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RE: Vom Buch mit Inhalt - Minsc - 13.12.2011

Minsc hatte den Fremden im Auge behalten, doch dessen geworfenen Dolche überraschten Minsc trotzdem- Minsc war es gewiss nicht gewohnt, dass von Rum benebelte Personen in der Takelage eines Schiffes nicht nur ihr Gleichgewicht zu wahren wussten, und dazu auch noch mit mörderischer Präzision zwei Wurfdolche zu werfen verstanden. Minsc hätte darauf vertrauen können, dass seine lederne Rüstung die Dolche hätte aufhalten können, doch er reagierte instinktiv, liess sich fallen, umklammerte kurz darauf den Mast, während die geworfenen Messer über ihn gen Deck fielen.
Mit Argusaugen verfolgte Minsc den Weg des Fremden, Minsc Interesse erlahmte, als Minsc feststellte, dass der Weg des Fremden diesen nicht zu Aine führte.
Rasch begab sich Minsc gen Deck, sammelte die zwei Dolche des Fremden ein, um dann seine Ausrüstung zu komplettieren... das grosse Schwert, das unter Deck nicht hilfreich sein würde, dort wären Schild und Streitkolben sinnvoller. Minsc Langbogen samt Pfeile wären an Deck von Vorteil, Minsc verschwendete nur ein kurzen bedauernden Gedanken an die verpasste Gelegenheit, den Fremden wie einen Igel mit Pfeilen gespickt gen Deck fallen zu sehen.
Minsc wandte sich Aine zu "Minsc vermag mit dem Fremden nicht zu Reden, Reden ist nicht Minsc Sache. Minsc vermag den Fremden nicht zu fangen oder zu fesseln, denn dieser spielt entweder den Betrunkenen nicht nur Minsc vor oder ist in seiner Trunbkenheit ein wahrer Meister jeglicher Künste. Reden mit jenem muss Aine übernehmen. Minsc vermag nur noch eines zu versuchen- den Fremden zu töten!"

Mit stoischer Ruhe erwartete Minsc Aines Entscheidung...



RE: Vom Buch mit Inhalt - Traumtaenzer - 13.12.2011

Der Schiffsjunge, der hoch oben den Ausguck bemannte, hatte sich wohlweislich äusserst unauffällig verhalten und weder die Aufmerksamkeit des Fremden noch die von Minsc auf sich gezogen- aber seine eigentliche Aufgabe hatte er nicht vergessen, und er rief "Schiff gesichtet. In unserem Kielwasser. Nähert sich. Scheint schneller als unser Schiff!" Der Steuermann am Ruder schien nicht überrascht, fragte stattdessen: "Welches Schiff?" und wirkte auch ob der Antwort des Schiffsjungen "Es ist die Ghost!" nicht weiter verwundert.
Der Steuermann wandte sich Aine zu: "Ma'am, wir haben die Ghost in unserem Kielwasser, und dort ist nun gewiss der Käpt'n jener, der das Kommando hat. Er spielt gerne Katz und Maus, ich fürchte, wir sind hier gerade die Maus im Spiel!" Ein prüfender Blick galt Aine, gefolgt von des Steuermanns Frage: "Eure Anweisungen, Ma'am?"


RE: Vom Buch mit Inhalt - Sabeth - 18.12.2011

Die Ereignisse überschlugen sich. Alles rannte an der jungen Frau vorbei. Sara, wie sie sich selbst genannt hatte, fühlte sich selbst in einer Hülle der Langsamkeit gefangen. Sie konnte sich nicht schnell genug bewegen, um allen Naturgesetzen gerecht zu werden. Ihr Kopf fühlte sich an, als sei sie in Watte gepackt worden. Sie wollte gerade noch mit Giacomo, auch, wenn sie sich nicht daran erinnerte, dass er sich vorgestellt hatte, spreche, als dieser sich schon einem kleinen Boot zuwand, welches an dem anderen Boot hinaufgezogen wurde.

Aus dessen Inneren kam ein Gezeter und Geschrei, ehe sich die Dinge wieder gegen die herannahende Schnelligkeit Saras stellten. Wieder war sie nur Zuschauerin der Handlung und innerlich tobte das Tier. Es wollte raus, mit Hilfe Saras Körper durch die Taue turnen und den Mann, den nun jeder suchte einfangen. Dolche fielen aufs Deck und langsam schob sich Sara in ihre Richtung. Sie waren identisch und kamen scheinbar von dem Neuankömmling, der sich behende in den Seilen zu bewegen wusste.

Er schob sich aus dem Sichtfeld der jungen Frau und sie lächelte Giacomo an. Welche Wirkung sie hatte, wenn sie lächelte war ihr nicht bewusst. Doch sie spürte, dass sie einen wahren Schatz in Händen hielt und das strahlte ihre Mimik in gleichem Maße aus. Ihre Augen funkelten wie kleine Smaragde und ihr rotes Haar flammte in wilden Locken, die in dem Zopf gebändigt wurden, um ihre Silhouette. Mit wildpochendem Herzen schaute sie den Mann vor sich an und zeigte ihm die beiden Dolche.

