Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste
Dunkle Wolken
Anonymous

Gast

 
Beitrag #1
Dunkle Wolken
Anthrazitfarbene Wolkenfetzen schoben sich vor den Vollmond und tauchten das Land in tiefste Dunkelheit.
Der Wind, der vom Meer herüberwehte, kündigte einen unheilvollen Sturm an.
Die Nacht war gespenstisch und wie geschaffen für ihr Vorhaben.

Saoirse stand am Rande der Steilklippe. Gehüllt in ihr wallendes blaues Ritualgewand mochte der Leuchtturmwärter von Bass Rock sie für eine Geistererscheinung halten. Je nachdem, wie viel Tee er heute wieder in seinen Rum gemischt hatte.

Tief sog sie den salzigen Atem des Meeres auf und sammelte sich nochmals.
Rechtzeitig, ehe der Mond endgültig seinen Kampf gegen die heraufziehende Gewitterfront aufgab, hob sie die Arme und reckte sie dem Himmel entgegen. Ein eigentümlicher Singsang in einer fast vergessenen Sprache wollte erklingen, doch eine heftige Windböe riss ihr die Töne von den Lippen, noch ehe sie sich zu ganzen Worten formen konnten.

Doch Saoirse ließ sich nicht beirren. Als sie den letzten Ton gesungen hatte, zuckte gleich einem Omen ein heftiger Blitz aus den Wolkentürmen, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Donnerschlag. Saoirse glaubte, beinahe spüren zu können, wie die Erde unter ihr bebte.

Ein boshaftes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, ihre Augen glühten fast, als sie zufrieden nickte.

Dann lief sie rasch zu dem kleinen, verkrüppelten Baum, an dem sie Delorans Zügel befestigt hatte. Unterwegs streifte sie das Gewand ab, unter welchem Saoirse ihre übliche Reitbekleidung trug, und verstaute es in der Satteltasche.
Endlich schwang sie sich auf den Rücken ihres Hengstes und preschte Richtung Westen, dorthin, wo die Reiche Palatin, Aventin und Viminal aneinander grenzten.

Dort, in einem verborgenen Tal, irgendwo inmitten der Berge, sollten sie sich treffen:

- der gnadenlose Kriegsherr einer Allianz in Viminal, mit dem die Bruderschaft der schwarzen Lilie schon oft erfolgreich zusammengearbeitet hatte;

- ein boshafter Clown, seines Zeichens Staatsoberhaupt einer Allianz aus Aventin, deren Verbrüderungen, Bündnisse und ähnlichen Verbindungen wirr waren und auf den ersten Blick unübersichtlich, wie ein Wollknäuel, das in die Fänge einer gelangweilten Katze geraten war. Saoirse war ihm flüchtig gelegentlich auf dem einen oder anderen Schlachtfeld begegnet;

- und schließlich sie selbst. Lange hatte sie sich gesträubt, ihre Allianz einer festen Kriegsgemeinschaft zuzuführen.
Doch diesmal ließ die Konstellation der Beteiligten keinen anderen Schritt mehr zu.

Und es sollten noch andere folgen.

Die dunklen Wolken zogen herauf.



...wird fortgesetzt, bitte nicht antworten!!!!
...to be continued, please don't answer this post!!!
04.08.2005, 11:29
Anonymous

Gast

 
Beitrag #2
 
Vor einigen Wochen wurde die schwarzhaarige Königin mit elfenbeinfarbener Haut von einem heftigen Donnergrollen aus ihren stets nie ohne Bedeutung bleibenden Träumen erweckt, die sie dieses Mal weit in den hohen Norden geführt hatten und lies ihre Kriegsflotte umgehend für eine lange und beschwerliche Seereise bereitmachen.

Nun lagen die mit schwarzen Segeln bestückten Drachenboote an der Küste, des ihr bisher unbekannten Landes und sie hörte die grollende Brandung unter ihr, während sie die nebelbehangenen Klippen erkletterte. Ein Unterfangen, das sich schwieriger als zuvor erdacht herausstellte, da sie ihr geschwärztes Kettenhemd nicht abgelegt hatte. Die rauen Winde zerrten an ihrem schwarzen Umhang, der felsige Untergrund war durch den dichten Nebel schlüpfrig und bot nur schlechten Halt, doch als sie sich durch eine weitere Vision von der Zusammenkunft einiger Heeresmächte aus Aventin, Viminal und Palatin unvorsichtig ein weiteres Mal in die Höhe zog, entglitten ihre Hände und sie stürzte haltlos in die Tiefe.

Immer noch in ihren Visionen gefangen viel sie durch den dichten Nebel, doch Boreas der Fürst des Nordens, Euros, der Fürst des Ostens, Notos, der Fürst Südens und Zephiros, der Fürst des Westens ergriffen die Königin. Sanft trugen die Herren der Winde Aspasia auf den Gipfel der Klippen, der Nebel lichtete sich etwas und gab die Sicht auf einen Wasserfall frei, der in einen einsamen Bergsee stürzte. Andächtig schritt sie auf den klaren See zu, das rauschen des Wasserfalls flüsterte ihr Geschichten von längst vergangene Ereignissen, von der Gegenwart und der Zukunft entgegen und sie tauchte ihre kriegserprobte Hand in das eisige Wasser, aus dem sie ein mit nordischen Runen verziertes Langschwert zog, das ihre Handfläche angenehm kribbeln lies.

Am Rande der Klippen, das Langschwert hoch über den Kopf gen Himmel erhoben stimmte sie das über Generationen weitergegebene Kriegslied ihrer Heimat an, welches von den Winden hinfort getragen und einem Donnergrollen begleitet wurde.

