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Duell: Prospero gegen Otori_Takeo
Ecthelion
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Palastwache

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Beitrag #1
Duell: Prospero gegen Otori_Takeo
“Die Tribüne könnte auch ruhig ein paar Treppenstufen tiefer liegen.“ murmelte der Elf leise vor sich, als er die Treppen zur Tribüne der Schiedsrichter hinauf ging. Erst gerade hatte er die Nachricht erhalten, dass sich erneut zwei Kämpfer in der Arena messen wollten. Der Bauer und das Biest waren schon vor ihm, wie er dem Stimmenwirrwarr vor sich entnehmen konnte. Und kurz darauf entdeckte er auch die beiden, die es sich in den beiden Sesseln bequem gemacht hatten. Mit einem Seufzen stellte er fest, dass er an der Reihe war um das Duell anzukündigen.
“Dann wollen wir die beiden nicht unnötig lange warten lassen.

Mit diesen Worten schritt er an den Sesseln vorbei und begab sich an den Rand der Tribüne. Die übrigen Plätze in der Arena waren schon gut gefüllt und die Zuschauer warteten nur noch auf die Eröffnung.
“Erneut werden zwei Kämpfer ihr Geschick und ihre Kraft messen. Ihre Namen sind Prospero und Otori_Takeo.“
Der Elf hielt kurz inne, dann setzte er seine Ansprache fort.
“Möge der bessere Kämpfer gewinnen und der Kampf fair ablaufen. Lasst das Duell beginnen.“

Nach einem weiteren kurzen Moment drehte sich der Elf um ließ sich in den freien Sessel fallen.
“Ich werde zu alt für sowas.“ brummte er und griff nach der Karaffe neben sich.
In the end, all things betray you.
Honor. Ideals. Heroism.
Allies. Comrades. Lovers.
Your eyes. Your limbs. Your heart.
And in the end, you betray yourself.
And that is the greatest betrayal of all.


[Bild: otta.jpg]
15.01.2006, 19:40
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Gast

 
Beitrag #2
 
Langsam schleppte ich die Truhe in das Verließ, „Seltsam, das Letzte Duell liegt weit in der Vergangenheit“ murmelte ich ruhig und blickte mich um, „Wie damals“. Mein Umhang würde mich wohl behindern, meine Haare nicht, denn zum Zopf gebunden ging es einigermaßen.
So zog ich den Umhang aus und legte ihn Sorgfältig auf den Tisch, dieses Mal würde ich nicht mit Rüstung kämpfen.

Langsam trugen mich meine Beine zur Truhe, ich würde eine Neues Saya nutzen, eine Stählerne, langsam holte ich den kühlen Stahl aus der Truhe, ~„Perfekt“~ dachte ich mir und zog mein Katana aus der Hölzernen und steckte es in die Stählerne. Leise zischte es vor sich hin.

Langsam steckte ich das Katana in den Obi und das Ô-dachi auf den rücken in eine Halterung, immerhin war dieses Genau so lang wie ich groß war, also knappe 1,80. „Ickzu“ zischte ich ruhig und verstaute noch die Klingen von Logar und die kleinen Wurfsterne.
Behutsam legte ich noch die Hand und Unterarm-Schoner aus Metall an.

~„Ab zum Kampf, möge mein Rost abfallen“~

Ich dehnte noch meine Muskeln und Sehnen ausgiebig, wendete mich zur Tür und ging hindurch, „Wenn ein Teil hinfort ist und eine Waffe benutzt oder zerkratzt bete zu Bihamon das dein Geist nicht zertrümmert wird“ knurrte ich zu einem Jungen der die Tür eifrig Schloss.

Ohne auch nur einen Laut zu machen ging ich zum Tor, der Himmel wurde von grauen Wolken verdunkelt, „domo“ gab ich nur von mir und der Torwächter hob die stählernen Spieße an, „Danke“ ich nickte ihm nur zu und betrat den Korallensand der Arena, „Auf ein Gutes Duell und ein Faire Entscheidung!“ rief ich zu den Richtern, die hoch auf ihrer Tribüne trohnten und hoffentlich wache Augen hatten.

