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Der Weg in die Tiefe
Ecthelion
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Beitrag #121
 
Dem Elfen fiel ein Stein vom Herzen als er bemerkte, dass Babe zwar verletzt war, aber sie es schaffen würde. Viel länger als diese Erkenntnis blieb ihnen auch nicht, denn kurz darauf schien der Berg selbst zu erbeben. Mühsam schleppten sie sich in die dunklen Fluten und hasteten so gut wie es ging durch die Gänge. Die Erleichterung vom Anfang verflog beim Elfen, als er bemerkte, dass die Kriegerin immer wieder hinter ihm zurückblieb. Als sie ihm riet, sie zurückzulassen, zog er sie erneut mit sich.
“Kommt nicht in Frage, entweder du läufst oder ich trage dich hier auf meinen Armen durch den Berg. Du kannst es dir aussuchen, aber alleine bleibst du nicht hier.“
Diesmal meinte er seine Äußerung ernst und kurz darauf war Babe wieder neben ihm. Aber wohl weniger wegen seiner Drohung, sondern weil vor ihnen eine vertraute Gestalt auftauchte.
Als sie endlich vor der alten Hexe standen, nutzten beide die Gelegenheit um tief Luft zu holen. Der Elf presste seine Hand auf die Seite und spürte das Blut, das noch immer aus der Wunde trat. Aus den Augenwinkeln nahm er war, wie Babe mit Gwendola redete. Langsam, zwischen dem Krachen der herabfallenden drangen die Stimmen an sein Ohr.
„Nein, ich werde nicht gehen. Mein Platz ist hier. Jetzt wo der Fluch gebrochen ist, habe auch ich meine Freiheit wieder. Ich werde meinen eigenen Weg gehen.“
Das Krächzen der Alten war unverkennbar. Sie wollte sich schon abwenden, bevor sie sich noch einmal zu den beiden Freunden umdrehte.
„Geht dort entlang.“ Sie deutete auf einen schmalen Gang. „Er führt direkt zu einem Ausgang und zur Oberfläche. Aber ihr müsst euch beeilen, bald werden alle Ausgänge von Geröll und Schutt verschlossen sein und ihr werdet im Berg gefangen sein.“

Dann verschwand sie so plötzlich, wie sie aufgetaucht war. Ecthelion blieb keine Zeit, sich darüber zu wundern, denn Babe ging weiter in die Behausung der Hexe hinein.
“Was machst du da? Wir müssen hier raus.“
Rief er durch den Lärm hindurch, doch die Kriegerin schien nicht zu hören. Erst als er zu ihr aufgeholt hatte und einen Arm auf ihre Schulter gelegt hatte, wandte sie sich zu ihm um.
„Mein Bat`leth ist noch hier.“
Murmelte sie und suchte weiter den Raum ab. Zuerst wollte der Elf sie verärgert aus dem Raum ziehen, aber dann fiel ihm ein, dass er wohl ähnlich wegen seines Schwertes gehandelt hätte.
“Dann aber schnell, sonst werden wir unter den Steinen hier begraben.“
Ein Schauer rann dem Elfen über dem Rücken. Er konnte sich einen besseren Ort für sein Ableben vorstellen, als ausgerechnet eine alte, verwunschene Zwergenmine. Der Qualm und aufgewirbelte Staub ließ ihn husten und fluchend durchsuchte er mit Babe die Höhle, bis sie endlich die Waffe gefunden hatten. Babe nickte dem Elfen zu und kurz darauf stolperten sie den Gang entlang, den Gwendola ihnen gewiesen hatte.
Die Luft wurde stickiger und beiden merkten die vergangenen Anstrengungen, so dass sie immer langsamer vorwärts kamen. Das Bat`leth schleifte hörbar auf dem Steinboden, als sie minutenlang dem Gang gefolgt waren. Die Kriegerin schien erneut Halt machen zu wollen, aber Ecthelion legte kurzerhand einen Arm um ihre Hüfte, und ihren Arm über seine Schultern. So schleppten sie sich den Weg weiter entlang, vorbei an herunterfallenden Steinen und Wänden, die merklich unter dem Grollen und Beben des Berges zitterten.

