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Spatziergang am Fluß
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Beitrag #1
Spatziergang am Fluß
Der Tag neigte sich langsam dem Ende zu und der glutrote Ball der Sonne spiegelte sich auf dem Wasser des Tiber wieder, während er langsam hinter den Häusern auf den Hügeln unterging und der Schatten des Abends und der kommenden Nacht sich auf die Stadt Rom niedersenkte.
Der Tag war eine Kathastrophe gewesen. Lairia gab sich nicht der Illusion hin, das nur ihr Leben kein Gutes war, sie sah genügend arme Menschen auf den Straßen, welche auf die Almosen der Reichen angewiesen waren, wie sie es auch war. Ihr blieb nicht viel. Magd, Bettlerin oder Gladiatorin, das war was ihr nun blühte.

Sie setzte sich an den Fluß, blickte auf das stetig fließende Wasser, während sie sich eine Haarsträhne ihres roten Haares hinter das Ohr stirch begann sie über ihre Möglichkeiten nachzudenken, das was geschehen war zu reflektieren. Ihr Mann war Gladiator gewesen, sie wusste also, an wen sie sich wenden konnte um auch dieser Arbeit nachzugehen, doch hatte sie bisher kaum gekämpft, sie war Hausfrau gewesen. Leider war ihre Ehe keine gute gewesen, kein Kind hatte das Licht der Welt erblickt, für ihren Mann eigendlich eine Kathastrophe. Sicher hätte er sich bald von ihr getrennt, sein Tod in der Arena war somit fast ein Segen, diese Schande blieb ihr damit erspart.
Lairia seufzte leise. Blickte kurz auf, als einige Passanten an ihr vorbei gingen, mussterte sie kurz aus ihren blauen Augen ob sie aufstehen und sich verbeugen musste, es waren aber nur einfache Handwerker, womit sie einfach wieder auf das Wasser starrte. Währe das Wasser glatt gewesen, vielelicht hätte sie ihr Gesicht mit der hellen Haut und den Sommersprossen gesehen.
Ihre Gedanken schweiften weiter ab. Die Beerdigung würde am nächsten Tag sein. Ihr Mann hatte viele gute Kämpfe geliefert, das Volk von Rom damit erfreut, die römischen Tugenden damit hoch gehalten. Würde sie das überhaupt können? Lairias Gedanken schweiften um die Kämpfe die sie gesehen hatte, die Verletzungen. Sicher es gab gute Ärzte, die Besten kümmerten sich um die Gladiatoren. Sie hatte ANgst davor Schmerzen zu haben oder anderen zufügen zu müssen. Sicher Gladiatoren waren nciht zimperlich, mit der Zeit würde sie das auch können, in diesem Wettkampf. Oder war es doch einfacher zu versuchen irgendwo als Magd unterzukommen. Wie auch immer, das Gold würde nicht lange reichen, sie musste sich entscheiden. Der Wind frischte langsam auf, die Sonne war fast verschwunden und Lairia stand auf um noch etwas am Ufer langzulaufen.
03.07.2007, 16:30
Shauna Killedkenny
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Beitrag #2
 
Leise vor sich hinsummend ritt LadyNelson auf ihrem Schimmel durch den kühler werdenden Wald, von dessen laubbedeckten Boden langsam Nebelschwaden lösten.
Ein sanfter Wind strich durch die Äste und ließ die Blätter eifrig miteinander rascheln und flüstern. Das Pferd mit einer Hand lenkend, zog die Frau ihren Umhang enger um die Schultern und pfriemelte an dem Verschluss, um den Stoff zu befestigen und daran zu hindern, wieder auseinander zu rutschen. Ihr fröstelte ein wenig. Doch es tat gut, die frische Luft einzuatmen, dem gedämpften Hufschlag ihres Pferdes zu lauschen und einfach einmal den Gedanken freien Lauf lassen zu können.

Schließlich, sie konnte sich kaum erinnern, wie sie hierher gekommen war, so vertieft war sie in ihre Gedanken vertieft gewesen, stand sie vor einem mächtigen Tor. Fasziniert betrachtete sie die Stadt, die sich dahinter auftürmte. Soviel größer als die Stadt der Amazonen, die verglichen mit dem hier einem armseligen Dorf ähnelte.
Sie drückte ihre Waden in die Flanken des Pferdes, das gehorchte und seinen Schritt wieder aufnahm und in einen sachten Trab verfiel.
Aus gedämpften Pochen wurde Klappern, als die Hufe des Tieres von grasüberwuchertem Boden auf Pflastersteine trafen. Etwas verwirrt von dem Durcheinander, das die Stadt auch jetzt noch, als der Tag zum Abend wurde, erfüllte, blickte die Amazone von rechts nach links und von links wieder nach rechts. Hektisch schienen die Leute hier ihrem Leben hinterher zu rennen. Ein paar übrig gebliebene Marktschreier versuchten ihre letzten Waren an den Mann zu bringen und lobten das, was sie feil boten.