Ich stellte mich in die Mitte der Runde und blickte einmal durch die Tribünen, „Brot und Spiele, so sieht die Methode des Imperators also aus“ immer wieder sah Ich Leute an einem Brot kauen.
19.01.2006, 22:03
Anonymous

Gast

 
Beitrag #3
 
Prospero war ziemlich außer Atem, als er endlich am Kolosseum ankam. Er war naiv gewesen zu glauben, dass er in der Lage wäre, dieses bedeutende Bauwerk schnell zu finden. Dabei hätte alles so schnell sein können, jedenfalls hatte er es sich so ausgemalt. Ein Gebäude mit den gewaltigen Ausmaßen, die Logar ihm geschildert hatte, müsste doch jedem, der diese Stadt betrat schon auf den ersten Schritten ins Auge springen.

Doch Rom war keine Stadt, wir Prospero sie kannte. Und die Arena unterschied sich massiv von den mal sumpfigen, mal steinigen Kampfkreisen aus seiner Heimat, wenngleich er sich sicher war, dass sowohl dieses Monument, als auch die Duellplätze große Kämpfe und große Kämpfer gesehen hatten. Und ganz der riesenhaften Dimensionen der Arena zum Trotz, hatte es dieser Wanderer, dieser Niemand im Antlitz der Stadt, zu der alle Wege führen sollten, gewagt ihren Mittelpunkt zu verfehlen. Jedenfalls ihren Mittelpunkt für jeden Kämpfer.

Überhaupt war die Arena der Hauptgrund gewesen, weshalb Prospero das Beschauliche Leben eines Einsiedlers erst gegen das eines Reisenden und nun gegen das eines Gladiators eingetauscht hatte. Doch Logars Berichte hatten ihm keine andere Wahl gelassen, und außerdem verlangte es ihm schon seit langem nach einen guten Kampf. Von Zeit zu Zeit ein wildes Tier, oder widerspenstiges Gestrüpp, das war nichts, was den Hunger auf einen Kampf stillen konnte.

Auch wenn die Kämpfe hier wohl anders verlaufen würden als Prospero es gewohnt war. Sein Besucher hatte ihn zwar auf die wichtigsten Unterschiede hingewiesen, doch auf das, was er hier sah hätte ihn niemand vorbereiten können. Schwerter, Keulen und Äxte, hier und da ein Speer oder eine Lanze- noch dazu die glänzenden Rüstungen in die die meisten hier gehüllt waren- es wirkte alles so fremd.

Allerdings schien Prospero nicht allein in seiner Verwirrung zu sein, denn von beiden Seiten des Ganges, der in die Tiefen des Kolosseums herabführte, trafen ihn skeptische und Teils auch abfällige Blicke. Als er an sich herunter sah, wurde ihm auch bewusst warum. Ein Fremder, bekleidet mit einem zerlumpten,
grauen Mantel, über den er einen verstaubten Umhang trug, musste unter all diesen Metall und Lederrüstungen einfach auffallen. Seine Waffen, die sich beharrlich weigerten sich in die hier gültigen Normen einzupassen taten ihr Übriges.

Nun gut- Logar hatte den Einsiedler deutlich gemacht, dass Sicheln und Sensen hierzulande nur zur Arbeit und eben nicht als Waffen eingesetzt wurden, dennoch- mit diesen Waffen war Prospero vertraut und es würde ihm im Traum nicht einfallen, auf etwas so plumpes und ungelenkes wie ein Schwert oder
eine Keule umsteigen. Außerdem hatten diese im Vergleich zu seinen Waffen bei weiten nicht die Reichweite, um ihm die nötige Sicherheit zu bieten, die er
in Ermangelung einer Rüstung dringend benötigte.

Der Gang neigte sich dem Ende, wenige Schritte vor sich konnte Prospero schon einen Schimmer von Tageslicht erspähen. Als er allerdings unbeirrt darauf zu lief, vertrat ihm der junge Mann, der bis jetzt schweigend neben ihm gegangen war, den Weg. Er schüttelte den Kopf und deutete auf eine wenig geräumige Kammer. Vermutlich erwartete er von der Zerlumpten Gestalt, sich umzukleiden, sich von einem schäbigen Bettler in einen Strahlenden Kämpfer zu verwandeln. Prospero hatte zwar nichts in dieser Richtung vor, doch er wollte nicht unhöflich erscheinen und so nickte er kurz und trat in dem ihm zugewiesenen Raum.

Lächelnd betrachtete er sich im Spiegel. Wirklich kein Angenehmer Anblick, dieses Vernarbte und von Wind und Sonne gezeichnete Gesicht auf dem hageren Körper, der gnädig von den weitem, verschlissenen Mantel verdeckt wurde. Und da Prospero die Kammer so schnell wohl nicht würde verlassen können, ohne den Jungen noch weiter zu verwirren überprüfte er noch ein letztes Mal seine Ausrüstung. Zuerst nahm er seinen verstaubten Umhang und seinen Mantel ab, und prüfte kurz die Bandagen, die er um Beine und
Arme geschlungen hatte, um ihm wenigstens einen geringen Schutz zu bieten. Nachdem sämtliche Stofffetzen seinem prüfenden Blick standgehalten hatten, streifte er seine Kleidung wieder über.

