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Duell: Hieronimus vs. Primus
Anonymous

Gast

 
Beitrag #1
Duell: Hieronimus vs. Primus
"Manchmal muss man nur Geduld habe," dachte Babe, als sie die Stufen zum Schiedsrichterbereich hinaufschritt. Lange hatte das Ding, dass Hieronimus eine Herausforderung nannte, am schwarzen Brett gehangen - bis es nun, Monate später erhört worden war. Dass sie seinen Herausforderer nicht kannte, störte die Kriegerin nicht, es war immer interessant, Neulinge in der Arena zu beobachten. Waren es wie heute zwei, fand sie es zudem doppelt spannend.

So ging sie, gleich nachdem sie die Tribüne betreten hatte, zum Geländer der Tribüne um sich gleich darauf mit lauter Stimme beim Publikum bemerkbar zu machen:

"Viele von euch kennen Hieronimus aus der Allianz der Avantasians. Wenige allerdings seinen Gegner Primus von den Kriegern Gondors. Dies wird sich nach diesem Duell ändern, kämpfen doch beide für die Ehre ihres Namens. Mögen sie uns deshalb einen guten und spannenden Kampf liefern."

Mit einem Wink an die Männer an den Einlässen gab Babe die Arena frei.

"Schiedsrichter wird das unabhängige Trio sein."

"Möge der Kampf ehrlich und fair ablaufen."

Mit einem kurzen Nicken wandte sie sich ab, um sich auf ihren Platz zu setzen. Neben ihr saß Ecthelion, die Stirn in der Hand vergraben, worauf die Kriegerin ihm einen kurzen Knuff mit dem Ellebogen gab. "Wenn dich die Nordmänner zu sehr beanspruchen," feixte sie mit einem Grinsen, "haben wir ihm Wald immer noch ein Plätzchen für dich frei. Ruhe findest du bei uns genug. Wach auf, wir haben einen interessanten Kampf vor uns."
21.05.2004, 08:02
Anonymous

Gast

 
Beitrag #2
 
Primus ging nervös in dem Raum vor dem Eisengatter zur Arena auf und ab und wirbelte dabei viel Sand auf.
Noch nie hatte er bei soetwas mitgemacht. Er hatte schon in vielen Schlachten als oberster Befehlshaber unter seinem Herrscher gekämpft, doch waren seine Gegner nie einem Gladiator würdig.
Primus überlegt die ganze Zeit über, wie sein Gegner wohl kämpfen würde und wie er ihn bezwingen konnte.

Plötzlich ertönte Kriegerin Babes Stimme, die den Kampf ankündigte. Primus stand der Schweiß auf der Stirn.
Eine Wache schaute in den Raum und teilte Primus mit, dass er sich fertig machen solle. Er nickte der Wache zu und ging zu der Truhe in der Ecke, in der seine Ausrüstung lag, welche er auch im Krieg trug.

Er stieg in die schwarzen Lederstiefel, die mit weißem Metall beschlagen waren. Über die bequeme Tunika zog er ein langes Kettenhemd. Und darüber - passend zu den Schuhen - eine schwarze, schwere Lederrüstung, die an vielen Stellen mit weißem Metall verziert und verstärkt wurde. In der Mitte der Brust strahle das Zeichen seinen Herrschers. In der Truhe lag noch ein Schulterplattenteil. Er dachte sich, den will er heute nicht tragen, der würde ihn zu sehr behindern.
Er setzte seinen schwarzen Helm, welcher an eine Vampirbestie erinnerte auf, zog seine Kettenhandschuhe an, griff sich sein Schild, welches komplett aus dem Zeichen seines Herrschers bestand und eines seiner Breitschwerter.
Langsam ging er zum Eisengatter, mit dem Schwert fuchtelnd. Als er durch das Gatter die vielen Blutflecken, kaputten Rüstungsteile und die johlende Masse sah, ging er schnell zur Truhe zurück, legte sich den Schulter panzer doch noch an, welcher ihn vor einer Köpfung retten sollte. Außerdem legte er Beinschienen an und versteckte einen langen, verzierten Dolch dahinter. Statt dem Breitschwert, welches ihm nicht behagte, packte er ein langes Runenschwert aus, welches er auch im Krieg trug. Es schien so schwer, dass es ein normaler Bürger nicht mit 2 Händen heben konnte, doch anscheinend war es so leicht wie ein Dolch.
Damit fühlte Primus sich gleich wohler. Er ging durch das bereits offene Gatter in die Arena.

Die Menge johlte, als sie ihn sahen. Oder vielleicht gefiel ihnen doch nur seine Rüstung?
Er hebte sein Schwert in die Höhe und sah in die Runde.
Einige Meter nach dem Tor blieb er stehen und stellte das Schwert auf den Boden und hielt er verkrampft mit beiden Händen fest.
So lässig er auch ausgesehen haben mochte, in Wirklichkeit hatte er furchtbare Angst.
Primus wartete ungeduldig auf seinen Gegner.
21.05.2004, 08:49
Anonymous

