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Sturmwind Ottajesko und Freunde (caps lock entfernt)
Anonymous

Gast

 
Beitrag #1
Sturmwind Ottajesko und Freunde (caps lock entfernt)
Die Nachmittagsonne schien auf das von wüsten Feiern verschlafene Winterfell. Ein einsamer Sonnenstrahl fand seinen Weg auch in die uns mittlerweile wohlbekannte Höhle. Dort lag ein zurückgelassener Wolf in einer Metlache und schlief mit einem seligen Lächeln seinen kapitalen Rausch aus. Völlig durchnässt, träumte er von amorösen Ekstasen in den Fängen einer schweißtriefenden Wölfin. Innig hielt er die Krone eines Fasses umklammert, auf der neben der Einschlagstelle einer Axt, noch die brandigen Runen des Wappens der Sturmwind-Ottajesko prangten. Ein Mitbringsel vom Imman-Turnier des letzten Jahres. Die Absenz der wachsamen Augen der Obrigkeit, die im Dienste der Gerechtigkeit auf Erden, gerade vergeblich in Gallien unterwegs waren, machte es ihm möglich, dass er von ihnen ungetreten weiter vor sich hindämmern konnte. Seine wollüstigen Grunzer unterbrachen seinen Schlaf genauso wenig, wie der vor sich hinfluchende Bote der Gallier, der sich tapfer unter einem Berg von Krügen und Speiseresten hervorarbeitete, um dann mit einem Schwur für einen elend langen Beschwerdebrief an die Gewerkschaft der Boten auf den Lippen das Weite zu suchen.

Manchmal sind es die privaten, ja intimen Momente der Wölfischkeit, in denen aus winzigen Flügelschlägen des Schicksals, große Augenblicke der Geschichte erwachsen.
In unserem Fall war es dieser Sonnenstrahl, der den Wolf in der Nase kitzelte.
Ein ohrenbetäubender Nieser ließ den Wolf auffahren und mit wild rollenden Augen blickte er sich um, bis er begriff dass er sich selbst wachgeniest hatte.
Nonchalant wischte er sich die feuchte Nase mit dem Pfotenrücken ab und erstarrte:

Ein goldener Lichtstrahl wies wie ein Fingerzeig von Elaisha selbst, (Anmerkg. Des Red. Elaisha ist die Göttin, welche über die Wölfe wacht.) auf das Fass Met und dessen Krone, die vor ihm lag. Ergriffen vom Zauber des Moments sank der Wolf auf seinen Bauch zurück und beschnupperte die Krone vor ihm. Während ihn selbst fror, war sie anheimelig warm und sie roch nach ihm selbst!

Der Wolf war verblüfft! Wie konnte die Krone eines Metfasses nach ihm riechen und von so einem winzigen Lichtstrahl, so kuschelig warm sein? Einige Fetzen aus seinem feuchten Traum fielen ihm wieder ein und erzeugten das Sonnenscheingefühl wohliger Genüsse in seinem Bauch. Als er vom Eingang her noch ein unverständliches Raunen vernahm – es war der maulend abziehende Bote – war er sich sicher, eine göttliche Botschaft erhalten zu haben!

Wie es schien wollte Elaisha etwas von ihm? Warum sonst hätte sie ihn im Trunk der Götter gebadet, der Fasskrone seinen Duft gegeben und wies nun mit ihrem strahlenden Finger auf dieselbe? Mit zärtlich zitternden Pranken ergriff er die Krone und hob sie ins Licht. Er erkannte ein Bild, dass auf den wirklich guten Fässern drauf zu sein pflegte und unter dem Bild stand auch etwas. Zwar vermutete er, dass es Zahlen sein könnten, aber mit den vier Zeichen konnte er nichts anfangen. Das Mysterium der Schrift überließ er den gelehrten Senatoren. Schreiben und Lesen zu können, bedeutete viel arbeiten zu müssen und er war schon immer der Meinung gewesen, dass es angenehmere Möglichkeiten gab sich den Tag zu versauen.

