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Schlachtenfieber
Anonymous

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Beitrag #4
 
Teil 3: Neue Kriege
Siegfried und Gantor standen wie häufig nebeneinander auf dem Schiff und blickten auf das weite Meer. Schon Wochen waren die Übrigen vom Volk der Menschen unterwegs und trotzten dem Meer, doch heute war es ein wenig anders. Heute Morgen war ein seltsamer Vogel auf dem Schiff gelandet, es war eindeutig kein Seevogel. Wegen diesem kleinen Tier war große Aufregung auf dem Schiff ausgebrochen und schon kurz danach war Land in Sicht gemeldet worden. Inzwischen wurde überall auf dem Schiff emsig gearbeitet, Fässer voll mit Lebensmittel und Trinkwasser wurden hervorgeholt, denn die Menschen wollten das Schiff möglichst schnell verlassen. Nun war man nur noch wenige hundert Meter von der Küste entfernt, welche sich vor dem Schiff erstreckte und Siegfried gefiel war er sah. Direkt vor ihm lag ein wunderschöner Strand, hinter dem sich flaches, sporadisch bewaldetes Land erstreckte und auch ein Fluss war zu erkennen. Ein Stück im Osten wurde der Strand von einem Gebirge unterbrochen, welches sich weit nach hinten ins Land zog. Es schien als ob dieses Land unberührt war und optimale Lebensbedingungen bot.
Als das Schiff mit einem leichten Krachen an Land ging, wurde es hektisch. Siegfried und Gantor koordinierten die Ausräumarbeiten und innerhalb weniger Stunden standen einige Zelte um den Großteil der Menschen unterzubringen. Die anderen mussten auf den Schiffen schlafen, doch bereits morgen wollte Siegfried Unterkünfte für die anderen schaffen. Soldaten auf Pferden wurden losgeschickt um die Umgebung zu erkunden und die Lebensmittel wurden an Land geschafft. Singend begannen die Menschen wieder ihrer Tätigkeit nachzugehen und noch am Nachmittag fischten die Männer an den Küsten, jagten das zahlreiche Wild und hackten Holz im nahe gelegenen Wald. Gantor und Siegfried gesellten sich an diesem Abend zu den Männern und es wurde das erste rauschende Fest im neuen Garadon gefeiert.

Als die Menschen Garadons am nächsten Tag aufwachten, schien bereits die Sonne und es wurde damit begonnen weitere Zelte aufzustellen, doch einige begannen bereits mit dem Bau von Hütten. Im Verlaufe des Tages kamen auch die ersten Späher zurück und meldeten, dass sie nichts besonderes gesehen hatten, sodass Siegfried seinen Befehl Mauern zu bauen zurückzog. Überall auf dem großen Platz, den Siegfried für seine Stadt auserkoren hatte waren die Menschen beschäftigt und die Leute redeten von einer neuen Ära und aus Tagen wurden Wochen, aus Wochen wurden Monate und schliesslich waren sechs Jahre vergangen in denen die Menschen Garadons ihre Stadt aufbauten ohne je einem anderen denkenden Wesen zu begegnen. Inzwischen waren aus den einfachen Hütten Häuser geworden und niemand in Neu Garadonia, so nannten sie ihre neue Hauptstadt, musste Hungern oder hatte keine Arbeit. Eine Holzpalisade umgab die Stadt und es war sogar ein Hafen angelegt worden, von dem aus die Küste erforscht wurde. In der Umgebung der Stadt waren Dörfer entstanden in denen Korn und Gemüse angebaut wurde um den steigenden Nahrungsbedarf von Neu Garadonia zu decken, denn es waren viele Kinder geboren worden. Gantor war ein alter Mann geworden und seine Kraft begann zu schwinden, dennoch galt er noch immer als der größte unter den Kriegern Garadons, als letztes Denkmal des schwindenden Einflusses der Paladine. Sie waren zu einfachen Wachen degradiert worden, welche für Ordnung auf den Strassen sorgten aber mehr nicht zu tuen hatten. Aber innerlich wusste Siegfried dass der Frieden nicht ewig währen konnte.