Gast

 
Beitrag #3
 
Mit dröhnendem Schädel saß Hieronimus in den Katakomben des Kolloseums. Mag sein, daß der Wein, dem er am vorhergehenden Abend oft zugesprochen hatte, seinem Zustand nicht gerade förderlich war, jedoch war es wohl weniger verheerend, als die darauf folgende Schlägerei. Noch immer war ihm nicht ganz klar, wie es eigentlich dazu gekommen war, daß er, mit einigen Habseligkeiten, die bestimmt nicht die seinen waren, dsas Gesicht in einer Pfütze, erwacht war. Mühevoll war ihm eingefallen, daß ein Kampf im Kolloseum der Anlaß für das Gelage war, und so hatte er sich dorthin begeben. Sein Kopf schien Zentner zu wiegen. Für das nächste Mal, sofern es denn dazu kommen sollte, hätte er etwas gelernt.
Doch zumindest einen Vorteil bot die betäubende Wirkung des Alkohols, die er noch immer verspürte; seine Besorgnis war verschwunden.
Während er sich auf seine Kniee aufstützte, und versuchte, herauszufinden, wie lange er in dieser Nacht wohl Schlaf gefunden haben mochte, erklang weit entfernt die Stimme einer Verantwortlichen. Er konnte die Worte nicht verstehen, aber irgendwo in sich dachte er, daß das wohl bedeutete, es wäre bald an ihm, die Kampfstätte zu betreten. Das ungeduldige Klopfen an der Tür, das im Hintergrund bereits seit einigen Minuten anhielt, und langsam intensiver wurde, schien das zu bestätigen.
Er setzte sich ruckartig auf, stieß sich an der Wand hinter sich und kämpfte erfolgreich gegen die Ohnmacht an. Es war Zeit.
Seine Ausrüstung lag vor ihm. Warum, wußte er nicht genau. Er wählte zwei gebogene, etwa unterarmlange Klingen als Waffe aus. Leichte, griffige Waffen, wohl das beste für die vorliegende Situation. Als nächstes zwängte er sich nach mehreren Versuchen in einen ledernen Brustharnisch, der zumindest ein wenig Schutz bieten sollte. Dann legte er seinen langen, zerschlissenen Umhang ab, und tauschte ihn gegen einen bis zu den Hüften reichenden aus, der in ähnlichem Zustand war.
Plötzlich wurde ihm bewußt, daß kein Schild oder ähnlich schutzversprechendes in seinem Besitz war. Entschlossen, sich von solchen Kleinigkeiten nicht beunruhigen zu lassen, brach er aus der Holzpritsche, auf der er gesessen hatte, ein Brett heraus, brachte es auf eine erträgliche Länge, riß aus seinem Umhang einige Streifen Stoff heraus, und zurrte das Holz um seinen linken Unterarm. Dies sollte genügen, auch wenn eine leichte Taubheit in seiner Hand aufstieg.
Er griff nach seinem Helm aus Bronze und setzte ihn sich auf seinen Kopf. Das Klingeln in seinen Ohren und die Benommenheit bewogen ihn dazu, diesen Kampf ohne Kopfbedeckung auszufechten.
Unbeholfen tastete er nach seinen Klingen und ging zur Tür. Den mißmutigen Blick der Wache erwiederte er mit einem ebensolchen, brummte etwas unverständliches und ging in die Richtung, aus der die Stimmen, der allmählich ungeduldig werdenden Menge kamen.
Unter dem Torbogen, der den Eingang in die Weite der Arena bildete, und zu dem ihn die Wache geleitete, blieb er kurz stehen. Er atmete einen Moment lang durch. Ein Kampf stand ihm unmittelbar bevor, ein Kampf unter ehrlichen Mitteln, über die das Volk von Rom wachen würde. Ein Kampf, den sein Kontrahent möglicherweise nicht überleben würde. Dies wiederum bot die verlockende Möglichkeit, sich der Waffen des Gegners zu bemächtigen. Eine willkommene Bereicherung. Kein Zweifel, er würde diesen... diesen... wie immer der Kämpfer, der dort am anderen Ende der Arena Aufstellung genommen hatte, auch heißen mochte, er würde ihn besiegen. Das war ihm spätestens seit dem letzten Abend klar.
Größere Sorgen machte ihm die Frage, ob während des Kampfes seine Kopfschmerzen seinen Schädel sprengen würden.
Er trat aus dem Schatten. Die Strahlen der Sonne trafen ihn sofort und unbarmherzig. Wie unter einem Schlag stöhnte er auf. Das Dröhnen hinter seinen Schläfen nahm Dimensionen an, der er kaum für möglich gehalten hätte. Durch einen Schleier nahm er seinen Gegner wahr, der auch langsam ein paar Schritte in die Stätte des Kampfes machte. Warum ging es ihm nicht ebenso?
Hieronimus taumelte einige Schritte weiter, stetig nach Luft ringend. Zu seinem Glück war die Menge, die die Tribünen säumte, nicht so groß, wie in den Schlachten, die bekannte Gesichter hier ausfochten. Dennoch nahmen ihm ihre aufgeregten Jubelschreie beinahe den Verstand.
Er wiederstand der Versuchung, sich einfach fallenzulassen, und verharrte keuchend, mit dem Versuch, wieder zu Sinnen zu kommen. Seine Arme begannen, unwillkürlich zu zittern. Das Schwert in seiner Linken entglitt seinen Fingern. Die Schatten vor seinen Augen begannen, wieder Formen anzunehmen, und ein dutzend Schritte von sich entfernt sah er seinen Kontrahenten; Primus, jetzt war ihm der Name wieder eingefallen, kampfbereit stehen.
Kein Zurück.
Er mußte einen wirklich erbrämlichen Eindruck abgeben, quälte sich ein Gedanke an die Oberfläche. Dennoch konnte es an seinem Sieg keinen Zweifel geben. Mühevoll hob er den linken Arm, um verwirrt festzustellen, daß seine Hand leer war. Befriedigt registrierte er, daß zumindest in seiner Rechten ein vertrautes, in den Augen schmerzendes Glitzern lag.
Es war an der Zeit, der Menge etwas zu bieten.
24.05.2004, 00:09
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Gast

