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Duell: Seneca vs. Kikky
Ecthelion
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Palastwache

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Beitrag #1
Duell: Seneca vs. Kikky
Mit einem gewohnt mürrischen Gesichtsausdruck ging der Elf die Treppe zur Tribüne des Amphitheaters hinauf, wo schon asil und Traumtänzer auf ihren Plätzen sassen. Eigentlich hätte er schon sitzen wollen, aber da es selten nach seinen Vorstellungen ging, durfte er jetzt das Duell ankündigen. Die beiden UN Redakteure schienen es sich schon länger gemütlich gemacht zu haben, was dem Elfen nur ein leises Knurren entlockte. Die Zuschauer warteten, also ging er zum Rand der Tribüne und wandte sich an die wartende Menge.

“Seneca hat Kikky herausgefordert, oder umgekehrt. Zumindest stehen sich beide heute hier in der Arena gegenüber. Ob sie den Kampf mit der Feder oder mit dem Schwert bestreiten, wird sich zeigen.“ beendete der Elf seine Ansprache und hatte sich schon gesetzt, als ihm einfiel, dass noch eine Floskel fehlte. Seufzend stand er wieder auf und ging erneut zum Rand der Tribüne.

“Möge der Kampf fair sein und die Bessere gewinnen.“ der Elf leierte den altbekannten Satz herunter und setzte sich dann auf seinen Platz.
In the end, all things betray you.
Honor. Ideals. Heroism.
Allies. Comrades. Lovers.
Your eyes. Your limbs. Your heart.
And in the end, you betray yourself.
And that is the greatest betrayal of all.


[Bild: otta.jpg]
16.10.2005, 19:24
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Gast

 
Beitrag #2
 
Es hatte sich bis in die äußersten Sphären Roms herumgesprochen, selbst in den heruntergekommenen Baracken am stinkigen und von Ratten verseuchten Ufer des Tiber schrie man es sich von Fenster zu Fenster zu.
Die Mäuler der Waschweiber an den Brunnen standen kaum still und aus allen Ecken hörte man die Lästermäuler und Taugenichtse fröhlich jauchzend vom neusten Ereignis der höheren Gesellschaft erzählen.
Seit Tagen surrte ein Gerücht durch die Stadt dass sich standhaft gehalten hatte und erst vor kurzem zur unverrückbaren Wahrheit geworden war.
Ein neues Duell stand an, und es würde hoffentlich – im wahrsten Sinne des Wortes – heiß her gehen, denn dieses Mal würden sich zwei Frauen gegenüber stehen.
Auf der einen Seite kikky, Aushilfsbotin in der Redaktion der Unbändigen Nachrichten und mehr oder weniger geheime Sklavin des Chefredaktuers, auf der anderen Seite Seneca, Möchtegern-Buchstabenakrobatin und Verfechterin der Philosophie des großen Mundwerks.
Was für ein Schauspiel, was für eine...göttliche Komödie!
Die Masse drängelte sich in Richtung Stadtmitte, und wer es bis zum Kolosseum schaffte wurde in den Gängen halb tot gequetscht.
Die vorderen Ränge waren natürlich schon durch Sklaven besetzt, die für ihre Herrchen die Plätze freihielten (während diese sich von anderen Sklaven gemütlich bis zum Ort des Geschehens tragen ließen... Hach, immer diese Ungerechtigkeit im Leben!), hinten, also dort, wo das gemeine Volk sich tummelte, konnte man jedoch auch beinahe etwas erkennen.
Die Worte Ecthelions hatten im Gewirr der Abertausend Stimmen natürlich nicht die geringste Chance, irgendwie merkte jedoch auch der letzte irgendwann dass es scheinbar losging, nämlich spätestens als Seneca (beziehungsweise für die Zuschauer in der letzten Bank: ein kleiner schwarzer Punkt) die Arena betrat und sich blinzelnd umsah.
Ein Raunen ging durch die Tribüne wie eine schlechte Laola, diese lebensmüde Frau schien tatsächlich unbewaffnet zu sein!