Als sie ihre Hände vor sich hielt, mit den Handflächen nach oben, die Dolche auf ihnen liegend, schoss ein flackerndes Bild durch ihren Kopf. Sie konnte mit diesen Waffen umgehen, sie spürte ein Brennen in ihren Handgelenken und das Blut rauschte wie ein wilder Gebirgsfluß durch ihre Adern. Sie sah sich selbst an einem Altar stehen, zwei Dolche mit Rubinen verziert auf den Handflächen liegend, betete sie einen uralten Mythos an. Rauch kam aus einer Höhle, die an der Opferstätte stand und das Gesicht der jungen Frau war durch ihren eigenen Schatten ein wenig verzerrt. Doch sie lächelte und es fühlte sich nicht falsch an.

Erschrocken blickte sie den Mann an und Tränen füllten ihre Augen. Sicherlich würde ein Mann es darauf schieben, dass sie zum schwachen Geschlecht zählte und ein solcher Trubel nichts für das sonnige Gemüt einer jungen Frau sei. Sie war erschrocken über das Bild, es war ein Erinnerungfetzen, der ihr Herz berührt hatte. Sie war auf dem Weg, ihre Identität wiederzufinden und dieser Kerl in den Seilen mit den Dolchen hatte das ausgelöst.

"Ja ich denke es ist besser, wenn ihr mich beschützt!" am besten vor mir selbst fügte sie in Gedanken hinzu. Auf der einen Seite war dies auch ein Neuanfang. Sie hätte ihr altes Leben, welches ihr unbekannt war, hinter sich lassen können und als Sara weiterleben können, doch im Grunde war sie viel zu neugierig um sich vor den Erinnerungen zu verstecken. Vielleicht sollten wir aus der Wurfbahn gehen und unter Deck einen Platz suchen an dem es sicherer ist?


RE: Vom Buch mit Inhalt - Giacomo - 18.12.2011

"In seinem Zorn braucht der Mensch Ausdrücke, die sein Herz und sein Geist verleugnen", flüsterte ich mit einem bedauernden Zwinkern in Richtung Sara und wandte mich schnellstmöglichst zu Iterpia, um ihr aufzuhelfen.
"Verzeiht, meine Dame, ich wurde abgelenkt. Ich hoffe doch sehr, ihr seid unversehrt?"
Mit einem besorgten Gesichtsausdruck überflog ich ihren Körper und staunte wieder darüber, wie dreckig sie doch war. Was mochte sie nur erlebt haben mit diesem ungehobelten Kerl, der nun unter Deck verschwunden war? Vermutlich war sie ihm zumindest verbal nicht unterlegen gewesen, schoss es mir durch den Kopf und ein amüsiertes Lächeln legte sich auf meine Mundwinkel während meine Augen sich langsam wieder an ihren Beinen emporhoben.
In der Zwischenzeit musste Sara wohl die Dolche des Neuanklömmlings aus den Deckplanken gezogen haben, denn genau diese lagen nun ihren Händen, die sie in meine Richtung streckte. Mit interessiertem Blick betrachtete ich die Zwillingsdolche. Einfach Griffe mit schwarzem Leder umwickelt und augenscheinlich gut geschliffene Klingen, die aber schon die ein oder andere Kerbe besaßen. Sicher hatten diese Waffen schon mehr als einen Kampf gesehen und ich musste zugeben, das ich neugierig wurde auf diesen Schiffsbrüchigen. Jedoch würde ich trotzdem Vorsicht walten lassen.
Ein leises Schluchzen lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf Sara, der kleine Tränenbäche über die Wangen liefen. Vorsichtig strich ich ihr mit dem Daumen die Tränen von der rechten Wange und lächelte sie an. "Es wird Euch nichts passieren, seid unbesorgt. Hier sind genug an Bord, die mit diesem Kerl fertig werden."
Ich nahm die beiden Dolche an mich und steckte sie in meine Stiefelschafte, in denen sie erstmal sicher aufgehoben waren.
Beiden Damen bot ich nun je einen Arm an und lud sie ein, sich unter Deck zu begeben.
"Sicher finden wir auch noch eine weitere Kabine für Euch, werte Iterpia. Und ein warmes Bad wird Euch sicher auch gut tun. Vielleicht hat Sara auch noch ein Kleidungsstück für Euch. Die Größe sollte wohl passend sein, obwohl ich nicht weiß, woher der Kapitän die Damenkleidung hergezaubert hat, die er Sara gegeben hatte.
Vielleicht hatte er sie selber in seiner Kabine hin und wieder getragen...."

Ein Schmunzeln machte sich in meinem Gesicht breit und ich blickte die beiden Damen erwartungsvoll an.


RE: Vom Buch mit Inhalt - Iterpia - 04.01.2012

Erleichtert entspannte Iterpia sich nun, Wut und Irrsinnigkeit wichen unmittelbar einem schiefen Lächeln. Vollkommen ergeben ergriff sie Giacomos Arm und ließ sich unter Deck führen. Sie hatte keinen Sinn für die Geschehnisse um sie herum, weshalb sie ihre Umwelt schlicht ignorierte. Dieser Frieden in ihr fühlte sich warm und vertraut an, wie eine Umarmung aus langer Vergangenheit. Giacomo schien ihr ein netter Kerl zu sein, jemand mit Manieren und einem Gefühl von Anstand. Und er sah wirklich umwerfend aus. Nur mit Mühe löste sie ihren Blick ...

