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Vom Buch mit Inhalt
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Beitrag #46
RE: Vom Buch mit Inhalt
Minsc lauschte den Worten der jungen Frau: "Sara? Das ist ein guter Name!" Minsc Blick wanderte weiter zu seinem Hamster, der vergnügt vor sich hin zu fiepen schien. Minsc wandte sich wieder der jungen Frau zu: "Boo hat entschieden- Sara ist ein wirklich guter Name. Sara scheint, soweit Minsc das beurteilen kann, verwirrt zu sein. Sara muss sich da nicht beunruhigen, Minsc kennt Verwirrtheit sehr gut aus eigener Erfahrung, und wenn Gedanken sich verknoten, ist Aine wirklich jene, die diese Knoten lösen kann!"

Minsc geleitete die junge Frau zu Aine, doch erstarrte plötzlich, sein Sara gereichter Arm wanderte zum Schwertgriff, denn hinter Aine war überraschend, für ihn und wohl für alle Anwesenden, der Kapitän des Schiffes aufgetaucht...
23.11.2011, 21:52
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Traumtaenzer
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Beitrag #47
RE: Vom Buch mit Inhalt
Die Besatzung der Liburne war vertraut mit des Kapitäns Angewohnheit, vollkommen überraschend mit unheimlich wirkender Lautlosigkeit hinter einem aufzutauchen, ob Aine überrascht sein würde, blieb abzuwarten, doch zumindestens erklang in Aines Rücken des Kapitäns Stimme mit beissendem Tonfall: "Ma'am, soweit ich mich erinnere, gab ich die Anweisung, mir Sichtungen eines Schiffes zu melden? An eine Meldung durch Euch kann ich mich nicht erinnern, an die meiner eigenen Augen schon! Ein Boot mit zwei Personen, darunter einer, deren Ruf mir wohlvertraut ist!"
Der Kapitän trat an die Reling: "Ma'am, eine weitere Beförderung harrt Euer, Ihr seid nun Kapitän dieser Liburne! Und wie Ihr nun angeredet werdet wollt, mögt Ihr selbst entscheiden!"
Der Kapitän entschwand über die Reling- in ein Beiboot, dessen Segel er setzte. Ein letzter Zuruf galt Aine: "Ma'am, nun könnt Ihr, oder Euer Gorilla, mir mühelos mit Pfeil und Bogen den Garaus machen, sollten Euch lächerliche Ehrbegriffe oder Moral daran nicht hindern. Oder Ihr erschiesst den Mann auf jenem Boot, das sich gerade nähert... denn kein Kapitän eines Schiffes, das diesen Mann an Bord nimmt, bleibt Kapitän!"

Das Beiboot nahm mit prall vom Wind gefüllten Segel einen Kurs, der entgegengesetzt zu dem der Liburne verlief. Der Rücken des nun ehemaligen Kapitäns war dieser zugewandt, und wie es schien, mit demonstrativer Verachtung...
23.11.2011, 22:11
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Sabeth
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Emmingen
Frau Emmm

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Beitrag #48
RE: Vom Buch mit Inhalt
Die junge Frau blickte noch einmal zurück und sah den Mann, der als einziger hier edlere Kleidung zu bevorzugen schien. Er hatte doch mit ihr gesprochen. Sie hielt sich kurz an der Stirn fest. Diese vermaledeite Platzwunde auf der Stirn hatte sie zu einer vollkommen verwirrten Frau werden lassen. Werter Minsc, wenn ihr mich einen Moment entschuldigen könntet, so würde ich gern dem Herrn dort an dem Geländer etwas erklären. Sobald ich mich mit ihm unterhalten habe, komme ich gern mit zu jener Dame, die ihr Aine nennt. Ich glaube mit meinem Kopf ist etwas nicht in Ordnung. Meine Erinnerungen sind verschwunden oder nur noch ganz oberflächig erhalten. Irgendetwas sagt mir aber, dass ich mich nicht so benehmen sollte, wie ich es gerade tue. Ich bin verwirrt. Sara lies den Arm von Minsc los, wandte sich an den Herrn, der sie vor Minsc angesprochen hatte und ging auf ihn zu.

Sie lächelte mild und entschuldigend.Mit der einen Hand rieb sie ihren Unterarm, fühlte den samtigen Stoff, strich darüber und schloß einen Moment die Augen. Bilderfetzen schossen ihr durch den Kopf und ein leichter Schmerz an der Stirn holte sie sofort zurück. Sie öffnete die Augen, atmete einmal tief ein und hielt dem Mann ihre Hand hin.

Ihr müsst mein Verhalten entschuldigen, aber momentan bin ich nicht Herr über meine Gedanken und auch nicht über mein Benehmen. Ich bin mir aber sicher, dass ich gerade sehr unhöflich zu euch gewesen bin. Sie knickste leicht vor ihm und lächelte zuckersüß. Auch ich möchte euch einen guten Tag wünschen und mich vorstellen. Minsc, das ist der Mann mit dem Kampfhamster Boo, habe ich mich als Sara vorgestellt, denn mein tatsächlicher Name, sowie der Grund meiner Verlorenheit, ist mir entfallen. Ich vermute aber einfach, es hat etwas mit der Verletzung meiner Stirn zu tun und der Tatsache, dass ich mich euch, nun nennen wir es unsauber, angeschlossen habe.

Sie schaute aus ihren dunkelgrünen Augen den Mann an, der so aus der Nähe betrachtet, sehr anziehend war und in der Tat schob sich ein Bild vor ihr inneres Auge, welches aus keiner ihr bekannten Erinnerung entsprang. Sie wurde leicht rot, denn solche Gedanken hatte sie, da war sie sich sehr sicher, noch nie gehabt. Sie musste ein Kichern unterdrücken und schaute auf den Boden. Verlegen schob sie einen Fuß vor den anderen und blickte wieder zu dem Mann. Also, mein Vorschlag lautet: Alles auf Anfang und wir beginnen neu! Sie lächelte und das Geheimnis ihrer vorherigen Gedanken schimmerte auf ihren Lippen.
Sei mindestens genauso ideen- und erfindungsreich in deiner Suche nach innerem Frieden, wie du es auch in der Welt des Wettkampfs und der Neurosen bist.

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27.11.2011, 11:36
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Aine
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Beitrag #49
RE: Vom Buch mit Inhalt
Männer waren kompliziert...

