Rouvena war noch niemals einem Bären begegnet, doch hatte sie genug darüber gehört um zu wissen, das die scheinbare Gemütlichkeit mit der das riesige Tier auf sie zutapste täuschte.
Unfähig sich den Blick von dem Koloss abzuwenden sah sie nur aus den Augenwinkeln wie K`Ehleyr aufsprang und nach ihrer Waffe griff. Dann ging alles so schnell das sie später nicht hätte sagen können wie es passierte das der Bär schliesslich mit gebrochenem Blick, aus zahllosen Wunden blutend am Boden lag.
Die Elbin schwankte ein wenig als ihr im Nachhinein bewusst wurde wie nah sie dem Tod gewesen waren. Dementsprechend heiser klang ihre Stimme als sie sich an die Königin wandte.
Danke ....ich danke Euch. Ohne Euch und Compatre wäre ich verloren gewesen, mit meinem lächerlichen Messerchen.
Unwillkürlich war sie zur respektvollen Anrede zurückgekehrt. Ihr Blick richtete sich auf den Baum zwischen dessen Wurzeln Compatre regungslos lag. Ihn dort liegen sehen und hineilen war eins.
Den Göttern sei Dank, er lebte! Zwar schien er mehrere Rippen gebrochen zu haben, und er blutete heftig aus den Wunden die die Krallen des Bären geschlagen hatten, doch er lebte.
Eine Stimme lies sie sich umdrehen und erheben. Ein Fremder war aus dem Dickicht getreten, jedoch fremd wohl nur für sie, K`Ehleyr und er schienen sich zu kennen.
"Mir scheint, ich bin ein paar Minuten zu spät gekommen. Tut mir Leid, aber mein Pony wollte nicht früher weglaufen und mich alleine in diesem Wald liegenlassen. Dann hätte ich euch wohl mit dem..." Er unterbrach sich als er das riesige Tier in Augenschein genommen hatte.
Umständlich kramte er in seinen Taschen und zog schliesslich Heilkrüter und ein Tuch heraus.
So, wie es aussieht, könnt ihr das hier gebrauchen."
Rouvena wehrte ab.
Nein....Bitte lasst es mich auf meine Weise versuchen. Aber zuerst seid gegrüsst.
Sie sank neben dem Verletzten in die Knie, lies ihre Hände über den geschundenen Körper gleiten ohne ihn wirklich zu berühren.
Keine der Rippen hat die Lungen durchbohrt... sagte sie leise.
Bitte helft mir im die Kleidung auszuziehen....vertraut mir,.... bitte
Rasch und vorsichtigt entledigten sie ihn der Oberkleidung, so das die Wunden nun offen vor ihr lagen.
Ihr Valar...ich erbitte eure Hilfe mrmelte sie und dann begann sich ihr Blick zu verschleiern. Völlig entrückt schien sie während sich unter ihren Händen Wunde für Wunde langsam zu schliessen begann. Schliesslich legte sie beide Handflächen auf den Brustkorb des Kriegers, fuhr mich leichten kreisenden Bewegungen über ihn. Beinah war der Energiestrom spürbar der von ihr zu ihm floss.
Endlich klärten sich ihre Augen, die Hände lösten sich von Compatres Körper, und auf Rouvenas Gesicht zeigte sich tiefe Erschöpfung. Der Nordmann hatte die Augen geöffnet und sah sie mit Erstaunen an.
Ihr seid noch schwach, dagegen kann ich leider nichts tun. Ihr solltet euch noch schonen, und die Strapazen einer längeren Reise besser nicht auf euch nehmen.
Langsam stand sie auf ging schweigend zum Feuer und lies sich dort nieder. Leichte Angst machte sich in ihr breit. wie würden die anderen auf ihre Gabe reagieren, Würde ihr auch hier wieder der Ruf "Hexe" entgegen schallen, oder würde es sein wie in Tara wo man sie akzeptierte wie sie war?
Zum ersten Mal seit langer Zeit sah sie wieder die Flammen vor sich, spürte sie das glühende Brennen des Brandeisens.
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