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Asylsuche in Aventin [RPG]
Amaran Jovian
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Beitrag #1
Asylsuche in Aventin [RPG]
Liebe Leser und Leserinnen,

dies wird ein vorerst nicht freigegebenes RPG werden und wir, "Die Schreiber", würden uns freuen wenn Sie auf die Freigabe warten würden, denn ansonsten sehen wir uns gezwungen Moderatoren zu bitten unerwünschte Posts zu löschen - dies ist weder in Ihrem, noch in unserem Sinne.
Das RPG besteht aus drei Abschnitten die durch Überschriften gekennzeichnet sind und wird voraussichtlich am Mittwoch zur Vollendung geführt werden.
Als Orientierungshilfe diente uns hierbei die TA-Karte von danger, wobei die Namen von Örtlichkeiten wie Wäldern, Gebirgen und Seen frei von uns gewählt wurden.

Wir danken für Ihr Verständnis.

Mit freundlichem Gruße
"Die Schreiber"
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25.09.2005, 16:55
Anonymous

Gast

 
Beitrag #2
 
Teil I: Das Treffen der Zweien

Es würde sein letzter Tag in der Wüste sein.
Der Wind wehte hoch oben auf dem Turm in der Festung Gommorah und Snowblind setzte das letzte mal mit der Feder an, das Papier mit seinem Namen unterzeichnend. Daraufhin rollte er es zusammen, wickelte ein rotes Band darum und öffnete vorsichtig den Käfig, indem Brieftauben hausten.
Er nahm ein dunkles Exemplar heraus, befestigte die zusammengerollte Botschaft am linken Fuß, wobei er mit der Taube in der Hand zum Balkon ging, die Tür öffnete und hinaustrat.
Dann flüsterte er dem Tier leise zu:

Täubchen, dein letzter Flug. Das wirst du schaffen. Flieg nach Osten und überbringe die Botschaft dem Herrn Jovian.

Er streckte seine Arme in den Himmel und lies die Taube los - sie flog wie auf Kommando Richtung Osten und würde ihr Ziel erreichen.
Sein Blick hing noch eine Weile an der Taube, dann jedoch bemerkte er, dass es Zeit wurde die Sachen zu packen.
Der Krieger schlenderte die steinernen Treppen bis zu seinem Zimmer hinunter, an dessen Tür eingekratzt Snowblind stand. Hier hab ich die letzten Monate gehaust, dachte er sich und öffnete die Tür.
Es war ein eher bescheideneres Zimmer: Mit einem kleinen Bett, einem Fenster und einem Schrank.
Unter der Schlafstätte zog er eine Tasche hervor, legte sie geöffnet auf die Matratze und ging dann zum Schrank.
Das wichtigste nahm er aus diesem nun heraus, warf alles in die Tasche und schloss diese dann auch wieder.
Snowblind schnallte sich die Tasche über den Rücken und nahm die am Vorabend schon aufgefüllten Wasserflaschen unter dem Arm - er wollte keine große Verabschiedung halten und verabschiedete sich daher nur bei den Ratsmitgliedern.

Es lagen schon ein paar Kilometer hinter ihm, als er sich das erste mal in Richtung Festung umdrehte. Er erkannte aber nur noch knapp die Konturen seines letzten Wohnsitzes.
25.09.2005, 17:37
Amaran Jovian
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Beitrag #3
 
Erneut war ich unterwegs; erneut war es eine mondlose Nacht im Reiche Celius.
Beunruhigt ritt ich auf Navra dahin: Zuerst durch die Wüste Anfauglir wo einst Snakebite beheimatet war, dann an Gomorrha vorbei immer weiter in Richtung des kaldeanischen Waldes, der westlich auf horizontaler Ebene mit den Provinzen Racinas lag.
Immer schneller trieb ich meinen Hengst an, denn die Nachricht von meinem alten Bekannten gab mir einige Rätsel auf.

Ich war bereits seit vier oder fünf Stunden unterwegs als sich der Wald in der Ferne wie ein gewaltiger pechschwarzer Berg vom Nachthimmel abhob - es würde vielleicht noch eine halbe Stunde dauren bis ich am Rande des Forstes ankommen würde und so holte ich bestimmt schon zum zigsten Male das Pergament hervor, dass am Mittag zuvor eingetroffen war und für meinen Aufbruch aus der Heimat sowie den Ritt hierher verantwortlich war...ganz zu schweigen von der inneren Unruhe.


