Durch einen Hagel von Pfeilen und Bolzen stürmte das „Heer“ auf die Stadtmauern zu. Auf halber Strecke traffen sie auf einen weiteren Bewaffneten, der sich als Baddog vorstellte und aus der Ottajesko kam. „Wir haben eure Nachricht bekommen, Herr Campbell, und gegen ein Entlohnun gin Met machen wir fast alles. Eigentlich waren wir zu zweit, aber mein Freund Xasch ist leider unterwegs eingschlafen...“, erklärte der Mann. Finlay rieb sich erfreut die Hände. Hatte sich seine Investition also doch gelohnt. Nun galt es nur noch, sie sinnvoll und taktisch klug einzusetzen. „Folgt uns einfach, das wir das Beste sein!“, meinte der Drachenlegionär uns Sekunden später stürmten sie wieder auf die Stadtmauern zu.
Der Angriff kam nur einmal kurz ins Stocken, als Finlay einen Brusttreffer erhielt. „Könnt ihr nicht aufpassen, verdammt noch mal?“, brüllte er und wedelte mit seiner Waffe in Richtung der Zinnen, „Ihr macht mir noch eine Delle in meine schöne Rüstung!“ „Ähm Meister? Glib glauben, daß Friedensreichler genau das vorhaben...“, warf der Gnom ein und hämmerte weiter auf seiner Trommel herum. Vermutlich hatte Glib Recht, aber Finlay würde den Teufel tun und es dem Gnom mitteilen. Also stürmte er lieber weiter an der Spitze des „Heeres“ auf die Mauern zu, welche er auch kurze Zeit später erreichte. Schnell wurden zwei Sturmleitern aufgebaut und sich dann auf den Weg nach oben gemacht. Während Finlay aufwärts kletterte, wunderte er sich über die fehlenden Abwehrmaßnahmen. „Erst schießen sie wie wild und nun machen sie überhaupt nichts mehr?“, dachte Finlay verwundert, „Die sind wohl starr vor Schreck!“
Ungehindert erreichten alle die Wehrgänge. Doch kaum oben angekommen, erhielt Baddog einen schmerzhaften Schlag gegen den Arm. Na das fing ja gut an, hoffentlich war das kein Ohmen für den restlichen Schlachtverlauf. Finlay blickte sich auf den Zinnen nach asil um, schließlich war das Biest der Grund für sein hiersein. Allerdings ließ man ihm nicht viel Zeit sich umzusehen, da wurde er auch schon angegriffen. „Eine Frechheit sowas!“, dachte Finlay und riß seinen Schild hoch, „Kann man hier noch nicht einmal in Ruhe die Aussicht genießen?“ Nach dem erfolgreich abgewehrten Angriff suchte der Drachenlegionär weiter nach asil. Die Schlacht tobte um ihn herum, wogte mal hier hin, mal dort hin. Dann stand Finlay plötzlich dem Biest gegenüber. „Haha, hab ich euch endlich!“, rief er voller Vorfreude und schaffte es gerade noch, ihren gegen seine Brust geführten Angriff mit seinem Schild zu blocken. Bevor er einen eigenen Angriff starten konnte, wurden sie jedoch wieder getrennt.
„Verdammt!“, dachte Finlay wütend, „Die Götter scheinen mir heute nicht wohl gesonnen zu sein!“ Wieder blickte er sich auf dem Schlachtfeld um. Seine Mitstreiter waren allesammt in Kämpfe verwickelt, doch trotz einiger leichter Verwundungen hielten sie sich hervorragend. Da fiel dem Drachelegionär auf, daß eine seiner Sandalen offen war. „Welch Glück, daß ich es früh genug bemerkt habe...“, dachte Finlay und beugte sich nach unten, um die Sandale neu zu schnüren, „Was da alles hätte passieren können. Ich hätte stolpern oder schlimmer noch, die Sandale verlieren können!“ Den gegen ihn geführten Angriff eines Verteidigers bekam Finlay während seiner Schnürerei überhaupt nicht mit. „So, nun kann es weitergehen!“, meinte der Drachenlegionär und richtete sich wieder auf. Jedoch nur, um sich einem neuerlichen Angriff gegenüber zu sehen. Abwehrmaßnahmen waren allerdings überflüssig. Finlay’s geschultes Wirtsauge erkannte sofort, das sein Gegenüber wohl einen Krug Bier zuviel intus hatte und so ging der Angriff des Verteidigers auch wirklich ins Leere.