Er stellte seine langen Lauscher auf , um zu verstehen was Elaisha von ihm verlangte, aber das Raunen verklang zu einem Murmeln in der Ferne und erstarb dann völlig. So blieb er denn mit sich alleine und dem mulmigen Gefühl, dass er immer hatte, wenn ihm die Dinge über den Kopf wuchsen.

Suchend blickte er sich um: „Wo waren nur die großen Tiere, wenn er Mal wirklich einen Rat brauchte? Doch um ihn herum sah er nur einfache Ordensritter, Knappen und Novizen.
Allerdings war da ein schriftkundiger Knappe!

Die Augen des Wolfes leuchten auf und er verpasste ihm die wölfische Version eines Weckrufes: Denn Tritt in die Seite! Mit einem schmerzvollen Aufheulen landete der Knappe direkt aus dem Himmelreich der Träume auf dem harten Grund der Realität und guckte seinen Meister mit wölfischer Ergebenheit an:

Ja, Herr?

Was schnarchet er hier noch nach der Mittagstunde herum, Kerl? fauchte ihn der Ritter an.

Der Knappe bemühte sich darum auf die Beine zu kommen, sah sich aber dadurch gehandicapt, dass er ein Methorn auf der Pranke stecken hatte und es nicht auf Anhieb runter bekam. Also versteckte er den betreffenden Arm hinter dem Rücken und nahm Haltung an.

Herr, ich höre und gehorche! schnarrte er, während er versuchte so unauffällig wie möglich das verdammeleite Horn loszuwerden. Wütend hieb er mit dem Horn hinter seinem Rücken auf die Tischkante um sich zu befreien, doch es wollte nicht gelingen.

Der Ordensritter jedoch stellte die Lauscher auf und warf den Kopf suchend herum:

Da! Ein ungeduldiges Klopfen! Hast Du es gehört?

Der Knappe schüttelte den Kopf und setzte ein dümmliches Gesicht auf:

Nein, oh Herr! Ich habe nichts vernommen! beteuerte er.

Das Gefühl der Hilflosigkeit verstärkte sich in unserem armen Ordensritter und verzweifelt rang er seine Pranken, nun in der sicheren Gewissheit, dass Eleisha voller Ungeduld seiner Taten harrte.

Wenn sie ihm doch einfach nur verraten würde, was er tun solle! Warum mussten die Götter und unter diesen insbesondere die Weiblichen(!) – Immer so hintenrum sein?

Dann fiel ihm das Gezappel des Knappen auf und er befahl ihm:

Präsentiere er die Pfoten! Und wehe, sie sind nicht von Feindesblut besudelt!

Schicksalsergeben streckte der Knappe die Pfoten vor und wappnete sich für ein Donnerwetter zum Thema „Unbotmäßigkeiten im Dienst“. Doch die Reaktion seines Vorgesetzten entsprach nicht dem üblichen Versprechen multipler Herrenspiele mit Todesfolge für die beteiligen Knappen, sondern bestand in einem Paar vor Staunen runder Augen. Denn der Lichtstrahl tauchte nun ein Methorn in ein unirdisches Licht.
Sein Leitwolf schlug sich im Landeanflug eines Geistesblitzes die Pranke vor die Stirn und hielt ihm dann eine Fasskrone unter die Nase.

Was steht da wohl geschrieben? Häh?

Der Knappe atmete erleichtert auf. Erfreut so billig davon gekommen zu sein las er vor:

Zwei-Tausend-Vier!

Zwei-Tausend-Vier? Was soll das sein? Sein Verständnis von Zahlen ging exakt so weit, wie seine Pranken Krallen aufwiesen. Eine Kralle – Ein Metkrug – Vier Krallen ein Rausch, mehr Krallen ein Vollrausch! Alles was darüber hinausging, war das Mysterium der Zahlen und rangierte in seiner auf die wesentlichen Aspekte des Lebens beschränkten Sicht der Dinge unter „VIELE!“.
Doch der Knappe erläuterte:

Es ist der Jahrgang in dem der Met in der Otta abgefüllt wurde, oh Herr! Im Übrigen, mit Verlaub ein göttliches Gesöff!