“Das nimmt alles kein Ende…“
Presste Ecthelion zwischen seinen Zähnen hervor, als hinter ihnen unter lautem Getöse die Decke zusammenbrach. Vor ihnen lag noch immer der schmale Gang. Der Elf war schon versucht die alte Hexe zu verfluchen, als der Gang eine Biegung nahm. Vor ihnen tat sich die Schlucht auf, über die ein breiter Steingang führte.
“Ich glaube dieses Mal muss ich wohl darauf verzichten, dass du mich Huckepack über den Abgrund trägst.“
Der Elf grinste die Kriegerin aufmunternd an und dann traten sie vorsichtig den Weg über den Abgrund an. Auch wenn er lieber unverletzt den Weg angetreten hatte, so viel es ihm leichter, weil die Kriegerin direkt neben ihm war. Darüber verlor er allerdings kein Wort, auch wenn sein Gesicht in der Beziehung Bände sprach. Erleichtert atmete er aus, als sie auf der anderen Seite angelangt waren. Kurz blickte er über seine Schulter an der Kriegerin vorbei.
“Das Schlimmste ist geschafft, jetzt kann es nicht mehr weit sein.“
Meinte er zu ihr und dann hasteten sie, sich gegenseitig stützend, weiter den Gang entlang, der die Freiheit aus dem Berg versprach.
In the end, all things betray you.
Honor. Ideals. Heroism.
Allies. Comrades. Lovers.
Your eyes. Your limbs. Your heart.
And in the end, you betray yourself.
And that is the greatest betrayal of all.


[Bild: otta.jpg]
12.03.2006, 16:10
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Gast

 
Beitrag #122
 
Mit der vertrauten Schwere ihrer Waffe auf dem Rücken hastete Babe dem Elf hinterher. Um sie herum bebte der Berg. Steine, groß wie zwei Köpfe fielen von der Decke oder lösten sich aus dem Boden, so dass die Gefährten immer wieder über tiefe Löcher springen mussten. Es war, als brüllte der Berg auf, denn tiefes Rumpeln begleitete das Beben, das den Kriegern immer wieder drohte, die Beine unter ihnen wegzuziehen.
Plötzlich konnte Babe Licht erkennen – sie hatten den Eingang erreicht, durch den fahles Morgenlicht schimmerte. Gleichzeitig stürzte der Berg auf sie hinunter und drohte ihnen auf den Kopf zu fallen. Babe und Ecthelion rannten die letzen Meter, bis sie meinten, ihr Herz würde ihnen in der Brust zerspringen. Doch auch, als sie die Schwelle endlich übertreten hatten, eilten sie weiter, bis sie zu dem kleinen Wald gelangten, in denen sie Schutz vor dem Regen gesucht hatten.
Erst dort fielen sie auf die Knie, schwer atmend und am Ende ihrer Kräfte. Babe spürte, wie ihre Wunde mit jedem ihrer Herzschläge pochte. Immer noch sickerte das Blut aus der Wunde und auch Ecthelion hielt sich die Seite.
„Verdammt,“ flüsterte Babe. Sie löste ihren Brustgurt, der das Bat`leth hielt und fiel dann auf die Seite ins weiche Moos. Vertrauter Geruch von Wald stieg ihr in die Nase. „Das war verdammt knapp.“
Ecthelion antwortete nicht. Seine Lippen waren zu einem schmalen Strich geworden. Ob vor Schmerzen oder wegen den zurückliegenden Ereignissen wusste sie nicht zu sagen. Er versuchte sich jedoch wieder aufzurichten. „Wir können hier nicht bleiben, noch sind wir zu nahe am Berg.“
Babe antwortete nicht. Es fiel ihr undendlich schwer, sich aufzurichten. Das Gewicht von Xadaks Axt kam an ihrer Hüfte kam ihr nun viel größer vor als im Berg selbst und auch ihr Bat`leth fühlte sich an, als wog es doppelt so viel.
Leichter Schwindel ergriff die Kriegerin, als sie sich wieder aufrichtete und ihren Brustgurt umlegte. Aber sie nickte dem Elfen zu. Er hatte Recht – noch konnten sie von herabfallenden Steinbrocken erschlagen oder vom Boden verschluckt werden, wenn er sich unter ihnen auftat.
„Eine Stunde vielleicht.“ Die Kriegerin sog hörbar die Luft ein, als sie ihr Bat`leth zurechtrückte. „Nach einer Stunde sollten wir in Sicherheit sein.“

