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Ein Tag wie jeder andere? [RPG] [Angriff auf Das große Heer]
Anonymous

Gast

 
Beitrag #3
 
Auf den Bäumen lastete der Schnee und der Wald lag wie eine schüchterne Braut unter der weißen Decke. Eine größere Gestalt schleppte sich langsam durch das kniehohe Weiß, verfolgt vom heulen der Wölfe und dem Geschrei anderer weit entfernten Kreaturen.
Die Verteidigung bei Barad-Dur war ein Erfolg. Trotz dessen war der Rückweg mühevoll und die Wunden galt es zu versorgen.
Schon seit einigen Tagen war es zu kalt um ein Feuer entfachen zu können. Erst am vorigen Tag war er gezwungen gewesen ein Kaninchen zu fangen und es roh verschlingen zu müssen. Danach hatte er sich kurzzeitig etwas besser gefühlt und Hoffnung keimte wieder in ihm auf. Allerdings war die Kraft die er daraus schöpfte mittlerweile längst verloschen. Außerdem hinderte ihn die Wunde, welche an seinen Rippen klaffte, daran, weiter jagen zu können. Er hatte zuviel Blut verloren und wenn er sie nicht schnell versorgen würde, würde sie sich entzünden, was hier den sicheren Tod bedeuten würde.
Mühsam schleppte er sich weiter vorwärts, einem unsichtbaren Weg folgend und Immer wieder brach er zusammen, doch rappelte er sich ein jedes Mal wieder auf. Er wollte schon aufgeben, aber nach einer schier endlosen Zeit jedoch, fand er das was er suchte. Eine größere Felsspalte wo er sich ausruhen und seine Wunde behandeln konnte. Langsam kroch er hinein um der eisigen Kälte zu entkommen. Anfangs blind in der dunklen Höhle tastete er sich vorsichtig vorwärts um nicht in irgendein für ihn unsichtbares Loch ohne Ende zu fallen. Als er an eine Wand stieß, lehnte er sich behutsam dagegen und ließ sich auf die Knie sinken.

„Torian! Wach endlich auf !“ Er öffnete langsam wieder die Augen und sah seinen Bruder Rawathorn vor sich. Sie befanden sich auf einer großen grünen Wiese, wo sie ihr Nachtlager aufgeschlagen hatten und er sah viele verschiedene Vögel hoch in der Luft. Er richtete sich auf und sah Rawathorn, der bereits die Sachen zusammenpackte. „Wir müssen weiter, die Sonne ist bereits aufgewacht.“ Torian nickte und streckte sich dem Himmel entgegen. Sie waren bereits seit einigen Sonnenumläufen unterwegs gewesen, jedoch trafen sie bisher auf Keinen der sie in irgendeiner Weise aufhalten sollte.
Sie marschierten fröhlich weiter, immer dort entlang wo sie sich hingezogen fühlten. Sie durchquerten verschiedenste Täler, bestiegen die höchsten Gipfel und durchquerten die finstersten Wälder Viminals. Nie ihr Ziel aus den Augen verlierend. Es war eine wundervolle Zeit.
Doch plötzlich öffnete sich zu Torians Füßen ein großes finsteres Loch und versuchte ihn regelrecht zu verschlingen. Es schien ihn aufzusaugen und krabbelte ihm langsam den ganzen Körper hinauf. Er versuchte nach seinem Bruder zu schreien, doch kein Wort brachte er über die Lippen. Es schien als hielte irgendeine unsichtbare Macht seine Stimme zurück und mehr und mehr seines Körpers verschwand in der schwarzen Masse. Torian versuchte dagegen anzukämpfen, doch mit jedem Ruck versank er noch tiefer. Bis schließlich nur noch sein Kopf und seine rudernden Arme frei waren und er ein letztes Mal seinen Bruder von hinten sah, welcher nichts ahnend schon ein gutes Stück voraus zu sein schien. Dann verschwand sein Kopf ebenfalls in der Masse und er verlor sich in der Schwärze.“


