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Duell: Lord Logar vs. Marco Lunas
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Beitrag #1
Duell: Lord Logar vs. Marco Lunas
Mit einem durchaus zweifelnden Gesichtsausdruck hatte der traumtanzende Bauer beobachtet, wie einige Sklaven unter fachmännischer Anleitung im weitem Rund der Arena zwei erhöhte Plattformen errichtet hatten, die sich weit entfernt gegenüberstanden.
Er warf sowohl asil als auch Ecthelion einen fragenden Blick zu. In welch' geistigen Sphären der Elf weilte, vermochte der Bauer nicht zu ergründen, asils Grinsen deutete eher darauf hin, dass sie wohl an andere, das Biest zufriedenstellende Ereignisse dachte, da wollte er sie besser nicht stören.

Der Bauer erhob sich von seinem Sitz und kurz darauf seine Stimme, um zu verkünden: "Bürgerinnen und Bürger Roms, die ihr heute in diesem weiten Rund weilt! Ihr werdet Gelegenheit haben, ein besonderes Schauspiel geniessen zu dürfen, das euch zwei altgediente Veteranen der Arena darbieten werden. Auf der einen Seite kämpft um den Sieg und euren Beifall Lord Logar, zahlreiche Duelle hat er schon bestritten. Sein Gegner wird Marco Lunas sein, für den der Rund dieser Arena schon fast zur zweiten Heimat geworden ist. Beide Kontrahenten werden allerdings diesmal euch ein Duell auf grössere Entfernung präsentieren- doch lasst euch überraschen...

Möge der Kampf fair und ehrlich verlaufen- und die Wettergötter gnädig gestimmt sind, denn in diesem Kampf vermag der Wind durchaus auch eine Rolle spielen...!


Der Bauer nahm bewusst hinter dem Elfen und dem Biest Platz und griff nach einem sehr, sehr grossen Schild, dabei etwas von Sonnenschutz... die brennt ganz schön heiss... murmelnd...
14.05.2005, 17:46
Anonymous

Gast

 
Beitrag #2
 
Es war mal wieder soweit - in der Arena wurde Marcos Name aufgerufen. Schon rechtzeitig vorher war er in den Katakomben unter dem Platz angekommen, um sich vorzubereiten. Die altbewährte Rüstung hatte nach dem letzten Duell ein paar neu Nahtstellen bekommen, aber sie saß wie angegossen - und der Waldläufer wußte genau, daß sie mehr aushalten konnte als man ihr ansah.

Grübelnd besah er seinen Waffenschrank. Der Stab, der ihn in den letzten Kämpfen begleitet hatte, fehlte - er war von dem Samurai zu stark beschädigt worden und lag deshalb noch zu Hause in der Waffenschmiede. Also Plan B - Marco packte zwei leichte Keulen, beide mit Stahlkappen verstärkt, und hakte sie auf dem Rücken ein. Dann packte er ein Paket aus, das er extra für diesen Kampf mitgebracht hatte - sein Langbogen und ein Köcher mit Pfeilen waren eigentlich nicht für den Arenaeinsatz vorgesehen, aber Logar hatte den Fernwaffeneinsatz vorgeschlagen und etwas besseres hatte er nicht.

Marco nickte kurz, bevor er Bogen und Köcher in die Hand nahm und in Richtung Kampfplatz loszog. Er konnte noch die letzten Arbeiten an den Gerüsten sehen und Traumtänzers Begrüßung anhören, dann ging es los. Unter dem Beifall des Publikums begab er sich zu einem der Gerüste und kletterte hinauf. Während er den Köcher vor sich auf den Boden stellte, überblickte er kurz die Umgebung - die Sonne kam von der Seite, bot also keinem der Kontrahenten einen Vorteil, der Wind war noch ruhig, und dort drüben mußte jeden Moment sein Gegner sich bereitstellen.
17.05.2005, 07:55
Anonymous

Gast

 
Beitrag #3
 
Stille umgab Logar, Stille, die man in der Arena sonst nur verspüren konnte, wenn kein Duell stattfand. Doch es war keine tote Stille, es war eine gespannte, knisternde eine unbeschreibliche Stille. Doch sie tat gut, dass stellte er fest, als er durch die unterirdischen Gänge schritt. Bedächtig, fast schon andachtsvoll um die Ruhe keinesfalls zu vertreiben.

In der Kammer angekommen, die für ihn bereitet war, erwartete ihn eine Überraschung- natürlcih, Logar hatte es selbst angeordnet, dass sein Schuppenpanzer diesem Duell fernbleiben sollte, er würde ihm ohnehin nicht viel nützen, da Marco- so wie er ihn einschätzte, auf seinen Stab als Waffe vertraute. Der Schuppenpanzer war zwar vorzüglich geeignet um gegen Klingen zu bestehen, doch gegen einen Stab würde sie nur geringen Schutz bieten. Außerdem, einen sorgsam gezielten und kraftvoll abgeschossenen Pfeil konnte kein ihm bekannter Panzer, der von einem Menschen getragen werden konnte, neutralisieren.