Seneca, die sich – vorausschauend wie sie war – schon in den frühen Morgenstunden zum Kolosseum begeben hatte, lächte nur müde als sie die entsetzen Schreie ihrer Fans und das höhnische Lachen ihrer Feinde hörte.
Sie wusste schon worauf sie sich einließ. Einen Kampf der Giganten kämpft man schließlich nicht mit „normalen“ Mitteln... Ein Schwert – pöh, was sollte sie damit? Sie konnte so ein Riesending doch nicht einmal drei Minuten nach oben halten, in ihrem Leben hatte sie auch noch nicht einen einzigen Kampf ausgefochten, nein, so ein Kinderkram würde sie hier nicht weiterbringen. Sollten die niederen Gladiatoren sich mit so etwas gegenseitig die Kehlen aufschlitzen, sie persönlich hing an jedem ihrer Körperteile.
Sie trug auch keine Rüstung, sondern eine im Stil der neusten Mode geschnittene Tunika. Diese als „einfach“ zu beschreiben wäre etwas untertrieben gewesen, denn das Gewand funkelte und blitzte nur so in der hellen Morgensonne.
Zu normalen Umständen würde sie so etwas kitschiges natürlich nicht tragen, doch für diesen Tag hatte sie in mühsamer Handarbeit (da war sie sich sicher) von ihrem Haussklaven kleine Goldblättchen aufnähen lassen. Sie würden bestimmt noch ihren Zweck erfüllen können.

Als Seneca sich umdrehte um nach ihrer Kontrahentin und Schmollecken-Rivalin Ausschau zu halten bemerkten die Zuschauer etwas noch merkwürdigeres als die nicht vorhandenen Waffen.
Diese „Gladiatorin“ hatte doch tatsächlich einen dicken Beutel über die Schulter hängen. Was darin befindlich war war leider nicht ersichtlich, einzig und allein ein rundliches Stück Holz lugte oben hervor. Als Seneca dies jedoch bemerkte stupste sie es schnell zurück an seinen Platz und lächelte leicht amüsiert... Noch sollte nichts verraten werden...
17.10.2005, 15:51
Anonymous

Gast

 
Beitrag #3
 
Mit gezwungen langsamen Schritten ging die dünne Elfe durch die letzten kleinen Straßen direkt auf das große Kollosseum zu. Die Eisenkugeln an ihren Fußgelenken schleiften mit unangenehmen Klirren über die rundgelaufenen Steine, doch wurde dieses Geräusch, was jede Bewegung begleitete, beinahe von dem Geschrei und Gebrüll der Menschen in und um der Arena überdeckt. Kikky wäre beinahe die Kinnlade heruntergefallen, als sie sah, wie viele sich für ihr Duell mit der vorlauten Schmolltante der INN interessierten.
Ein wenig benommen schob sie den Langbogen weiter ihren Arm hinauf, und überprüfte ein wenig nervös den Sitz ihres Köchers und des großen Rucksacks auf ihrem Rücken, der allerdings so fest zugeschnürt war, daß sein Inhalt für niemanden einzusehen möglich war.

Mit leicht zitternden Knien umrundete sie rasch die drängelnden Massen, die sich noch vor den Eingängen stauten, um irgendwie noch einen Platz im großen Arenenrund zu erhalten, und benutzte den schmalen Eingang für die Totgeweihten der Imperatorspiele, für die Schausteller der merkwürdigen modernen Stücke, deren Sinn niemand mehr zu erkennen vermochte, und für diejenigen, die sonst aus einem verrückten Grund das Bedürfnis hatten, im Sand der Arena stehen statt auf den Zuschauerrängen zu sitzen. Ein großes Warnschild im Inneren des schlecht erleuchteten Gewölbes zeigte ihr noch einmal mit anschaulich viel roter Farbe, welches Ende sie wohl nehmen sollte, doch die Elfe versuchte es geflissentlich zu übersehen und trat schlußendlich den letzten, verhängnisvollen Schritt ins helle Sonnenlicht. Ihre rechte Hand lag um den biegsamen Leib ihres Bogens, die andere schutzsuchend auf dem Griff ihres Dolches, doch war ihr gar nicht bewußt, was für einen kriegerischen Eindruck sie mit diesen Gesten abgeben würde. Ihr selbst graute nur vor der wortgewandten und bösartigen Konkurrentin, die ihr bereits mit einem höhnischen Lächeln entgegen blickte. Wieso hatte sie sich auf dieses Duell bloß eingelassen? War ihr denn diese Schmollecke wirklich so wichtig, daß sie sich hier mit Seneca anlegen sollte, deren Vorfahren schon wegen ihrer scharfen Zunge gefürchtet und geachtet gewesen waren?

Verzweifelt schluckte Kikky Angst und Unsicherheit hinunter. Heute würde sie ihre gesamte Kunstfertigkeit und Schnelligkeit benötigen, um gegen ihre Rivalin zu bestehen. Es würde ein Kampf wahrlich im Schweiße ihres Angesichts werden, und sie würde vermutlich jede noch so kleine Hilfe und Gemeinheit benötigen, um hier als Siegerin vom Platze gehen zu können.

Mit sicherer Miene, als sie eigentlich vertreten konnte, legte die Elfe am Arenenrand Bogen und Köcher auf die Erde, zog sich dann den Rucksack von den Schultern und schlurfte zu Seneca in die Mitte des Runds, während ihre Fußfesseln tiefe Spuren in den Sand zogen.