Aine blickte auf den Rücken des Kapitäns. Sein Rücken - breit wie eine alte Eiche - war so gerade wie man es von einem Mann seines Standes erwarten durfte. Und doch...Aine überlegte, ob der Mann beleidigt war. Weil ein anderer Kapitän sich seinem Schiff näherte? Oder weil sie nicht rechtzeitig gerufen hatte, dass sich so eine Nussschale in Sicht war? Ja, Verdammt nochmal, sie war doch grade erst befördert worden und konnte deshalb noch gar nicht wissen, was alles vonnöten war, um diesen Beruf auszufüllen.

Die Halbelfe blies sich mit finsterem Gesicht eine Strähne aus dem Gesicht. Die Arme verschränkt starrte sie auf den Hinterkopf des Kapitän in der Hoffnung, er würde davon tot umfallen oder schlichtweg ins Wasser plumpsen und jämmerlich ertrinken. Verdient hätte er es zumindest, ihm würde kein Schiffsratte eine Träne nachweinen.

Da der ihr der Kapitän jedoch nicht zu Gefallen war, trat sie abseits von ihm an die Reling und sah zu den beiden Gestalten im Boot, das nicht größer als ein Dingi war, um sich selbst ein Bild von den Neuankömmlingen zu machen. Eine Frau und ein Mann waren darin. Beide hatten einen glasigen Blick, was vor allem am Inhalt der leeren Flaschen liegen mochten, die sich an Bord des Dingis befanden.
"Hm..." Aine rieb sich die Nase. Sie hatte keine Ahnung, warum der Kapitän wollte, dass sie den Mann erschoss. Er sah ihr nicht allzu gefährlich aus und allein aus Bosheit heraus tötete sie niemanden. Andererseits konnte sie sich ja auch schlecht mit dem Kapitän anlegen und Minsc wollte sie auch nicht zu einem Totschlag anhalten.

"HEDA!" rief sie dem Mann im Dingi entgegen. "FANGT! IHR WERDET ES BRAUCHEN!"

Damit zog sie ihren Dk`tagh aus ihrem Gürtel, klickte die beiden seitlichen Klingen daraus hervor und warf den Dolch so, dass er direkt vor dem Fremden im Holz steckenblieb. "NEHMT UND KÄMPFT UM EUER LEBEN!"

Anschließend gab sie den Matrosen einen kurzen Wink, die bereits mit Haken und Seilen an die Reling getreten waren, um das Dingi heraufzuholen. Die grinsten nur und begannen dann die Haken in das Dingi zu setzen um es sodann an Bord zu ziehen.
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28.11.2011, 12:16
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Iterpia
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Beitrag #50
RE: Vom Buch mit Inhalt
Seit Tagen bereits beobachtete sie erstaunt die besorgnis-, sonstig allerdings überhaupt nicht erregende Verwandlung ihrer Unterwäsche von geschmeidigem Stoff zu vor Dreck stehender und juckender Baumrinde. Wegen dem Rum hatte ihr Geschmack als letzte funktionierende Sinneswahrnehmung ebenso endlich ihren Körper verlassen, weshalb sich der erbärmliche Gestank der beiden Körper in dieser Holzwanne glücklicherweise nur noch als rauher Pelz auf der Zunge offenbarte. Wobei sie sich nicht sicher sein konnte, ob dies nicht auch eine Nebenwirkung der massiven Knutscherei mit einem unglaublich unrasierten und nimmersatten Kerl war.

Doch das Grausamste an diesem Zustand war ihre andauernde Unfähigkeit, sich verbal ihrer unmittelbaren Umwelt mitzuteilen. Alle Versuche dies zu tun, endeten in fragwürdigen Grunzlauten, die widerum mit sofortiger Wirkung von Dumpfbacke (Das Bild schwenkte hier kurz zu einem schnarchenden Mann, auf dessen behaarter Brust sie lag) falsch verstanden und als erneute Begründung zum Sex ausgelegt wurden.

Sie versuchte es daher so oft wie möglich. Auf der endlosen Weite des Wassers vollkommen hemmungslos zu rammeln erschien ihr als vollkommene Möglichkeit, mehr über die körperliche Gier und Kraft zu lernen. Mehr, als göttliche Eingebung sie jemals lehren könnte. Allerdings ging der ewige Durst nicht an ihrem Verstand vorrüber, ohne stets penetrante Halluzinationen zu hinterlassen. Erst vor einigen Stunden hatte sie noch gerade rechtzeitig erkannt, dass es kein angreifender Schwertfisch war, der nach ihr zuckte. Das bereits gezogene Messer hatte Dumpfbacke zum Glück nicht bemerkt.

Nun denn. Es waren einstweilen lange Tage und Nächte, und ewig schaukelten sie einsam durch unterschiedlichstes Wetter. Das Spiel auf ihrem Aulos verschaffte ihr einen Funken innere Einkehr. Schon lange hatte sie ihre Verständnislosigkeit ob der Unbekümmertheit der Dumpfbacke über Bord gehen lassen. Sie würden elendig verdursten, noch bevor sie verhungern, geistig verenden, ertrinken oder von einem herabstürzenden Stern versenkt werden würden. Geschweige denn Land erreichen konnten. Doch sie konnte es nicht glauben. Vorhersehung war keine Möglichkeit, sondern reines Schicksal. Es konnte so nicht enden. Sie spielte auf ihrem Instrument an manchen Tagen mehrere Stunden lang und lauschte der Magie der Klänge.

...

Graue Schleier zogen sich durch ihr Sichtfeld. Der Horizont waberte unstet und wechselte ständig Form und Farbe. Alles erschien verschwommen. Ein merkwürdiges Grinsen hatte sich in ihr Gesicht gegraben und war schmerzend versteinert. Es war windstill, die Mutter verbrannte die Welt. Sie musste sich zum blinzeln zwingen. Die Trockenheit in ihrem Mund schien ihre Gedanken in Besitz zu nehmen. Dies war die Ewigkeit auf Erden.

War es ein Schatten, der dort auf sie zukam? Sie drehte ihren Kopf ein wenig und umklammerte ihren Aulos fester. War es der Übergang in die Unterwelt, um endlich ihre fleischige Hülle zu verschlingen? In ihrem Inneren erwachte eine müde Stimme, die sie schon lange nicht mehr gehört hatte. Sie lauschte ihr halb betäubt aber angestrengt.

Ein Schiff. Iterpia, es ist ein Schiff. Erwache! Sie zwang sich wieder einmal zu blinzeln.

