Duell: Hieronimus vs Kriegerin Babe

[Anonymous]

Irgendjemand musste die Zeit angehalten haben, denn Babe konnte wahrlich nicht verstehen, warum und wieso Traumtaenzer plötzlich vor ihrer Nase auftauchte und in ihr Gesicht schrie, sie solle aufwachen. Ein kurzes Kopfschütteln ihrerseits, brachte sie jedoch in die Gegenwart zurück und sie blickte erst Traumtaenzer und dann Hieronimus an.

"Wie...?" stammelte sie ungläubig. "Was ist passiert? Bin ich nicht auf einer grünen Wiese, umgeben von Blumen und Schmetterlingen? Tanzen keine hünenhaften und blonde Thorwaler um mich herum, um mir einen Trunk darzubieten?"

Ihr wurde bewusst, dass sie - blutverschmiert und mit ihren alten Lederklamotten - in der Arena stand. Ein Tagtraum musste sie gefangengehalten haben, anders konnte sie es sich nicht erklären, wie sie so völlig neben sich stehen konnte."

"Schade aber auch..."

Die Kriegerin zog eine Schippe wie ein kleines Mädchen. Doch dann wandte sie sich an Hieronimus. "Es tut mir leid. Ich habe wohl geschlafen. Ich sollte das als Zeichen nehmen, von der Arena endgültig Abschied zu nehmen. Wenn du deshalb noch möchtes, währe es mir eine Ehre, mit dir meinen letzes Duell zu Ende zu führen. Und sollte ich doch noch einmal geistlich wegtreten, gebe ich dir die Erlaubnis, mich gegen das Schienbein zu treten."

Babe legte die Hand auf des Bauern Schulter und schob ihn sanft, aber unnachgiebig fort. "Du setz dich wieder auf deine Schiedsrichtertribüne, denn es könnte nun gefährlich werden."

Nach diesen Worten nahm sie ihr Bat`leth wieder auf, trat einen Schritt zurück und nickte Hieronimus zu. "Wo waren wir stehengeblieben? Du hast versucht, mich zurückzudrängen, nicht wahr - Nun, das soll dir nicht nocheinmal gelingen."

Sie nahm ihr Bat`leth nach oben und vollführte damit eine Acht vor ihr. Dabei ging sie langsam auf Hiernonimus zu. Die Doppelspitzen kamen ihm dabei mit jedem ihrer Schritte näher. Zwar war diese Handhabe ihres Schwertes absolut unklingonisch, aber ihr Lehrmeister war ja nicht da, um sie zu schelten. Insofern konnte sie tun und lassen, was sie wollte...

[Anonymous]

Hieronimus war sprachlos. Die in ärmliche Kleidung gehüllte Gestalt, die den Platz des Zwerges auf der Tribüne eingenommen hatte, verließ ihren Platz und stieß zunächst Babe, danach ihn an, wobei sie etwas über die Aufgaben brabbelte, die man als Gladiator gegenüber dem Publikum hat. Danach flüchtete er wieder auf seinen Platz, der eigentlich nur einem Kampfrichter zustand, bevor sich Hieronimus von seiner Verblüffung erholen konnte. Er würde sich später um dieses Ärgernis kümmern.
Was ging nur vor in diesem Kampf? Gerade erst hatte er sich einiger Schläge Babes erwehrt, und nun meinte diese Parodie eines Gladiators, die sich wieder auf ihrem schattigen Podestplatz zurückgezogen hatte, daß Jahre vergangen wären? Fast glaubte er es selbst, kam es ihm doch so vor, als trüge er unzählige neue Erinnerungen in sich. Aber seine Wunden, die wie noch vor diesem Intermezzo schmerzten, sprachen eine andere Sprache.

Babe schien ähnlich verwirrt... oder täuschte sie auch dies nur wieder vor, um ihn zu narren? Langsam, unsicher um sich blickend, näherte sie sich ihm, und versuchte, ihre Unsicherheit mit Kunststückchen mit ihrer seltsamen Waffe zu überspielen.
Entnervt raffte sich Hieronimus auf und spannte sich. Alles, was er sich an Taktiken zurechtgelegt hatte, war zu einem Wirrwarr zerfallen, nachdem diese Begegnung allen Regeln der Kunst spottete. Jeder Trick würde sich hier nur gegen ihn wenden.
Er seufzte noch einmal genervt und schnellte ihr dann entgegen, in der einfachen Absicht, sie über den Haufen zu rennen. Er war eindeutig nicht in der Stimmung dafür, Finten anzuwenden. Wenn es ihm nur gelänge, dieses scheußliche spitze Ding aus dem Weg zu bringen...
Er setzte in der Bewegung zu einem Schwerthieb gegen ihre Waffe an, um sie wenigstens einigermaßen aus seinem Weg zu bringen, spürte, daß er treffen müßte, doch auch, wie seine Klinge langsam seinen schweißnassen Händen entglitt.


[OT: Sorry, ich muß diese Antwort komplett verschlafen haben... an dieser Stelle noch ein Dank an den traumtanzenden Bauern für den Hinweis. Immerhin dürften wir inzwischen den Rekord für das längste Duell halten, auch wenn es schwierig ist, sich wieder reinzufinden. ;) ]