"Amaran, es ist soweit: Unser beider Leben wird sich in der Folgezeit sehr verändern...zum Positiven wie ich doch hoffe.
Was jedoch auch in der Zukunft für uns bereit stehen mag, du musst deine Heimat verlassen.
Packe alles zusammen was du für Notwendig erachtest und mache dich auf den Weg - Wohin weißt du ja, denn so haben wir es vor einigen Jahren, es müssten jetzt schon zwei Jahre vergangen sein, abgemacht.
Doch siehe dich vor, denn jene sind zurückgekehrt die dich suchen und töten sollen.
Sie sind neu erstarkt, aber wo genau sie nach dir suchen, dass vermag ich nicht zu sagen.
Bitte beeile dich, mein Freund - ein Neuanfang in der Ferne steht dir und mir wohl nun bevor.

Snowblind"


Kurz nur blickte ich mich um, da ich das Gefühl hatte beobachtet zu werden. Da ich jedoch in der Schwärze der Nacht nichts ungewöhnliches ausmachen konnte ritt ich weiter.

Als ich endlich am Waldrand angekommen war sprang ich von meinem nur mit dem Nötigsten bepackten schwarzen Tarpanhengst herab und führte ihn an den Zügeln bis in die Mitte des Waldes bishin zu einer uralten Fauneneiche, der man magische Kräfte nachsagte.

Mit einem Male sprangen aus dem Unterholz vermummte Gestalten, alle mit hölzernen Schilden, Beilen, Äxten oder Keulen bewaffnet - es waren Nordbarbaren und mit einem Male viel mir ein Satz aus Snowblinds Nachricht wieder ein:
"Doch siehe dich vor, denn jene sind zurückgekehrt die dich suchen und töten sollen."
Sofort zückte ich mein Schwert erwehrte mich der auf mich eindringenden Krieger, wobei ich einem die Kehle durchtrennte.
Ich hatte es geschafft die verbleibenden drei Kämpfer zwischen eine Baumgruppe zu locken und verwickelte sie durch schnelle gezielte Hiebe in kurze Zweikämpfe, wobei ich darauf achtete, dass keiner meiner Gegner zu nahe an mich herankam.
Während ich mich unter einem Axtschwinger hinwegduckte und mein Schwert daraufhin im Unterleib des Kriegers versenkte hörte ich ein mir nur allzu gut bekanntes Geräusch: ein fliegender Pfeil.
Das einzige was ich nun noch sah war wie ein Nordbarbare von eben diesem Geschoss hinterrücks in die Brust getroffen wurde und schon erschien Snowblind mit gezückten Schwert hinter dem letzten Nordbarbaren...allerdings machte meine Freund sehr kurzen Prozess indem er ihm einfach den Kopf abschlug.


"Es ist erstaunlich, dass du dich erst jetzt zeigst - du hast dich wieder versteckt an einem Orte aufgehalten den du zum Treffpunkt ausgemacht hast in Erwartung eines Überfalls, aber wahrscheinlich hat sich an deiner Taktik nichts verändert, oder?!"

Snowblind schüttelte nur grinsend seinen Kopf während ich mich bereits daran machte die Leichen zu durchstöbern und dabei stieß ich auf eine Karte auf der vermerkt war in welchen der sechs Reiche man nach mir suchte: Celius, Quirinal und Esquilin.
Mit besorgter Mine überreichte ich meinem Gegenüber diese, allerdings nickte er nur als er sie las und setzte danach zum Sprechen an...
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25.09.2005, 18:47
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Beitrag #4
 
"Alter Freund, es tut gut dich ganz zu sehen.
Die Jahre haben dich mit Sicherheit ebenso wie mich geprägt, doch komm, lass uns zuerst ein Feuer machen damit wir nicht so frieren.
Du suchst das Feuerholz und ich bereite in der Zwischenzeit die Feuerstätte vor – da hinten habe ich bereits kleinere Steine gefunden, denn wir wollen ja nicht dass der ganze Wald niederbrennt.


Snowblind wandte sich von Amaran ab und lief in Richtung Steine.
Dort angekommen packte sich der Krieger einige auf den Arm und lief zurück, wobei er dies drei Mal wiederholte, bis er genug hatte.
Er hob ein Loch im Boden aus und formte am Rande des Loches den Steinkreis.

"Amaran, beeile dich doch mal! Früher brauchtest du nie so lange um ein bisschen Feuerholz zusammeln.

