Duell: Otori_Takeo vs Lord Logar

[Anonymous]

*Lange war es nicht her, seit Logar sich in eben dieser Kammer befand. Doch viel hatte sich verändert dachte er mit sorgenvollen Blick. Vorsorglich hatte er alle Arenendiener aus dem Raum geschickt. Er wollte allein sein. Aber erst musste er sich auf den Kampf konzentrieren. Ein Samurai? Das Buch der Weisheit hatte ihm offenbart, dass es sich bei diesen um schnelle geschickte Krieger handeln musste, die mit oder ohne Waffe eine große Gefahr darstellten. Nun, er glaubte von sich auch, dass er schnell und gewandt war- und dass er sich auf den Kampf ohne Waffen recht gut verstand. Doch er wollte nichts riskieren. *

"Wohl an!"

*entfuhr es ihm, als er erst das wollene Wams überzog und seine Arme und Beine mit festen Leinenbandagen umwickelte. Darauf folgten die Hände. Bei den Füßen legte er zuerst ein festes Stück Leder unter die Sohlen. Man hatte ihm gesagt, dass dies viel angenehmer wäre*

"Wird sich zeigen!"

*murmelte er skeptisch. Dann überlegte er. An Schnelligkeit würde er mit einem trainierten Samurai kaum mithalten können, auch wenn er wohl schneller als der Durchschnitt der Gladiatoren war. Auch das Ausweichen würde ihm nicht immer gelingen können.*

"Genug! Sonst kann ich ja gleich aufgeben wenn ich mir einrede nicht gewinnen zu können!"

*er war nicht sicher ob er die Stimme nur in seinem Kopf gehört, oder ob er die Worte ausgesprochen hatte. Auf jeden Fall wirkten sie. Er ließ aufgrund seiner Überlegungen die Lederrüstung in der Truhe und hob stattdessen behutsam eine fein geschmiedete Silberrüstung aus ihr.*

"Ein feines Stück!"

*sagte er bewundernd im Anblick des kostbaren Stücks. Sie ließ sich antun wie eine zweite Haut. Alles passte und saß gut. Was wohl auch daran lag, dass er darauf bestanden hatte das diese Rüstung aus vielen feinen Platten bestehen sollte. Es hatte den Schmied zwar viel Arbeit und ihn Unmengen an Edelsteinen gekostet, doch als er die Rüstung fühlte, wusste er dass sie es wert war.*

"Schmiegsam und beweglich und sie bietet dennoch mehr Schutz als mein Leder!"

*musste er sich eingestehen. Jetzt kam er zur Waffenwahl. Der Drachensäbel, seine gesegnete Waffe, keine Frage! Wunderbar, der goldene Griff, der einem Drachenkopf nachempfunden war, mit seinem eingelassenen Rubinen, dann die Klinge- ein wahres Meisterwerk! Länger als ein römisches Pilum und nicht so lang wie ein Zweihänder. Nicht so stark gekrümmt wie ein orientalischer Säbel und doch so breit*

"Na, alter Kampfgefährte? Bereit?"

*Doch welche weitere Waffe sollte er wählen? Nach seinen Informationen benutzten Samurai mannigfaltige Waffen. Lange Schwerter, kurze Schwerter, Kampfstäbe- worauf sollte er sich einstellen? Ein Schild würde nur unzureichenden Schutz bieten, einen Stab konnte er nicht sicher führen*

"Halt, was ist damit?"

*da war sie wieder, die innere Stimme- und wieder hatte sie recht. Das Feuerzepter. Eigentlich ein ritueller Gegenstand, doch nach einer langen Verhandlung hatte der Priester doch nachgegeben und es verkauft. Ein schönes Stück. Aus roten Stahl gefertigt und mit kostebaren Edelsteinen besetzt, von denen er nicht die Hälfte kannte. Das Zepter maß wohl an die 40 Zentimeter und lief oben zu einem wulstigen Ende aus, dass an einen Streitkolben erinnerte. Und das Zepter kam dieser Waffe sehr ähnlich, wie Logar sich überzeugt hatte.*

"Genug gebummelt! Auf zur Arena!"

*er steckte das Zepter in seinen Gürtel, warf schnell den grünen Kapuzenumhang über und prüfte sein Bild im Spiegel. Die umwickelten Füße, die bandagierten Beine die durch die Silberschuppen geschützt waren, der Gürtel um seine Hüften, in dessen linker Schlaufe locker das Zepter hing und der an der rechten Seite befestigte Säbel. Die Inspektion seines Oberkörpers fiel sehr kurz aus. Ein kurzer kritischer Blick genügte um ihn seinen Fehler klarzumachen. Nicht am Schuppenpanzer, nein an seiner linken Schulter fehlte die Schulterplatte. Wie konnte das nur passieren? Natürlich, er mochte die Stahlplatte nicht, aber er konnte ihren Nutzen nicht leugnen. Schnell behob er diesen Fehler, als ihm ein Räuspern anzeigte, dass der Arenadiener nur darauf wartete die Kabine zu säubern. Logar hob drohend den Dolch, den er gerade zu den anderen zwei in seinen Beinschiene stecken wollte.*

