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Abgesang - Anonymous - 11.02.2007 Regen plätscherte auf die mit Kopfsteinen gepflasterten Straßen Roms, sammelte sich in den Rinnen zu kleinen Sturzbächen und ließ sie bergab in Richtung des Tibers rauschen. Ganz Rom schien in Wasser getaucht zu sein. Tiefhängende Wolken, welche die Stadt selbst gegen die Mittagsstunde dunkel wirken ließ und ein rauer Wind, der den Regen gegen die Bäume, Häuser und den wenigen Menschen auf den Straßen peitschte, ließ jeden vernünftigen Menschen in ein Haus flüchten. Trotzdem konnte Babe, Kriegerin aus Silva Romae, noch einige Bettler, Frauen und verwahrloste Kinder sich in Hauseingänge drücken sehen, in der Hoffnung, so dem unerbittlichem Wetter trotzen zu können. Doch auch sie selbst eilte sich, um ihrem Ziel näher zu kommen und trieb deshalb Rhe, ihren schwarzen Hengst an. Dieser fiel in einen leichten Galopp, der das Wasser zu seinen Hufen aufspritzen ließ, während Babe tief über den Hals gebeugt ihn um die Ecke auf einen der vielen Plätzen Roms lenkte. Am anderen Ende des kreisrunden Platzes, der von einfachen und niedrigen Häusern gesäumt wurde, zügelte die Kriegerin das Pferd. Ein Bursche, nicht älter als 15 Jahre sprang aus einem Stalleingang hervor und auf sie zu. „Marcus.“ Die Kriegerin hob trotz des Regens ihren Kopf nickte dem Burschen zu. „Führ ihn in den Stall und reibe ihn trocken.“ „Ja Herrin.“ Der Junge, klein und schmächtig und in ärmlicher Hose und Hemd gekleidet, nahm den Hengst an die Zügel. Die Kriegerin selbst sprang vom Pferd, löste ein Bündel von dem Sattel und klopfte dem Pferd an die Kruppe. „Drei Dinarii, wenn du ihn mit dem Besten, was du hast, fütterst.“ „Ja Herrin.“ Über das Gesicht des Stallburschen ging ein Leuchten. „Wir haben heute erst Hafer eingekauft.“ „Um so besser.“ Babe lachte kurz, drehte sich um und ging auf das Haus zu, dessen Front sich von den anderen Häusern durch ein Tavernenschild abhob. Ihr Ordensmantel – ein grauer Umhang aus schwerem Stoff und einer Kapuze – bauschte sich in einer Windböe auf und gab dabei den Blick auf eine dunkle Lederhose und einem Satz überknielange Stiefel frei. Bevor jedoch die nächste Böe ihr auch noch die Kapuze vom Kopf reißen konnte, hatte sie die Tür zum Gasthaus erreicht und öffnete sie. Wärme und Licht, das von Kerzen und einem Kaminfeuer herrührte, der unnachahmliche Geruch nach altem Bier und Schnaps schlugen ihr entgegen und gaben der Kriegerin das Gefühl, ein altbekanntes Szenario zu betreten. Sie selbst hob die Hand und streifte sich die nasse Kapuze vom Kopf. Eine Fülle ungekämmter, rotbrauner Locken quollen hervor, fielen ihr lang über den Rücken und über ihr Bat`leth, einem halbrundem, grifflosem Schwert. Ein Mann, der Kleidung nach der Wirt, kam lächelnd auf sie zu. „Ave, Herrin. Kommt herein, ich habe Eure Botschaft erhalten.“ „Ave Owen. Sie müssten bald eintreffen. Je eher bei diesem Wetter, desto besser für uns.“ Der Wirt lachte auf. „Die Götter müssen uns lieben, wenn sie uns den Himmel schicken.“ „In Form von Sonne wäre mir der Himmel lieber,“ gab Babe grinsend zurück, während sie ihr Bat`leth vom Rücken nahm und sich ihren Mantel aufknöpfte. Wasser tropfte von dem Saum und verbündete sich zu ihren Füßen mit der Pfütze, die ihre Stiefel hervorgerufen hatten. Der Wirt streckte die Hand aus. „Gebt mir Euren Mantel, Herrin, ich hänge ihn an das Feuer, damit er trocknet.“ „Danke.“ Mit diesem einfachen Wort reichte die Kriegerin dem Mann ihren alten Mantel und setzte sich selbst an einen Tisch in der Nähe des Kamins. Ihr Schwert legte sie dabei auf der Bank neben sich ab und nachdem sie einmal zufrieden aufgeseufzt hatte, begann sie sich umzusehen. Die Taverne gehörte zu einer ihrer ersten Anlaufpunkte in Rom. Sie war einfach, aber sauber, es gab einen Stall für ihr Pferd und man kannte sie. Nur wenig Fremde verirrten sich hierher, da die Taverne am Rand der Armensiedlung von Rom lag. Trotzdem war die Taverne gut besucht und um sie herum saßen Frauen und Männer, die sich entweder ihrem Bier, Wein und Met widmeten oder eines der einfachen Essen verzehrte, die Owen anbot. Die Kriegerin schob, die Menschen um sie herum musternd, die Ärmel ihres Leinenhemdes zurück und streckte die Füße unter dem Tisch aus. Owen würde ihr bald einen heißen Met bringen, denn er wusste, was sie mochte. Anders dagegen bei den beiden Fremden, die den Schankraum demnächst betreten würde – sofern sie ihrer Beschreibung überhaupt folgen konnten und hierher fanden. - Anonymous - 11.02.2007 “Brrr! Ruhig, alter Freund..“Die Nüstern Svadils blähten sich auf, schnaubend kam er zu stehen als der Nordmann stärker an den Zügeln zog. Immer wieder war der dunkelbraune Hengst aufgeschreckt als grollendes Donnern aus der Richtung des Palatins zu vernehmen war..ungewöhnlich unruhig waren die letzten Stunden ihrer Reise also gewesen. Die große Stadt war gesäumt von Plätzen und Denkmälern der Götter und Heroen vergangener Tage und ganz offensichtlich war Compatre am falschen Platz angelangt.. er hatte keine Ahnung ob es überhaupt einen richtigen gab, geschweigedenn was der genaue Grund seiner Reise war. Einerseits war er froh über die offensichtlich schlechte Laune der Götter, die meisten Bürger zeigten ihren Unmut über die Anwesenheit dunkler Reiter in ihrer Stadt meist recht offen, so war es ihm Recht kaum einen davon auf den Straßen zu entdecken..doch andererseits verlieh das graue Himmelskleid den bepflasterten Wegen eine Eintönigkeit, die es einem Fremden schwer machte sich zu orientieren. Langsam ronn das Wasser an den Rändern seines schwarzen Kapuzenumhanges herunter, als er vom Rücken seines Rosse glitt.. seine Freude das Ziel gefunden zu haben hielt sich merklich in Grenzen, zu groß war die Enttäuschung bei den letzten beiden Plätzen.. doch sowohl die Gegend als auch die Häuser selbst entsprachen genau ihrer Beschreibung.. das musste die Taverne sein! Der Nordmann konnte ein Flackern hinter den leicht beschlagenen Fenstern ausmachen “zumindest scheint jemand da zu sein..