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Schlachtenfieber
Anonymous

Gast

 
Beitrag #2
 
Tag 2
Wieder standen sie in Reih und Glied und immer noch standen die Fahnen Garadons aufrecht. Auch wenn die meisten Flaggen bereits von Blut bespritzt waren, so verkündeten sie immer noch den Stolz und die alte Macht der Menschen. Die Soldaten waren ruhig und kaum ein Laut war vernehmbar aus den Kehlen der knapp sechstausend Menschen. Die Sonne hatte nun ihren höchsten Punkt erreicht als von allen Seiten die Orks ihren blutigen Marsch begannen. Kaum waren sie in Schussreichweite, da begannen vom Hügel die Bögen ihr Lied zu singen, doch die Orks zeigten sich davon wenig beeindruckt. Obwohl im Kampf von barbarischer Wildheit, so hatten sie ein großes taktisches Verständnis. Sobald einer der ihren fiel, rückte ein anderer aus den hinteren Reihen nach und so begann der Kampf. Heute war der letzte Tag und Gantor war immer noch nicht aufgetaucht. Heute also führte Helmuth die Paladine und diese wollten nicht schmachvoll untergehen. An allen Seiten feuerten sie die Kämpfer zu heldenhaften Taten an. Helmuth erblickte an diesem Tag mehrere Male den großen Häuptling, doch jedes Mal wenn er sich ihm stellen wollte, kam ihm ein anderer Ork in den Weg. So ging das Schlachten voran und die Reihen der Menschen wurden langsam dünner. Gegen drei Uhr Nachmittag, als Helmuths Arm langsam müde wurde, gab es dann einen besonderen Brennpunkt. An der westlichen Flanke waren nur noch wenige Menschen gegen eine massive Übermacht, geleitet von vier Paladinen. Sofort rannte Helmuth herbei und warf die Orks zurück. Dabei traf er auf einen kleinen Ork, welcher mit zwei riesigen Äxten kämpfte. Dieser attackierte Helmuth massiv und der König musste immer weiter zurückweichen. Aber als der Ork scheinbar erschöpft eine Pause macht führte Helmuth sein Schwert durch dessen Deckung mitten in sein Herz. Doch der Ork schaffte es noch im sterben einen Streich auszuführen und allen Kämpfern im Umfeld stockte der Atem. Der Helm Helmuths hatte ein großes Loch aus dem Blut hervorquoll. Nachdem Helmuth den Helm abnahm, wurde ihm zuerst schwarz vor Augen, doch er erkannte schnell dass er Glück gehabt hatte. Es war nur ein flache Wunde. So nahm er sich einen dreckigen Fetzen vom Hemd des Orks und verband sich damit seinen Kopf. Nun ohne Helm eilte der König wieder in den Kampf und es gelang den Menschen vorerst den Hügel zu halten. Doch es lebten nur noch wenige als die Sonne sich langsam wieder neigte. Etwa achttausend Orks stürmten nun auf die verbleibenden tausend Menschen zu und es wurde ein verzweifeltes Schlachten. Und gerade als der Himmel sich rot zu färben begann, da hatte auch Helmuth mit seinem Leben abgeschlossen. Neben ihm fielen seine Krieger und gerade als er einem Ork mit dem blutigen Schild in Gesicht geschlagen und ihm das Langschwert durch den Leib gezogen hatte, da blickte er zum Horizont. Und ein wenig unter dem feurigen Himmel, da sah er brennende Menschen. Aber diese Menschen brannten nicht komplett, nur ihre Haare brannten. Und als er an der Spitze dieses langen Zuges ein Pferd sah, auf dem eine riesige Gestalt saß, da musste er lachen. Und während er einen anstürmenden Ork köpfte, lachte er aus voller Kehle und mit ihm stürmte sein ganzes Heer lachend den Orks entgegen.
Waren es zu viele ?