Und da er gerade schon dabei war, unterwarf er auch seine Waffen einer kritischen Kontrolle. Die Sense wie die beiden Sicheln unterschieden sich wirklich nicht sehr stark von ihren Verwandten hierzulande, nur dass seine deutlich robuster und besser verarbeitet waren, als die meisten Erntegeräte, auf die man hierzulande treffen konnte. Allerdings sollten diese ja auch nur eine reiche Ernte und nicht den Tod bringen, wenngleich die Kämpfe hierzulande scheinbar nicht tödlich verliefen- zumindest in der Regel nicht.

Um so besser, so würde er in der Lage sein, ein großartiges Duell wiederholen zu können, was bei den Zweikämpfen aus seiner Vergangenheit nur selten der Fall gewesen war, da zumeist einer der Kontrahenten sein Leben aushauchte.

Zumindest wenn es um die Ehre ging, und aus anderen Gründen wurde selten gekämpft. Doch Kämpfe zur Unterhaltung de Massen und der Kämpfer, ohne den drohenden Schatten des Todes- das klang nach der Art von Kampf, die ihm zusagte. Leichtfertig wirbelte Prospero die etwa Unteramlangen silbernen Sicheln durch die Luft. Das matte Edelmetall glänzte schwach im Fackelschein, wie um seine Vorfreude zu signalisieren. Die mit Leder umwickelten Griffe fühlten sich behaglich und vertraut an.

Eine weitere beiläufige Handbewegung später waren die Sicheln in seinem Gürtel verschwunden und Prospero griff zu der Sense. Nachdem er nun wusste, wie die Sensen hierzulande aussahen, gelang es ihm nun doch, einige Unterschiede festzustellen. Von der massiven und etwa zwei Arm spannen langen Klinge einmal abgesehen, fiel zuerst der grobe und in festes Leder geschlagene griff von fast zwei Metern Länge auf.

Gegen die kurzen Waffen, die die Krieger hier zu führen pflegen, kann das nur von Vorteil sein.

Und sollten alle Stricke reißen, so konnte Prospero immer noch auf die Dolch ähnliche Klinge am unteren Ende des Griffes einsetzen, doch soweit würde es nicht kommen, für den Nahkampf hatte er ja schließlich die schnellen und tödlichen Sicheln.

Mit einem Ruck erhob sich der Wanderer, schnallte die gewaltige Sense auf seinen Rücken und ging ruhigen Schrittes auf das Licht zu, das sich am Ende des Ganges zeigte. Gegen die Sonne anblinzelnd, zeigte sich eine Silhouetten auf dem Duellplatz. Das würde sein Gegner sein, Otori Takeo.

Die Sonne brannte in Prosperos Augen, daher zog er schnell die Kapuze des Umhangs ins Gesicht. Selbst nachdem er sich ein wenig an das grelle Licht gewöhnt hatte, konnte er die gewaltigen Ausmaße der Arena nur erahnen. Soweit das Auge reichte, waren die Ränge mit grölenden Zuschauern gefüllt, nur von einer drang kein einziger Ton herunter. Bei der schweigsamen Gesellschaft, die sich dort versammelt hatte, konnte es sich nur um die Richter handeln.

“Ich grüße Euch, hochgeschätzte Richter- möge Euer Auge wach und Euer Geist wachsam sein“

Ganz sicher war sich Prospero nicht, ob es allzu geschickt war, den in seiner Heimat üblichen Gruß vor einem Duell anzubringen, zumal die Richter hier eine ganz andere Aufgabe zu erfüllen hatten.

“Otori Takeo!“

Ganz dem alten Brauch entsprechend wisperte er den Namen seines Gegners kaum hörbar in dessen Richtung, dann nahm seine Stimme an Kraft zu.

“Ich Prospero bin gekommen mit euch die Klinge zu kreuzen, Logar empfahl mir Euren Namen, so ist es mir eine Ehre euch gegenüberzustehen. Auf einen guten Kampf.“

Prospero deutete ein kurzes Nicken in Richtung seines Gegners ab, den er aufgrund der Sonne immer noch nur als Schattenbild erkennen konnte, er würde ihn umrunden müssen um in eine bessere Kampfposition zu kommen.

