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Duell: LithRian vs Traumtaenzer
asil
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Oberbiest
*****
Stadtwache
Pax Imperialis
Ich leide nicht an Irrsinn, ich genieße jede Minute davon.

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Beitrag #1
Duell: LithRian vs Traumtaenzer
Gerade hatte asil es sich gemütlich gemacht, ihre Stiefel ausgezogen und ihre Beine auf einen gegenüber stehenden Stuhl gelegt, um sich von der Patrouille zu erholen, als schon die Türe aufgestossen wurde und ein ihr nicht unbekannter Elf hereinspazierte.
Mit hochgezogenen Augenbrauen hörte sie sein Begehr und ein breites Lachen zeichnete sich in ihrem Gesicht ab.
Na, das sollte was werden. Aber für nichts in der Welt würde sie sich dieses Duell entgehen lassen.
Da einer der Schiedsrichter wenig unparteiisch über dieses Duell entscheiden konnte, da er selber darin involviert war, musste ein Ersatz gefunden werden. Der Elf äusserte seinen Wunsch und asil besorgte die gewünschte Person ohne Umschweife.
Und nun sassen die Schiedsrichter auf ihrer Bank. Ecthelion in der Mitte, umrahmt von den beiden Biestern Nycone und asil. Sein Gesicht sah etwas zerknirscht aus, was asil ein spöttisches Grinsen auf ihr Gesicht zauberte.
Aber nun wurde es Zeit, die Zuschauer wurden schon unruhig. Und so erhob asil sich und rief laut, so das es bis in die letzte Reihe des Kolosseums zu hören war:
"Mit Spannung erwartet darf ich es nun endlich verkündigen: Am heutigen Tage und zu dieser Stunde werden sich zwei Persönlichkeiten die Waffen um die Ohren hauen, wie es ganz Rom zuvor noch nie gesehen hat!
Zu meiner Linken, LithRian, der gefürchtetste Elf der Stadt. Unerbittliche mit seinen scharfen Worten!
Ob er seine Waffe ebenso nutzen kann wie sein Mundwerk?!

Zu meiner Rechten Traumtänzer!
Der zwar weniger wortgewandte Bauer aus den tiefen Wäldern Roms, doch dafür unerbittlich, was seine Sauberkeit betrifft. Wer fürchtet ihn nicht, seinen Besen?!
Doch wollen wir hoffen, das er hier in die Arena etwas anderes mitgebracht hat als den Besen!

Aber nun genug der Worte! Wir wollen Taten sprechen sehen!!
Lasset die Spiele beginnen!!"


Mit einem lauten Auflachen gab sie das Zeichen zum Beginn des Duells und setzte sich zurück auf die Bank.
[Bild: 99406b20f47226c138be3f8462bd84800.319213..._girls.gif]

Der Teufel lehrt die Frauen, was sie sind, oder vielmehr:
sie lehren es dem Teufel, falls er es noch nicht wissen sollte.
13.12.2004, 20:54
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Beitrag #2
 
"Nun sollte es also soweit sein" dachte der Elf während er in einem kleinen Raum im Kolloseum auf den Beginn "seines" Duelles wartete.

Da noch einige Zeit vergehen würde bis sich selbst die letzten Reihen gefüllt haben werden und die Schiedsrichter ihre Plätze eingenommen haben erwog LithRian die Tatsache, dass er noch an seinen Waffen feilen konnte.

Er nahm ein kleines Messer, aus der intakten Tasche seiner Robe, und griff nach einer Kartoffel.

Stolz das Loch in der rechten Tasche nicht vergessen zu haben machte die Gestalt sich daran einige Elfenrunen in die Kartoffel einzuschnitzen. Langsam fuhr das Messer in die Kartoffel um die seltsamen Linien der Elbenrunen in die Kartoffel einzuweben.

Einem fremden Beobachter währen die Handgriffe des Elfen tatsächlich mehr einer Weberei den der Schnitzerei gleich gekommen, doch Lith konnte keine Gedanken an diese Tatsache verschwenden.

Nach einiger Zeit hatte er es geschafft das Symbol für "Treffsicherheit" in die größte Kartoffel, die er auserwähnt hatte seine finale Waffe zu sein, einzuweben.

Langsam hörte er schon wie die dumpfen Stimmen der Zuschauer in seinen Raum drangen und just in diesem Moment öffnete sich die Tür und ein Knecht trat in das Gemach des Gladiators.

"Hoher Herr" begann der Knecht "die Zeit ist gekommen eure Rüstung anzulegen!"

Nachdem der Satz vollendet war und der junge Mann (von Lith auf ca. 25 Jahre geschätzt) damit begann eine antike Ritterrüstung vorzubereiten wurden die Augen des Hexenmeisters größer als ein Apfel.

"Ranziger Engerling!" entfuhr es dem Elfen "weisst du was du mit dieser Rüstung meiner Haut antun würdest?"

Wehement und bestimmt deutet LithRian auf seine feine Elfenhaut und schaute dem Jungen ins Gesicht.

Nichts desto trotz kam ein zweiter Helfer in den Raum und Griff nach den Stiefeln der Rüstung. Feinste Schuhe aus Platten geschmiedet bewegten sich, getragen von einem Knecht, auf den Elfen zu.

Panik war in seinen Augen zu erkennen.

"Stell es hin warziger Engerling" drohte Lith mit wimmerlicher Stimme "meine Arme Haut, fass sie doch mal an um zu fühlen welchen Schaden du anrichten wirst!"

Nach genauerer Betrachtung der Hände seiner "Helfer" wurde ihm sein Fehler bewusst. Er musste hier raus, schnell, flink, ohne viel Aufsehen.

Vielleicht wurden die Knechte von dem Bauern bestochen?

"Egal was er euch bietet, ihr erhalten von mir einen Sack Kartoffeln mehr, nur verschont mich.... mit eure Rüstung, mit eurer Hilfe... mit eurem Anblick".

Kalte Furcht sprach aus dem Gesicht des Hexenmeister, tiefer Schmerz bei dem Gedanken dass seine Haut blanken Stahl berühren würde.

Was denkten die eigentlich wer er war? Irgendein dahergelaufener Zwerg?

Prüfend schnüffelte der Elf an seinen Achseln.

Nein, für eine Zwerg oder Ork würden sie ihn nicht halten.

Die einzige erreichbare Waffe, seine Rettung, ein Besen (vielleicht ein weiterer Hinweis auf die Verschwörung des Bauern?). Bevor er den Gedankengang beendete ergriff er den Feger und schleuderte ihn auf den Jungen der ihm am nächsten stand.

Dank seiner Treffsicherheit verfehlte der Besen sein Ziel nur um einige Milimeter (Unbeteiligte Zuschauer in Form des zweiten Knechtes berichteten später von "mehreren Metern", "falsche Richtung", "ungeschickt wie ein Affe", auf weitere Zitate muss der Autor aufgrund eines kaiserlichen Urteils und der damit verbundenen Unterlassungsklage von LithRian verzichten).

Nun denn, diese Aktion trug auf jeden Fall dazu bei, dass der Elf seine Ruhe hatte und sich selbst kleiden konnte.

Ein Griff zu seiner braunen Lederhose, ein weiterer zu einem leichten Wams sorgten dafür das der Elf nicht mehr nackt mitten im Raum stand.
"Nackt" dachte Lith "Obwohl ich eben noch das Messer aus meiner Robe...."

"MEINE ROBE" ächtzte er auf als er bemerkte, dass diese sich (wohl im Rahmen seines meisterlich akrobatischen Wurfaktes) in der Ritze der Mauer verfangen hatte.

Ein düsteres Zeichen... "Verschwörung des Bauern" glomm der Gedanke erneut auf. Da der Hexenmeister keine Zeit für solche Vermutungen hatte uns sich voll auf das Duell konzentrieren wollte verschob er diese Idee in ein Hintertürchen seines Verstandes und beschloss später noch einmal darauf zurückzukommen.

Gepackt in den braunen Wams und die Lederhose fehlten eigentlich nur noch zwei winzige Details.
Nach kurzer Suche (in diesem Fall der Untersuchung seiner Füße) stellte der Elf fest, dass seine Schuhe nahe dem Stuhl standen auf dem er eben noch die "Waffen" bearbeitete.

Feinst Stulpenschuhe mit einer Einlage. Natürlich war er mit 184 Centimeter nicht der kleinste Mensch der Welt, aber Käseeinlagen im Sommer können eine gefährliche Waffe für den Gegner sein.

Zwei kleinere Baumwollstreifen in den Nasenlöchern verhinderten die Ohnmacht des Trägers der "muffligen Läufer des Todes" (wie sie oft gerne von Lith genannt wurden).

Das letzte Detail, seine Geheimwaffe für psychologische Kriegsführung, eine Kopfbedenkung des Grauens, dazu bestimmt seine Gegner in Furcht zu hüllen und Angst in ihr Herz zu treiben.

Die Hand fuhr langsam zu dem Helm, die Finger umschlossen den Rand und....


....


Indess in der Arena, die Schiedsrichter und Zuschauer hatten ihre Plätze eingenommen und Asil hatte die Begegnung verkündet, die Pforten zur Arena öffneten sich und LithRian schritt heraus.

Bei genauer Überlegung konnte von Schreiten keine Sprache sein, bedekt mit einer pinknen Narrenkappe an deren fünf Zipfel kleine Glöckchen verbunden waren betrat LithRian die Arena... rückwärts.... gebeugt.... einen Kartoffelsack hinter sich her ziehend.

Ein verzerrtes Bild.

Als er die Mitte der Arena erreichte ließ er den Sack nieder während die ersten Schweißperlen ihren unaufhaltsamen Weg zum Arenaboden begannen. Klebrig legte sich das Haar des Elfen an seine Wagen und seine Augen erfassten die kristallenen Perlen auf ihrem beschwerlichen wegen Richtung Boden, angezogen von Gaia. Bevor Lith seinen Kopf hob erreichte die erste Schweißperle den Boden und färbte den Sand dunkel.

Nun stand er da, Angesicht zu Angesicht mit den Schiedsrichtern.

Zur Begrüßung hob er beide Arme und wirbelte Sie durch die Luft während er auf einem Bein um den Kartoffelsack hüpfte.

Mit einem leicht debilen Grinsen und immer noch wirbelnden Haaren begrüßte er die Schiedsrichter und warf eine Kusshand in Richtung Ihrer Loge, "Ja" so dachte er "wahre Liebe gibt es nur unter Elfen".

Nach der offiziellen Begrüßung griff er in den Sack mit den Erdfrüchten und wog den ersten Erdapfel in seiner Hand.

"Ein Begrüßungsgeschenk an meine Fans"

Durchzogen von dieser Idee visierte er die hinteren Ränge der Zuschauer an um die Kartoffel einer etwas älteren Frau zuzuwerfen.

Der Prozeß des Wurfes aus Sicht des Elfen war etwas verwirrend.

Seine Muskeln spannten sich an, Unter- und Oberarm ergaben einen 90° Winkel und langsam setzte die Kraft und Bewegung der Kartoffel ein.

Jetzt ging alles Schlag auf Schlag. Das Ziel seinens Begrüßungsgeschenkes fest im Auge bewegte die Kartoffel sich in Richtung der älteren Dame.

Unter stärkster Konzentration hatte der Elf sich vorbereitet und es sah tatsächlich so aus als würde die Kartoffel am erwünschten Punkt ankommen. Die Zeit verging und es kam LithRian so vor als wäre noch keine Sekunde vergangen, die Kartoffel immernoch in Bewegungsrichtung mit der "Zielperson".

Den anderen Beteiligten schien aufgefallen zu sein, dass wirklich noch keine Sekunde vergangen war, doch dann passierte das Unscheinbare!

Die Kartoffel verliß ihre Bahn in eine komplett andere Richtung!
Auslöser dieses Ereignisses war nartürlich der Elf, der just im Moment der Richtungsänderung den Erdapfel erst losließ.

Mit einem leichten platschen traf die Kartoffel über der Schiedsrichtertribühne ein und fiel Nycone vor die Füße.

Das Blut schoss in LithRian´s Kopf, vorteilhaft für die Zuschauer, da er plötzlich sehr gut zu sehen war.