Das Gesicht des Ordensritters erhellte sich nun auf einen Schlag.

Die Allmutter der Wölfe wollte, dass er in die Otta ging! Das er das nicht gleich begriffen hatte!

Nun, glücklich die göttliche Sendung verstanden zu haben, befiel ihn ein unbezähmbarer Handlungstrieb. Er ratterte nur so Anordnungen herunter, während er mit mehr oder weniger zarten Tritten, je nach Stand, einige Rudel Wölfe weckte.

Sattelt die Pferde! Holt die Waffen! Sucht mir trockene Unterwäsche!

Da noch immer kein Rudelführer in Sicht war und alle ein schlechtes Gewissen plagte, hielt sich das Gemurre in den ortsüblichen Grenzen. Kleiner Bisswunden konnten zumeist ignoriert, oder ambulant verbunden werden. Schließlich saß eine stattliche Anzahl von Wölfen mehr, oder minder gut gerüstet auf den Pferden. Stolz, ja fast gerührt, von göttlicher Hand zu höheren Weihen berufen worden zu sein, reckte sich der Ordensritter so hoch im Sattel auf, dass sein langer Schwanz gerade noch den Rücken des Gauls berührte.

Mitwölfe! Hört mich an! Während ihr schliefet sprach Eleisha persönlich zu mir!

Seine Mitwölfe warfen sich fragende, teils bezeichnende Blicke zu. Der Ritter merkte, dass die Resonanz nicht die Erwünschte war und deswegen legte er einen nach:

Und sie sandte mir Zeichen!

Nun hatte er die volle Aufmerksamkeit aller Wölfe gewonnen. Zeichen von Eleisha waren ein seltener Segen für Jedermann, der ihrer teilhaftig wurde.

Als ich erwachte ruhte ihr Finger auf dieser Fasskrone, welche nach mir roch und….

Eine kecke Stimme warf fragend halblaut ein:

Wahrscheinlich hat er selber darüber das Bein gehoben?

Der sengende Blick des Wolfes hatte den Charakter von. „Noch-ein-Wort-und-das-Letzte-wird-Dir-erteilt!“ was den vorlauten Spaßvogel erschreckt das Maul zuklappen ließ. Befriedigt über diesen autoritären Achtungserfolg setzte der Wolf fort:

….welche nach mir roch! Ihre Stimme versprach mir unsagbare Lustbarkeiten, wenn ich ihrem Willen Folge leisten würde.

Er präsentierte stolz die Fasskrone, die er statt seines Schildes trug und setzte dabei sein dreckigstes Grinsen auf, damit sich jeder selbst auszumalen vermochte, welche Lustbarkeiten gemeint sein könnten. Nun hingen sie an seinen Lippen und er kostete jeden Moment im Zentrum des allgemeinen Interesses aus.

Sie badete mich in Met und zeigte mir im Traum die verführerischsten Wölfinnen, die ihr euch vorzustellen vermögt!

Die Wölfe schnupperten und fanden seine Worte bestätigt. Er stank dermaßen nach Met, dass es ein Wunder war, wenn er sich überhaupt noch selber hatte riechen können. Der Ordensritter registrierte erfreut den dramatischen Zuwachs an Glaubwürdigkeit und schloss:

Sie bannte die Pranke meines Knappen in ein Methorn um ihre Worte zu bekräftigen und wies uns den Weg in die Otta, wo uns mit dem Jahrgang 2004 das edelste Gesöff unter ihrer Sonne erwartet.

Er riss die Pranke des Knappen so stark nach oben dass, dieser fast von seinem Onager gefallen wäre und alle Wölfe zeigten sich tief von dem göttlichen Zeichen beeindruckt.
Jubelrufe kamen auf und schließlich heulte die ganze Meute im Chor:

OTTA-OTTA-2004 – Jetzt Kommen wir!