Nach kurzem Zögern griff er auf seinen Rücken und holte die Sense hervor, die er dann ruhig in beiden Händen wog. Er hatte es auf seinem Weg hierher erlebt, dass diese Art von Waffe durchaus Furcht auslösen konnte, doch bei einem Erfahrenen Kämpfer konnte er sich nicht darauf verlassen.
27.01.2006, 16:48
Anonymous

Gast

 
Beitrag #4
 
Ein leichtes Lächeln umspielte meine Lippen, trocken von der Atmosphäre in der Arena.
~“Ein Ungewöhnliches Gerät, die Bauern der Heimat nutzen es, jedoch für das Getreide“~ schoss es mir durch den Kopf, doch zu gut habe ich Kämpfe mit Sensen in Erinnerung.

„Freut mich Prospero. Ich hoffe Logar hat euch nicht meine Ganzen Taktiken erklärt! Wenn doch, ich habe neue, keine Sorge.“

Ich betrachtete ihn, keine Rüstung. Ein gleiches Duell also. Langsam griffen meine Hände zu dem Langen Griff der über meinem Kopf hinausragte.

„Seid ihr mit den Waffen aus den Fernen Osten vertraut?“ fragte ich ruhig und das Ô-dachi gleitet leicht Zischend aus der Langsam Hölzernen Saya hinaus.

Im matten Licht Blitzt die ungewöhnliche Klinge Kurz auf, die Menge verstummt langsam und betrachtet angespannt die beiden Duellanten. Meine Hände legten sich in einem Recht großen Abstand auf den Griff und balancierten das Schwert aus.

Jedoch rutschte meine Rechte Hand direkt hinter das Stichblatt und die Linke lies los, griff flink, kaum Sichtbar, einen Wurfstern, der genau in meine Hand passte. „Dann auf den Kampf des Jahres!“ rief ich aus voller Kehle und ging auf Prospero zu, die klinge rechts von mir gestreckt und fest im Griff.

Einige Meter vor ihm, sah es so aus als würde ich fallen, jedoch stemmte ich meine Füße in den Sand und schoss nach Vorne, auf ihr zu. Der Wurfstern zischte leicht Links neben Prospero und mein Ô-dachi schoss eher als der Stern auf seine rechte Seite zu.
28.01.2006, 00:18
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Gast

 
Beitrag #5
 
Sein Gegner schien kein Freund der großen Reden zu sein, wie auch immer- Kampfesgeist trug er in sich, dass wurde Prospero schon in den ersten Augenblicken bewusst. Seine Frage jedoch trug einen gewissen Spott in sich, jedenfalls wirkte es auf ihn so.

“Ob ich mit diesen Waffen vertraut bin fragt ihr? Nun, schon eines eurer Kurzschwerter wirkt befremdlich auf mich müsst ihr wissen! Ich stamme aus einer Gegend, wo solche Waffen nicht viel wert währen. Sensen und Sicheln, Krumschwerter und unter Umständen Bögen oder Lanzen- doch nicht solche Waffen wie ihr sie hier nutzt.

Allerdings scheinen Eure Waffen aus diesem Muster herauszufallen, nach allem was ich erkennen kann, sind deren Klingen nicht so erbärmlich kurz wie die der meisten anderen die ich sah, wenngleich ich einräumen muss, dass ein erfahrener Gladiator damit sicherlich geschickter umzugehen weiß, als die Strauchdiebe die die Güte hatten mir eine Demonstration angedeien zu lassen.

Doch genug der Waffenkunde, ich brenne auf einen Kampf, und ihr mit Sicherheit auch.“


Noch während er sprach, hatte sich Prospero langsam und behutsam um seinen Gegner herumbewegt. Nun schien ihm die Sonne nicht mehr ins Gesicht, und er würde die Handlungen seines Gegenüber besser einschätzen können.

Otori Takeo ließ sich nicht lange bitten, wie in Raserei startete er seinen ersten Angriff. Dank der Länge der Sense bereitete es Prospero keine große Mühe den Schlag abzufangen, doch er spürte einen unsanften Stich an seinem rechten Bein.

Irgendetwas hatte sich durch seinen Umhang gefressen und seine Wade gestreift. Aber an Takeo konnte er keinen Bogen erkennen, also musste der Pfeil aus dem Publikum gekommen sein. Scheinbar hatte sein Gegner den hinterhältigen Anschlag noch nicht bemerkt, und auch Prospero hatte im Moment andere Sorgen als sich um den unsichtbaren Schützen zu kümmern.