Mit einem verlegenen Lächeln und einem winken in Richtung der Richterloge wurde die Sache abgetan.

Sich auf seinen Allerwertesten plumsend lassen hockte er nun da und wartete auf seinen Konkurrenten, den Verschwörer, den Verwirrten, den Bauern....
14.12.2004, 16:38
Traumtaenzer
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Beitrag #3
 
Für den jungen traumtanzenden Bauern war es sein erster Auftritt in der Arena, er hoffte, dass sein Vorfahr ihm in dessen Büchlein zur Durchführung von Duellen reichhaltige Ratschläge hinterlassen hatte. Mit jeder Seite, die er überflog, sank seine Hoffnung in Begleitung seines Herzens und Mut immer mehr gen bodenlose Tiefen, denn ausser Schattentänzer und meine Wenigkeit- waren zu jeder Schandtat bereit. Gemeinsam zwangen wir die Muse der Poesie- erbarmungslos immer mehr in die Knie konnte er nichts finden, und diese Aussage erhellte das Dunkel seines Geistes mitnichten.

Sein Versuch, Kriegerin Babes Ratschläge für das bevorstehende Duell einzuholen, ward ebenfalls kein zufriedenstellender Erfolg zuteil, diese bekam auf seine Fragen hin nicht nur einen Hustenanfall, und sicherlich war das Schwingen ihres berüchtigten Schwertes gen Bauern nur ein unbeabsichtigter Reflex. Immerhin gelang dem Bauern ein rascher Ortswechsel im Herzschlag eines Augenblickes, sodass nur einige Haare seiner schon sehr schütteren Haarpracht durch die Luft segelten und Babe noch Niesanfälle bescherten...

Ebenso erfolglos war des Bauern Versuch, Antworten auf Fragen nach der idealen Rüstung oder gar Waffen zu erhalten. Die Rüstungsschmiedin der Wälder Silva Romaes riet ihm lächelnd, auf das Brett vor seinem Kopfe zu vertrauen, des Waffenschmieds Gesicht lief rot und desssen Muskeln schwollen bedrohlich an beim Anblick des Traumtaenzers- gut, dass dieser in seiner Schiedehöhle angekettet war. Allerlings liess das bedrohliche Knirschen der Ketten es dem Bauern ratsam erscheinen, einen weiteren raschen Ortswechsel nicht nur in Erwägung zu ziehen, sondern diesen auch durchzuführen. Seiner Ausdauer schadeten diese Übungen ganz sicher nicht...

Nun stand er vor dem Tore in das geheiligte Innere des Kolosseums, hinter ihm warteten seine beiden Ochsen mit dem Ochsenkarren, beladen mit sämtlichen Utensilien seines Vorgängers, die dieser ihm hinterlassen hatte, an dem Strick hinter dem Ochsenkarren zerrte der Maulesel, auf dessen Rücken lag der Hund, auf dessen Körper ruhte die Katze, auf deren Nasenspitze balancierte die Maus...

Der junge Bauer wollte an das Tor klopfen, wurde aber vollkommen überrascht, als dieses sich zuvorkommend öffnete, und fiel in das Innere. Benommen blinzelte er zu einer vierschrötigen Gestalt empor, die allem Anschein nach durchaus in der Lage wäre, jeden seiner Ochsen mit einer Hand gleichzeitig in die Luft zu stemmen. Der hünenhafte Gladiator musterte den Traumtaenzer kurz, die beiden Ochsen länger- und leckte sich die Lippen, bevor dessen Worte des Bauern Ohren erreichten: "Ochsenviertelchen sind zur Küche zu bringen, Bürschchen..."
Hastigst bemühte sich der Bauer darum, diesen Irrrtum sofort aus des Hünen Magen zu schaffen, und reichte diesem den Zettel mit der Herausforderung, die Lith'Rhian ihm am Schwarzen Brett hinterlassen hatte. Der Hüne bewegte beim Lesen die Lippen, blickte verblüfft auf den Traumtaenzer hinunter- und las laut vor: "Hiermit wird im Namen des Imperators versichert, dass entgegen allen Anscheines und gesunden Menschenverstandes der Inhaber dieses Zettels, sofern er sich als Traumtaenzer mit Namen vorstellt- niemand käme freiwillig auf die Idee, sich für diesen auszugeben- wirklich und wahrhaftig Mitglied der Stadtwache ist!!!" Da war dem Bauern wohl das falsche Schriftstück in die zitternden Hände gelangt...

Ob des sardonischen Lächelns des Hünen wuchs in dem Traumtaenzer Unbehagen als kleines Flämmchen, das sich angesichts des Hünen lauter Worte "Hey Jungs, kommt mal her, ich habe hier einen Stadtwächter, mit dem wir ein bisschen spielen können!" zu einem lodernden Waldbrand entwickelte, da sich zum ersten Hünen zahlreiche Gestalten auf den Zuruf hin gesellten, deren Schatten auf den Bauern ungemütlich bedrohlich wirkten. Hastigst brabbelte der Bauer los "asil erwartet mich in der Arena, und Kriegerin Babe..." ...verwünscht wohl den Tag, als sie mir die Duellarena zeigte wäre das Ende seiner Worte gewesen, doch er verstummte verblüfft mitten im Satze, als ihm die Gestalten freundlich und sanft auf die Füsse halfen- deren Lächeln wirkte immer noch sardonisch, aber der Rest des Gesichtsausdrucks wollte wohl nichts mehr damit zu tun haben- offensichtlich hatte die Nennung dieser beiden Namen eine gewisse Veränderung im Verhalten der Gladiatoren zur Folge...

Die auf einmal freundlich wirkenden Herren trugen sogar den Ochsenkarren samt Ochsen und weiterer Anhängsel in das Innere und boten ihm Wein, Rüstungen und Waffen an, er bräuchte nur zu wählen. Der Bauer lehnte dankend ab, gerüstet sei er schon. Skeptische Blicke musterten des Traumtaenzers Gewandung, die ein offensichtlich wahnsinniger Schneider aus Kartoffelsäcken zusammengenäht hatte. Der Bauer versicherte ihnen, in Rom besitze nur einer das Monopol für Kartoffelsäcke, und sie wüssten doch ganz sicher, dass ein Monopol nur schwer zu zerschlagen sei, oder? Der Blick der Anwesenden wanderte weiter zum breitkrempigen Strohhut, den eine Fasanenfeder zierte, und fragend zurück zum Bauern, der ihnen unaufgefordert die Erklärung zuteil werden liesse, Stroh dämpfe jeden Schlag, während die Feder mächtiger sei als jedwed Schwert...

Neugierig versammelten sich die Anwesenden um des Bauern Waffenarsenal, auch hier war der Traumtaenzer um erläuternde Worte nicht verlegen. Den Kampfstab habe am oberen Ende noch eine Schlinge, da könne er wenigstens die beiden Enden unterscheiden, und den auch noch als Schleuder verwenden. Ein freundlich kleiner Junge, etwas redselig, erst recht im Erzählen fantastischer Geschichten und sehr hilfsbereit beim Auffinden von Gegenständen, die Leichtsinnige so oft verlegen und verlieren, habe ihm diesen Stab verehrt. Die Keule? Ahhhh... diese dient der psyko... pschi... also der besonderen Art der Duellführung, liebevolles Tätscheln reicht da vollkommen aus, um maximale Wirkung zu erzielen. Der Kettengliederstab? Ein altes Erbstück- er brauche es nur zu schwingen, und schon sei er sicher in einen solchen Gordischen Knoten verstrickt, dass kein Schwert in der Lage sein wird, diesen zu zerschlagen. Und der Besen? Nun, in einer sandigen und staubigen Arena ist ein Besen ganz sicher sinnvoll, oder?

Die Anwesenden schienen sich Blicke zuzuwerfen, die der Bauer nicht gänzlich zu deuten vermochte. Mit einem freundlichen Nicken verkündete er, dass er sie nicht länger aufhalten und seinen Gegner nicht länger warten lassen wolle, und begab sich auf den Weg in die Arena... mit Verblüffung blickte er sich um, als er die Tür hinter sich zuzog- war es denn schon so spät geworden? Finstre Nacht umgab ihn, er konnte nicht mal mehr die Hand vor den Augen sehen, was um der Götter Willen... seine Ohren vernahmen allerdings die Worte "Kann jemand den... den Glad... also den Duellanten aus der Besenkammer holen- und ihm den Weg in die Arena zeigen?"

Sonnenlicht begrüsste den traumtanzenden Bauern, als er mit hochroten Ohren und angestrengtem Schnaufen die Arena letztendlich betrat. Hinter sich her zog er eine Konstruktion, die mangels eindeutiger Worte sich am besten als hohler, ca. ein Meter hoher Baumstamm mit Handgriff, der sich quietschend auf Rädern fortbewegen kann und mit allerlei undefinierbaren Inhalt gefüllt zu sein scheint beschreiben lässt. Zumindestens war erkennbar, dass aus diesem ein Kampfstab, ein Besen und ein Stock herausragte, den Thorwaler und alle mit leidvoller Erfahrung als Immanschläger erkannt hätten. Quälend langsam und mit ersichtlicher Anstrengung bewegte der Bauer seine Last gen Arenamittelpunkt, wobei er des öfteren ein kleines Päuschen einlegte, um sich den Schweiss von der Stirn zu tupfen, der trotz seines Strohhutes auf dieser eine Vollversammlung einberufen hatte. Mit einem entschuldigenden Achselzucken wandte der Bauer sich an die Zuschauermenge und rief "Ihr müsst entschuldigen, meine Waffen sind ein wenig schüchtern, sie weilen zum ersten Male in der Arena und haben panische Ängste beim ersten Auftritt, sie wehren sich halt mit Händen und Füssen..."

Der Bauer liess das Wägelchen stehen und wandte sich der Schiedsrichterempore zu, um seine Stimme zu erheben:

"Seid gegrüsst, Edles Schiedsgericht,
Euch widme ich dies' zauberhaft' Gedicht"

Mit einer schwungvollen Bewegung riss er sich den Strohhut vom Kopf und verbeugte sich tief vor dem versammelten Triumvirat der Schiedsrichter, dem Duo Infernale samt elfenhaftem Anhang, so tief, dass seine Nase fast den Boden berührte- als plötzlich ein scharfer Schmerz seinen Rücken plagte und sich vehement ausbreitete... hastigst fuhr des Bauern nun gequält wirkende Stimme fort

"Unverhofft kommt überraschend' Wende
Das Gedicht gar' schnell zu einem Ende
Bedauerlich fürwahr dieser Entschluss
Aber mich plagt ein furchtbar Hexenschuss!"


Die Augen des Bauern rollten wie wild in den Höhlen, sonst vermochte er nicht mehr viel zu bewegen. Es war nicht das erste Mal, und er wappnete sich- selbst ist der Bauer!- für die oft mit Erfolg praktizierten Behandlungsmethode, die leider mit gewissen Nebenwirkungen verbunden war... und stiess daher als erstes einen schrillen Pfiff aus...
Mit zuckenden Ohren betrat des Bauern Maulesel die Arena. So störrisch, wie dieser auch immer reagieren mochte, dieser erbetenen Hilfeleistung hatte sich der Maulesel noch niemals verweigert. Der Bauer ahnte mehr, als er es sehen konnte, dass sich der Maulesel näherte, seinem verlängerten Rückgrat das Hinterteil zukehrte- Mass nahm und mit den Hinterhufen auskeilte...

Mit Wucht trafen Hufe auf Backen, mit einem durchdringenden Schrei segelte der Traumtaenzer durch die Lüfte und landete im Staub. Rasch erhob sich der Bauer, sein Rücken war wieder beweglich, den Göttern und dem Maulesel sei Dank. Während sein Medicus die Arena wieder verliess, wandte sich der Traumtaenzer seinem Gegner zu "Seid gegrüsst, werter Lith, und verzeiht, dass ich mich nicht zu Euch setze, denn Sitzen ist im Moment etwas, was ich unbedingt vermeiden möchte. Ihr wirkt irgendwie ein wenig bedrückt, mir scheint, Euch fehlt ein wenig Aufmunterung?"

