorry“ schloß dann die massiven Läden, und wandte sich, nachdem er sich gründlich die Hände in einer Waschschüssel abgespült hatte, wieder den beiden Frauen zu.

„Gut… und was das Nachtlager angeht, so bin ich ja schon zufrieden, wenn ich nicht wieder auf den Boden muß…“

er lächelte LadyNelson zu…

„… und was uns beide angeht… es gibt Dinge, auf die es sich sehr wohl zu warten lohnt und Preise, die jeden Kampf wert sind… „

er strich ihr zärtlich übers Haar und meinte dann…

„Ehrlich gesagt bin ich auch ziemlich müde, also ich hätte wirklich nichts dagegen jetzt ein wenig zu schlafen. Egal wo…“
25.11.2004, 20:16
Shauna Killedkenny
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Beitrag #24
 
LadyNelson ließ Corum gewähren und grinste ihn feixend an.

Nun, dann bin ich ja froh, dass ich keinen aus dem Zimmer schicken muss und es nicht zu diplomatischen Verhedderungen kommt, nur weil du auf dem Kanape schlafen musst. Aber jetzt... bitte - dreh dich um oder geh raus, ich würde mir gerne etwas anderes anziehen. Meine Kleidung ist zum Schlafen etwas unbequem.

Sie zwinkerte ihn kurz an, wohlwissend, dass er zu einem bestimmten Anlass, an den sie sich eigentlich mit Freude zurückerinnerte, schon etwas mehr gesehen hatte.
Die Amazone war gewiss nicht prüde aber sie hatte nicht vor, mehr zu zeigen, als es sich gehörte, wie so manch andere Damen es für gewöhnlich taten und so machte sie noch eine scheuchende Handbewegung, bevor sie sich daran machte, aus einer mitgebrachten Tasche Nachtwäsche zu kramen.
... so isses!
27.11.2004, 00:29
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Beitrag #25
 
Amüsiert, verblüfft und überrascht verfolgte Rhiannon, welch harschen Tonfall die Amazone anschlug. Nur den Bruchteil eines Wimpernschlages blitzten ihr Worte wie "Helden" und "Pantoffeln" durch den Sinn, doch hielt sie sich tunlichst zurück, diesen Gedanken weiterzuspinnen oder gar laut auszusprechen. Stattdessen bedachte sie die, die von Corum Gràinne genannt wurde, mit einem schrägen Seitenblick und monierte:

"Man hat ja schon auf alle möglichen Arten und Weisen versucht, mir ein Bett anzubieten, aber das hab ich noch nicht erlebt. Und von einer Frau schon gar nicht. Wenn ihr das Bett nicht mit Eurem Gefährten teilen wollt, gut, das bleibt Euch überlassen. aber mir vorzuschlagen, ich solle mir eine andere Unterkunft suchen, wenn ich nicht das Lager mit Euch teile, ist eine Dreistigkeit der besonderen Art. Immerhin seid Ihr hier eingedrungen, nicht ich. Und nun entschuldigt mich bitte, ich bin müde, und das nicht erst, seit Ihr hier aufgetaucht seid."

Brüsk rempelte sie die Blonde an, als sie zum Bett rauschte, unterwegs warf sie ihre Überkleider einfach von sich und ließ sie liegen, wo sie hinfielen. Mit einem letzten knurrigen "arrogante Kuh" auf den Lippen kroch sie unter die Decken und kaum, dass ihr Kopf das Kissen berührte, war sie schon fest eingeschlafen.
27.11.2004, 04:55
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Beitrag #26
 
Ein wenig belustigt sah Corum die schöne, blonde Kriegerin an, bevor erwiderte

„Ich denk nicht, daß daraus große Feindschaft zwischen unseren Völkern entsteht, wenn ich nicht bei dir schlafen darf. Im Gegenteil, die Helden von Tir Na Nog würden sich eher ins Fäustchen lachen, wenn sie jetzt hier wären… aber im Ernst…“

er faßte ihre Hand, hielt sie einen Moment in der seinen, strich mit dem Daumen darüber und führte dann ihren Handrücken an seine Lippen

„… ich respektiere dich viel zu sehr, als daß ich auf etwas drängen wollte, daß du jetzt noch nicht geben kannst… wir haben alle Zeit der Welt…“

er wollte noch etwas hinzusetzen, räusperte sich aber dann statt dessen vernehmlich und zwinkerte ihr zu