... und nahm die andere Frau an Giacomos Seite genauer in Augenschein. Sofort fiel ihr die exotische Schöhnheit an ihr auf. Anders als sie selbst war sie eher drahtig, mit strengen Wangenknochen und kräftigen Armen und Beinen. Doch in ihren Augen brannte ein Feuer, dass ihr unter anderen Umständen Angst eingeflößt hätte. Doch im Augenblick spürte Iterpia vor allem einen sorgenvollen Stich. Denn Giacomo war sichtlich von ihrem Gerede und diesen komischen Messern angetan. Sie räusperte sich.

"Ein Bad ist eine wundervolle Idee!" Sie grinste breit und schenkte Giacomo einen schnippischen Lidschlag. "Das wird einen Augenblick einweichen müssen..." Betont blickte sie an sich herunter, um sich dann Sara zuzuwenden. "Und euch würde ich sehr gern um einen Blick in eure Kleidertruhe bitten. Vielleicht wollt ihr mich bereits ins Bad begleiten? Es muss Jahre her sein, seit ich das letzte Mal mit einer weiblichen Seele sprechen durfte. Diese Wohltat an Gefühlsverständnis und Gleichsinn wäre jetzt wirklich ein Traum!" Sie blickte Sara direkt in die Augen und hob ihr Kinn etwas an um zu signalisieren, dass sich hinter dieser Bitte auch eine Aufforderung verbarg.

Alsdann schienen sie einen kurzen Gang mit mehreren Türen erreicht zu haben und ihr untrüglicher Instinkt zeigte ihr die Richtung eines Waschraums, in welchem ein Badezober stand. Sanft löste sie sich von Giacomos Arm, neigte leicht ihren Kopf zum Abschied und entschwand in besagtem Zimmer. Sobald sie eingetreten war, wandte sie sich der Tür zu, schloß sie leise und lauschte einen Augenblick. Sie war sehr daran interessiert zu erfahren, was Giacomo nun mit Sara anstellen würde. Doch zeitgleich wurde ihr der grässliche Geruch ihres eigenen Körpers und der Kleidung bewusst und noch während sie mit dem Ohr an der Tür klebte, begann sie, sich nach und nach der steifen Stoffe zu entledigen.


RE: Vom Buch mit Inhalt - Sabeth - 07.01.2012

Die junge Frau schaute sich die Dame an. Eine Kleidertruhe? Wo zum Drachenei sollte sie nun eine Kleidertruhe hernehmen? Sie selbst hatte nur die beiden Kleider in ihrer Tasche gehabt und das zweite Kleid wollte sie nun wirklich keinem zumuten. Es war an der Schulter und über den Ausschnitt hinaus vollgeblutet, es klebte der Dreck des Hafens am Saum. Sara wollte es dieser Dame sagen, als sie den Blick wahrnahm. Keine Bitte lag in den Worten, wie sie vermutete, es war ein Befehl. Diesen Tanz konnte sie auch, obwohl sie nicht wusste warum, aber eine Herausforderung, war eine Herausforderung. Iterpia verschwand hinter der Tür, schloß diese und lies die junge Frau mitsamt Begleiter vor ebendieser stehen. Der Weg bis hin zur Tür war Sara gegangen ohne ihn unter ihren Füßen zu bemerken. Gerade noch wollte sie der Fremden eine Antwort entgegenbringen, da schloß sich die Tür. Sie musste unbedingt an ihrem Zeitgefühl arbeiten.

Es machte ihr nichts aus, nun zu warten. Sie hatte den netten Mann neben sich und schaute ihn an. Nun, wir haben sicherlich ein wenig Zeit, ehe die Dame ihr Gemach verlässt und nach der Kleidertruhe fragt. Ich muss zugeben, ich besitze keine Kleidertruhe, bin ich wohl auch nur im Besitz zweier Kleider, von denen ihr das erste bereits bei der Abfahrt gesehen habt. Ich möchte es niemandem anbieten, ohne es vorher gesäubert zu haben. Allerdings scheint die Dame ein Kleid nach ihrem Bad zu erwarten, wenngleich sie nicht sogar euch in ihrem Bad erwartet. Ein freches Grinsen malte sich auf den Lippen der jungen Frau ab. Eine Dame im Bad, eine junge Frau mit auf dem Gang. Was wollt ihr nur tun?

Sanft strich sie über das Kinn des Mannes und blickte ihn an. Sie hatte gespürt, dass die Fremde Giacomo interessant fand. Allerdings wollte sie einen so hübschen Mann nicht an eine so, wie sollte sie es nennen, so verlebte Frau verschwenden. Sie wusste, dass sie Männer mochte und sie wusste auch, dass Mann und Frau nicht nur nebeneinander leben konnten. Wenn ich allerdings gerade in eurer Situation wäre und zwei Männer, von denen der eine gerade in einem Waschzuber verschwunden wäre, zur Auswahl hätte, ich würde mich für den entscheiden, der bei mir ist. Vielleicht hast du ja Lust, ein wenig Zeit mit mir zu verbringen? Das du hauchte sie ihm entgegen, dem perligen Flüstern einer Gebirsquelle gleich. Sie wusste auch, dass es frech war, ihn nun einfach zu duzen. Für sie untermauerte es allerdings ihr Vertrauen in ihn und er hatte sie gerade gerettet. Etwas in ihrer Seele sagte ihr, dass sie richtig gehandelt hatte.