Der Traumtaenzer wandte sich stirnrunzend an die Zuschauer und rief "Lasst uns gemeinsamen meines Gegners Niedergeschlagenheit vertreiben, denn er soll nach dem Duelle und nicht davor dieser huldigen. Wenn die weiblichen Zuschauer so nett wären, den edlen Elfen anzufeuern? Mit einem möglichst hohen und bezaubernden

"Komm, Elflein, komm..."
"Bitte einmal eine Proberunde... ja, aus-ge-zeichnet, wunderbar, und nun zu den männlichen Zuschauern, bitte möglichst tief und verachtungsvoll... ähm... hochachtungsvoll"

"Komm, Weich(elf)ei, komm..."
"Bitte auch hier einmal testweise... herr-lich, und nun alle zusammen, die Damen zuerst, gefolgt von den Herren... ja, das ist es, zau-ber-haft, nicht nachlassen..."

Der Traumtaenzer wandte sich mit einem freundlichen Lächeln seinem Gegner zu, der ein Dutzend Schritte von ihm entfernt im Sande sass, und winkte diesen mit dem rechten Zeigefinger einladend und lockend zu "Hört Ihr es? Dann kommt zu mir, werter Lith... Kommt ruhig näher...Kommt!"
16.12.2004, 18:55
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Beitrag #4
 
Verwirrt, schockiert, da war er nun, mitten in der Arena, allein....
...zumindest wenn man die Schiedsrichter, Zuschauer, seinen Gegner und dessen wunderlichen grauen Gefährten außer Acht lies... ja und die Wächter, die Leibeigenen, die Knechte, im Endeffekt also fast allein.

Er hatte lange Zeit und mit großem Interesse des Bauern Gebaren beobachtet, doch als dieser, unter Zuhilfenahme seines grauen Freundes, durch die Luft flog machte der Elf ein verwunderliches Gesicht.

Von wahrlich großem Geschick war der Flug seines Gegners und noch geschickter seine Landung.

Verwirrt und in Gedanken versunken, so eine Beschreibung des Elfen´s Zustandes, überrascht von Traumi und seltsam angetan von seinen Aufmunterungsversuchen schwang Lith sich auf seine Beine um stürmisch auf den Bauern zuzurennen.

Viele hätten jetzt ein jähres Ende des Ansturmes erwartet, doch der Elf, ca. 1 Meter von seinem Gegner entfernt, setzte zum Sprung an und fiel in des Bauern Arme.

In einer herzlichen Umarmung versunken, die Glocken der Narrenkappe leutend fühlte der Elf sich doch gleich viel wohler.

Am Ende der Szenerie trat er ein Schritt zurück und blickte den Bauern vorwurfsvoll an

"Warum nennen die Zuschauer Ecthelion den ein Weichelflein? Was haben Sie gegen ihn?"

In Flüsterton verfallend murmelte er weiter in der Hoffnung das seine Worte die Ohren des Opponenten erreichten.

"Und hast du die Frauen auf der Schiedsrichtertribüne gesehen?" fragte er verschwörerisch "Ich hab gehört Sie mögen starke Gladiatoren, vielleicht gehen sie am Abend ein kleines Met´schen oder zwei mit uns trinken?"

Mit einem, erneuten, debilen Lächeln blickte er gen Schiedsrichterloge seine linke Hand winkend erhoben.

Just ein Moment später griff der Elf in seine Lederhose und zog einen kleinen Fetzen Pergament, durchzogen von einem seltsamen Muster hervor.

Akribisch genau auf dem Arenaboden platziert (währenddessen entschuldigte der Elf sich mehrmals bei Gaia) und mit einigen Steinen versehen blickte Lith glücklich auf und starrte den Bauern an "Eine Partie Kolloseums-Halma bis unsere Gegner eintreffen?" erklang die an den Bauern gerichtete Frage der verwirrten Elbengestalt.

Es schien schon wieder an der Zeit zu sein, seine Kunst in einem Hallmaduell unter beweis zu stellen während sein Duellpartner (so zumindest die Gedanken des Elfen, Böses dem, der Böses ahnt) mit ihm auf das Gegnerduo wartete.

Mit leicht eingeknickten Beinen sank der Elf zu Boden (während der bekannten Entschuldigung Richtung Gaia) und betrachtet das Pergament auf dem das Hallmaspiel stattfinden sollte.

Er suchte nur noch schnell einige Steinchen aus die als Spielfiguren dienen sollten ehe er wieder zu dem Bauern schaute

"Soll vielleicht dein Maultier für dich spielen oder kommst du endlich her, mir ist langweilig, die Leute stören mich und Asil grinst immer so lüsternd, ich habe Angst, leiste mir Gesellschaft. Abgesehen davon wird meine Haut immer so schnell trocken, du hast nich ein wenig Melkfett dabei?"

Sabbernd freute sich Lith bereits auf das Duell, wer wohl ihre Gegner waren? Und wer war eigentlich sein Duellpartner?

Die Sonne hatte schon seltsame Auswirkungen auf das Gemüt der Elben zu haben.
16.12.2004, 20:03
Traumtaenzer
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Beitrag #5
 
Mit leuchtenten Augen und wild rudernden Händen dirigierte der traumtanzende Bauer den Choral des Publikums. Endlich hatte er seine wahre Bestimmung gefunden, die ihm immer wieder entwischt war. In seinem Inneren meldete sich zunehmend Irritation, denn im Klang des Gesanges vermeinte er einen zunehmenden Trommelwirbel zu vernehmen, der sich immer mehr einem Finale Furioso zu nähern schien. Was war denn das? Mühsam versuchte er die Quelle des Trommelns zu lokalisieren und erkannte diese als seine Gedanken, die ihn auf etwas Wesentliches aufmerksam machen wollten, das sich am Rande seines Wahrnehmungsvermögens abzuspielen schien, aber immer näher kam, sehr schnell glöckchenklingelnd näher...

Des Bauern Augen traten fast aus den Höhlen, als sie ihm den näherstürmenden Elben zeigten- er hatte Lith vollkommen vergesssen. Hastigst versuchte er noch nach einer Waffe aus seinem Wägelchen zu angeln, doch seine begeistert dirigierenden Hände verweigerten den Gehorsam, während seinem Mund noch ein "Argl... entschlüpfte und er sein letztes Stündlein gekommen sah...

Der Ansturm seines Gegners gipfelte in einem gewaltigem Sprung, und reflexartig streckte der Bauer die Arme abwehrend aus, nur um mit grösster Verblüffung feststellen zu müssen, dass er Lith'Rhian auf einmal glöckchenbimmelnd in seinen Armen hielt. Dieser trat rasch einen Schritt zurück, und der Traumtaenzer wollte diesen schon aufklären, dass die Zuschauer mitnichten Ecthelion, sondern ihn anfeuerten, aber da redete Lith einfach weiter. Verzweifelt versuchte der Bauer gleichzeitig seine drei Gedanken zu sortieren, den Worten des Elfen zu folgen und dessen Handlungen nachzuvollziehen- und hisste innerlich ein weisse Fahne...

Als der Knoten in der Zunge des Traumtaenzers gelöst war- im Gegensatz zu dem Gordischen Knoten seiner Gedanken- versuchte er wenigsten ansatzweise, seinem Gegner zu antworten "Frauen? Schiedsrichtertribüne?? Diese beiden mögen starke Gladiatoren??? Oh nein, nein, nein, ich bin schwach und klein... äh... wer ist Halma? Gegner fehlen, die uns beide quälen...Wie, Was, Wo, Weshalb?"

Seine Augen versuchten, das Pergament zu fixieren, mit dem der Elb rumhantierte, während in seinem Kopf immer lauter ein Bienenschwarm herumsummte. Als Lith sich in die Hocke zu begeben schien, folgte der Bauer instinktiv dieser Bewegung, setzte sich auf seinen Hosenboden- und sprang mit einem schrillen Urschrei schmerzgeplagt wie von der Tarantel gestochen wieder in der Höhe, da sich die von des Maulesel Hufen getroffene Backen vehement meldeten...

Des Bauern Gedanken machten ihn darauf aufmerksam, dass es an der Zeit wäre, die Initiative wieder an sich zu reissen, die er an seinen Gegner... Moment... der hatte behauptet, er würde auf die Gegner warten, die Gegner seines Gegners wären also seine Freunde, oder? Aber wenn sie wirklich Gegner wären, müsste sein Gegner sein Freund sein... des Bauern Gedanken hissten erneut die weisse Fahne, sein Kleinhirn beschloss, das Szepter zu schwingen und erteilte der Zunge des Bauern Anweisungen, die sich unverzüglich in Bewegung setzte...

"Werter Herr Lith, dieser Fetzen Papier samt aller Steinchen ist eine Beleidigung meiner geistigen Fähigkeiten, da weit über meinem Niveau, und ausserhalb meiner grobmotorischen Möglichkeiten, da ich diese winzigen Figürchen nicht imstande bin, zu bewegen. Sofern Ihr unter Melkfett Kuhmilch versteht, kann ich leider nicht damit dienen, doch eine gewisse Inspiration sagt mir, dass Handlungen, die Transpiration bewirken, einem Austrocknen Eures zarten Teints wirkungsvoll vorbeugen könnten..."

Mit einem sardonischen Grinsen griff der Bauer in seinen Transportbehälter und fischte den Stab heraus, dessen Glieder in Ketten gelegt waren, und schwang diesen probeweise, dann fuhr er fort: "Ich werde Euch dies demonstrieren. Mit schwungvoller Bewegung drehe man sich mehrmals im Kreise, ohne diesen zu verlassen, Transpiration wird sich unverzüglich einstellen. Nach mehreren derartiger Umdrehungen, die immer schneller werden, aber bevor man vor Schwindel den Boden seine Verehrung zollt, lasse man diesen Kettengliederstab los, und er wird durch die Lüfte enteilen. Die Entfernung, die dieser zurücklegt, bevor er auf dem Boden aufschlägt, gilt es in Schrittlängen auszumessen. Mal sehen, wer von uns beiden weiter werfen kann. Ausmessen wird das sicherlich äusserst gerne Ecthelion, mir deucht, das Privileg lässt er sich nicht nehmen, selbst wenn er dazu kurzfristig seine beiden bezaubernden Begleiterinnen zur Rechten und zur Linken sich selbst überlassen müsste. Ich werde Euch dies einmal kurz demonstrieren!"

Fest stemmte der Bauer seine Füsse in den Boden, den Kettengliederstab mit beiden Händen umklammernd. Schwungvoll begann er sich zu drehen, schneller und immer schneller, Arena und Publikum gleichermassen verschwammen in seiner Wahrnehmung zu undeutlichen Schemen, während Schwindel sich auf seinen grossen Auftritt vorbereitete. Die Transpiration meldete sich in äusserst zufriedenstellender Weise, und bevor der Kettengliederstab seinen schweissfeuchten Händen entgleiten konnte, riss der Bauer beide Arme nach oben, liess die Waffe fliegen und tanzte, auf der Suche nach Gleichgewicht, auf einem Bein herum, während er versuchte, dem Flug der Waffe zu folgen...

Junge, Junge... waren des Traumtaenzers erste Gedanken ich habe mich selbst übertroffen, ich kann sie nicht mal mehr sehen, das wird ein neuer Rekord, das kann der Elb nie im Leben übertreffen.... Seine Ohren zuckten, da er ein Pfeifen zu vernehmen glaubte- und war da nicht ein Schatten, ein nur winziger, zu sehen, der sich rasch zu nähern schien? Eine Inspiration gesellte sich zur Transpiration des Bauern, er legte den Kopf in den Nacken, schaute nach oben... und warf sich mit einem entsetztem Schrei zur Seite, da der Kettengliederstab senkrecht von oben auf ihn zuzueilen schien. Während seines Ausweichmanövers fragte er sich bloss, ob Lith' Rhian, der dicht bei ihm weilte, auch noch reagieren konnte- oder dieser Kettengliederstab dessen Ideenreichtum durch einen mehr als leichten Schlag auf den Hinterkopf noch weitere Anregungen bescheren würde...
20.12.2004, 00:48
Anonymous

Gast

 
Beitrag #6
 
Dunkelheit... Ja, Dunkelheit war das richtige Wort, zutreffendst die Welt um den Elb herum beschreibend, doch warum?