"Iterpia..." flüsterte sie. "Das ist mein Name. Das dort..." Iterpia stand auf, wobei der kleine Kahn bedenklich schaukelte. Sie zeigte mit ausgestrecktem Arm in Richtung des Schattens und krallte sich an der Schulter von Dumpfbacke fest. "... das dort ist ein Schiff! Ein Schiff!" Zum Glück war ihr Grinsen sowieso versteinert, ansonsten hätte sie nun kostbare Kraft aufwenden müssen, um es herzustellen. "Schicksal..." kicherte sie leise.

Im nächsten Augenblick schlug plötzlich direkt neben ihrer Hand ein grässlich brutal aussehendes Messer ins Holz. Einen verdatterten Augenblick starrte sie es an, bevor sie endlich erschrocken und pikiert ihre Hand wegzog. "Was bei den G..." stotterte sie, machte einen Schritt zurück, stolperte über ein haariges Bein und legte sich quietschend der Länge nach hin.
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01.12.2011, 00:20
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Mizzizzippi
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Beitrag #51
RE: Vom Buch mit Inhalt
Eine Eigenschaft, die jeder halbwegs gute Pirat sein Eigen nennen sollte ist die, Schiffe ohne optische Hilfe zu sehen. Wir könnten auch sagen, er soll sie riechen, schmecken, ihre Nähe spüren wie ein Säugling die Brüste seiner Mutter. Selbst die durch Alkoholgenuss, Durst oder Wollust getrübten Sinne des Piraten sollten diese Eigenschaft nicht oder nur unwesentlich trüben, denn davon kann sein Leben abhängen, auch wenn dieses noch so wenig wert sein sollte - in manchen Augen. In unserem konkreten, mehrfach sinngetrübten Fall war uns durchaus bewusst, und zwar weit bevor der Typ im Storchennest unsere Nussschale ausmachte, das sich hier eine Liburne mit dem Black Jack näherte, was einerseits erfreulich war, weil uns der Rum allmählich ausging und andererseits ganz und gar nicht erfreulich war, weil uns die Höllenbrut an Käptn auf diesem schwimmenden Grab nicht unbekannt war. Dieses Gefährt existierte nur ein einziges Mal auf den Weltmeeren und hatte ein einzigartig mieses Oberhaupt. Ja selbst unter uns Piraten gab es ab und an auch unsymphatische Zeitgenossen.

Die Aussicht, auf diesem Schiff abermals unter Deck den Ratten in Ketten Gesellschaft zu leisten war riesig groß, doch unsere Energie so klein, das wir nur davon träumten, unsere blonde Begleitung, die sich zwischenzeitlich als weit weniger kühl herausstellte als wir angenommen hatten, und zugleich die Jolle zu verlassen, um auf unsere eigene Art und Weise auf das Piratenschiff zu gelangen. Dies hätte uns zumindest Zeit und den Überblick verschafft, welche Gestalten sich sonst noch an Bord aufhielten. Doch so verging die Zeit ohne eine Reaktion unsererseits und das Schiff näherte sich bedrohlich.

Träumen war ein gutes Stichwort. Während sich etwas Spitzes Eisernes unweit unseres Kopfes ins nasse Holz bohrte und Iterpia, so nannte sich der glühende Vulkan im unschuldig blonden Gewand, sich abermals quietschend auf uns stürzte, gedachten wir immer noch verträumt und umnebelt der vergangenen Tage und Stunden, in der wir erfahren hatten, wozu Weiber fähig sind, die den Tod vor Augen haben und darum den Rest ihres Lebens im Zeitraffer vorauseilen wollen. Für ein gutes Dutzend Nachkommen hätte ihre körperliche Gier wohl locker gereicht. Jeder Inselhäuptling hätte sie für diese fruchtbare Gabe königlich beschenkt und vermutlich zur Führerin seines Harems ernannt. Doch wir hatten jetzt nur noch Lust auf Ruhe und Frieden und vielleicht auf eine alkoholfreie Alternative zum Rum, die unsere salzigen Lippen benetzt und die Nebel vor unseren Augen vertreibt. Auch unsere Stimmbänder folgten noch nicht gänzlich dem, was ihnen vom Kopfe her vermittelt wurde.

„Jetsch nisch Pia. Lasch unschere Glocken in Ruh, wir schind schooooooooo müd. Hörsch Du nisch? Du?? Du schollst um unscher Leben kämpfen. Alscho schteh auf un schnabbap Disch dem Dolsch un kämpf für unsch!“

Klabautermann und Seehexe – was war das denn? Wir verstanden ja unsere eigenen Worte nicht!? Obwohl, das kam ja durchaus des Öfteren vor, was aber trotzdem nicht die aktuelle Situation erklärte, die uns leicht unangenehm vorkam. Irgendwie waren wir in einen ganz derben Seegang geraten, der mit dem tatsächlichen Wetter wenig zu tun hatte. Welcher Kompass uns hier wieder glücklich herausführen würde, das wusste nur Neptun selbst – oder Käptn Jack Sparrow!

Ach so, das sind ja wir selbst. Potzblitz!!
"Lasst die Segel fallen und vor den Wind...... Bringt uns an den Horizont... .... Wir sind schlimme Schurken...... Trinkt aus Piraten - joho!"
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.12.2011, 16:22 von Mizzizzippi. )
02.12.2011, 16:18
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Iterpia
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Beitrag #52
RE: Vom Buch mit Inhalt
So sehr sie auch manchmal ihren Kopf durchsetzen konnte - gegen Holzplanken war auch ihr Schädel nicht sonderlich gewappnet. Auch wenn das Holz schon bessere Tage gesehen hatte. Wie dem auch sei, es tat weh - und vertrieb einen Großteil der Nebelschwaden in ihrem Hirn. Automatische begann es ganz natürlich aus ihr herauszusprudeln; Erst war es noch ein grummeliges Wimmern, welches jedoch rasch an Lautstärke gewann und einen gewohnt scharfen Tonfall erreichte.