“ murmelte er vor sich hin, als er seine einhändige Axt aus dem Halfter der Pferdedecke zog und unter seinem Umhang verschwinden lies..die Tür öffnete sich nach innen und keiner der doch zahlreich anwesenden Gäste schien es zu kümmern, seine Schritte bewegten sich zielstrebig auf den Tresen zu, hinter dem er den Wirt auszumachen schien “Odin zum Gruße! Ich bin auf der Suche nach..“als er sich die triefende Kapuze vom Kopf streifte erkannte er bereits sein Ziel, lächelnd klopfte er dem Wirt auf die Schulter“habt vielen Dank..“ die wenigen Schritte zum Tisch der Königin des Waldes knöpfte er seinen Umhang auf und deutete eine Verbeugung an “Freut mich und sogleich entschuldigt bitte meine Verspätung, doch ich habe mich...nun ja, nun bin ich ja da“ ein schelmisches Grinsen zierte sein Gesicht als er die Streitaxt gegen den Tisch lehnte und sich auf den Schemel gegenüber von K`Ehleyer sacken lies “Bei Thor, welch Sauwetter..wartet Ihr schon lange?“ - Anonymous - 12.02.2007 Bei allen Valar, was für eine Nacht. aus allen Richtungen zuckten Blitze über den Himmel und erhellten gespenstisch die ansonsten rabenschwarze Nacht. Ein Donnerschlag löste den anderen ab und es goss als habe der Himmel sämtliche Schleusen geöffnet. Immer wieder trieb Rouvena ihre Stute an und Shenara flog nur so dahin. Hatte auch sie im Licht der Blitze die Mauern der Stadt erkannt? Aufatmend, froh ihr Ziel endlich erreicht zu haben durchritt sie das Stadtor. Die Freunde würden gewiss schon warten, sie war spät. Einige Male hatte sie Umwege reiten müssen, weil die Strassen überschwemmt oder verschlammt waren. Inständig hoffend nun auch wirklich am Ziel zu sein lies die junge Heilerin ihre Stute in der Obhut des stadteigenen Stalles und machte sich auf der Suche nach dem Gasthof. Die Strassen waren menschenleer. Kein Wunder bei dem Sauwetter! murmelte sie vor sich hin. Da jagt man ja keinen Hund auf die Strasse. Nur noch wenige der Fenster waren schwach erleuchtet. Die Stadt schien zu schlafen und Rouvena hoffte inständig das der Wirt des Gasthauses nicht dem neuerdings allgemein üblichen Brauch der Sperrstunde folgte. Ein erleichterter Seufzer entfloh ihren Lippen als sie schliesslich das im Wind schwankende Schild entdeckte, das über einer Tür baumelte. Ihre Ungeduld endlich ins Trockene zu gelangen lies sie beinahe noch straucheln als sie die zwei Stufen auf einmal nahm und fiel fehlte nicht und sie hätte der Länge nach im Matsch gelegen. Leise fluchend stiess sie die Tür auf und mit lautem Krachen wieder hinter sich zu. Nur langsam gewöhnten sich ihre Augen an das Licht im inneren der Taverne. Zu ihren Füssen bildete sich eine grosse Wasserlache während sie sich suchend umsah und schliesslich K `Ehleyr und Compatre an einem Tisch sitzend entdeckte. Erleichtert darüber wirklich ihr Ziel erreicht zu haben steuerte sie auf den Tisch zu, während sie gleichzeitig ihren nässedurchtränken Reiseumhang abnahm. Das Kleidungsstück achtlos über einen Stuhl werfend liess sie sich am Tisch nieder. Seid gegrüsst, wartet ihr schon lange. Früher war bei diesem Mistwetter absolut nicht möglich. Und jetzt brauch erst einmal eien heissen Gewürzwein. Suchend sah sich Rouvena nach dem Wirt um. - Anonymous - 12.02.2007 „Inzwischen ja.“ In den Augen der Kriegerin stahl sich ein Lachen. Sie selbst saß seit der Mittagsstunde in der Taverne, Compatre seit dem späten Nachmittag. Beide hatten inzwischen dem Angebots von Owens Taverne reichlich zugesprochen, was man an der Reihe der Krüge sehen konnte, die auf dem Tisch standen. Die Luft in der Gaststube war zum Schneiden dick, denn die Taverne war trotz der späten Stunde bis auf dem letzten Platz gefüllt. Römer, Zwerge, Gladiatoren und Menschen aus dem ganzen römischem Imperium hatten sich eingefunden und gaben ein Beispiel von der Vielfältigkeit Roms. Babe rutschte einen Stuhl vom Nachbartisch heran, der von seinem Besitzer unvorsichtigerweise wegen einem Gang zur Latrine freigegeben worden war. „Setzt Euch Rouvena, Owen soll Euch etwas zum aufwärmen bringen.“ Die Wangen der Kriegerin waren von der Wärme der Gaststube und vom Alkohol gerötet. Eine ihrer Locken hing ihr vorwitzig über das Gesicht und sie hatte den Bändel ihres Hemdes gelockert, als Zeichen dafür, dass ihr warm war. Trotz des Lautpegels und des Betriebs in der Taverne brachte Owen kurze Zeit später Rouvena den gewünschten Gewürzwein. Compatre und sie bekamen einen weiteren heißen Met und schon bald steckten die drei die Köpfe zusammen, um sich angeregt sich zu unterhalten. Sie bemerkten weder, wie die Gemeinschaft am Nebentisch aufstand und die Gaststube verließ, noch wie sich eine Gruppe Männer daran niederließ. Erst als ein donnerndes „DAS WOHL!