Das Morgengrauen kroch mit jeder Minute stärker über die umliegenden Berggipfel. Ecthelion und Babe stützten sich gegenseitig, während sie den Berg hinuntertaumelten. Bald schon schwand die Nacht und die Sonne zeigte einen glutroten Rand am östlichen Horizont. Um sie herum wurden die beschneiten Berggipfel um sie herum in rötliches Licht getaucht, während der Himmel in ein zartes Rosa überging. Aber imer noch konnte man die Erschütterungen spürten und das Grollen hören, das vom Zusammenfallen der Zwergenmine ausging.
„Gerambalosch wird nicht zufrieden mit uns sein,“ murmelte Babe plötzlich. „Zwar ist sein Berg nun Elfen - und Fluchfrei, aber er wird sich erneut hineingraben müssen.“
Ecthelion stieß statt einer Antwort einen Ton aus, der an ein trockenes Lachen erinnerte. Und auch Babe schüttelte den Kopf. An Gerambalosch, den Zwerg hatte sie schon seit Tagen nicht mehr gedacht.
„Dort vorne können wir rasten.“ Ecthelion zeigte auf eine große Tanne, deren Zweige bis tief auf den Boden gingen. „Und uns ausruhen.“
Mühsam hob Babe den Kopf und blickte in die Richtung, in die der Elf zeigte. Eine kleine Baumgruppe schmiegte sich an einen großen Felsen, so als würde sie dort Schutz suchen. Die Möglichkeit, sich endlich hinlegen zu können, verstärkte noch ein letztes Mal ihre Kräfte und Babe stolperte zu der Tanne, um gleich darauf unter deren Äste zu kriechen.
Ein Zelt aus grüner Dunkelheit und dem Geruch nach Harz umfing sie, als sie sich an den Stamm lehnte.
„Wahnsinn,“ murmelte die Kriegerin, die sich nun endlich die Zeit nahm, nach ihrer Wunde zu sehen. „Was für ein Wahnsinn.“
14.03.2006, 09:49
Ecthelion
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Beitrag #123
 
Als sie endlich weit genug von dem Berg entfernt waren, schloss der Elf kurz seine Augen. Viel weiter wäre er nicht mehr gegangen und Babe schien auch am Ende ihrer Kräfte zu sein. Nicht verwunderlich, wenn er an den Blutverlust und die Anstrengungen der letzten Zeit zurückdachte. Die Bemerkung der Kriegerin holte ihn dann aus seinen Gedankengängen zurück.
“Ich weiß ja nicht. Die Zwerge haben jetzt eine Mine, die völlig verschüttet ist. Eigentlich ein Paradies für sie. Sie können nach Herzenslust buddeln und wühlen.“
Murmelte der Elf grinsend, als er sich langsam gegen einen Stamm niederließ.
“Und jetzt sollten eigentlich auch alle unliebsamen Überraschungen aus dem Weg geräumt sein. Hoffe ich zumindest…“
Ecthelion atmete tief aus und legte seine getragene Ausrüstung achtlos von sich. Nickend und stumm teilte er die letzten Worte der Kriegerin und streckte seine Beine aus. Jetzt noch ein Feuer und ein Braten und er würde diesen Tag ein ganzes Stück versöhnlicher entgegen sehen. Als er in dem Rucksack zu kramen begann, unterdrückte er ein Knurren, als sich seine Seite wieder bemerkbar machte. Für einen kurzen Moment hatte er die Verwundung vergessen, dafür trat sie ihm dafür jetzt umso deutlicher vor Augen.