"Wirklich, eine interessante Waffe. Doch wenn ihr nichts dagegen habt, so werde ich ihre Stärke zu einem geeigneteren Zeitpunkt genauer auf die Probe stellen."

Mit einer leichten Drehung entriss sich Prospero dem Ringen. Er wollte seine Kräfte noch nicht allzu früh mit Takeo messen. Unter Umständen könnte er sogar bestehen, doch es war klüger, sich seine Kräfte für den weiteren Verlauf des Duells aufsparen. Er wusste es nicht genau, doch auch seinem Gegner würde dieser Aufschub zugute kommen.

Doch um sicher zu gehen, sprang Prospero aus der Drehung heraus einige Schritte zurück.

"Nun, ich habe mich aufgewärmt- wie steht es mit euch? Können wir anfangen?"

Die Wahrheit war, dass es ihm beiweitem nicht so leicht gefallen war, dem Kräftemessen zu entkommen, wie es vielleicht den Anschein hatte. Er durfte Otori Takeo nicht noch einmal so nah an sich hernakommen lassen, wenn er ohne größere Verletzungen aus diesem Kampf hervorgehen wollte.

Mit einem zufriedenen Grinsen auf dem Gesicht kreiste Prospero, die Sense fest in beiden Händen, seinen Gegner. Aus den Augenwinkeln suchte er immer noch den im Publikum verborgenen Attentäter zu erspähen. Wer konnte es hier, in einer Stadt die er noch nie besucht hatte, auf ihn abgesehen haben? Hatte Takeo diesen Angreifer angeheuert?

Aber wer ihn angegriffen hatte, oder warum, war im Moment ohne Bedeutung. Prospero musste sich lediglich der Tatsache bewusst sein, von zwei Seiten bedroht zu werden.

"Übrigens, euer Amulett trage ich bei mir- ein solch scharfkantiges Schmuckstück ist mir bis zum heutigen Tag noch nicht unter die Augen gekommen."

Prospero löste eine Hand von der Sense und angelte den an einer dünnen Kette befestigten Stern, mit dem die Herausforderung am Brett befestigt war, unter seiner Kutte hervor. Gedankenverloren betrachtete er den glänzenden Stern in seiner Hand.

"Wahrlich ein seltsames Amulett."

Währen seine Hände nicht in Bandagen eingeschlagen gewesen, so hätte er sich mit Sicherheit ein weiteres mal an dem unscheinbaren Stern verletzt, wie damals, als er ihn vom Brett entfernen wollte. Doch über die Bedeutung dieses für ihn ungewöhnlichen Schmuckstücks konnte er nach dem Duell noch weiter nachsinnen, oder vielleicht sogar Takeo befragen. Denn eine Bedeutung musste es haben, nur zur Zierde schien dieser Stern nicht geschaffen zu sein.

So ließ Prospero von dem Stern ab und fasste seine Sichel nun wieder mit beiden Händen, wenn er schon dem unsichtbaren Angreifer Hilflos ausgeliefert war, wenigstens Takeo konnte er gegenübertreten. Wenn er ihn direkt angriff, könnte dies den Unbekannten zu einem weiteren Angriff provozieren – sofern Otori Takeo dahintersteckte.

Aber er kannte seinen Gegner nicht gut genug um solche Schlüsse zu ziehen. Möglicherweise hatte es der Angreifer auch auf beide abgesehen – oder unter Umständen auch nur auf Otori Takeo, er kannte sich in Rom noch nicht allzugut aus, doch er wusste nicht, ob Takeo hier Feinde hatte.

Doch er durfte es sich nichts anmerken lassen. Also ließ er die Sichel zwei mal durch die Luft pfeifen, weit genug von Otori entfernt, um eine Bedrohung für diesen darzustellen. Nein, er würde ihn nicht angreifen- noch nicht. Er würde warten, bis Otori einen Fehler machte- und je länger das Duell andauern würde, desto wahrscheinlicher wurde das.

"Was ist los? Scheut ihr davor zurück, jemanden anzugreifen, der mit Erntewerkzeugen hantiert?"

Er würde einen Fehler machen- jemand würde einen Fehler machen, vielleicht Prospero selbst- er musste vorsichtig sein.
05.02.2006, 10:49
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Gast

 
Beitrag #6
 
Das zischen der Sense machte mich ein wenig Ängstlich. Zu oft hatte ich Gegen Shinobi mit Stäben gekämpft und wusste wozu diese Fähig waren.

