Nur etwas zu trinken. Ich habe viel geschwitzt dort draußen, auch wenn es hier angenehm kühl ist.
Und zu-
Nein danke, ich habe erst.. letztens wieder.
Tatsächlich hatte Lahran in Form eines Wolfes vor ein paar Tagen ein ganzes Reh gerissen.
Nach einem kurzen Augenblick, in dem er sich Szenen aus der elfischen Geschichte ansah, erschien Sephir wieder mit einem randvollen Krug, dessen Inhalt nach allen möglichen Früchten roch.
Hier, trink das, es stärkt die Lebensgeister, meinte der Frostelf nur.
Sagt, wollte Lahran wissen, was führt einen Frostelf den langen Weg vom Hohen Norden hierher nach Rom?
Es gilt, Kunde zu tun. Ich habe mir zum Auftrag gesetzt, die Menschen zu warnen, vor der Bedrohung, die scheinbar schon auf dem Weg hierher ist.
Ihr wisst ja gar nicht wie nahe. Wenn es so weitergeht wie bisher hat Rom binnen Jahresfrist keine Verbündeten mehr. Nicht weil sie sich abwenden. Sie wurden in den letzten fünf Jahren einer nach dem anderen geplündert, gebrandschatzt und die Felder mit dem Blut ihrer Bewohner begossen. Immer wieder wurde dabei von großen schrecklichen Gestalten gesprochen, mit dunkler schuppiger Haut und gekrümmtem Gang.
Orks?
Ganz richtig. Niemand weiß, wie groß die Horde genau ist, aber sie muss riesig sein. Verblüffend ist dabei, dass vorher niemand ihre Anwesenheit bemerkt hat. Sie müssen also über zauberkräftige Verbündete verfügen.
Dämonen.
Das war auch mein Gedanke. Ihr Elfen müsst wissen, wie sie in unsere Welt gekommen sind. Es ist wohl eines der schlimmsten Vergehen, der Menschheit gewesen.
Er schwieg betroffen und erinnerte sich voller Zorn an den, der ihm das angetan hatte.
Wie dem auch sei. Erinnert Ihr Euch an das Land Horn't'al? Es wurde doch zerstört und alle, die dort lebten getötet. Es heißt, der junge Prinz Nils ist mit einem Helfer, Oliver, entkommen. Diese beiden sind die einzigen, die je gesehen haben, mit wem wir es wirklich zu tun haben. Das ganze ist jetzt 37 Jahre her, also besteht noch die Chance, dass sie leben und noch bei Kräften sind.
Wenigstens eine gute Nachricht. Nach allem was Ihr erzählt habt, ist die Armee noch viel größer als ich dachte. Im offenen Kampf kann man sie also nicht besiegen, also braucht man gar nicht erst beim Parlament anzuklopfen. Ich kann mir aber wohl vorstellen, wie wir die Orks ein für allemal loswerden und das, ohne die Völker der Erde zu gefährden. Ein sehr mächtiger Dämon muss die Horde wohl von einem Ort zum anderen teleportieren. Dazu müssen die Orks in die zeitlose Ebene der Dämonen gehen und an einem Ort, den nur dieser Dämon kennt, wieder in unsere Welt eintreten. Wenn wir den Dämon in dem Moment binden, in dem sich die Massen der Orks in der zeitlosen Ebene befinden. Dann kommen sie nie wieder dort heraus.
Ich hoffe, Ihr wisst wovon Ihr redet. Es wird nicht allzu schwer sein, die Identität des Dämons herauszubekommen, wenn wir erstmal den Prinzen und seinen Freund gefunden haben. Etwas ganz anderes ist es, ein Gefäß für seinen bösen Geist und ein Mittel zu finden, das ihn auch ewig und ohne Möglichkeit zur Rückkehr gefangen hält. Zu schade, dass man Dämonen nicht töten kann.
Doch ich denke, es wird schon Problem genug sein, Nils und Oliver zu finden. Wo sich Oliver aufhält, das weiß ich. Er ist in der Stadtwache als Offizier tätig. Aber wo mag nur Prinz Nils sein....
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