".. werde dieses verdammte Boot in aller Ruhe zerlegen, zerhacken und verbrennen! Das stinkende Rumgesöff über dem Feuer kochen und diesen Sack hier", sie fuchtelte in Dummkopfs Richtung, "darin garen bis ihm seine Eier platzen! Und dann!! Dann!! ..", sie zögerte kurz und schien die richtigen Worte zu suchen, während sie sich wieder aufrappelte. Den Dolch schien sie bereits vergessen zu haben. "Oh ja!! Deine Leute von dem andern Schiff werde ich auch kochen!! Und zwar in Deinem dreckigen Sud! Die ganze jammernde Drecksbrut!" Iterpia begann, mit Ihren Händen auf Dumpfbackes Kopf und Schultern herumzutrommeln, scheinbar in dem Versuch, ihm die Augen auszukratzen. Das kleine Boot neigte sich bedrohlich zur Seite. "Nie wieder werde ich ein Boot betreten, jawohl! Nie wieder verdammten Rum saufen, ihr Piratenschweine! Glaub' ja nicht, dass ich noch länger hier bleiben werde, bei den Göttern, am Arsch könnt ihr mich alle!!" Ein hysterisches Schluchzen mischte sich in das Gezeter und ihre Schläge wurden schnell schwächer..
Unser Ergötzen am Geist anderer dauert selten lange.
06.12.2011, 17:23
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Minsc

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Beitrag #53
RE: Vom Buch mit Inhalt
Minsc Zorn war nicht verraucht, er schwelte nur vor sich hin, die zögerlichen Reaktionen der Matrosen auf Aines kurzen Wink hin, das ihm vollkommen unverständliche Gebaren der beiden im Boot Anwesenden (wollten diese nun gerettet werden? Hatten sie überhaupt die Liburne gesehen? Der eine war vermutlich benebelt von Rum, die andere wohl besessen von der Absicht, dem anderen den Rumteufel mit Schlägen austreiben zu wollen) und sein vor sich hin randalierender Hamster (Boo mochte Aine, und wer Aines Anweisungen nicht zu befolgen wusste, würde Boo's Zorn auf sich ziehen) entfachte in Minsc erneut Berserkerwut...

Minsc befestigte ein weiteres Seil an der Reling, danach flüsterte er einem der vor sich hin grinsenden Matrosen etwas ins Ohr (was immer Minsc für Worte gewählt haben mochte, ward nicht offenbar- doch das Grinsen entfloh des Matrosen Gesicht, wie auch die Farbe- dieser ward aschfahl und brüllte Anweisungen, das verdammte Boot sofort an Bord zu holen!).

Minsc kletterte währenddessen mit affenartiger Geschwindigkeit am neu befestigten Seil in das Boot herunter, geschickt verknotete er dieses unter den Achseln des Betrunkenen (Minsc war sich nun sicher, das dieser Mann gewiss mehr getrunken hatte, als gut für diesen sein konnte- dessen Atem sprach Bände!), dann wandte er sich der Dame zu: "Seid unbesorgt, Minsc ist an Eurer Seite. Das Boot wird zusammen mit Euch an Bord der Liburne gehoben werden, es besteht für Euch keinerlei Gefahr!" Minsc auffordernder Blick gen Matrosen veranlasste diese, hastigst zuzupacken- das Boot hob sich aus dem Wasser...

Minsc wandte sich dem Betrunkenen zu, Minsc Blick verdüsterte sich, Minsc Lächeln ward verheissungsvoll: "Minsc ist mein Name, schwach die Schläge der Dame, die Euch zugedacht. Jetzt stellt sich Minsc nur eine Frage: Wer ist schneller? Die Matrosen, die Euch an Bord hieven am Seile, dass Euch unter den Achselhöhlen sichert? Oder meine Fäuste, die Euch ins Wasser zuvor zur Ausnüchterung befördern werden, damit Ihr dann tropfnass an Bord gezogen werdet?"

Minsc Zuruf Zieht galt den Matrosen, Minsc Faust dagegen schwungvoll dem Kinn des Betrunkenen, ein Treffer wurde diesen gewiss aus dem Boote erheben und im feuchten Nass landen lassen...
06.12.2011, 22:00
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Mizzizzippi
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Beitrag #54
RE: Vom Buch mit Inhalt
Beim Klabautermann! Käptn Jack Sparrow!! Reissen Sie sich mal zusammen!!!

Wer? Wir?? Wer redet denn da??? Es wurde unruhig um uns herum und das beunruhigte uns zutiefst. Es schien an der Zeit, den ernsten Blick unseres beschissenen Lebens zu erwidern, doch alles was wir sahen, war ein kreischendes schmutziges Weib, das unbedingt KOCHEN wollte. Irgendwie hatten wir es geschafft, aufzustehen. Unser Kopf brummte jedoch höllisch und das wurde nicht besser durch die keifende Furie, mit der wir ein Boot teilten. Hätten wir sie doch bloß bei den Sklavenhändlern gelassen, wo Sie wohl die ganze verfluchte Mannschaft mit Ihrem Fraß hinab zu Neptun befördert hätte.

Bei allen Göttern des Himmels und der Meere – was sollten wir mit diesem Weib tun? Nun trommelte Sie auch noch auf unserem schmerzenden Körper herum, als wolle Sie uns den Teufel austreiben. Wie Sie nun so unmittelbar vor uns stand, fiel uns nicht nur ihr übel stinkender Mundgeruch auf – hatten wir DAS wirklich geküsst? - , sondern es drangen auch einige Ihrer Worte an unser Ohr. Wir schlossen die Augen – ja pressten Sie gar fest zusammen – und antworteten ihren Worten leise, eher unhörbar, jedenfalls für Sie, die Sie ihren Wortschwall nicht enden lassen wollte: „Nie wieder ein Boot betreten…..“ - Dem können wir Genüge tun und sie dem Schicksal des Meeres überlassen – „Nie wieder Rum saufen……“ – Wir hatten ohnehin nie die Absicht, Ihr das kostbare Gesöff schmackhaft zu machen – „am Arsch könnt ihr mich alle!“ – Führ wahr, Ihr Arsch hatte was. Doch ihn nun an Alle und Jeden zu verhökern, das verletzte in gewisser Weise schon unsere Ehre. Das Piratenschwein hatten wir mal geflissentlich überhört, weil uns das Mädchen schon fast wieder leid tat, wie Sie da schluchzend und jammernd vor uns stand.

Als wir die Augen schließlich öffneten, blickten diese in eine grässliche Fratze und blieben starr von Entsetzen weit offen. Können sich Frauen in Ihrer überschäumenden Wut denn derart äußerlich verändern, so dass man Sie gar nicht mehr wiedererkennt? Mit noch mehr Ekel dachten wir nun daran, dieses Gesicht mit diesem Mundgeruch geküsst und mit dem Rest des Körpers……..nein nein, wir schauten stur geradeaus in Ihr Gesicht und hofften, dass es sich wieder zurück in Pia verwandeln würde.