...
The heart of Turisas was forged by four winds
In a smithy high up in the skies

Hear me, my warriors
Soldiers from all the edges of the world
Let us join our forces
To an army, united

The four winds guide us
The heart of Turisas leads our way


Ihre Blicke wurden in die Tiefe gezogen, sie sah den dichten Nebel, der die Klippen hinunterwallte, hörte erst leise und dann immer lauter werdend das ihr wohl bekannte Trommeln von Schwert und Schild ihrer tapferen Krieger, welche ihrer Königin ewige Treue geschworen hatten. Sie spürte die Verwandlung, ihr wurde das vor Äonen genommene Vermächtnis zurückgegeben. Aspasia stemmte ihre Beine gegen den felsigen Boden und sprang in die Tiefe. Meter um Meter viel sie gen Boden, doch als sich der Nebel vor ihren Augen abermals lichtete entfaltete sie ihre schwarzen Schwingen und landete anmutig vor ihren Kriegern die ehrfürchtig auf die Knie sanken. Der Racheengel schob The-Heart-Of-Turisas in die schlichte Schwertscheide aus schwarzem Leder und ging zu ihrem dampfenden Rappen, um dem Treffen der Kriegsfürsten entgegenzueilen, damit auch die Macht ihrer Truppen in der prophezeiten Kriegsgemeinschaft vereint werden konnte.

Die dunklen Wolken zogen herauf.

...wird fortgesetzt, bitte nicht antworten!!!!
...to be continued, please don't answer this post!!!
04.08.2005, 12:16
Anonymous

Gast

 
Beitrag #3
 
Inmitten aus des Mera Lunas, kam eine finstere Gestalt mit zahlreichen Narben an Gesicht und Händen, aus unzähligen Schlachten und Feldzügen, aus den Wäldern Viminals geritten. Sir Gnadenlos ritt auf seinem Rabenschwarzen Hengst in Richtung des Treffpunktes. Er freute sich auf das Treffen der dunklen Gestalten, die sich einigten dem Kampf gegen das Licht beizutreten und ihre dunklen Charaktereigenschaften kundzugeben.

In Gedanken verloren ritt er stur seinen Weg, als er plötzlich einen grellen Blitz durch die Berge schiessen sah und kurz darauf ein Ohrenbetäubendes Donnern druch die Gipfel hallte.

Am Ende des Bergpasses angekommen, sah er das finstere Tal, in wlechem sich die Dunklen Schergen treffen wollten. Er hielt kurz inne um die Meeresluft die von Süden herrüber blies zu geniessen und setzte seinen ritt in Richtung Treffpunkt und Verdammnis des Lichts fort.

Auf dem Weg zum Treffpunkt, zogen dunkle tiefschwarze Wolken auf. Sir Gnadenlos wusste das der Treffpunkt nicht mehr weit sein kann. Er war froh das sich gleichgesinnte aus alles Reichen kennengelernt haben und sich entschlossen zusammenarbeitend Dunkel über das gehasste und verachtete Licht zu bringen.

Voller Vorfreude ritt er weiter gen Treffpunkt um den närrischen Clown dessen Bommel einen eigenen Ruf hatten, seine seit längerer Zeit treue Gefährtin in vielen Schlachten gegen das verhasste Licht und die allseits bekannte schwarzhaarige Königin die für jeden ein nettes Wort auf den Lippen hat endlich zu Treffen und Lichtverteibende Pläne zu schmieden.

Er konnte nicht mehr weit vom treffpunkt im Tal entfernt sein. Bald müsste er da sein. Bald würden sie ihre Pläne in die Tat umsetzen......

Die dunklen Wolken zogen herauf


Wir sind schon wahnsinnig, Ihr werdet es noch. Und wir schauen Euch dabei zu.


...wird fortgesetzt, bitte nicht antworten!!!!
...to be continued, please don't answer this post!!!
04.08.2005, 12:38
Anonymous

Gast

 
Beitrag #4
 
Schon seid vielen Tagen saß der Harlekin mit seinen treuen Gefährten an seinem Tisch in der Taverne.

Der Tisch war aus edlem Eichenholzgemacht und sein Ständer erinnerte stark an eine Narrenkappe. Die Platte wies mehrere kleine Dellen auf....und erneut krachte die mächtige Kriegsrassel auf sie nieder...

"Solange, dies mein Land ist wird das Volk mir zu folgen haben!" raunte er durch den Saal...

Nickend erhoben sich seine Berater......
"Also, ruft meine Leibgarde zusammen! Sie sollen in wenigen Minuten bewaffnet und bereit zum Abmarsch auf dem Hof erscheinen!"

Mit diesen Worten verschwand der König der Narren in seiner Kammer um kurze Zeit später in einem in schwarz-weiß gehaltenem Kostüm auf den Hof zu maschieren.

Wenige Minuten später saßen er und 2 seiner Elite-Krieger schon fest im Sattel......
Der Regen durchnässte die Rüstungen seiner Begleiter als der König der Narren die Hand hob.

"Verweilt hier, Freunde. Was nun geschieht soll mein Sache sein"

Langsam überreichte er den treuen Begleitern seinen Bogen.

"Sollte uns jemand gefolgt sein erlege ihn und lasse seinen Kopf in mitten des Weges aufstellen!"

So ritt der harlekin weiter durch den düsteren Mondschein......er wußte er hatte die anderen schon zu lange warten lassen - die Zeit war gekommen....
15.08.2005, 17:27