 
Beitrag #4
 
Primus sah, wie Hieronimus angetorkelt kam und er wusste nicht, wie ihm geschah. Die Gestalt war mit einer zerschlissenen Rüstung und einem Schild ausgerüstet, welches man am Marktplatz bloß gegen eine Hand voll Staub tauschen könnte. Er verlor eine seiner beiden kurzen Klingen auf dem Weg zu Mitte der Arena.
Primus wusste nicht, wie er sich verhalten sollte, beschloss dann aber so zu tun, als wäre nichts.
Hieronimus musste die ganze Nacht durchgesoffen haben. Wenn die Ausrüstung den Kampf kämpfen würde, würde Primus mit einem Augenzwinkern den Kampf gewinnen. Er wusste, dass er ihn auf keinen Fall unterschätzen dürfe, das wäre sein Ende.
In einem Tonfall, sodass es niemand im Publikum hören konnte fragte Primus seinen Kontrahenten, ob dieser denn überhaupt in seinem Zustand kämpfen könne.
"Ich weiß es gibt kein zurück mehr, aber ihr seht nicht gut aus! Und seid ihr sicher, dass ihr nicht eure Ausrüstung falsch gewählt habt?"
Er wusste nicht warum, aber er war sich ziemlich sicher, dass aus diesem Kampf nichts wurde und ließ sich geistig schon in seinen Stuhl zurückfallen.
26.05.2004, 19:06
Anonymous

Gast

 
Beitrag #5
 
Worte. Irgendwo aus der Ferne kamen Worte. Drängten sich, bahnten sich einen Weg in sein Hirn.
Sein Gegner hatte etwas gesagt. Etwas, das an ihn gerichtet war. Diese Gestalt, die dort gegen die Sonne ihm gegenüberstand, wagte es, seine Zeit mit Geschwätz verschwenden zu wollen.
Worte. Ein kurzer Lichtstrahl erhellte seinen Geist, als er sich der Bedeutung bewußt wurde.
"Ich weiß es gibt kein zurück mehr, aber ihr seht nicht gut aus! Und seid ihr sicher, dass ihr nicht eure Ausrüstung falsch gewählt habt?"
Dieser Feigling wagte nicht den ersten Schlag, und versuchte, ihn dazu zu reizen. Mühevoll verzog er sein Gesicht zu einem Lächeln. Die Suche nach einer passenden Antwort scheiterte, seine Gedanken versandeten wieder.
Etwas Bewegung würde ihm gut tun. Vielleicht sollte er dieser Figur dort eine Lektion erteilen. Je schneller dieser Kampf ein Ende fände, desto eher hätte er seine Ruhe, und könnte sich ein wenig ausruhen.
Er kühlte einen Moment lang mit der Klinge seine Schläfen. Dann setzte er sich in Bewegung, um... ja, weshalb eigentlich? Er ging einige Schritte, blieb verwirrt stehen, einen oder zwei Meter von einer Person entfernt, die ihm nicht bekannt war. Der Mann war waffenbewehrt, und da bemerkte auch er das Gewicht eines kurzen Schwertes in seiner Hand, das...
Ein Blitz durchschoß sein Hirn und tauchte alles in helles Licht. Ein überraschtes Knurren drang aus seiner Kehle, und ehe er wußte, was er tat, schwang wer die Klinge im Halbkreis, vielleicht drei Handbreiten von dem Mann, seinem Gegner, wie es ihm wieder bewußt wurde, entfernt, und sprang dann nach vorne, das Kurzschwert zum Stich gesenkt, auf den Magen des Anderen zielend, während der holzbewährte Arm nach oben schoß, und sich auf das Kinn des Mannes zubewegte. Zugleich bereitete sich etwas in ihm darauf vor, sich abzurollen, sollte er verfehlen. Er spürte, daß er langsam war. Die alten Reflexe schienen nicht zuverlässig. Irgendetwas stimmte nicht.
Wo war er hier? Wo war sein Wein? Wo die Taverne, in der er gerade noch gesessen hatte? Und wer war der Mann, auf den er gerade mit gezogenem Schwert zuflog? Er versuchte, den Schlag abzuwenden, um ihm keinen Schaden zuzufügen, doch seine Arme schienen einer anderen Kraft zu gehorchen.
Er hoffte, daß sein Gegenüber schnell genug reagieren würde.
26.05.2004, 23:39
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Beitrag #6
 