Und Pfeile würden zur Genüge fliegen, davon konnte er mit Gewissheit ausgehen. Doch konnte er dies auch von Marcos Stab behaupten?

Logar hatte seine Waffenwahl auf die von Marco Lunas bevorzugte Waffe, den Stab abgestimmt- vieleicht ein Fehler, einen Menschen konnte man nicht berechnen wie ein Tier- und selbst dieses konnte man nur unzureichend berechen. Wenn er es recht bedachte, war einzig das Verhalten eines Steines vorhersehbar- doch Logar trat gegen Marco an, und nicht gegen einen Stein.

Und aus diesem Grund, hatte er sich einen zweiten Säbel anfertigen lassen, dieser ähnelte seinem alten, wies aber zusätzlich eine Art Horn am Griff auf, mit dem man zur Not einen Angriff mit dem Stab abfangen konnte.

Nachdem er beide Säbel einige Male prüfend durch die Luft geschwungen hatte, legte er seine neue Rüstung an. Ein wenig schämte er sich, dass er sich für ein Duell mit einem Kämpfer, der dafür bekannt war, seine Rüstung etliche Male geflickt zu haben, neu eingekleidet hatte, doch diese gepolsterte Lederrüstung erschien Logar deutlich zweckmäßiger.

Zweckmäßig konnte man hingegen seinen Bogen nicht nennen. War seine neue Rüstung, ein römisches Erzeugnis schmucklos und schlicht, so zeugte sein Bogen vom Prunk und Reichtum seiner Alten Heimat. Den aus einem Starken Ast gefertigten Bogen mit der straff gespannten Sehne zierten mehrere Edelsteine und kunstvoll eingearbeitete Filigranwekre aus Gold und Silber.

Ein Prachtstück, aber so war es nun einmal die Art auf Logars Geburtsinsel. Der Köcher dagegen kam recht karg daher, aber nur wenn man ihn mit dem Säbel verglich, denn auch er war mit Silber und Gold verziert, doch es fehlten ihm die Edelsteine. Logar prüfte die Pfeile, drei verschiedene Arten. Sieben Pfeile mit ungeschärften Steinspitzen, die sorgsam gezielt dennoch ihre Wirkung hatten. Sieben mit herkömmlichen Stahlspitzen und ein einziger, fein verzierter Silberpfeil.

Zufrieden mit Rüstung und Waffen, schnallte sich Logar die Säbel um, Schulterte den Köcher und nahm den Bogen in die Hand. Schnellen Schrittes trat er in die Arena, das wiedereingetretene Johlen des Publikums zeigte ihm an, dass dieses ein bekanntes Gesicht erkannt haben musste- Marco. Und tatsächlich, gerade hatte er die letzten Stufen der Leiter erklommen.

Es drängte Logar, ebenfalls die Leiter emporzueilen um mit dem Duell zu beginnen, doch die Höflichkeit gebot es, den Richtern davor einen Gruß zukommen zu lassen.

"Ich grüße euch, Richter und entbiete euch meinen Respekt, eine wirklich beeindruckende Konstruktion habt ihr hier geschaffen.!"

Er bewegte seinen Kopf in die Richtung der gewaltigen Gerüste.

"Und vortreffliches Wetter habt ihr auch organisiert!"

Er grinste, verbeugte sich und eilte die Empore hinauf, mit dem Bogen und den Köcher kein leichtes unterfangen. Oben angekommen, genoss Logar zuerst die Aussicht, bevor er sich Marco zuwandte.

"Marco Lunas - ich grüße Euch. Ihr wisst, warum ich hier bin- warum ihr hier seit. Etwas, dass ich weder begonnen noch beendet habe, suche ich zu beenden. Der Kreis, der durchbrochen wurde soll geschlossen werden. Es sind nicht unsere Schulden, dennoch werden wir sie begleichen- auf dass uns dies gelinge!"

Logar musste brüllen, um die Entfernung zu übertönen. Nachdem er seine Begrüßung beendet hatte, bemerkte er, dass wieder einmal sein Hang zum dramatischen in ihm gesiegt hatte. Er wartete nun die Reaktion Marcos ab.
21.05.2005, 18:41
Anonymous

Gast

 
Beitrag #4
 
"Dann mach euch bereit, diese Rechnung endgültig zu begleichen."

