Beitrag #4
Erschrocken über den Krach drehte die Kriegerin sich um zog überrascht die augenbrauen hoch, als sie einen wild gewordenen Maulesel entdeckte, der gerade seinen Streitwagen zerschmettert hatte und nun den traumtanzenden Bauern hinter sich her durch die Arena schliff.
Es dauerte nur Augenblicke und schon brach asil in schallendes Gelächter aus. Welch ein triumphaler Einzug in die Arena! Das hatte sich der Bauer sicherlich anders vorgestellt.
Dementsprechend war auch sein Gesichtsausdruck, als sein Maulesel endlich stehen blieb und seine Fahrt mit dem Hosenboden über den Arenasand schlagartig ein Ende nahm. Mit Mühe verkniff sich die Kriegerin einen weiteren Lachkrampf und beobachtete stumm des Bauern weitere Handlung.
Mit gerunzelter Stirn verfolgte sie die handwerkliche Arbeit, die der Bauer an den Tag legte und fragte sich stumm, wofür er nun einen Käfig brauchte. Sehr stabil sah die Konstruktion aus und asil stellte mit Erstaunen fest, das Traumtänzer doch noch etwas anderes konnte, als ausschließlich Kartoffeln anzubauen. Sie war gespannt, was er noch so alles an den Tag legte.
Nachdem die Käfigkonstruktion fertig war, holte der Bauer eine Münze aus seiner Tasche und als asil feststellte, was er nun damit vorhatte und sich nun ein Bild zusammenfügte, wie der Bauer das Biest besiegen wollte, legte sich ein amüsiertes Grinsen auf ihre Lippen. Eine raffinierte Idee – wenn da nicht ein kleiner Haken dran wäre..... Denn asil war alles, nur sicherlich keine kleine Maus, die so einfach in die Falle tappte.
Eine Idee kroch langsam in ihr hoch und nahm Gestalt an. Das wäre sicherlich eine passende Antwort.
So kam es, das asil eine Weile starr auf die pendelnde Münze blickte und nach einer Weile leise quiekende Geräusche von sich gab. Ihre Peitsche liess sie aus der Hand fallen und ihre Arme hingen an ihrem Körper herab, als wären es Fremdkörper. So eine Selbstbeherrschung fiel der temperamentvollen Kriegerin ziemlich schwer und sie hatte viel Arbeit damit, nicht in lautes Lachen auszubrechen. Kurz bevor ihr das endgültig misslang, drehte sie sich von Traumtänzer weg und lief mit kleinen tänzelnden Schritten auf den Käfig zu.
Asil blieb genau vor dem Speck stehen und bückte sich danach. Jedoch fasste sie den Speck nicht an sondern verharrte eine Weile in dieser Position. Zu gern würde sie jetzt das Gesicht des Bauern sehen, aber das blieb ihr in der Position verwehrt.
Ohne den Speck anzufassen, erhob die Kriegerin sich wieder und blickte sich lachend zu Traumtänzer um.
„Die Idee war gut, der einzige Fehler ist, das ich so etwas nicht esse“
asil schmunzelte spöttisch und ging an den Rand der Arena, an dessen Holzverkleidung ein Seil befestigt war.
„Aber ich kenne jemanden, der sehr gerne Speck frisst. Oder Frischfleisch...“
meinte sie und blickte den Bauern verschwörerisch an. Mit beiden Händen zog sie fest am Seil und bewegte damit ein hölzernes Tor, das sich langsam nach oben schob. Noch bevor sich das Tor ganz geöffnet hatte, konnte man ein helles Fell entdecken, Pfoten, deren Krallen unter der Tür hervorkamen und ungeduldig im Sand scharrten und kurz darauf sprang eine (Raub-)Katze in die Arena.
Jetzt war asil gespannt, was passierte. Würde der Bauer sich in den Käfig flüchten? Würde die Katze sich auf den Bauern oder auf den Speck stürzen?
Asil stand in sicherer Entfernung, den Käfig zwischen sich und der Katze, und ihre Augen wanderten zwischen dem Tier und dem Bauern hin und her....
Der Teufel lehrt die Frauen, was sie sind, oder vielmehr:
sie lehren es dem Teufel, falls er es noch nicht wissen sollte.
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