Anscheinend verstand sein gegenüber nicht wirklich, was er gesagt hatte. Er schien große Schmerzen zu haben. Primus sah in die Menge und hoffte auf eine Eingebung. Plötzlich sah er aus den Augenwinkeln eine schnelle Bewegung seines Gegners. Primus stand immer noch mit gesenkter Waffe und unvorbereitet da. Er konnte nicht erkennen was sein Gegner tat, aber er dachte sich, dass es auf jedenfall nichts gutes verheißen könne. Unfähig sich aus seiner jetztigen Position zu verteidigen, blieb ihm nur der Attacke auszuweichen und er stellte währendessem beruhigt fest, dass sein Kontrahent anscheinens nicht genug Kraft hatte seinen Angriff mit voller Geschwindikeit und Härte durchzuführen. Das Kurzschwert zischte tief an ihm vorbei und das Holzschild verfehlte sein Kinn nur seh knapp. Primus dachte sich es würde zu lange dauern in dieser Situation das Schwert in Position zu bringen und holte, während Hieronimus danebenstach, mit seinem großen Schild zu einem mächtigen Hieb aus und hoffte, dass Hieronimus Reflexe wirklich so getrübt waren, wie es schien.
06.06.2004, 18:29
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Beitrag #7
 
Seinen Gegenüber im Blick, das Schwert gezogen, flog Hieronimus... an ihm vorbei. Es schien, als hätte er letztendlich doch seine Glieder unter Kontrolle gebracht. Er landete auf seinen Knien und stämmte sich schnell hoch, um dem Anderen sein Bedauern zum Ausdruck zu bringen, als er einen dumpfen Schlag gegen seinen Rücken spürte. Überascht taumelte er einige Schritte. Anscheinend hatte der Andere nach seinem Ausweichmanöver die Kontrolle über den Schwung verloren, und sein Schild war so gegen ihn geschleudert worden.
Hieronimus drehte sich, nachdem er einen Moment darüber nachgedacht hatte, mit welcher Hand er sich wohl das schmerzende Kreuz halten sollte, während sein Hirn, dem Gefühl nach, noch einige Momente die Gehrichtung beibehalten wollte, zu dem Mann um, den er eben beinahe über den Haufen gerannt hätte. Was er sah, überaschte ihn. Eine Kampflust, möglicherweise sogar der Wille, ihn zu verletzen, lag in den Zügen der Person. Anscheinend nahm er ihm das eben Geschehene übel. Doch warum? Was mochte geschehen sein, woran er sich gerade nicht erinnern konnte? Und wo war nur der Becher Wein, von dem er hätte wetten können, daß er gerade noch vor ihm stand?
Kaum ein Moment war vergangen, seit er sich erhoben hatte. Sein Gegenüber richtete seinen Schild, an dem er noch die Formen seines Rückgrats zu erkennen glaubte, und erhob sein Schwert in eindeutiger Absicht.
Er war jung; jünger, als er erwartet hätte. Nun, da die Sonne ihn nicht mehr blendete, konnte er ihn deutlicher wahrnehmen. Kleidung und Verhalten deuteten klar auf einen Krieger hin. Was hatte er nur getan, um jemanden zu erzürnen, der sich zu wehren vermochte? Möglicherweise würde er in njächster zeit ein zweites Mal im Kolosseum antreten müssen, zusätzlich zu dem Kampf, der ihm in Kürze bevorstand.
Das Kolosseum... Ein Kampf... irgendwo in seinem Kopf schien etwas auf diese Worte zu reagieren... etwas hartes, dunkles, das ihn in engen Gassen begleitet hatte...
Sein Blick klärte sich. Sein Körper spannte sich. Ein weiteres Mal kam er zu Bewußtsein. Zum dritten Mal warf er einen kurzen Blick auf seinen Gegner, wie er nun wieder wußte. Der junge hatte sich so sehr mit Rüstungsteilen umbaut, daß man denken konnte, ein Schmied hätte einen einzelnen Guß Eisen um ihn gefertigt, und anschließend zum Schein einzelne Teile daraus gemacht, indem er unterschiedliche Farbtöne auftrug. Sicher würde diese zusätzliche Körperschicht ihm ein wenig Schutz geben, doch sehr beweglich wäre er damit wohl nicht. Nun müßte er nur eine verwundbare Stelle finden, bevor dieses junge Stück Metall in der Lage wäre, mit der beunruhigend großen Klinge, die er bei sich trug, in den Kampf einzusteigen.
Ein leises, animalisches Knurren drang aus Hieronimus' Kehle, und er begann, diesen Kämpfer, Primus, im Uhrzeigersinn, leicht gebückt, zu umkreisen, wobei sein Kurzschwert seine Spur im Sand verewigte. Vielleicht wäre ein Fehler schon genug, um den Kampf zu gewinnen. Er würde... würde...
Er zwang seine Gedanken in Bahnen, die ihm nützlich wären. Er benötigte seinen Verstand. Keinen Wahnsinn. Nicht jetzt.
Er richtete seinen Blick wieder auf seinen Gegner, dem seine kurze Abwesenheit nicht verborgen geblieben war. Er glaubte, zu bemerken, wie sich seine Gesichtszüge verhärteten, und machte sich gedanklich auf einen Angriff gefaßt.
07.06.2004, 21:57
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Gast