Snowblind nahm seinem Freund einen Teil des Holzes ab und baute daraufhin eine Pyramide auf.
Aus seiner linken Manteltasche holte er ein Stück Papier hervor, schob es in die Mitte der Pyramide und entzündete das Feuer indem er zwei Feuersteine gegeneinander schlug die er kurz zuvor aus der anderen Tasche hervorgeholt hatte.

"So, setz dich erstmal hin, du musst eine lange Reise hinter dir haben.
Ich habe vorhin noch ein Kaninchen niedergestreckt, hast du Hunger?"


Snowblind stand abermals auf und holte einen mittelgroßen Beutel ans Feuer. Er öffnete ihn und nahm das tote Kaninchen heraus, zog seinen Dolch und nahm das Tier aus.

"Ich hoffe doch, du magst gebratenes Kaninchen?", lachend beendete er den Satz.
25.09.2005, 19:55
Amaran Jovian
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Beitrag #5
 
Grinsend quittierte ich Snowblinds Frage, da er sehr genau wusste, dass mich gebratenes Kaninchen nicht störte - schließlich war das ein Jahr lang fast auschließlich unsere Hauptnahrung als wir beide in den Bergen und Wäldern umher gestreift sind.

Ich schätzte, dass das Bratgut vielleicht gute dreizig Minuten hängen würde und so blieb mir vor dem Verzehr genug Zeit mit meinem Freund über die seltsame Botschaft zu reden.


"Snowblind, was hat das alles zu bedeuten?
Was genau bedeuten die Zeilen die du mir schicktest?
Eine habe ich ja bereits verstanden: Die Nordbarbaren sind nach Jahren in denen ich nichts von ihnen hörte wieder aufgetaucht und werden mich erneut erbarmungslos jagen.
Das ich deswegen die Lande von Excalibur verlassen sollte ist noch halbwegs verständlich, besonders nach dem ich diese Karte sah."
, meinte ich und deutete mit einer angewiderten Geste auf das Stück zerfledderten Pergaments, dass einer der Nordbarbaren bei sich getragen hatte.
"Aber warum deswegen gleich einen Neuanfang, einen neuen Lebensabschnitt in der Ferne suchen? Warum deswegen flüchten?
Doch was mich noch mehr interessiert: Weshalb meinst du, dass es auch für dich einen Neuanfang geben würde? Bist du nicht mehr zufrieden mit dem Leben in Gomorrha?"

Fragend schaute ich Snowblind an, während dieser scheinbar unbesorgt über alles weitere nachdachte und nebenher das Kaninchen über dem Feuer briet.

Da er meinen Erfahrungen nach nicht antworten würde bis das Essen verzehrt war, denn eine gute Mahlzeit war ihm heilig, streckte ich meine Glieder aus, reckte meine Arme über dem Kopf gen Himmel und ließ meinen Kopf ein wenig im Nacken kreisen um mich zu entspannen, wobei eine wohlige Wärme, durch das entzündete Feuer, anfing sich in mir auszubreiten...
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25.09.2005, 20:36
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Beitrag #6
 
"So, das Abendessen wäre dann fertig.
Welchen Teil der Beute möchtest du denn? Ach, ich gebe dir einfach eine Keule."
, meinte Snowblind und musste laut lachen.

"Du wirst ja in einem großen Teil des Imperiums gesucht, besonders hier ins Celius.
Wäre es demnach nicht das Beste für dich eine neue Heimat zu suchen? - Aber was hat all dies mit mir zu tun willst du ja wissen. Wie soll ich es sagen: Ich kann nicht immer nur den ganzen Tag in der faulen Sonne liegen und es mir gut gehen lassen. Ich muss wieder etwas unternehmen. Also kam mir dir Gedanke, da du ja vermutlich sowieso flüchten müssest, was sich nun als wahr herausstellt, dass wir gemeinsam einen Neufang wagen sollten. Verständlicherweise in einem weit entfernten Reich, weit weg von Celius, oberhalb der Berge."


Snowblind nahm einen kräftigen Bissen des Essens und zog dann eine Flasche voll Wein aus der Tasche.

"Also mein Freund - mein alter Freund - was hältst du von meiner Idee, in der Ferne einen Neuanfang zu wagen?