Der Ausritt aus Winterfell war ein Paradestück der artis bellorum und irgendwie schaffte es unser Wolf trotz eines fluchenden Gedränges am Westtor als erster aus der Stadt zu kommen.
Der Met-Kreuzzug der Wölfe des Ordens war unterwegs!
20.08.2005, 00:20
Anonymous

Gast

 
Beitrag #2
 
Im großen und ganzen verlief die Reise ohne Zwischenfälle:
Zwei kleinere Rauferein wegen „Staub ins Gesicht schmeißen“. Ein paar kurzfristige „Steuererhöhungen“ in Viehställen am Wegesrand, da irgend jemand einen leeren Fleischkarren eingespannt hatte. Mehrere leichtverletzte Knappen bei dem beliebten Wolfsspiel „Wer-ist-es-gewesen?“. Musikalische Gastspiel-Darbietungen für das geneigte Umland, dass ob der kräftigen Wolfskehlen meist zunächst mit ehrfürchtigem Schweigen und dann mit panischem Eilen reagiert.

Nun, ja, wie so oft im Leben klatsch man halt, wenn manche Leute das Forum,…. Äh, ich meine die Bühne, betreten und bei anderen wenn sie dieselbe endlich verlassen.

Der Einzug in die Otta war wie stets ein Freudenfest und wie es sich so begab, waren Freunde aus Firestorm, den verschiedene Provinzen Valorians, Ankh Morpork und Falkenberg versammelt. Allerdings wartete auf die begeisterte Wolfsschar ein Schock:

Baddog schüttelte nur traurig den Kopf als der Prophet Bruder Met sich gierig nach dem Jahrgang 2004 Met erkundigte.

Alles geraubt! war die mehr als ernüchternde Auskunft.
20.08.2005, 10:29
Anonymous

Gast

 
Beitrag #3
 
Die Kriegsgeschichte von Baddog fesselte schon bald alle versammelten Anwesenden und man begab sich in die Taverne „Zur streitenden Otta“ um die staubtrockenen Kehlen anzufeuchten. Obschon Baddog ein williger Erzähler war, drängten ihn die angereisten Wölfe mehr über diesen Krieg zu erzählen und so schilderte er voller Schmerz den feigen Angriff auf die Langhäuser der Sturmwind Ottajesko. Die Atmosphäre war spannungsgeladen und der Rachedurst groß. Was in Rohan der Pferdediebstahl war, das galt in der Otta der Metdiebstahl. Ein lästerliches Verbrechen, dass nach Sühne förmlich schrie!

Je länger der Vortrag dauerte desto aufgeheizter war die Atmosphäre.
Dabei konzentrierte sich das allgemeine Interesse auf den Verbleib der Fässer des Jahrgangs 2004. Baddog wusste zu berichten, dass Zeugen Karren der Nine Inch Nails damit hatten abziehen sehen und die Wölfe heulten schauerlichst und verfluchten die Krieger dieser Allianz bis in die übernächste Eiszeit.

Ergriffen von so viel brüderlicher Anteilnahme an den Urwerten der Otta, überreichten einige ihrer Mitglieder ihren selbstgebrannten Schnaps dem Propheten, der für die Wölfe das Wort führte.
Dem wiederum standen die Tränen in den Augen. Ob von der Schärfe des Gebräus oder der Ergriffenheit war nur schwer zu sagen.

Die Wölfe waren gerührt von der Ehrung und der Knappe stieß den firschgebackenen Prophet Met an und raunte ihm zu:

Herr, ihr müsst nun eine Rede halten!

So stieg Prophet Met auf ein bereits geleertes Fass 2005, das dabei bedenklich knirschte, ächzte und schwankte und verkündete oben angekommen stolz:

„Glückselig, die welche ein Fass zu umarmen wissen!“

Dazu schwenkte er die Reliquie aus dem Jahr 2004, die er noch immer wie ein Schild führte und die bereits schmierig war, von allen Jüngern, die sie ehrfürchtig geküsst hatten. Er wartet den Applaus ab um fortzusetzen;

Denn ihrer ist das Himmelreich auf Erden!

