Beitrag #2
Ein neue Tag begann. Und Eldrad begann seinen morgendlichen Spaziergang durch die alten Hallen und Übungsplätze seines Tempels. Es war ein ruhiger Tag. Ein Tag wie immer, denn schon seit langer Zeit unterrichtet Eldrad keine neuen Schüler mehr in der Kunst des Kampfes und der Runenmagie. Obwohl er der letzte Meister dieser geheimen Kunst in Esquilin ist. Er genoss die Stille und schaute zum Himmel. Er sah in der Ferne die Drachenberge, welche dieses mal von einem hellen Licht erhellt sind. Er musste in diesem Moment an seine liebste Schülerin denken. Drakonia. Wie es dir wohl geht meine kleine..
Kleine.. Das wird sie wohl immer für mich sein. Eldrad musst leicht schmunzeln.
Drakonia war einst seine beste und talentierteste Schülerin. Doch sie war wild und das Feuer brannte in Ihren Augen, wann immer sie ein Schwert in der Hand hielt. Wie ein wilder Drache, was schließlich auch der Grund für Ihren Namen war. Schon im jungen Alter von 16 Jahren wollte Sie sich immer wieder mit Eldrad messen und war um so verärgerter, wenn Sie jedes Mal das Duell gegen Ihn verlor. Sehr schnell hatte sie Ihr Talent im Umgang mit dem Schwert perfektioniert und dennoch konnte Sie einfach nicht gewinnen. Im Alter von 20 Jahren verließ Sie schließlich den Tempel und schwor mit einem lächeln im Gesicht, dass sie eines Tages stark genug sein wird um gegen Ihn zu gewinnen. Mit einem traurigem Blick lies er sie ziehen und hat seit dem immer auf diesen Tag gewartet, an dem sie zurückkehren würde. War sie für ihn doch schon lange keine einfache Schülerin mehr. Doch seitdem vergingen fast 10 Jahre, und es schien nicht so, als wenn Sie noch einmal zurück kehren würde. Er vermisste Sie sehr. Hatte Sie doch trotz ihrer wilden Aura solch ein beherztes Lächeln.
Der Runenprophet, welcher inzwischen 45 Jahre alt war, ging zur Mitte des Hofes, wo ein alte Vogeltränke aus Marmor stand. Er nahm 4 Steine aus seinem Beutel, den er bei sich trug und legte diese in das Wasser. In jeder Himmelsrichtung einen. Das Wasser verfärbte sich silbern und Eldrad konnte somit sein Auge über die Länder Esquilins schweifen lassen. Wo steckst du denn meine kleine Drakonia? Er bewegte seine Hand über das Wasser und versuchte Drakonia zu entdecken. Er spürte, dass sich etwas verändert hat und konzentrierte sich mehr um nach Ihr zu suchen. In dem Moment, wo er dachte Sie gefunden zu haben verschwamm das Bild wieder und das Wasser begann zu brodeln.. Kurz darauf schoss das Wasser als Nebel empor und Eldrad konnte die Gestallt eines Drachen erkennen.. Augenblicklich verschwand darauf hin wieder der Nebel und hinterließ wieder eine stille Wasseroberfläche.
Eldrad spürte, dass etwas geschehen ist und machte sich sorgen um Drakonia. Was hast du nur getan? Ich muss es herausfinden. Er ging in die alte Schwerthalle und nahm sein altes Hagun Zar - ein sehr altes Schwert, welches mit Schutzrunen versehen war - vom Schrein und verlies die Halle wieder. Eldrad rüstete sich noch für die Reise und verließ seit vielen Jahren das erste mal wieder seinen Tempel. Er schaute zu den Drachenbergen und wurde das Gefühl nicht los, dass er dort seine Antwort finden wird.
Am Abend lag Eldrad ruhig am Lagerfeuer und sah zum Himmel. Er spürte sie. Er spürte seine kleine Drakonia und wie sie Grinsend nach ihm suchte. Doch irgendwas war anders an ihr. Er spürte unentwegt diese flammende Aura in ihrer nähe. Was hat dies nur zu bedeuten? Er dachte noch lange darüber nach schlief schließlich dabei ein.
Am nächsten Morgen wachte er bereits sehr zeitig auf und marschierte weiter durch den Wald Richtung Drachenberge. Auf einer großen Lichtung in der Nähe der ersten Drachenhöhlen spürte er sie plötzlich. Er spürte ihre nähe. Dieses Lodern in Ihrem Herzen. Eldrad wusste, dass sie hier sein muss und schaute sich um. Und plötzlich.. Da stand sie. Am anderen Ende der Lichtung und schaute freudestrahlend zu ihm. Drakonia? Bist du es? Eldrad ging auf Sie zu und betrachtete Sie von oben bis unten. Er musterte Ihren bezaubernden, makellosen Körper und merkte, dass Sie inzwischen eine reife anmutige Frau geworden ist und spürte aber dennoch, dass Sie noch genauso wild in ihrem Herzen war. Drakonia trug ein dunkelrotes, samtenes Gewand mit Flammenmotiven und einen leichtes Brustkorsett aus Drachenschuppen. Dann sah er ihren rotleuchtenden Seelensplitter um den Hals hängen und vieles wurde ihm auf einmal klar.
Wie ich sehe bist du noch schöner geworden als damals. Du hast dich all die Jahre nicht ein einziges mal gemeldet. Du hast dich also hier in der nähe bei dem Drachenclan niedergelassen, wie ich an deiner Kleidung erkennen kann. Doch lass mich raten. Du hast dich mit einem Drachen eingelassen oder? Warum?
Drakonia sagte noch immer kein Wort. Als Eldrad auf sie weiter zuging um sie nach all der Zeit in den Arm zu nehmen hob sie Ihr Schwert und richtete es auf Eldrad. Ich habe dir damals etwas Versprochen. Ich werde dich eines Tages besiegen. Kannst du dir vorstellen, wie erfrischend und voller Energie diese neue Seele ist? Ich halte es nicht mehr aus. Lass uns kämpfen. So lange habe ich darauf gewartet.
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