Der Krieger nahm einen Schluck des Weines und streckte danach Amaran die Flasche hin.
26.09.2005, 18:32
Amaran Jovian
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Beitrag #7
 
Dankend nahm ich Snowblind die Keule ab, allerdings aß ich nur mit mäßigem Appetit, da ich mir das Hirn darüber zermaterte was dieses Gewürm von Nordbarbaren vorhatte und wie ich ihnen entgehen oder engegen treten konnte - allerdings blieb es bei dem Versuch eine Lösung zu finden und so verzehrte ich letztlich das Fleisch während ich meinem Freund zu hörte.

Kaum hatte dieser geendet reichte er mir auch die Weinflasche herüber, die ich jedoch ablehnte, denn nach Alkohol war min nun wahrlich nicht zu Mute und so begann ich auf seine kurze Rede, vor allem aber auf seine Frage, zu antworten.


"Du scheinst dich nicht geändert zu haben oder aber dir ist die Wüstensonne zu Kopfe gestiegen so dass du nun nicht mehr klar siehst - wobei ich das erste lieber glauben möchte", meinte ich mit einem schelmischen Grinsen.
"Oberhalb der Berge sagst du? Dann kämen Viminal und Aventin in Frage - lasse uns also nach Aventin reisen und einen Neuanfang wagen, denn so sind wir von Viminal im Süden, Palatin im Westen und den Bergen im Südwesten zu Esquilin von den Nordbarbaren wenigstens am Anfang in einer relativen Sicherheit.", schlug ich meinem Freund vor während dieser soeben sein Mahl beendete und zustimmend nickte.

"Nun denn, lass uns keine Zeit verlieren - bis nach Aventin ist es ein weiter, anstrengender und vielleicht gefährlicher Weg...doch das werden wir nur feststellen, wenn wir reiten!", meinte ich froh darüber nicht mehr untätig umher sitzen zu müssen und sprang geschwind auf den Rücken meines Tarpanhengstes, nachdem ich in Gemeinschaftsarbeit mit Snowblind das Feuer ausgetreten hatte.

Seite an Seite verließen wir im Galopp den kaldeanischen Wald gen Norden, Richtung der Berge die als Grenze zwischen den Reichen Celius, Quirinal und Viminal dienten...
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26.09.2005, 19:21
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Beitrag #8
 
Teil II: Die Zwei auf Wanderschaft

Wir ritten beide lange dem Norden entgegen; man merkte richtig wie der Wind die Kälte des Nordens zu uns brachte und vereinzelt sah man Schneeflocken.

"Amaran, schau!", rief Snowblind aus und zeigte dabei in Richtung Nord-Ost.

Der Düsterelf schaute in die von seinem Freund gezeigte Richtung und ließ seinen Hengst ein wenig schneller laufen. Snowblind selbst konnte es nicht mit ansehen wie Amaran ihm davon ritt und ließ sein Pferd ebenfalls schneller laufen.
Die beiden Freunde ritten noch circa eine Stunde den Fluss entlang, bis sie an einem großen steinernem Tor ankamen.
Snowblind stieg von seinem Pferd ab, nahm die Zügel in die Hand und schritt vorsichtig an das Tor heran.
Jetzt erkannte er auch, dass im Tor eine Gravur stand:

Willkommen Sterblicher.
Du stehst nun hier, vor dem Tor zum Hedergodingebirge.
Nur die starken und tapferen Krieger werden das Gebirge überleben. Man wird ja sehen, zu welcher Sorte Krieger du gehörst.


Snowblind hielt einen Moment inne, merkte dann aber das Amaran allmählich ungeduldig wurde. Schnell schwang er sich zurück aufs Pferd, zeigte in Richtung Berge, wo ein kleiner Pfad vorbei führte und ritt dann los.
26.09.2005, 20:01
Amaran Jovian
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Beitrag #9
 
Ich verharrte einen Moment am steinernen Tor, das den Eingang zum Hedergodingebirge makierte, denn ich hatte während meiner Ausbildung in der "Bruderschaft von Angvir" über diese Berge einiges rätselhaftes gelesen und mir war alles andere wohl bei dem Gedanken diesen Weg nehmen zu müssen, doch ein anderen hatten Snowblind und ich nicht ausmachen können.
Im Norden von Celius hätten wir die Provinzen der Troops of Darkness passieren müssen und im Westen unseres momentanen Standortes waren die Gallier ansässig.

Mein Freund war schon ein paar Meter vorausgeritten und blickte sich nun mit einem fragenden Gesicht um, so dass meine Aufmerksamkeit wieder dem vor uns liegenden Weg galt.


"Ich komme ja schon!", entschuldigte ich mich recht kurz und lenkte Navra auf den Pfad, ihm die Hacken in seine Flanken treibend.