Auch Marco redete etwas lauter als gewöhnlich, während er seinen Gegner mit einer angedeuteten Verbeugung begrüßte. Er atmete tief durch und zog einen Pfeil aus dem Köcher. Für einen Moment blieb er regungslos stehen - wer jetzt dazu kam, könnte ihn für eine Statue halten - und konzentrierte sich auf das Wesentliche, seine Waffen, der Gegner und die freie Fläche zwischen ihnen. Die Rufe des Publikums bekam er zwar noch mit, blendete sie jedoch aus seinen Gedanken aus.

"Gaia, gib mir die Kraft." - ein letztes Stoßgebet, das er normalerweise vor einem Jagdausflug aussprach, dann sah er wieder auf - "Möge der Kampf beginnen."

Er visierte den blinkenden Punkt am Ende von Logars Bogen an, spannte die Sehne - und ließ den Pfeil davonschwirren.
23.05.2005, 08:12
Anonymous

Gast

 
Beitrag #5
 
"Dann mach euch bereit, diese Rechnung endgültig zu begleichen."

Marco schien sich seiner Sache sehr sicher zu sein, denn er verschwendete nicht allzuviel Zeit mit Formalitäten- bedauerlich, denn gerade diesen maß Logar einen großen Wert zu- trugen sie doch zu einem bedeutenden Teil zur Athmosphäre des Duells bei.

Doch Marco hatte auch bei ihrem ersten Zusammentreffen wenig für Worte übrig gehabt. Aber sofern er sich auf´s Kämpfen verstand dürfte dies kein Hinderungsgrund sein. Und seinen Bewegungen nach zu deuten, hatte Logar es hier mit einem sehr erfahrenen Schützen zu tun. Die Ruhe in jedem kleinen Handgriff, die stille Routine mit der er den Pfeil aus dem Köcher zog und auf die Sehne lag, Marco war wahrlich ein Waldläufer, wie Logar es in den Gassen Roms erfahren hatte.

Doch auch er war kein unbeschriebenes Blatt. Ein breites Grinsen spannte sich über sein Gesicht, während Marco noch regungslos dastand. Logar war kein Kind der Wüste, er war nicht in ihr geboren worden, doch er konnte sich stolz ein Ziehkind der Wüste nennen, denn hier hatte er eine lange, lange Zeit verbracht.

Und die Wüste war ein harter, aber weißer Lehrmeister- ob die Wälder es ebenso waren?

Eine leichte Bewegung von Marco´s Lippen störte das trügerische Bild der reglosen Säule, die er in den letzten Momenten noch gewesen war. Kurz darauf ging ein wahrer Schauer an Bewegungen durch den Körper seines Gegners. Mit rasender Geschwindigkeit löste sich ein Pfeil von der Sehne und schnellte auf Logar zu.

Hastig wich er zur Seite, zu seinem Glück war der Pfeil scheinbar nicht sonderlich gut gezielt. Denn wie es in der Arena üblich war, dienten die ersten Schläge nur diesem einem Zwecke, den Gegner zu erkunden und zu verunsichern, wenn doch einmal einer traf konnte dies der Sache nur dienlich sein.

Das Geräusch von splitternden Holz rechts von ihm zeigte Logar an, dass dieser Pfeil sein Ziel verfehlt hatte. Doch wie der Pfeil im Holz steckte, ließ Logar erschaudern. Mehrere Spalt breit hatte er sich in den massiven Balken gebohrt- er musste sehr vorsichtig sein, wenn er nicht als gespickter Braten enden wollte.

Doch soweit wollte er es nicht kommen lassen. Nun spannte auch Logar seinen Bogen, probeweise. Ohne einen Pfeil auf der Sehne zu haben, zog er diese zurück und ließ sie ruckartig wieder vorschnellen. Er liebte dieses Geräusch, diesen Gesang der Sehne, diesen hohen, unheilsschwangeren Ton. Sein Gesicht nahm eine nachdenkliche Miene an und er sprach mit ruhiger jedoch lauter Stimme zu Marco.

"Pfeile sind wie Vögel, sie sind Kinder des Himmels, Kinder des Windes- wir glauben sie beherrschen zu können, doch wir irren wenn wir so glauben. Sie sind frei und folgen uns nur aus einer Laune heraus. Wenn ihre Eltern sie rufen, werden sie uns verlassen!"

Sorgsam zog er einen Pfeil aus dem Köcher, einen derer, die einen Steinkopf besaßen. Er wollte Marco nicht töten. Er wollte ihn auch nicht allzuschwer verletzten. Aber er wollte das Duell gewinnen.

"So begleitet denn euer Kind auf der Reise, ich übergebe es eurer Obhut!"