Noch vor kurzer Zeit verweilte er am Boden, besorgt um seine Gegnerwahl, gepeinigt von dem Gedanken gegen den Bauern im Halma zu verlieren und sich fragend nach dem Sinn des Lebens erörternd in seine Welt zurückziehend und dann....

Dann schienen sich die Ereignisse, wahrlich seltsam gepaarte illustrationen des Bauern mit dem choralen Klang der Gäste und den seltsam wirren Ideen in seinem Kopf, zu überschlagen.

Seltsam...

Von vorne: Seine Gedanken ordnend zu der Beule an seinem Schädel greifend ließ Lith die Harmonie des Geschehenen revue passieren...

Der Bauer wollte keine Runde dieses simplen Spiels unter dem Vorwand der geringen Feinmotorik, pah, Ausreden, Unfreundlichkeiten, Beleidigungen, vieles hat der Elf über sich ergehen lassen, aber diese infarme Weise diffamiert zu werden war ihm neu!

Doch das war nicht alles, der Bauer schlug einen Wettbewerb vor! Das Schleudern zweier an ein Kette geparrter Stöckchen (der moment in dem der Elf sich fragte ob er wie ein Hund aussehe) unter der Aufsicht von Ecthelion.

AHA!
Aha, da lauerte der Spatz also hinter der Traufe nachdem der Regen geschossen wurde! Der Bauer wollte Ecthelion aus der misslichen Lage befreien (ein schnelles Lächeln zu dein beiden Damen und ein winkendes Händchen entfleuchten dem Elfen) um seine Stimme sicher zu haben!

So nicht mein garstiger Freund!

Dennoch, eine rote Sonne ging auf, heut Nacht ist also Blut geflossen...
Zumindest ein kleines Rinnsaal fleuchte an seiner Wange entlang um sich, ca. in Kinnhöhe, im Form eines ersten Tropfens, von LithRian zu verabschieden.

Erneut musste sich der verquere Verstand, sofern man von einem Vorhandensein dessen sprechen kann, neu ordnen.

Konzentration!

Also, ein "Schleuderwettbewerb", das war geschehen...
Der Elf hatte schon oft seine Schlinge geschleudert, aber der Bauer schien etwas anderes zu meinen, zumindest war er noch im Besitz aller Kleidungsstücke...
Genau, die Stöcken an der Kette, rot-weiß!

Da waren wir schon Lith

Diese Stimme, so zart, so anmutig... das Gesicht eine bärtigen Zwergin tauchte vor ihm auf, ein eindeutiges Zeichen... Ein Zeichen... sich zu übergeben... zumindest nachdem einige Schritte zurückgelegt wurden.

Hoffentlich war es nicht des Bauern Eigenart auf das spitzohrige Volk sauer zu sein, zumindest nicht nachdem Lith´s Mittagessen jetzt im "Waffenarsenal" des Bauern verweilte...

Es hatte natürlich ein Vorteil für den Tänzer... Es war schon vorgekaut, noch warum und es bedarf keiner Zähne es wieder zu verwerten.

Nach dieser Überlegung freute sich der Elf zu dem Entschluss gekommen dem Verwirrten ein Geschenk hinterlassen zu haben...

Wo waren wir?

Schleudern.... genau... alles hatte er im Blick gehabt, den Bauern beobachtet, wirbelnd und wirbelnd und.... und da war er nun, der Rest des Mittagsmahls, es hatte sich zu der anderen Hälfte gesellt die sich scheinbar allein in dem Karren fühlte....

Erneuter Versuch, erneute Konzentration:

Die Stöckchen verließen den Bauern... ob er heute schon mit Wasser in Kontakt kam, scheinbar wendet sich alles von ihm ab und erhoben sich schemenhaft und dennoch von einem Anmut der nur einem Nashorn zuteil ist, von ihrer Stelle, den Händen des Bauern, gen Himmel... immer weiter und höher und breiter...

Eine Idee für ein neues Bardenlied durchflog des Elfen Kleinhirn.... ein großes war nicht vorhanden....

Dem Himmel also zufliegend entschloss sich jener "Stab" wieder zurückzukehren... Lith erinnerte sich an dieses ominöse "Anziehungskraft", wobei ihm, zumindest bei Frauen, "Ausziehungskraft" lieber war.

Alsdann, nicht zu verhindernd, geistesgegenwärtig mit einem Satz, nein, keiner Phrase, einem Sprung, sich rettend, entkommend, kreuchend und fleuchend wie ein Insekt entkam der Tänzer und dann kam der große Moment des Elben...

Es war der ausgemachte Treffpunkt der Elbengestalt und der Kettenwaffe... wobei Treffpunkt die Wahrheit wiederspiegelt, dieser Punkt befand sich circa 20 Milimeter über seinem Auge.

Doch er würde nicht verlieren, dachte er....

Soweit also des Elfen Wissen über die Vergangenheit... und wie bereits gesagt, nun saß er da... also vorhin saß er noch an dem Platz der jetzt durch Blut gekennzeichnet war, jetzt stand er immer noch schwer atmend über dem Karren des Bauern und fragte sich was sein Mittagsmahl (er hatte doch gar keine Tomaten gegessen?) hier zu suchen hatte.

Was solls er konnte immer Besuch brauchen.

Sich zu dem Bauern wendent, tänzelnd, trabend, fallend erhob er die Stimme

"Ein Geschenk, mein Freund, nur für dich, ein warmes Mahl"

Nach diesem Worten kehrte die Dunkelheit zurück...
Das er zusammensackte während er sich an dem Besen des Bauern mit aller Kraft festhielt (umklammern trifft es ziemlich genau), dessen war er sich nichtmehr gewahr.

"Du bist der Elf über die Lage", ein altes Sprichwort dass die Menschen übernommen haben, doch hier nicht anwendbar, eher gegenteilig die Beschreibung des Geschehens.

Aber kehren wir zurück zu den wahrlich wichtigen Dingen...

Dem Besen, der indess aus dem Karren ragte und einige seltsame Gegenstände mit sich gerissen hat. Er wollte scheinbar nicht aus des Elfen Hand weichen, zumindest tat er nichts sich dem Griff zu erwehren, er Stand einfach da, seine Augen... Borsten, gen Himmel gerichtet...

Von den Zuschauern, Schiedsrichtern und Beiwohnern dieses Kampfes nicht bemerkt fiel nur wenige Meilen weiter ein Sack Reis auf die Straße, ein eigentlich unwichtiges Ereignis, aber

Ein Körnchen entfleuchte (natürlich entweichten mehrere, aber wir wollen uns diesem, dem dritten von rechts, zuwenden) und wurde von einer Maus gefressen, welche wiederum von einem Habicht aufgegriffen wurde, der von einem Hund gebissen wurde, vor jenem eine Katze weggelaufen ist, die einen Schwarm Tauben aufgerieben hat welche über das Kolloseum flogen und eine, die kleinste, Taube, der Kernpunkt, sie verrrichtete ihr "Geschäft" auf der Nase des Elben.
21.12.2004, 21:12
Traumtaenzer
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Beitrag #7
 
Nicht nur des Bauern wenige Gedanken überschlugen sich, nein, auch er rollte sich überschlagend durch den Sand der Arena in dem Bemühen, seinem wildgewordenen Kettengliederstab zu entkommen. Schliesslich herrschte in seinem Inneren die einstimmige Erkenntnis, dass ein Zusammentreffen von Kettengliederstab und seinen eigenen Gliedmassen für letztere wohl nicht sehr bekömmlich wäre. Wild rollten seine Augen in ihren Höhlen auf der Suche nach einem Mauseloch als Zufluchtsort, während seine Ohren ihm ein gar merkwürdiges Geräusch vermeldeten, das sie dem Bauern wie folgt umschrieben etwas Hartes, Unnachgiebiges, dass auf etwas Hohles, durchaus Nachgiebiges trifft, in dem geistige Windstille ein nachhallendes Echo hinterlässt

Die Arena drehte sich um den Traumtaenzer, und er wollte sich in den den Sand der Arena niederlassen, nur ein wenig ausruhen Nein, nicht hinsetzen, denk an die Hufabdrücke des Maulesels auf Deinen Hinterbacken schrien alle drei Gedanken entsetzt auf, doch zu spät, mit einem Schrei sprang der Bauer wieder auf, während Tränen ob des sich manifestierenden Schmerzes ihm in die Augen schossen.

Durch den Tränenschleier musterte der Traumtaenzer Lith, dessen Haltung er nicht gänzlich zu deuten vermochte. Zumindestens deutete diese darauf hin, dass Kettengliederstab und Elf ein Zusammentreffen hatten, dass den ersteren bewegungslos zu Boden schickte, aber warum nun letzterer am Besen hing, war dem Bauern rätselhaft. Vorsichtig näherte er sich dem Elfen und hob mit sanfter Stimme an, beruhigend auf diesen einzureden "Werter Bezwinger des Kettengliederstabes, meine Bewunderung ist Euch sicher, Ihr seid eindeutig klüger als diese Waffe, denn bekanntlich gibt der Klügere nach, und wie ich sehen kann, habt Ihr nachgegeben, und..."

Erst jetzt erreichten des Elfen Worte des Bauern Verstand, er drehte und wendete diese ein wenig, begutachtete diese von allen Seiten, während seine Augen die Bescherung wahrnahmen, die Lith seinem selbst entworfenen Wägelchen hatte zuteil werden lassen. Mit Ehrfurcht in der Stimme wandte der Bauer sich wieder Lith zu:"Bei Juno und Porus, Ihr habt den Göttern geopfert. Hätte ich gewusst, dass Ihr meinen kleinen Wagen als Gott verehrt, hätte ich ihn ganz sicher nicht ächzend hinter mir in die Arena gezerrt, sondern Euch diese ehrenvolle Aufgabe als einem wahren Gläubigen überlassen. Aber wie hätte ich auch nur im mindesten ahnen sollen, dass Ihr etwas als göttlich anbetet, dass meine Wenigkeit mit eigenen Händen hergestellt hat? Ich war eigentlich eher der Ansicht, Ihr lasst andere den Boden anbeten, auf dem Ihr wandelt!"

Des Bauern Augen fuhren in der Musterung von Lith fort. Der Traumtaenzer hatte, was seine eigene geistige Gesundheit anging, keinerlei Sorgen, da gab es nichts, worum er sich hätte Sorgen müssen, aber beim Elfen schienen noch rudimentäre Überreste vorhanden, um die es sich zu sorgen lohnte... und der arme Kerl klammerte sich an den Besen, als wäre dies seine letzte Rettung und Hoffnung- und daher übernahm des Bauern Mitleid das Regiment. Der Elf schien ihm nicht ganz dicht zu sein- zumindestens an einer Stelle tropfte dessen Lebenssaft und rann dem Sand der Arena entgegen...

Mit einer raschen Handbewegung ergriff der Bauer seinen Kampfstab, schwang ihn probeweise über seinem Kopf, holte aus- und traf zu seiner vollsten Zufriedenheit den Boden der Arena. Mit äusserster Konzentration zog er eine Linie in den Sand, die das Ausmass einer Schrittlänge hatte, eine weitere Linie schuf er parallel zu dieser in einer Schrittlänge Abstand zu der ersten, danach verband er die beiden Linien mit zwei weiteren, so dass er letztendlich eine Figur hatte, die kein Kreis war, sondern etwas, dass mehr als drei Ecken hatte... Danach wandte er sich mit freundlichem Lächeln an Lith, während er noch ein weisses Tuch aus der Tasche fischte und damit herumwedelnd seine Worte unterstrich...