“ hörbar wurde, hob Babe den Kopf und sah zu den Fremden hinüber. Mit dem geübten Blick einer Jägerin überblickte sie die fünf Mann stark zählende Gruppe. Zwei Zwerge, beide mit langem Bart, in die kleine Zöpfe hineingeflochten worden waren, ein Nordmann und zwei Menschen, die dem Aussehen nach Römer waren, saßen daran. Große Humpen, aus denen Schaum quoll, standen vor ihnen und den Schüsseln nach zu urteilen, die sich auf dem Tisch stapelten, hatten sie bereits ein Abendessen intus. „Thorwaler...“ Babe musste schmunzeln. Es gab wohl keiner unter ihnen, der nicht laut war. Und fielen sie nicht durch ihre Lautstärke auf, dann durch ihre Größe. So wie dieser, der gut seine zwei Meter maß. Dunkelblonde Zöpfe und ein Bart, der dem der Zwerge in nichts nachstand, zierten seinen Kopf und das Gesicht. Immer noch schmunzelnd lenkte Babe ihre Aufmerksamkeit wieder auf Rouvena zurück, die ihnen von ihrer unwirtlichen Reise nach Rom erzählte. Trotzdem konnte sie nicht vermeiden, dann und wann unwillkürlich dem Gespräch am anderen Tisch zuzuhorchen. „Ein Geist, ich sage euch, es war ein Geist.“ „Blödsinn Bridasch, es gibt keine Geister, es war ein Hund.“ „Kein Hund durchquert ein Dorf in der Geschwindigkeit, das sage ich euch.“ Der als Bridasch angesprochene Zwerg blickte finster. Babe, die von seinem Satz wieder abgelenkt worden war, sah an den Nebentisch. Der Zwerg verschwand fast vollständig hinter seinem Humpen, trotzdem konnte man seine Erregung an seinem Gesicht ablesen. Mit einem ebenso finsteren Gesichtsausdruck mischte sich der Thorwaler ein. „Sie hatte etwas unheimliches. So verlassen, wie sie jetzt ist. Mich bringen keine zehn Pferde mehr in diese Ottajesko.“ Es war Babe bewusst, wie unhöflich es war, Rouvena auf einmal war nur noch mit halbem Ohr zuzuhören und dann noch ein Gespräch von Fremden zu belauschen, doch bei der Erwähnung einer Ottajesko konnte sie nicht mehr weghören. Sie kannte zwar nur eine und Ottajeskos gab es in Thorwal sehr viele, trotzdem musste sie automatisch an das Dorf der Sturmwind denken. Erst als es an ihrem eigenen Tisch ruhig und zwei Augenpaare auf sie gerichtet wurde, wandte sie sich wieder ihren Bekannten zu. „Äh...Entschuldige...wie war die Frage nochmal?“ - Anonymous - 17.02.2007 Das Blut in seinen Adern schien sich nun mehr immer langsamer zu bewegen, nach mühsamer Reise machte es an den Schläfen angekommen, durch behäbiges pochen unmissverständlich klar was es für einen Gast mitgebracht hatte.. der heiße Met hatte seine Wirkung also wahrlich nicht verfehlt! Mollig warm kam es Compatre vor, längst hatte er seine Armmanschetten aus hart gegerbtem Rindsleder abgenommen und sein Hemd bis über die Ellbogen gekrempelt.. die Pfütze unter seinen braunen Stiefeln war nur noch schemenhaft als Fleck auf den hölzernen Dielen zu erkennen. Gerade wollte er seinen Arm heben um dem Wirt, der sich mittlerweile als Owen vorstellte, klarzumachen in welch misslicher Lage sich sein Krug befand, als er Rouvena im Türrahmen entdeckte.. in dem kurzen Augenblick wo die Tür offen stand konnte man erkennen, dass das Wetter wohl noch schlimmer geworden war.. Weit über den Tisch gebeugt saß der Nordmann auf seinem Schemel, angeregt führten die drei ihre Unterhaltung... DAS WOHL ...intuitiv griff er mit der rechten Hand nach der Tischkante um sich festzuhalten und sein Auge begann nervös zu zucken, langsam senkte er seinen Kopf und etliche Haarsträhnen fielen ihm ins Gesicht, hinter denen er nach dem Ursprung des einfachen Trinkspruchs hervorlukte.. wahrlich keine schwere Aufgabe und doch schaffte es Compatre nicht sich auf den Nachbartisch zu konzentrieren, geschweigedenn auf seinen eigenen..bei jedem Zucken spielten sich vor seinem inneren Auge scheinbar wahllose Bilder ab..Trinkgelage, mächtige Hünen, mit Holzschwertern spielende Kinder, singende Krieger in Drachenbooten, die Taktikhütte des Jarls seiner germanischen Heimat..kurz schloss er seine Augen, ein Grinsen zeichnete sich auf seinen Lippen ab und die Hand war wieder an den Henkel des Kruges zurückkehrt.. ein leiser Seufzer beendete das kleine Schauspiel und Compatre hakte es als Heimweh ab..schließlich war er schon seit längerer Zeit kein Teil eines nordischen Trinkgelages mehr gewesen. Er wusste nicht genau, wie lange er geistig abwesend war..in der Hoffnung, dass es nicht all zu lange war strich er sich die Haare aus dem Gesicht und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.. "So lässt es sich doch leben, meint ihr nicht auch?" auf die Schnelle fiel ihm nichts besseres ein und als er dies bemerkte griff er schnell nach seinem Met und nahm einen großen Schluck..seinen Übermut bezahlte er mit einem tropfenden Bart..bei den prüfenden Blicken um die Reaktionen auf sein Missgesschick zu beobachten, vermochte er zu erkennen, dass auch K`Ehleyr nicht ganz bei der Sache war.. "Tjaja, so sind sie die Leute aus dem Norden..laut, übermütig und nicht gerade mit königlichen Manieren ausgestattet..und doch irgendwie faszinierend, nicht wahr? Mit einem breiten Grinsen wischte er sich seine Mundwinkel mit dem rechten Ärmel seines schwarzen Leinenhemdes ab... - Anonymous - 19.02.2007 Der heisse Gewürzwein wirkte Wunder, wohlige Wärme durchströmte ihre Adern, und die kräftige Mahlzeit, welche der Wirt ihr vorsetzte tat ihr Übriges. Gesättigt und aufgewärmt lehnte sich Rouvena zurück und begann von ihrer Reise zu erzählen, von den Umwegen zu denen das Wetter sie zwang, und von allerlei kleinen und lustigen Begebenheiten die während der Zeit zwischen ihrem Kennenlernen in Interwood bis jetzt geschehen war. Leicht war es nicht gegen den Geräuschpegel der Taverne anzusprechen, und