Schnell spannte Logar die Sehne, legte den Pfeil behutsam auf und schloss die Augen. Er atmete tief ein und ließ die Sehne vorschnellen und dem Pfeil freie Bahn.
28.05.2005, 11:13
Anonymous

Gast

 
Beitrag #6
 
Er hatte nicht wirklich damit gerechnet, Logar mit einem Schuss zu besiegen - auch wenn es ein schöner Nebeneffekt der Attacke gewesen wäre.

"Dann hoffe ich mal in Eurem Sinn, daß der Wind gerade wichtigeres zu tun hat als Eure Pfeile zu sich zu rufen."

Marco atmete tief durch und zog den Kopf ein. Im nächsten Augenblick traf der Steinpfeil den Punkt, an dem gerade noch seine Schulter war, und blieb in dem Gestell hinter ihm stecken.

Er wandte sich kurz um, den Pfeil zu betrachten, dann pfiff er leise durch die Zähne und murmelte etwas von "..te Waf..", bevor er sich wieder dem Gegner zuwandte.

"Ich sehe meine Waffen lieber als Erweiterung meiner natürlichen Fähigkeiten - und ein gut gezielter Pfeil ist die beste Möglichkeit, seine Beute auszuschalten" - er zog zwei weitere Pfeile aus dem Köcher und betrachtete sie kurz - "nicht daß ich euch als Beute ansehen würde."

Einen der Pfeile nahm er in die linke Hand, den zweiten legte er auf die Sehne seines Bogens, bevor er diese spannte und seinen Gegner wieder anvisierte. Er konnte die Anspannung in der Arena förmlich spüren.

"Pfeile sind ein Werkzeug, für ungeübte Augen ein Stück Holz ohne praktischen Nutzwert. Aber in der Hand eines erfahrenen Schützen können sie ihr wahres Potential entfalten."

Er lies auch diesen Pfeil davonschwirren - dieses Mal gezielt auf die linke Schulter seines Gegenüber. Ohne abzuwarten, wohin der Schuß treffen würde, griff er den zweiten Pfeil, spannte die Sehne erneut und schickte auch diesen auf die Reise.
30.05.2005, 08:36
Anonymous

Gast

 
Beitrag #7
 
"Dann hoffe ich mal in Eurem Sinn, daß der Wind gerade wichtigeres zu tun hat als Eure Pfeile zu sich zu rufen."

Logar lächelte. Niemand konnte den Wind berechnen, niemand konnte ihn in seinem Sinne beeinflussen. Man konnte ihn lediglich erahnen und nutzen, sofern er gnädig war.

"Versuche einem Pferd aus Wind die Zügel anzulegen, aber wundere dich nicht über seine Art dir seine Dankbarkeit auszudrücken!"

Sein Lächeln wurde ein gutes Stück breiter, über diese Worte sollte Marco erst einmal nachdenken.
Als Logar auf eine Reaktion seines Gegners wartete, bemerkte er beiläufig, dass sich sein erster Pfeil- genau wie der Marcos, im Hölzernen Gestell eingeschlagen war. Und wenn schon! Noch ist nicht aller Tage Abend! Etwas an seinem Pfeil schien Marco zu faszinieren, er starrte- wenn auch nur kurz, dafür umso intensiver auf die Einschlagsstelle. Vorerst würde Logar also bei den Steingeschossen bleiben, wenn sie so auf seinen Gegner wirkten. Doch dieser schien sich wieder gefangen haben.

"Ich sehe meine Waffen lieber als Erweiterung meiner natürlichen Fähigkeiten - und ein gut gezielter Pfeil ist die beste Möglichkeit, seine Beute auszuschalten nicht daß ich euch als Beute ansehen würde."

"Vieleicht solltet ihr das!"

Murmelte Logar gedankenverloren. Doch dann fasste er sich und rief Marco zu:

"Nun, so weit liegen unser Beiden Meinungen in diesem Punkte nicht auseinander! Ich sehe in den Pfeilen die Boten desjenigen der sie abfeuert. Sie bringen beides- Rettung und Verderben..."

Er senkte seinen Blick,

"...Ganz nach ihrer Bestimmung!"

Seine Stimme war belegt und ein Schauer lief durch seinen Körper, doch schnell verdrängte er die Gedanken die ihn quälten, ein Gegner genügte ihm, Logar wollte nicht neben Marco auch noch gegen sich und seine Vergangenheit kämpfen müsen.

"Pfeile sind ein Werkzeug, für ungeübte Augen ein Stück Holz ohne praktischen Nutzwert. Aber in der Hand eines erfahrenen Schützen können sie ihr wahres Potential entfalten."

Diese Worte waren wie ein Peitschenhieb für Logar. Mit bitterer Stimme flüsterte er

"Auch in den Händen eines Kindes!"

