Anonymous
Gast
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Beitrag #6
Vor langer, langer Zeit, hatte ihre Ahnin Blutrache geschworen und den ersten Krieg gegen den Zirkel des Lichts geführt, daher war auch die junge Kriegerin unversöhnlich gewesen. Viele Schlachten wurden geschlagen - der wohlbekannte Feind wurde zu einer gewohnten Gegebenheit.
Heute Nacht war sie, wie so viele Male auf den kleinen Hügel abseits der Hallen des Zirkels geritten, um die Machenschaften des Feindes auszukundschaften. Doch schon bei ihrer Ankunft beschlich sie ein seltsames Gefühl. Als sie ins Tal blickte, lag alles in friedlicher Dunkelheit. Dies war ungewöhnlich, sollten die Kriegsherren heute nicht Rat halten und müssten die Hallen dann nicht hell erleuchtet sein?
Aufgeregt sprach sie ihren treuen Späher Einauge an: „Spute dich, ich will wissen was da unten vor sich geht. Sollte das Heer marschieren, müssen wir die Verteidigung mobilisieren!“ Der Ork nickte grimmig, sprang von seinem Ross und schlich in die Dunkelheit.
Sammael musste nicht lange auf des Spähers Rückkehr warten. „Herrin, es gibt kein Licht im Dunkel. Portale zerbrochen, alles verlassen - menschenleer.“ Mit diesen Worten überreichte ihr Einauge einen faustgroßen Stein. Ungläubig hielt sie den Stein in das fahle Mondlicht. Er war von weißer Farbe und auf einer flachen Seite konnte sie noch den Teil eines feinen Ornamentes erkennen. Zweifellos musste dies ein Teil vom Portals der Hallen des Lichts sein.
Die junge Kriegerin nickte zum Abschied anerkennend in Richtung der verlassenen Stätte des einstigen Feindes. Mit dieser unverhofften Botschaft kehrte sie zu ihrem Herrscher zurück.
Der vertraute Feind war nicht mehr. Das Fragment aber wurde zu den Schätzen des Reiches gelegt. Sollte es sich ereignen, dass der erste Stein geworfen wurde, so hätte man zwei Steine, die zurückgeworfen werden konnten.
So begab es sich, dass für eine Weile Frieden einkehrte – doch ein Kriegerherz ist rastlos...
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09.02.2009, 02:14 |
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