Derweil bewegte sich unsere kleine Jolle aufwärts und ein Seil umschlang unsere Brust. Das bedeutete gar nichts Gutes und es war nun wirklich endlich an der Zeit, uns wieder Leben in Form von Bewegung zu geben. Doch – fast – zu spät kam unsere Erkenntnis. Gegen das Seil half unser Dolch, den wir hinter unserem Rücken ansetzten, um es zu zerschneiden, doch gegen die kräftige Faust der verwandelten Iterpia kam jede Erkenntnis zu spät. Sie traf uns hart und beförderte uns über Bord. Im Fallen und noch bevor wir ins erfrischende Salzwasser eintauchten, löste sich das Seil von uns und auch der Glaube, dies sei IHR Schlag gewesen. Jemand anderer hatte diesen Ham(m/st)er auf uns losgelassen. Wer das war? Das herauszufinden, dafür sollte später Zeit bleiben und auch dafür, ihm diese Unverschämtheit heim zu zahlen. Jetzt tauchten wir erst einmal ab und suchten uns unseren eigenen Weg aufs Schiff. Nein, diesen Erfolg hätten wir Käptn Barbossa – so nannte sich dieser Lump – nicht gegönnt, uns wie einen guten Fischfang an Bord zu ziehen. Nein, nicht mit uns! Sein dreckiges Lachen hatten wir gedanklich noch im Ohr, während wir unter dem Rumpf durchtauchten und von der anderen Seite des Schiffes an Bord kletterten. Ungesehen von der Mannschaft schwangen wir uns geschwind in die Tampen, um das Geschehen von oben zu betrachten.

Zwischen den Segeln waren wir erstmal sicher und konnten von dort beobachten, wie die Truppe immer noch nach uns suchte und fischte. Auch gut, wenn Sie uns für tot hielten. Umso besser. Derweil hielten wir angestrengt Ausschau nach Käptn Barbossa, konnten ihn jedoch zum Klabautermann nicht erkennen in der Menge an Deck. Jedoch Weiber hatten sie an Bord. Piratenbräute gewiß. Na, das sollte doch zumindest unser Blondchen mit Freude erfüllen.

Teufel noch eins, wir hatten jetzt einen verdammt großen Durst. Also auf in die Kammern und danach in die Käptn´s-Lounge.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.12.2011, 14:09 von Mizzizzippi. )
07.12.2011, 11:44
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Aine
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Beitrag #55
RE: Vom Buch mit Inhalt
Banausen. Ignoranten. Nichtkundige. Hohlköpfe.

Das waren die Worte, die Aine durch den Kopf gingen. Das Boot war hochgezogen worden, die Insassen ins Schiff gekippt. Und ihr Dolch?
Aine zog die Augenbrauen zusammen. Wusste wirklich keiner den Wert ihres Dk`taghs zu schätzen? Blut klebte an ihm. Blut von Kjaskar, Lonely Wolf, Unforgiven, Triple X, Raven....alte Kämpen, verstorben, vergessen, vergreist - ihre Spuren klebten in den Ritzen des Dolchs, man konnte die alten Kämpfer regelrecht riechen, wenn man es nur wollte.

Die Halbelfe grummelte, ging zum Boot und zog das olle Erbstück aus dem Holz. Mit einem finsteren Blick steckte sie den Dolch zurück in den Gürtel. Gleichzeitig schwor sie sich, ihn nie, niie, niiee wieder jemanden anderen anzubieten. Banausen. Ignoranten. Nichtkundige. Hohlköpfe, die sie alle waren.

Mit einem Rümpfen ihrer Nase wandte sie sich nach den Kapitän um. Aber nein, er stand nicht da, breitbeinig und mit einem scharfen Blick. Der Feigling war ja abgehauen. Das hatte sie in der Aufregung glatt vergessen. Sie war jetzt Kapitän und hatte damit das Sagen.

"Gut!" Sie steckte den Dolch wieder ein, den eh keiner gebraucht hatte. Anschließend schaute sie sich um. Sie brauchte einen Hut. Einen echten Kapitänshut, damit sie nicht wieder vergaß, welche Aufgabe sie inne hatte. Sie fand das gewünschte Accessoire auch gleich in ihrer Nähe - ein Hut, der einem verstorbenem Crewmitglied gehört hatte und seitdem unbeachtet bei den Fässern lag. Das musste fürs Erste genügen.

Mit Schwung setzte sich Aine den Hut auf den Kopf und betrachtete anschließend die Ansammlung der Verrückten um sie herum. Der verwirrte Fremde tat tot, aber das war er gewiss nicht. Nur sturzbetrunken.

"MINSC!" rief sie im Befehlston. "SCHNAPP DIR DEN MANN UND BIND IHN AN DEN MAST!" Sie zeigte auf den am Boden liegenden. "Und dort bleibt er, bis er nüchtern ist."

Die Lady dagegen war nur halb so betrunken, wie ihr Begleiter. Jedenfalls wirkte sie nüchterner, wenn auch sehr zornig. Unwillkürlich zog Aine die Augenbrauen zusammen. Schüchtern war die Lady bestimmt nicht, so wie sie sich verhielt, aber vielleicht tat ihr trotzdem etwas Ruhe gut? Oder eine Tasse Tee?

Ihr Blick fing Giacomo auf, der sich ebenfalls an Board herumdrückte. Und tief in ihr begann sie hämisch zu grinsen, ein Gefühl, das sie bis dato niemals in sich verspürt hatte.

"UND DU!" rief sie herrschaftsgietend. "KÜMMERST DICH UM DIE FRAU!" Sie winkte in Richtung Giacomo. Dabei bemühte sie sich, nicht allzu zufrieden zu gucken. bortaS blr jablu'Dl' reH QaQqu' nay'! wie ihre Mutter immer zu sagen pflegte: Rache ist ein Gericht, das am Besten kalt serviert wird. Und mit dem ehemals nassen Schönling hatte sie ein Hühnchen zu rupfen.

Nachdem sie ihre Befehle gebrüllt hatte, richtete sie sich auf. Sie war Kapitän, konnte über Freud und Leid auf diesem Schiff bestimmen und nichts und niemand konnte etwas dagegen tun. So war es bestimmt worden, keiner hatte gegen ihre Beförderung protestiert und überhaupt, sie war jetzt Cheffin an Bord.