„Und jetzt störe ich dich nicht länger, ich denk es ist nicht verkehrt, wenn ich vor der Tür, die du so… nachhaltig geöffnet hast, Wache beziehe. Wer weiß was sich noch alles in der Gegend rumtreibt und auch wenn ich überzeugt bist, daß du dich selbst ganz gut wehren kannst, werde ich mir die Chance einmal wieder den Beschützer gleich zweier, schönen Frauen zu spielen, nicht entgehen lassen… Ich wünsche dir eine gute Nacht und süße Träume…“

Der Kriegerkönig lächelte seiner Geliebten zu, berührte noch einmal liebkosend ihre Wange, deutete in Richtung Bett, wo sich Rhionna schon schlafen gelegt hatte, eine Verbeugung an, warf sich Wehrgehänge und Umhang an und ging dann zu der nur noch lose in den Angeln hängenden Zimmertür um dort Posten zu beziehen
27.11.2004, 20:52
Shauna Killedkenny
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Beitrag #27
 
Aus den Augenwinkeln sah sie noch die Türe hinter Corum zuschwingen und grinste vergnügt vor sich hin.
Da draußen vor der Tür, da wäre er gut aufgehoben und den beiden Frauen, so wehrhaft sie auch sein mochten, stand daher eine ruhige Nacht bevor, wenn auch noch soviele Geister, Dämonen und frevelhafte Geschöpfe der Nacht ihr Unwesen treiben mochten.
Tief in ihrer Tasche kramend fischte die Amazone letztendlich ihr Nachtkleid heraus, zog sich flink um und machte es sich neben Rhiannon, die anscheinend schon schlief, gemütlich.

LadyNelson lag im tiefen Schlaf, nur wenige Minuten nachdem sie sich in die weichen Kissen gekuschelt hatte und träumte von Schnee und Eis...
In ihren Träumen brach eine neue Ära an - eine Eiszeit würde kommen und keine noch so schimmernde Rüstung, kein noch so ehrbares Dahergerede würde sie stoppen... ja, die Zeit war immer noch im Wandel, denn der Lauf der Welt würde sich niemals anhalten lassen - von nichts und niemanden.
Ein Lächeln breitete sich auf dem Gesicht der jungen blonden Frau aus und sie schlief ruhig und ungestört bis zum nächsten Morgen - was würde er bringen?
Krieg? Frieden? Feindschaft? Verbündete?

Die Antworten würden kommen... mit Sicherheit
... so isses!
02.12.2004, 02:21
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Beitrag #28
 
Was ein schlimmes Wetter. Ich hätte mit stürmischen Regen gerechnet, aber die Winter brach hier wohl schon früh ein. Ich lief durch den Schnee, weil mein Gaul schon in der kälte verstorben ist.
Ich fühlte meine Hände und Füße nicht mehr. Mir war kalt, aber als ich mein Leben schon aufgeben wollte sah ich im Norden ein Licht leuchten . . . es muss wohl zu einem Lagerfeuer gehören, oder zu einer Taverne . . .
Ich nahm noch mal meine ganze Kraft zusammen und schleppte mich zu der Hütte. Der Schnee war Kniehoch und ich konnte nur schwer durch den Schnee laufen.
10 Meter vor der Tür fiel ich zu Boden, rappelte mich aber wieder auf und riss die Tür zu dem Gebäude auf. Es war leer, ein paar Schlafende betrunkene sah ich in den Ecken.
Ich drehte mich und suchte den Wirt. Als ich ihn sah ging ich zu der Theke und fragte:

"Hallo mein Herr . . . sagt, habt ihr ein Zimmer für mich frei?", ich legte mein Rucksack ab und setzte mich auf einen Barhocker. Ich lehnte mich an die Theke an. Der Wirt blickte in seinen Notizbuch und sprach dann:
"Ja, aber das ist die Drecksabsteige, ganz oben im Dachboden.". Ich schüttelte den Kopf.
"Das ist völlig egal, aber ist es dort ausreichend warm . . . mit Decken oder einem Kamin?".
Der Wirt nickte und steckte mir den Schlüssel zu.
"Weißt du wie spät es ist?", fragte er mich und putze ein Glas.
"Nein!".
"Früher Morgen!". Ich nickte und schleppte mich dann die Treppen hoch in mein Zimmer . . .
02.12.2004, 13:29