Der Angriff kam plötzlich, doch die Menschen Garadons waren nicht wehrlos. Dreckige Menschen mit langen Haaren waren auf schlecht gebauten Schiffen im Hafen gelandet und hatten die dort arbeitenden Menschen abgeschlachtet. Doch sie hatten nicht mit dem Kampfgeist der Menschen Garadons gerechnet. Innerhalb von zwei Stunden hatten sich die Paladine mit vielen anderen Menschen versammelt und an ihrer Spitze standen erneut Siegfried und Gantor. Gantor lächelte innerlich als er die Männer sah, denn sie trugen noch immer ihre Waffen aus den Orkkriegen. Manche Schwerter hatten bereits Rost angesetzt, doch die Meisten waren gut gepflegt worden, denn man hatte sich die Jahre über auf einen erneuten Krieg gegen die Orks vorbereitet. Doch dieses Mal ging es nicht gegen diese fürchterlichen Kreaturen sondern gegen wilde und blutrünstige Barbaren wie einige der, aus dem Hafen, geflüchteten sagten. Mit schnellem Marsch erreichten sie den Strand und blickten die leichte Steigung herab auf den brennenden Hafen. Inzwischen waren sie von den Menschen entdeckt worden, welche nun selbstmörderisch den Hügel heraufrannten. Es waren nicht einmal fünfhundert von ihnen. Siegfried befahl nun die Bögen abzufeuern und viele der Wilden wurden getroffen, doch nur wenige gingen zu Boden. Viele zogen sich die Pfeile aus dem Leib und rannten weiter bis der Aufprall stattfand. Mit Äxten, einer Holzfälleraxt nicht unähnlich, rannten sie in die Formation der Menschen, doch sie mussten bald feststellen, dass sie diese Schlacht nicht gewinnen konnnte. Sie waren nicht nur zahlenmäßg klar unterlegen, auch ihre Fähigkeiten im Kampf und ihre Ausrüstung war mangelhaft. Siegfried schlug bereits zu Beginn des Kampfes zwei ihrer Krieger nieder indem er ihnen ohne Abwehrchance das Schwert ins Herz rammte. Gantor indessen war zwar alt, doch er war immer noch ein großartiger Kämpfer wie er es auch heute abermals bewies. Er stellte sich dem gegnerischen Anführer und mit diesem hatte er einen starken Gegner. Der Feind warf seinen Speer auf Gantor, doch dieser wehrte diesen mit Leichtigkeit ab und ergriff den Speer seinerseits. Mit seiner gesamten Kraft warf er ihn auf den Anführer und traf ihn in die Schulter. Der Feind blutete stark, doch er ging mit Wucht in den Nahkampf. Seine Axt schwingend schlug er nach Gantor, doch dieser blockte im letzten Moment mit dem Schild, welches beinahe zerbrach. Das Schwert nach oben führend, zielte Gantor nun auf den Hals des stinkenden Räubers, denn mehr waren diese Menschen nicht, und hätte beinahe getroffen wenn der Gegner nicht Reaktionsschnell zurückgewichen wäre. Doch Gantor setzte nach und setzte ihn unter Druck und gerade als der Anführer mit der Axt nach oben ausholend zuschlagen wollte, durchschnitt Gantors Schwert seine Beine. Ein letzter Stoss mit dem Schwert setzte dem Kampf ein Ende und Gantor eilte sofort wieder in den Kampf und erschlug noch zahlreiche Gegner. Nur zwei Stunden nach Beginn der Schlacht war diese auch schon wieder beendet. Die Feinde flohen nun Richtung Meer, wurden aber verfolgt und bis auf wenige erschlagen. Die Restlichen wurden gefangen genommen und mit in die Stadt gebracht. Die feindlichen Schiffe wurden der eigenen Flotte einverleibt.

Feiernd zog das Heer zurück in die Stadt und hintendrein gingen die Gefangenen, welche nun verhört werden sollten. Siegfried wollte selber einen mickrigen Menschen mit kurzem Haar befragen und liess ihn zu sich in seinen Palast bringen. Während des mehrstündigen Gesprächs vermutete Siegfried immer wieder, dass der Mensch sich zu verstellen versuchte, denn er sprach die Worte eines Seemannes, doch er drückte sich zu gewählt aus um einer dieser dreckigen „Kreaturen“ zu sein, welche die Stadt angreifen wollten. Während der Befragung schien es teilweise so zu sein, als ob der Gefangene mehr Fragen stellen zu schien als Siegfried und dieser gab ihm auch viele Antworten. Enttäuscht entliess der König ihn gegen Abend denn er hatte nichts nützliches erfahren. Doch als er erfuhr was die anderen Gefangenen ausgesagt hatten wurde er wieder glücklicher, denn sie hatten die Position ihrer Stadt verraten, in welcher etwa zweitausend bewaffnete Männer lebten. Zufrieden legte Siegfried sich schlafen, doch im Hinterkopf war er besorgt. Sein Heer war nicht viel größer als diese zweitausend Männer aber er musste sie niederringen um die Sicherheit seiner Stadt zu gewährleisten. Mitten in der Nacht wurde er von einem besorgten Offizier geweckt, der ihm mitteilte dass einer der Gefangenen verschwunden sei. Auf die Frage was verschwunden sein bedeutet, konnte ihm der Offizier nur antworten, dass er einfach weg sei. Es war der mickrige Mensch!