"Werter Lith, da Ihr Euch schon an den Besen geklammert habt, solltet Ihr aufpassen, dass dieser nicht mit Euch wedelt, also ergreift die Gelegenheit beim Schopfe und die Initiative am Besen. Sehet diese... ähm... aus zwei Dreiecken zusammengesetzte Figur, die eine Platte im Sand der Arena darstellt. Fällt Euch an dieser etwas auf? Natürlich entgeht Euch nicht, dass diese mit Sand bedeckt ist. Also schwingt den Besen, dann kehrt Ihr erst mal die halbe Platte. Verschnauft dann ein wenig, während ich Euch dann den Schweiss, Tränen und Blut abtupfe. Dann fegt Ihr die andere Hälfte, während ich dann eine neue Platte in den Boden der Arena male. Danach verschnauft Ihr wieder ein wenig... ich bin sicher, dass Ihr verstanden habt, worum es mir geht, nicht wahr? Wenn wir genügend Platten hergestellt und gekehrt haben, müssen wir noch festlegen, wer von uns beiden der Schwarze und und wer der Weisse König ist, die beiden Damen zu rekrutieren, dürfte Euch bei Eurem Charme nicht schwerfallen, diese wiederum werden wohl Läufer und Türme gleichermassen zu den Waffen rufen, um die Verpflichtung von Bauern kümmere ich mich- und Ecthelion sieht so aus, als würde er gerne die Rolle aller Springer ausfüllen, statt bewegungslos wie ein von zwei Schlangen hypnotisiertes Kaninchen auf der Schiedsrichterempore zu verweilen...ähm... Ihr scheint Euch nicht gut zu fühlen, Ihr wirkt ein wenig schwach, sogar matt..."

Erwartungsvoll und besorgt zugleich musterte der traumtanzende Bauer den angeschlagen wirkenden Elfen- würde er einen Funken des Begreifens in dessen Augen erwachen sehen, oder musste dieser schon angezählt werden? Der Bauer hoffte dies wirklich nicht, denn er beherrschte nur das Drei, Zwei, Eins... Ok, Elf ko, und mit wem sollte er danach im Sandkasten der Arena spielen? Denn die von Lith erwähnten Gegner kamen einfach nicht, offensichtlich war deren Name Godot...
26.12.2004, 16:12
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Beitrag #8
 
Höh? war der erste Gedanken des Elfen als er sich dessen bewusst wurde, was soeben geschehen war. Irgendwie ließ sich das Gefühl kaum beschreiben, zutreffend währe vielleicht eine Armee Schlachtrösser die über sein Kopf im Galopp hinweg sind... und dabei das Haupt mit allen Beinen getroffen hatten...

Immerhin freute sich Lith ein wenig, dass der Bauer seine Opfergaben zur Kenntnis nahm und darüber erfreut war, seltsam mutete ihm allerdings das weitere Vorgehen besagter Person an.

Abgesehen davon, dass er behauptete, die Gegner würden nicht erscheinen, was ja ein Duellsieg bedeuten würde, hatte er schon Recht, ein Zeitvertreib muss her.

Als er dem Menschen beim Zeichnen zuschaute, wurde ihm gewahr, wie Glücklich diese Person doch war, freudig, nett, zuvorkommend und unbesorgt trotz der sich anbahnenden Gefahr der Duellgegner (die ja scheinbar tatsächlich nicht auftauchten).

Getreu dem Motto: Wer abends ohne Schulden ist, ist morgends reich, malte er sanfte Linien in den Staub der Arena und grinste dabei, leicht senil, deuchte es den Elf.

Dann kam der Augenblick, der die Ohren des Hexenmeisters spitz werden ließ, spitzer als sie sowieso schon waren.

Der Bauer beschrieb das berühmte "Schach-Spiel", er, ein BAUER, das Spiel der Könige! Hier musste etwas geschehen sein... eine Macht die er nicht kannte muss es wohl die Nacht Hirn geregnet lassen haben und der Bauer muss nackt auf seinem Feld gestanden haben, anders ist dieses Verhalten nicht zu erklären.

Lith hörte sich die Vorschläge und Erläuterungen genau an, sinnierte kurz über die Idee und fand sie teilweise als doch recht brauchbar.

"Eine vortreffliche Idee mein Freund" erwiederte er, nachdem der Bauer seine Ausführungen beendet hatte und begann mit dem Freifegen des ersten Feldes "Dennoch sollten wir die vielen Zuschauer nicht anlügen, sind wir ehrlich... Nycone und Asil als Damen? Das wäre gelogen, wir sollten sie als Bäuerinnen einsetzen und wie es sich gebührt stellen Ecthelion und ich die Könige dar, dein Esel kann, jetzt da er der Hüter der göttlichen Opfergabe ist, einen Springer darstellen, für die anderen drei finden wir schon eine Lösung.

Fassen wir zusammen:
Wir haben einen Bauern mit zwei Bäuerinnen. Die restlichen sollten leicht zu rekrutieren sein.
Dann haben wir die beiden Könige und einen Springer... fehlt ja nichtmehr soviel...
Wir sollten die 4 Torwächter als Türme holen, rein von ihrer eckigen Körperform scheinen sie für diese Rolle geboren zu sein, drei weitere Springer stehen getarnt als edle Rappen vor dem Theater, fehlen noch die beiden Damen und Läufer."


Kurzes Nachdenken brachte die Idee, unscheinbar und Effizient.

Der Elf ging zu dem Karren des Bauern und griff nach etwas, was sich durchaus als Streitkolben beschreiben ließe, schloss die Hand um den Stiel und hielt sich die schwere Eisenkugel vor den Mund.

Sein Blick schweifte über das Publikum, ehe er begann

"Laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaadys and Gentlemen,

pleas welcome the two fighters of Glory and Honor.

In der blauen Ecke, leicht untersetzt, gezeichnet von der harten Arbeit, mit einem Gewicht von 75kg und einem Intelligenzquotienten der weit abgeschlagen darunter liegt:
TRAUMTÄNZER

und in der roten Ecke, Haut wie Seide, ein Antlitz das selbst Ratten die Flucht ergreifen, keine Muskeln bedingt durch ständiges Nichtstun, mit einem Gewicht von 70kg und ebenfalls einem IQ der weit darunter liegt:
LITH´RIAN

Heute Abend wollen wir Ihnen eine Gala darbieten, die sie noch nie gesehen haben, ein Spektakel das seines gleichen sucht!

Unsere geistigen Fähigkeiten werden bis zur Ohnmacht gefordert im Spiel der Könige!

Während wir das Spielfeld vorbereiten..."

Der Elf deutete zuerst auf den Bauern, dann auf den Besen
"suchen wir noch genau 19 junge Leute die uns behilflich sein wollen.
Zum einen brauchen wir vier junge Männer oder Frauen, geschwind wie der Wind und leicht diagonal veranlagt, allerdings nicht Uferbedingt, sie können die höchst imposante Rolle der Läufer und Läuferinnen übernehmen.

Weiterhin werden zwei jungen Damen lieblichen Antlitzes mit einer Oberweite von mindestens einer Melone gesucht welche die Rolle der Dame verkörpern. An dieser Stelle soll gesagt sein, dass diese jungen Damen neben den beiden Königen auf dem Spielfeld residieren dürfen!

Last but no least suchen wir dreizehen Opfe.... engagierte Menschen, geschaffen für die Rolle des Bauern, hiermit sollte keiner von Ihnen Probleme haben.

Wer also Lust hat Teil dieses Schauspieles zu werden, meldet sich bitte bei den Platzwächtern unter der Chiffre-Nr.: 24HE14 oder mit der Losung "Dumme Duellanten suchen noch dümmere Mitspieler"

Vielen Dank für Ihre Zeit und Anteilnahme!"


Nachdem seine Ansprache endete warf der Elf den Streitkolben auf den Wagen (wo er zufällig mit der Opfergabe kollidierte) und griff erneut zu dem Besen um die mittlerweile angelegten Felder freizufegen.
02.01.2005, 01:22
Traumtaenzer
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Beitrag #9
 
In des Traumtaenzers Kopfe ging es drunter und drüber- ein Zustand, den er durchaus gewohnt war, allerdings fing ihn ein immer lauter werdendes Summen an, zu irritieren, es klang wie ein Bienenschwarm, der sich in Hornissen verwandelte und seine ansonsten wohltuende geistige Stille auf das Ärgste erschütterte...

Den Worten des Hexenmeisters näherte sich des Bauern rudimentäres Verständnis nur äusserst behutsam und zur raschen Flucht bereit. Ecthelion als König konnte er sich durchaus vorstellen, das königliche Gelächter, das einen jeden beim Anblick von LithRhian anzufallen drohte, liess auch diese Bezeichnung für jenen vorstellbar erscheinen- aber asil und Nycone als Bäuerinnen? Und er als Bauer dazwischen?? Verständnis wich rasch Entsetzen... und Panik gab einem rassigen Ross mit Namen Idee die Sporen, und rasch wandte sich der Bauer an den Elfen:

"Nun mal nicht so hastig, wir wollen hier doch nichts überstürzen, wer zu schnell stürzt, bleibt viel zu lange liegen. Meine Wenigkeit ist in der Blauen Ecke genau richtig, schliesslich ist das Blau die Farbe der Stadtwache. Doch ist die Rote Ecke eindeutig der Palastwache vorbehalten, der Ihr ganz gewiss Euch verbunden fühlt, aber ebenso sicher nicht angehört. Ecthelion dagegen wäre in der Roten Ecke ganz gewiss der richtige Mann... ähm... Elf, und Ihr gehört einfach in die Ecke gestellt! Wobei, mir deucht, eine Ecke, sei sie rot, blau oder einfach da vorhanden, im weiten Rund dieser Arena auftreiben zu wollen, könnte sich als ebenso schwierig erweisen wie die Suche nach dem Heiligen Gral oder dem Sinn des Lebens!"

Misstrauen wedelte mit mehr als drei Armen in des Bauern Inneren, um dessen Aufmerksamkeit zu erhalten, liess ihm flüsternd einige Anregungen zukommen und hüpfte dann in des Bauern Augen, aus denen heraus es dem Elfen entgegenlugte. Mit ungläubigem Unterton fuhr der Traumtaenzer fort:"Oder war Euer Aufruf hier in aller Öffentlichkeit eine äusserst subtile Aufforderung zur Revolte? Zum Sturze der Obrigkeit, auf dass Ihr im Spiel der Könige als Sieger und neuer Imperator hervorgeht? Scheinbar harmlos Eure Worte, doch zur Mobilisierung Eurer Getreuen gedacht? Das kann und will ich nicht glauben- das Ihr zu einer solch schändlichen Tat bereit seid, ist einfach un... ähm... das ist... wenn ich mir Euer Gesicht so recht betrachte, ist das sogar sehr wohl vorstellbar!"

Eine Antwort des Elfen wartete der Bauer erst gar nicht ab, sondern beschloss, umgehend das Spiel zu eröffnen, und fuhr fort: "Wir werden jetzt das Feld der Ehre im Spiel der Könige auf seine Tauglichkeit testen. Ihr seid die Dame- nehmt hin diese beiden Wassermelonen und steckt sie unter Euer Gewand, dann erfüllt Ihr auch die Anforderungen an Damen, die Ihr so trefflich formuliert habt. Meine Wenigkeit wird den Maulesel... ähm... Springer gen Dame führen!"

Der Bauer plazierte zwei Wassermelonen zu des Elfen Füssen und stiess einen schrillen Pfiff aus, dem er weitere folgen lassen wollte, doch zu seiner Verblüffung kam der Maulesel sogleich angetrabt. Misstrauisch musterte der Traumtaenzer den Esel, der seinen Blick mit Unschuldsmimik erwiderte. Mit äuserster Vorsicht schwang sich der Bauer auf des Maulesel Rücken, wo er ein Weilchen in verkrampfter Haltung sich mit äusserster Kraft festhielt, doch zu seiner vollkommenen Überraschung passierte... nichts!
Mit einem Gefühl der Erleichterung lockerte der Bauer seine Haltung und ergriff seinen Kampfstab. Eine weitere Wassermelone spiesste er an einem Ende auf, das andere ergriff er fest- und warf Lith einen bezeichnenden Blick zu, während seine Lippen lautlos diesem die Worte Spüre der Melone sanften Kuss mit dem Winde zuhauchten...

Gehorsam auf Geheiss seines Reiters trabte der Maulesel an, bewegte sich erst ein Feld nach vorne, gelangte mit wachsender Geschwindigkeit auf ein weiteres Feld, schwenkte diagonal auf jenes Feld zu, das der Elf instandbesetzt hielt- und rammte kurz vor Erreichen desselben alle vier Hufe in den Boden, um kurz darauf das Hinterteil mit aller Macht ruckartig in die Höhe zu stemmen...