Schließlich erreichte sie, ein wenig erschöpft von der ungewohnten Hektik, einen breiten Fluss, der sich mitten durch das Chaos schlängelte. Ihr Blick fiel auf eine Frau, die am Ufer saß und traurig in das quirlige Wasser starrte. Kurz entschlossen und weil sie ohnehin eine Pause benötigte, zügelte sie ihren Schimmel und stieg mit weichen Knien ab, um sich ebenfalls in das spärliche Gras zu setzen, das hier am Rande des Flusses dem Rest der Stadt widersetzte.
... so isses!
06.07.2007, 23:09
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Beitrag #3
 
Lairia hatte sich wieder gesetzt und ins Wasser geschaut. Sie war den ganzen Tag schon gelaufen. Die Stadt wurde auf den Straßen ruhiger, das Leben verlagerte sich in die Häuser, wo nun die Familien saßen und aßen. Handwerker sprachen über ihr Tagewerk, die Kinder freuten sich ihre Väter und Mütter zu sehen nach einem weiteren tag auf den Straßen. Nur wenige hatten das Gold um ihre Kinder tagsüber in die Tempelschulen zu schicken. Die Patrizier würden auch heute irgendwo ein kleines Fest haben, wo man bis zum nächsten Morgen durchfeiern würde. Sie lächelte traurig, als sie sich an all die Leute erinnerte, die heute bei ihr gewesen waren um ihr das Beileid auszusprechen. Die Meisten waren Freunde oder besser Bekannte ihres Mannes gewesen, die versucht hatten in seinem Schatten voran zu kommen. Einen guten Gladiator zu kennen hatte einen Wert. Prestige. Einige Nachbarn waren auch da gewesen, eine andere Witwe hatte ihr angeboten, das sie ihr in nächster Zeit etwas hilft, doch es war zu erkennen gewesen, das es ein Angebot aus Höflichkeit war. Lairia war nicht gerade der umgänglichste Mensch gewesen was sich nun rächte. Aber jeder erntete, was er sähte.

Sie hörte einen Reiter. Wer sich ein Pferd leisten kontne war reich, alleine wenn sie an die Gebühren dachte, welche in den Mietsställen genommen wurde, wurde ihr schlecht, von den Mieten hier in Rom ganz zu schweigen, sie hatten nie das Gold für ein Haus in der "größten Stadt der Welt" gehabt. Sie stand schnell auf, als diese Frau sich etwas näherte, machte einen Knicks. Mit einer klaren und eher feinen Stimme grüßte sie. Man konnte neben angemessener Höflichkeit auch noch etwas Beklemmung aus der Stimme hören.
"Ehrenwerte Dame"
Sagte sie und wollte sich dann zum gehen wenden. Wenn die hohe Dame diesen Platz beanspruchen wollte, dann war es an ihr zu gehen. Das Recht war eher bei denen, welche es sich leisten konnten. Sie war froh keine Sklavin zu sein. Sie war frei und konnte damit zumindest auf ihr Recht als römische Bürgerin pochen, was sie stolz machte. Es fehlte eben nur das Geld um in dieser Stadt zu überleben.
07.07.2007, 07:26
Shauna Killedkenny
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Beitrag #4
 
Verwirrt blickte LadyNelson die fremde Frau an und überlegte, was sie von deren Verhalten denken sollte.
Ihre Stimme schien etwas zu wanken, als sie sie mit "ehrenwerte Dame" ansprach.
Das war sie nicht gewohnt. Zwar knickste man in ihrer Gegenwart und man verbeugte sich durchaus aber mit Respekt und nicht mit Furcht.
Unsicher blickte die Amazone hinter sich, doch da war niemand, den die Frau hätte angesprochen haben können und so wandte sie sich, etwas ungläubig dreinblickend mit einem Armwedeln wieder um und sagte:

Bitte, Ihr geht doch nicht wegen mir, oder? Bleibt doch, ich wollte mich nur etwas ausruhen. Die Stadt wirkt chaotisch und alles scheint gerade mit einer gewissen Urgewalt über mir hereinzubrechen.

Sie lachte leise und blinzelte, als sie merkte, dass so gar nicht viel von ihrer sonstigen Souveränität übrig geblieben war und unterbewusst pfriemelte sie an einer blonden Haarsträhnen herum, die sich in ihr Gesicht geschlichen hatte.
... so isses!
08.07.2007, 20:20
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Beitrag #5
 
Lairia lächelte so freundlich es ihr möglich war. Ausruhen, ja, die Feste würden bald beginnen, da wollte jeder ausgeruht ankommen um die Nacht durchfeiern zu können. Nur zu verständlich. Warum die Frau so offen mit ihr sprach, eine Schwäche preis gab entschloss sich noch ihrem Bewusstsein, eigendlich wollte sie da im Moment nicht drüber anchdenken. Der ungläubige sich kurz umschauende Blick war ihr nicht entgangen, anscheinend hatte die Frau sie nicht bemerkt, wenn sie sitzen geblieben wäre hätte sie sicher weniger Mißfallen erregt. Sie schalt sich innerlich dafür, das sie aufgestanden war und damit die Frau wirklich wohl gestört hatte durch ihr sich bemerkbar machen. Das "bleibt doch" wunderte sie ebenfalls, sie hoffte das die Patrizier schön genügend Unterhaltung organsisiert hatten und nciht auf Notfallpläne zurück greifen mussten.