Obwohl verwundert, sorgte Siegfried nicht darum und bereitete in nur zwei Wochen eine Invasion vor und hatte einen ungefähren Schlachtplan vorbereitet. Mit den feindlichen Schiffen wollte er in den gegnerischen Hafen einfahren und überraschend zuschlagen. Gantor war besorgt, denn die Schiffe sahen nicht sehr seetauglich aus, doch Siegfried wusste dass er durch diese Taktik einen Sieg davontragen würde. Als die Schiffe nun in See stachen waren die dreitausend Männer guter Dinge, nur fünfhundert Mann waren in Neu Garadonia zurückgelassen worden. Darunter war auch Gantor, denn Siegfried wollte seinen besten Mann lebendig wissen, sollte er selber nicht zurückkommen. So fuhren die Menschen Garadons wieder einmal in den Krieg und nur drei Wochen nachdem sie in See gestochen waren erblickten sie den Hafen des Feindes.

Es schien eher ein Handelsposten als eine Stadt zu sein und Siegfried wusste dass die Gefangenen maßlos übertrieben hatten. Nicht viel mehr als tausend Mann würden dieses Nest bewohnen und als wenige Stunden später das Schiff anlegte war sich der König seiner Sache sicher. Eben als dreckige Menschen die siegreichen Ankömmlinge begrüßen wollten, stürmte er als erster auf diese zu und erschlug mit einem Aufwärtsschwung einen Unbewaffneten Gegner. Nur Minuten später türmten sich Leichen von wehrlosen Piraten, den dass waren diese Menschen offensichtlich, vor den schlachtenden Menschen Garadons. Auch viele Frauen und sogar Kinder waren niedergeschlachtet worden. Doch nun hatten sich die Feinde bewaffnet und boten leichten Widerstand. Siegfried befand sich plötzlich im Nahkampf mit Zweien und wehrte deren mächtige Axthiebe mit einiger Mühe ab. Immer weiter wurde er zurückgedrängt, doch dann warf er sein Schwert mit voller Wucht auf den linken Angreifer und erschlug den rechten mit einem mächtigen Hieb, welcher ihm seinen linken Arm abschlug. Eine Sekunde später war er niedergestochen und auch der zweite Gegner musst nun die Klinge in seinem Hals spüren. Langsam aber sicher rückten die Menschen vor, wodurch der Feind in die Strassen getrieben wurden. Nun begann ein Häuserkampf in welchem der Feind versuchte Siegfrieds Männern Hinterhalte zu legen, doch ein jeder ihrer Versuche schlug fehl. Bis zum Abend war die Stadt unter Kontrolle der Garadonier und viele der Häuser brannten. Große Beute hatten die Menschen gemacht und auch viele Gefangene waren auch bereits in den Schiffen. Doch Siegfried wollte noch nicht abreisen, er beschloss zuerst weiter ins Land einzurücken, was sich als Glück herausstellte. Denn im Inland fand er viele Gefangenenlager in denen Menschen als Sklaven arbeiten mussten und unter ihnen fanden sich seltsamerweise auch viele der Menschen Garadons die in den Orkkriegen gefangen genommen worden waren. Sie erzählten, dass die Orks mit diesen Menschen gemeinsame Sache machten und sie an die Piraten verkauft hatten. Nachdem nun also alle Menschen befreit worden waren, wurden Nahrungsmittel aus der Stadt zusammen geschafft und ein rauschendes Fest wurde gefeiert. Nur Siegfried lag nachdenkend in seinen Zelt und grübelte über diese Ereignisse nach. Stundenlang überlegte er, bis er endlich einschlief. Am nächsten Morgen befahl er seinen Männern Eile und tatsächlich konnten sie bereits gegen Mittag Segel setzen. Kurs Neu Garadonia.