Mehrere Eindrücke bestürmten und überforderten des Traumtaenzers Sinne gleichermassen. Ein Maulesel, der aus seinem Blickfeld entschwand und ihm mit einer weissen Fahne zuzuwinken schien. Ein Hexenmeister, der auf einmal unter ihm vorbeizog und ihn mit offenem Mund zu mustern schien. Eine sich drehende Arena unter tanzendem blauem Himmel. Ein zauberhaftes Gefühl der Leichtigkeit des Seins. Ein wunderbarer Salto Mortale. Ein sehr beunruhigendes Gefühl beim Nachdenken über die Bedeutung von Mortale. Ein äusserst schnell näherkommender Arenaboden. Ein... Drei... Zwei... Eins... Aufprall!

Der Bauer versuchte seine Gedanken zu sortieren. Er lag inmitten einer Staubwolke auf dem Rücken... gut, er war also keine Katze, denn dann wäre er auf den Füssen gelandet. Etwas fehlte... ah... Luft zum Atmen war wohl geflüchtet. Das könnte schon damit zusammenhängen, dass der Boden sich in seinen Rücken gerammt hatte- und der Kampfstab, den er umklammert hielt, geradezu vehement sich auf seinem Brustkorb abstützte. Während er nach Luft rang, irritierte ein schwankender Schatten sein Blickfeld... etwas Rundes... der Bauer blinzelte, sah, wie die Melone sich von der Spitze seines Kampfstabes löste, vermeinte ein Pfeifen zu hören, dann ein... Klonk!

Einige Zeit später lichtete sich die Dunkelheit um des Traumtaenzers Geist wieder, er betastete eine wachsende Schwellung an seinem Haupte und erhob sich schwankend. Mit unsicherem Schritt näherte er sich Lith, ohne den Maulesel auch nur eines Blickes zu würdigen, und sprach "Nun, werter Elf, meine Generalprobe zeigt, dass es hier noch einiger erheblicher Verbesserungen bedarf, bevor der Maulesel als Springer einsatzfähig ist. Nun seid Ihr dran... ich bin die Dame... reicht die Melonen rüber... und Ihr der Springer. Als Hexenmeister könnt Ihr ja auf dem Besen reiten, den Ihr da in den Händen habt, Ihr kennt sicher das eine oder andere Zauberwort, dass Hexen... ähm... Hexenbesen in Bewegung setzt. Und wenn nicht- nehmt den Besen einfach zwischen Eure Beine, ich werde das eine Ende deselbigen in Brand zu setzen wissen, und spätestens, wenn die Flammen Euer edles verlängertes Rückgrat erreicht haben, macht Ihr als Springer Sprünge, die Euch in der Geschichte der Arena auf ewiglich einen Platz sichern werden..."

Freundlich lächelte der Bauer den Elfen an, während er Feuerstein und Zunder bereitlegte, bereit für Feuer und Flamme...
04.01.2005, 22:54
Anonymous

Gast

 
Beitrag #10
 
Gar seltsam muteten die Gebahren und Ausführungen des Bauern an, noch seltsamer die Aufforderung, dass der Elf sich zwei Melonen unter seine Kleidung stecken sollte.

War der Bauer vielleicht in irgendeiner Hinsicht... anders veranlagt? Vielleicht sollte der Elf einen Strich vor den Bauern malen, sich neben ihn stellen und dann die Aufforderung aussprechen, dass Traumi die andere Seite des Striches, sozusagen symbolisch gesprochen, das andere Ufer betrat?

Seine Gedanken wurden durch den Ansturm des Bauern jäh unterbrochen, doch noch schlimmer war die Folge seines Ansturmes anzusehen...

Nach einer kurzen Erholungsphase teilte der Menschling mit, dass er jetzt die Melonen nahm und Lith den Spieß nehmen sollte.

Rollentausch! Jetzt wollte der Bauer also den weiblichen Part Ihrer abstrusen Beziehung verkörpern. Er wusste schon immer, dass Menschen ein eigenartiges Volk sind, aber gleich in der Öffentlichkeit ein solches Geständnis abzulegen mutete ausergewöhnlich an.

Erholung musste her, Gedanken mussten neu geordnet werden und die Regeln neu definiert!

Sogleich machte der Elf sich an sein Werk, ging auf die Zuschauer zu und blieb kurz vor der mittelhohen Mauer, die Gladiatoren und Zuschauer trennte, stehen.

Stillschweigen verbrachte er einige Sekunden ehe er langsam aber sicher seinen Kopf gegen die Mauer schlug. Er sah darin die einzige Möglichkeit der Denkweise des Bauern auch nur ein klein wenig näher zu kommen.

Nach mehreren Sekunden dumpfen Pochen´s kam ihm die Idee... Er bewegte sich zum Karren des Bauern und suchte ein wenig herum. Wenige Centimeter neben seiner (großzügigen) Opfergabe befanden sich... zwei Morgensterne?

Der Bauer war seltsam....

Da er nicht fand, was er suchte machte der Elf kehrt, wirbelte ein wenig Arenastaub auf, schritt auf seinen Kartoffelsack zu und nahm zwei mittelgroße Kartoffeln.

Es dauerte nur kurze Zeit ehe sich diese in seiner Hosen befaden und den Vorderaum doch um einiges vergrößerten. Ja, der Bauer sollte sehen, wer hier Herr im Hause war.

Danach kam er dessen Aufforderung nach, ergriff des Bauern Besen, nahm ihn zwischen die Beine und "ritt" eine Runde durch das Kolloseum, stets mit einem Lächeln die Zuschauer grüßend.

Abrubt hielt er inne, ritt zu der beweglichen Tempelstätte Traumi´s und ergriff eine weitere Melone.
Diese sicher in der Hand wiegend machte er sich erneut dazu auf durch den Arenastaub zu galoppieren und mit seiner Zunge ein stehtes "plopp" Geräuch zu erzeugen.

Nach einer halben Runde des reitens wechselte der Elf die Richtung, ritt auf den Bauern strammen Besens zu und postierte die dritte Melone vor dessen Füßen, peitsche den Besen weiter an, ergriff eine vierte Melone aus dem Karren und brachte auch diese zu dem Bauern.

Nun kam er zum halten, stieg von dem Feger und ließ ihn zum Boden gleiten.

"Nun werter Bauer, erläutert mir zwei Dinge..." begann der Elf mit einem Lächeln "welche zwei Melonen wollte ihr nun als die euren auserwählen, sie dazu bestimmen euch als Dame zu unterstützen?
Sagt mir, welche von diesen beiden Früchten der Mutter Erde, welche ihr so lange mit euch führtet wollt ihr Schmerzen bereiten, in dem ihr die beiden anderen den zwei verbleibenden vorziehen werdet?

Und überhaupt, wieviele Melonen habt ihr denn nun insgesamt?"
09.01.2005, 20:21
Traumtaenzer
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Beitrag #11
 
Mit einem zunehmenden Kopfschütteln verfolgte der Bauer des Hexenmeisters Darbietungen. Als dieser den Kopf mehrmals gegen die Mauer schlug, wuchs des Traumtaenzers Neugier ins Unermessliche, wurde dann allerdings von dämmernder Erkenntnis in den Hintergrund vertrieben- die Mauer erwies sich, da nicht nachgiebig, als zweifelsohne dem Elfen intellektuell unterlegen, andernfalls hätte sie nachgeben müssen. Dies musste er also bei der Fortführung dieses Duelles, bei dem die Gegner immer noch nicht erschienen waren (irgendein unsicherer Gedanke nagte an des Bauern Gewissheit, verschluckte sich aber und implodierte in einem Hustenanfall), zweifelsohne mit berücksichtigen.

Das Kopfschütteln des Bauern nahm in der Frequenz zu, als sich Lith noch zweier Kartoffeln bemächtigte und in den Hosentaschen verstaute. Er fragte sich innerlich, warum der gute Elf genau diesen Ort wählte und dies auch noch so auffällig betonte. Er verstand durchaus, dass der Hexenmeister Kartoffeln hohlen Nüssen den Vorzug gab, aber an dessen Stelle hätte er statt der bereits weichgekochten Kartoffeln, die Lith ergriffen hatte, sich eher für zwei subterrane Knollenfrüchte im harten Rohzustand entschieden.

Während des Elfen "Ritt" auf dem Besen musste der Bauer seinen Kopf festhalten, da sein Kopfschütteln mittlerweile Ausmasse erreicht hatten, die dem Bauern bedenklich erschienen. Seinen Drei Gedanken waren schon vom Schwindel geplagt und taumelten durch die Grosse Leere seines Geistes, ausserdem meldete sich eine Befürchtung mit dem Hinweis, dass der Kopf bald durch die Arena zu kullern drohte.

Nachdem der Elf seine Darbietung beendet hatte, lächelte der Traumtaenzer erleichtert, während seine Augen mit fragenden Oberton den Elfen musterten und die Ohren dessen Worte lauschten. Drei kleine Gedanken begaben sich auf die Suche nach dem Sinn der Worte des Elfen- das würde sicher einige Zeit in Anspruch nehmen, daher beschloss der Traumtaenzer, schon mal seinen Mund einige Worte an den Elfen richten zu lassen, um der Höflichkeit einen Dienst zu erweisen.

"Werter Elf, das soll ein Ritt auf einem Hexenbesen gewesen sein? Dazu hätten Eure Füsse den Boden verlassen müssen, was ich nicht feststellen konnte. Ich glaube Euch gerne, dass Euer Geist den Boden der Tatsachen noch nie erblickt hat und Ihr ein wahrer Meister darin seid, mit beiden Füssen fest in der Luft gedanklich herumzutaumeln, aber ein Hexenmeister seid Ihr ganz gewiss nicht, sonst wärt Ihr eine oder gar mehrere Runden auf dem Besen über den Köpfen der Zuschauer geflogen. Die Nase hoch zu tragen, reicht dafür bei weitem nicht aus. Aber tröstet Euch- schliesslich musst Ihr nicht befürchten, als Hexe verbrannt zu werden!"

Der Traumtaenzer blickte auf das Rätsel, das sich ihm, von Lith präsentiert, ihm am Boden in Form von Melonen darbot. Die Frage, wieviele Melonen er sah, war mit "Eindeutig zuviel" ebenso eindeutig zu beantworten, es waren deren mehr als Drei... Hier war wirklich ein Auswahlverfahren vonnöten, und bei den von Lith verwendeten Worten "Mutter Erde" meldete sich in des Bauern Geiste der Vater all seiner Gedanken...

Entschlossen schritt der Bauer in etwa drei Besenlängen ab und markierte dort den Boden mit einem Kreuz unter Zuhilfenahme seines Besens. Dann fing er an, dort mit dem Besenstiel den Areansand zu lockern, um danach mit den Händen ein Loch auszuheben. Der Anblick, den er bei dieser Arbeit bot, erschien dem Betrachter gebückt, die wild schaufelnden Hände warfen den Sand durch dessen Beine hinter sich, bis ein tiefes Loch entstanden war, hinter dem ein hoher Haufen Sand sich erhob.

Der Traumtaenzer begab sich zu den Melonen zurück, warf eine Blick in Richtung Loch, dann zu einer der ihn mit unschuldigem Blick musternden Melonen. Probeweise schwang er den Besen durch die Luft, holte schliesslich mit aller Kraft aus, verfehlte die Melone aber- und fiel um...

Der Bauer rappelte sich mühsam wieder auf, warf dem Elfen einen mörderischen Blick zu und zischte diesen an:"Hexenmeister, lasst die Faxen- denkt an den Scheiterhaufen, der Eurer harret, wenn Ihr Euch weiter so verräterisch Eurer Künste bedient!" Danach begab er sich wieder in Position, holte mit dem Besen aus- und traf die Melone!
Langsam rollte diese an und kullerte gen Loch. Am Rande desselbigen verweilte diese ein Weilchen, schien das Dunkel der Tiefe ein wenig zu begutachten, taumelte am Rand noch unentschlossen hin und her- um letztendlich aus dem Blickfeld des Bauern in das Loch zu entschwinden.