Allseitiges, andächtiges Nicken - feuchte Augen.

Glückselig die Beraubten! Denn es wird zurückgeraubt werden was ihnen zu Unrecht genommen wurde.

Begeistertes Krügeschwenken – erste Treffer im Publikum.

Glückselig, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie werden gesättigt werden.!

Allgemeines Auf-den-Bauchklatschen.

Freut euch und frohlocket, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln; Ich selbst habe ihn gesehen!

Er setzte wieder seinen mittlerweile bewährten, lüsteren Blick ein, der auch sofort die gewünschte Wirkung entfaltete. Die begehrlichen Blicke, die nun die Schankmägde trafen hätten auch des Teufels Großmutter noch entkleidet.

So soll eure Braukunst gerühmt werden vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und eure Götter, die in den Himmeln sind, verherrlichen.

Wieder Krügeschwenken – erste Opfer sind zu verzeichnen. Ein bedrohliches Knarzen unter den Füßen von Bruder Met kündigt die sich anbahnende Katastrophe an.

Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Auge um Auge und Zahn um Zahn. Ich aber sage Euch: Fass um Fass. Das ist die Gerechtigkeit der Otta!

Ein Begeisterungssturm bricht los. Spontane Verbrüderungszenen und Hochrufe. Im entstehenden Chaos gibt die Fasskrone nach und Prophet Met bricht in das Fass ein. Einen Momentlang versuchen fanatische Anhänger den neuen Propheten in unterschiedliche Richtungen zu befreien. Als dies misslingt, möglicherweise aufgrund dessen, dass man sich nicht auf eine Richtung einigen konnte, wird er kurzerhand in seinem Fass auf die Schultern gehoben, nach draußen getragen und unbefreit auf einen Onager gebunden. Ein wilder Mob bewaffnet sich und macht sich auf den Frevel zu rächen. Prophet Met bekommt davon nicht viel mit. Anfängliche Proteste wurden von seinen Jüngern als Zeichen des Durstes fehlinterpretiert, weswegen er nochmal Otta-Spezial in Druckbetankung erhält. Gesegnet vom heilgen Geist verstummte er in meditativer Transzendenz.
20.08.2005, 11:25
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Gast

 
Beitrag #4
 
Ganz offensichtlich hatte der finstere Feind in all seiner Hinterhältigkeit sich bemüht das Zeugnis seines Raubes zu vernichten, denn das Dorf der Frevler fanden die 54 Angreifer in tiefem Schlummer vor. Dafür lag der unverkennbare Odem des Göttergetränks in der Luft und stachelte die Kreuzzügler zu ungeahnten Beweisen ihres tiefen Glaubens an.

Der einsame Wächter wurde mit einer Dornenkrone aus Bolzen versehen und erhielt so keine Gelegenheit Alarm zu schlagen. Die Fernkampfphase konnte deshalb zur allgemeinen Erleichterung der Angreifer eingespart werden. Sie wäre wohl auch von großen Verlusten geprägt worden, hatten die Angreifer doch auf Schilde verzichtet und sich statt dessen mit Fasskronen bewaffnet und Trinkhörner auf die Schildhand gestülpt um als potentielle Teilnehmer des versprochenen Abendmahls nicht leer auszugehen.

Um allen (kampf-)dürstenden Jüngern Plätze in der ersten Reihe zu sichern, einigten sich die zahlreichen Feldherren auf einen keilförmigen Angriff … von allen Seiten aufeinmal!

Da die Wölfe schon Übung mit Toren hatten, bekamen sie das Große im Norden, der Rest verteilte sich schwerpunktmäßig dort wo, es am stärksten nach Met roch und legte Sturmleitern an.

Von den eigentlichen Wirren des Krieges bei den elenden Frevlern bekam unser Prophet wenig mit. Nur einzelne Augenblicke spiritueller Erhöhung drangen zu ihm durch.