der Qualm der die Gaststube wie dichter Nebel in diffuses Licht hüllte kratzte im Hals, so das sie während des Redens immer wieder nach ihrem Krug griff, was schliesslich zu einem angenehmen Schwindelgefühl im Kopf führte. Nach und nach steigerte sich auch das Hitzeempfinden, so das sie schliesslich die Schnüre ihrer ehemals weissen Bluse öffnete, etwas das sie nüchtern niemals tat aus Angst das jemand auf ihrer rechten Schulter das entdecken könnte, was sie stets sorgsam verbarg. wie ist es euch ergangen nach Abschluss der Schnitzeljagd? fragte sie schlliesslich und bemerkte erst jetzt das K `Ehleyer abwesend wirkte, auf etwas zu lauschen schien. Rouvena folgte ihrem Blick zum Nebentisch und jetzt hörte sie auch einige Wortfetzen. "Geist....Ottajesko...keine zehn Pferde" Ottajesko hatte sie schon gehört, iegendetwas verband sie damit, doch so sehr sie sich bemühte, es wollte ihr nicht einfallen was. Verflixter Alkohol der ihre Sinne umnebelte und einen klaren Gedanken unmöglich machte. Sie sollte wirklich nichts mehr trinken. Dennoch hob sie abermals den Krug leerte ihn und hob ihn dem Wirt entgegen um ihn noch einmal füllen zu lassen. Ähmm... wie meinst du? murmelte sie als sie sich der Frage K `s bewusst wurde. Ich fragte nur...wie es euch ergangen ist...Gibt es etwas Wichtiges dort am Nebentisch? - Anonymous - 19.02.2007 „Danke, gut, das Wetter war scheußlich.“ Selbst in ihren Ohren klang ihre Antwort lasch, weshalb sie rasch auf Rouvenas Frage einging. „Nein...ja...ich weiß nicht...mal fragen...“ Babe lachte auf und wandte sich dann an Compatre: „Deshalb waren mir die Thorwaler von Anfang an sympathisch. Ich mache mir nichts aus Höflichkeitsfloskeln und Schöntuerei. Ein offenes Wort und eine ehrliche Antwort ist mir immer lieber und beides kann man meiner Erfahrung nach von einem Nordmann erwarten.“ „Und von einem Elfen...“ setzte die Kriegerin in Gedanken hinzu. Erfahrungen hörten mit der Zunahme des Alters nicht auf, sondern wurden nur noch wichtiger und kostbarer. Babe lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und sah nun offen zum Nachbartisch hinüber. Nachdenkliche Stille war an ihm eingekehrt, die von dem zweiten Zwerg unterbrochen wurde. „Es gibt in unserem Volk eine Sage, die besagt, dass eine Seele erst dann Ruhe findet, wenn er seinen letzten Schlag getan hat.“ „Dort lebten Thorwaler und keine Zwerge.“ Der Hüne brummte unwillig. Der Zwerg machte eine wegwerfende Handbewegung. „Das macht doch keinen Unterschied. Es ist eine bloß eine Metapher und ich will damit nur sagen, dass es in der Ottajesko vielleicht jemanden geben könnte, der in seinem Leben nicht alles erledigt hat.“ „Was denn?“ Die Stimme des Thorwalers klang nun unverhohlen spöttisch. „Die letzte Laterne auspusten, zum Beispiel?“ Wieder kehrte Stille ein, die nur vom dumpfen Aufsetzen der Krüge auf dem Tisch unterbrochen wurde. Babe nutzte deshalb die Stille, um ihren Stuhl einen Meter weiter nach rechts zu rutschen und ihren Ellebogen auf den Tisch zu legen. „Entschuldigt....von welcher Ottajesko ist hier die Rede?“ Die Köpfe der Männer flogen zu ihr hinüber. Die Kriegerin wartete, bis jeder sowohl sie, wie auch Compatre und Rouvena gemustert hatte und fragte dann. „Und?“ „Ich weiß nicht, wie sie heißt.“ Einer der Römer musterte sie immer noch unverhohlen, während die anderen Männer am Tisch zustimmend brummten oder schwiegen. „Sie liegt am Meer, unterhalb einer Klippe. Aber sie scheint erst seit kurzem verlassen worden zu sein.“ Babe nickte zum Dank und rutschte dann ihren Stuhl zurück. Mit einem nachdenklichen Ausdruck auf dem Gesicht griff sie zu ihrem Met, um daran zu nippen. Die Stimmen in der Gaststube rückten in den Hintergrund, als sie überlegte, wann sie zum letzten Mal in der Sturmwind gewesen war. „Im Frühjahr, mit Ecthelion,“ beantwortete sie sich ihre Frage in Gedanken selbst. „Aber wir waren nicht IN der Otta.“ Sie hob ihren Kopf. „Ich war schon lange nicht mehr in Thorwal.“ Ihr Blick ging erst zu Compatre. „Wann warst du das letzte Mal dort?“ Anschließend zu Rouvena: „Und was ist mit dir? Hast du schon einmal an den Klippen gestanden und auf das Meer hinausgeblickt, während der Nordwind an deinen Kleidern zerrt und dir das Haar zerzaust?“ In den Augen der Kriegerin stahl sich ein verträumter Glanz. „Das sind die besonderen Momente, für die ich Thorwal so liebe. Das Meer unter deinen Füßen wirkt aufgewühlt. Es bricht sich an den Felsen und wirft das Wasser meterhoch hinauf. Währendessen kreischen Möwen über deinem Kopf und die Luft riecht so frisch, als wäre sie eben aus dem Waschzuber geholt worden. Du selbst stehst am Abgrund, deine Gedanken sind so klar und tief wie das Meer selbst und du weißt, dass sich dir nichts und niemand in den Weg stellen kann.“ Mit einem Blinzeln verscheuchte sie das Bild, das sich vor ihrem inneren Auge aufgebaut hatte. „Aber auf einem Schiff wird mir schlecht...“ - Anonymous - 26.02.2007 Die Herrin des Waldes war offensichtlich interessiert am Gespräch des Nebentisches. Offensichtlich wusste sie wovon die Rede war ebenso wie Compatre. Neben den beiden kam sich Rouvena unwissend und dumm vor, kannte sie doch nichts anderes als das Dorf in dem sie aufgewachsen war uns Tara wohin es sie nach ihrer Flucht verschlagen hatte. Die beiden anderen dagegen waren gewiss weit gereist, kannten Länder und Gegenden von denen sie noch nie gehört, geschweige denn gesehen hatte. Flüchtig entstand vor ihren Augen das Bild eines Dorfes, umgeben von lichtem Wald, in der Ferne drohend die dunklen Berge. Riesige finstere Gestalten auf fliegenden Rossen verdunkelten den Himmel.....Schreie....Rennen......Angst..... Das Bild verschwamm....was danach war... wie sie in jenes andere Dorf gekommen war ....all das blieb im dunkel. Hast du schon einmal an den Klippen gestanden und auf das Meer hinausgeblickt, während der Nordwind an deinen Kleidern zerrt und dir das Haar zerzaust?