Dieses Ding, Ungeheuer! Die Gefahr war bei weitem nicht gebannt, hatte durch den Kampf erst so richtig begonnen. In seinen Ohren hörte er ihre Stimme, spürte, wie sie in seinem Kopf wiederhallte und seine Wunden bei jedem ihrer Worte schmerzvoll pochten. Nein, das konnte nicht möglich sein! Qualvoll verzerrte sich sein Gesicht, als er spürte, dass sie nunmehr Einfluss auf ihn hatte. Noch geringen, aber mit der Zeit würde er stärker werden.
Bei den Göttern, er durfte nicht zulassen, dass dieses Wesen noch einen Atemzug länger auf dieser Erde verweilte, und wenn es ihn sein Leben kosten würde. Als ob ihm seine Sinne schwinden würden, ließ er sich vom Barhocker gleiten, fiel dumpf auf seine Knie. Hier, ganz in der Nähe, hatte er mit Hopeless gekämpft. Hier, zu seinen Füßen, lag der Dolch, den der Brigant in seiner grenzenlosen Hinterhältigkeit im Faustkampt eingesetzt hatte. Hier war er gelandet, nachdem TheUnforgiven ihn aus der Hand seines Gegners geschlagen hatte.
Konzentration. Der Untoten den Rücken zugewandt stützte er sich auf seiner rechten Hand ab, griff dabei nach dem Dolch. Die linke an seiner Schläfe, das Gesicht wut- und schmerzverzerrt. Diesen Kampf bestritt nicht TheUnforgiven, düstere Dämonen, Fratzen seiner Peiniger aus längst vergangenen Tagen, trieben ihn dazu. Gesichter, die er nie in seinem Leben zu sehen bekommen hatte, verspotteten ihn, trieben ihn an, überschütteten ihn mit Hohn. Langsam zog er sich wieder empor, seine Augen fanden ihren Weg über den Tresen, ein flehender Blick in Auroras Augen. 'Rette mich.', flüsterte er ihr zu.
Dann war er wie der Blitz. Noch im Aufstehen machte er kehrt, drehte sich zu seiner Feindin um und sprang geradewegs auf sie zu. Der stattliche Dolch nun hinter seinem Rücken, doch auch das nur für den Bruchteil einer Sekunde. Wieder holte er aus, zu einem Aufwärtshaken dieses Mal. Am Kinn wollte er treffen, doch die Dolchklinge sollte ihren Weg durch den Kopf hindurch finden. Lionel und Tidus waren hoffentlich beschäftigt genug, als dass sie ihn nicht aufhalten konnten. Das Böse bekämpfen - und wenn es das letzte Mal in seinem Leben sein sollte.
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