„Achja, der Shuriken, Logar hatte damit so einige Schwierigkeiten sie ausfindig zu machen“ ein grollen in der Ferne kündigte an das der Kampf unter dem Zeichen der Blitze und Nässe stehen würde.


Wie als ob ich seine Gedanken lesen konnte, eher sie aus seinem Gesicht lesen konnte, sprach ich ruhig: „Kein Angreifer aus der Menge, ich war es“
Ein schelmisches Lächeln legte sich auf meine Lippen und das Langschwert fand seinen Weg in die Saya auf dem Rücken.

Der Hakama und die Ärmel des Haori flatterten kurz als ein unverhoffter Windstoß den Sand unter unseren Füßen aufwirbelte und ich die Augen zukniff. Meine Hand fuhr an meinen Gürtel, „Ihr meint sicher ein Katana“ rief ich durch den johlenden Wind. Ich zog das Schwert, samt Scheide aus meinem Gürtel und hielt die stählerne, kühle Saya in der Linken hand fest umschlossen, hob es vor mich und grinste kurz.

„Es gibt viele Stümper die versuchen ein Schwert zu führen, jedoch für ein Katana braucht es einen Samurai. Niemand anderen!“ schnitt meine stimme dem Wind ins körnige Gewand.
Die Klinge glitt kreischend aus der stählernen Ummantelung. „Das meint ihr!“ brach meine stimme durch den wieder tosenden wind und meine Augen schlossen sich, bereit für einen Angriff und doch wartete ich auf ihn.
06.02.2006, 18:56
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Gast

 
Beitrag #7
 
„Kein Angreifer aus der Menge, ich war es“

Etwas in dieser Richtung hätte Prospero schon ahnen können, dennoch verwirrte ihn diese Aussage.

„Ihr habt diesen Schlag durchgeführt? Aber wie? Ich sehe keine Waffe an euch- nein, antwortet nicht, ich weiß schon, ein Dolch, ein Wurfpfeil oder etwas in dieser Art- ja, so wird es gewesen sein.“

Sicher war Prospero sich seiner Worte nicht. Aus den Augenwinkeln suchte er den Boden unter seinen Füßen ab. Doch dort lag nur eines dieser Merkwürdigen Amulette. Vielleicht war es in Takeos Heimat Brauch diese Schmuckstücke zu tragen.

Da sein Gegner keine Anstalten machte, Prospero anzugreifen, konnte er es wagen sich nach dem glänzenden Stück Metall zu bücken. Da ihm schon schmerzhaft bewusst geworden war, wie scharfkantig diese Teile waren, hob er es, seine Sense nun nur noch in einer Hand haltend, ganz behutsam an.

„Ich schätze, dass dürfte euch gehören- ich trage meines noch bei mir.“

Wie um seine Worte zu beweisen, zog er das an der Kette befestigte Kleinod hervor.

„Ich würde euch empfehlen, eures ebenfalls an einer Kette zu befestigen, denn dieses ist euch scheinbar entglitten, als ihr den Pfeil nach mir geschleudert habt.“

Prospero zuckte mit den Schultern und ließ sein Amulett, dass ihm sein Gegner geschenkt hatte wieder unter seinen Mantel zurückgleiten.

„Es gibt viele Stümper die versuchen ein Schwert zu führen, jedoch für ein Katana braucht es einen Samurai. Niemand anderen!“

Prospero zuckte abermals mit den Schultern.

“Wie ihr meint, ihr müsst es wissen!“

Prospero schmunzelte, er verstand es nicht ganz, wie man sich wegen einer solchen Belanglosigkeit so aufregen konnte, aber für Takeo schien es schon fast etwas heiliges sein, dieses Schwert zu führen- außerdem lag es Prospero nicht, über Dinge zu spotten, die er nicht verstand und so beließ er es dabei.

Ein wenig wunderte er sich schon, warum er die Waffe seines Gegners noch nicht hatte finden können, oder war es möglich, dass dieser kleine, glänzende Stern eine solche Kraft hatte- möglich war es, wenn auch unwahrscheinlich. Nein, hier musste irgendwo ein Pfeil oder ein Messer liegen.

Doch das war momentan ohne Belang. Takeo stellte eine größere Bedrohung dar, als eine am Boden liegende Waffe, so unsichtbar diese auch sein mochte. Allerdings regte sich Prosperos Gegner immer noch nicht – was hatte er vor? Wollte er Prospero provozieren? Plante er etwas, bereitete Takeo sich auf etwas vor, dass Prospero noch nicht durchschauen konnte?