Eine halbe Stunde später lebten von Helmuths Gefolge noch fünfhundert Mann, als sich die Armee der Rothaarigen angeführt von Gantor in die Reihen der Orks warfen. Sie waren mutige Kämpfer den Menschen an Wuchs und an Kraft gleich und sie trugen keine Helme. Helmuth vermutete dass es den Feind erschrecken sollte. Es wurde nun eine ausgeglichene Schlacht und sie drängten die Orks langsam aber sicher zurück. Doch als sie den Fluss erreicht hatten, welcher etwa einen Kilometer vom Hügel entfernt floss, da hielten die Orks die Stellung mit voller Kraft. Und da erblickte Helmuth erneut den Häuptling der Orks. Noch immer wütete er in den Reihen der Menschen und nun wollte der König ihm ein Ende setzen. Und so sammelte er eine Schar seiner letzten Paladine um sich und strebte dieser Bestie zu. Doch erneut blieb ihm der Zweikampf versagt, denn eine Gruppe von Leibwachen war sich den Paladinen und Helmuth entgegen und es wurde ein harter Kampf. Helmuth musste sich mit zwei Orks gleichzeitig auseinandersetzen und sie trieben ihn immer weiter zurück, ehe er seinen Schild mit vollem Gewicht in den einen stemmte und dem anderen sein Schwert in die Kehle trieb. Das Schwert stecken lassend holte er blitzschnell seinen Dolch hervor, riss dem Überlebenden um und schnitt ihm die Kehle durch. Danach eilte er den anderen Paladinen zu Hilfe. Noch eine halbe Stunde hielt er Ausschau nach dem Häuptling ehe es wieder Nacht wurde. Wieder hatten die Menschen einen Tag überlebt und eines war sicher, Morgen würde es sich entscheiden!
Waren es zu viele ?

Erst im Lager trafen sich Helmuth und Gantor wieder und mit einem Lachen auf dem Gesicht fielen sie sich in die Arme. Doch immer noch erzählte Gantor nur wenig über diese Armee und wo er gewesen war. Stattdessen überließ er dem König das Reden und er hatte eine Menge zu erzählen. Auch der Rest des Lagers feierte ausgelassen. Größtenteils waren es nun allerdings die Menschen mit dem Feuerroten Haar, welche die Zelte der Gefallenen besetzten. Doch die wenigen Überlebenden freundeten sich mit den Helfern an. Insgesamt waren es etwa fünftausend Männer gewesen, von denen dreitausend die Schlacht überlebt hatten. Von den Soldaten Garadons lebten nur noch vierhundert, aber auch die Orks hatten starke Verluste erlitten. Nur noch fünftausend von ihnen lagerten nun auf der anderen Flussseite und sie würden morgen mit Sicherheit nicht so siegesgewiss wie zuvor angreifen. Als letzten Akt des Tages ernannte Helmuth den Ranghöchsten Paladin zum Anführer des Ordens und damit auch zu seinem Stellvertreter. Siegfried hatte er jedoch erst ernannt, nachdem Gantor sich geweigert hatte diese Aufgabe anzunehmen. Freudiger als am Abend zuvor legte sich Helmuth schlafen und er konnte sich am nächsten Morgen nicht erinnern geträumt zu haben.
Tag 3

Eine bedrückende Atmosphäre lag in der Luft, der sich auch die Orks nicht entziehen konnten. Jedermann auf dem Feld wusste, dass heute die Entscheidung fallen würde und dass eine der Seiten einen Verlustreichen Sieg davontragen würde. Doch dieses Mal war es ein wenig anders. Während sich die beiden Seiten aufstellten, berieten sich Helmuth, Gantor und Siegfried und fassten einen Entschluss.
Während die Orks wieder auf die Stellung der Menschen marschierten, rannten plötzlich drei Menschen los. Auf der linken Flanke rannte Gantor, dem die Elitekrieger der Rothaarigen folgten, auf der rechten war es Siegfried und die Paladine, und in der Mitte folgten Helmuth und die übrigen seiner Männer. Hinter diesen drei Haufen stürmten sofort danach die restlichen Krieger der Rothaarigen. Sie erwischten die Orks völlig unvorbereitet und viele von ihnen waren tot bevor überhaupt an Gegenwehr zu denken war. Doch dann begann das Hauen und Stechen und der Boden färbte sich rot. Nach einer Weile schlug sich Helmuth eine Schneise in die feindlichen Reihen, wodurch die Gegner vor ihnen zurückwichen. Langsam wurden die Orks eingekreist und die Schlacht schien gewonnen zu werden. Es war nun bereits vier Stunden nach Mittag und von nun an nahm das Unheil seinen Lauf. Der Häuptling der Orks erschien und wo immer er stand gerieten die Orks in wilde Raserei. Immer weiter musste Helmuth zurückweichen und es zeichnete sich ab, dass dieses mal der Häuptling den Zweikampf suchte. Als Helmuth immer mehr seiner Männer sterben sah und auch die Paladine einzubrechen drohten entschloss er sich den Kampf auszutragen.