Erschrocken riss er die Augen auf. Nichts, er sah nichts. War er noch immer in der schwarzen Masse gefangen ? Wie ging es seinem Bruder ? Konnte dieser entkommen ? Etliche Fragen schwirrten in seinem Kopf herum, doch langsam konnte er schwach Umrisse erkennen und seine Erinnerung kehrte zurück. Er war in einer Felsspalte, er muss eingeschlafen sein. Erleichtert stellte er fest, dass es nur ein Traum gewesen sein muss. Ein Traum von vergangen Tagen, wo er und Rawa durch die Welt reisten. Mit dem Ziel ihres Urgroßvaters. Alles bis auf das schwarze Loch stimmte mit damals überein, doch damit konnte er sich jetzt nicht beschäftigen. Er zitterte am ganzen Leib. Mittlerweile wurden seine Augen an die Dunkelheit der Höhle angepasst und er konnte seine nähere Umgebung einigermaßen gut erkennen. Er fand viel trockenes Feuerholz und stapelte dieses so geschickt wie es in diesem Zustand noch ging zusammen. Daraufhin holte er zwei etwas größere Steine aus seinem Beutel und fing an, leicht über die Feuerstelle gebeugt, die Steine aneinander zuschlagen. Schon nach kurzer Zeit hatte er für ihn das wunderschönste Feuer, das er je gesehen hatte. Langsam legte er sich daneben und die warme Luft hüllte ihn wie eine Decke ein. Ein Lächeln spiegelte sich auf seinem Gesicht wieder. Er hörte draußen den Wind an der Höhle entlang peitschen und das Feuer in der Höhle knistern. Von den beiden Mäusen allerdings, die die Wärme anzog, bekam er schon nichts mehr mit. Er hatte wieder das Bewusstsein verloren.

Es war eine riesige Festung. Umgeben von den dicksten Mauern die die beiden bisher gesehen hatten und der größten Statue die in den Himmel reichte. Es gab Händler, Schmiede und vieles mehr. Westlich der Festung war ein großer Tempel erbaut worden, zu Ehren Junos. Doch mit diesen Göttern hatte keiner von ihnen viel zu tun. Torian und Rawathorn respektieren sie als eine Art höhere Macht, jedoch verehren sie sie nicht wie manch andere.
Dort verbrachten sie viele Tage und lernten viele neue Freunde kennen. Auch einige treue Gefährten stießen zu ihnen und so entstand die Sippe „Das Große Heer“, mit Durundan als ihrem Jarl.


Dieses mal erwachte er ruhig. Er fühlte sich zum ersten Mal seit sie bei Barad-Dur ankamen wieder einigermaßen frisch. Die Schlacht dort war gewaltig gewesen und hatte ihn gut geschwächt. Die meisten seiner Kameraden wollten noch ein paar Tage dort verbringen, um den Genuß des Sieges zu kosten. Aber Torian hatte ein beunruhigendes Gefühl. Er musste einfach schnellstmöglich zurück.
Er verließ die Höhle wie er sie aufgefunden hatte und machte sich weiter auf den Weg gen Heimat.
Als er endlich seine Heimat erreichte, bot sich ihm ein Bild des Grauens. Seine Sinne hatten ihn nicht getäuscht und sah wie Das Große Heer von einigen verschiedenen Heeren belagert wurde.
Mit Mühe huschte er an den Belagerern vorbei und erfuhr, dass ihr Jarl Desperado letzte nacht mit einigen seiner Kriegern, darunter seine Huskarle, auf einen Raubzug Richtung "Festung" unterwegs sind.
"Nun gut." Sprach Torian. "Die einen schlafen bei 'Barad-Dur' ihren Rausch aus und die anderen sind weit entfernt am plündern. Nun liegt es wohl an uns und um anderen Sippen um Hilfe zu fragen wäre es nun wohl zu spät. Macht euch bereit und nehmt soviele mit wie ihr könnt. Wir werden uns an Odins Tafeln wiedersehen und dann will ich wahrliche Heldentaten von euch zu hören bekommen."Er nahm seine Axt in beide Hände und vergaß seine Wunden von der letzten Schlacht und rief:
"ABER MACHT ENDLICH DIESES VERFLUCHTE TOR AUF, ICH WILL MEINEN FEINDEN IN DIE AUGEN BLICKEN KÖNNEN UND NICHT AN EINEM STINKENDEN PFEIL ZU GRUNDE GEHEN !!!"

Das Tor ging auf und mit lautem Gebrüll und einem dreifachen "ODIIIIIIIIN" stürmten die restlichen Krieger auf die Angreifer zu.
02.11.2005, 16:31


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[Kein Betreff] - von Anonymous - 02.11.2005, 14:14
[Kein Betreff] - von Anonymous - 02.11.2005, 16:31
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