Doch nun rief ihn die Gegenwart mit aller Härte in ihre Mitte zurück, Marcos Pfeil war leicht zu erkennen, und es viel Logar selbst in diesem benommenem Zustand nicht schwer ihm auszuweichen. Doch es viel ihm ungleich schwerer seine Gedanken auf diesen Kampf zurückzuführen. Schreckliche Bilder wühlten seine Gedanken und Gefühle auf und drohten ihm den Verstand zu rauben.

"Argh... was ... wie...?"

Verständnisslos blickte Logar auf seine Schulter, aus der ein Pfeil ragte. Das dünne rote Rinnsal fesselte seinen Blick und der körperliche Schmerz rief ihn in die Realität zurück. Die Wunde sah nicht sonderlich gefährlich aus und aus der geringen Menge Blut schloss er, dass er nicht stark verletzt war, doch sicher konnte er es nicht sagen.

"Ein Guter Schuss, meine Glückwünsche!"

Logar nickte Marco zu. Er musste sich sammeln, er war unkonzentriert. Jeder Pfeil, den Logar in dieser Verfassung abfeuern würde, konnte sein Ziel überhaupt nicht finden und wäre verschwendet.
So wartete Logar ab und betrachtete Marco argwöhnisch.
04.06.2005, 17:53
Anonymous

Gast

 
Beitrag #8
 
"Nun, so weit liegen unser Beiden Meinungen in diesem Punkte nicht auseinander! Ich sehe in den Pfeilen die Boten desjenigen der sie abfeuert. Sie bringen beides- Rettung und Verderben..."

Marco mußte grinsen, als der Wind die Bemerkung seines Gegners herüberwehte.

"Gut, wenn wir uns in diesem Punkt einig sind."

Er spannte seine Muskeln, bereit den nächsten Schuß seines Gegners abzuwehren - aber da kam nichts von der anderen Plattform außer einem Glückwunsch. Also senkte er den Bogen und atmete langsam aus.

"Sagt bloß, Euch ist schon die Munition ausgegangen." - ein Blick auf Logar's Köcher zeigte ihm, daß das nicht stimmte - "Oder reicht euch ein Kratzer, um den Kampf aufzugeben?"

Er dachte einen Moment nach. Einen Schußwechsel gegen einen vergleichbar ausgerüsteten Gegner zu wagen war eine Sache. Aber ein Kampf gegen einen Unbewaffneten - und auf diese Distanz zählten die Nahwaffen seines Gegenüber nicht - war etwas anderes. Das war ein besseres Zielschießen - und dafür wollte er seinen Gegner nun wirklich nicht ausnutzen. Noch einmal atmete er tief durch, dann stellte er seinen Bogen auf die Holzplanken.

"Wenn Euch jedoch das Zielen mit dieser Wunde Schwirigkeiten bereitet, können wir auch die Kampfdistanz wechseln."

Er griff mit der linken Hand hinter seinen Rücken und packte den Griff der Keule, während er auf die Reaktion seines Gegners wartete.
06.06.2005, 10:48
Anonymous

Gast

 
Beitrag #9
 
Logars Hand wanderte über seine Wunde. Vorsichtig bewegte er den Pfeil, kam dann aber zu dem Schluss, dass es besser wäre ihn in der Wunde zu lassen. Gedankenverloren starrte er auf seine blutige Hand. Ein verschlagenes Lächeln spielte auf seinen Lippen als er Marcos Worte hörte.

"Oder reicht euch ein Kratzer, um den Kampf aufzugeben?"

Aus dem Lächeln wurde ein Grinsen und Logar erwiderte:

"Eure Fähigkeiten in Ehren, doch ihr habt mich- wie ihr selbst vermutet nur leicht verletzt, und solange mein Arm noch fest mit meinem Körper verbunden ist, bin ich durchaus in der Lage einen Bogen zu halten- und solange auch nur ein Funken Leben in mir ist, werde ich nicht aufgeben!"

Die letzten Worte hatte er harsch und verbissen ausgestoßen, der Rat aufzugeben kam einer Ehrenverletzung gleich.

"Danke für eure Fürsorge! Doch ihr braucht keine Rücksicht auf mich zu nehmen, ich weiß sehr wohl wie man kämpft- und auch das auslassen eines Angriffes gehört dazu!"

Logar bremste sich, er musste Marco nicht belehren- sicher hatte er ihm mit dieser Kampfespause etwas Gutes tun wollen. Er wusste ja nichts über Logars Vergangenheit, kaum einer wusste etwas darüber.

"Wenn Euch jedoch das Zielen mit dieser Wunde Schwierigkeiten bereitet, können wir auch die Kampfdistanz wechseln."

Logar war verwirrt, solch eine Kleinigkeit gab Marco den Anlass alles hinzuwerfen? War der Waldläufer wirklich so unsicher, so wankelmütig? Nein, das konnte er nicht glauben, da musste mehr dahinter stecken. Scheute Marco etwa diese Art des Duells? Nein, dann hätte er nie im Leben zugestimmt!