Langsam lies sie ihre Hand aus seiner Armbeuge gleiten, ging mit zarten Schritten und einem sanften Hüftschwung, bei dem sich ihr Becken beinahe zärtlich im Takt der Schritte wiegte, zu der Tür, hinter der sich der Raum befand, in dem sie geruht und sich umgezogen hatte. Ihr wilden Locken flossen über ihre Schultern und endeten oberhalb der Taille, sie umrahmten ihren Gang und untermalten ihn, wie ein Streicher einen zärtlichen Tanz unterstützte.


RE: Vom Buch mit Inhalt - Aine - 11.01.2012

Mit dem Bogen über der Schulter hängend bewaffnet, stieg Aine wieder auf Deck. Hier herrschte ein munteres Kuddelmuddel, bei dem sie nicht wusste, wo sie zuerst hinschauen sollte - zu dem Schönling, der zwischen zwei Frauen stand, zu Minsc, der den falschen Mann an den Mast gebunden hatte oder zu dem Fremden, der erst auf den Mast geflüchtet und anschließend in den unteren Teil des Decks gegangen war.

Der jungen Halbelfe schwirrte der Kopf...Kapitän eines Schiffes zu sein war offensichtlich nicht leichter als Königin eines Waldes zu sein.

"Tja" Aine räusperte sich. Anschließend warf sie Minsc einen Blick unter halb geschlossenen Augen zu. "Ihn töten...ein verlockendes Angebot ist das. Tatsächlich. Aber warte damit, jetzt ist noch nicht die Zeit dazu, schauen wir erstmal, wie er sich verhält. Vielleicht behältst du ihn im Auge, denn das wirst du ja wohl schaffen."

Sie beendete ihren Satz mit einem missmutigem Zucken ihres Mundwinkels und blickte dann Giacamo nach, der mit den Damen unter Deck ging. Noch einmal zuckte es im Mundwinkel, begleitet von einem leichten Kopfschütteln. Bevor sie jedoch ihre Meinung bezüglich der Dreien kundtun konnte, schrie es vom Ausguck und sie war gezwungen, ihren neuen Pflichten nachzukommen.

"Hm...." Nachdenklich biss sie sich auf die Lippen. Was machte man in so einer Situation? Weiterfahren und so tun, als hätte man niemanden gesehen? Anhalten und freundlich winken? Flagge zeigen und sich als harmlos ausgeben?

Was würde ihre Mutter tun?

"BEIDREHEN UND GEGEN LEE GEHEN!" rief sie so laut sie konnte. Und dann, leise zu sich selbst: "wir wollen ja nicht unhöflich sein. Sagen wir also ganz nett hallo und fragen, was sie wollen."

Ihre Hand hing zu ihrem Bogen. Das Holz fühlte sich vertraut an, jahrelanges Üben hatte sie so gut werden lassen, dass sie einer Fliege ein Auge ausschießen konnte, wenn das Auge nur groß genug war. Und schnell war sie auch, fast schneller als ihr eigener Schatten - fast.

Nochmal sah sie zu Minsc. Mit einer auffordendenden Bewegung ihres Kopfes beorderte sie ihn sich neben sich. Gut möglich, dass man sie übersehen wollte, den Riesen zu übersehen aber war nicht so leicht.
Besser war es also, wenn er neben ihr stand, sollte der andere Kapitän Sperenzchen machen.


RE: Vom Buch mit Inhalt - Minsc - 13.01.2012

Die summenden Hornissen in Minsc Geist entschwanden endgültig, als Aines Stimme erklang und Anweisungen gab. Minsc verstand diese nicht, aber da diese nicht Minsc galten, zerbrach sich Minsc nicht weiter den Kopf ob deren Sinn. Der wortlosen Aufforderung Aines dagegen folgte Minsc auf der Stelle, die Aine geltende Antwort des Steuermannes "Seid Ihr verrü... äh... sehr wohl, Ma'am, wird gemacht... DU DA OBEN, BEHALT DAS ANDERE SCHIFF IM AUGE!" entlockte Minsc ein Stirnrunzeln.
Minsc schätzte die Entfernung zum anderen Schiff, das Geschwindigkeit zu verringern schien. Minsc spannte seinen Bogen, legte einen Pfeil ein, schüttelte kurz darauf den Kopf und murmelte gen Aine "Gegen den Wind vermag selbst Minsc diese Entfernung nicht zu überbrücken. Wäre Minsc auf dem anderen Schiff und müsste dieses hier erreichen... dies könnte möglich sein, Minsc ist sich aber nicht sicher... aber Minsc steht nun mal hier, daher ist nicht sinnvoll, Minsc Kopf zu zerbrechen!"
Von hoch oben vernahm Minsc die Stimme des Ausgucks "Wird langsamer, scheint ebenfalls beizudrehen...!" Der Tonfall schien von Panik beflügelt "Steuermann, wir haben die im Luv- und die haben ihre Katapulte voll bemannt!" Minsc Blicke wanderten zum anderen Schiff, erblickten einen Gegenstand, der sich in die Lüfte erhob und auf ihr Schiff zugeflogen kam. Minsc spannte die Muskeln an, bereit, sich schützend über Aine zu werfen, entspannte sich wieder, da der Gegenstand wohl, der Flugbahn nach zu urteilen, weder Aine noch Minsc treffen würde, sondern wohl auf den Mast gezielt war...
Klirrend zerschellte die Amphore am Mast, der Inhalt rann mit einem durchdringenden Ölgeruch an selbigem herunter. Minsc starrte mit offenem Mund gen Mast, wandte den Blick wieder zum anderen Schiff und flüsterte Aine zu: "Boo meint, das ist nicht gut. Das ist gar nicht gut!"
Die Stimme des Steuermann erklang mit einem sarkastischem Unterton: "Keine Sorge, Ma'am, das ist der Wolf, der will bloss spielen!"