Der Moment, in dem er durch das zerstörte Tor über einen Haufen niedergeschlagener Feinde gerollt wurde und das tränentriefende Glaubensbekenntnis eines Schankwirtes aus der Otta:

Ich glaube, … das ist mein Fass!
20.08.2005, 12:12
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Gast

 
Beitrag #5
 
Einsam und allein wanderte Baddog, seines Zeichens Sturmbringer und Wirt der Otta durch sein Lager.
Eine einzelne Träne lief seine Wange herunter, als er die ganzen Fässer um sich herum betrachtete. Met aus dem Jahre 2003. Met des Jahres 2005.
Ja selbst ein Metfaß aus dem Jahre 2001 war noch im Lager zu finden.
Aber leer, leer und verweist waren die Plätz an denen sich Fässer des Jahrgangs 2004 stapeln sollten.

Diese verdammten Ketzer

schoss es dem Wirt durch den Kopf.

Langsam begab er sich zum Ausgang. Doch was schoss da in seine Nase? Der Exquisite Geruch von Met des Jahrgangs 2004 vermischt mit den scharfen ausdünstungen eines Wolfs.
Verwirrt hob Baddog den Kopf...
...und sah sich sofort mit 2 Paar gelben Augen konfrontiert. Ein wölfisches Grinsen umspielte die Fänge eines riesiegen Wolfs mit stark verkurstetem Fell.
Das zweite Augenpaar schob sich nach vorne und präsentierte Baddog ein gar wunderbares Relikt.

Freudentränen weinend fiel der Thorwaler auf die Knie und küsste die wunderbare Fasskrone.

Was dann folgte war eine Gedenkfeier nach Thorwaler Art...
Und wie fast alle Gedenkfeiern endete sie damit, das alle Krieger die es schafften, die Taverne zu verlassen auf ihre Pferde stiegen und loszogen um einen Feind zu straven, unabhängig davon ob er schuldig war oder sich nur gerade in der Nähe befand.
So kam es, das der Wirt, stehend auf einer Anhöhe und mit einem bösartigen Grinsen ein Faß anstieß.
Das Metfaß, noch in der Taverne leergesoffen und später mit Steinen abgefüllt rollte donnernd in die Siedlung der Nine Inch Nails, sprang über eine Kleine unebenheit und traf einen unwachsamen Krieger am Kopf. Ein leises Stöhnen und der getroffene sackte Zusammen.

1 KO für mich brüllte der Wirt und nahm einen gigantischen Schluck aus seinem Faß.

Anschließens bereitete er sich darauf vor, seinem zweiten Geschoss freien lauf zu lassen.
20.08.2005, 13:15
Anonymous

Gast

 
Beitrag #6
 
Die Auseinandersetzung war nicht von allzu langer Dauer. Die Angreifer erklommen ungestört die Mauern und platzieren Bogen- und Armbrustschützen auf den Zinnen. Diese schossen auf Alles, was keine Fasskrone vor sich hertrug.
Möglicherweise lag es daran, dass es zum ersten Mal keine Opfer der eigenen Fernkämpfer, aber eine Menge toter Kühe gab?

Die Geschichtsschreiber malten begeistert auf den Türmen hockend Strichmännchen an die Mauern, wenn wieder ein Frevler seinem gerechten Schicksal überantwortet werden konnte.
Ein Jeder wurde vor die Tore gezerrt, ordentlich bespuckt und getreten. Am Schluss wurden sie allesamt gekreuzigt. Da aber der Zustrom an Frevlern schon bald nachließ, begannen sich die Geschichtsschreiber darüber zu streiten, wie sie die Saga des Kreuzzuges denn nun betiteln sollten.