Verzeiht ehrenwerte Dame, ich wollte euch nicht stören. Die Unruhe vor den Festen in den Patrizierhäusern ist sicher immer etwas irritierend.

Sie war unschlüssig ob sie die paar Meter zu einer angemessenen Sprechentfernung überwinden sollte oder nicht. Sie mussterte so unauffällig wie möglich die Frau vorsichtig um herauszufinden wie sie reagieren sollte. Sie strich sich die gräuliche knöchellange Leinentunika etwas glatt um anständig zu wirken um nicht durch ein unziemliches Äußeres weiteres Mißfallen zu erregen.
08.07.2007, 22:29
Shauna Killedkenny
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Beitrag #6
 
Oh! Es finden Feste statt? Wo sind denn die Patrizierhäuser? Kann jeder dorthin? Tut mir leid! Bitte bleibt, Ihr stört mich ganz und gar nicht, Frau.

Frau. Die korrekte Anrede, solange man Namen und Stand nicht kannte. Eigentlich war die Anrede immer richtig. Denn außer ihr hatte in Themiscyra keine andere einen Stand. Sie waren alle gleich.
Abermals lachte sie entschuldigend und fuhr fort, bemüht ihre stolze Haltung aufrecht zu erhalten, gleichzeitig jedoch mit einem aufgeregten Ton in der Stimme:

Ich war in meinem ganzen Leben noch nicht in einer solch großen Stadt aber bei uns gibt es jede Menge Feste, zu denen weit und breit ein Jeder eingeladen ist, sogar die Männer. Hier ist es jedoch ganz anders. Soviele Häuser, aus Stein! Und... es... es stinkt ein wenig

Wieder streifte ein Grinsen ihr Gesicht. Eigentlich fühlte sich die Amazone so lebendig wie seit langer Zeit nicht mehr aber auch ein wenig eingeschüchtert durch die Heftigkeit mit der die großen Gebäude, Statuen und Menschenmassen auf sie einstürzten. Allerdings mit den Worten "es stinkt ein wenig" hatte LadyNelson schamlos untertrieben, in der Hoffnung, nicht zu unhöflich zu sein. Schließlich schien die Frau hier zu leben und sicherlich würde sie es als Beleidigung aufnehmen, wenn man den Geruch ihrer Heimat mit dem einer toten Ratte verglich.

Gerade am Fluss schien es besonders schlimm zu sein und trotz der langen Strecke, die zwischen diesem Ort und ihrer Heimat lag, hatte Fingal nach einem Schnauben beschlossen, lieber nichts von dem Wasser zu sich zu nehmen und stattdessen einen Baumstumpf auserkoren, an dem er herumkaute, während er mit gelangweilten Blicken seine Herrin und die Fremde beobachtete.
... so isses!
09.07.2007, 06:25
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Beitrag #7
 
Sie kam nun ein paar Schritte Näher, sie hatte offenkundig eine Stadtfremde, eine Schauspielerin oder eine bereits jetzt hemmungslos besoffene Patrizierin erwischt. Dem Geruch anch zu urteilen und der Gesten allerdings passten eher ihre ersten beiden Annahmen zu der Frau vor sich. Innerlich seufzte sie und schalt sich.

Es finden immer Feste in den Häusern der Reichen, den Patriziern und Senatoren, statt ehrenwerte Dame. Sie sind nur für geladene Gäste zugänlich.
Die Häuser findet ihr rimgs um die Stadt, auf den Hügeln hier bei den Gärten. Dort stehen ihre kleineren bis größeren Häuser.


Sie beließ es bei der Anrede, sie mochte Stadtfremd oder eine Schauspielerin sein, aber immer noch reich genug sich ein Pferd leisten zu können. Gestohlen schien es nicht zu sein, sonst würde sie mehr darauf aufpassen.

Verzeiht mir bitte, ich hielt euch für eine der hießigen hohen Damen, die Stadt ist groß genug das man nicht alle kennt.