RE: Vom Buch mit Inhalt - Giacomo - 17.01.2012

Wer hätte gedacht, dass ich selbst auf hoher See in den Genuss kam, mich von zwei jungen Frauen verwöhnen lassen zu können. Am Tag, an dem wir ablegten, sah meine Situation weitaus weniger rosig aus. Aber wie meist in meinem Leben war das Glück mir auch diesmal treu.
Mit einer eleganten Verbeugung verabschiedete ich mich erstmal von Iterpia und betrat gemeinsam mir Sara ihre Kabine. Ein schneller Blick durch die Kabine verriet mir, dass Sara wohl doch etwas verwirrt war, denn in der linken Ecke des Raumes befand sich eine Truhe. Sicher war das die Kleidertruhe, von der der Kapitän gesprochen hatte.
"Schaut mal, meine Teuerste, dort ist die Truhe, von der ich im Gespräch mit dem Kapitän mitbekommen hatte, sicher finden wir dort ein Kleid für Iterpia", sprach ich zu Sara und war schon im Begriff, die Truhe zu öffnen. Ein schönes Kleid nach dem anderen kam zum Vorschein und irgendwann hielt ich eines in den Händen, das Iterpia passen sollte.
Doch bevor ich zu ihr zurück ins Bad ging, hatte ich noch etwas anderes vor und so legte ich das Kleid auf den Sessel in meiner Nähe und wandte meine Aufmerksamkeit voll und ganz Sara zu. Ob sie wohl wusste, was man alles im Bett mit einem gestandenen Mann anstellen konnte? Oder war sie noch völlig unbedarft und ich würde ihr Lust, Leidenschaft und grenzenlose Extase zeigen können? Nun, es wurde Zeit, dies herauszufinden....
....und dann musste ich mich um Iterpia kümmern, sonst würde das Badewasser noch zu kalt....


RE: Vom Buch mit Inhalt - Iterpia - 18.01.2012

Iterpia schäumte vor Wut. Nicht, dass das selten vorkommen würde, doch dieses Mal knirschte sie obendrein mit den Zähnen und ihre Fingernägel kratzen am Holz der Tür. Diese olle Schnepfe von Ich-bin-ja-so-hübsch-und-verwirrt hatte doch tatsächlich die passenden Worte parat gehabt, um Iterpia auszustechen.

Die Schritte im Flur entfernten sich. Doch bevor Iterpia sich endlich dem Badezober zuwenden konnte, schien das Schiff plötzlich zu kippen. Entfernt konnte sie laute Rufe hören. Ungeschickt stolperte sie rückwärts...


RE: Vom Buch mit Inhalt - Sabeth - 26.01.2012

Der Blick wanderte hin zur Kiste und just in diesem Moment wurde ihr klar, dass sie selbst, noch vor kurzer Zeit, ein Kleid darin gefunden hatte. Ein entschuldigendes Lächeln malte sich auf die Lippen der jungen Frau und verlegen blickte sie Giacomo an.

Er nahm ein paar der Kleider aus der Truhe, wählte eins und legte es auf den Sessel. Seine Aufmerksamkeit lag voll und ganz bei ihr und plötzlich machte sich eine Nervosität in der jungen Rothaarigen breit. Ein Grummeln im Magen, ein Zwicken in den Oberschenkeln und mit einem Mal war ihr klar, dass sie sich gerade, erneut, auf ein wildes Abenteuer einlassen konnte. Dieser Mann, war wahrscheinlich so, wie all die Männer, die sie zuvor hatte und auch er wäre nur wie die Biene, die an ihrem kostbaren Nektar kosten wollte. Nun lag es an ihr, ob sie die unbedarfte Schülerin spielen wollte, oder die Frau, die wusste, wie man mit einem gestandenen Mann umging.

Ihr lag die Rolle der Schülerin heute inne, in ihren Erinnerungen, schemenhaft und nebulös, waren die Bilder von leidenschaftlichen Nächten. Von Hingabe und vor allem von Sehnsüchten, die sich nie erfüllten. Sie wollte heute einfach nur geniessen und dann einfach dort weitermachen, wo sie vor dem Treffen aufgehört hatte. Ihre Arbeit an der Seite von Aine, so sie denn diese Aufgabe zu lösen vermochte. Hatte sich Aine schon eine Aufgabe für sie einfallen lassen? Sicherlich war es nichts Aufregendes, weshalb sie nun die Zeit nutzen wollte.