Siegfried war bereits fünf lange Wochen unterwegs, als sie kamen. Lange Reihen fliehender Menschen, welche durch das Stadttor gerannt kamen und schreckliches berichteten. Orks!
Die Orks waren über eines der Dörfer hergefallen, hatten jedoch glücklicherweise niemanden getötet, da man sie früh genug entdeckt hatte um zu fliehen. Doch der Blick Richtung Westen offenbarte einen großen Brand. Sofort wurden die Alarmposaunen gespielt und die Männer der Stadt sammelten sich. Doch es bestand keine große Hoffnung, denn selbst mit der kompletten Armee Garadons würde es ein schwerer Kampf werden. Der Feind hatte ungefähr fünftausend Orks beisammen und war den Wachen Garadonias zehnfach überlegen. So rüstete sich Gantor für eine lange Verteidigung, denn er musste die Orks hinhalten.
„Verdammt was machen die hier ?“, fragte er seinen Waffenträger.
„Ich weiss es nicht, doch sie sind sehr viele mein Herr! Meint ihr wir können sie schlagen ?“
„Schlagen nicht, doch wir können sie aufhalten bis der König wiederkommt!“
„Das wird nicht einfach sein. Sie sehen gut gerüstet a....“
„Wartet! Seht ihr das ?“
„Ja was sind dies für Gestalten ?“
„Orks sind es nicht, aber sie sind zu klein für Menschen. Es könnten Kinder sein!“
„Aber warum sollten Kinder hier herumlaufen und ich sah noch nie solch bewaffnete Kinder!“
„Wartet hier, ich gehe zum Tor!“

Sofort rannte Gantor die Treppen herab und stellte sich an das Tor. Er sah wie diese Wesen erschöpft durch das Tor rannten und viele von ihnen brachen sofort zusammen. Er befahl seinen Leuten sie zu versorgen und wollte gerade einen von diesen Kleinwüchsigen ansprechen als sich ihm einer von der Seite näherte und sich respektvoll verneigte. Er trug eine prächtige Rüstung und auf seinem Rücken war ein mächtiger Hammer, welcher bereits rote Flecken trug, offensichtlich Orkblut:
„Habt dank mein Herr, dafür dass ihr mir und meinen Männern Zuflucht gewährt habt. Mein Name ist Drato, ich bin der König des Zwergenvolkes. Würdet auch ihm mir euren Namen verraten großer König ?“
“König bin ich nicht Drato, König der Zwerge. Ich bin Gantor, der Anführer der Paladine und unser König befindet sich im Krieg. Solche wie euch haben wir nie gesehen, doch was macht ihr hier ?“
„Wir sind auf der Flucht aus unserer Heimat, welche von den schlimmsten Kreaturen es Waldes überfallen wurde. Diese Orks verfolgen uns seit einigen Meilen, wie es scheint wollten sie eure Stadt angreifen und wir kamen ihnen ungelegen.“
„Solltet ihr uns helfen, kommt ihr uns dafür umso gelegener, denn von uns sind nur wenige in der Stadt.“
“Sicherlich werden wir euch helfen, denn diese Orks sind schon seit Jahrhunderten unsere Feinde und zusammen haben wir die Chance sie zu besiegen. Unsere Zahl beträgt zwar nur zweitausend Kämpfer, doch ist unsere Zahl hoffentlich nicht in Orks aufzuwiegen. Wir sind vielleicht klein, aber wir sind große Kämpfer.“

Noch während sie sprachen, kamen die Orks näher und ihr Anblick erschreckte selbst einen erfahrenen Krieger wie Gantor einer war. In früheren Zeiten waren die Orks zwar ein wildes und aggressives Volk, doch ansonsten waren sie im Verhalten den Menschen nicht unähnlich. Diese Orks jedoch verhielten sich vielmehr wie Tiere. Sie verbrannten alles auf ihrem Weg und liefen nunmehr eher gebückt als aufrecht. Zudem stiessen sie Schreie aus, als ob sie Schmerzen hätten. Doch mehr Zeit sie zu beobachten hatte Gantor nicht. Er wies die Zwerge ein und versuchte einen vorläufigen Schlachtplan zu erstellen, sodass er in den nächsten Stunden hektisch umherlief, während die Orks anrückten. Langsam wurde es Abend und Gantor rechnete damit, dass die Schlacht erst am Morgen beginnen würde, doch als die Sonne gerade hinter dem Horizont verschwinden wollte, begannen die Kriegshörner der Orks zu ertönen. Ein schrecklicher Lärm schwoll an und schreiend begannen die Orks auf Neu Garadonia loszustürmen. Viele Pfeile flogen ihnen entgegen und so mancher Ork ging hier zu Boden. Doch immer näher kam die grüne Flut und es schienen nicht weniger zu werden. Kurz darauf hatten die ersten Orks die Palisaden erreicht und wurden nun mit schweren Steinen beworfen, während die Viecher begannen mit Leitern hochzuklettern. Erstaunt stellte Gantor hier fest, dass die Orks scheinbar keiner Taktik nachgingen, sondern eher versuchten den Feind alleine mithilfe ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit zu überrennen. Dies erleichterte den Krieger, denn gegen solch einen Feind müsste ein Sieg möglich sein.