"Wegen mir können wir fortfahren! Die Höhenluft bekommt mir recht gut!"

Der Respekt vor Marcos zurcükhaltung gebot es Logar nun seinerseits abzuwarten, doch nun würde er reagieren können, seine Sinne und Gedanken waren wieder gesammelt. So wartete er ab und lauerte, bereit auf jede Handlung Marcos zu reagieren.
06.06.2005, 16:12
Anonymous

Gast

 
Beitrag #10
 
"Ganz wie Ihr meint, Eure Lordschaft."

Auch auf die Distanz war der spöttische Unterton in Marcos Stimme zu hören, als er seine Waffe wieder loslies. Mit einer schnellen Bewegung hatte er den Bogen wieder in der Hand und sah sich den vor ihm stehenden Köcher an. Drei Pfeile hatte er bereits verschossen, aber er wußte nicht, wie lange dieses Gefecht noch dauern würde. Er atmete tief durch und griff hinter sich, um Logars Pfeil aus dem Holz zu ziehen. Noch einmal bewunderte er die elegante Steinspitze, dann legte er ihn auf die Sehne.

"Ich glaube, das war Eurer."

Er zielte etwas tiefer, etwa auf Hüfthöhe seines Gegners, spannte die Sehne, atmete noch einmal ein - und lies den Pfeil davonschwirren.
07.06.2005, 13:54
Anonymous

Gast

 
Beitrag #11
 
"Ganz wie Ihr meint, Eure Lordschaft."

Ein Lächeln spielte auf Logars Lippen, er liebte Ironie.

"Ich bin hocherfreut, dass wir wieder einmal einer Meinung sind!"

Dieses Spiel können auch zwei spielen! Er kniff die Augen zusammen, um Marcos Handlungen eher einschätzen zu können. Diese boten keine größere Überraschung. Marco reagierte schnell und tauschte seine auf diese Entfernung wertlosen Waffen gegen seinen Bogen aus. Aber gerade diese Waffen, es handelte sich um Knüppel soweit Logar es auf diese Entfernung bestimmen konnte, bereiteten ihm Sorgen. Er hatte sich darauf eingestellt gegen einen Stab anzutreten, doch das war im Augenblick Logars geringstes Problem.

"Ihr gestattet?"

Er wollte Marco den Lord bieten, den er zu sehen glaubte. Mit einer leichten, höfischen Verbeugung zog Logar einen Pfeil, die Wunde an der Schulter behinderte ihn dabei kaum. Schnell lag dieser auf der Sehne, die Logar blitzartig spannte. Einen Atemzug früher als Logar war Marco bereit.

"Ich glaube, das war Eurer."

Logar zog die Stirne kraus. Was meinte der Waldläufer? Logar war zu beschäftigt gewesen sich vorzubereiten, als dass er Marco hätte überwachen können. Alles was nun seine Aufmerksamkeit beanspruchte war der Pfeil der auf ihn zuflog.

Um unbehindert reagieren zu können, schoss nun auch Logar seinen Pfeil ab, schleuderte den Bogen vor seine Füße und rollte sich über die Schulter ab- um schmerzhaft daran erinnert zu werden, dass diese ja verwundet war.

"Arg..."

Mit verzogenem Gesicht und leicht tränenden Augen kauerte Logar auf dem Boden, nur wenige Fingerbreit von einem seiner Pfeile entfernt, der, im Boden feststeckend, noch etwas nachfederte.

"Ich werde euch nach dem Kampf einige Münzen zukommen lassen, auf dass ihr euch eigene Waffen leisten könnt!"

Neben dem Spott konnte man zu Logars Leidwesen auch den Schmerz heraushören. Durch sein Ausweichmanöver pochte und hämmerte seine Schulter so heftig, dass es ihm schwer fiel, den Schmerz unter Kontrolle zu halten.
13.06.2005, 18:00
Anonymous

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Beitrag #12
 
Der Pfeil war offenbar zu hastig abgefeuert, aber trotzdem blieb Marco nicht die Zeit, komplett auszuweichen. So hinterließ er einen neuen Riss auf Hüfthöhe in seiner Rüstung - eine der wenigen Stellen, wo kein Drahtgeflecht das Leder zusammenhielt - und einen roten Kratzer auf der darunterliegenden Haut. Instinktiv griff Marco nach der Schramme, bemerkte jedoch keine tieferen Verletzungen.

"Behaltet Euer Geld. Wenn mir die Munition ausgeht, komme ich billiger an Nachschub."