Ein triumphierender Blick traf den Elfen, ein fragender die restlichen versammelten drei Melonen, bevor in des Bauern Augen Entschlossenheit trat. Der Besen ward abgelegt, aus Sicht des Traumtaenzers waren nun härtere Massnahmen erforderlich, statt des Besens war nun die Zeit des Kettengliederstabes gekommen. Auch diesen schwang der Bauer probeweise, nicht ohne Lith einen mahnenden Blick zuzuwerfen, danach holte er gen eine der drei verbliebenen Melonen aus...

... des Bauern Gedanken erstarrten ehrfurchstvoll- welch ein Schlag. Von der Melone war rein gar nichts mehr zu erblicken. Er musste diese wirklich aus der Arena bis auf den Tisch des Imperators befördert haben. Er wollte sich schon weiteren selbstbewundernden Gedanken hingeben, als ihn seine Augen darauf hinwiesen, dass die Melone die Arena ganz gewiss nicht verlassen hatte- sie war immer noch in dieser, wenn auch das "in" als mehr oder weniger, eher mehr, in ganz gewiss mehr als drei kleinere Bruchstücke "in der Arena verteilt" bezeichnet werden musste!

Mit einem verlegenen Lächeln legte der Bauer den Kettengliederstab wie eine heisse Kartoffel aus der Hand. Ihn ihm war wie eine Melone der Entschluss gereift, gegen die verbliebenen Melonen im waffenlosen Kampf anzutreten. Vorsichtig gruben sich die Zehen seines rechten Fusses in den Sand der Arena unter der rechten der verbliebenen zwei Melonen, entschlossen war des Bauern Blick gen Loch gerichtet, und ruckartig schnellte sein Fuss nach oben. Gespannt verfolgte er, wie die Melone in hohem Bogen der Sonne entgegeneilte, ein Weilchen auf dem Scheitelpunkt ihres Fluges zu verharren schien, um dann- wie der Bauer hoffte- dem Loch und Mutter Erde entgegenzueilen. Er sah, wie die Melone sich tiefer begab, doch statt im Loche zu verschwinden, verfehlte diese selbiges deutlich und grub sich mit einem dumpfen, kaum wahrnehmbaren Geräusch in den errichteten Sandhaufen, auf dessen Spitze sie nun thronte wie der Imperator im Palast, sofern dessen Thron ein Sandsack sein sollte...

Der Bauer musterte die letzte Melone, dann bemächtigte sich Mitleid mit dem Elfen seines Gemütes, und er wandte sich dem Hexenmeister zu: "Werter Lith, entschuldigt bitte, Ihr dürft natürlich auch im Sandkasten spielen. Vor mir- um Eure Frage zu beantworten- liegt genau eine Melone, die sich in Sehnsucht nach Euren zarten Händchen verzehrt. Seht Ihren schmachtenden Blick... holt aus, ob mit der rechten oder linken Hand, sei Eurer Weisheit überlassen. Trefft diese mit der Handkante genau mittig, schreit dazu "Bonsaii"- Ihr könnt auch Bonsaiizwerg oder Kamikaze oder Bieeeest brüllen, sofern Euch das mehr Befriedigung verschaffen würde- sofern Euch die Götter wohlgesonnen sein sollten, zerteilt Ihr die Melone in zwei halbkugelförmige Hälften, die durchaus Euren Ansprüchen an melonenförmige Oberweiten genügen dürften. Die passende Dame lässt sich aus dem Sand der Arena dazu sicherlich ohne grössere Schwierigkeiten formen!"

Mit einem strahlenden Lächeln trat der Traumtaenzer einige Schritte zurück, um dem Elfen Platz für dessen zweifelsohne genialen Auftritt zu lassen....
23.01.2005, 19:06
Anonymous

Gast

 
Beitrag #12
 
Hah! Schoss es dem Elfen durch den Kopf, er hatte das Spiel durchschaut bemerkte die fahlen Linien, die Punkte vorne, hinten und in der Mitte! So soll man sich in den Büchern und Historien sicher sein, der Landpomerantze (oder, um dem korrekteren Terminus den Vortritt zu geben: Landpomerant?) soll es nicht gelingen ihn zum Narren zu halten!

Gekonnt und auf den Zehenspitzen stolzierte er einige Meter rückwärts, visierte ein Holzgestell am Rande der Arena, platziert direkt unter den Zuschauerrängen an, besann sich kurz und rannte auf die Melone zu...

Wenige Sekunden später folg die Melone, getroffen vom Fuße des Elfen, durch die Luft. Eine Diskussion ob der Treffer gewollt war oder nicht erübrigt sich. Natürlich! stand es im Sinne des Elfen die Melone zu treffen, nur die Wahl der Technik ließ Zweifel aufkommen, im Anbetracht dessen, dass die Frucht neben den Ohren Nycones an der Wand zerschellte.

"TOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOR" brüllte der Elf, zog seine Robe über den Kopf und rannte mit blankem Oberkörber und hochgerissenen Armen am Rande der Arena entlang.

Nach einer Demonstration die man durch aus als "Wenn die Schwungmasse einmal in Bewegung ist, kommt sie nicht mehr zu schnell zum stehen - siehe Elfenbauch" nennen könnte, kam er nach einer Minute zum stehen.... bzw. zum rutschen, während er über seinem Knie sägende Gestiken vollführte und dazu rythmisch

"Im Wald da fällt ein Baum" von Elfzo Ferrari brüllte.

Des Bauern´s Traurigkeit bemerkend wandte sich der Elf zu jenem und brüllte

"Dein Herz ist rein und du bist klein, lieber Bauer auf der Lauer hör mir zu du blinde Kuh!

Auch für dich, mein kleiner Freund, hab ich ein Lied gar nicht veräumt.

Und nun Ihr Leute hier und da, lasset uns singen ein Lied tata!"


Das war der Zeitpunkt an dem die Menge ein verwirrtes

"??????" brüllte, ein Geräuch das man hier nur hinlänglich beschreiben könnte.

Kurz gestikal um Ruhe bittend erhob der Elf die ranzige Stimme, erst summend, dann singen:

"... In einem unbekannten Land,
vor gar nicht allzulanger Zeit,
war ein Bauer sehr bekannt,
von dem sprach alles weit und breit.

Und dieser Bauer, den ich meine nennt sich Traumi,
kleiner, frecher, dummer Traumi,
Traumi "fliegt" durch "seine" Welt,
zeigt uns das was ihm gefällt.
Wir treffen heute uns'ren Freund Bauern Traumi,
dieser kleiner frecher Bauer Traumi,
Traumi, alle lieben Traumi,
Traumi, Traumi, Traumi erzähle uns von dir."


Als die Stimme des Elfen verstummte (wie auch scheinbar der Rest der Welt), war er sicher, den kleinen Landwirt aufgemutert zu haben, wollte ihm aber dennoch nicht verschweigen, wie er genau auf dieses Lied für ihn gekommen ist.



"Höre Bauer, gestern erschien Gott und sprach zu mir:

"Mein wahrer Name ist Karel, verbreite dies"

und ich tue es!"


Nun, das Lied war vorüber, der Elf reckte sich und streckte sich und plumpste auf den Po, sitzend im Sand des Bauerns Reaktion harrend.
27.04.2005, 16:44
Traumtaenzer
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Beitrag #13
 
Der Traumtaenzer wollte schon sein Haupt schütteln, aber seine drei Gedanken legten beim Kleinhirn vehement Protest ein, denn sie wären schon genug durchgerüttelt worden, ausserdem würde Kopfschütteln die Gefahr in sich bergen, diesen zu verlieren- und wenn selbiger durch den Sand der Arena kullern würde, sei dies angesichts der kürzlich erfolgten Vorstellung des Hexenmeisters ganz sicher nicht anzuraten. Offensichtlich trat der Elf alles, was ihm rund erschien und nicht beim Zählen bis Drei Kanten zeigte, buchstäblich mit Füssen...

Langsam, mit sehr, sehr vorsichtigen Bewegungen, näherte sich der Bauer dem im Sand hockenden Elfen, und sprach diesen mit sehr behutsamer Stimme an (wer wusste schon, auf welcher Wolke des geistigen Irrsinns Lith gerade zu lange in die Sonne geblickt hatte): "Werter Lith, das Ihr ein Tor seid, ist ganz sicher ein Schicksal, unter dem Ihr sehr leidet- doch es war wirklich nicht nötig, dies allen hier in der Arena Weilenden so lautstark mitzuteilen. Aber ich hoffe ja, dass diese öffentliche Selbstoffenbarung Euer ach so beschwertes Herz zu erleichtern vermochte!"

Mit sehr langsamen Bewegungen (um den Hexenmeister nicht zu überfordern) näherte der Bauer sich seinem Wägelchen, wählte einen Dreizack, fischte das dazu passende Netz heraus und begab sich wieder in dessen Elfen Hörweite, um diesem zuzuraunen: "In meiner Rechten- Dreizack! In meiner Linken- Netz! Jetzt bitte vorstellen- viele Dreizacke mit ebenso vielen Netzen! Jetzt Vorstellung erweitern, ohne dass Dampf aus den Ohren quillt! Die vielen Netze zu einem Netz verschmelzen, dieses ist am Holzgestell zu befestigen! Und erst dann die Melone treten- dann zappelt diese im Netz, wo sie hingehört, und zerschellt nicht neben dem Kopf eines Biestes, dass vermutlich bald Euch auf der Streckbank zappeln lässt!"

Nach dieser Belehrung, der der Elf hatte hoffentlich hatte folgen können, begab sich der Bauer wieder zu seinem Wägelchen und bemächtigte sich seiner Keule, die er mit einer Verbeugung dem Hexenmeister zu Füssen legte. Erneut machte er sich auf den Weg zu dem Wägelchen und schlüpfte mit seiner Rechten in einen Lederhandschuh, um dann eine der Melonen zu ergreifen und eine durchaus nennenswerte Distanz zwischen sich und dem immer noch im Sand kauernden Elfen zu bringen...

Der Bauer nahm Aufstellung, die Melone in der Rechten, die Linke zur Stützung ebenfalls an der Melone, bereit zum Wurfe, doch wollte er den Hexenmeister noch geistig darauf vorbereiten, was dessen Aufgabe und Herausforderung zugleich sein sollte, und rief diesem zu "Auf, auf, Herr Elf, zu den Waffen... äh... ich meine, ergreift die Keule, den alsbald befindet sich diese Melone im Anflug auf Euch- vermögt Ihr es, jene mit der Keule zu treffen und weiterzubefördern, dann werde ich versuchen, diese wieder mit blosser Hand zu fangen!"

Den Worten des traumtanzenden Bauern folgte der Wurf sogleich, zuvor hatte Inspiration einen der drei Gedanken des Bauern angefallen und gänzlich ungewohnte Denkprozesse in Gang gesetzt, die sich in Überlegungen wie Radius der Melone... spezifisches Gewicht... Entfernung zum Hexenmeister... Reaktionsgeschwindigkeit des Gegners in Beziehung zur Masse der Keule und Luftwiderstand... Luftdruck und Windgeschwindigkeit... Sollbruchstellen... nur bruchstückhaft wiedergeben lassen...

Die Melone befand sich im raschen Fluge auf den Elfen zu und zerplatzte an den mit dem zuvor mit Hilfe eines Messers angebrachten Einschnitten wie berechnet in mehr als drei Bruchstücken, die sich wiederum in mehr als drei Bruchstücke aufteilten, die sich wiederum in mehr als drei weitere Teilchen zerlegten, die wiederum...

Ein wahrer Schwarm von kleinen Melonenfetzen näherte sich dem Hexenmeister, während des Bauern Neugier sich mit der Frage beschäftigte, was nun der Elf wohl mit der Keule auszurichten verstand oder ob er gar wie ein Frosch nach der Fliege mit der Zunge versuchen würde, die Stückchen zu erhaschen...
30.04.2005, 19:08
Anonymous

Gast

 
Beitrag #14
 
Farbenfroh, dass war durchaus der Begriff, den man in dem Zusammenhang - Elf / Melone / Bauer - in diesem Moment ohne große Widersprüche nutzen konnte!