Inzwischen war es dunkel geworden und die ersten Orks hatten es nach oben geschafft und so begann der blutige Kampf auf den Palisaden. Gantor hatte sich vorgenommen den Feind wieder hinunter zu treiben und so führte er einen kleinen Trupp der Paladine in die Masse des Feindes. Mit seinem Schild stiess er einen erstaunt blickenden Ork von der Palisade, welcher, unten aufgeschlagen, von seinen eigenen Leuten auseinander gerissen und gefressen wurde. Gantor wurde bei diesem Anblick übel, doch er hatte keine Zeit dieses Schauspiel lange zu beobachten. Direkt wurde er von einem weiteren Ork angegriffen, welcher mit seiner Axt seitlich ausholte. Gantor duckte sich und ging einen Schritt rückwärts. Dabei stolperte er über einen toten Ork und torkelte rückwärts. Doch im letzten Moment wurde er von einem Paladin festgehalten. Wütend ging er auf den Ork zu und ohne dass dieser sich wehren konnte, schlug er ihm sein Schwert in den Bauch. Das Schwert drehend herausziehend, trat er einen weiteren Ork von der Mauer und haut die Klinge einem weiteren in den Hals, welcher mit einer Blutfontäne zu Boden ging. Doch immer mehr dieser Kreaturen kamen die Leitern hinauf und schon bald sah Gantor ein dass er sich zurückziehen musste. Suchend blickte er übers Schlachtfeld und sah was er suchte. Ein silbergoldener Fleck verscheuchte auf der Nordseite mehrere grüne Flecken.

Als die Orks hochkamen freute sich Drato, endlich würde auch er seinen Spass haben. Die ersten Orks lagen nur Sekunden später mit gebrochenen Gliedmaßen vor ihm und sein Hammer flog immer wieder. In den letzten Jahren hatte er häufig kämpfen müssen, immer auf der Suche nach anderen Zwergenstämmen.

Rückblick

Nach der Flucht aus ihrer Stadt, wanderten die Zwerge unter Drato einige Zeit ziellos umher. Hin und wieder stiessen sie auf einige andere Flüchtlinge die es ebenfalls geschafft hatten aus der Stadt zu fliehen. Doch schon nach einigen Wochen beschloss Drato die anderen Zwergenstämme aufzusuchen, mit denen sein Volk vor dem Gemetzel in ihrer Hauptstadt hin und wieder Handel getrieben hatten.

So wanderten sie einige Tage in Richtung eines dieser Stämme und erreichten deren Hauptstadt. Doch hier erkannten sie das gleiche Schicksal, welches auch sie erreicht hatte. Hier allerdings waren keine Kämpfe mehr im Gange, nur noch schwelende Ruinen deuteten auf den Kampf hin. Doch gerade als Drato sich entschlossen hatte weiterzugehen, kamen ihnen ein Haufen Zwerge entgegen, zweihundert etwa, und gaben sich als ehemalige Einwohner dieser Stadt aus. Auch sie wurden von den Bestien mit ledriger Haut angegriffen und auch sie mussten dem Ansturm weichen. Seit drei Tagen hatten sich diese Männer nun schon im Wald versteckt und schlossen sich nun dem Trupp um Drato an.

Nun entschied Drato, dass alles was in der Stadt noch zu holen sei, geplündert werden sollte. Obwohl die Männer Angst hatten, dass noch Feinde in der Stadt wären gingen sie. Doch viel wurde nicht gefunden, allerdings auch keine feindlich gesinnten Wesen. Nur einige versprengte Milizen, welche sich ebenfalls den Kriegern um Drato anschlossen. Kurz darauf verliessen die Zwerge die Stadt wieder und nahmen Kurs auf die nächste Zwergenstadt.

Wochen später erreichte man diese und geriet mitten in den Kampf um die Stadt. Der Haufen um Drato war nun beinahe schon ein Heer und man konnte dem Feind in den Rücken fallen. Doch die Stadt war verloren und so schafften Drato und seine Männer es lediglich viele Zwerge zu retten. Und obwohl Drato einige Verluste hatte, so war die Zahl seiner Männer nun abermals gestiegen. So zogen die Zwerge abermals weiter.