Tief über meinem Hengst gebeugt jagte ich nun über den noch sicheren und breiten Pfad, denn es war nun schon mehr als ein halber Tag vergangen seitdem Snwoblind und ich uns im Wald auf den Weg gemacht hatten den Neuanfang zu wagen und so wollte ich möglichst weit voran kommen.

Nach etwa einer Stunde wurde der Weg immer schmaler, bis er an einer Stelle so schmal war, dass wir die Pferde an den Zügeln nehmen mussten um sie sicher zu führen.
Als wir diese Passage gerade hinter uns gelassen hatten, es waren vielleicht einige hundert Meter Wegstrecke gewesen, als es plötzlich einen Erdrutsch gab, der einen Teil des soeben zurückgelegten Weges unter sich vergrub.


"Verdammt! Da haben wir noch einmal Glück gehabt - los, schnell weiter Snwoblind! Ich habe keine Lust hier diese Steine auf den Kopf zu bekommen und schon gar nicht sollen diese Berge mein Grab werden!", brüllte ich meinen Freund zu, da meine Worte ansonsten im Lärm untergegangen wären.

Wir zogen die Pferde nun förmlich die nächste halbe Stunde weiter durch die Berge bis wir auf einem Pass angelangt waren von wo aus der Weg wieder breiter wurde und das Reiten wieder möglich war, was wir sofort ausnutzten.

Gegen Abend befanden wir uns mit den Provinzen Galliens Legion und dem Bund des Phönix auf einer Höhe und wir beschlossen hier das Nachtlager aufzuschlagen.
Lediglich ein entzündetes Feuer über dem einige Scheiben Schinken rösteten und zwei ausgerollte Schlafmatten bildeten unser sehr spärliches Lager.

Am Folgetag ritten wir bereits im Morgengrauen weiter, was sich als Fehler herausstellen sollte, da ich im Dämmerlicht eine Felskante nicht richtig erkannte und beinahe mit Navra abgestürzt wäre - so verlor ich nur ein wenig meines Proviantes.


"Bisher erging es uns gut, hoffen wir, dass es so weitergeht, denn diese Berge können meines Wissens nach wesentlich heimtückischer und gefährlicher sein.
Komm Snowblind: Zum frühen Abend sollten wir am Fuße des Gebirges nahe der Grenze der Reiche Viminal und Esquilin ankommen."
, meinte ich optimistisch zu meinem Gefährten und so setzten wir unseren Weg, wenngleich ein wenig vorsichtiger, fort und ich sollte Recht behalten, denn tatsächlich erreichten wir die Ausläufer des Hedergodingebirges noch vor der Abenddämmerung und wir fanden uns im Reiche Viminial vorerst wieder...
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26.09.2005, 21:15
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Beitrag #10
 
Mehr als ein Drittel des Reiseweges hatten wir schon hinter uns gelassen, als ich Amaran nach seiner Ausdauer fragte. Er meinte, dass er noch ziemlich wachsam und reiselustig sei, also ritten wir weiterhin unserem Ziel entgegen.
Nach einem schnellen Ritt über die Weiten der Graslandschaft erreichten wir einen See, der düster und geheimnisvoll schimmerte; das Wasser spiegelte das einzige Licht in der Nacht - den Mond.

"Ein Floß - ich glaube wir können uns damit einen großen Umweg ersparen."

Snowblind ritt bis kurz vor das Floß hin, stieg von seinem Gaul ab und führte ihn an den Zügeln auf das Gefährt. Auch Amaran kam langsam auf das Etwas von Holz, doch sah man ihm an, dass ihm nicht gerade wohl dabei war damit zu reisen.
Er löste das Seil, das an einem Holzpfosten angebunden war und stieß das Floss dabei mit dem Fuß kräftig vom Land ab.

Amaran fungierte bei dieser Seereise als Navigator, Snowblind hingegen als Steuermann.
Das Wasser war ruhig, fast zu ruhig, so dass die Fahrt störungsfrei verlief. Keiner der Beiden oder eines ihrer Pferde flog ins Wasser, man hätte meinen können, die beiden genossen die Seefahrt.

Man sah wie ein Hafen immer näher kam. Die Lichter brannten immer heller in ihren Augen, bis sie schließlich auf der Karte nachschauten und so erfuhren, dass dies der Hafen von die Hanse war.
In einem großen Bogen fuhren die Beiden um den Hafen herum, damit sie ja nicht erkannt würden.