Um ihren Herrschaftsanspruch auch gleich zu untermauern, warf sie einen wilden Blick auf alle Umherstehenden, ging breitbeinig und mit breiter Brust zur Tür, die zu den Mannschaftsquartieren führte und stieg die Treppe hinab. Unten, bei ihren Sachen lag ihr Bogen. Den sollte sie jetzt wohl besser immer bei sich haben, um eventuell maulende Mitreisende gleich von Anfang an klarzumachen, dass sie keinen Wiederspruch duldete.


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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.12.2011, 09:29 von Aine. )
09.12.2011, 09:29
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Minsc

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Beitrag #56
RE: Vom Buch mit Inhalt
Minsc zuckte ob Aines Tonfall, den Minsc in der Art noch nie vernommen hatte, zusammen, Boo's squeak, Squeak, SQUEAK unterstrich die Dringlichkeit von Aines Befehl, und mit einem "Kein Problem, Ma'am, wird gemacht, Ma'am, schon erledigt, Ma'am!" wandte sich Minsc der Befehlsauführung zu.

In Minsc Kopf schwirrte allerdings ein Hornisschenschwarm wild herum, Minsc vermochte trotz aller Anstrengung niemanden zu erkennen, der am Boden lag, jener, von dem Minsc glaubte, Aine wolle diesem am Mast angebunden haben, war Minsc Erinnerung nach zuletzt von Minsc erst im Wasser gesichtet worden und dann unter Wasser entschwunden.

Minsc tastete vorsichtig den Decksboden an jener Stelle ab, auf die Aine gedeutet hatte, Aine vermochte wohl Dinge zu erkennen, die sich Minsc Augen nicht enthüllten, aber wenn dort der Fremde sein sollte, entzog dieser sich auch dem Tastsinn.

Der Hornissenschwarm summte lauter, Befehl war Befehl, dieser musste ausgeführt werden. Nach kurzer Rücksprache mit Boo kam Minsc die zündende Idee... er flüsterte dem nächststehenden Matrosen mit grimmigen Lächeln etwas ins Ohr, woraufhin dieser sich rasch auf den Decksboden legte und mit überzeugend angstvollen Gesichtsausdruck vor sich hinzitternd zu Minsc emporblickte.

Minsc packte beherzt zu, schleifte den Matrosen zum Mast und fesselte diesen an Selbigen. Minsc hatte keine Kenntnis von Seemansknoten, aber die von Minsc verwendete Art der Vernotung würde einem gordischen Knoten zur Ehre gereichen.

Beifallheischend blickte Minsc sich zu Aine um...
09.12.2011, 14:47
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Giacomo
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Beitrag #57
RE: Vom Buch mit Inhalt
Ein schmeichelndes Lächeln überzog meine Lippen und mit einer leichten Verbeugung nahm ich ihre Hand in die meine und hauchte ihr einen sanften Kuss auf ihren Handrücken.
"Sara, welch ein wunderschöner Name", hauchte ich so leise, dass die Dame vor mir es so gerade noch hören konnte. Leider wurde der Tumult an Deck so wild, dass ich mich erst einmal von der jungen Frau abwenden mußte und beobachtete neugierig das Hochhieven des kleinen Bootes.

Als das Boot in Höhe der Reling war, entschuldigte ich mich bei Sara und ging hinüber, um der vormals wild kreischende Dame an Deck zu helfen. Ein atemberaubender Rumgeruch stieg mir in die Nase und ich rümpfte angewidert meine Nase. Diese Frau stank ja aus allen Poren nach diesem widerlichen Gebräu. Ob sie wohl darin gebadet hatte?
Mehr widerwillig als freiwillig reichte ich ihr meine Hände, damit sie an Bord klettern konnte. In der Zeit versuchte ich, das Atmen so gut es ging zu unterdrücken. Ob ich jemals wieder eine angenehm riechende Frau in meinen Armen werde halten dürfen?

Für die kleine Aine würde ich mir auf jeden Fall noch eine kleine Aufmerksamkeit einfallen lassen. Dafür, das sie keinerlei Ahnung von irgendwas hatte, war ihr Benehmen nun ziemlich herrisch. Und Minsc, dieser Trottel, gehorchte ihr wie ein kleines Hündchen. Aber ihn wollte ich mir nicht unbedingt zum Feind machen. Seine Rechte war recht kräftig und ich befürchtete, das seine Linke dem kaum weniger nachstand.

Aus den Augenwinkeln beobachtete ich, wie Minsc einen Matrosen am Mast anband und konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. Blinder Gehorsam war selten klug und konnte zu Fehlern führen.
Ein Schatten, der auf den Planken zu sehen war, ließ mich im selben Moment stutzen. Woher kam der nur?
In dem Moment vergaß ich, dass ich eigentlich Iterpia die Hände gereicht hatte, drehte mich um die eigene Achse und hob den Kopf nach oben.
"Dort ist er!", rief ich laut und wies mit der rechten Hand an das Ende des Mastes, an dem Minsc den Matrosen gebunden hatte.
"Da oben sitzt der Flüchtige, den müßt Ihr holen, Minsc!"

Vorsichtshalber zog ich meinen Dolch aus dem Stiefelschaft und bereute es, mein Schwert in der Kabine gelassen zu haben.
"Sara, kommt zu mir, ich werde Euch vor diesem Wüstling beschützen!", rief ich dem einzig schönen Anblick an Bord zu.
"Und Euch auch...." wollte ich zu Iterpia sagen, als mir einfiel, dass ich ihr ja eigentlich helfen wollte, das kleine Boot zu verlassen.....
Wer schläft, sündigt nicht...
...wer vorher sündigt, schläft nachher besser...

Casanova
10.12.2011, 19:53
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Iterpia
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Beitrag #58
RE: Vom Buch mit Inhalt
Irgendwann veränderte sich etwas in ihrem vernebelten Umfeld. Ihre Fäuste trommelten jetzt auf einer härteren Substanz - einem sehr muskolösem Arm etwa - und der beißende, wochenlang vor sich hinschwelende Männergeruch verschwand urplötzlich. Jemand sprach zu ihr in einem beinahe tölpelhaftem Akzent. Aber die Worte waren irgendwie sehr beruhigend. Ein Platschen war zu hören. Vorsichtig ließ Iterpia ihre Arme herabsinken und blinzelte, um die Sicht zu klären. Vor ihr stand tatsächlich eine viel angenehmere Form von Mann, wenn auch nicht schöner, dann doch aber einigermaßen sauber. Und kräftig. Ihr Blick begann automatisch herabzuwandern... doch sie bremste sich, und kaschierte die unangenehme Situation mit einem breiten Grinsen. Dann wurde ihr klar, dass sie aus dem Mund mittlerweile vermutlich in etwa einer vergammelnden Klärgrubensackgasse im Zentrum Roms gleich stank und senkte hastig den Kopf.