Fügte sie etwsa verlegener an und versuchte sich weiter an einem freundlichen Lächeln. Gastfreundschaft war im Imperium an sich immer noch ein hohes Gut und wem sollte man es besser angedeihen lassen, denn einer stadtfremden Frau? Außerdem konnte sie gut verstehen, das man sich von Rom erschlagen fühlen konnte. Ihr war es damals, als ihr Mann von einer der großen Provinzstädte hier her kommen durfte nicht anders gegangen, aber in einer handvoll Jahren gewöhnte man sich an die Stadt. Über den Ausdruck "es stinkt ein wenig" musste sie doch leicht schmunzeln, irgendwann roch man die Stadt, ihre Menschen und ihren Abfall nicht mehr.
09.07.2007, 06:54
Shauna Killedkenny
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Beitrag #8
 
In ihrem Kopf ratterte es, als sie die Informationen verarbeitete, die sie soeben erhalten hatte.
Immer? Heißt das jeden Tag?

Sie blies ihre Backen ein wenig auf und ließ die gesammelte Luft mit einem leisen Geräusch über ihre Lippen entweichen.

Bei Ares und Uma, diese Menschen, die sich hier in diese Stadt einpferchen haben lassen, müssen schreckliche Langeweile und wenig Arbeit haben, wenn sie ständig feiern. Und nein, ich bin keine der hiesigen hohen Damen. Ich komme von weit her und habe diese Stadt noch nie gesehen. Und wenn ich so darüber nachdenke, ist das auch keine Tragödie. Mein Name ist LadyNelson und meine Heimat ist Themiscyra, die Stadt der Uma Soona.

Ein verschmitztes Lächeln erwachte auf ihrem Gesicht.
Wenn sie jeden Tag feiern, feiern dann die Frauen unter sich oder sind das gemischte Gesellschaften?
... so isses!
11.07.2007, 12:37
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Beitrag #9
 
Themiscyra, Uma Soona. Lairia runzelte etwas nachdenklich die Stirn, wobei sich ihre Nase leicht kräuselte und ihre Sommersproßen etwas mehr zur Geltung kamen. Die Sonne war nun hinter den Häusern untergegangen, die Stadt wurde leiser und man sah besonders auf den sieben Hügeln der Stadt die Lichter in den großen Villen angehen. Ein Wind frischte auf und wehte etwas frischere Luft den Fluß entlang. Am Fluss stapfte ein Mann entlang, welcher die Laternen an der Flußsstraße entzündete, die beiden Frauen beachtete er nicht weiter.

Ich habe keine Ahnung ob sie sich langweilen ehrenwerte LadyNelson, doch haben sie ihren Reichtum und nutzen ihn auf diese Art.

Als Lairia sich vorstellte machte sie erneut einen Knicks.

Mein Name ist Laira Vespasia, Witwe des Garius Flanvorus, Gladiator dieser Stadt.

Ihr Lächeln wurde für einen Moment trauriger, antwortete dann aber weiter auf die Frage der Lady, welche mit ihrem verschmitzten Grinsen deutlich machte das sie neugierig und durchaus von lebenslustigen Gemüt zu sein schien.

Es feiern dort nicht nur die Damen der hohen Gesellschaft, auch deren Männer, Witwen, Jungesellen und manch ein geladener Künstler, Gladiator oder was auch immer sie sich organisiert haben, das auch dieser Abend interessant ist. Ich kann euch da nicht mehr zu sagen, ich gehöre nicht zu diesem Kreis und kenne selber nur Gerüchte.
11.07.2007, 17:18
Shauna Killedkenny
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Beitrag #10
 
Sie beobachtete, wie sich die Nase der Fremden unter dem Stirnrunzeln kräuselte. Hübsch sah sie aus, mit ihren Sommersprossen und doch lag eine gewisse Schwermut auf ihrem Gesicht. Die Amazone fragte sich insgeheim, was für eine Last diese Frau auf ihren Schultern trug, die sie so traurig wirken ließ.
Doch es war nicht an ihr, Fragen über ihr Leben zu stellen. Sie waren sich fremd und niemand teilte gerne sein Leid mit jemandem den man nicht kannte. Ihr Blick folgte dem Lairas, welche einen Mann beobachtete, welcher die Laternen der Straße entzündete.
Ja, Reichtum, das schien in der Tat das Erstrebenswerteste in dieser Stadt zu sein und das einzige, wofür es sich vermutlich zu leben lohnte. Halblaut führte sie ihren Gedanken zu Ende:

Stein um Stein, wie eine Wüste. Hier würde auch mir nichts anderes einfallen... Vermutlich würde ich träge und fett werden.

Der Mann war inzwischen in einer der Nebenstraßen verschwunden, die Händler waren gegangen und die Dunkelheit breitete sich wie ein samtener Mantel über die umliegenden Häuser, durchschnitten nur von den züngelnden gelben Flammen der Laternen. So wandte sie sich wieder an Laira, deren Knicks sie mit einem huldvollen Nicken beantwortete. Sie verstand nicht ganz, wie eine einzelne Person aus einem großen Ganzen ausgeschlossen sein konnte aber viele Dinge waren in anderen Ländern anders als in ihrer Heimat und vielleicht war die Witwe selbst eine Fremde in dieser Stadt.