Man entschied sich für ein faires Duell, nachdem sich zwei unvereinbare Meinungslager herauskristallisiert hatten. Leider ist nicht überliefert, wie der Vorschlag des unterlegenen Lagers lautete. Doch ist der Hergang des Duells beschrieben worden.
Zunächst wurde ein altes Wolfsspiel aufgelegt: „Apportiere-das-SO!“, dann folgte ein Tuschefässchenwerfen auf das gekreuzigte SO. Der Geschichtsschreiber der Wölfe wurde dabei von erbosten Kollegen handgreiflich disqualifiziert, weil er unangemeldet das praktische Nachfüllfaß mit dem Monatsvorrat geworfen hatte.
Trotz dieses Rückschlages setzte sich dann die wölfische Fraktion durch.
Denn im Federkielwerfen waren die Wölfe, nach den Füchsen versteht sich, Reichsmeister und hatten auf der Anreise ja in mehreren Hühnerställen und Gänsepferchen Trainingsrunden absolviert.

Als sich der harte Stahl der eigenen Nägel in die Glieder des letzten Sünders aus der Nine Inch Nails bohrte, glich das SO einem teergetunkten Huhn am Kreuz und der Titel der Kreuzzugsaga stand fest:

Das OTTA-Evangelium!


Für die Interessierten daraus hier noch ein Auszug aus dem Brief des Propheten Met an die Fürsten der Finsternis: (ProMet. Kap. 1. Abs.1)

(…)
Gehet hin ihr Darkies und schlaget Euch, wo ihr wolltet!
Seid furchtbar und vermehrert Euch, wenn es denn sein muß!
Aber rühret nicht an die Pforten des Paradieses auf Erden,
sonst trifft Euch unser Krug auf die Stirn!
(…)
20.08.2005, 13:33
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Gast

 
Beitrag #7
 
Was in aller Narrennamen sollte das hier?
Meine Kriegsminister waren an mich herangetreten mit den sinnlosesten Worten die mir seit Tagen in die Ohren gekommen sind und das obwohl ich fast nur noch Selbstgespräche führe..

... reite du.. nimm das Mädchen.. trink nicht soviel..

Ich konnte mich jedoch weder an einen wirklichen Grund für diese Mission erinnern, noch wusste ich genau, warum ich es schon wieder war, der ein nacktes Mädchen vor sich liegen hatte, welches benebelt vom Alkohol wohl nichts mitbekam. Klare Frage.. ich hatte keinen Alkohol zu mir genommen, dennoch war mir nicht bewußt warum ich, auf meinem Kamel reitend mich gerade auf dem Weg zur Opferhöhle befand.

Aber was sollte ich mich mit irgendwelchen Hintergründen befassen, wo das Leben doch viel zu kurz war für solche langweiligen Dinge?! Ich zumindest fand meine Zeit viel zu kostbar und erst recht mein Gedankengut viel zu kreativ um mich selber so arg anzuöden.
Also nahm ich es hin, wie es war. Und trieb Jake ein wenig mit ein paar gezielten Fußtritten an, sich schneller voran zu schaukeln, wenn meiner Hübschen hier vor mir wenigstens nicht allzu übel davon wurde..


Da war sie nun endlich.. die Opferhöhle des großen Propheten Met.
Ich hatte sie lange schon nicht mehr betreten, geschweige denn ein Opfer dargelegt, viel zu sehr war ich doch immer mit der Lobpreisung seiner Güter beschäftigt und den ewigen Verkostungen eben jener.

Ich gehieß Jake sich niederzulegen, ließ mich dann selber auf eleganteste Narrenweise klingelnd von ihm herab gleiten und sah mich um. Es hatte sich nichts verändert. Eine simple Höhle mit einem simplen leeren Opfertisch, den es nun simpel zu befüllen galt.
Ich nahm das Mädel auf den Arm und ging den kurzen Weg zügig, da ich schnellst möglich wieder zurückschaukeln wollte. Schließlich war mir auf dem Hinweg aufgefallen, dass ich zuwenig Proviant eingesteckt hatte.

Ich legte sie nun also auf dem Opfertisch nieder.

An irgendetwas erinnerte mich diese schlafende wohlgeformte Dame. Aber es wollte mir, wie üblich, nicht einfallen. War wohl auch unwichtig gewesen. Hoffte ich.

Ich nahm schnellen Schritts wieder meine Position auf dem Wüstenschiff ein und begab mich zurück in meine Siedlung..
21.08.2005, 13:17