„Ich warne dich Freundchen! Wenn du lange Finger machst mache ich dir kurze!“

*er hatte den Diener nicht eingehend betrachtet, doch jetzt erkannte er, dass es sich nicht um einen Bengel sondern um einen Greis handelte*

„Verzeiht, ich war nicht ich selbst!“

*Nuschelte er verlegen. Er musste sich jetzt beeilen, wenn er seinen Gegner nicht warten lassen wollte. Weiter im Text. Die Schulterplatte, die Rüstung, die Waffen, der Umhang, alles saß perfekt. Zufrieden stellte er fest, dass die Rüstung ihn älter wirken ließ. Auch seine Gestalt, die für einen Kämpfer auffallend unmuskulös, ja fast schmächtig war, wurde gut verdeckt. Plötzlich gefror ihm der Atem, als sein Blick wieder auf den Spiegel fiel.*

„Nein, so darf ich mich nicht zeigen!“

*Stieß er entrüstet aus. Der alte nickte lächelnd. Logar war nicht sicher- war dieser Alte ein Eingeweihter? Oder war er zu kurzsichtig um zu erkennen...? Aber von seinem Gegner durfte er so etwas nicht erwarten*

„Wird sich zeigen, ob er es wert ist mehr über mich zu erfahren!“

*knurrte er, während er seine schmucklose Silbermaske überzog, die sein gesamtes Gesicht verdeckte. Hervorragend. Hastig zog er die Kapuze seines Umhangs noch tiefer.*

„Ich sehe aus wie ein Straßenräuber!“

*Meinte er schmunzelnd zu sich selbst als er seine Erscheinung im Spiegel erblickte. Beinahe hätte er das Silberne Amulet mit den eingarbeiteten Smaragden vergessen, dass ihn als Nachfolger König Tholrods auswies, obgleich er nicht dessen Sohn war. Aber hier in Rom würde wohl kaum einer die Bedeutung dieses Schmuckstückes erkennen. Gleichgültig. Es gefiel ihm und er trug es mit Stolz.*

„Na los Silberjungchen! Dein Gegner stirbt an Altersschwäche bevor er dich überhaupt zu Gesicht bekommen hat!“

*Silberjungchen? Hatte der Alte doch...? Nein, er würde die Rüstung meinen. Aber er hatte so recht. Schnell überprüfte er noch den Sitz von Rüstung und Waffen. War er nervös? Das würde es wohl sein. Er spurtete durch die Gänge, stieß fast einen Waffenschrank um und kam endlich in der Arena an. Der Himmel verhieß nichts Gutes. Dunkle Wolken zogen auf, obwohl es erst früher Abend war und in der Ferne konnte man schon das Grollen des nahenden Donners hören.*

„Die Grüße der Winde euch edle Richter!“

*keuchte er, kaum aus dem Gang heraus*

„Die Grüße des Hauches euch Bürger Roms!“

*Das Volk war am Grölen und Johlen. Wird wohl an meiner Rüstung liegen! Dachte Logar zufrieden. Doch als er seinen Gegner in dieser befremdlich anmutenden Rüstung erblickte verflog seine Zufriedenheit.*

„Der Schmetterling ist eine schöne Gestalt, doch der Wind zereißt seine Flügel!“

*zitierte er leise aus dem Buch des Ewigen Windes. Es beruhigte ihn ein wenig.*

„Die Grüße des Sturmes euch, Otori Takeo!“

*er hoffte den Namen richtig ausgesprochen zu haben, aber er würde es ihm wohl kaum übel nehmen können. Er verbeugte sich knapp vor seinem Gegner, den er durch die Schlitze in seiner Maske recht gut erkennen konnte.*

„So, ihr seid also der, der die Kriegerin so gedrängelt hat! Glaubt mir, ich konnte den Kampf auch kaum erwarten. Ich bin Logar, der Ritter des Windes aus den fernen Landen die in euren Legenden als Atlantis bekannt sind. Einst eine reiche Insel, nun vom Krieg überzogen!“

*er senkte den Blick.*

„Hier in Rom stehe ich im Dienste der Scorpions, zog es aber vor ohne jegliche Erkennungszeichen in den Kampf zu gehen! Soweit zu eurer Information!“

*er nickte ihm kurz zu. Wenn er ihn schon über vieles im Unklaren ließ, einiges durfte er doch wissen. Er zog seine Waffen, den Säbel und das Zepter und stieß sie in die Luft.*

„Ihr Winde, schenkt diesen Waffen den Segen und mir euren Beistand!“

*er vertraute nicht auf diese Worte, doch es war dienlich wenn sein Gegner dieser Ansicht war. Er Schmunzelte und suchte sicheren Halt.*

„Sodenn Otori Takeo- Euch gebührt der erste Schlag. Ich erwarte keine Schonung von Euch!“

*die Waffen fest im Griff, den Gegner fest im Blick harrte er aus und erwartete den Angriff*