Im Grunde lief der Kampf garnicht schlecht, doch alles Glück der Welt konnte Finlay und seinen Mannen bei dieser Übermacht nicht helfen. Den Anfang vom Ende beschrieb der K.O. von Das-Zentrum-der-Macht, der bisher fast jeden Angriff geschickt abgewehrt hatte. Doch ein heftiger Brusttreffer nahm ihm die Luft und entließ ihn in die willkommene Ohnmacht. Kurze Zeit später fiel der extra aus der Ottajesko angeheuerte Baddog ebenfalls schwer getroffen zu Boden. Nun blieben Finlay also gerade mal noch drei Leute, um den Kampf doch noch für sich zu entscheiden. In diesem Moment traf Calassia einen der Verteidiger am Oberarm. Fin’s Jubelschrei blieb ihm jedoch im Halse stecken, da sie Sekunden später selbst durch einen schweren Beintreffer zu Boden gestreckt wurde. Jetzt half nur noch eine knallharte Offensiven denn rlohe war inzwischen ebenfalls durch einen Kopftreffer außer Gefecht gesetzt worden. Wütend schlug Finlay mit seiner Waffe nach dem nächstbesten Gegner, doch dieser brachte sich mit einem flinken Hüpfer über die Brüstung in Sicherheit. Der Drachenlegionär hatte jedoch wieder einmal keine Zeit, sich über die verpatzte Aktion zu ärgern, denn einer der Verteidiger verpasste ihm eine Beinwunde. „Soll das alles sein?!“, lachte Finlay und warf sich wieder in den Kampf. Mehrere Hiebe konnte er noch mit seinem Schild blocken. Dann fiel ihm ein, daß er ja noch nach einer Jungfrau für Knaecke suchen mußte. Sofort begann er, nach hübschen jungen Damen ausschau zu halten. Doch in diesem Augenblick der Unachtsamkeit erhielt er einen weiteren Brusttreffer und ihm wurde schwarz vor Augen.
„Meister? Meister?“, drang eine bekannte Stimme in Finlay’s Verstand, „Meister nun aufwachen, Glib wollen nach Hause!“ Fin öffnete die Augen und blickte in das Gesicht von Glib. „Wo bin ich?“, fragte der Drachenlegionär und richtete sich vorsichtig auf. Sein Schädel brummte, als würde ein Zwerg seinen Kopf als Amboss nutzen. „Meister sein an der alten Eiche vor der Stadt...“, erwiderte der Gnom und blickte Finlay stolz an, „Glib hat Meister und die Anderen nach der Schlacht ganz allein hier her gebracht!“ Au weh, nun würde der Gnom vermutlich eine zeitlang unerträglich sein. „Und deshalb wollen Glib eine Gehaltserhöhung!“, fügte Glib breit grinsend hinzu und schlug auf seine Trommel ein. „Ok ok, ich gebe mich geschlagen. Aber hör mit dem Getrommel auf!“, rief Fin und hob seufzend die Arme, „Wir reden über die Gehaltserhöhung, wenn wir wieder in der Drachenlegion sind.“ Er warf einen letzten Blick auf die Festung von Pax Imperialis, dann band er sein Pferd los (das brav auf ihn gewartet hatte) und stieg in den Sattel. Ja, das Biest hatte die Lektion hoffenltich gelernt. Sie würde einen Finlay Campbell bestimmt nie wieder auf dem Markt betrügen! Hocherhobenen Hauptes ritt Fin an der Spitze seines „Heeres“ zurück in Richtung Drachenlegion...
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