Beitrag #9
Ich verharrte einen Moment am steinernen Tor, das den Eingang zum Hedergodingebirge makierte, denn ich hatte während meiner Ausbildung in der "Bruderschaft von Angvir" über diese Berge einiges rätselhaftes gelesen und mir war alles andere wohl bei dem Gedanken diesen Weg nehmen zu müssen, doch ein anderen hatten Snowblind und ich nicht ausmachen können.
Im Norden von Celius hätten wir die Provinzen der Troops of Darkness passieren müssen und im Westen unseres momentanen Standortes waren die Gallier ansässig.
Mein Freund war schon ein paar Meter vorausgeritten und blickte sich nun mit einem fragenden Gesicht um, so dass meine Aufmerksamkeit wieder dem vor uns liegenden Weg galt.
"Ich komme ja schon!", entschuldigte ich mich recht kurz und lenkte Navra auf den Pfad, ihm die Hacken in seine Flanken treibend.
Tief über meinem Hengst gebeugt jagte ich nun über den noch sicheren und breiten Pfad, denn es war nun schon mehr als ein halber Tag vergangen seitdem Snwoblind und ich uns im Wald auf den Weg gemacht hatten den Neuanfang zu wagen und so wollte ich möglichst weit voran kommen.
Nach etwa einer Stunde wurde der Weg immer schmaler, bis er an einer Stelle so schmal war, dass wir die Pferde an den Zügeln nehmen mussten um sie sicher zu führen.
Als wir diese Passage gerade hinter uns gelassen hatten, es waren vielleicht einige hundert Meter Wegstrecke gewesen, als es plötzlich einen Erdrutsch gab, der einen Teil des soeben zurückgelegten Weges unter sich vergrub.
"Verdammt! Da haben wir noch einmal Glück gehabt - los, schnell weiter Snwoblind! Ich habe keine Lust hier diese Steine auf den Kopf zu bekommen und schon gar nicht sollen diese Berge mein Grab werden!", brüllte ich meinen Freund zu, da meine Worte ansonsten im Lärm untergegangen wären.
Wir zogen die Pferde nun förmlich die nächste halbe Stunde weiter durch die Berge bis wir auf einem Pass angelangt waren von wo aus der Weg wieder breiter wurde und das Reiten wieder möglich war, was wir sofort ausnutzten.
Gegen Abend befanden wir uns mit den Provinzen Galliens Legion und dem Bund des Phönix auf einer Höhe und wir beschlossen hier das Nachtlager aufzuschlagen.
Lediglich ein entzündetes Feuer über dem einige Scheiben Schinken rösteten und zwei ausgerollte Schlafmatten bildeten unser sehr spärliches Lager.
Am Folgetag ritten wir bereits im Morgengrauen weiter, was sich als Fehler herausstellen sollte, da ich im Dämmerlicht eine Felskante nicht richtig erkannte und beinahe mit Navra abgestürzt wäre - so verlor ich nur ein wenig meines Proviantes.
"Bisher erging es uns gut, hoffen wir, dass es so weitergeht, denn diese Berge können meines Wissens nach wesentlich heimtückischer und gefährlicher sein.
Komm Snowblind: Zum frühen Abend sollten wir am Fuße des Gebirges nahe der Grenze der Reiche Viminal und Esquilin ankommen.", meinte ich optimistisch zu meinem Gefährten und so setzten wir unseren Weg, wenngleich ein wenig vorsichtiger, fort und ich sollte Recht behalten, denn tatsächlich erreichten wir die Ausläufer des Hedergodingebirges noch vor der Abenddämmerung und wir fanden uns im Reiche Viminial vorerst wieder...
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