Amaran und Snowblind legten kurz nachdem sie den Hafen umschifft hatten in einer nordwestlich gelegenen großen Bucht an, wo sie auch das Floss an einen Baum banden.
28.09.2005, 18:08
Amaran Jovian
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Beitrag #11
 
"Hey, Snowblind, wohin jetzt? Von hier aus haben wir so viele Möglichkeiten, so dass ich mir nicht sicher bin welcher von nun an der rechte Weg sei, wenngleich es mich nach Norden zieht - in die Richtung in der ein Wald liegt.", meinte ich zum neben mir reitenden Krieger, in der Hoffnung er würde sich für mein Ziel begeistern können, denn schließlich ritten wir derzeit gemächlich auf unseren Pferden am Ufer Richtung Nordwesten entlang.

Grinsend schaute er mich an, nickte nur und lenkte sein Pferd in eine andere Richtung, wobei er das Tempo erhöhte und rief, dass er darauf nur gewartet habe, dass ich diesen Vorschlag mache, denn schließlich seien wir beide Waldläufer und nichts ging für uns über die Geborgenheit der Bäume und die Versorgung durch die Natur.

Immer schneller ritten wir durch die Landschaft, so als handle es sich um einen Wettrennen, obwohl wir hin und wieder kurze Rasten machten um unseren treuen Pferden die Möglichkeit zu geben sich, wenngleich nur kurz, etwas auszuruhen.

Es waren seit unserem Treffen im kaldeanischen Wald nun bereits zweieinhalb Tage vergangen als wir die Umrisse eines Waldes erkannten.
Laut unserer Karte lag im Norden dieses Waldes die Provinz Haus der Nacht, der Süden allerdings schien laut Karte unbewohnt zu sein und so ritten wir weiter darauf zu...
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28.09.2005, 18:20
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Beitrag #12
 
Teil III: Das neue Reich

Je näher wir dem Wald entgegen ritten, desto kälter und dunkler wurde es.
Am Waldrand angekommen merkten die Beiden, dass sie nicht so einfach in den Wald hinein kamen.
Sie ließen so gezwungener Maßen die Pferde an einem Baum angebunden zurück, so dass sie schneller voran kamen.
Die Freunde kämpften sich mit ihren Schwertern und Dolchen einen Weg durch das Unterholz und das Dickicht in den Wald hinein, wobei sie feststellten, dass das Gestrüpp als eine Art Schutzwall dienen würde.
Mit der Zeit nahm die Dichte des Waldes langsam ab und sie kamen auf eine Lichtung.
Snowblind schritt erhaben in die Mitte, schnitt sich mit dem Schwert die linke Hand auf und bohrte das seine Waffe so weit es ging in den Boden hinein.

"Amaran, von nun an soll dies der Mittelpunkt unseres Reiches sein. Dieses Schwert soll für Kraft und langen Segen unserer neuen Allianz stehen.“

Snowblind ließ Amaran im Schweigen zurück und ging in den Wald hinein, um seine neue Heimat; seine neue Provinz; sein Reich zu begutachten.
28.09.2005, 18:43
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Beitrag #13
 
Nachdenklich blickte night shadow sich in ihrem Zimmer um. Auch wenn sie jetzt schon fast einen Monat in Nuventia weilte, so hatte sie es bisher doch noch immer nicht geschafft es sich hier häuslich einzurichten. Zum wiederholten male stellte sie sich nun die Frage warum. Ihr schien es mittlerweile fast schon so, als weigere sich ein Teil in ihr diese Stadt wirklich als neue Heimat zu akzeptieren und das obwohl mittlerweile so viele altbekannte und hochgeschätzte Gesichter versammelt waren. Sie drehte sich zum Fenster um und blickte hinaus. Draußen auf den Straßen herrschte das blühende Leben, ja es befanden sich sogar so viele Menschen auf der Straße, dass man kaum ein Bein auf die Straße bekam und das war nach dem ruhigen und gemütlichen Camelot nun wahrlich eine Umstellung gewesen, mit der sie sich immer noch nicht abgefunden hatte.