Nun denn... Wollen wir beginnen?

Es war ein denkbar blöder Satz, doch etwas besseres fiel der Elfe grad nicht ein. Überhaupt hatte sie das Gefühl, jeder Gedanke und sämtlicher Verstand, den sie je einmal besessen hatte, wären von der Sonne im Kollosseum aus ihrem Kopf gebrannt worden, doch allzu tragisch war das nicht – zum Glück hatte sie sich schon vorher, in ihrer Zelle in der Redaktion, Notizen und Pläne angefertigt.

Prüfend senkte sie kurz den Blick, doch der Sand hielt ihrer Prüfung stand – nicht zu trocken, als daß er gestaubt hätte, und nicht zu naß, so daß er Klumpen gebildet hätte. Ideale Vorbedingungen für ein ungewöhnliches Duell!
20.10.2005, 17:39
Anonymous

Gast

 
Beitrag #4
 
Mit prüfendem Blick musterte Seneca ihre „Rivalin“. Dieses kleine Etwas, dass sich Elfe schimpfte musste wirklich Mut haben. Nicht dass es sich hierbei um einen Kampf um Leben oder Tod handelte, ganz sicher nicht, aber existentiell war er doch, das war nicht von der Hand zu weisen. Man möge sich nur vorstellen welche unvorstellbare Schmach es wäre das Monopol für die Schmollecke zu verlieren! Von der Peinlichkeit einer Niederlage mal abgesehen.
So war es für Seneca also doch mehr als ein bloßer Schaukampf, für das Publikum hingegen war es Amüsement pur.
Was natürlich zu verstehen war, wer würde sich schon so etwas entgehen lassen, es würde mit Sicherheit etwas zu sehen geben... Vielleicht versteckten die beiden Damen ja auch knappe Bikinis in ihren Taschen?

Seneca war natürlich klar dass sie die Zuschauer mit ihrem „Plan“ verwirren und vielleicht sogar verärgern würden, aber hey – es ging hier schließlich um die Schmollecke! Da war ihr jedes Mittel recht.

Mit mürrischer Miene schlurfte sie kikky entgegen, bis sie schließlich in der Mitte der Arena angekommen war. Dort ließ sie sich nieder, sah amüsiert wie die Goldstückchen auf ihrer Tunika die Zuschauer blendeten, und ließ sich im Sand nieder.
Langsam und ziiieeeemlich gemütlich legte sie auch ihren Beutel neben sich und begann ihm seine Kostbarkeiten zu entnehmen.
Ein Schäufelchen aus fein geschnitztem Holz kam da zu Tage, außerdem verschiedene Förmchen in allen unmöglichen Formen und ein kleines Kännchen mit Wasser.
Selbstzufrieden bereitete sie alles vor sich aus, als wolle sie in Kürze mit einer extrem komplizierten OP beginnen.
Nun fröhlich lächelnd winkte Seneca kikky zu.
“Nun komm schon herüber und setz dich, aber lass genug Platz zwischen uns. Dann wollen wir doch mal loslegen, ich freue mich schon seit Ewigkeiten auf diesen Spaß!“

Kichernd wandte sie sich wieder ihren Utensilien zu und fing an ein quadratisches Stück Sand in ihrer Nähe mit dem Wasser zu befeuchten und es in eine der Förmchen zu patschen.

Seneca war sich sicher dass dieser Kampf einzigartig werden würde... Sie hatte einiges erlebt, aber selbst die spannendste Schlammschlacht hatte ihr nicht so ein Vergnügen bereitet. Sie hoffte das kikky eine würdige Gegnerin im Kampf der Kindereien sein würde...
28.10.2005, 20:43
Anonymous

Gast

 
Beitrag #5
 
Nun, da kikky nicht mehr spielt wird hier nicht mehr viel passieren. Ich denke man das Duell beenden und für die Statistik ein Unentschieden verbuchen.

edit: wird gerade mit kikky abgeklärt
asil
02.01.2006, 17:10
asil
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Oberbiest
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Stadtwache
Pax Imperialis
Ich leide nicht an Irrsinn, ich genieße jede Minute davon.

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Beitrag #6
 
da kikky zwar wieder lebt, aber dafür Seneca das Zeitliche gesegnet hat, ist das Duell wohl beendet ;)
[Bild: 99406b20f47226c138be3f8462bd84800.319213..._girls.gif]

Der Teufel lehrt die Frauen, was sie sind, oder vielmehr:
sie lehren es dem Teufel, falls er es noch nicht wissen sollte.
09.04.2006, 10:50
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