“ Wie?...Was meinst du?....Ob ich....? Ein wenig verwirrt, brauchte Rouvena einen Moment um sich wieder auf die Gefährten zu konzentrieren. Nein, Nein ich war noch nie am Meer, ich hörte davon erzählen, doch bin ich nie dorthingekommen....leider. Ein amüsiertes Grinsen umspielte ihre Mundwinkel, beim letzten Satz der Königin. Du liebst das Meer, das rauhe Klima, bist wenn ich mich recht erinnere Übers meer hierhergekommen, und verträgst doch das Schiffahren nicht? Die junge Elbin konnte ein leises Auflachen nicht verhindern. Dann scheint mir, wir müssen dankbar sein, das du die Überfahrt derzeit überstanden hast. Es wäre uns etwas entgangen hätten wir deine Bekanntschaft nicht machen können. meinst du nicht auch Compatre? Noch immer war das Gespräch am Nebentisch nicht verstummt; Rouvena schmunzelte wieder über den Mann der nicht an Geister glauben wollte. Er würde sich wundern, wieviel Übersinnliches es in der Welt gibt. Dinge die allein mit dem Verstand nicht zu begreifen sind. murmelte sie vor sich hin und strich unbewusst leicht über ihre rechte Schulter. - Anonymous - 01.03.2007 Compatre genoss die Ausführungen der Waldläuferin sichtlich..wieder spielten sich Bilder vor ihm ab, doch nun weder hektisch aufeinander folgend oder gar Furcht einflößend sondern harmonisch nacheinander.. Nur der Ort der Gedanken war der selbe geblieben – ein Ort an dem die Welt noch in Ordnung war, ein Ort an dem weder Scheinheiligkeit noch Intrigen hoch im Kurs standen, ein Ort an dem man der Natur und seinen Gegebenheiten den nötigen Respekt entgegen brachte um mit ihr im Einklang leben zu können..ein Ort der nicht Rom war. Mittlerweile setzte er seinen Metkrug nicht mehr auf dem alten Holztisch ab, er presste ihn zwischen seine beide Handflächen und nippte immer wieder daran, das Getränk des Göttervaters schien all seine Gedankenspiele in das hier und jetzt zu übertragen..süß und herb, schön und rauh zugleich. Nur sehr schwer vorstellbar war für ihn die Tatsache, dass Rouvena scheinbar das Meer noch nie gesehen hatte..“Ihr werdet begeistert sein..Seine Gewalt und Unendlichkeit..oh ja, begeistert werdet Ihr sein..“ brummelte der Nordmann hinter seinem Bart hervor. Irgendwie verstand er K´Ehleyr, dass ihr nicht wohl war bei ein paar uralten zusammen gezimmerten Holzplanken die eine ganze Horde Menschen und Tiere über Wasser halten sollten.. er selbst war auch kein begeisterter Seefahrer, doch schätzte er die Drachenboote als relativ schnelles Fortbewegungsmittel und vor allem auch als gute Waffe ein. Und die netten Fässchen Rum die alte Seebären massig in den Schiffskajüten horteten, waren meist auch nicht von schlechten Eltern.. Ob wir was verpasst hätten, wenn wir der Königin des Waldes nie begegnet wären? „Wohl wahr Rouvena, wohl wahr! Odin sei Dank, dass ich Euch beide in den Landen Interwoods kennen lernen durfte, sagt mir mein Gefühl doch, dass mir eure Gesellschaft noch das ein oder andere Abenteuer bescheren wird..und das trotz..“ mit einem großen Schluck leerte er den alten Krug.. “trotz diesem tückischen Honigsaft hier..“ mit einem prustenden Lachen brüllte er nach Owen und deutete mit dem umgedrehten Gefäß an, dass dringend die Luft aus den Gläsern verschwinden musste.. “Ich bin mir sicher, dass die kurze Nacht dann wenigstens tief wird..“ zwinkerte er seinen Begleitungen entgegen. Schon kurze Zeit später traf sowohl Met und Gewürzwein, als auch ein paar Stullen gesalzenes Brot und eine Holzschale voll Orangen ein. Compatre flüsterte Owen einige Worte zu, ehe dieser einen Jungen in den schwächer werdenden Regen schickte..bepackt mit einigen leinernen Umhängetaschen voll mit Hafer. Nachdem einige Silbermünzen mit Denariiprägung und drei schwere, bleierne Schlüssel den Besitzer wechselten, erhob sich der Nordmann langsam unter vereinzeltem Knacken seiner Kniegelenke. “Unsere Pferde werden gesattelt und bereit für den Ausritt sein.. so können wir bereits im Morgengrauen aufbrechen und dennoch noch ein paar Mützen Schlaf nehmen..ich zumindest werde das jetzt tun, eine geruhsame Nacht wünsche ich..“ unter leichtem Stöhnen schulterte der Nordmann seine Axt und folgte schlurfend dem angedeuteten Nicken des Wirtes.. - Anonymous - 02.03.2007 Schmunzelnd sah Babe dem Nordmann hinterher, wie er die Wirtsstube in Richtung der Treppe verließ, die zu den kargen Schlafräumen führte. Sie wusste genau, was ihn erwartete: alte Strohsäcke, in denen sich ganze Generationen von Flöhen eingenistet hatten, von den Ausdünstungen und Auswürfe der Vorschläfer ganz zu schweigen. Owen würde ihm eine Decke geben, die sie nicht einmal als Teppich benutzen würde und er würde den Raum mit Leuten teilen müssen, die ihren Rausch mit einem lauten Crescendo ausschliefen. Es stand außer Frage, dass Owens Bier und Met das Beste in Subura war, dem Viertel, in dem sie sich gerade befanden. Aber nichtsdestotrotz war dies eine Armensiedlung und Owen passte sich seiner Kundschaft an. Babe wandte sich an Rouvena: „Ich weiß einen besseren Platz zum schlafen. Hier holen wir uns nur die Krätze. Compatre mag sie mit seinem Nordmannflair abwimmeln können, ich traue mir das nicht zu.