"Äh...", räuspernd klopfte sie dem Mann auf den Arm. "... habt vielen Dank, der Herr. Das ist wirklich außerordentlich zuvorkommend von euch. Ich, äh... mein Name ist... Iterpia. Ja. So heiße ich." Sie fuchtelte unbeholfen in einer flatternden Gäste an sich herunter. "Es wäre wohl angebracht, mich dieser ... Kleider ... zu entledigen und ein Bad zu nehmen, nicht wahr?"

Das Boot schien aus dem Wasser gehoben zu werden. Eine hohe Stimme, wie von einem Mädchen, wurde zunehmends lauter. Als Iterpia endlich über die Reling des Schiffes sehen konnte, welches sie aus ihrer hoffnungslosen Lage rettete, war die Stimme des Mädchens schon nahezu unerträglich schrill. Aber befehlend. Iterpia hob eine Augenbraue. In diesem Moment wandte sich das Mädchen ab, und ihrem Gang nach zu urteilen, schien sie entsprechend ihrer Größe dringliche Geschäfte unter Deck wahrnehmen zu müssen. Irritiert wandte Iterpia sich von ihr ab und ließ ihren Blick schweifen, vollkommen unfähig, sich vom Fleck zu bewegen.

Und da geschah etwas wunderbares. Eine sanfte Stimme, klar und akzentfrei, selbstsicher und schmeichelnd, sprach zu ihr. Und als Iterpia den Mann erblickte, welcher sich zu ihr herüberneigte und ihre Hand nehmen wollte, da war es ihr plötzlich, als würde eine furchtbare Last von ihr abfallen. Ganz, als würde man nach einem schrecklichen Albtraum erwachen und erleichtert feststellen, dass die reale Welt doch noch Geborgenheit, Reinheit und Liebe, ja - ergötzendes - für sie bereithielt. Während sie sich daran machte, aus dem Boot zu steigen und die Hand dieses Herren zu erreichen, hob sie kurz den Blick gen Himmel um den Göttern aus vollstem Herzen zu danken.

Als sie ihren Blick jedoch wieder senkte, und sich der stützenden Hände entgegenfallen ließ, war dort plötzlich nichts mehr als Luft - und im nächsten Augenblick eine harte Reihe gut geschrubbter Planken. Quietschend und kurz darauf erneut fluchend fand sie sich langgestreckt auf Deck wieder.

"Was zum...." sie hatte Mühe, sich wieder aufzurappeln, alles schien sich um sie herum zu drehen - entsprechend klang ihre Stimme - "... Geier ist hier eigentlich loß, bei den verdammten Eiern Thors?!?" Ihre Worte schienen niemanden direkt zu betreffen, denn sie begann erneut wild umherzustieren. Ob sie heulte, vermochte man nicht zu sagen, denn in ihr befand sich nicht genügend Wasser für solche verschwenderischen körperlichen Aussetzer.
Unser Ergötzen am Geist anderer dauert selten lange.
10.12.2011, 21:43
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Minsc

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Beitrag #59
RE: Vom Buch mit Inhalt
Da oben sitzt der Flüchtige, den müßt Ihr holen, Minsc! Es war die Nennung von Minsc's Namen, die durch das Summen des Hornisschenschwarms drang, wenn auch nicht gerufen mit Aines Stimme. Minsc Blicke wanderten rasch nach oben, erblickten jenen Betrunkenen, den er im Wasser wähnte... und den er wohl gemäss Aines Befehl an den Mast fesseln sollte. Minsc beschloss, sich für die Zukunft zu merken, dass Aine mit "Boden" den "Himmel" meint, es war nicht weiter verwunderlich, dass er am Boden Aines Anweisung nicht wortgetreu hatte Folge leisten können. Aber jetzt war für Minsc die Welt wieder in Ordnung, Minsc hatte ein Ziel, dieses würde Minsc nun nicht mehr aus den Augen verlieren.
Erneut wallte Berserkerwut in Minsc auf, doch diesmal bewusst von Minsc heraufbeschworen. Er packte das Seil, mit dem er den unglücklichen Matrosen an den Mast gefesselt hatte, riss es mit einem" AAAAaaRaghhAa" entzwei, hängte sich dieses um (während der nun halbtaube Matrose entsetzt und erleichtert zugleich am Mast herunter gen Deck sich auf den Hosenboden setzte) und begann mit affenartiger Geschwindigkeit den Mast geschickt emporzuklettern.

In Minsc Wahrnehmung verwandelte sich die Takelage in Bäume, die Segel in Blätter der Bäume, durchaus ungewöhnlich grosse Blätter, doch Minsc war in den Wäldern Silva Romaes schon mit den ungewoehnlichsten Wesen von Ast zu Ast sich schwingend unterwegs gewesen. Zielstrebig näherte er sich dem Fremden, sich bewusst, dass dieser über irgendwelche Fähigkeiten oder Gegenstände verfügen musste, um sich des Seiles zu entledigen, mit dem Minsc ihn schon umgarnt geglaubt hatte- und der trotz seines rumgeschwängerten Zustandes sich erfolgreich in diese Höhe gewagt hatte. Minsc würde vorsichtig, aber entschlossen sich diesem nähern, Aine hatte befohlen, diesen an den Mast zu fesseln, und selbst wenn Minsc diesen an der Spitze des Mastes anbinden müsste, wäre diesem Befehl Folge geleistet!
10.12.2011, 23:15
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Mizzizzippi
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Beitrag #60
RE: Vom Buch mit Inhalt
Welch groteskes Schauspiel sich uns auf diesem Schiff bot. Gab es hier überhaupt noch eine Führung oder schipperte dieser Kahn herrenlos übers Wasser? Fast schien es uns, als litten wir immer noch unter dem Einfluss von zu viel Sonne und Rum, doch dieses Chaos auf einem anständigen Piratenschiff war uns wirklich fremd. Eine Frau, ja fast noch ein Mädchen möchten wir sagen, mit einem überdimensionalen Hut, wie wir ihn von schlitzäugigen Mitmenschen aus dem fernen Osten kannten, pustete sich als Oberlehrerin auf und befahl einem muskulösen Kahlschädel einen für uns Unsichtbaren Burschen an den Mast zu binden, worauf dieser sich……heyyyyyyyyyyy……..die Faust kennen wir doch!!! Die gehört doch zu dem Kerl, der uns vor nicht allzu langer Zeit grob ins Meer beförderte. Soweit reichte unser Bewusstsein schon wieder, auch wenn es immer noch Aussetzer hatte. Wir sollten nun endlich mal etwas zu uns nehmen, in welcher Art auch immer. Um den Kerl konnten wir uns später kümmern.