Dann gehört Ihr, werte Laira, wohl nicht zu diesem Volk? Eigentlich schade, ich hätte mir gerne ein Bild davon gemacht, wie sich diese Leute hier vergnügen.

Sie lachte leise, als sie sich vorstellte was man wohl alles hinter den verschlossenen Türen der Menschen vorfinden würde, wenn diese feierten.

Wobei ich es mir fast denken kann... es ist doch eigentlich auf jeder Feier immer das Gleiche, worum es sich am Ende dreht.

Auch auf ihrer Stirn erschienen ein paar Linien, die sich gemütlich auf ihrer Haut ausbreiteten und einen nachdenklichen Ausdruck auf das Gesicht der Amazone zauberten. Sie überlegte kurz, dann entschied sie, dass sie es doch wagen würde, einmal nachzuhaken.

Sagt, Ihr erwähntet, Ihr wäret die Witwe des Gladiatoren Garius Flanvorus.... Verzeiht mir, ich möchte nicht in euch dringen, wenn Ihr Euer Leid nicht teilen wollt, doch glaubt mir, dass ich den Schmerz des Verlustes eines geliebten Mannes gut nachvollziehen kann, habe ich doch selbst einst unschuldig und später aus freiem Willen den Mann verloren, den ich liebte - auch wenn es mir schwer fiel und mich viele Tränen kostete.
... so isses!
11.07.2007, 21:00
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Beitrag #11
 
Lairia schmunzelte und nickte unwillkürlich leicht, als sie den halblaut gesprochenen Satz hörte. Auf ihre Frage hin wegen des Volkes nickte sie.

Ich bin Keltin, inzwischen bin ich zwar Bürgerin dieser Stadt, aber ich stamme ursprünglich aus dem Norden. Als Bürgerin habe ich nicht zu allem in dieser Stadt Zugang, aber immerhin gewisse Rechte und einen gewissen Schutz. Und letztendlich sind alle Feiern irgendwie gleich, ja.

Ein kurzes freundlich amüsiertes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, was zu einem traurigen wurde, nachdem sich LadyNelson dazu entschlossen hatte den Schritt zur Frage nach ihrem Mann zu unternehmen. Sie überlegte einen Moment. Sicher, sie hatte Nachbarn mit denen sie ein wenig geredet hatte, nichts desto trotz war sie eine Fremde in dieser Stadt gewesen, daran konnten die paar Jahre hier nichts ändern. Man hatte sie akzeptiert, doch wirklich Freunde hatte sie nicht. Mit diesen Menschen zu reden war genausogut oder schlecht, wie mit einer Fremden zu reden.

Er ist vor zwei Tagen seinen Wunden aus dem letzten Kampf erlegen. Im Moment ist dort nicht viel mehr als eine Leere und Verzweiflung, aber das Leben geht leider oder zum Glück weiter.

Sie blickte einige Momente an LadyNelson vorbei auf den Fluß. Ja das Leben ging weiter und sie wusste immer noch nicht wie. Morgen würde sie ihren Mann zur letzten Ruhestätte begleitenn und danach musste sie sehen wie es weiter ging. Diese Stadt wartete auf nichts und niemanden. Entweder fraß sie einen, man überlebte oder man ging fort. Lairia seufzte leise und wandte sich LadyNelson wieder zu.

Es ist weniger ein Leid, denn wirklich einfach eine Leere, es ist deutlich zu spüren, das etwas geendet hat oder besser morgen mit dem letzten Abschied am Grab enden wird. Und etwas Neues wird beginnen irgendwie und irgendwo.

Sie überlegte einen Moment, sinnierte darüber nach, wie sie LadyNelsons Worte genau verstehen sollte oder interpretieren, als sie davon sprach "unschuldig und später aus freiem Willen den Mann verloren" zu haben, den sie liebte. Hatte sie durch etwas, was sie unschuldigerweise getan hatte ihn von sich fort getrieben und dann los gelassen, ziehen lassen? Wollte sie das zur Zeit überhaupt wissen? Gab es je wieder eine Möglichkeit zu fragen? Innerlich lächelte sie traurig. So weit weg waren ihre Gedanken geglitten, das sie sich Gedanken um eine andere Person machte außer sich selber und dem, was sie durch ihren Mann verloren hatte. Sicher, sie hatten viel Streit gehabt in der letzten Zeit, besonders, weil sie ihm immer noch keinen Erben, keine Kinder gebracht hatte. Auch an dem Tag, wo sie ihn das letzte Mal zur Arena gehen sehen hatte, hatten sie sich gestritten und sie hatte ihm nicht wie sonst immer den Segen ihrer Götter gewünscht...
Sie versuchte diese Gedanken zu verscheuchen.
11.07.2007, 23:52
Shauna Killedkenny
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Beitrag #12
 
LadyNelson staunte und schnaufte mit großen Augen:
Alle Frauen haben bei uns Zugang zu allem, sobald sie sich für unseren Lebensweg und die Gemeinschaft der Amazonen entschieden haben! Wie kann man jemanden aus einem großen Ganzen ausschließen? So behindert man sich doch nur selbst…!