Erschrocken zuckte sie zusammen, als eine wohl von dem Bolzen einer Armbrust getroffene Taube nur wenige Schritte vor ihrem Fenster auf dem Boden landete. Ärgerlich runzelte sie die Stirn. Natürlich konnte diese Tiere zu einer Plage werden, wenn sie in großen Massen eine Stadt heimsuchten, jedoch machten sich die Bewohner Nuventias mittlerweile einen Spaß daraus die wehrlosen Vögel, von denen nur noch wenige lebten, einfach vom Himmel zu holen. Wie auf Kommando fing Elenya an zu gurren. Elenya war die Taube, die sie ebenfalls angeschossen gefunden und in einem Käfig hielt, um sie wieder gesund zu pflegen. Night trat an den Käfig und streckte den Finger hinein, um der schneeweißen Taube den Kopf zu graulen.

“Ich weiß, du willst zurück in die Freiheit, jedoch würdest du gleich dem nächsten Pfeil zum Opfer fallen. Was denkst du? Soll ich hier bleiben und darauf hoffen, dass ich mich anpasse?“

Die Taube gurrte erneut und night bildete sich schon beinahe ein, dass die Taube ihr widersprach. Die Frau schüttelte lächelnd den Kopf. Soweit war es nun also schon gekommen ... Sie sprach mit einer Taube, weil die Menschen um sie herum viel zu sehr mit ihrem eigenen Leben beschäftigt waren, als dass sie sie mit ihren eigenen Gedanken belästigen wollte. Sie hielt einen Moment inne. Da gab es doch jemanden, mit dem sie oft bei einem Krug Met stundenlange Diskussionen über Gott und die Welt gehabt hatte, jemand der – so schien es ihr zumindest – sie verstand und vielleicht in gewisser Weise nach vollziehen konnte, wie es ihr ging. So setze sie sich sogleich an den Schreibtisch, griff nach der Feder und schrieb einen Brief.

Einige Zeit später stand sie vor den Stadtmauern Nuventias und hielt Elenya in der Hand, um ihr vorsichtig den Brief umzubinden. Leise flüsterte sie dem Vogel etwas zu und ließ sie dann los. ‘Hoffentlich findet die Taube ihren Weg ...‘, dachte sie, während sie fast schon ein wenig wehmütig dem immer kleiner werdenden weißen Punkt nachblickte. Erst als er in der Ferne verschwunden war, drehte sie sich um.
28.09.2005, 18:54
Amaran Jovian
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Beitrag #14
 
Noch etwas verwundert stand ich nun mitten auf der Lichtung als Snowblind wieder im Wald verschwand.
Dies also sollte meine Heimat werden: Ein Wald im Reiche Aventin.
Es war ein seltsames Gefühl zu wissen, dass es diesmal etwas anderes war als je zuvor, denn es war eine von mir mitbegründete Allianz...gründet von einem sehr gutem Freund.

Ich wusste nichts rechtes mit mir anzufangen und so legte ich mich auf den Rücken in das Gras, beobachtete die vorbeiziehenden Wolken, hörte die Laute des Waldes und gab mich ganz der Stille hin - ich war wahrlich zu Hause!

Irgendwie musste ich eingedöst sein, denn als ich erwachte und in den Himmel blickte erkannte ich, dass die Sonne einen anderen Stand hatte: es waren circa zwei Stunden vergangen.
Während ich so nach oben schaute sah ich wie sich ein kleiner weißer Punkt immer stärker näherte, bis ich schließlich eine Taube ausmachte.


Eine Taube? Dazu noch eine weiße?
Das ist keine gewöhnliche Taube mehr, sie fliegt zu zielstrebig auf mich zu...so als suche sie mich.
Seltsam!
, dachte ich bei mir während ich meinen linken Arm gen Himmel streckte, die Handfläche nach oben haltend, so dass die Taube sich auf ihr niederlassen konnte als sei es für mich und sie selbstverständlich.

"Nanu! Täubchen, dich kenne ich doch - du bist Elenya, die Taube die night shadow verletzt gefunden hatte.
Was hast du denn da feines? Einen Brief? Etwa für mich?"


Die Taube gurrte und es klang beinahe so, als sei dies eine Bestätigung auf meine Fragen, woraufhin ich den Brief an mich nahm auf dem folgendes geschrieben stand:

Lieber Amaran,

es ist nun schon ein Weilchen her, seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben und ich muss sagen, dass mir unsere Gespräche, ganz gleich welche Thematik sie behandelten, fehlen.
Ebenso fehlt mir deine Gesellschaft bei einem ordentlichen Horn voll vom Met, wie du dir bestimmt vorstellen kannst.
Ich hoffe doch, dass deine Magie noch immer auf Elenya wirkt, denn sonst könnte es schwer werden, dass sie dich findet, da du ja beinahe als Vagabund zu bezeichnen bist - es sei denn, du hast einen Ort gefunden, den du vollständig als deine Heimat bezeichnen kannst.
Aber selbst das würde dich wohl nie davon abhalten durch die Lande zu reisen.
Doch ich schweife ab; wie eigentlich immer!
Es wäre für mich eine große Freude, wenn du mich hier in Nuventia besuchen würdest, denn ich finde es nicht sonderlich erbauend hier: Vieles scheint mir so groß, so unpersönlich.
Solltest du meine Einladung annehmen, dann lass dir gesagt sein,dass ich diesmal die Zeche bezahle...