 
Beitrag #8
 
Hieronimus schien wirklich nicht bei Sinnen und ein Kampf schien unausweichlich.
Nach dem erfolgreichen Schildhieb, welcher seinem Gegner offenbar erhebliche Schmerzen in der Rückengegend zufügte, packte er also sein Schwert und sah, was mit seinem Gegner nun geschah.
Primus dachte sich, dass sein Gegner nicht gut gepanzert war und dadurch den Kampf durch den geringsten Fehler verlieren könnte. Wenn er auf die Atacke eben vorbereitet gewesen wäre, könnte der Kampf bereits zu Ende sein, doch Hieronimus besaß die Unverschämtheit ihn anzugreifen, während Primus mit gesenkter Waffe auf ihn einredete. Primus dachte sich er werde jetzt den Mund halten, da es ja doch nichts bringe.
Hieronimus schien sich von den Hieb erholt zu haben und kreiste dann um seinen Gegner herum, anscheinend erwartete er einen Angriff seitens Primus. Nun gut, spüre meine Klinge", dachte sich Primus und fletschte seine Zähne. Er lief so schnell er konnte auf Hieronimus zu, der schon darauf gewartet hatte. Prims entschied sich voerst mehr auf Geschwindigkeit zu setzen, da sein Gegner wohl auch durch weniger harte Angriffe verletzt werden würde. Er brachte sein Schwert in Stichposition und rannte weiter. Kurz bevor er Hieronimus erreichte machte er einen sehr schnellen Ausfallschritt nach rechts, machte sich etwas kleiner, brachte gleichzeitig sein Schild in eine verteidigende Position und hieb so schnell er konnte auf Hieronimus ein. Würde Hieronimus nichts unternehmen, würde der Hieb in der Nierengegend einschlagen.
Primus zögerte nicht mehr seinen Feind zu verletzten, da er ihn erzürnt hatte. Er hoffte, dass das alles nicht nur gespielt war und sein Feind in Wirklichkeit ein flinkerer Kämpfer war, als er.
08.06.2004, 12:43
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Beitrag #9
 
Als sich sein Gegner in Bewegung setzte, zu seinem Entsetzen wesentlich schneller, als er erwartet hatte, beschloß Hieronimus, dem Angriff mit einem ebensolchen zu begegnen. Er ließ sich noch ein wenig tiefer sinken, und rannte dann los, Primus Schulter oder Kopf in den Magen zu rammen, je nachdem, was sich ergab. Er konnte nur hoffen, daß dies auch durch die Rüstung hindurch seine Wirkung haben würde. In diesem Augenblick unternahm sein Gegner einen schnellen Schritt zur Rechten, und senkte seinen Schild. Hieronimus blieb nicht die Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, denn seine linke Schulter befand sich auf gleicher Höhe mit genau diesem, und schrammte in ungünstigem Winkel daran vorbei. Ob er seinem Gegner auf diese Art aus dem Gleichgewicht, oder zumindest aus dem Angriffsrhytmus brachte, wußte er nicht, denn vom eigenen Schwung getragen stolperte er noch einige Schritte weiter. Das Schwert, mit dem sein Gegner ursprünglich seinen Unterleib treffen wollte, verfehlte, und hinterließ seine Spur an der Unterseite von Hieronimus' Umhang. Zumindest schien auch er nicht mit dieser Art der Reaktion gerechnet zu haben.
Sie hatten sich gegenseitig verfehlt.
Hieronimus fuhr herum, und sah seinen Gegner dort stehen, wo er ihn in Erinnerung hatte. Allmählich begann dieser Kampf den Eindruck des Aufeinandertreffens wilder Tiere zu machen, die in immer neuen Wellen aufeinander zurasten. Spielerisch und mit breitem Grinsen scharrte er ein wenig mit dem Fuß im Arenaboden. Allein, für die Zuschauer war dieses Aufeinandertreffen bisher alles andere als unterhaltsam, und die ohnehin nicht sehr vollen Ränge begannen langsam, sich noch weiter zu leeren. Er warf einen Blick in sein Innerstes. Möglicherweise würden sie bald mehr zu sehen bekommen. Bereits jetzt spürte er eine Form der Aggression, die ihm Angst machte. Er würde diesen Kampf für sich entscheiden, doch vielleicht auf eine Art, die er selbst nicht wollte. Und es wurde stärker.
Er mußte dagegen ankämpfen... mußte kämpfen. Das Duell war nebensächlich, er hatte anderes zu tun. Er konnte sich nicht gehen lassen, nicht hier, nicht vor den Augen Roms. Eilig steckte er sein Schwert zur Hälfte in seinen Stiefel, so, daß es ihn nicht verletzen würde, um beide Hände frei zu haben. Er hielt sich den Schädel. Die Möglichkeit, das Duell schnell genug zu beenden, um nicht mit sich selbst in Konflikt zu geraten, konnte er ausschließen, dafür war es zu spät. Er müßte sich anstelle eines äußeren Feindes auf einen inneren konzentrieren. Die Sonne brannte unbarmherzig auf seinen Schädel, allmählich senkte sich ein dunkler Vorhang vor seinen Augen.
Er spürte, daß er das, was da in ihm lauerte, im Augenblick nur aufhalten, jedoch nicht zurückdrängen konnte. Und selbst das konnte sich jeden Moment ändern. Mochte er auch dieses Duell gewinnen, einen Kampf, der ihm wesentlich wichtiger war, drohte er zu verlieren.
Primus durfte mit ansehen, wie sein Kontrahent, kaum das Gleichgewicht haltend, die Hände an den Kopf gepreßt, schwankend dastand, und sein gesamtes Umfeld aus dem Blick zu verlieren schien.
09.06.2004, 22:56
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Beitrag #10
 