Was Bürger waren, wusste sie nicht so genau. Sie vermutete, dass es die Volksgruppe war, der Lairia angeschlossen war. Die Art und Weise, wie diese Menschen lebten, jagte ihr einen Schauer über den Rücken.
Lebte sie doch schließlich in einer Welt, in der alle insoweit gleich waren, als dass Reichtümer keine Rolle spielten, sondern nur der persönliche Einsatz für die Gemeinschaft.
Alter war wichtiger als jedes Gold, Hilfe wichtiger als alles andere.

Ihr Blick wurde mitfühlend, wenn auch nicht mitleidig, als Lairia von ihrem Schicksal erzählte. Sie bedeutete der Frau, sich neben sie zu setzen, als sie ihren Umhang auf dem Boden ausbreitete, noch einmal kurz zu ihrem dösenden Pferd schaute und sich am Ufer niederließ.
Die Hitze des Tages wurde von dem kühlen Nachtwind vertrieben, der um die dunklen und eher spärlich beleuchteten Häuser der Flussstraße strich, welche vom Schatten der sich auftürmenden Patrizierhäuser mit ihren hellen Laternen begraben wurden. Essensgeruch, das Geräusch von klirrendem Steingut und zügelloses, die Nacht zerreißendes Gelächter flog von den entfernteren Gebäuden zu ihnen herüber und hinterließ eine bildhafte Ahnung dessen, was die Menschen dort trieben.

Er war also ein Gladiator. Ich habe nur davon gehört. Was diese Männer tun erscheint mir nicht sehr sinnvoll. Sie kämpfen für Geld und Ruhm… Aber sie kämpfen nicht für ihre Freiheit, Ihren Stolz oder für ihre Rechte. Ihre Frauen hungern oft. Was sie bei ihnen hält, weiß ich nicht. Sie binden sich an einen Mann, der sie nicht ernähren kann, der ihnen keinen Schutz bietet und nur erpicht ist darauf, einmal einem Sohn alles zu geben, was er mit seinen schmutzigen Fingern zusammengekratzt hat, während er anderen Männern, die genauso lebten wie er, den Tod brachte. Aber verzeiht. Das gilt sicherlich nicht für Euren Mann und ich rede oft frei heraus, was ich denke. Nur muss das nicht immer richtig sein.

Sie stockte in ihrem Redeschwall und urplötzlich schämte sie sich ein wenig. In ihrer eigenen Erinnerung loderte das Bild MacLordians auf, dessen Gebeine nun irgendwo am Wegesrand Wind und Wetter ausgesetzt waren und der letzte Blick Corums, als sie ihn wegen ihres eigenen Seelenheils und dem Schwur ihrer Schwesternschaft gegenüber in seiner Schlafkammer zurückließ.
Die Leere konnte sie nicht nachempfinden, bislang sie es immer gequält, wenn sie einen Wegbegleiter verloren hatte.
Aber, der Gedanke kam rasch, vielleicht war Lairia einfach zu stolz, um ihren Schmerz zu zeigen. Sie erinnerte sich an ihr Verhalten und wie sie sich von allen entfernt hatte und stattdessen in ihre Schriftrollen versunken war. Niemandem hatte sie sich mitgeteilt – noch nicht einmal Inanna.

Wenn die Beerdigung morgen ist… dann habt ihr doch sicher jetzt viele Freunde, die auf euch warten, um Euch zu trösten! Die ganzen Bürger müssten doch nun zu euch halten?“
... so isses!
12.07.2007, 09:14
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Beitrag #13
 
Lairia runzelte etwas die Stirn, hörte LadyNelson erst einmal zu und setzte sich, als sie ihr den Platz neben sich anbot. Man merkte LadyNelson an, das sie von der Stadt, von Rom nichts kannte sondern wohl aus einer der Provinzen stammte. In den provinzen war es oft besser als hier, aber der Ruhm, den man als Gladiator erarbeiten konnte war in Rom höher.
Das "Schimpfen" auf die Gladiatoren, welche mit ihrer Kampfkraft, ihrer Jugend und Althletik das idealisierte Menschen-Bild der röischen Patrizier, der Senatoren zeigte, war im ersten Moment wie ein Stich ins Herz. Garius war ein guter Mensch gewesen, sie hatte ihn gemocht, aber in ihrer Heimat gab es wegen langer Mißernten nichts zu essen und mit ihm mitzugehen war die Beste Wahl gewesen. Aber Lairia musste in manchem Sinne auch LadyNelson recht geben, es gab Tage da hatten sie wenig gehabt, aber dort hatten die Nachbarn geholfen, meist auch Gladiatorenfamilien.
Sie überlegte einen Moment, nach LadyNelsons Ausage zu den Bürgern, wie sie ihr das erklären sollte.