Der Elf zerriss den Stoff um seine Wunde herum und begutachtete die Verletzung. Seufzend kramte er dann in ihren Sachen herum, bis er das Verbandszeug gefunden hatte. Babe kümmerte sich in der Zeit um ihre Verletzung, die ihre Aufmerksamkeit in Beschlag nahm. Fluchend säuberte er die Wunde mit Wasser und suchte dann Nadel und Faden. Babe schien ähnliche Gedanken zu haben, denn auch sie suchte etwas in ihren Sachen. Ihre Schulter schien schlimmer mitgenommen zu sein. Mit den Gedanken an die Klinge des untoten Elfen, rann dem Elfen ein Schauer über dem Rücken und er musterte Babe eindringlich.
Mühselig hievte er sich hoch und blieb neben der Kriegerin stehen. Das Verbandszeug und Nadel und Faden hielt er noch immer in Händen.
“Kümmern wir uns zuerst um deine Schulter. Dann kannst du dich bei mir im Gegenzug rächen.“
Schmunzelnd kniete sich der Elf neben die Kriegerin und zog etwas Stoff von Schulter, so dass er die Wunde sehen konnte. Beim Anblick der Verletzung zogen sich seine Augen zusammen, während er zu einem wassergetränkten Lappen griff.

Später, als beide ihre Wunden versorgt hatten, lehnten die beiden Freunde jeweils gegen den Stamm einer Tanne und ließen sich das Geschehene durch den Kopf gehen. Für eine Weile herrschte Stille, nur hier und da war ein Vogel zu hören.
Irgendwann mühte sich Ecthelion auf seine Beine. Als Babe ihn fragend ansah, entgegnete er, dass ein Feuer nicht verkehrt wäre. Unter dem Blick der Kriegerin sammelte er kleineres Geäst zusammen, was er unter der kleinen Baumgruppe entdeckt hatte. Bald darauf erklang das vertraute Knacken von brennendem Holz und ein kleines Feuer züngelte unter der Baumgruppe.
Der Elf setzte sich wieder gegenüber der Kriegerin auf den Boden und stellte den Rucksack auf seinen Schoß. Zuerst stopfte er das Verbandszeug wieder weg, aber kurz darauf flog es wieder heraus. Ein Magenknurren erinnerte ihn daran, dass sie nichts mehr seit ihrer letzten Rast gegessen hatten. Als er endlich alles wieder verstaut hatte, stand er unter einem hörbaren Seufzen auf und ging auf Babe zu.

Er ließ sich neben der Kriegerin nieder, auf der Seite ihrer unverletzten Schulter. Mit einem Lächeln entgegnete er knapp auf die hochgezogene Augenbraue der Kriegerin.
“Essen, ich habe Hunger.“
Nachdem er den ersten Bissen Brot heruntergeschlungen hatte, sah er die Kriegerin an.
“Ich bewege mich heute keinen Schritt mehr.“
Dann reichte er Babe etwas von der Wegzehrung, die er noch in ihrer Ausrüstung gefunden hatte.
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16.03.2006, 20:47
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Beitrag #124
 
Immer noch pochte der Schmerz in ihrer Schulter. Er war jedoch dumpfer als noch vor einer Stunde, was Babe auf die Tatsache schob, dass die Wunde unter einer tiefen Schicht Verband steckte. Trotzdem lächelte sie, als Ecthelion ihr etwas Brot reichte.
„Danke.“
Den weiteren Verlauf des Essens schwieg sie. Nur mühsam bekam sie das Brot hinunter, denn bleierne Müdigkeit umfing sie. Selbst das ferne Rumpeln des Berges konnte deshalb nicht ihren anschließenden Schlaf aufhalten – die Kriegerin sank in das weiche Gras und schlief zum ersten Mal seit zwei Tagen wieder tief und traumlos.