Sie stellte sich zu Giacomo, betrachtete das Kleid und lächelte. Meint ihr, dass der badenden Dame ein solch einfacher Stoff gefällt. Ich vermute, dass sie lieber einen seidigeren Stoff an ihrem Körper haben will. Das Meer hat ihr zugesetzt und da sollte eine Frau doch nachdem die ein Bad, einen Mann und vielleicht noch etwas Wein genossen hat, einen kühlenden Stoff bekommen, der ihren Körper umgarnt und ihn nicht verhüllt. Sara strich mit der Hand über den Stoff und berührte ganz leicht mit ihrer Hüfte das Bein des Mannes. Vorsichtig drehte sie sich zu Giacomo, blickte ihn mit ihren grünen Augen an und lächelte.

Allerdings vermute ich, dass sie noch ein wenig Geduld haben muss, da ich mir sicher bin, dass ich ihr zuvor komme und ihr mir ein wenig von eurer Erfahrung zukommen lasst. Mit leicht zittrigen Händen glitt sie über seinen Oberschenkel und plötzlich bebte das Schiff, was dazu führte, dass Sara unsaft auf den Sessel stolperte.


RE: Vom Buch mit Inhalt - Mizzizzippi - 01.02.2012

Warum auch immer, aber der Kerl, der sich ganz sicher im Nebenraum befand, denn wir konnten seine Anwesenheit deutlich spüren, rührte sich einfach nicht. Zudem wurde das Badewasser allmählich frisch und unsere Haut schrumpelig. Sollte dieser regungslose Typ da nicht Käptn Barbossa sein, und wahrlich, der hätte dort nicht so lange verweilt, dann dürfte es unserem Befehl nach nur der Smutje selbst sein.

„Sag mal Genosse, willst Du dort Wurzeln schlagen? Ich habe Dich geschickt, um mir den Käptn dieses Schiffes zu holen. Und? Hat man Euch derweil die Zunge genommen? Oder ist Eure Visage so demoliert, das wir uns durch ihren Anblick übergeben müssten?“

Zitternd und langsam schlich in diesem Augenblick der Smutje herein und näherte sich schüchtern dem Piratenkapitän. Er hatte seine Aufgabe nicht erfüllt. Nicht erfüllen können. Doch wie sollte er dies plausibel erklären. Vorsichtig stammelte er einen Versuch heraus:

„Der Käptn………Mister………Der Käptn ist jetzt eine Frau…………noch ein Mädchen fast………und ein grosser Mann mit einer gezähmten Ratte……………..was soll ich tun………..unser Käptn ging von Bord…………….niemand hat ihn gesehen…………..“

Kurios was der Bursche da von sich gab. Sollte Barbossa tatsächlich sein eigenes Schiff verlassen haben? Warum? Etwa wegen uns? Fürwahr, das erschien plausibel, sofern auch der Rest des Berichts der Wahrheit entsprach. Barbossa hasste Frauen an Bord. Wie eigentlich jeder Pirat davon überzeugt war, dass eine Frau an Bord Unglück brachte. Und auf diesem Kahn hier gab es gleich mehrere von der Sorte. Einschließlich Rammel-Blondie.

Elegant setzen wir an, den Zuber mittels neu gewonnener Energie durch einen Sprung zu verlassen, als wir gleichzeitig durch das große Heckfenster ein uns folgendes Schiff erblickten, bemerkten, dass dies einen Gegenstand auf uns abfeuerte, und uns von diesem Manöver abgelenkt samt Zuber der Länge nach auf den Planken wiederfanden. Auf den Rücken gedreht lag unser Gesicht eingerahmt zwischen den Smutje-Füssen, dessen Augen wohl aufgrund unserer vollendeten Nacktheit an der rauchgeschwärzten Zimmerdecke klebten. Eine selten dämliche Perspektive, weshalb wir so nicht lange verweilten, sondern uns erhoben und den Smutje um ein Handtuch schickten.

Was war zu tun? Wer war dieses Mädchen und warum führte sie nun das Schiff? Barbossa würde doch einer Frau nicht freiwillig sein Schiff überlassen! Wenn nicht…………ja, wenn dann steckte eine fiese Strategie dahinter. Das Schiff war also im Prinzip führungslos und brauchte einen neuen Käptn. Also uns! Mit diesem Rattenbändiger würden wir schon fertig werden. Der hatte im Übrigen noch unsere Dolche. Jedenfalls vermuteten wir das. Im Grunde mussten wir nur die Mannschaft hinter uns bringen, was kein Problem sein sollte, um dann das Weibsvolk samt dem Pariser Lackaffen und dem Rattenfänger einzusperren und das Verfolgerschiff abzuhängen oder einen möglichen Angriff niederzuschlagen.

„Es gibt viel zu tun. Seid unser Freund - greift eine Waffe und folget uns!“

„Ähm Sir! Wollt Ihr Euch nicht erst etwas………anziehen!?