Verzeiht, ich vermute ihr habt Ansichten und Erfahrungen von einer Gesellschaft, die hier nicht passend ist.

Sagte sie, seufzte innerlich, wieder einmal. Ihr Dorf im Norden war auch anders gewesen als diese Stadt, sie konnte die Ansichten der Frau recht gut nachvollziehen. Sie lebten auch im Imperium, aber weitgehend ohne den wirklichen Einfluss der nahen Stadt, so das sie gemeinschaftlich gelebt hatten. Sicher, es gab einen, der auch einmal ein Machtwort sprach, aber ansonsten handelte und lebte man zusammen, das vermisste sie hier schon oft, gerade jetzt.

Es gibt die Senatoren und Patrizier, welche über Recht und Ordnung in der Stadt wachen, die Soldaten befehligen, die Festtage festlegen und eben alles hier bestimmen und regeln. Sie sind auch Bürger dieser Stadt, aber eben jene die alles entscheiden. Dann kommen Bürger wie ich, welche bestimmte Rechte haben, die den Schutz der Stadt und vor mancher Willkür haben. Darüberhinaus ist jeder Senator auf die Zustimmung vieler Leute die seine Ideen mit umsetzten angeweisen. Er sorgt besonders für diesen Personenkreis, meist eben Bürger, so wie jener sich besonders um die Machtentfaltung dieser Person kümmert, für sie arbeitet. Und dann gibt es die, welche hier leben aber keine Bürger sind. Zuletzt kommen die Sklaven, welche entweder den Senatoren und Patrizier, weniger einfachen Bürgern, gehören, in den Arenen kämpfen oder eben dem Imperator gehören und in der Stadt arbeiten. Eine Hirarchie sozsuagen, wo nach unten hin immer weniger Rechte da sind.

Sie erklärte das ganze mit einer nachdenklichen Stimme, versuchte sich so klar wie möglich auszudrücken. Sie zögerte, bevor sie auf die letzte Frage antwortet.

Die Bürger halten nur in so fern zusammen, als das sie gemeinsam für den Patrizier, der sich um sie kümmert, etwas tun. Ansonsten gibt es noch die Nachbarn, die manchmal helfen, so sie es wollen. In dem Viertel wo ich zur Zeit lebe, waren wir erst kurz, so das ich dort kaum jemanden kenne.

Sie zuckte leicht mit den Schultern.
12.07.2007, 09:58
Shauna Killedkenny
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Beitrag #14
 
Zufrieden beobachtete LadyNelson, wie Lairia sich auf ihrem Mantel niederließ. Ein Fortschritt. So würden sie sich nicht mehr wie zwei Fremde gegenüber stehen und taxieren müssen und sie konnte sich endlich ein wenig ausruhen.
Leise stöhnte sie auf, als sie sich nach hinten lehnte und ihren Oberkörper mit den Armen abstützte, woraufhin ihre Rückenmuskeln laut aufzuschreien schienen. Der Weg war eben doch weit und die Pausen nur kurz gewesen.
Sie lauschte den Worten der Frau, wie sie das Gesellschaftsbild der hiesigen Bewohner erklärte und es wurde ihr immer mulmiger. Im Geiste stellte sie sich vor, wie es wäre in einer solchen Umgebung Kinder aufzuziehen und kam zu dem Entschluss, dass das vollkommen unmöglich war, hier einen Menschen mit gesundem Geisteszustand aufwachsen zu lassen.

Es sieht in der Tat so aus, als unterschiede sich die Lebensweise meines Volks grundsätzlich von der Art, wie diese Menschen hier miteinander umgehen. Bei uns gibt es nur ein Oberhaupt und das bin ich. Mein Streben gilt dem Vorteil meiner Schwesternschaft und dass ihnen kein Unheil geschehe, sie nicht hungern oder dürsten müssen, sie nicht frieren und dass sie wenigstens halbwegs gesund und unverletzt aus den unumgänglichen Kriegen zurückkehren. Männer sind gern gesehene Gäste in unserer Stadt aber es ist ihnen nicht erlaubt, sich niederzulassen und es ist den Frauen der Gemeinschaft nicht erlaubt, sich auf Lebenszeit an einen Mann zu binden, ohne die Schwesternschaft verlassen zu müssen. Und eine Amazone, die Wert auf sich und ihre Eigenständigkeit legt, wird niemals heiraten - auch wenn es genügend lang andauernde Liebesbeziehungen zwischen Amazonen und den Männern anderer Völker gibt.