“ Die Kriegerin erhob sich schwerfällig, nickte Owen zu, der soeben die Treppe wieder herunter gekommen war und wankte zur Ausgang der Taverne. Das stundenlange Sitzen auf dem harten Stuhl und die ungezählten Becher Met forderten ihren Tribut. Erst als ihr der kalte Regen vor dem Haus mitten ins Gesicht schlug, wurde sie nüchterner und sie drehte sich zu Rouvena um, die ihr gefolgt war. „Der Stall hat einen Heuboden mit losem, frischem Heu. Zwar kann uns auch dort ein Grashüpfer begegnen, aber das sollte das kleinere Übel sein. Hier haben wir unsere Ruhe und müssen uns nicht mit schnarchenden Zimmergenossen herum plagen.“ Die beiden Frauen stemmten sich gegen den Wind und eilten zum Stall, dessen Türe unverschlossen war. Die Wärme der Pferde schlug ihnen entgegen, als sie hinein schlüpften und im Dunkeln sich zum Heuboden tasteten, wo sie sich schließlich in das Heu zum Schlafen legten. Hahnengeschrei weckte die Frauen am nächsten Morgen. Bevor Babe allerdings dem morgendlichen Wecker ein Ende in einem von Owens berühmte Eintöpfe wünschen konnte, wurde die Stalltür geöffnet und der Pferdeknecht trat ein. Wenig später konnte man hören, wie die Pferde gefüttert und versorgt werden, was den Schlaf restlos aus Babes Körper vertrieb. Mit einem Gähnen richtete sich auf und stand wenig später auf, um ihre in der Nacht abgelegten Sachen an sich zu nehmen. Sie war gerade in ihren zweiten Stiefel geschlüpft, als Rouvena erwachte und die Augen aufschlug. Kurze Zeit später verließen sie den Stall und traten auf die Straße, in der soeben das Leben erwachte. Babe betrachtete die nasse Straße, die im fahlen Morgenlicht so sauber aussah, wie sie tagsüber niemals war. Der Regen hatte aufgehört und war einem kräftigen Wind gewichen, der die Regenwolken wie Schafe vor sich hertrieb. Es war kühl, doch die Luft roch selbst für Rom frisch und wenn der Wind weiterhin so blies, würde bald die Sonne durchkommen. In der Kriegerin machte sich Vorfreude auf den schönen Tag bereit und sie wandte sich an Rouvena, die sich gerade das Heu aus den Haaren zupfte. „Ich bin dafür, Compatre wecken zu lassen. Die Geschichte der Männer gestern hat mich neugierig gemacht und ich würde selbst gerne....“ Lautes Türeschlagen unterbrach sie. Compatre hatte die Tür der Taverne hinter sich zugeworfen und trat nun zu ihnen. „....zur Sturmwind-Ottajesko gehen, um mich davon zu überzeugen, dass noch alles beim Alten ist,“ beendete Babe ihren Satz. „Und ich würde mich freuen, wenn ihr Zeit hättet, mich begleiten zu können.“ - Anonymous - 05.03.2007 Ganz sicher schien Compatre nicht mehr auf seinen Beinen als er nun der Treppe zuwankte, die wohl zu den Schlafräumen führte. Rouvena stand den Örtlichkeiten eher skeptisch gegenüber. Wenn die Schlafräume hier ebenso "sauber" war wie die ganze Gaststube und der Wirt würde sie eher im Schweinestall schlafen wollen, als hier, und K `Ehleyers Worte bestätigten ihren Verdacht. Ein frisch aufgeschütteter Strohballen und der warme Geruch eines Stalles sind mir da denn doch lieber,gehn wir. Grinsend warf sie sich den noch immer nicht ganz trockenen Umhang um die Schultern und folgte der auch nicht mehr ganz standfesten Königin nach draussen. Kalt peitschte der Wind ihr der Regen entgegen,doch tat die Frische der Luft gut nach der verräucherten Luft in der Gaststube. Angehm warm war es im Stall, die Stille nur ab und zu unterbrochen vom Schnauben oder Scharren eines der Pferde und es dauerte nicht lange, bis die beiden Frauen im duftenden Heu eingeschlafen waren. Früh am Morgen weckte sie das muntere Krähen des Hahnes und unwillig vor sich hin brummend hätte sie sich liebend gern noch einmal herumgedreht, doch bemerkte sie K `Ehleyer, die sich schon damit abmühte ihre Stiefel anzuziehen. So seufzte die junge Elbin gottergeben und richtete sich auf. Guten Morgen... wünschte sie und reckte sich genüsslich um sich dann mit dem Ankleiden zu beeilen. Draussen blies noch ein kräftiger Wind, doch es regnete nicht mehr. Rouvena begrüsste K `s Vorschlag den Nordmann wecken zu lassen, als dieser auch schon wie aufs Stichwort aus der Tavernentür trat. Er schien sofort Feuer und Flamme, als K ` davon sprach zu dieser Ottajesko zu reisen und auch Rouvena hatte nichts gegen eine kleine Reise einzuwenden, bot sie doch eine Abwechslung im täglichen Einerlei. Ein kleines Frühstück war schnell eingenommen und schon sassen die drei Gefährten auf den Pferden und kehrten der grossen Stadt den Rücken. Inzwischen war auch die Sonne hervorgekommen und lies die noch nassen Wiesen und Felder am Wegrand wie gelackt glänzen. Im flotten Galopp ging es voran, immer mal wieder unterbrochen durch eine langsamere Gangart um die Pferde nicht allzusehr zu ermüden und ein wenig zu plauschen. So hatten sie schon ein schönes Stück Weg hinter sich gebracht, als sie am Abend ihr Lager für die Nacht errichteten. - Anonymous - 07.03.2007 Da stand er nun also, eine morsche Holztür aus der schon einige Ecken des feuchten Holzes herausgebrochen waren, stand zwischen dem stark angetrunkenen Nordmann und seinem Gemach für die restlichen paar Stunden in denen Odin noch das Himmelszelt verdunkelte.. eine kleine bleierne Schale mit ein wenig brennendem Öl hatte Owen ihm noch in die Hand gedrückt, doch das rusige Flackern war bei weitem genug.. denn das Unheil, welches Compatre erwarten würde