Er atmete tief durch und überlegte - mit einer "normalen" Attacke konnte er den Gegner nicht wirklich beeindrucken, also setzte er auf das, was er gelernt hatte. Die nachfolgende Aktion hatte er bereits einmal durchgezogen, aber unter wesentlich optimaleren Bedingungen.

Er griff den Bogen fester, dann zog er den Pfeil hinter sich aus einem Holzbalken und packte einen zweiten Pfeil aus seinem Bogen. Beide legte er nebeneinander auf den Bogen, bevor er die Sehne spannte, Logar anvisierte und sie losschnellen lies. Parallel flogen beide Pfeile auf den Lord zu.
16.06.2005, 09:41
Anonymous

Gast

 
Beitrag #13
 
Logars Angriff zeigte nicht die Wirkung die er sich erwünscht hatte- er stand unter Zugzwang, er war verwundet und Marco ging es prächtig, soweit er es beurteilen konnte. Die Wunde, wenn es denn überhaupt eine war, konnte nicht tief sein, Marcos Gelassenheit wirkte zu real um gespielt zu sein. Logar musste etwas tun, wenn er nicht vollständig die Kontrolle über diesen Kampf verlieren wollte.

Wieder einmal ergriff Marco seinen Bogen und so die Initiative. Dieser Gegner lies Logar keine Zeit selbst anzugreifen, ständig war er damit beschäftigt zu reagieren und den Schaden auf seiner Seite möglichst gering zu halten.

"Ihr scheint nicht sonderlich viel Vertrauen in eure Schießkünste zu haben mein Bester! Wenn ihr zwei Pfeile anlegt, als wolltet ihr auf einen Tobenden Lindwurm schießen! Wie erlegt ihr wohl einen Hirsch in euren Wald? Bewerft ihr ihn mit Baumstämmen, oder genügt euch ein Katapult?"


Es war ihm durchaus bewusst, dass er nicht in der Lage für Spötteleien war, doch was blieb ihm anderes übrig? Marco setzte ihn unter Druck- und diesem musste er standhalten. Die Pfeile kamen immer näher- beiden konnte er unmöglich ausweichen, ohne sich einem Risiko auszusetzen.

Alles was ihm übrigblieb war ein sehr riskantes Manöver. Ruckartig warf er sich zu Boden, den Schmerz in seiner Schulter ignorierend, und ein dumpfes Geräusch hinter sich zeigte ihm an, dass er dem Angriff erfolgreich entgangen war, der Pfeil war ohne Wirkung im Holz versunken.

Erleichtert atmete Logar auf und erhob sich, um einen Augenblick später schmerzhaft daran erinnert zu werden, dass Marco zwei Pfeile abgefeuert hatte. Der zweite hatte sich nur wenige Fingerbreit neben dem ersten, in Logars Schulter gebort und der Schmerz trieb ihm fast zum Wahnsinn. So konnte er nicht gewinnen, so würde er nicht gewinnen. Etwas musste er in seiner Strategie ändern, doch zuerst galt es abzuwarten. Mit dieser frischen Wunde konnte er kaum einen gezielten Schuss abgeben.
24.06.2005, 16:07
Anonymous

Gast

 
Beitrag #14
 
"Einen Hirsch treffe ich normalerweise mit einem Pfeil" - Marco mußte grinsen bei der Vorstellung, Hirsche mit dem Katapult zu jagen -""Aber in den Wäldern gibt es auch größere Tiere."

Jetzt hatte er den Gegner genau da, wo er ihn haben wollte. Und nachdem dieser das letzte Angebot abgelehnt hatte, verzichtete er auf einen neuen Vorschlag. Stattdessen lies er sich einen Moment Zeit, seine Munitionsvorräte zu überprüfen - wenn das so weiterging, würden ihm die Pfeile ausgehen, bevor der Kampf zu Ende war.

Marco atmete tief durch, dann packte er ein weiteres Bündel Pfeile. Einen legte er auf die Sehne, zwei weitere hielt er bereit zum Nachschießen. Dann zielte er etwas tiefer als bisher und schoß alle drei Pfeile hintereinander ab - gezielt nicht auf Logar, der noch mit dem letzten Treffer zu kämpfen hatte, sondern auf die Verstebungen, die dessen Plattform zusammenhielten.
27.06.2005, 08:02
Anonymous

Gast

 
Beitrag #15
 
"Einen Hirsch treffe ich normalerweise mit einem Pfeil"

Logar grinste, war Marco wirklich so naiv und nahm er seine Sticheleien wirklich ernst?

"Aber in den Wäldern gibt es auch größere Tiere. "

Ein abfällig wirkendes Grinsen machte sich auf Marcos Lippen breit, verspottete er etwa Logar? Dieser Waldläufer sollte sich nicht zuviel einbilden, auch wenn ihm das Schicksal im Moment gewogener war.