Er strebte nun nach vorne, doch ein wilder Ork stellte sich ihm heulend vor Wut entgegen. Er schwang seine Axt über seinen Kopf und versuchte den König zu erschlagen, doch dieser sprang geschickt zur Seite und rammte sein Schwert in die Seite des Ungetüms. Und dann stand er ihm gegenüber und selbst Helmuth musste nach oben schauen um sein Gesicht zu sehen, denn er war mehr als zweieinhalb Meter hoch. Auf seinem hässlichen Gesicht lag eine Fratze, die offenbar ein Lachen darstellen sollte. Die Kämpfer, welche in der Gegend standen beendeten für kurze Zeit ihre Schlacht und bildeten einen Ring um die Beiden, aus dem nur einer lebend herauskommen sollte. Ohne auch nur ein Wort zu sprechen begann der schreckliche Kampf. Helmuth stürmte mit seinem Schild erhoben vor und versuchte einen geraden Stoss gegen den Ork zu führen, doch diesem wich dieser seitlich aus und holte nun mit seiner Axt weit aus und traf Helmuths Schild. Durch den Zusammenprall spürte der König zuerst einen unglaublichen Schmerz und sank auf die Knie, dann musste er auch noch entsetz feststellen, dass sein Schild zerborsten war. Der Ork lachte laut auf und trat nach Helmuth, welcher sich seitlich wegrollte und seine Klinge nach oben führte. Er hatte getroffen, und dickes schwarzes Blut sickerte aus dem Bauch des Orks auf seine Kleidung, doch es war keine tödliche Wunde. Der Ork jaulte laut auf und geriet in einen Blutrausch. Immer wieder holte er mit seiner Axt aus und versuchte Helmuth zu treffen, welcher springend auswicht. Nun standen sich beide gegenüber und der, immer noch wilde, Ork holte wieder aus. Helmuth sprang nach vorne weg, stand nun direkt vor dem Ork und schlug diesem die Waffenhand ab. Siegesgewiss schlitze er dem Ork nun den Bauch in seiner vollen Länge auf, wobei er den Waffenknauf mit beiden Händen hielt und nach unten zog. Doch der sterbende Ork zog seinen Dolch und der König, zu erschöpft um noch fliehen zu können, spürte diesen durch seinen Hals fahren. Einen Moment später sanken beide zu Boden und als wäre nichts gewesen kämpften beide Seiten weiter.

Später an diesem Tag läuft Gantor, zusammen mit Siegfried, suchend über das Schlachtfeld. Sie hatten die Schlacht gewonnen und die Orks in den Fluss getrieben, wo die meisten der Überlebenden ersoffen waren. Nun suchten sie nach Helmuth, denn er konnte nicht tot sein. Plötzlich rief Siegfried: „ Gantor, ich glaube hier ist es, sieh diesen riesigen Ork!“
„Ja, das ist der Häuptling, lass ihn zur Seite schieben!“
Und zusammen hieften sie den Ork zu Seite und darunter lag der Leichnam des Königs, in dessen Hals noch immer die Klinge steckte. Einige Minuten sanken beide trauernd auf die Knie, doch dann nahmen sie die Leiche und trugen sie ins Lager, in dem noch etwa eintausend Männer waren. Als die Männer den toten König sahen brach ein großes Wehklagen im Lager aus, auch unter den Rothaarigen. Doch Gantor, Siegfried und die Paladine mussten sich beraten was nun zu tuen wäre. Sofort trafen sie sich im Beratungszelt, wo zuerst Siegfried zum neuen König von Garadon gekrönt wurde. Es war keine feierliche Zeremonie, doch sie war notwendig damit jemand entschied was man machen würde. Dann wurde sich beraten und die Männer entschieden den Kontinent zu verlassen. Die Orks würden bald wiederkommen und das Volk der Rothaarigen konnte nicht bleiben. Die Überlebenden würden mit Schiffen nach Westen segeln und sich dort ein neues Land suchen. Gantor würde mitgehen, denn, wie er sagte, konnte er nicht in seine Heimat zurückkehren. Wo diese liegt wollte er auch nicht sagen, doch würde Siegfried dies bestimmt noch selber herausfinden.

In den nächsten Tagen durften sich die Männer ausruhen und die Toten wurden in großen Grabhügeln begraben. Die Leichen der Orks hingegen wurden alle verbrannt. Die Rothaarigen wurden gebührend verabschiedet und sie gingen mit vielen Geschenken aus Garadonia. Die Menschen dort hingegen rüsteten sich auch für einen Aufbruch und brachten ihre Lebensmittel und alles was sie sonst noch brauchten zu den Schiffen. Zwei Wochen nach dem Sieg in der Schlacht und dem Tod des Königs setzten die Schiffe Segel. Zwei Tage später wurde die leere Hauptstadt Garadons von einer eilig zusammengewürfelten Armee der Orks geplündert. Wie es den Einwohnern Garadons erging ist eine andere Geschichte.
10.09.2005, 23:12


Nachrichten in diesem Thema
Schlachtenfieber - von Anonymous - 10.09.2005, 23:07
[Kein Betreff] - von Anonymous - 10.09.2005, 23:12
[Kein Betreff] - von Anonymous - 10.09.2005, 23:12
[Kein Betreff] - von Anonymous - 10.09.2005, 23:13