stach in beständigen Abständen durch die kaputte Türe hindurch auf den Flur wo er derzeit noch ausharrte.. ein lautes und langes Brummen, ein stechendes Fiepsen, Stille..immer und immer wieder.. wäre er nicht in einem Wirtshaus, sondern unter freiem Himmel hätte er auf einen Bären getippt bei dem ein Rehkitz auf der Speisekarte steht, doch hier könnte es bei Weitem schlimmer sein.. eine Horde Stadtstreicher oder doch nur ein einzelner besoffener Zwerg? Schulterzuckend stieß er die Türe mit einem kräftigen Tritt nach innen auf und orientierte sich an der Ecke welche am weitesten weg von dem Schauspiel schien..nach nur wenigen Schritten war das Ende des kleinen Raumes erreicht, der Gestank war kaum erträglich, doch wenigstens das Dach über dem Kopf schien zu halten..besser als Nichts! Der Nordmann löste alle ledernden Kordeln an seiner Kleidung und stopfte sich den kleinen, klimpernden Beutel unter sein Hemd.. wenn es das bärige Rehkitz in der der dunklen Ecke des Raumes auf sein spärliches Vermögen abgesehen hatte, dann würde es seine Axt zu spüren bekommen..dies war der letzte Gedanke den der Nordmann mehr oder weniger klar zuende dachte, ehe er in das laufende Konzert des Raumes mit einstieg.. Leises Röcheln war in dem Raum zu vernehmen, ehe Compatre unter lautem Husten nach oben schnellte.."Bei den Göttern warum hat dieses verdammte Loch noch nicht mal ein Fenster?!" Der Sauerstoff schien wirklich schon bei den letzten Iden des März ausgegangen zu sein..trotz des fehlenden Fensters war der Raum durch die offen stehende Tür ganz gut erleuchtet..Compatre und einige feuchte Flecken auf dem Boden schienen die einzig sichtbaren Gäste zu sein. Er würde seinen Begleitungen erzählen, dass er eine angenehme Nacht hatte, jawohl das würde er, schließlich war es ja gar nicht soo schlimm..und wer weiß schon wo sie genächtigt haben! Seine Kleidung noch nicht zurechtgemacht ging er langsamen Schrittes die paar Stufen in Richtung des Schankraumes..jeder Schritt, jeder Herzschlag begeleitet von einem unangenehmen Pochen gegen seine Schädeldecke.. welch Nordmann der den Met nicht verträgt, was kann das nur für ein Tag werden.. Einige Handgriffe später hielt er sich zumindest für einigermaßen vorzeigbar und wollte den Vorplatz nach seinen Gefährtinnen absuchen, denn weder die beiden, noch Owen oder sonst eine Menschenseele befand sich noch innnerhalb der Taverne..zumindest nahm er niemanden wahr. Schon der erste Hauch frische Luft beinhaltete einen Lichtblick.. es hatte aufgehört zu regnen, ein ordentlicher Wind trieb die Wolken hinfort und sowohl Rouvena, als auch K´entdeckte er direkt vor dem Gasthaus. Als er gerade nach ihrem Wohlbefinden fragen und seine eigene Nacht beschönigen wollte, schmetterte ihm die Waldläuferin ein Sturmwind-Ottajesko zu.. ein grinsender Blick gen Horizont bestätigte ihm, dass es stürmisch genug war und ehe er sich versah trabten die auf ihren Begleitern aus der großen Stadt heraus.. die Zeit verging so schnell, als wollte sie den Wind noch einholen der beständig aus Richtung Nord-West blies. Eben davor geschützt waren sie nun dabei, ein notdürftiges Lager für die Nacht aufzubauen, grinsend dachte er an die letzte zurück, als er den beiden ein "Das sollte mehr als ausreichend sein..lasst uns ein wenig ans Feuer sitzen.."zuwarf. "Was meint Ihr K´Ehleyr, wieviel Tagesritte sind wir noch entfernt, bis wir die ersten Pfahlbauten und Vorboten der kleineren Ottajeskos entdecken? Vielleicht sollten wir noch ein wenig auf die Jagd gehn oder meint ihr die Gaben aus Owens Keller werden ausreichen?" ein paar kleine Äste in die Flammen werfend wartete er auf die Einschätzung der Waldkönigin und der Elbin.. - Anonymous - 08.03.2007 Die Flammen des Lagerfeuers flackerten unruhig, als ein Windstoß hindurchging. Es knisterte leise und Funken stoben nach oben, bis sie unter den Bäumen erloschen. Im Versuch, die Wärme des Feuers einzufangen, streckte Babe ihre Beine aus, bis ihre Füße fast den Ring aus Steinen erreichte, die sie zum Schutz des Waldes um das Lagerfeuer herum angelegt hatten. Die Frage Compatres zwang die Kriegerin ihren Blick von den tanzenden Flammen zu nehmen und hochzublicken. Da das Gesicht des Nordmannes wegen den Bäumen um sie herum im Dunkeln lag, konnte sie seine Gesichtszüge nur erahnen. Erst als er sich leicht nach vorne beugte und damit in den Schein des Feuers geriet, sah sie mehr als nur seine Beine und seine Brust. „Einige Tage liegen auf jeden Fall vor uns. Je nachdem, ob dort oben noch Schnee liegt, etwas länger. Jagen werden wir deshalb auf alle Fälle müssen.“ Geistesabwesend griff sie nach einem Stock und stocherte damit im Feuer herum, was neue Funken hervorrief. Sie war schon so oft zur Otta geritten, dass sie den Weg im Schlaf hätte zurücklegen können. Beim ersten Mal als junge Frau und an der Seite von Lonely Wolf. Anschließend immer wieder dann, wenn sie ein bekanntes Gesicht sehen oder das dröhnende Lachen der Thorwaler hören wollte. Oft war ihr der Weg unendlich weit vorgekommen und nur selten kurzweilig, da sie meistens eine innere Not in den Norden getrieben hatte. Babe fragte sich gerade, ob sie zum letzten Mal den Weg zur Sturmwind-Ottajesko eingeschlagen hatte, als ein Knacken aus dem Wald ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. „Ein kleines Tier...“ dachte die Kriegerin, die ihren Kopf schief legte, um besser hören zu können. „Ein Hase vielleicht...