Die Sonne dagegen stieg in ihren Zenit mit jeder Stunde höher. Vögel, die sich in der Baumgruppe niederließen, begutachteten das ungleiche Paar, bevor sie sich wieder mit einem Krächzen erhoben. Ab und an flog ein Schmetterling auf eine der Blumen und Insekten summten in der Mittagssonne, während die Kronen der Bäume kaum merklich im Sommerwind rauschten.
Ecthelion, der nie oder selten zu schlafen schien lehnte an den Stamm oder ging einige Schritte um in der Ferne den Berg zu begutachten, der immer noch nicht zur Ruhe gekommen war. Erst, als Babe gegen Abend aufwachte, setzte er sich zu ihr, wobei er das Feuer wieder in Gang setzte, das im Laufe des Morgens heruntergebrannt war.
Beide Krieger blickten während des Abends nachdenklich in die Flammen. Und obwohl unnnötig, unterhielten sie sich leise über das, was sie noch erledigen mussten, bevor sie wieder nach Hause gehen konnten.
„Gerambalosch zuerst.“ Babe, die ein Stück Brot in das Feuer hielt, um es zu rösten, nickte ernsthaft. „Er wird nicht erfreut sein, aber mehr konnten wir nicht für ihn oder sein Volk tun. Danach lass uns Kjaskar und Unforgiven wieder finden.“
Die Kriegerin griff nach Xadaks Streitaxt und hielt sie in den unruhigen Schein des Feuers. „Ich habe sie mitgenommen, weil ich sie Kjaskar mitbringen wollte. Sozusagen als Mitbringsel und um ihn daran zu erinnern, dass er etwas verpasst habe. Mein nächster Gedanke war, sie Gerambalosch zu geben, schließlich ist es das Einzige, was ihm von seinem Stamm geblieben ist. Aber nun – ich werde ihn fragen, ob ich sie nicht behalten darf. Es ist eine gute Waffe und sollte ich eines Tages je einen Sohn oder eine Tochter haben, so habe ich etwas, dass ich vererben kann.“ Sie lächelte schief bei ihren Worten, als würde sie selbst nicht das glauben, was sie sagte.
Auch Ecthelion grinste, schwieg aber. Seine Lebensspanne war so lange, der Gedanke, jemanden etwas vererben zu wollen, musste ihm seltsam anmuten.

Unter leichtem Geplänkel, das vor allem das zurückliegende Abenteuer, leichter Spott auf Unforgiven und Kjaskar, die nach ihrer Vermutung immer noch den Halbstarken nachjagten und die Möglichkeiten, wie man Gerambalosch die Axt abschwatzen konnte, verging die Nacht, bis Babe erneut einschlief.
Sie wurde wach, als Ecthelion sie mit leichter Berührung an ihrer Schulter weckte. „Die Sonne geht auf,“ sagte er ernst. „Lass uns gehen, wir haben einen weiten Weg vor uns.“
Sofort war Babe hellwach. Der zurückliegende Tag und die Nacht hatten ihr ihre Kräfte soweit zurückgegeben, dass sie trotz heilender Wunden die Wanderung wagen konnten. So lud sie sich das leichte Gepäck, ihr Bat`leth und auch Xadaks Axt auf und trat dann unter der Baumgruppe hervor, aus der sie sich seit 24 Stunden nicht fortbewegt hatte.

Wie am Vormorgen schickte sich die Sonne geradewegs an, über die Berggipfel zu steigen. Es war noch kühl und somit der ideale Zeitpunkt für den Weg zurück.
Babe blickte ein letztes Mal zu dem Berg, der ihnen fast das Leben gekostet hätte. Sein Gipfel war in sich zusammengesunken, doch er schien endlich zur Ruhe gekommen zu sein. Ruhe auch für Xadak und Nohanaiel. Endgültig und für alle Ewigkeit...

Babe blickte auf den Weg, der den Berg hinabführte. Es schien ihr Ewigkeiten her, dass sie ihn in andere Richtung begangen hatten
„Wie heißt es so schön?“ murmelte sie versonnen. „Alle Wege führen nach Rom. So also auch dieser...“
18.03.2006, 12:00
Ecthelion
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Beitrag #125
 
Der Elf grinste nur leicht bei den letzten Worten der Kriegerin.
"Ich hoffe nur, dass auch wieder Wege hinaus führen. Aber das werden wir ja sehen."
Danach gingen die beiden den Weg weiter in Richtung Rom.


Ende
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19.03.2006, 12:59