„Stimmt. Danke für den Hinweis. An Deck könnte es etwas kühl sein. Und wir wollen das Weibsvolk ja nicht unnötig nervös machen, wo wir gar keine Zeit für sie haben. Doch das übel riechende verschlissene Zeug sollten wir besser nicht nochmal ankleiden. Schaun wir doch lieber mal, was unser Freund Barbossa von seinen letzten Eroberungszügen so hat mitgehen lassen.“

So sprachen wir und öffneten erwartungsvoll die Kleiderkiste, die tatsächlich eine Fülle hochwertiger und nützlicher Utensilien enthielt, so dass wir uns vortrefflich neu gestalten konnten. Nun denn, auf ins Vergnügen!





RE: Vom Buch mit Inhalt - Aine - 03.02.2012

Ach Verdammt, wieso war sie bloß auf diesen Schiff? Sie könnte jetzt zu Haus im Wald in einer Hängematte liegen und sich vom faulem Waldsvolk bedienen lassen, aber nein, sie musste ja unbedingt auf Abenteuersuche gehen.

Aine biss die Zähne zusammen und starrte auf die Öllache, die sich langsam, aber sicher auf den Planken ausbreitete. Minsc hatte Recht, das verhieß nichts Gutes. Aber jetzt beidrehen und fortsegeln war nicht mehr möglich, jetzt musste eine schnelle Lösung her.

Ihr erster Blick fiel auf Minsc - der Hüne standt mit gespanntem Bogen und nacktem Oberkörper da, so gekleidet war er ihr keine Hilfe. Rasch sah sie sich nach ihren anderen Mannen um, aber deren Oberbekleidung starrte vor Dreck, ihre Hemden kamen eher einer Beleidigung gleich.

"Er will spielen, ja?" knurrte die Halbelfe halbleise vor sich hin. "Gut, das kann er haben. Aber als erstes brauchen wir einen Aufschub." Sie seufzte kurz auf. Anschließend legte sie ihren Bogen und ihren Köcher ab und zog sich dann mit einem Ruck ihr blankweißes Oberteil über den Kopf. Mit einem Blick zu Minsc, der jetztsagblosnichtsfalsches bedeutete, griff sie wieder den Bogen und knotete das Ende ihres Ärmels daran. Nocheinmal bedachte sie Minsc mit einem Blick, entschied dann aber, das es wohl besser wäre, selbst das Hemd zu schwingen und trat mit ihrer Behelfsfahne an die Reling.

"HEYHO!" rief sie mit heller Stimme. "SCHIFF IST UNTER NEUEM KOMMANDO!"

Aine senkte die Fahne. "Verdammich," murmelte sie. "Sollte mir der Kapitän dieses Seelenkahns noch einmal über den Weg laufen, häng ich ihn am höchsten Baum des Waldes auf."

Ungeachtet der Fahne und dessen, was sie bedeutete, richtete sich die Halbelfe an ihre Männer. "Glotzt nicht so" schnauzte sie die um sie Stehenden an. "Jeder nimmt sich die Waffe, mit der er am Besten umgehen kann, und versammelt sich an Deck, aber ein bisschen plötzlich. Diejenigen, die dafür zuständig sind, bereitet die Katapulte vor. Wir schwenken zwar die Fahne, aber wir wollen nicht unvorbereitet sein. Alles, was wir brauchen ist ein Zeitaufschub."

Sofort begann um sie herum ein Gewusel. Die einen griffen gleich nach ihrem Schwert und stellten sich längs der Reling auf. Es war, als würde das ganze Schiff aus seiner Lethargie erwachen und als wusste plötzlich jeder, was er zu tun hatte.

Zufrieden hob Aine wieder ihren Bogen mit dem Hemd. Na bitte, ging doch.


RE: Vom Buch mit Inhalt - Traumtaenzer - 03.02.2012

Der Steuermann konnte sich einen anerkennenden Pfiff gerade noch verkneifen, dessen Bedeutung hätte durchaus missverstanden werden können. An listenreichen Ideen scheint es ihr ja nicht zu mangeln, dachte er sich, sein Blick wanderte nach oben gen Ausguck- und er lief vor Wut rot an: "Du da oben. Es gibt nichts an Deck zu beglotzen, Du sollst das andere Schiff und die See im Auge behalten!!!"
Der Ausguck zuckte schuldbewusst zusammen, folgte dem Befehl, erstarrte kurz: "Die Ghost kreuzt unseren Kurs im Heck, nimmt Geschwindigkeit auf, unter vollen Segeln... BALLISTA...vom Wolf bedient... abgefeuert!"

In banger Erwartung fragte sich der Steuermann, der des Wolfs Fähigkeiten nur allzugut erinnerte, wen dieser Ballistapfeil nun durchbohren und blutige Überreste übers Deck verteilen oder ins Meer schleudern würde. Er schloss schicksalsergeben die Augen, riss diese aber verblüfft wieder auf, als er den Ruf des Ausgucks vernahm: "Steuermann, wir haben den Ballistapfeil im Heck stecken, da flattert etwas dran, sieht aus wie ein grosses Tuch..."
"Was für ein Tuch?" brüllte der Steuermann los. "Schwarz... weht im Wind... weisser Totenkopf ist darauf zu sehen" lautete die Antwort. "Was macht die Ghost?" "Mittlerweile in Lee, segelt mit höchster Geschwindigkeit von uns weg!"

