Beitrag #3
Es war ein hitziger Sommertag und das Turnier der Magie sollte endlich beginnen.
McMarligan hat sich also eingefunden um ein Duell der arkanen Mächte zu bestreiten.
Natürlich war es ein seltsames Gefühl endlich wieder die Macht, welche den Elfen verliehen wurde, im Kampfe zu nutzen, dennoch fand er den Gedanken seltsam beruhigend.
Sein Gegner würde bestimmt jede Schwäche nutzen und alles erdenkliche unternehmen den Sieg an sich zu reissen. Schon einmal hatte er einem gleichwertigen Gegner im Kampfe gegenübergestanden und schon einmal war es eine harte und verbissene Zurschaustellung okkulter Kräfte.
Der Hexenmeister begab sich von seinem Schlafgemacht in der Krone Tarantums in den geräumigen Aufenthaltsraum und bat den Aowyr-Baum darum die geheime Kammer für ihn frei zu geben.
Ein warmes Gefühl, welches der Elf als Zustimmung deutete durchfuhr seinen Körper als sich mehrere Äste vor ihm öffneten und die Relikte seine verstorbenen Familie freigaben.
Lith´Rian benötigte einen moment die Gedanken zu bekämpfen welche ihn seit Jahren heimsuchten sobald er diese Artefakte erblickte. Nach mehrere Sekunden welche ihm wie Äonen vorkamen sank der Elf auf die Knie und begann die rituelle Aufrufung der Natur:
"E-hen o ala Maha, Mutter der Natur, du die du Leben gibst und nimmst, Mutter der Hoffnung, Kraft des Blutes, ich flehe dich an mir beizustehen und mir deine Kräfte zu gewähren um den Ruhm meines verstorbenen Volkes zu erhalten.
Mutter der Natur, du die du Leben gibst und nimmst, Mutter der Hoffnung, Kraft des Blutes, ich fele dich an, diese Relikte zu segnen und mir und meiner Familie deine Gunst zu erweisen"
Nachdem der Hexenmeister diese Worte vollendet hatte erhob er sich und betrat die kleine Kammer.
Er nahm den dunkelblauen Plattenharnisch von einem Ständer aus Eichenholz und befestigte diesen über seiner wollenen Unterwäsche. Kurz darauf befestigte er seine Arm- und Beinplattenschienen und erstrahlte, wie alle Elfen seine Rasse, in dem Mitternachtsblau welches einst das Symbol eines ausgestorbenen Volkes war.
Auf der Vorderseite des Plattenharnischs war mit silbernem Adamantium das Symbol eines Drachens gearbeitet worden, welches das Familienwappen der Rian´s war, und solange er noch lebt, ist.
Nun wurde es soweit den letzten Teil seiner Kampfausrüstung zu komplettieren, die Waffe, die er vor vielen Jahrhunderten von Zyfir erhalten hatte, das Schwert Hrgrad, Kraft des Flusses.
Wieder sank der Elf auf die Knie und formte einen Kanal arkaner Macht um diesen in die Höhen der heißen Berge zu entsenden:
"Zyfir, mein Freund, ich bitte dich um die Erlaubnis dein Geschenk im Kampfe zu nutzen um den Ruhm meiner Familie zu verteidigen. Zyfir, mein Freund, ich bitte dich, mir deine Macht zuteil werden zu lassen und das Schwert zu führen".
Noch keine Sekunde später hallte die tiefe Stimme des roten Drachen im Kopf des Hexenmeisters:
"Mein Freund und Wächter, letzter deines Volkes! Lass mich dein Arm sein und Hrgrad deine Waffe. Lass uns wie einst vor Jahrhunderten in den Kampf ziehen und unsere Gegner vernichten! Ich werde bei dir sein, mein Herz und Wille soll dein Mut sein"
Nach diesen Worten erhob sich Lith´Rian erneut und steuerte auf den tiefen Schrank zu auf dem das Schwert Hrgrad in einer silbernen Halterung verweilte. Die fein gearbeitet Klinge schimmerte in blassem Blau und erstrahlte, wenn auch nur für eine Sekunde, in einem kräftigen Rotton.
Lith´Rian ergriff das Schwert mit der linken Hand am Knauf und mit der rechten an der Klinge.
Er wog die Macht des Flusses in seinen Armen bevor er es in die extra angefertigte Scheide steckte.
Mit nicht mehr als einem Gedanken verliess er die Kammer und bat Tarantum diese wieder zu schliessen.
Noch während die Äste zurückfuhren, die Kammer bis zum Abend zu schliessen, hallte die Stimme des Baumes im Kopf des Elfen:
"Lith´Rian, meine Kraft sei den Glück und mein Blut deine Rüstung"
Den Baum mit Blick zum Himmel gerichtet verlassend antwortet Lith´Rian in Gedanken
"So sei es meine Freunde, die ihr wie eine Familie seit, auch für euch will ich dieses Duell bestreiten!"
Der Elf schaute nocheinmal zu seinem Heim und Freund Tarantum auf, ehe er seine arkane Macht nutzte sich in die Nähe des Turnierplatzes zu transferieren.
Er betrat den Hintereingang und nahm seine dunkelblaue, reich verzierte Robe, die er gestern in einer Truhe in seinem Gemach des Kolloseums platziert hatte.
Nun ward es erneut an der Zeit, dass sich die okkulten und arkanen Kräfte des Elfen sammeln sollten um einen Wiedersacher die wahren Strukturen der arkanen Genialität der Magie seines Volkes zu zeigen.
"Magie" sprach er mit einem Schmunzeln auf den Lippen während er durch die dunklen und dennoch schwülen Gänge der Arena schritt "sie weben konzentriert ihre arkanen Netze, strengen sich an eine Macht zu unterwerfen statt sich ihrer einfach nur zu bedienen, Menschen"
Das letzte Wort spuckend trat er hinaus in die Sonne.
Er konzentrierte sich ein letztes Mal vor dem Kampf um Gaia, Zyfir und Tarantum zu danken. Als er den letzen Gedanke an seinen Freund richtete bemerkte er, dass Asil anwesend war und auch diesen Kampf begleiten sollte.
Irgendjemand schien irgendetwas zu sagen und der Elf versuchte aus seiner Trance zu erwachen. Just in dem Moment als es ihm gelang vernahm er die Worte "Zauberstab, Löwe" welche anscheinend von Asil kamen.
"Grüße Asil, Richterin über dieses Duell, möge dein Blick so scharf wie deine Zunge sein und dein Urteil so gerecht wie das Licht der Sonne"
Nach diesem Worten drehte der Hexenmeister seinen Körper zu McMarligan
"Möge die Macht deinen Worten gehorchen und der Tod deiner Habhaftig werden"
Mit einem Schmunzeln begann der Elf in eine tranceartige Konzentration zu sinken und erwartete die Reaktion seines Kontrahenten.
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