Zähne knirschend musste Primus mitansehen, wie sein Feind seinem Schwert entkam. Mit einem Knie im Sand sah er über die Schulter, was mit seinem Feind los sei. Dieser stand ohne Waffe da und schien große Schmerzen zu haben. Er sah wie die Menge unruhig wurde und auch er selbst war nicht mehr amüsiert. "Dir bereite ich jetzt ein Ende, Wurm!", murmelte er unhörbar vor sich hin. Normalerweise wäre Primus gütig gewesen, doch Hieronimus schien nicht, als bräuchte er diese Nachsicht. Primus entschloss sich jetzt fest dazu ihn zu besiegen, egal was passierte.
Wie eine Todesmaschine stand er auf und ging mit einem nicht allzu schnellen Tempo, wohl aber Zielstrebig, auf Hieronimus zu. Auf halbem Weg erhob er sein Schild und brachte seine Reflexe in reinen Zustand um eventuellen Raffinessen seines Gegners vorzubeugen und er machte sich auch bereit gegebenfalls auszuweichen. Jetzt wäre der beste Augenblick ihn zu besiegen und wollte einen Attackenhagel auf Hieronimus niederregnen lassen, den er nicht so leicht wegstecken würde.
Als er in Reichweite war erhob er sein Schwert, doch sah er seinen Feind, der nichteinmal bemerkt haben mochte, was passiert war. Primus zögerte lange, doch entschied sich dann doch anzugreifen.
Er begann mit dem Angriff und führte zu allererst einen Schlag mit der flachen Seite des Schwerts direkt auf seinen Kopf durch, der ihn vielleicht nicht umgebracht hätte. Würde Hieronimus sich unter dem Schlag hinwegducken wollte Primus einen frontalen Schildhieb und direkt danach einen klassischen Halbkreishieb an die linke Flanke von Hieronimus durchführen.
14.06.2004, 09:04
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Beitrag #11
 
In sich selbstg versunken nahm Hieronimus plötzlich eine Bewegung vor sich wahr. Aus der Dunkelheit vor seinen Augen tauchte eine auf ihn gerichtete Klinge auf. Instinktiv schreckte er zurück, machte einen schnellen, ungeschickten Schritt rückwärts. So traf ihn nicht die Breitseite des Schwertes, doch er war nicht weit genug entfernt, um ihm gänzlich zu entgehen. Seine Spitze zog eine flache Spur quer durch sein Gesicht, die unverzüglich zu bluten begann. Eher überascht, als wirklich vom Schmerz beeinflußt riß er seine Augen auf und sah seinen Gegner direkt vor sich stehen.
Dieser Bastard hatte es tatsächlich gewagt, ihn zu verletzen. Die Zeit, die er haben würde, dies zu bereuen, würde nicht lange währen.
Mit einem weiteren Schritt brachte er sich für einen Moment aus der Reichweite des Schwertes. Er wischte sich mit der Hand über die Wange und betrachtete sie. Ein altbekannter Geruch stieg in seine Nase. Die Farben verschwammen und sein gesamtes Sichtfeld wurde in das Rot getaucht, das von seinen Fingern ausging. Der Junge hatte es tatsächlich gewagt...
Heute würde er keinen Wein brauchen, um seinen Durst zu löschen. Mit dem Blut schien all seine Benommenheit aus ihm zu strömen, und an ihrer Stelle entstand etwas, das nicht nach dem Sieg, sondern einfach nur nach Gewalt lechzte. Er gab sich dem Verlangen hin.
Erneut beugte er sich nach vorne, bis seine Hände den Boden berührten, und sprengte seinem Gegner entgegen. Diesem war diese Art des Anstürmens inzwischen wahrscheinlich vertraut, doch kurz vor ihm ließ er sich nach links fallen, so daß ihn sowohl der nach ihm gestoßene Schild, als auch das Schwert verfehlten. Aus der Bewegung heraus sprang er an die rechte, nun ungedeckte Seite Primus', schwang sich herum, klammerte sich mit seinen Armen um Hals und Rücken, wobei er versuchte, die wütenden Ellbogenstöße zu ignorieren und seinen Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen. Mit einer Reihe schneller Tritte in die linke Kniekehle versetzte er diesem Vorhaben weiteren Nachdruck. Er winkelte sein rechtes Bein an, so daß er, sollte Primus versuchen, sich auf ihn fallen zu lassen, er diesen über sich schleudern könnte.
Am Boden würde ihm sein Schwert wenig nützen.
Diejenigen Zuschauer, die sich zum gehen erhoben hatten, hielten inne, als endlich ein wenig Bewegung in den Kampf zu kommen schien.
14.06.2004, 23:47
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Beitrag #12
 