Dieses Spiel wiederholte sich in den nächsten Jahren. Drato hatte das Gefühl zusammen mit dem Heer der Feinde zu ziehen, denn wo immer er auftauchte wurde gekämpft oder der Angriff war vor kurzem beendet. Wie groß waren die Truppen des Feindes, dass er solch eine Vielzahl von Zwergenstämmen innerhalb weniger Jahre ausmerzen konnte ?

Dratos Armee hatte nun bereits eine ansehnliche Größe und dann gerieten sie in die Belagerung dieser Menschenstadt. Warum kämpften sie für Menschen, fragte sich Drato nun.
Vielleicht hatten diese Wesen selbst schlimme Greuel begannen und verdienten es zu sterben. Doch tapfer waren sie in jedem Fall, denn sie kämpften wie Zwergenhelden.

Zurück

Drato erschlug in dieser Nacht noch unzählige der Orks, dennoch mussten sich Menschen und Zwerge langsam aber sicher zurückweichen. Als der Morgen anbrach tobte die Schlacht auf dem Marktplatz in der Mitte der Stadt. Hier begegneten sich Gantor und Drato, ihre Elitekämpfer um sich scharend. Etwa eintausend Kämpfer der Zwerge und Menschen hatten die Nacht überlebt und behaupteten sich gegen eine gleichwertige Anzahl der Orks. Der Marktplatz war bereits gepflastert mit den Leichen der Orks als ein Ruf durch die ganze Stadt schallte: „ DIE SCHIIIFFEEE, DIE SCHIIIFFEEE KOMMEN!“

Siegfried kam gerade rechtzeitig. Zwar war sich Gantor sicher die Schlacht so oder so zu gewinnen, doch das erscheinen des Königs rettete das Leben vieler. In der vordersten Reihe bahnte sich Siegfried schlachtend den Weg über den Markt und wenige Minuten später flohen die Orks. Doch es gab viele Pferde in der Stadt und auch wenn ein Orks notfalls sehr schnell rennen konnte, so entkam kein Einziger den wütenden Streichen des nun berittenen Gantors und seiner Mannen.

So endete die Schlacht dieses mal zugunsten der Menschen Garadons und seiner neuen Bundesgenossen, den Zwergen. Dennoch hatte man große Verluste erlitten und die Stadt stand teilweise in Flammen, doch sofort wurde der Neuaufbau begonnen.

Zuerst wurden Späher in die Ferne geschickt um die Länder der Orks zu finden, denn man wollte einen sofortigen Gegenschlag beginnen um der Gefahr durch diese Bestien vorzubeugen. Dann wurden die Häuser und abgebrannten Dörfer neu errichtet, was man in kurzer Zeit schaffte denn die Schäden waren kleiner als angenommen.
Auf dem Marktplatz wurde nun ein großes Denkmal in Auftrag gegeben. Ein Menschenkrieger und ein Zwerg, bestehend aus massivem Gold, welche ihre silbernen Waffen führten, standen über einem aus Bronze bestehendem Ork. Hinter ihnen sah man goldene Schiffe näher kommen.

Die Zwerge wurden in das Volk Garadons integriert und auch sie freuten sich nun endlich wieder einen ruhigen und halbwegs sicheren Ort gefunden zu haben, daher bauten sie in Sichtweite zur Stadt ihre eigene und die Zwergenstadt wurde fast so prächtig wie Neu Garadonia. In den folgenden Jahren waren die Menschen beinahe sorgenfrei und auch wenn die Späher stets ohne Meldung zurückkamen, dachte man nicht an die Orks und ihre Heerscharen. Zehn Jahre waren seit der Schlacht vergangen und Gantor war ergraut und auch seine Muskeln waren kaum noch in der Lage eine schwere Rüstung zu tragen, daher trieb er den König an die Orks zu verfolgen, denn er wollte ihnen eine letzte Schlacht schlagen.

So wurden abermals Späher ausgesandt und vom Schicksal eines von ihnen wird nun berichtet.
10.09.2005, 23:13


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Schlachtenfieber - von Anonymous - 10.09.2005, 23:07
[Kein Betreff] - von Anonymous - 10.09.2005, 23:12
[Kein Betreff] - von Anonymous - 10.09.2005, 23:12
[Kein Betreff] - von Anonymous - 10.09.2005, 23:13