Doch genau jener üble Zeitgenosse hatte wohl die Absicht, unser Vorhaben zu vereiteln. Nachdem er statt des auch für ihn unauffindbaren Unsichtbaren irgendjemanden aus der Mannschaft festgebunden hatte, wurden wir von einem Mann, oder besser gesagt einem von diesen in Puder und Parfüm gehüllten und mit Samt bekleideten Lackaffen aus Rom oder Paris, entdeckt. Was machte solch ein Typ eigentlich hier auf einem Piratenschiff? Zudem in der Absicht, unsere zwangsweise liebgewonnene nymphomane Begleiterin der letzten Tage in Empfang zu nehmen!

„Diese Wildkatze verschluckt sowas wie Deinen Mehlwurm als Vorspeise, Du pudrige Petze!“

, riefen wir dem Strolch verärgert zu, worauf Kahlschädel nichts besseres zu tun hatte, als sich in die Seile zu schwingen, wohl in der Absicht, uns festzunehmen. Woran wir wiederum nun gar kein Interesse hatten. Wir mussten Käptn Barbossa finden, um ihm unser Angebot zu unterbreiten. Und zwar bevor uns seine Bluthunde gefangen nehmen konnten. Wenn wir erst einmal wieder in Ketten lagen, wäre eine Konversation mit dem alten Seewolf eher ungewiss und wenn, dann wären die Chancen auf eine faire Verhandlung doch eher ungleich verteilt.

„Fang die hier auf und verlier Sie nur nicht. Wir holen sie uns bei Gelegenheit zurück!!“

Während wir dies Kahlschädel zuriefen, waren unsere geliebten Zwillingsdolche Zwick&Zwack schon unterwegs in seine Richtung. So abgefeuert, das einer von beiden beim nach links oder rechts ausweichen treffen musste. Ohne Ausweichen trafen beide. Blieb aber noch die Chance Nummer 3 – nach oben, obwohl so schnell war Kahlschädel nie und nimmer, oder Chance Nummer 4 – nach unten. Egal wie, meine Dolche würden ihn eine Weile beschäftigen. Derweil turnten wir munter durch die Tampen und strebten nur noch dem Ziel entgegen, die Kajüte des Käptn´s zu erreichen. Auch während dieser Tour gab es keine Befehle, kein lautes Rufen, niemanden sonst der uns aufhalten wollte. Ziemlich merkwürdig, doch keine Zeit, sich darüber den Kopf zu zerbrechen.

Der vollkommenen Erschöpfung nahe erreichten wir unser Ziel und stürmten hinein. Dabei stießen wir unversehens mit einem Smutje zusammen, der gerade mit einem leeren Eimer in der Hand die Kajüte verlassen wollte. Weiter hinten – direkt vor dem grossen Heckfenster der Kapitänskajüte – sahen wir ein großes Holzfass, aus dem Wasserdampf empor stieg. Geschwind überblickten wir die Situation und nahmen uns den Smutje zur Seite.

„Hey Du. Hör uns gut zu. Wir sind ein guter alter Freund Barbossas. Wir machen Dich zum reichsten Smutje aller Weltmeere, wenn Du mir den Käptn dieses Schiffes herholst – und zwar niemanden sonst. Lass niemanden sonst hier herein, hörst Du! Also zisch ab und denk an meine Worte!“

Wir konnten ja kaum ahnen, was wir mit diesem Auftrag auslösen würden. Ebenso wenig wie wir ahnen konnten, das Barbossa kurz vor unserem Eintreffen von Bord gegangen war. Auch die Mannschaft hatte davon kaum eine Ahnung und das sollte ihr durch ihren Smutje in Kürze bewusst werden. Doch das sollte in diesem Augenblick nicht unsere Sorge sein. Was wir vor uns sahen, war ein heißes Bad, eine Karaffe Wasser, ein saftiger Schinken und jede Menge Früchte, die in allen Farben und Formen angerichtet waren. Barbossa lebte - weiß der Henker - nicht übel. Wo sollten wir anfangen? Karaffe leer saufen, Kleider vom Leib reißen, Orangen mit Schale fressen, Bananen auch, ins Badewasser setzen, untertauchen, noch eine Karaffe Wasser leeren, nochmal untertauchen, das Bewusstsein erst verlieren, um es dann wieder vollwertig zurückzugewinnen. Entspannen. Einfach wundervoll. Wir tankten Energie im Überschwang. Verloren jedes Gefühl für Zeit und Raum! Zeit? Ja genau. Der Käptn war immer noch nicht da! Doch im selben Augenblick, als uns dieser Gedanke kam, lauschten wir genauer und hörten erst eine Tür im Scharnier knarren und dann langsame Schritte. Erkennen konnten wir noch nichts. Wir mussten davon ausgehen, das Barbossa nicht gerade erfreut sein würde uns zu sehen, zumal in seinem Badewasser und mit seinem saftigen Schinken in der Hand, von dem nicht viel mehr als der Knochen geblieben war. Also sprachen wir ihn ohne Umschweife in fröhlichem unverbindlichen Ton an:

„Seit wann versteckst Du Dich vor uns, alte Piraten-Hure. Wem hast Du denn dieses Mal Deine schwarze Seele verkauft, mh? Wer oder Was es auch sei, wir machen Dir ein besseres Angebot. Reiche er uns ein Handtuch und schon erfährt er die ganze Geschichte. Nun komm schon!“
"Lasst die Segel fallen und vor den Wind...... Bringt uns an den Horizont... .... Wir sind schlimme Schurken...... Trinkt aus Piraten - joho!"
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.12.2011, 16:03 von Mizzizzippi. )
12.12.2011, 14:33
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