Primus sah genüßlich zu, wie das Blut aus der Wunde in seines Gegners Gesicht tropfte. Doch dann sah er etwas unmenschliches. Sein Feind stürtzte sich wie ein Tier auf ihn und klammerte sich an seiner ungeschützten Seite fest und versuchte ihn durch Tritte in die Kniekehle zu fall zu bringen. Primus kam die Angst hoch, denn der Feind schien nicht er selbst - er schien wie von einem wilden Dämon besessen. Er schüttelte diese Angst sogleich wieder ab und konzentrierte sich darauf Hieronimus durch Ellenbogenhiebe zu verletzen, doch er ignorierte sie einfach! Primus konnte seine rechte Hand nicht weiter bewegen, da Hieronimus sie einklemmte. An der linken Hand befand sich noch das Schwere Schild. Er ließ sein Schwert fallen und versuchte schwerfällig sein Schild loszumachen. Hieronimus trat immer kräftiger zu. Primus sackte mit den Knien in den Sand. Im selben Moment war er sein Schild los und Hieb mit einem kräftigen Fausthieb über seine rechte Schulter auf Hieronimus ein dieser wurde heftig getroffen, doch gelang es ihm im Fall Primus über sich hinweg zu schleudern. Dieser landete äußerst unsanft. Primus zückte sogleich seinen Dolch, den er versteckt hatte und wollte auf Hieronimus lossprinten, doch auf halbem Weg merkte er, wie seine Beine schmerzten und er sackte wieder in den Sand. Als Primus so dahockend sehen wollte, wo seine Waffe und Schild lag, da staunte er. Das Schild lag weit entfernt. Es musste bei dieser letzten Aktion weggeschleudert worden sein. Und sein Schwert? Es war nicht zu sehen! Wahrscheinlich vom Sand bedeckt. Wenigstens hatte er noch seinen Dolch, immerhin besser als Fingernägel, auch wenn diese von etwas unmenschlichem geführt wurden.
Da kniete Primus also im Sand und wartete, was sein Feind unternehmen würde.
17.06.2004, 20:29
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Beitrag #13
 
An seinen Gegner geklammert spürte Hieronimus, daß dieser bereits nach kurzer Zeit zu wanken begann. Der ihm durch die Stöße zugefügte Schmerz verblaßte endgültig, nachdem er bereits zuvor nur im Hintergrund zu bemerken war. Die Waffe entglitt seinem Gegner. Nur noch wenige Momente. Langsam fiel Primus nach vorne. Hieronimus' Gesicht verzog sich zu etwas, das einem Lächeln gleichkam. Ein Klirren von der anderen Seite verriet ihm, daß er auch nich länger die Kraft hatte, seinen Schild zu halten. Nun müßte er nur noch eine Möglichkeit finden, unbewaffnet die Rüstung zu durchdringen. Er sah eine Faust auf sich zurasen. Zu spät, auszuweichen, selbst für ihn. Hart wurde er seitlich im Gesicht getroffen. Er wurde nach hinten geschleudert, riß Primus mit und über sich.
Der Kampf begann, ihm Spaß zu machen, auch wenn er fürchtete, daß er nicht lange dauern würde. Der Junge war offensichtlich im waffenlosen Aufeinandertreffen nicht geübt, vertraute lieber feige auf seine metallenen Krücken. Doch diese Möglichkeit war ihm nun verwehrt. Neben sich lag das Schwert Primus'. Verächtlich besah er sich im Aufstehen die Waffe. Viel zu schwer, zu langsam... und zu lang. Wie sollte man mit einem solchen Ding die Wunden und die Angst des Gegners spüren? Den Schmerz, den man verursachte? Metall kannte keine Gefühle, keine Emotion, keine Lust am Töten und Verletzen. Keinen Durst nach Blut. Er wischte mit dem Fuß ein wenig Sand über dieses jämmerliche Instrument.
In aller Ruhe drehte er sich zu seinem Gegner, den er jeden Moment bei sich erwartete, sollte er sich trauen, den Kampf auf wahre Weise fortzuführen. Zu seiner Überaschung kniete dieser jedoch ein Stück von ihm entfernt. Er wollte wohl eine Verletzung vortäuschen... Nun, dieser scheinbare Erfolg sollte ihm vergönnt sein. Doch müßte er bald nicht mehr so tun, als wäre er verwundet. Langsam, leicht schwankend, ging Hieronimus auf die erbärmliche Gestalt zu. Wenn er nur einen Weg wüßte, seine Metallhaut zu zerschmettern. Noch ein oder zwei Schritte.
Er war beinahe in Reichweite seines Kontrahenten, und dieser machte immer noch keine Anstalten, von sich aus die Initiative zu ergreifen. Er wollte etwas, worauf er reagieren könnte? Das sollte er bekommen. Schnell legte Hieronimus die verbleibende Distanz zwischen ihnen zurück, trat mit dem linken Fuß nach dem Brustkorb des Anderen, während er mit der holzbewährten Linken zu einem Schwung ausholte, der den Hinteropf seines Gegners zum Ziel hatte. Diesmal würde er nicht so einfach davonkommen. Seine Rechte blieb darauf vorbereitet, einen eventuellen Fausthieb abzufangen.
Ein unerwartetes Aufblitzen von Metall machte ihn auf die ihm abgewandte rechte Hand von Primus aufmerksam. Verdammt, woher hatte dieser Bastard einen Dolch? Wie in Zeitlupe glaubte er, das Ding sich auf sein linkes Bein zubewegen zu sehen. Schneller, als sein Tritt sein Ziel finden würde. Zu spät, diesen Angriff abzufangen, oder ihm auszuweichen, er war in seiner eigenen Bewegung gefangen. Auf den nächsten wäre er vorbereitet, doch dieser würde treffen.
Er hatte ein Problem, wenn auch kein gravierendes.
01.07.2004, 12:04
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Beitrag #14
 