Ich selbst, da Ihr zuvor erwähntet, Ihr wäret eine Keltin, hatte eine intensive Liebschaft mit einem Kelten. Sie sind ein wildes und stolzes Volk und passen eigentlich recht gut zu unserem Stamm. Welcher Art und Gemütsbeschaffung allerdings die Kinder sind, die einer solchen Verbindung entspringen, haben wir leider noch nicht erfahren dürfen.


Ihr Lächeln, das zuvor noch auf ihrem Mund gespielt hatte, verblasste und wich einem nachdenklichen Ausdruck, als sie an die Leere dachte, die sich jedes Jahr schmerzhafter in ihr bemerkbar machte. Kein Kind war ihr beschieden, so schien es. Waren ihre Begleiter doch nie zum Zuge gekommen, entweder ob ihrer Schwäche oder ob ihres Zögerns. Der eine tot, der andere verlassen und selbstgekrönt. Sie seufzte und strich geistesabwesend über die Narbe, die quer von der Schulter über ihre Brust verlief und vom Leinenstoff ihrer Kleidung verdeckt wurde.

Hört, wenn Ihr wollt, begleite ich Euch gerne auf die Beerdigung Eures Mannes. Wir kennen uns noch nicht lange und ich bin für Euch eine Fremde aber ich habe schon soviel Leid gesehen, dass ich gerne bereit bin, Euren Schmerz zu teilen und Euch auf diesem Wege zu begleiten.
... so isses!
13.07.2007, 11:30
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Beitrag #15
 
Lairia mussterte die Frau neben sich kurz, als diese sich mit einem leisen Schmerzlaut zurück lehnte. Verletzt schien sie nicht zu sein, wohl eher verspannt, nichts was ein heißes Bad und eine Massage nciht weg machen würden.
Als LadyNelson freimütig sich zum Oberhaupt der Amazonen bekannte musste Lairia doch schlucken. Also war die Frau neben ihr nicht schlicht eine hohe Dame sondern die Führerin eines Volkes. Lairia kam sich irgendwie klein und dumm vor. Eine Gemeinschaft die nur aus Frauen bestand konnte sie sich im Moment irgendwie nicht vorstellen. Wildes Volk, sie wusste nicht, was LadyNelson darunter verstand. Sie hatte ihre Familie als ungebunden und ungezwungen erlebt, die ihr Land schützten, alle gemeisnam, Frauen wie Männer. Jeder hatte seine Aufgabe und seinen Platz. Die Mütter meist bei ihren Kindern und dem Hof, sicherlich. Ein Vater kontne nie eine Mutter ersetzen. Aber man lebte eher gleich nebeneinander. Ab und an gab es kleinere Kämpfe mit anderen Sippen. Es ging immer um Land, den besten Acker, das ergiebigste Waldstück oder See. Doch auch wenn man hart Kämpfte selten starben welche. Jeder Tote verringerte die Kraft einer Sippe, erschwerte ihr Überleben. Wirklich Krieg und Tod hatten die Römer erst gebracht, aber sie ließen einen in Ruhe, wenn sie dafür einen Teil der Erträge vom Vieh und Acker bekamen. Man konnte gut mit ihnen zusammen leben, auch wenn man etwas einbüßen musste. Dafür endeten die Streiterreien mit den Nachbarsippen. Ein guter Handel. Sie hatte auch gelernt mit dem pugio umzugehen oder einem gladius, doch wirklich kämpfen musste sie bisher noch nie.

Hm, eure Gemeinschaft klingt mir Fremd ehrenwerte LadyNelson. Und verzeiht mir bitte, das ich nicht wusste, das ihr die Herrscherin eures Volkes seid.

Sie klang recht unschlüssig. Man merkte ihr an, das sie gerade nicht wirklich wusste, wie sie sich verhalten sollte. Auch ihr Angebot machte es ihr nicht leichter zu entscheiden, wie sie sich nun weiter verhalten soltle. Laira ging davon aus, das LadyNelson es ernst meinte, es gab keinen Grund zu lügen oder sich bei einer einfachen Frau wie ihr beliebt machen zu wollen. Das sich ladyNelson über die Schulter gen Brust strich bemerkte sie zwar, nahm es aber nur am Rande war. Irgendwie war dieser Tag verhext. Heute morgen der Streit den sie mitgehört hatte zwischen einem benachbarten Päärchen, wo der Mann strikt dagegen war, das seine gutbürgerliche römische Frau sich um diese Barbarin kümmern wollte. Sie währe zwar Bürgerin aber man hoffte das sie wieder fort ging. Dann am Mittag als sie einem Wagen auswich und dabei unglücklich gegen einen Stand stieß und ein Tonteller zu bruch ging. Der Händler hatte einen Aufstand gemacht, bezahlt hatte sie natürlich trotzdem. Und nun saß sie auf dem Umhang einer Herrscherin, die mit ihr plauderte...
14.07.2007, 08:38