Eine Zentnerlast Kartoffeln purzelte dem Traumtaenzer von der Seele, als er sah, wie die Herrscherin der Wälder zusammen mit Ecthelion die Taverne verliess, ohne ihm jene Veilchen überreicht zu haben, die die Wahrnehmung der Umgebung so ungemein erschweren.
Seine Ohren erbaten die geballte Aufmerksamkeit seiner wenigen Gedanken, da sie Worte vernommen hatten, die an diesem Orte in dieser Form noch niemals zu vernehmen waren, gesprochen von einem ihm unbekannten Gast. Die Kunst der Poesie hier in dieser Taverne? Oder hat diese sich in den Club der Toten Dichter verwandelt? Des Bauern Gedanken warfen sich verwunderte Blicke zu, doch schon kurz darauf glaubte er leisen Gesang zu vernehmen, als dessen Quelle er die rothaarige Unbekannte ausmachte. Mit offenem Mund starrte er in den Tavernenraum, Bardinnen und Poeten in dieser Taverne waren ihm bisher noch nicht untergekommen.
Er schüttelte mit dem Kopf und erblickte den ihn freundlich anlächelnden Dracos, der mit langsamen Bewegungen drei Lederbeutel vor ihm auf den Tresen stellte. Der Bauer vernahm zwar Dracos Worte, doch gingen diese in ungläubigen Erstaunen und wachsender Verzückung unter, als Dracos den Inhalt der drei Lederbeutel enthüllte. Mit einem strahlenden Lächeln berührte er vorsichtig jede der drei Figuren, drehte sie nacheinander verzückt in seinen schwieligen Händen, um sie eingehend zu betrachten, bevor er sich Dracos zuwandte:
"Ob sie mir gefallen, fragt Ihr? Gefallen ist ein unzulängliches Wort, es vermag mein Entzücken nicht zu beschreiben. Sie sind prachtvoll, ich glaube kaum, dass ich je imstande sein werde, solche Kunstwerke mit eigener Hand zu gestalten. Wart Ihr der Künstler, der diese schuf? Und wenn nicht, ist sie oder er Euch bekannt? Ich wünschte, ich würde dem Abbild des flötenden Elfen mit der Kunst des Bauchredens auch musikalische Klänge entlocken können, statt blosser Imitationen von Stimmen"
Unverzüglich füllte der Traumtänzer eine Karaffe mit dem von Dracos gewünschten Rotwein und stellte diese samt einem Glase vor Dracos auf den Tresen: "Ich danke Euch für diese Geschenke. Diese werden in der Taverne an herausragender Stelle einen Stammplatz erhalten..."
Der Bauer verstummte, als er weitere Versmasse vernahm, und blinzelte, als er einen Krieger zu sehen glaubte, mit Schwert gegürtet, der sich der Poesie befleissigte. Mit wachsenden Unglauben blickte er sich in der Taverne um, er begann sich zu fragen, ob das, was er gerade gehört und gesehen hatte, nicht alles nur ein Traum war, und eine Erkenntnis dämmerte ihm, der Ausdruck verliehen werden musste... eine grollende Stimme, die der Zwergenfigur zu entstammen schien, erhob sich: "Ist doch glasklar- wenn Du glaubst, dies hier sei alles nur Einbildung, eine Vision der geistigen Leere in Deiner Kartoffel... hmpf... meine dass, was sich zwischen Deinen Ohren befindet, dann bist Du eindeutig in Jils Taverne. War doch nicht so schwer, oder?"
Erleichtert stellte der Traumtaenzer den Besen an die Wand und lächelte- er war am richtigen Orte angekommen...
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