[SILVA ROMAE] - Wald vor Rom

[Anonymous]

Ein Schritt vor dem anderen. Der schwarze Umhang folgte jedem Schritt den er durch diese Nacht tat. Die Luft hatte die Klarheit eines Bergkristalls und fühlte sich ein wenig feucht in seinem Gesicht an. Es ist noch kühl in den Nächten zu dieser Jahreszeit doch ist dies in keiner Weise ein Nachteil für ihn. Belebt diese doch eher seinen Geist und stärkt seinen Körper, der es ihm, nach seinem Ausflug in die große Stadt Rom, mit neuen Energien dankte.

Das Gras, durch das er schritt, ging ihm bis zu den Knien und war vom Morgentau durchnässt. Im Licht des Vollmondes der im Begriff war, seine Existenz am Horizont zu beenden sah das Gras saftig grün aus. Diese Felder wurden lange nicht mehr bestellt, was ihn wunderte, waren es doch ungefähr 2 Hektar Land. Seine Schritte glitten im gleichen Takt durch dieses Land, bedacht darauf, den Waldrand von Silva Romae zu erreichen.

Sein schwarzer Umhang ließ seine Gestallt mit der umliegenden Dunkelheit verschmelzen.
Den Waldrand fast erreicht, drehte er sich um, denn er wollte die Schönheit der Natur durch die er schritt, noch mal begreifen - doch diesmal mit ihrer vollen Pracht. Nebelschwaden bedeckten das Land wie Wolken den blauen Himmel am Tage. Diese zogen langsam durch das Tal.
Ein lauwarmer Windhauch verriet ihm das, der Tag nicht mehr fern ist.

„Nun denn, die Schönheit der Nacht wird bald wie eine welke Blume vergehen, doch jedes Ende ist auch ein neuer Anfang. Nur schade das diese Felder nicht bestellt werden, man sollte etwas dagegen tun, es wäre zu schade, sie brach liegen zu lassen.“ Dies vor sich hin murmelnd trat Ghost Master in das schützende Dickicht des Waldes. Sein Weg sollte ihn dorthin führen, wo er des öfteren seinen Gedanken hinterher träumte, um sich von den Anstrengungen einer Nacht oder eines Tages zu erholen.

Zielsicher lenkte er seine Schritte zu einem alten Bach an dessem Ende sein Ziel auf ihn wartete. Erst am Vortag ist er diesen Weg entlang geschritten um sich in einer Baumkrone nieder zu lassen und den Anbruch des Tages und das Aufgeben der Nacht zu erleben. Doch heute sollte er sich keine Baumkrone aussuchen. Nein, heute würde er heimlich das Boot von Valhalla kapern und damit auf den See hinausfahren, um dort das Glitzern des Morgenlichtes im See zu genießen.

Als er den Rand des Waldes erreichte, musste er erst noch über eine Wiese, bevor er sich an dem Boot was am Ufer lag, zu schaffen machen konnte. Nachdem er die Wiese, die dem Feld außerhalb des Waldes ähnelte, nur dass das Gras längst nicht so hoch gewachsen stand, hinter sich gelassen hatte, stand er am Boot und löste das Tau welches das Boot am Ufer verankerte.
Ghost schob das Boot langsam in das Wasser, welches seine spiegelglatte Oberfläche dadurch verlor und kleine Wellen über den ganzen See aussandte. Nach kurzer Zeit des Treiben, auf dem See, richtete er seinen Blick gen Himmel.

„Es ist soweit die Sonne geht auf!“ sagte er in einem normalen Ton. Und so geschah es auch. Nach einer Sekunde der Nacht schossen die ersten Strahlen der orange roten Sonne über einen entfernten Berg und fielen auf die leicht verwellte Wasseroberfläche des Sees, welche die Strahlen an die Bäume reflektierte, die um den See herum lagen. Ihr Grün erschien nun saftig und glänzend von dem Tau, den der Morgen mit sich brachte. Rings um den See fing der Wald zu glänzen und zu funkeln an, als ob jedes Blatt eines Baumes ein Kristall oder ein Diamant wäre.

„Dies sollte jeder Gladiator Roms einmal erlebt haben. Den Stress und die Hektik der Stadt vergessen, in diesem Wald die Schönheit der Natur und des Friedens genießen und die staubigen Arenen und Straßen Roms vergessen. Nach der Arbeit auf dem Feld ist das die beste Belohnung. Schade, das dies nicht jeder Gladiator erkennt.“ dachte sich der Master. „Wie gut das ich dieser Allianz nach meiner Reise nach meiner Suche beigetreten bin.