Es soll dem Leser momentan nicht verwehrt werden, dass mehrere Jahrhunderte später ein bekannter Autor diverse Romane über dieses Ereigniss verfassen sollte, unter anderem "Der Magier vom grünen Frosche", "Der Elf mit der Götterspeise", "Das Lebewesen des schimmligen Grauens" - weitaus bekannter schnitten allerdings Werke wie "Der schwarze Abt" ab.

Nun denn, zurück zum allgemeinen Geschehen und dem punktierten Elfen.

Nachdem der Prozess ins Rollen gekommen war (wohl gemerkt NACHDEM die Melonendusche bereits ihr Ziel erreicht hatte) und langsam einige Glasperlen den Weg durch diverse Windungen, begleitet von einem Klappern, durch das Gehirn des Hexenmeisters gefunden haben, kam auch er auf die Idee jetzt nach der Keule zu greifen.

Mit einem Blick als wäre nichts geschehen (der Leser kennt dieses vielleicht von Kommisar Rex, dem Freund von Tribun Ariel) schwang Lith´Rian die Keule mehrfach testweise bevor der Zuschauer folgende Bewegungsabläufe erkennen konnte:

Die Knie fuhren leicht zusammen bis die Kehlen einen 90° Winkel beschrieben, fuhren ruckartig auseinander während der restliche Körper, durch die Kraft beschwingt, den Boden verließ. Das letzte Kunststück dieser Darbietung waren die Füße, welche just in diesem Moment den Boden verließen und der Elf BEINAHE fast 2 Sekunden schwebte, begleitet von den Worten:

"Dieser Tag wird bekannt sein als der Tag, an dem ihr BEINAHE einen Elfen habt fliegen sehen!"

Mehrfach wiederholender Weise tätig seiend vollführte der Elf diese Bewegungen um dabei den Komplettkörper selbst langsam Centimeter um Centimeter kreisförmig um den Bauern zu bewegen (weiterhin die Keule.... nennen wir es schwingend fest im Griff) und zu schreien:

"Wyrf, wyrf, wyrf endlich noch eine!"

Abrupt unterbrochen, bemerkend das keine Melone mehr vorhanden sind (irgendwo in der Welt, so war es sich bewusst würde es noch einige Exemplare dieser aussterbenden Rasse geben, sofern nicht auch sie in die gewalttätigen Finger des Bauern geraten sind) kamen wieder die Para.... seltsamen Gedanken betreffend des Landwirtes.

Eine Verschwörung! Erst propagandaartig eine neue Form des Duells eröffnend, während sie immer noch auf ihre Gegner warteten (Hoffnung? Überzeugung? Wahn?), dann plötzlich kein geeignetes Material mehr in der Hinterhand haltend!

Anklagenden Blickes, gerichtet auf den Bauern, den Schritt auf das Dreizack-Netz-Gestell (später bekannt als eckiges Teil in dass das runde Teil muss zwischen zwei Ecken) erfasste seine Hand die Stange eines Dreizackes und riss ihn, das Netz und die zweite Waffe aus dem Boden.

Mehrere Sekunden vergingen ehe er der Verzettelung habhaft wurde und nur noch eine dieser sicherlich gefahrlosen Spielzeuge in der Hand hielt.

Den rechten Arm in die Höhe halten (mit der entsprechenden Hand des Bauern´s Dreizack fest umfasst) sprach er zu dem Publikum:

"Dies soll als Beweis dienen, dass der hier vor Gericht stehende Bauer mit dem Teufel packtiert!
Wie könnte sich ein einfacher Bauer ein solche Arsenal an Waffen, eine solche Auswahl an Lebensmitteln und einen solche Flohzirkus wie jener auf seinem Haupte halten!

Verehrte Geschworenen"
den Blick auf das Publikum gerichtet langsam zu Ecthelion und den Biestern blickend

"großmütiger Inquisitor, Inquisitorin und nicht zuletzt Großinquisitorin" leicht verlegenden Blickes flüsternd weiterredend

"Verzeiht das mit der Melone" die Stimme wieder hebend

"Der Beweis ist vollbracht, ich plädiere für die Höchststrafe!
Scheiterhaufen, auf dass der Packtierer scheitere!"


Nachdem er sein Vortrag beendet hatte öffnete er die Spange seiner Robe und wartete kurz bis diese in den Sand geglitten war.

"Nun, verehrte Anwesende" begann er erneut mit verstellter Stimme

"Mein Name ist Rian, Dr. Rian und ich bin hier für diesen armen Bauern das Wort zu ergreifen! Nichts was diese bösartige Ausgeburt von Hexenmeister vorhin in sein schändliches Maul genommen hat entspricht auch nur annähernd der Wahrheit.

Schaut doch selbst, kann so eine arme, verlauste und vergilbte Person eine Teufelsanbeter sein?

Sind wir ehrlich, wenn nur einer der Anwesenden so denkt, dann hat er es verdient auf den Scheiterhaufen geworfen zu werden, ja dann hat er die Feuer der Hölle und die Kälte Hjyldals zu erfahren, doch wenn nur ein wenig Herz in den Brüsten der Biester schlägt, dann sollten sie ihm eine Anamnese öh Abstinenz gewähren

Schlussendlich übergebe ich das Wort an den Pack.... Bauern, Landwirt, ihr wisst schon, ES dort drüben bei dem Karren"


Fingerzeigend endete das leicht... man mag es als zweideutiges Spektakel bezeichnen.
02.05.2005, 19:13
Traumtaenzer
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Beitrag #15
 
Die auf den Zuschauerrängen der Arena versammelte illustre Gesellschaft konnte der sich äusserst langsam verändernden Mimik des traumtanzernden Bauern entnehmen, dass sich in dessem Inneren monumentale Prozesse mit einer Geschwindigkeit abspielten, die die Geschichte über "Die Entdeckung der Langsamkeit" neu schreiben würden...

Die Mundbewegungen des Bauern zeigten an, dass er nicht nur die Worte des Hexenmeisters, sondern auch die Ausführungen dessen weiteren Persönlichkeit zu rekapitulieren versuchte, wobei dessen Gesichtsausdruck, der immer farbloser wurde, eindeutig bewies, dass Verständnis beim Bauern schon längst kapituliert hatte und die weisse Fahne hisste. Ein Funken von Erkenntnis schlich sich noch in das Mienenspiel des Traumtaenzers ein und verkündete mit einem fulminanten Hä? auf den Punkt gebracht eine Zusammenfassung dessen, was der Intellekt des Bauern von den Ausführungen des Hexenmeisters verstanden hatte.

Wenn der Geist sich überfordert fühlt und der Kopf zu platzen droht, war es an der Zeit, aus dem Bauche heraus nicht nur zu handeln, sondern diesen auch reden zu lassen- der Bauer liess sich nicht lumpen und stiess einen schrillen Pfiff aus, der von den Worten "Störrisches Miestvieh- komme keinesfalls hierher, um den Kerl in die Schranken zu verweisen, der Dich verächtlich als Packtierer bezeichnet hat!".

Wie es nicht anders zu erwarten war, gehorchte des Bauern Maulesel keinesfalls dessen Aufforderung, sondern betrat mit gebleckten Zähnen, die ein erwartungsvolles Lachen verrieten, die Bühne der Darbietungen von der traurigen Gestalt. Des Traumtaenzers Bauch beschloss, nun zu zeigen, was eine Rede aus dem Bauch heraus war... und verlieh dem Maulesel eine weithin reichende und laut erschallende Stimme, die im anklagenden Tonfall begann:

"Hochverehrtes Publikum, ehrenwerte Jury, die ihr auch 'Der Elf und seine zwei Biester' geheissen werdet! Ohne jeden Zweifel habt ihr alle schon erkannt, welch' Schändlichkeit hier begangen wird.

Auf der einen Seite steht vor euch ein armer Bauer, ein Angehöriger des einfachen Volkes, so einfach, dass die anderen Mitglieder dieser Bevölkerungsschicht schon fast von blaublütigem Adel sind.

Auf der anderen Seite der Hexenmeister, der sich in seinen Ränkeschmieden hier vor eurem scharfsinnigen Intellekt schon selbst entlarvt hat. War es nicht er, der den Bauern zum Duell gefordert hat, in dem Wissen, dass er in seinem intellektuellem Leistungsvermögen auf jeden Fall weitaus mehr als den zehnten Teil von Hundert über dem des Bauern liegt? Und ist dies nicht nach den Gesetzen des Imperators verboten? Es mag sein, dass der Hexenmeister auf mildernde Umstände plädiert und anführen möchte, nicht er, sondern jene Käfer der Familie Bugs seien dafür verantwortlich zu machen, dass er den Bauern fordern konnte, obwohl dieser gar nicht in jener Liga spielt, deren Mitglieder der Hexenmeister hätte fordern können..."


Der Maulesel schien innezuhalten und mit den Augen zu rollen, während dem Traumtaenzer, offensichtlich tief ergriffen von dieser Rede, erste Tränen über die Wangen rannen (warum er gerade eine Zwiebel geschält hatte und diese zu zerteilen versuchte, war ihm wohl selbst nicht zur Gänze klar...). Der vierbeinige Redner fuhr nach dem kurzen Interludium fort...

"Weitaus schwerwiegender ist jedoch- und gewiss eurer Aufmerksamkeit nicht entgangen- der untrügliche Hinweis, dass der Hexenmeister mit gespaltener Zunge spricht und, wie er vor kurzem bewiesen hat, über eine MULTIple Persönlichkeit verfügt. Dies stellt nach den Gesetzen des Imperators- möge dieser ewig im seligen Paradiese leben- ein äusserst schwerwiegendes Verbrechen dar, begangen durch die Hexenmeister- mögen sie auf ewig im Fegefeuer der eigenen Eitelkeiten geläutert werden. Ich frage euch- kann eine solche Schandtat ungesühnt bleiben? Soll dieser Elf ungeschoren davon kommen?"

Der Esel hielt inne, als der Bauer aus seinem Wägelchen und dessen unergründlichen Tiefen ein Brett hervorholte, auf dessen einen Seite im Lichte des strahlenden Sonnenscheines dasselbige von zahlreichen sehr spitzen Nägeln reflektiert wurde, und verfolgte mit seinem Blick den Bauern, der unter Tränen dieses Brett mit den nach oben weisenden Nägeln hinter dem Hexenmeister plazierte- erst danach fuhr der Esel fort...

"Die Schuld dieses Spitzbuben zeigt sich nicht nur in den spitzen elfenhaften Ohren, sondern steht auch in dessen Backpfeifengesicht deutlich geschrieben, lädt es doch förmlich dazu ein, Ohrfeigen und Bachpfeifen diesem zuteil werden zu lassen. Doch soll ihm Gelegenheit gegeben werden, zumindestens in einer Nagelprobe zu widerlegen, er habe widerrechtlich im Bewusstsein der geistigen Überlegenheit den Bauern gefordert. Wenn er mit heruntergelassener Beinbekleidung die erste Anweisung des Publikums befolgt, erst das rechte Bein zu heben, danach der zweiten Anweisung Folge leistet, das linke Bein zu heben, und zuletzt der Aufforderung Folge leistet, beide Beine zugleich in die Lüfte zu recken, danach mit dem blanken Hinterteile auf dem Nagelbrette Platz nimmt und nur einen Schmerzensschrei ausstösst- nur einen, keine MULTiplen!- könnte in Erwägung gezogen werden, dass dessen Intelligenz in des Bauern Reichweite liegt und des Hexenmeisters Persönlichkeit nicht MULTIpel, sondern von monotoner Schlichtheit ist- eine Abstimmung unter euch per Daumen wird erbeten, der erhobene signalisiert des Hexenmeisters Unschuld... ähm... Schuldlosigkeit, der gesenkte Daumen wird ihn der Gnade der Biester ausliefern..."

Der Bauer blinzelte durch Tränen des Mitleids für seinen armen Kontrahenten, der sich selbst in diese Situation manövriert hatte, wobei er durch den Schleier den Eindruck gewann, dass sein Maulesel sich nicht im mindesten darob ärgerte, als Redner für den Bauch des Bauern hergehalten haben zu müssen, sondern ihn eher belustigt zu vermitteln versuchte, dass der Hexenmeister mit seinem Latein noch lange nicht am Ende angelangt war...
29.05.2005, 14:36