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Die letzte Hoffnung
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Die letzte Hoffnung
Die letzte Hoffnung

Der Himmel verfinsterte sich. Dunkle Wolken zogen über den Himmel und brachten Regen. Das Wetter spiegelte die Seelen der Menschen wieder: Hoffnungslosigkeit, Trauer und Dunkelheit. Schon bald prasselten grosse Tropfen auf die Mauern, den Boden und die Dächer der Burg. Alle Menschen und Tiere versuchten, sich vor dem Regen zu schützen; selbst die Ratten waren nirgends mehr zu sehen. Nur die Wachen auf der Burgmauer durften sich nicht vor dem Regen in Sicherheit bringen. Bald waren sie völlig durchnässt und begannen zu frieren. Bis jetzt konnten sie die Angreifer, die vor den Burgmauern lagerten, zurückschlagen, doch viele Verteidiger waren beim letzten grossen Angriff gefallen, deswegen würden sie einen weiteren Angriff wohl nicht mehr überstehen. Mestior stand auf dem Wachposten und schaute über die Zinnen. Das Lager der Troops of Darkness war durch den starken Regen kaum zu erkennen. Er dankte den Göttern fast für den Regen; so musste er die aufgespiessten Köpfe seiner gefallenen Freuden nicht sehen. Ihre Zahl war der ihren weit überlegen und nur die strategisch einwandfreie Bauweise der Gräben und Mauern hatte bis jetzt ihren Sieg verhindern können. Doch es war nur eine Frage der Zeit, bis sie unterliegen würden, denn die Nahrungsmittel gingen dem Ende zu. Mann hätte genug Vorräte gehabt für die Burg und die umliegenden Dörfer, doch mit so vielen Flüchtlingen konnte niemand rechnen. Die Burg war mit Menschen überfüllt, und das Ungeziefer verbreitete sich ungeheuer schnell. Läuse und Flöhe hatte fast jeder. Den Göttern sei Dank, war aber die Pest nicht ausgebrochen, zumindest noch nicht. Die Dunkelheit brach ein. Mit ihr kam auch die Ruhe über die Burg. Man hörte kein Geräusch, bis auf das Klappern der Rüstungen der Patroullien auf den Zinnen, und wenn der Wind stark blies, den Lärm aus dem Lager der Troops. Der Himmel war immer noch von Wolken bedeckt, so dass man die Sterne und den Mond nicht sehen konnte. Es herrschte bedrückende Dunkelheit. Es sollte die letzte Nacht für viele werden. Im Morgengrauen griffen die Troops of Darkness erneut an. Der Schlachtruf dröhnte durchs ganze Lager und versetzte die Burgbewohner in Schrecken. Aus der Ruhe, die geherrscht hatte, entstand schnell reges Treiben, Die Soldaten hetzten auf die Zinnen und der Lagerverwalter rüstete jeden, der ein Schwert halten konnte, damit aus. Knaben, die kaum stark genug waren um ein Schwert zu schwingen, wurden in die Schlacht geschickt. Mestior befehligte die Truppen an der Nordmauer der Burg. Der ersten Angriffswelle konnten sie standhalten, doch schienen die Angreifer unermüdlich und immer wieder wurden die Sturmleitern angelegt. Die ersten Angreifer schafften es über die Zinnen. Der ungleiche Kampf begann, 300 Verteidiger gegen über 1000 Angreifer, es war nur eine Frage der Zeit bis die Burg fiel. Auf den Zinnen herrschte bald ein riesiges Gemetzel. Mestior sah einen Jungen vor sich. Er war etwa 12 und steckte in einer für ihn viel zu grossen Rüstung. Seine Bewegungen waren ungeschickt, hatte er doch noch nie mit einem echten Schwert gekämpft. Ein riesiger Hüne mit einer blutbespritzten Rüstung kam auf den Jungen zu. Der Junge erhob sein Schwert, doch Mestior sah, wie er zitterte. Unter dem Jungen bemerkte er einen dunklen Fleck. Er hatte vor Angst in die Hosen gemacht. Der Hüne bemerkte es ebenso und brach in ein schallendes Lachen aus, dann hob er sein Breitschwert und spaltete dem Jungen den Schädel. Der Boden, auf dem der Kampf statt fand, war bald mit Blut und Körpern übersäht, was das Kämpfen erschwerte. Man rutschte auf dem blutigen Boden aus und stolperte über die Körper. Mestior liess die Verteidiger zurückweichen. Sie würden die Mauern nicht mehr lange halten können. Die letzte Schlacht wollte er im Burghof schlagen, wo sie genug Platz hatten, um zu kämpfen. Die Burg würde fallen, das wusste er, doch sollten so viele Angreifer wie möglich dabei sterben. Die Schlacht auf dem Burghof war kurz und heftig und die Verteidigung war bald gebrochen. Für Ruhm und Ehre waren die Krieger gestorben. Sie hatten einen schnellen Tod, andere hatten da nicht so viel Glück.
Die Frauen, die sich in der Burg verschatzten, hatten nicht die Gnade eines schnellen Todes. Die massiven Holztüren hielten die Troops nich lange von ihren Taten ab. Die alten Männer und Frauen und die Schwangeren wurden sofort getötet, ebenso wie die Säuglinge. Es wäre zu viel Aufwand gewesen, sie zum Sklavenmarkt zu bringen. Die älteren Knaben wurden gefesselt und in den Hof gebracht, die Frauen und Mädchen brutal vergewaltigt. Die Frauen, die Glück hatten, wurden von den Schlägen und Tritten ohnmächtig und erlebten nicht, was mit ihnen Geschah. Nachdem sich die Männer befriedigt hatten, wurden auch die Frauen gefesselt und in den Hof gebracht. Doch es würde bis zum Sklavenmarkt nicht das letzte Mal sein, dass sie sich – freiwillig oder nicht - den Troops hingeben mussten. Nachdem die Leute aus der Burg gebracht waren, wurde diese geplündert und in Brand gesteckt. Die Köpfe der Soldaten spiesste man auf Pflöcke und stellte sie auf dem Zinnengang auf. Dann zogen die Troops weiter. Die Köpfe auf den Zinnen sollten jedem als Warnung dienen. Und wer die Köpfe sah, verstand sie auch sofort. Die Burg ist gefallen, ihre Bewohner versklavt oder tot. Die Raben, die bald durch den Gestank der Leichen angelockt wurden, begannen ihr Werk und pickten den Toten die Augen aus dem Kopf. Und bald war die Schlacht auf der Burg vergessen. Nur noch die russgeschwärzten Ruinen zeugten von dem Ende der Burg.

Anmerkung des Autors:
Der Titel der Geschichte, denken sich mache, passt nicht zur Geschichte. Und vielleicht haben sie Recht. Die Hoffnung scheint in dieser Geschichte verloren gegangen zu sein, und genau deshalb ist dieser Titel passend.

P.S.: Sorry Troops für das Missbrauchen eures Namen.
13.05.2007, 21:53