" Das Schicksal und das Glück, beide sind mächtige wie auch heimtückische und zuweilen Grausame Verbündete! Das einzig Berechenbare an ihnen, ist ihre Unberechenbarkeit, merkt euch meine Worte! "

Er hatte wohl wieder einmal maßlos übertrieben, vermutlich verstan Marco noch nicht einmal wovon Logar sprach, wie er von Hirschen und Katapulten plötzlich auf das Schicksal kam, doch damit musste sein Ggner nun selbst zurechtkommen.

Dieser schien momentan nicht über die philosophischen Anwandlungen eines Barden nachdenken zu wollen und betrachtete nüchtern die ihn verbliebenen Pfeile. Sein Gesichtsausdruck änderte sich rapide, doch Logar konnte nicht erkennen, ob dieser Ausdruck Zufriedenheit oder Sorge signalisierte.

Marcos Sorge wäre Logars Segen gewesen, doch darauf durfte er sich nicht verlassen. Fast reflexartig betrachtete er nun seinen eigenen Köcher.

" Das dürfte mir genügen. "

Murmelte er leise. Er hatte seltener als Marco geschossen- und dann auch nur einen einzelen Pfeil. Doch nun galt es zurückzuschlagen, Marco hatte ihn ständig mit Pfeilen eingedeckt, nun galt es sich zu revangieren.

"Nehmt euch in acht! Nun werdet ihr vom Jäger zum Gejagten, vom Raubtier zur Beute! Für einen Waldläufer wie euch dürft dies nicht allzuschwer zu vertsehen sein, da ihr- wie ihr sagtet sehr wohl größere Tiere als einen Hirsch kennt! Zu einer solch überragenden Kenntnis beglückwünsche ich euch!"

Ein Lächeln huschte über Logars Lippen, natürlich- dies entsprach keinesfalls den Prinzipien der Höflichkeit und es war auch nicht ernstgemeint, dennoch hoffte Logar auf die Wirkung seiner Worte.

" Nun gleich drei? Meine Hochachtung, damit könntet ihr direkt einen Hasen verwunden! "

Wenn er ihn überhaupt treffen würde. Was soll das? Die Pfeile waren eindeutig schlecht gezielt und verfehlten Logar um Längen.

" Was beunruhigt euch? Das ich größer als ein Hirsch bin? Glaubt ihr etwa…. Was geht hier vor? "

Die Plattform auf der er bis jetzt festen Halt gefunden hatte erzitterte, schwankte und senkte sich ab. Verwirrt und nervös sah Logar sich um- was ging hier vor? Alles was er im Moment tun konnte war Vermutungen anzustellen. Die naheliegendste Erklärung war, dass Marco das Gerüst mit seinen Geschossen beschädigt hatte, oder aber, dass seine Sinne ihm wegen des Blutverlustes einen Streich spielten.

Um dies auf Lange sicht zu verhindern, zog Logar einen Streifen Stoff aus seinem Köcher hervor, und dachte lächelnd an die Zeiten zurück, in denen er zur Versorgung seiner Wunden seinen Umhang in Fetzen gerissen hatte. Während er in Erinnerungen schwelgte, seine Wunde versorgte und Marco argwöhnisch im Auge behielt überlegte er wie es weitergehen sollte.

" So gut wie neu! "

Logar war kein gelernter Medicus, aber es war- vor allem in der Wüste extrem wichtig jeden Blutverlust zu verhindern. In der Zwischenzeit hatte er die Lage auch einschätzen können.
Gewagte Ausweichmanöver konnte er nun vergessen, die Tribüne würde sie wohl kaum aushalten. Aber wenn er sie nicht unnötig strapazierte dürfte es gehen.

" Ich bin vorbereitet, wegen mir können wir beginnen. "

Mehrmals zog er die Schulter hoch um ihre Belastungsfähigkeit zu prüfen. Er war zufrieden, der Verband war straff und fest und betäubte die Schmerzen, wenngleich er auch die Bewegnungsfreiheit der Schulter etwas einschränkte. Doch es musste gehen, und Logar hatte nicht vor wegen einer Belanglosigkeit wie Blutverlust dieses Duell zu verlieren.

" Also dann, auf zur Hirschjagd! "

Ein verschlagenes Grinsen machte sich auf Logars Gesicht breit, nun war er an der Reihe. Sorgsam peilte er über den Daumen seiner linken Hand sein Ziel- Marco Lunas, an. Er war zufrieden, richtete ruhig den Bogen auf Marcos Oberkörper und legte einen einzigen Steinpfeil auf die Sehne.

" Ein Pfeil- gut gezielt."

Murmelte Logar gedankenverloren, bevor er die Sehne straffte und den Pfeil friegab.
04.07.2005, 18:55