“ Das Knacken wiederholte sich und kam näher. Doch jetzt konnte man hören, wie Büsche rücksichtslos zur Seite gebogen wurde. Im gleichen Moment erklang ein tiefes Brummen, das ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Erschrocken sog Babe die Luft ein und noch während sich ihre feinen Nackenhaare wie als Warnung aufstellte, wiederholte sich das Brummen. „Bei den Göttern...“ Babe sah zu dem Feuer, dass den unwillkommenen Besucher angelockt hatte. Nun war es zu spät, es zu löschen und zu fliehen. Jeden Moment würde er durch das Unterholz tapsen.... - Anonymous - 11.03.2007 Eine ganze Zeit lang sassen sie schweigend um das Feuer, jeder den eigenen Gedanken nachhängend, als Rouvena eine Veränderung in K `s Verhalten auffiel. Sie schien zu lauschen und jetzt hörte auch sie das Rascheln im Unterholz. Vielleicht ein Abendessen für den nächsten Tag? Kaum war der Gedanke zu Ende gedacht, da veränderten sich die Geräusche. Äste brachen, das Unterholz knackte. Was.... ...ist das ...hatte sie fragen wollen, doch die Worte blieben ihr im Hals stecken, als nun ein tiefes, kehliges Brummen ertönte. Wie gebannt starrte sie auf die Stelle von der es erklang, festgewachsen, unfähig sich zu bewegen blickte sie dem nahenden Unheil entgegen. Und dann war es da und Rouvenas Augen weiteten sich entsetzt. Ein Bär, sich aufrichtend mehr als mannsgross. bösartig funkelten die gelben Lichter schienen sie zu fixieren und aus dem aufgerissenen Maul drang immer noch das dunkle, drohende Brummen. Sich seiner Beute sicher bewegte er sich kaum, stand nur da und liess sie nicht aus den Augen. - Anonymous - 18.04.2007 Aufspringen und zu ihrem Bat`leth greifen war eine Bewegung, die so fließend geschah, dass man ihr die jahrelange Übung ansah. Trotzdem stand der Kriegerin der Schrecken im Gesicht, als wäre nicht nur ein Bär, sondern gleich eine Horde wilder und halbnackter Barbaren durchs Gebüsch gesprungen. Der Bär schien auf diese Bewegung nur gewartet zu haben , er brummte noch einmal auf und schritt trotz des Lagerfeuers durch das Unterholz auf sie zu. Die Kriegerin sah aus dem Augenwinkel heraus, wie Compatre seine Axt zog. Ohne, dass sie wusste, ob auch Rouvena ein Schwert bei sich trug, sprang sie auf dem Bären entgegen, ihr Bat`leth mit den Spitzen nach vorne haltend. „Von drei Seiten!“ rief sie ihren Mitreisenden zu. „Treibt ihn zurück!“ Das Tier zeigte sich wenig beeindruckt – es ließ ein bedrohliches Brummen hören und präsentierte anschließend seine Zähne. Mit einer Tatze angelte es erst nach Rouvena, und als diese sich darunter bückte, nach Compatre. Auch dieser wehrte den Angriff des Bären ab, verletzte ihn dabei mit seiner Axt am Bein, worauf dieser nun vollends zu ihm herum fuhr. Einen Warnruf ausstoßend, versuchte Babe hinter den Bären zu kommen, um so seinen Klauen zu entgehen. Einem wilden Tier gegenüber musste man sich nicht ehrenvoll benehmen, erst recht nicht, wenn es offensichtlich auf das Leben des Menschen abgesehen hatte. Die Kriegerin zog ihr Bat`leth durch und traf den Bären am Rücken. Eine Bewegung zu ihrer Linken ließ sie hastig zu Rouvena blicken, wandte sich dann aber wieder dem Bären zu, der sich nun zu ihr umdrehte. Compatre musste ihn ebenfalls getroffen haben, denn Blut rann ihm aus dem Maul und tropfte auf sie, als er sich wieder aufrichtete, um sie mit der Tatze zu schlagen. Wieder wich Babe zurück, hoffte dabei, dass Compatre einen Schlag gegen das Tier führte und so Rouvena schützte: Die zierliche, junge Frau hatte nur einen Dolch dabei. „Verdammt...“ Babe fluchte leise. Der Wald, der sie zuerst geschützt hatte, war ihr nun im Weg. Die Büsche hinderte sie daran, ihr Bat`leth richtig zu führen und überall drohten Wurzeln, über die man stolpern konnte. Das Lagerfeuer bildete eine zusätzliche Gefahr, denn die Flammen züngelten nach dem Holz außerhalb des Steinringes. Ein Schlag gegen ihr Bat`leth ließ sie im nächsten Moment nach hinten taumeln. Spitze Nadeln einer ausladenden Tanne streiften ihre Wange. Bruchteile von Sekunden stieg ihr deshalb der Geruch der Tanne in die Nase, bevor sie wieder auf den Bären zusprang, der nun auf Rouvena zutapste. Compatre dagegen schwang seine Axt, führte einen gewaltigen Schlag von unten gegen den Hinterlauf des Tieres und brachte ihn so dazu, von Rouvena abzulassen. Wütendes Brummen erklang, der Bär drehte sich einmal um sich selbst und warf sich dann auf Compatre, der von einer Sekunde auf die nächste komplett unter dem Bären verschwand. Ein zweistimmiger Aufschrei gellte durch den Wald, als die beiden Frauen zusehen mussten, wie der Bär unter sich langte, Compatre mit seiner Tatze ergriff und ihn wie einen Fisch an den nächsten Baum warf. Auch der Nordmann schrie. Sein Schmerzensschrei mischte sich mit dem Krachen von Ästen und einem dumpfen Aufprall auf dem Boden. Rouvena reagierte als erste. Mit dem Dolch in der Hand machte sie einen Satz auf den Bären zu und rammte ihm ihr Messer in die Seite. Wieder fluchte Babe, ließ aber gleichzeitig ihr Bat`leth fallen, da es ihr mit Rouvean in der Nähe nicht viel nützte und bückte sich statt dessen nach Compatres Axt. Blut klebte an der Schneide und rann den Holm hinab, was sie aber nicht hinderte, Rouvena zur Hilfe zu eilen und die Axt in den gewaltigen Nacken des Bären zu treiben. Das Tier schwankte. Langsam drehte er sich zu ihnen um und blickte sie an. Seine Augen zeigten den Ausdruck von tiefem Hass, bevor der Blick plötzlich brach und er sich mit einem letzten, weinerlichen Brummen fallen ließ. |