„Wenn ihr nichts dagegen habt, können wir nun mit dem Kampf beginnen- ach ja, das hier gehört euch, vermute ich.“

Mit einer lockeren Handbewegung warf er den Stern, den er soeben aufgelesen hatte in die Richtung seines rechtmäßigen Besitzers zurück. Wenn dieses Amulett für Otori Takeo von Bedeutung war, so würde er den Kampf ohne es wohl kaum fortsetzen wollen. Prospero lag solcher Aberglaube zwar nicht allzu nahe, doch er würde nicht versuchen Otori eben diesen auszutreiben.

Da sein Gegner wie immer noch wie gelähmt dastand, umkreiste Prospero ihn misstrauisch. Takeo plante etwas- und was auch immer das sein mochte, es bedeutete mit Sicherheit nichts Gutes für ihn. Er würde es verhindern müssen, auch wenn er nicht wusste was.

„Das wird euch leider keinen Vorteil bringen mein Bester!“

Sollte Takeo ruhig denken, Prospero habe seine Strategie durchschaut.

„Denn ich werde es zu verhindern wissen.“

Er grinste breit und führte einige lockere Streiche mit seiner Sense in Richtung seines Gegners- allerdings in gebührenden Abstand- Prospero wollte Takeo nur verunsichern, nicht verletzten. Noch nicht.

Also tat er einen Sprung zurück und hielt seinem Gegner die Klinge seiner Sense entgegen.

„Na los, worauf wartet ihr?“

Mit jedem Moment fühlte er sich sicherer, und das Aufziehen von Wolken am Horizont schickte ein Lächeln auf Prosperos Lippen. Für jemanden, der in den Sümpfen groß geworden war konnte es keinen besseren Kampfplatz geben als durchweichten Sand- abgesehen von einem Sumpf natürlich.
13.02.2006, 20:23
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Gast

 
Beitrag #8
 
Vorsichtig blickte er ihn an und hob die Klinge des Katana’s, der von Prosperos Sense entgegen. „Dann greift doch an oder habt ihr angst euren Kopf zu verlieren?“ spottete ich leise und hob den Wurfstern auf.

~“was für ein narr“~ dachte ich und verstaute ihn langsam, die Wolken verdunkelten den Himmel immer mehr und in wenigen Sekunden dürfte der Boden der Arena in eine Schlammpfütze verwandelt worden sein und doch Störte es mich nicht.

„Ickzu!“ zischte ich wie eine Schlange und schoss auch nach vorne. Wie als ob jemand mir Feuer unter meinem allerwertesten gemacht hätten, sprang ich hoch über die Sense hinweg, rollte mich dann auf dem Boden hinter Prospero ab und tippte ihm mit der Stumpfen Seite des Schwertes auf die Schulter, „Nun denn, kommt kommt und versucht einen Samurai und einen meister der Ninjutsu Künste zur strecke zu bekommen“
18.02.2006, 22:44
Anonymous

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Beitrag #9
 
Prospero lachte leise in sich hinein.

„Eine hervorragende Vorstellung, meine Hochachtung! Ich würde Euch mit Freuden applaudieren, doch wie Ihr seht...“

Prospero hob seine Sichel und grinste.

„...bin ich hier um zu kämpfen, nicht um Beifall zu spenden!“

In Wahrheit hatte ihn Takeo´s Vorstellung doch ziemlich beeindruckt, doch ihm das zu zeigen würde im Kampf nur einen Nachteil bedeuten. Nach dem Duell würden sie sich ohne weiteres über Akrobatik austauschen können.

„Aber was Eure Klinge an meiner Schulter betrifft- ich muss zugeben, dass hat mich wirklich überrascht.“

Und das entsprach vollends der Wahrheit. In den Moment, in dem Prospero den blanken Stahl an seiner Schulter gespürt hatte,

„Nun, ich verstehe zwar nicht genau, was ihr gerade gesagt habt, aber mit dem Schwert könnt ihr umgehen, Respekt!“

Und mochte Otori Takeo noch so mit Ninjutsu oder ähnlichem prahlen, der einzige Weg Prospero zu beeindrucken war Können. Und durch dieses war er in eine missliche Lage geraten.

Nicht nur, dass die Klinge- wenngleich sie auch stumpf zu seien schien, eine Bedrohung darstellte, noch dazu lähmte sie ihn. Jede Bewegung könnte den kalten Stahl in seinen Hals hineintreiben. Prospero musste Zeit gewinnen und auf eine Unachtsamkeit seines Gegners warten- und diese würde kommen. Takeo fühlte sich durch seine Machtposition und die Leichtigkeit, mit der er in diese gelangt war, wohl schon als Sieger dieses Kampfes, und Sicherheit barg das größte Risiko.