Liebe Grüße
night shadow


Ich laß den Brief zwei weitere Male bevor ich mich dazu entschloss der Einladung sofort zu folgen.
Sofort nahm ich den Weg, den Snowblind vor mir genommen hatte und als ich ihn fand informierte ich ihn kurz und knapp über mein Vorhaben mit dem Zusatz, dass ich es vielleicht bewerkstelligen könne eine gute alte Freundin für unsere Sache zu begeistern.
Da mein Freund nichts dagegen zu sagen hatte kehrte ich zur Lichtung zurück, führte meinen Tarpanhengst wieder aus dem Wald hinaus und ritt mit ihm in Richtung Nuventia.

Ein wenig mehr als einen Tag benötigte ich für die Reise, dann stand ich vor den Toren der Hauptstadt der Provinz Pax Imperialis.

Nachdem man mich eingelassen hatte fragte ich einige der Städter ob sie eine night shadow kennen würden und wenn ja, ob sie wohl wüssten wo sie zu diesem Zeitpunkt, es war später Nachmittag, anzutreffen sei - die Antwort lautete, sie sei für gewöhnlich um diese Zeit in der Taverne und so machte ich mich auf den Weg dorthin.

Vor dem Gebäude angekommen band ich Navra an und betrat anschließend die Schankstube.
Sofort blickte ich mich nach meiner Freundin um und fand sie auch alleine an einem abseits gestelltem Tische sitzen.
Grinsend ging ich auf sie zu, klopfte auf den Tisch und als sie nun zu mir aufsah war ihr ihre Überraschung deutlich ins Gesicht geschrieben.


"Ich habe deine Nachricht vor einem Tage erhalten und da ich mich im Süden des Waldes befand in dessen Norden das Haus der Nacht liegt entschied ich mich dafür deiner Einladung sofort zu folgen...und siehe da, hier bin ich!"

Ohne zu fragen setzte ich mich night shadow gegenüber und zeigte dem Wirt an, dass es mich nach einem Horn voll vom guten Met dürstete...
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28.09.2005, 20:19
Anonymous

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Beitrag #15
 
Auch hier in Nuventia hatte night nicht von ihrer alten Gewohnheit jeden Tag nach getaner Arbeit in der Taverne einzukehren abgelassen. So saß sie auch heute an einem kleinen Ecktisch und ließ den Abend bei einem Becher Met und einer gemütlich geschmauchten Pfeife ausklingen. In Gedanken vertieft blickte sie aus dem Fenster und bemerkte so nicht, dass sich jemand ihrem Tisch näherte. Erst als dieser jemand auf den Tisch klopfte blickte sie auf und erkannte erstaunt, dass es sich um Amaran handelte. Der verblüffte Ausdruck wich einem erfreuten Grinsen, dass nurnoch breiter wurde, als er sich unaufgefordert setzte.

"So bald habe ich wirklich nicht mit dir gerechnet. Aber mittlerweile sollte ich vielleicht wissen, dass du immer für eine Überraschung gut bist. Was treibt dich nach Aventin?"

Nachdem Amaran ihr in groben Zügen erläutert hatte, was ihn in diese Gegend getrieben hatte, sie über seinen und Snowblinds Plan unterrichtet hatte und ihr angeboten hatte mit ihm zu ziehen, willigte sie ohne große Überlegungen ein, denn auch wenn ihr diese Stadt eine gewisse Sicherheit bot, so war es doch auch reizvoll zu versuchen selbst etwas auf die Beine zu stellen.

Am nächsten Morgen, nachdem sie die Königin und einige andere davon in Kenntnis gesetzt hatte, dass sie weiterziehen würde, stand sie mit Stryke, ihrem Hengst, vor Nuventias Toren und wartete auf Amaran, um erneut in eine ungewisse Zukunft aufzubrechen.
28.09.2005, 20:51