Als sein Gegner sich nächerte, dachte Primus es wäre vielleicht von Vorteil vorzutäuschen, dass Verletzungen seine Sinne trübten und so ließ er Hieronimus auf sich zugehen und schnitt wehleidige Grimassen und senkte den Kopf, als wenn er ihm zu schwer wäre.
Primus bemerkte nicht, dass sein Gegner plötzlich schneller wurde und ihn traf ein unerwarteter Tritt seine Brustplatte. Der hatte in der Tat eine Wucht, dass Primus ihn spürte, aber er war wenig beeindruckt davon. Er sah schnell zu seinem Hieronimus auf, um in seinen Augen zu vermuten, was er vorhat. Er sah den mit Holz bestückte Arm auf sich zurasen. Und weniger mit Absicht, als intuitiv versuchte er sich seitlich zu ducken um auszuweichen. Sein Gegner war so blitzschnell, dass die Holzplanke ihn zwar nicht mit voller Wucht, aber doch in der Gegend der Ohres erwischte. Einige Splitter des Holzes verfingen sich in seiner Haut und besonders hinterm Ohr. Kochend vor Wut bemerkte er, dass er einen Dolch in der Hand hielt und das näheste Ziel war das Bein Hieronimus' Er stach schnell zu und erwischte Hieronimus am Waden. Primus drehte den Dolch herum und hob dann seine beiden Arme zum Schutz in die Höhe, um Angriffe abzuwehren, oder auch Hiermonimus wegzustoßen, falls dieser zu Nahe kommen sollte.
Als er den Dolch in das Bein stieß und Hieronimus vor Schmerz unmenschliche Geräusche ausstieß, da roch Primus einen Hass, wie von einem tollwütigen Wolf. Das behagte ihm nicht und er hatte etwas Angst, vor Hieronimus' unvorhersehbaren Aktionen.
Und er hoffte, dass Hieronimus einsacken würde, oder sich einige Schritte zurück bewegen würde, sodass er wieder aufstehen kann.
02.08.2004, 15:25
Anonymous

Gast

 
Beitrag #15
 
Sein Gegner war doch ein wenig langsamer, als er dachte. Der Dolch traf Hieronimus erst, nachdem sein Fuß bereits sein Ziel gefunden hatte. Beinahe zeitgleich raste auch seine Linke gegen Primus' Schädel, eher seitlich, da dieser doch noch die Gelegenheit gefunden hatte, sich von ihm wegzubewegen. Durch den plötzlichen Schmerz hindurch nahm er noch ein leises Splittergeräusch wahr, und dachte bei sich, daß sein Abwehrwerkzeug wahrscheinlich den Kampf nicht überstehen würde. Dann überrannte die Pein der Verletzung sein Bewußtsein. Primus hatte seine Arme vor das gesicht erhoben, um sich vor der Wut, die immer stärker in ihm aufwallte, zu schützen. Für den Moment könnte Hieronimus nicht viel ausrichten. Er trat nochmals gegen seinen Gegner; mit seinem verwundeten Bein, wie ihm zu spät bewußt wurde, gab einen Laut von sich, der eine Mischung aus Schmerz und Fluchen war, und entfernte sich rückwärts ein paar Schritte, um sein Vorgehen nochmals kurz zu überdenken.
Er sah, daß er eine leichte, rötliche Spur im Sand hinterließ, doch die Wunde schien weniger schwer zu sein, als ihm sein Gefühl im ersten Moment glauben lassen wollte. Er bewegte vorsichtig sein Bein, während sein Gegner sich erhob. Scheinbar war die Klinge tatsächlich nur harmlos in sein Fleisch gedrungen und hatte keine seiner Muskeln getroffen. Mit jedem Augenblick fühlte er sich weniger gehindert. Er tastete nach der Wunde, und schreckte zurück, als er etwas metallisches spürte. Sein Kurzschwert. Er zog die Waffe aus seinem Stiefel und betrachtete sie nachdenklich. Möglicherweise wäre dies in der gegebenen Situation hilfreich.
Er wechselte die Waffe in seine linke Hand, wobei sie ihm beinahe entglitt. Warum nur hatte er keinen anderen Weg gewählt, das Holz zu befestigen; einen, der ihm nicht den Arm abschnürte? Mit der Klinge fügte er sich einen flachen, leicht blutenden Schnitt an der rechten Schulter zu, nahm sie wieder in die Rechte, und richtete sie in Primus' Richtung, auf daß der Blutdurst des Metalls geweckt war, und seine Richtung gefunden hatte.
Er schüttelte seinen Kopf, um die Schatten zu vertreiben, die die Benommenheit über ihn sähte, und sog den Geruch des Blutes um ihn herum ein. Es war an der Zeit, daß auch ein wenig Körpersaft des Jungen seinen Weg in den Sand fand.
11.08.2004, 22:20