Verblüffung machte sich im Gesicht des Steuermannes breit, er fragte sich, was dies denn nun zu bedeuten hatte, der Wolf auf der Flucht vor diesem... diesem... Mädchen? Das konnte nicht sein, eine böse Ahnung beschlich den Steuermann, er rief dem Ausguck zu: "Vergiss die Ghost, siehst Du andere Schiffe?"
Es dauerte nur einen kurzen Augenblick, bis sich der Ausguck mit Entsetzen in der Stimme meldete: "Drei Schiffe im Luv, nähern sich rasch... Kriegstriremen... haben grosse Katapulte... in spätestens fünf Minuten haben die uns in Schussweite für ihre Katapulte!" "Was für Schiffe?" brüllte der Steuermann, die Antwort kam umgehend: "Auf den Segeln prangt der römische Adler! Was glaubt Ihr wohl, wessen Schiffe das sind?"

Der Steuermann fluchte herzhaft, um dann Aine zuzurufen: "Ma'am, drei römische Kriegsgaleeeren nähern sich uns rasch, und an unserem Heck weht die Piratenfahne. Ich hoffe, Ihr habt noch ein paar Listen parat. Die Ghost muss diese Schiffe hinter sich her zu uns gelockt haben, solche Spielchen sehen dem Wolf ähnlich!"


RE: Vom Buch mit Inhalt - Mizzizzippi - 03.02.2012

Die Nachricht, das WIR uns an Bord befanden und somit das Schiff wieder einen echten Seemann als Käptn haben würde, verbreitete sich geschwind wie ein loderndes Feuer im Sturm unter der Mannschaft. Allein der Ausguck und der Steuermann bekamen nichts davon mit oder waren zu nah dran an dieser Person, diesem kleinen Mädchen das glaubte, Sie könne ein Piratenschiff führen. Keine Frage, WIR würden Sie samt Ihrem tuntigen Gefolge wegsperren und das Kommando an uns reissen. Schon stürmten wir entschlossen mit den Seemännern zur Brücke, als wir für einen Augenblick erschrocken inne hielten. Der Grund dafür war ein so heller Ton wie ihn selbst die grellste Pfeife eines Ausbildungsoffiziers nie und nimmer hervorbringen konnte. Der Ton stammte von IHR! Und es klangen auch noch Worte darin. Wir hörten: „"SCHIFF IST UNTER NEUEM KOMMANDO!"

Wohl wahr! Aber wir hatten doch noch gar nicht richtig angefangen? Stutzig machten wir einen kurzen Schritt rückwärts und deuteten den Männern an, inne zu halten. Deren Augen hafteten ohnehin bloß an den entblößten Stellen IHRES Körpers, während die Finger schon im Geiste alles an IHR begrappschten, was irgendwie rund geformt war. Umdisponieren! Plan B!! Spontan änderten wir unsere Pläne. Es war jetzt nicht die Zeit, das Schiff in unseren Besitz zu nehmen. Eine unserer typischen Handbewegungen genügte und den Jungs war klar, das Sie den Befehlen der kleinen Kapitänin folgen sollten. Jedenfalls solange wir das so wollten. Während meine Jungs umher wuselten wollten wir uns die junge Lady mal aus der Nähe ansehen. Frisch gebadet, rasiert und mit neuem Gewand würde Sie uns kaum als denjenigen erkennen, der noch vor kurzem gejagt wurde. Aber ihr Rattenfänger stand uns nah genug gegenüber, um uns vielleicht zu identifizieren. Doch dieses geringe Risiko nahmen wir gelassen auf uns, zumal der kleine weibliche Käptn uns nun brauchte, um eventuell etwas gegen die Bedrohung römischer Kriegsschiffe auszurichten. Sie würde wohl klug genug sein, dies zu erkennen.

So traten wir denn vor – drängten den vorwitzigen Steuermann hinter sein Steuer und grüßten die junge Lady freundlich lächelnd charmant, wie es so unsere Art war:
„Maám, stets zu Diensten Maám. Unser Name ist Jack Sparrow. Käääää…..Kännt sie uns schon? Vermutlich haben Sie schon von uns gehört. Also, die Besatzung hört auf unser….. ich wollte sagen auf Euer Kommando. Da dürfen Sie ganz sicher sein, solang wir das so wollen – also ich meine solang wir beide da zusammenhalten, nicht wahr. Haben Sie schon einen Plan, wie wir die ungebetenen Gäste wieder loswerden? Vielleicht sollte erstmal jemand diese dumme Piratenfahne entfernen. Denn wir sind doch keine Piraten, oder Männer? Nein, das sind wir nicht. Harmlose Kaufleute, die ab und an was tauschen. Gold gegen Leben oder so. Nein, das war jetzt ein Scherz.“

Breit grinsend beendeten wir unseren Vortrag und schauten aufs Meer hinaus, wo die römischen Schiffe schon bedrohlich nah waren. Na, das war jetzt keine meisterliche Präsentation, mussten wir uns selbst eingestehen, doch wir waren trotzdem stolz auf uns. Den Rest würde unser Charisma bewirken. Das hat bei den Weibern schon immer geholfen.