"Es ist dein sehnlichster Wunsch, dass ich jemanden habe, wenn ich heimkomme?"
Eomer lehnte sich nach vorne und sah Nairos fragend an.
"Das ich nicht allein bin und jemanden an meiner Seite habe, auf den ich mich verlassen kann? Glaube mir, ich sehne mich nach eine Frau, doch bin ich so viel unterwegs, dass jede einzelne Frau, die ich treffe gleich wieder vergessen ist, weil die wenigsten mit mir reisen wollen. Das bin ich meinem König schuldig. Ich kann nichts dagegen machen.", sagte der Germane mit leicht verzweifelter Stimme.
Dieser Unterton schlich sich einfach so ein, ohne sein Zutun.
"Ich habe weder Angst vor dem Tod, noch vor einem Leben in Gefangenschaft. Nur das Wissen, dass ich wahrscheinlich alleine alter werde, macht mit zu schaffen.", fügte er melancholisch hinzu.
"Ich genieße etwas Ansehen in Tyros und habe einige Freunde und Bekannte, die mich nicht im Stich lassen würden, doch lebe ich immer noch ohne Gefährtin. Vielleicht liegt es daran, dass ich in den Tavernen meistens nur mit den anderen Senatoren Besprechungen führe oder mit Freunden einen über den Durst trinke, anstatt auf die Suche nach einer Partnerin zu gehen. Falls ich eines Tages die Richtige finde, werd ich sie mitnehmen, doch bis dahin kann noch eine lange Zeitspanne vergehen."
Eomer hatte leicht den Kopf geschüttelt, während er gesprochen hatte und war mit den Augen unstet umhergewandert. Langsam fixierte er Nairos wieder mit seinen blauen Augen.
"Dein sehnlichster Wunsch ist auch meiner.", brachte er noch hervor, bevor er sich die Augen rieb und tief durchatmete. Es hatte ihm gut getan, jemandem seine Sorgen zu schildern, auch wenn sie in seinen Augen noch nicht sonderlich bedeutend waren. Immerhin war er noch relativ jung. Relativ.
Deutlich entspannter fuhr er fort:
"Verzeih mir, dass ich dich mit meinen Problemen belange. Wie geht es dir? Hast du einen Freund, einen Mann wirst du nach der Geschichte wohl kaum haben."
Eine müdes Lächeln legte sich auf seine Züge.
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