„Ihr scheint mir ja ein großer Akrobat zu sein, aber auch ich verstehe es zu tanzen!“

Jetzt musste es schnell gehen. Prospero duckte sich und wirbelte herum, die Sense fest mit beiden Händen umklammert. Das Schwert an seiner Schulter war er nun los, und wenn alles gut ging, würde dieser tief angesetzte Schwung seinen Gegner in arge Bedrängnis bringen. Genug Schwung hatte er ja, die Höhe des Angriffs stimmte auch.

Aber wenn ihm das Glück nicht hold war, so war er es, der in Bedrängnis geraten würde- so zusammen gekauert war er angreifbar und verletzlich, da er keine Möglichkeit hatte einen gut gesetzten Schlag abzufangen und zu kontern.
23.02.2006, 19:46
Anonymous

Gast

 
Beitrag #10
 
Instinktiv ließ ich mich nach hinten fallen. Die Sense fuhr surrend über mir hinweg und ich sprang auf. Denn die ersten Tropfen Wasser fielen mir ins Gesicht. „Gut gemacht!“ rief ich aus und meine Stimme schien sich in dem Jubel des Publikums zu verlieren.

Vorsichtig blickte ich ihn an, die Klinge meines Schwertes wie ein teil meines Arms auf ihn Gerichtet. Er hatte einen Vorteil mit der Reichweite seiner Waffe. Selbst mein Ô-dachi würde nicht so weit kommen. ~“Ein vorteil von ihm und doch habe ich so einige tricks gegen seine vorteile“~ langsam umkreiste ich ihn. Sah wie er mit dem Schwung halbwegs am kämpfen war und doch wie er sich elegant abfing.

„so nun wird mein angriff folgen, seid bereit!“ rief ich aus und mit einem mal stürmte ich bereits auf ihn zu. Das Schwert wie ein Flügel rechts neben mir von mir gestreckt und kurz vor ihm, zischte die Klinge auf seine Seite zu…
16.03.2006, 15:11
Anonymous

Gast

 
Beitrag #11
 
In Prosperos Kopf kochte das Blut. Wie durch einen Nebelschleier nahm er wahr, wie sich sein Gegner mit einer gewaltigen Geschwindigkeit näherte. Ein Lächeln huschte über seine Lippen. Er würde Takeo schon zu empfangen wissen.

Prospero packte den Stiel seiner Waffe fester und hob sie ein Stück an. Die ihm sonst so vertraute Sense schien auf einmal Tonnen zu wiegen, dennoch erhob er sich mit zitternden Beinen und versuchte so entschlossen wie möglich zu wirken, auch wenn in seinem Kopf ein wahrer Sturm tobte.

"Worauf wartet ihr?"

Schon dieser eine Satz kostete ihn viel Kraft, aber woher kam das? Die Lange Reise? Die Hitze in Rom? Die Anstrengungen des Kampfes?

Rote Blitze zuckten durch seine Augen, seine Umgebung nahm er immer verschwommener wahr. Nun musste Prospero schon alle Kraft aufbringen die Sense zu halten.

"Greift an!"

Brüllte er seinem Gegner entgegen, der zu zögern schien. Lieber wollte er im Kampf unterliegen, als dass ihn seine eigene Schwäche zu Boden streckte. Prospero konnte das Zögern Takeos verstehen, auch er hätte gezögert, wenn er sich über die Verfassung seines Gegners nicht im klaren gewesen wäre.

"So greift doch an!"

Viel mehr als ein Krächzen brachte er nicht mehr hervor. Mitllerweile hatte sich über die Arena ein grauer Schleier gelegt. Das Raunen des Publikums entging Prospero genauso wie die Tatsache, dass die Sense seinen kraftlosen Händen entglitt.

"Ihr... hättet mich... angreifen sollen."

Nach einem kurzen Schwanken fing sich Prospero wieder. Er torkelte unbewaffnet an seinem Gegner vorbei.

"Habt dank... für diesen Kampf."

Prospero taumelte den Gang entgegen, der ihn aus der Arena führen würde. Kurz bevor er ihn erreichte drehte er sich noch einmal zu Takeo um und lächelte.

"Ich hätte.. wohl auch nicht... angegriffen. Möge euch das Schicksal gewogen sein. Lebt wohl, Otori Takeo."[/i]
02.06.2006, 09:53