Bei Fortuna.. Was war denn das?! Hatten die Randala etwa schon ohne ihn angefangen?! Mit vor Schreck und Entsetzten weit aufgerissenen Augen starrte der Söldner unter seinem Fass hervor, und nach einigen Augenblicken Zeit die er brauchte um das ganze zu erfassen, bestätigte sich sein Verdacht..
Sie hatten tatsächlich schon ohne ihn angefangen! Ihm, der doch so viele Wagnisse und Gefahren auf sich genommen hatte, um die Feier ins Rollen zu bringen, hatte tatsächlich den Ausbruch der Randale verpasst! Dass konnte nicht sein, dass durfte nicht sein!
Merc schien nicht zu bemerken, dass der Wein, da er ja den Kopf gedreht hatte, anstatt in den geöffneten Söldnermund direkt in seinen Kragen lief, und dort einen größer werdenen blutroten Fleck auf dem weißen Leinenhemd schuf..
Mit wütenden Flüchen auf den Lippen, kletterte der Söldner schließlich unter dem Fass hervor, es war für ihn unmöglich zu sagen wie lange er darunter gelegen hatte, aber eines wußte er sicher.. es war ihm in seiner kurzen, oder langen je nach Blickwinkel, Zeit die er mit ihm verbringen durfte, ein guter und treuer Freund geworden. Schade dass das jetzt vorbei war.
Etwas schwankend kam der Söldner auf die Beine, strich sich heroisch die ins Gesicht gefallenen Haarsträhnen aus dem Gesicht, und ließ den Blick über das Durcheinander schweifen, dass sich seinen Augen bot.. Na also.. Wenn er schon nicht der erste gewesen war, der es geschaffen hatte, würde er wohl der letzte sein der durchhielt, dass schwor er sich..
Jawohl, er würde seine Ehre retten, würde seinen Auftrag den ihm die Götter vorhin höchstpersönlich erteilt hatten ausführen!
Die Wut verschwand von seinen Gesichtszügen, und machte dem altbekannten spöttischem Lächeln Platz.. So, und nun war es Zeit sich ins Handgemenge zu werfen!
Ohne weiter Zeit zu verlieren, stemmte der Söldner das Fass mit aller Kraft hoch, und warf es in die Menge.. Eine regelrechte Traube entstand, da das Fass gut vier, fünf Hochzeitsgäste von den Beinen riss.. Nun ja, mit aller Kraft war ein wenig übertrieben, es war zu bedenken dass das Fass schon so gut wie leer war, doch dennoch sehr kräftig und erhaben sah das ganze dennoch aus, vorausgesetzt man wußte nicht dass der Söldner nur ein bißchen Holz hochstemmte..
"Fortuna führe meine Hand!" rief der Söldner mit in den Himmel gereckter Faust, dann schnappte er sich einen herumliegenden armlangen und breiten Stock, wissen die Götter wie der hier hergekommen war, und sprang mit seinem verwegensten Grinsen in die Menge, teilte mit seinem Knüppel Schläge in alle Richtungen aus, hieb also wie ein Verrückter um sich, wich geschickt herumfliegenden Krügen, Essensresten (war das gerade ein Laib Brot gewesen, der da nur einen FIngerbreit an seinem Kopf vorbeigeschoßen war?!), und Fäuste aus..
Man konnte ja über den Söldner sagen was man wollte.. Aber in Kneipenschlägereien, oder solchen Massentumulten hier, konnte ihm niemand so schnell etwas vormachen..
Ein wahrlich herrliches Bild, wie geschaffen für die Zeichnungen der Erzähler, die die Helden und Schandtaten der ganz Großen dieser Zeit festhielten..
Der Söldner mit leicht glasigem Blick, wehendem Haar, einen nicht zu übersehenden roten Fleck auf dem Hemd, der eine verblüffende Ähnlichkeit mit Blut hatte, wenn man mal den Alkoholgeruch ignorierte, und einem Knüppel, der verdächtig nach einem Stuhlbein aussah, und nicht zu vergeßen dass verwegen-spöttische Lächeln...
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